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Antimobbing-Programm „fairplayer.manual“ mit Europäischem Preis für Kriminalprävention ausgezeichnet

Entwicklungspsychologe Herbert Scheithauer von der Freien Universität Berlin hat die Auszeichnung für das von ihm und seinem Team entwickelte Programm in Warschau entgegengenommen

Nr. 392/2011 vom 15.12.2011

Das deutsche Präventionsprogramm „fairplayer.manual/fairplayer.sport“ ist mit dem diesjährigen „European Crime Prevention Award" ausgezeichnet worden. Prof. Dr. Herbert Scheithauer, Entwicklungspsychologe an der Freien Universität Berlin, hat die in Schulen und Sportvereinen eingesetzten Antigewaltprogramme gemeinsam mit seinem Team konzipiert. Er nahm den Preis am Mittwochabend in Warschau entgegen. Die Auszeichnung, die seit 2001 jedes Jahr vom „Europäischen Netz für Kriminalprävention (European Crime Prevention Network – EUCPN) verliehen wird, ist mit 20.000 Euro dotiert.

„Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung“, sagte Prof. Dr. Herbert Scheithauer. „Sie ist eine Würdigung unserer Arbeit.“ Das Preisgeld werde dafür eingesetzt, die Ziele von „fairplayer“ weiterzuverfolgen.

Der Wettbewerb, der in diesem Jahr unter dem Thema „Sport, Science and Art in the Prevention of Crime among Children and Youth“ stand, zeichnet die besten europäischen Projekte im Bereich der Kriminalitätsprävention aus. Jedes Land kann ein Programm vorschlagen, die Präventionsprogramme „fairplayer.manual/fairplayer.sport“ wurden von den Bundesministerien der Justiz und des Innern nominiert.

Das Antimobbing-Programm „fairplayer.manual“, das gezielt in Schulklassen eingesetzt wird, ist eine Kooperation der Deutschen Bahn AG, der Stiftung „Deutsches Forum für Kriminalprävention“ (DFK) und der Freien Universität Berlin. Es wird seit 2004 in Schulen in Bremen und Berlin erfolgreich eingesetzt. Im November ist das Programm bundesweit gestartet, finanziert von der Deutschen Bahn AG.

Mithilfe des Einsatzes von „fairplayer.manual“ trainieren Schülerinnen und Schüler in ihren Klassen, wie sie sich in Konfliktsituationen verhalten können. In Rollenspielen werden konfliktträchtige Situationen durchgespielt und die Entwicklung sozialer und moralischer Kompetenzen gestärkt. „Das Programm ermutigt Jugendliche, hinzusehen, einzugreifen, Schwächere zu stärken, Mobbing und Gewalt zu ächten – eben ein Fairplayer zu werden“, sagte Prof. Dr. Herbert Scheithauer anlässlich des bundesweiten Starts von „fairplayer.manual“. Das Programm „fairplayer.sport“ wurde als bewegungs- und spielorientierte Variante speziell für den Einsatz im Jugendsport entwickelt. Die Entwicklung und Evaluation des Programms „fairplayer.sport" erfolgte mit finanzieller Förderung durch die Jacobs Foundation, Zürich.

Der Verein fairplayer e.V. wurde 2003 gegründet und setzt sich für die Entwicklung wissenschaftlich fundierter und nachhaltiger Strategien zur Prävention von Gewalt und zur Förderung sozialer Kompetenzen im Kindes- und Jugendalter ein.

Das Europäische Netz für Kriminalprävention wurde 2001 durch einen EU-Ratsbeschluss gegründet, um Maßnahmen der Kriminalprävention in allen EU-Migliedsstaaten zu fördern. Es bietet ein Forum für den Austausch bewährter Praktiken zur Verhinderung von Kriminalität, insbesondere von Alltagskriminalität.

Weitere Informationen

Im Internet

www.eucpn.org

www.fairplayer.de

www.kriminalpraevention.de