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US-Kommunikationswissenschaftler W. Lance Bennett erhält Forschungspreis der Alexander-von-Humboldt-Stiftung

Spezialist für Politische Kommunikation forscht bis Dezember 2015 am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Freien Universität

Nr. 232/2015 vom 21.07.2015

Der international renommierte Politik- und Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. W. Lance Bennett von der University of Washington in Seattle (Washington) erhält den Forschungspreis der Humboldt-Stiftung. Er forscht im Sommer und Herbst 2015 mehr als sechs Monate am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Freien Universität. Gastgeberin ist Prof. Dr. Barbara Pfetsch, Leiterin der Arbeitsstelle Kommunikationstheorie und Medienwirkungsforschung.

Während seines Aufenthalts widmet sich W. Lance Bennett dem Forschungsprojekt mit dem Titel „The Marketplace of Ideas in the Digital Age: Mapping Discourses of Sustainability in National and Transnational Networks“. Im Mittelpunkt steht dabei die Forschung zur Rolle von Online-Kommunikation und Netzwerken bei der Entstehung und Durchsetzung neuer Ideen zu ökonomischen, umwelt- und energiepolitischen Nachhaltigkeitsfragen und deren Einfluss auf politische Entscheidungsprozesse.

Prof. Dr. W. Lance Bennett ist seit 1982 Professor für Politikwissenschaft sowie seit 2000 Professor für Kommunikationswissenschaft und Direktor des „Center for Communication and Civic Engagement“ an der University of Washington in Seattle. International einflussreiche und innovative Beiträge zur Politischen Kommunikationsforschung leistete er unter anderem 1990 als Begründer der Indexing Theory mit seinem Aufsatz „Toward a theory of press-state relations“, in dem er den Einfluss politischer Elitenmeinungen und -Deutungsmuster auf die politische Nachrichtenberichterstattung nachwies. Zudem liefert sein jüngstes, zusammen mit Alexandra Segerberg verfasstes Buch „The Logic of Connective Action“ mit dem Konzept der Connective Action einen Ansatz für die Forschung zum Einfluss digitaler Medien auf Politische Partizipation und Protestbewegungen.

Das Forschungsprojekt von Prof. Bennett stellt aus Sicht des Instituts eine hervorragende Ergänzung zur derzeitigen Forschung an der Arbeitsstelle Kommunikationstheorie und Medienwirkungsforschung und dem Projekt „Politisches Agenda-Building in Zeiten eines hybriden Mediensystems – ein Vergleich zwischen Ländern und Themen“ dar. In dem Projekt befasst sich ein Forschungsteam der Arbeitsstelle mit Schwerpunkt auf dem Thema Lebensmittelsicherheit mit den Online-Partizipationsmöglichkeiten von Gruppen der Zivilgesellschaft, insbesondere zu ihren Chancen, Themenfelder und Meinungen auf die Medien-, Politik- und öffentliche Agenda zu setzen.

Seit 1972 zeichnet die Alexander-von-Humboldt-Stiftung mit dem Humboldt-Forschungspreis Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus, deren Theorien, Erkenntnisse oder grundlegende Entdeckungen, das eigene Fachgebiet nachhaltig geprägt haben. Die Preisträger sind eingeladen, in einem selbst gewählten Projekt in Deutschland in Kooperation mit Fachkollegen für einen Zeitraum von bis zu einem Jahr zu forschen. Die Ehrung ist mit 60.000 Euro dotiert.

Weitere Informationen

Antje Wolters, Sekretariat der Arbeitsstelle Kommunikationstheorie und Medienwirkungsforschung, Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Freien Universitär Berlin, Garystraße 55, 14195 Berlin, Telefon: +49 30 838 57495, E-Mail: antje.wolters@fu-berlin.de

Im Internet

Website der Arbeitsstelle Kommunikationstheorie und Medienwirkungsforschung