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Facetten der Totensorge: Traditionen und Moderne

Vortrag der österreichischen Religionswissenschaftlerin Prof. Dr. Birgit Heller am 23. Januar an der Freien Universität Berlin

Nr. 014/2014 vom 16.01.2014

Die vielfältigen Facetten der Totensorge in der Welt der Religionen und in modernen Gesellschaften sind Thema eines Vortrags der österreichischen Religionswissenschaftlerin Prof. Dr. Birgit Heller am 23. Januar 2014 an der Freien Universität Berlin. Die Forscherin von der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien geht ein auf Vorstellungen, Riten und Bräuche in verschiedenen religiösen Traditionen und den Wandel im Umgang mit den Toten in der westlichen Moderne. Sie spricht über die solidarische Gemeinschaft der Lebenden und der Toten, die Möglichkeiten der menschlichen Beziehungskultur bereithält. Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt frei.

In den meisten Kulturen gibt es einen reichen Schatz verschiedenster Formen der Sorge für die Toten, verbreitet sind aber auch Vorstellungen von der Sorge der Toten für die Lebenden. Doch in der modernen westlichen Welt sind die Toten immer stärker aus dem Blick geraten. Viele Menschen sind genauso unsicher und hilflos im Umgang mit dem Leichnam geworden wie in den Fragen nach einem „Weiterleben“ der Toten. Nach Ansicht von Professorin Heller ist aber die Totensorge auch in modernen Gesellschaften in vielen alten und neuen Facetten präsent.

Birgit Heller beschäftigt sich seit mehr als fünfzehn Jahren mit den Themen Sterben, Tod und Trauer besonders in Hinblick auf das Tätigkeitsfeld der sogenannten Palliative Care, in dem sich verschiedene Berufsgruppen und ehrenamtlich engagierte Menschen der Sorge um Sterbende und ihre Angehörigen verpflichten. Sie hat dazu zahlreiche Beiträge veröffentlicht; erschienen sind: „Wie Religionen mit dem Tod umgehen. Grundlagen für die interkulturelle Sterbebegleitung“, „Kulturen des Sterbens. Interreligiosität als Herausforderung für Palliative Care“ und „Leben bewahren – Sterben zulassen. Weltreligionen und Euthanasie.“ Einer der weiteren wissenschaftlichen Schwerpunkte von Birgit Heller ist die Frauen- und Geschlechterforschung vor allem im Hinduismus.

Zeit und Ort

  • Donnerstag, 23. Januar, 18.15 bis 19.45 Uhr
  • Institut für Religionswissenschaft der Freien Universität Berlin, Goßlerstraße 2–4, 14195 Berlin, S-Bhf. Lichterfelde-West (S1)

Weitere Informationen

Prof. Dr. Almut-Barbara Renger, Institut für Religionswissenschaft der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-51483, E-Mail: renger@zedat.fu-berlin.de