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Dr. Michael Wilsdorf für Dissertation ausgezeichnet

Nachwuchswissenschaftler vom Institut für Chemie und Biochemie der Freien Universität Berlin erhält den „Klaus-Grohe-Preis für Medizinische Chemie 2015“

Nr. 274/2015 vom 21.09.2015

Für seine Dissertation ist Dr. Michael Wilsdorf beim Wissenschaftsforum der Gesellschaft Deutscher Chemiker im September mit dem Klaus-Grohe-Preis für Medizinische Chemie/Wirkstoffforschung ausgezeichnet worden. Seine Doktorarbeit hatte er 2013 in der Arbeitsgruppe von Prof. Hans-Ulrich Reißig am Institut für Chemie und Biochemie der Freien Universität Berlin abgeschlossen. Wesentliche Teile dieser Arbeit wurden 2014 im chemischen Spitzenjournal „Angewandte Chemie“ publiziert. Sie trägt den Titel „Neue Beiträge zur Synthese von [5,6]-bisbenzannulierten Spiroketalen und Rubromycinen“. Der Preis ist mit 2000 Euro dotiert.

Als herausragende Leistung wurde von der Preiskommission die effiziente Synthese von Rubromycin gewürdigt. Dieser Naturstoff und seine Analoga sind wegen ihrer antibiotischen Wirkung, Anti-HIV-Aktivität und als Inhibitor (oder Blocker) des Enzyms Telomerase von großem Interesse. Die vielfältigen biologischen Aktivitäten machen derartige Verbindungen zu wichtigen Zielmolekülen der medizinischen Chemie.

Dr. Michael Wilsdorf habe in seiner Doktorarbeit mit einem sehr flexiblen Syntheseweg einen Zugang zum Naturstoff und vielen Abkömmlingen erschlossen, hieß es in der Begründung der Jury weiter. Insbesondere ein von ihm entwickelter C3-Baustein zur Verknüpfung der Untereinheiten und zur Konstruktion der zentralen Spiroketaleinheit wurde von der Kommission als besonders originelle Leistung hervorgehoben. Mit dem von Michael Wilsdorf entwickelten Verfahren seien nun auch Analoga leicht zugänglich und stünden somit für die biologische Evaluierung zur Verfügung.

Die Klaus-Grohe-Stiftung wurde im Jahr 2001 vom Ehepaar Klaus und Eva Grohe bei der Gesellschaft Deutscher Chemiker eingerichtet. Sie will hoch qualifizierte junge Menschen anregen, sich dem anspruchsvollen interdisziplinären Wissenschaftsfeld der medizinischen Chemie- und Wirkstoffforschung zuzuwenden.

Weitere Informationen

Publikation

M. Wilsdorf, H.-U. Reißig (2014): „Eine konvergente Totalsynthese des Telomerase-Inhibitors (±)-γ-Rubromycin“ in: Angew. Chem. 126, S. 4420–4424. URL: http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/ange.201400315/epdf (DOI: 10.1002/ange.201400315).

Kontakt

Prof. Dr. Hans-Ulrich Reißig, Institut für Chemie und Biochemie der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-55366, E-Mail: hans.reissig@chemie.fu-berlin.de