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Russland 1917–2017: Revolution – Transformationen – Globalisierung

Öffentliche Vorlesungsreihe im Wintersemester 2016/2017 an der Freien Universität / Erster Termin: 18. Oktober 2016

Nr. 325/2016 vom 05.10.2016

Das 20. Jahrhundert in Russlands Geschichte und die Wirkungen der Russischen Revolution von 1917 in dieser Zeit sind Thema einer öffentlichen Vorlesungsreihe im Wintersemester 2016/2017 an der Freien Universität. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland widmen sich in ihren Beiträgen der Revolution selbst und den ihr vorangehenden Ereignissen und untersuchen schlaglichtartig Aspekte der sowjetischen Modernisierung und deren Folgen bis zum Zerfall der Sowjetunion in den neunziger Jahren sowie die Rückkehr des Autoritarismus im 21. Jahrhundert. Ausgerichtet wird die Vortragsreihe gemeinsam vom Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin (OEI) und dem Zentrum für Osteuropa- und Internationale Studien (ZOiS). Die Vorlesungsreihe wird am 18. Oktober von der Dekanin des Osteuropa-Instituts Katharina Bluhm, Gwendolyn Sasse vom Zentrum für Osteuropa- und Internationale Studien und Dr. Matthias Dannenberg, dem ständigen Vertreter der Kanzlerin der Freien Universität, eröffnet. Den ersten Vortrag hält Alexei Miller von der Europäischen Universität Sankt Petersburg, der die Russischen Revolutionen in den Kontext der Imperiengeschichte stellt. Der Vortrag findet in englischer Sprache statt. Alle Veranstaltungen der Reihe sind öffentlich, der Eintritt ist frei.

„Die russische Revolution von 1917 hat ein Jahrhundert geprägt. Gegenwärtig erhebt Russland erneut Anspruch auf eine globale Rolle. Ohne eine historisch informierte Perspektive, ist dieser Anspruch und deren Folgen nicht zu begreifen“, erklärt Katharina Bluhm, die die Veranstaltungsreihe mitorganisiert hat. Die Revolution von 1917 sei eingebettet in eine Reihe von Revolutionen, die zu einem Gesellschaftsentwurf geführt hätten, der eine radikale Alternative zum kapitalistischen Entwicklungsweg sein sollte, zugleich aber in der Kontinuität des Zarenreichs stehe. Die Vorlesungsreihe analysiert die langanhaltenden sozioökonomischen, politischen und kulturellen Konsequenzen und diskutiert vor diesem historischen Hintergrund die aktuelle Entwicklung in Russland. „Die interdisziplinäre Reihe ist mit herausragenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zum Thema besetzt und bietet einen einmaligen Überblick über den aktuellen Forschungsstand unterschiedlicher Fächer zu Russlands Wandel von 1917 bis 2017“, sagt Katharina Bluhm.

Weitere Informationen

Zeit und Ort

  • Jeden Dienstag, von 18.00 bis 20.00 Uhr. Erster Termin: 18. Oktober 2016.
  • Frei Universität, Ihnestraße 21, Hörsaal A, 14195 Berlin. U-Bahnhof Thielplatz oder U-Bahnhof Oskar-Helene-Heim (U3).

Im Internet

Kontakt

Katharina Bluhm, Dekanin des Osteuropa-Instituts der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-52039, E-Mail: katharina.bluhm@fu-berlin.de

Programm

Russische Revolutionen als großes Experiment:

18. Oktober 2016
Begrüßung
Prof. Katharina Bluhm (Freie Universität Berlin) und Prof. Gwendolyn Sasse (Zentrum für Osteuropa- und Internationale Studien).
The Imperial Aspects and Imperial Entanglements of Russian Revolutions
Prof. Alexei Miller (European University at Saint Petersburg/Central European University Budapest)

25. Oktober 2016
Industrialization and Social Conflict in the Russian Empire
Prof. Theocharis Grigoriadis (Freie Universität Berlin)

1. November 2016
„Die rhythmische Trommel“.Revolutionäre Körper und revolutionäre Sprachen zwischen Organisation und Ekstase
Prof. Dr. Georg Witte (Freie Universität Berlin)

8. November 2016
‘Der liebe Gott in Russland‘. Das Bild der Sowjetunion in westlichen Reiseberichten der 1920/30er Jahre
Prof. Dr. Gertrud Pickhan (Freie Universität Berlin)

15. November 2016
Die Oktoberrevolution als Große Projektion: Was sie alles nicht war.
Prof. Dr. Klaus Segbers (Freie Universität Berlin)

Nachholende Modernisierung und ihre Grenzen:

22. November 2016
The Stalinist Economic System
Prof. Mark Harrison (University of Warwick)

29. November 2016
Shadow of War
Prof. Stephen Lovell (King’s College London)

6. Dezember 2016
The stalled Soviet Gender Revolution and Its Contemporary Consequences
Prof. Sarah Ashwin (London School of Economics & Political Science)

13. Dezember 2016
How and Why the Soviet Union collapsed?
Dr. Andrei Portnov (Forum für Transregionale Studien Berlin)

3. Januar 2017
Was Everything Revolutionized? Long-run Economic Legacies of Imperial Russia
Prof. Steve Nafziger (Williams College)

Transformation und die schrittweise Rückkehr zum Autoritarismus:

10. Januar 2017
Hybrid Regimes
Prof.Henry Hale (George Washington University, Washington)

17. Januar 2017
Rechtskultur – Rechtsdenken in Russland, 1917 – 2017
Prof. Burkhard Breig (Freie Universität Berlin)

24. Januar 2017
Vor dem Jubiläum: Revolution, Geschichte und Gegenwart in Russland
Prof. Nikolaus Katzer (Deutsches Historisches Institut Moskau)

31. Januar 2017
Temptations and Constraints of Authoritarian Modernization in Russia
Prof.Vladimir Gelman (European University at Saint Petersburg)

7. Februar 2017
Konformismus, Dissidenz und Faszination durch die Macht: Verhaltensmodelle russischer Intellektueller zwischen 1917 und 2017
Prof. Ulrich Schmid (Universität Saint Gallen)

Podiumsdiskussion

14. Februar 2017
What next for Russia: Return to the Imperial Past or New Answers to the Problem of Modernization?
Prof. Andrei Melville (National Research University Higher School of Economics)
Prof. Gwendolyn Sasse (Zentrum für Osteuropa- und Internationale Studien)
Prof. Alexander Libman (Ludwig-Maximilian-Universität München)
Prof. Katharina Bluhm (Freie Universität Berlin).