Springe direkt zu Inhalt

Choreografie in einer Ausstellung

Der französische Tänzer und Choreograf Xavier Le Roy übernimmt die Valeska-Gert-Gastprofessur an der Freien Universität Berlin / Öffentliche Auftaktveranstaltung am 7. Mai 2014

Nr. 147/2014 vom 02.05.2014

Der französische Tänzer und Choreograf Xavier Le Roy übernimmt in diesem Sommersemester die künstlerische Gastprofessur für Tanz und Performance an der Freien Universität Berlin. In einer Auftaktveranstaltung am 7. Mai 2014 um 18.00 Uhr gibt der Künstler im Hörsaal des Instituts für Theaterwissenschaft Einblicke in seine aktuelle Arbeit und diskutiert sie gemeinsam mit der Theaterwissenschaftsprofessorin Gabriele Brandstetter. Xavier Le Roy wird mit Studierenden des Masterstudiengangs Tanzwissenschaft an der Freien Universität Berlin unter dem Titel „Exhibition as Choreography / Choreography as Exhibition” an einem Ausstellungsprojekt arbeiten. Die Ergebnisse dieser Arbeit werden am 3. und 4. Juni 2014 zwischen 15.00 und 18.00 Uhr im Radialsystem in Berlin zu sehen sein. Die Veranstaltungen sind öffentlich, der Eintritt ist frei.

Xavier Le Roy studierte Molekularbiologie und arbeitet seit 1991 als Tänzer und Choreograf. Er ist für seine choreografischen Experimente mit Körperformen und den Wahrnehmungsbedingungen des Tanzes bekannt. Le Roy war Artist-in-Residence im Podewil Berlin, außerdem arbeitete er als Associated Artist am Centre Chorégraphique National de Montpellier und war Artist-in-Residence-Fellow des MIT Program in Art-Culture and Technology in Cambridge (USA). Momentan ist er Artist-in-Residence am Théâtre de la Cité Universitaire in Paris.

Mit Soloarbeiten wie Self Unfinished (1998) und Product of Circumstances (1999) hat Xavier Le Roy der choreografischen Kunst neue Perspektiven eröffnet. Seine jüngeren Arbeiten erzeugen Situationen, in denen die Beziehungen zwischen Zuschauern, Besuchern und Performern erforscht werden sowie die Entstehung von Subjektivitäten. Zu diesen Werken gehören beispielsweise das Solo Le Sacre du Printemps (2007) und das Gruppenstück low pieces (2011), außerdem zählen dazu seine Arbeiten für Ausstellungsräume wie production (2011), untitled (2012) und Retrospective (2012-2014).

Über Verbindung von Ausstellung und Choreografie ist in den vergangenen Jahren verstärkt diskutiert worden. Das wohl bekannteste Beispiel hierzu ist die „documenta“ 2012 in Kassel, deren Ausstellungskonzept von der Kuratorin Carolyn Christov-Bakargiev als Choreographie beschrieben wurde.

Was bedeutet diese Entwicklung für die choreografische Arbeit? Welche Formate entstehen, wenn Tanz im Kontext von zeitgenössischer Kunst produziert wird? Wie verändert Tanz den Blick des Zuschauers im sozialen und öffentlichen Raum des Museums? Diesen und weiteren Fragen wird der Choreograf gemeinsam mit den Studierenden der Freien Universität nachgehen.

Die Valeska-Gert-Gastprofessur ist eine Kooperation mit dem Deutschen Akademischen Austausch-Dienst und der Akademie der Künste. Sie wird jedes Semester mit einem Künstler oder einer Künstlerin aus dem Bereich von Tanz und Performance besetzt. Der Dialog zwischen Studierenden und Künstlern soll einen gegenseitigen Einblick in die jeweiligen Arbeitsweisen geben und Diskussionen über Unterschiede, aber auch Überschneidungen von künstlerischer Arbeit und wissenschaftlicher Forschung anregen.

Zeit und Ort

Einführungsveranstaltung

  • Mittwoch, 7. Mai 18.00 Uhr
  • Institut für Theaterwissenschaft, Grunewaldstr. 35, 12165 Berlin, Hörsaal; U-Bahn Dahlem Dorf (U3) oder S- und U-Bahn Rathaus Steglitz (U9); Bus X 83

 Abschlusspräsentation

  • Dienstag, 3. Juni und Mittwoch, 4. Juni 2014 zwischen 15.00 und 18.00 Uhr
  • Radialsystem, Holzmarktstraße 33, 10243 Berlin, S-Bahnhof Ostbahnhof (S3, S5, S7, S75)

Weitere Informationen

Jun.-Prof. Dr. Isa Wortelkamp, Institut für Theaterwissenschaft der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 83850348; E-Mail: isa.wortelkamp@fu-berlin.de

 Im Internet

www.geisteswissenschaften.fu-berlin.de/fachbereich/gastprof/gert/index.html