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Was hilft gegen Heuschnupfen?

Leser fragen, Forscher antworten

Helene Neuwirth aus Frankfurt an der Oder leidet unter Heuschnupfen. Sie möchte wissen, was sie dagegen machen kann. Dr. Regina Treudler, Klinik und Hochschulambulanz für Dermatologie antwortet ihr.

Heuschnupfen beruht auf einer Überreaktion des Immunsystems auf Pollen. Bei dieser Allergie wird Histamin freigesetzt. Durch eine genaue Testung lassen sich Allergene wie Bäume und Gräser bestimmen, um künftig den Kontakt zu Allergenen zu reduzieren. So können Sie während der Blütezeit einen Urlaub am Meer oder im Hochgebirge einplanen, im Auto Pollenfilter anwenden, im Freien getragene Kleidung zu Hause ablegen und – wegen des frühmorgendlichen Pollenfluges – auf nächtliches Lüften verzichten.

Viele Allergiker verwenden ein abschwellendes Nasenspray, das die Symptome bessert, aber nicht gegen die Immunreaktion wirkt. Sinnvoller ist die Anwendung antiallergischer Substanzen. Mastzellstabilisatoren verhindern eine Freisetzung des Histamin, Antihistaminika unterdrücken die durch diese Substanz ausgelösten Symptome. Auch die lokale Anwendung von Kortison kann erforderlich sein. Typische Nebenwirkungen, wie sie bei längerer Gabe von Kortisontabletten auftreten können, sind bei dieser Anwendung nicht zu befürchten. Außerdem gibt es eine Reihe von äußerst wirksamen Antihistaminika-Tabletten. Fragen Sie Ihren Allergologen nach Präparaten, die nicht mehr müde machen.

Der Therapieerfolg hängt davon ab, dass Sie das jeweilige Medikament regelmäßig in der verordneten Dosierung anwenden und die Behandlung möglichst vor Beginn der Blütezeit beginnen. Nur in seltenen Fällen wird auf eine innerliche Therapie mit Kortison zurückgegriffen werden müssen. Frühzeitig sollten Sie mit dem Allergologen die Möglichkeit einer Allergieimpfung besprechen. Hierbei werden dem Körper die Allergene in kleinsten Mengen mit dem Ziel einer Gewöhnung zugeführt, meist in Form von Spritzen. In letzter Zeit hat sich auch die Gabe in Tropfenform unter die Zunge als wirksam erwiesen und bietet eine Alternative. Am wirksamsten ist eine mehrjährige Therapie, aber auch eine vor der Saison durchgeführte Kurzzeittherapie kann die Symptome mindern. In den nächsten Jahren ist mit der Zulassung weiterer, spezifisch auf das Immunsystem wirkender Medikamente zu rechnen. Suchen Sie frühzeitig kompetenten ärztlichen Rat!.