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Internationales Gleichstellungsprojekt an der Freien Universität

Zugang zu Hochschulbildung für benachteiligte Gruppen in Lateinamerika schaffen

Nr. 20/2012 vom 02.02.2012

Die Europäische Union fördert einen neuen internationalen Forschungsverbund an der Freien Universität Berlin. Er stellt sich der Frage, wie lateinamerikanische Universitäten zur Überwindung von sozialer Ungleichheit beitragen können. Gemeinsam mit der Universidade Estadual de Campinas in Brasilien koordiniert das Lateinamerika-Institut der Freien Universität mit den Sprecherinnen Prof. Dr. Marianne Braig und PD Dr. Martha Zapata das auf drei Jahre angelegte Verbundprojekt. Beteiligt sind zwölf lateinamerikanische Universitäten und vier europäische. Die Freie Universität bringt ihre Expertise in der Gleichstellungspolitik und Geschlechterforschung in das Projekt ein. Sie erhält als Sprecheruniversität 2,45 Millionen Euro und damit den größten Anteil der bewilligten Fördersumme.

Lateinamerika ist der Kontinent mit den größten Ungleichheiten im weltweiten Vergleich. Der Bildung kommt eine zentrale Bedeutung zu bei der Frage, welche gesellschaftlichen Institutionen Ungleichheit verstärken oder aber verringern können. Gerade in der Hochschulbildung zeigen sich Ausschlussprozesse, die über ökonomische Ungleichheit hinausgehen, etwa Geschlecht oder Ethnizität. In den vergangenen beiden Jahrzehnten hat sich das lateinamerikanische Bildungswesen grundlegend verändert. Bildung bleibt jedoch für viele Teile der Gesellschaft unzugänglich. Zugleich ist mit Bildung die Erwartung verbunden, Ungleichheiten überwinden zu können.

Im Rahmen des Projekts untersuchen die 16 beteiligten Universitäten Maßnahmen und Instrumente, um Teilhabe und Gleichstellung in den lateinamerikanischen Hochschulen zu ermöglichen. Ziel ist es, benachteiligten Gruppen den Zugang zu einem Studium zu eröffnen und die Bedingungen für einen erfolgreichen Abschluss zu verbessern. Dazu gehören die Mitglieder der indigenen und afroamerikanischen Bevölkerung, Migrantinnen und Migranten, Frauen, aber auch ältere Menschen sowie Menschen mit Behinderungen oder geringem Einkommen.

Am Projekt beteiligt sind neben der Freien Universität Hochschulen und hochschulpolitische Einrichtungen aus Argentinien, Brasilien, Chile, Costa Rica, Ecuador, El Salvador, England, Guatemala, Kolumbien, Mexiko, Nicaragua, Peru, Polen, Spanien und Uruguay. Das Projekt ist zudem mit weiteren Kooperationspartnern verbunden, beispielsweise mit der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) und der Unión de Universidades de América Latina y el Caribe (UDUAL).

Weitere Informationen

PD Dr. Martha Zapata Galindo, Lateinamerika-Institut, Freie Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-55109, E-Mail: mizg@zedat.fu-berlin.de