„Es geht nicht darum, ein elektronisches Schulbuch zu gestalten, das den Lehrtext einfach durch Simulationen, Bilder oder Töne multimedial ergänzt“, erklären Jürgen Kirstein und Prof. Volkhard Nordmeier von der AG Didaktik der Physik. Vielmehr werden digitale Medientypen und Werkzeuge entwickelt, die Realität interaktiv erfahrbar und verstehbar machen. Solche Anwendungen lassen sich dann auf einem Touchscreen mit dem Finger oder aber per Maus am Bildschirm bedienen.

Ziel ist es, die Anwendungen auf einem mobilen Endgerät bedienen zu können – etwa auf sogenannten Tablet-Computern. Mit dem „Technology Enhanced Textbook“ soll es auch möglich sein, dass sich Lernende miteinander vernetzen, Versuche virtuell gemeinsam durchführen und sich dann darüber austauschen. „Das TET als elektronisches Lehr- und Sachbuch der Zukunft ermöglicht erstmals in der Geschichte der Bildungsmedien einen alltagsbezogenen, interaktiven und kommunikativen Umgang mit naturwissenschaftlichen Phänomenen und Experimenten“, sagen die Didaktiker, „Schüler sollen auf diese Weise auch erkennen, dass sich hinter vielen komplexen naturwissenschaftlichen Fragestellungen elementares Schulwissen verbirgt und sich damit sogar moderne Forschungsexperimente in Grundzügen verstehen lassen.“

Die Wissenschaftler verstehen ihr Projekt als „Erweiterung der Realität“, weil es die Möglichkeit biete, Fragen durch den virtuellen Gebrauch realer Experimente beispielsweise im Kontext realer Forschung zu beantworten.

Auf Grundlage der vielversprechenden Forschungsergebnisse soll nun in den kommenden drei Jahren das Innovationspotenzial des Lehrbuchs durch Machbarkeitsstudien untersucht und ausgewertet werden, wie das TET die Bedürfnisse seiner zukünftigen Nutzer erfüllen kann und inwiefern es das Potenzial besitzt, den Anforderungen künftiger Märkte gerecht zu werden.