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Gut ausgewählt und richtig dosiert

20.02.2014

Zwei Patienten leiden nach einer Bypass-Operation an einer Brustkorbinfektion, beiden verschreibt der Arzt dasselbe Medikament. Doch nur bei einem wirkt es. War das vorhersehbar? An der Freien Universität und der Universität Potsdam arbeiten Pharmazeuten und Mathematiker gemeinsam daran, Arzneimittel-Empfehlungen besser auf den einzelnen Patienten zuzuschneiden.

Sie entwickeln in dem Doktorandenprogramm „PharMetrX: Pharmacometrics&Computational Disease Modeling“ seit fünf Jahren mathematische Modelle für Krankheits- und Medikamentenverläufe, in denen Alter, Geschlecht und individueller Stoffwechsel berücksichtigt werden.

Für die meisten neu entwickelten Arzneimittel verlangen die Zulassungsbehörden Simulationen und Prognosen von Medikamentenwirkungen. „Es findet gerade ein Paradigmenwechsel statt. Es wird intensiver analysiert, welche Patientengruppen von einem Medikament profitieren“, erläutern die Sprecher des Doktorandenprogramms Charlotte Kloft, Professorin und Leiterin der Abteilung Klinische Pharmazie und Biochemie der Freien Universität, und Wilhelm Huisinga, Mathematikprofessor der Universität Potsdam.

PharMetrX sei eine einmalige Chance, sich in dem Gebiet der Pharmakometrie weiter zu qualifizieren, sagt Absolvent und Postdoktorand André Schäftlein. Bei Arzneimittelherstellern hat sich die Bedeutung dieser Forschung herumgesprochen: Mit rund 1,6 Millionen Euro haben sechs namhafte Unternehmen bislang das Doktorandenprogramm „Phar-MetrX“ gefördert.