Springe direkt zu Inhalt

Experten von A bis Z

Buchprojekt von Studierenden der Freien Universität Berlin findet seinen Abschluss: Publikation in der Edition Büchergilde

Nr. 096/2016 vom 11.04.2016

Zwölf Studierende des Masterstudiengangs Angewandte Literaturwissenschaft der Freien Universität Berlin haben sich zwei Semester lang mit „dem Experten“ beschäftigt. Ziel des Projektes war die kritische Auseinandersetzung mit dem Phänomen des Experten und die Konzeption, Umsetzung und Gestaltung eines Buches. Jetzt ist „Auf dem Markt der Experten. Zwischen Überforderung und Vielfalt“in der Edition Büchergilde erschienen, die das Projekt im Rahmen ihrer Nachwuchsförderung unterstützt hat. Vorfinanziert wurde die Publikation durch eine Crowdfunding-Kampagne auf Startnext.de. Das Projekt geht zurück auf das zweisemestrige Seminar „Bücher machen!“ des Lehrbeauftragten Kai Splittgerber.

Ausgehend von der Feststellung, dass die Zahl der Expertinnen und Experten stetig steige, fragten die Studierenden, wodurch sich Experten auszeichnen, ob sie als Wegweiser in einer unübersichtlichen Zeit gebraucht werden und ob die Gesellschaft durch einen Überfluss an Experten unmündiger wird. Die Texte des Sammelbandes wurden von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unterschiedlicher Bereiche, Medienvertretern sowie Vertretern des Literaturbetriebs verfasst und richten sich an ein breites Publikum. Die von den Studierenden akquirierten Autoren – unter anderem Ulrike Draesner, Harald Martenstein, Elisabeth Ruge, Wilhelm Schmid und Sieglinde Geisel – beleuchten das Thema unter wirtschaftlichen, politischen und sozial-ethischen Gesichtspunkten. Die Illustrationen des Buches stammen von Malte Grabsch. Das Buch ist im Sinne einer Kamerafahrt über den titelgebenden Markt der Experten konzipiert: Es beginnt mit einer Nahaufnahme auf einzelne Expertenfiguren in Medien und Alltag und geht dann sukzessive in die Totale. In einem Kapitel zu Wirtschaft und Politik geht es beispielsweise um Lobbyismus und die Verstrickung von Experten und Politik in Deutschland. In einem weiteren Kapitel werden unter der Fragestellung „In was für einer Welt leben wir, in der Experten relevant werden?“ die soziologischen Aspekte skizziert. Betrachtet werden auch die Ebene des Einzelnen und die ethischen Aspekte des Themas: Gibt es Experten für das richtige, das „gute“ Leben? Was ist aus dem Projekt der Aufklärung geworden, wenn wir unfähig sind, ohne Gutachten und externe Expertise zu entscheiden? Und was ist vom Ideal des mündigen Bürgers übrig?

Der von Ruben Pfizenmaier et al. herausgegebene Band ist ein Plädoyer für Eigenverantwortung und Autonomie und ein Appell, die „Expertokratie“ kritisch zu hinterfragen.

Pressefoto

Das Foto steht Medienvertretern zum Download zur Verfügung. Es ist bei Verwendung im Kontext der Pressemitteilung und Nennung der Quelle "Malte Grabsch / Büchergilde" honorarfrei.

Weitere Informationen

  • Stephanie Haerdle, Kirchner Kommunikation (Bestellung von Rezensionsexemplaren), Telefon: 030 / 84711811, E-Mail: haerdle@kirchner-pr.de
  • Dr. Dorothee Risse, Leiterin des Masterstudiengangs Angewandte Literaturwissenschaft der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-723 29, E-Mail: dorothee.risse@fu-berlin.de

Im Internet

Das Projekt auf Facebook: www.facebook.com/marktderexperten