Springe direkt zu Inhalt

Berührende Metaphern

12.06.2014

Werden in einem Satz Geschmacksmetaphern verwendet, so ist der Leser emotional stärker berührt als beim Lesen eines Satzes mit der gleichen Aussage in nichtfigurativer Sprache. Das ist das Ergebnis einer Studie von zwei Wissenschaftlerinnen der Freien Universität und der Universität Princeton. Die Neurowissenschaftlerin Francesca Citron und die Linguistik-Professorin Adele Goldberg fanden heraus, dass beim stillen Lesen metaphorischer Wendungen in einfachen Sätzen wie „Die Trennung war bitter für ihn“ nicht nur Gehirnregionen aktiviert waren, die mit Schmecken zu tun haben.

Es zeigte sich eine erhöhte Aktivität auch in Regionen, in denen Emotionen verarbeitet werden. Der inhaltlich gleiche Satz „Die Trennung war schlecht für ihn“ brachte diese spezifischen Erregungsmuster nicht hervor. Die Wissenschaftlerinnen folgern daraus, dass selbst konventionelle Metaphern wie „süß“ für „nett“ oder „heiß“ für „sexy“ emotional eindrücklicher sind als nichtfigurative Sprache. lp