Springe direkt zu Inhalt

Erinnerungen an die Okkupation in Griechenland

Projektvorstellung mit Podiumsdiskussion am 2. Februar in Athen / Kooperation von Kapodistrias-Universität Athen und Center für Digitale Systeme der Freien Universität Berlin

Nr. 022/2017 vom 31.01.2017

Die Auswirkungen der Besatzung Griechenlands durch das Deutsche Reich von 1941 bis 1944 stehen im Mittelpunkt eines neuen Projekts mit Zeitzeugen. Das Oral-History-Vorhaben „Erinnerungen an die Okkupation in Griechenland“ wird vom Auswärtigen Amt, der Stavros Niarchos Foundation, der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ und der Freien Universität Berlin gefördert. Die geplante, öffentlich zugängliche Plattform wird etwa 70 lebensgeschichtliche und wissenschaftlich aufbereitete Video-Interviews umfassen. Das Projekt, an dem das Center für Digitale Systeme (CeDiS) der Freien Universität beteiligt ist, wird am Donnerstag in Athen vorgestellt. Im Rahmen der Veranstaltung findet eine Podiumsdiskussion statt.

Als Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet werden hochrangige Gäste aus Politik, Kultur und Wissenschaft, darunter Prof. Konstantinos Gavroglou, Minister Griechenlands für Bildung, Forschung und religiöse Angelegenheiten; Michael Roth, Staatsminister für Europa im Auswärtigen Amt; Prof. Konstantinos Buraselis, Vizerektor der Nationalen und Kapodistrias-Universität Athen sowie Christina Lampropoulou, Finanzvorstand der Stavros Niarchos Foundation und Günter Saathoff, Vorstand der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“. Die Projektpräsentation moderiert Georgios Pappas, Journalist und Deutschland-Korrespondent des Griechischen Rundfunks ERT.

An der Podiumsdiskussion nehmen die Zeitzeuginnen Rosa Asser-Pardo und Efi Papatheodorou teil. Auf dem Podium sitzen ferner: Prof. Nicolas Apostolopoulos, Freie Universität Berlin als Projektleiter, Prof. Hagen Fleischer, Nationale und Kapodistrias-Universität-Athen als wissenschaftlicher Projektleiter sowie Ass.-Prof. Vaggelis Karamanolakis und Dr. Dimitra Lampropoulou, Nationale und Kapodistrias-Universität Athen.

Von 1941 bis 1944 stand Griechenland unter deutscher Besatzung. Das griechische Volk litt darunter immens und mit jahrzehntelangen Auswirkungen: Zehntausende starben an den Folgen der langjährigen Unterernährung, etwa 60.000 griechische Juden wurden deportiert und in deutschen Konzentrationslagern ermordet. Zudem fielen zwischen 30.000 und 50.000 Griechen, zumeist Zivilisten, den sogenannten „Vergeltungsmaßnahmen“ der deutschen Besatzer zum Opfer. Obwohl die Auswirkungen der Okkupation bis heute in der griechischen Erinnerungskultur spürbar sind, ist Forscherinnen und Forschern zufolge über Griechenlands Rolle im Zweiten Weltkrieg noch sehr wenig bekannt. Auch der Bevölkerung beider Länder sei das Thema kaum präsent. Das Projekt „Erinnerungen an die Okkupation in Griechenland“ setzt an dieser Lücke an; Ziel ist es, das Gedächtnis griechischer Zeitzeuginnen und Zeitzeugen der deutschen Besatzung während des Nationalsozialismus zu bewahren.

Zeit und Ort

Donnerstag, 2 Februar 2017, 11.00 Uhr im Hörsaal „Alkis Argyriadis“ im Hauptgebäude der Nationalen und Kapodistrias-Universität Athen, Panepistimiou 30, 10679 Athen

Kontakt

Freie Universität Berlin, Center für Digitale Systeme, Frau Ozeni Athanasiadou (info@occupation-memories.org; Tel:+ 49.160.4833887). Im Internet: http://www.occupation-memories.org/

Schlagwörter