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Themen im Juli/August

26.06.2013

Gedopt oder Steak gegessen

Kein internationales Sportereignis hat so massive Probleme mit Doping wie die Tour de France.

Die Pharmazie-Professorin Maria Kristina Parr erforscht den Nachweis des Muskelaufbaumittels Clenbuterol bei Sportlern.

Im Kampf gegen Doping im Hochleistungssport stehen den Kontrolleuren immer bessere Tests zur Verfügung. Doch manchmal reicht der Nachweis eines Stoffes nicht, um einen Missbrauch eindeutig nachzuweisen. Eine Forschungsgruppe am Institut für Pharmazie der Freien Universität entwickelt mit finanzieller Förderung der Welt-Antidoping-Agentur einen Test, der nachweisen soll, ob ein Sportler mit dem Muskelaufbaumittel Clenbuterol gedopt hat oder ob der Wirkstoff durch verunreinigte Nahrung in seinen Körper gelangt ist.

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Zwei Fliegen mit einer Klappe

Älter als Dinosaurier: Bei Insekten wirken flexible Eiweißverbindungen gegen Bakterien, Viren und Pilze. Forscher vermuten, dass sie aus diesem Grund in der Evolutionsgeschichte so erfolgreich waren.

Evolutionsbiologe Jens Rolff erforscht das Immunsystem von Insekten. Seine Forschung könnte die Humanmedizin inspirieren.

Staphylococcus aureus heißt der unsichtbare Feind im Krankenhaus: Das Bakterium ist eigentlich harmlos. Es nistet sich auf der Haut ein und in den oberen Atemwegen, wo es sich zu kleinen Trauben anhäuft. Fast 30 Prozent aller Menschen in Deutschland tragen den Erreger in sich, bei Krankenschwestern und Ärzten ist er sogar zu 90 Prozent verbreitet. Meistens löst Staphylococcus aureus keine Krankheitssymptome aus, doch wenn das Immunsystem des Wirtes geschwächt ist, greift es die Haut an, die Muskeln oder die Atemwege. Auch das ist eigentlich harmlos, seitdem es Antibiotika gibt. Aber immer häufiger treten in Kliniken Stämme auf, denen die gängigen Antibiotikaklassen wie Chinolone und Tetracycline, Aminoglykoside und Sulfonamide nichts anhaben können. Nun könnten Stubenfliegen und Honigbienen, Schmetterlinge und Mehlkäfer helfen, neue Methoden im Kampf gegen resistente Bakterien zu finden.

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Wenn der Faktor Mensch prägend wird

Einst einer der größten Binnenseen der Erde: Der Aralsee in Zentralasien war noch im Sommer 1989 (links) gut gefüllt. Das Bild rechts zeigt Überbleibsel des Sees im Oktober 2008.

Das Ende der letzten großen Eiszeit gilt als der jüngste Wendepunkt in der Erdgeschichte. Geologen diskutieren nun, ob es nicht an der Zeit sei, eine neue Epoche auszurufen: Das Anthropozän – die Menschenzeit.

Es muss in den frühen1970er Jahren gewesen sein. Reinhold Leinfelder ging noch zur Schule, und er hatte ein ungewöhnliches Hobby: Frösche, Molche und Kröten. Von ihnen gab es in den Wäldern westlich von Augsburg viele – doch eines Tages waren sie weg. Von heute auf morgen. In der Nachbarschaft war ein Golfplatz angelegt worden – und der Dünger des Rasens hatte die nahen Seen umkippen lassen. „Das war ein Schlüsselerlebnis“, sagt Reinhold Leinfelder, seit 2012 Professor für Paläontologie und Geobiologie an der Freien Universität Berlin. Was er damals westlich von Augsburg beobachtet hat, beschäftigt ihn noch heute: Welchen Einfluss hat der Mensch auf die Umwelt? Wie stark ist dieser Einfluss? Und ist es überhaupt noch sinnvoll, Natur und Kultur voneinander getrennt zu betrachten?

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