Springe direkt zu Inhalt

Gender – Power – Osteuropa

Internationale Konferenz des Osteuropa-Instituts vom 21. bis 23. Juni zum Wandel von Geschlechterkonzepten und Machtverhältnissen an der Freien Universität

Nr. 152/2017 vom 06.06.2017

Der Wandel von Geschlechterkonzepten und Machtverhältnissen in Osteuropa steht im Mittelpunkt einer internationalen Konferenz des Osteuropa-Instituts der Freien Universität vom 21. bis 23. Juni. Vertreterinnen aus Wissenschaft und Politik sowie Aktivistinnen und Aktivisten wollen auf der Tagung „Gender – Power – Eastern Europe“, ausgehend von den politischen Entwicklungen der jüngsten Zeit, den gesellschaftlichen Entwicklungen in Osteuropa in Bezug auf die Geschlechterfrage nachgehen. Sie wollen dabei untersuchen, wie die Verknüpfung von Geschlecht und Macht (um-) gestaltet wird – bezogen auf die Gegenwart wie auf die Geschichte. Über die politische Aktualität der Genderfrage diskutieren unter anderem die Genderforscherin Prof. Agnieszka Graff (Universität Warschau) und die Frauenrechtlerin und Politikerin Wanda Nowicka (Warschau). Neben Polen nehmen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch die (macht-) politische Situation in Ungarn, Russland, Weißrussland und der Ukraine in den Blick.

Der Aufstieg rechtspopulistischer Parteien und konservativer Bewegungen in zahlreichen Ländern Osteuropas hat nach Einschätzung der Organisatorinnen der Tagung (Prof. Gertrud Pickhan, Prof. Katharina Bluhm, Dr. Justyna Stypińska, Anja Locascio und Agnieszka Wierzcholska) direkte Auswirkungen auf die Geschlechterverhältnisse. Der politische Rechtsruck gehe einher mit einer starken „Anti-Gender“-Bewegung, der Einschränkung von Frauenrechten und der Forderung nach einer Rückkehr zu traditionellen Geschlechterordnungen. Dagegen wiederum formiere sich in ganz Osteuropa starke Protestwellen von Frauen, LGBT-Aktivistinnen und Aktivisten – die Abkürzung steht im Deutschen für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender – sowie Gegnerinnen und Gegner traditioneller Geschlechterrollen und -normen. Seit dem „Czarny Protest“ („Schwarzen Protest“), bei dem 2016 in ganz Polen Frauen gegen die Verschärfung des Abtreibungsgesetzes durch die regierende PIS-Partei auf die Straße gingen, gerieten die Protestbewegungen gegen diese Rückwärtsbewegung auch in die internationale Aufmerksamkeit.

Weitere Informationen

Zeit und Ort

  • Mittwoch, 21. Juni (Eröffnung: 18 Uhr) bis Freitag, 23. Juni 2017
  • Freie Universität Berlin, TOPOI-Villa, Hittorfstr. 18, 14195 Berlin-Dahlem, U-Bhf. Freie Universität (U3)

Kontakt

  • Agnieszka Wierzcholska, Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin, E-Mail: a.wierzcholska@fu-berlin.de
  • Christina Schmidt, Öffentlichkeitsarbeit des Osteuropa-Instituts der Freien Universität Berlin, E-Mail: info@oei.fu-berlin.de

Schlagwörter