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Offene Technologien für eine offene Gesellschaft

Öffentliche Vorlesungsreihe im Wintersemester 2017/2018 an der Freien Universität Berlin / Erster Termin: 18. Oktober 2017

Nr. 264/2017 vom 09.10.2017

Die Frage, welche gesellschaftlichen Auswirkungen es hat, Wissen offenzulegen, steht im Zentrum einer Vorlesungsreihe im Wintersemester an der Freien Universität im Rahmen des Offenen Hörsaals. Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft und Praxis gehen vom 18. Oktober bis 14. Februar in wöchentlich stattfindenden Vorträgen dieser Frage nach und diskutieren unter anderem, inwiefern die Offenheit von Technologien und die Offenheit einer Gesellschaft einander bedingen. Ab wann ist eine Technologie offen? Können wir die Auswirkungen dieser Offenheit auf die Gesellschaft nachvollziehen? Inwiefern passen offene Technologien zu unseren ethischen Grundsätzen? Die Vorträge finden in englischer und deutscher Sprache statt. Sie sind öffentlich, der Eintritt ist frei.

„Die Informatik hat sich verändert“, erklärt Professor Dr. Claudia Müller-Birn von der Freien Universität, die die Reihe gemeinsam mit Lyudmila Vaseva von der Freien Universität sowie mit Dr. Dominik Scholl von Wikimedia Deutschland konzipiert hat. Die Informatik werde mittlerweile nicht mehr als eine rein technische Disziplin begriffen. Stattdessen stehe die Wechselwirkung mit den Menschen, die mit informatischen Systemen (inter)agieren, zunehmend im Mittelpunkt. Schon immer habe es in der Informatik das Bestreben gegeben, Technologien – etwa Software, Daten, Hardware – offen zu gestalten, das World Wide Web sei da das prominenteste Beispiel. „Die Ringvorlesung soll ein Forum bieten, in dem praktische Erfahrungen diskutiert, Forschungsansätze und -ergebnisse abgeglichen werden und neue Ideen entstehen können“, erklärt Claudia Müller-Birn. „Wir wollen getrennt bestehende Initiativen und Interessen vereinen, um Zukunftsfragen unserer Gesellschaft zu diskutieren.“ In den Vorträgen der Reihe werden einerseits aktuelle Forschungsergebnisse vorgestellt, die die Bedeutung von offenen Technologien für unterschiedliche Bereiche unserer Gesellschaft aufzeigen, beispielsweise im Bereich Open Science und Open Access. Andererseits werden Projekte der Zivilgesellschaft präsentiert, beispielsweise aus den Bereichen Open Source Software und Open Infrastructure. Das Ziel der interdisziplinären Ringvorlesung sei es, die häufig getrennt agierenden Bereiche der Forschung und Zivilgesellschaft zusammenzubringen und eine Debatte zu initiieren, in der die Bedeutung der offenen Technologien in der öffentlichen und politischen Wahrnehmung hinterfragt wird.

Weitere Informationen

Zeit und Ort

  • Mittwochs vom 18. Oktober 2017 bis 14. Februar 2018, jeweils von 18.15 bis 19.45 Uhr.
  • Institut für Informatik, Takustraße 9, Großer Hörsaal, 14195 Berlin. U-Bahnhof Dahlem-Dorf (U3). Bus 110, M11, X83.

Kontakt

Programm

  • 18. Oktober 2017
    Freies Wissen für Wissenschaft und Gesellschaft — Fallbeispiele und Perspektiven
    Prof. Dr. Claudia Müller-Birn Institut für Informatik, Freie Universität Berlin und Dr. Dominik Scholl, Wikimedia Deutschland e. V.
  • 25. Oktober 2017
    Über das Öffentliche im algorithmischen Zeitalter
    Lorena Jaume-Palasí, Geschäftsführerin von AW AlgorithmWatch gGmbH
  • 1. November 2017
    Auto Correct’: Rethinking Ethics and Accountability in Autonomous Driving
    Maya Indira Ganesh, Leuphana Digital School der Universität Lüneburg
  • 8. November 2017
    How Open Technologies thwart Encryption Policy & Government Surveillance
    Dr. Sven Herpig, Stiftung Neue Verantwortung e. V.
  • 15. November 2017
    Social Media: The Bright, the Dark and the Ugly
    Prof. Dr. Hanna Krasnova, Deutsches Internet-Institut / Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik der Universität Potsdam
  • 22. November.2017
    Wikidata: Curating Data about the World with 17000 Volunteers
    Lydia Pintscher, Wikimedia Deutschland e. V. / Wikidata Projekt
  • 29. November 2017
    Open Science Reality: Practices, Tools and Opportunities
    Dr. Sünje Dallmeier-Tiessen, CERN, Schweiz
  • 6. Dezember 2017
    Softwareanwender dieser Welt, vereinigt euch! Wie Open Source der deutschen Wirtschaft hilft
    Prof. Dr. Dirk Riehle, Institut für Informatik der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
  • 13. Dezember 2017
    Relevanz Freier/Open Source Software für eine freie und offene Gesellschaft
    Matthias Kirschner, Präsident von Free Software Foundation Europe e. V.
  • 20. Dezember 2017
    Trust, but verify? Technical Constraints of Anonymous Internet Communication
    Prof. Dr. Florian Tschorsch, Institut für Softwaretechnik und Theoretische Informatik des Einstein Center Digital Future der Technischen Universität Berlin
  • 10. Januar 2018
    Open Technologies are Key for the Success of the Internet?!
    Prof. Dr. Matthias Wählisch, Institut für Informatik der Freien Universität Berlin
  • 17. Januar 2018
    Community-Netzwerk Freifunk
    Maria Krieg, Freifunk Berlin / Förderverein Freie Netze e. V.
  • 24. Januar 2018
    Open Education and Digital Citizenship
    Dr. Nils Weichert, Leitung Open Educational Resources der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie
  • 31. Januar.2018
    Data Mining Technologies at the Service of Open Knowledge
    Laurent Romary, Leiter DARIAH, Forschungsleitung Centre Marc Bloch
  • 7. Februar 2018
    Openness and Collaboration in modern Scholarship based on Digital Information Infrastructures
    Dr. Matthias Katerbow, Programmdirektorder Deutsche Forschungsgemeinschaft e. V.
  • 14. Februar 2018
    Podiumsdiskussion „Open Science - Offenheit in Zeiten der Konkurrenz”
    Dr. Christina Riesenweber Open-Access-Beauftragte der Freien Universität Berlin
    Marion Goller Juristin, Westfälische Wilhelms-Universität Münster
    Dr. Konrad Förstner Open Science Radio, Leiter Bioinformatik & Core Unit Systemmedizin an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg
    Dr. Jana Hoffmann Kommissarische Leitung des Forschungsbereichs Digitale Welt und Informationswissenschaft am Museum für Naturkunde Berlin
    Moderation : Angela Grosse, Wissenschaftsjournalistin