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Frühe Reiternomaden und ihre Gefäße

Forschungsprojekt wird von VolkswagenStiftung mit 225.000 Euro gefördert

Nr. 072/2016 vom 18.03.2016

Das Forschungsprojekt der Freien Universität Berlin „Frühe Reiternomaden und ihre Gefäße“ wird von der VolkswagenStiftung über drei Jahre mit Mitteln in Höhe von 225.000 Euro gefördert. Ziel ist es, anhand von Keramikanalysen die sozioökonomischen Verhältnisse von Reiternomaden nördlich des Schwarzen Meeres zwischen 1100 und 600 v. Chr. zu rekonstruieren. Das Projekt wurde im Rahmen der Ausschreibung „Trilaterale Partnerschaften – Kooperationsvorhaben zwischen Wissenschaftler(inne)n aus der Ukraine, Russland und Deutschland“ bewilligt.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Freien Universität wollen Tonware der Gemeinschaften, die zwischen 1100 und 600 v. Chr. in der Waldsteppen- und Steppenzonen nördlich des Schwarzen Meeres lebten, mithilfe archäometrischer Methoden untersuchen. Dabei legen sie einen Schwerpunkt auf die Untersuchung von Beziehungen zwischen Gruppen mit unterschiedlichen materiellen Hinterlassenschaften. Daran schließen sich weitere Fragen an, beispielsweise zur Organisation der Keramikproduktion oder ihrer Funktion als Tauschgut. Bislang wurde die Fertigung, Verbreitung und Bedeutung von Keramikgefäßen in nomadisch lebenden Gemeinschaften der Frühzeit wenig untersucht. Allgemein wird für viele dieser Gemeinschaften angenommen, dass sie nur eingeschränkt keramische Gefäße nutzten, da sie aufgrund ihrer Zerbrechlichkeit kaum zum Transport geeignet waren.

Ziel der einmaligen Ausschreibung „Trilaterale Partnerschaften – Kooperationsvorhaben zwischen Wissenschaftler(inne)n aus der Ukraine, Russland und Deutschland“ ist es nach Angaben der VolkswagenStiftung, in Krisenzeiten einen Beitrag zur Annäherung, Vertrauensbildung und Verständigung zu leisten. Dazu seien für 39 Forschungsvorhaben insgesamt rund 8,6 Millionen Euro bewilligt worden.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Elke Kaiser, Institut für Prähistorische Archäologie der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 838-51792, E-Mail: elke.kaiser@topoi.org