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FU-Projekt gewinnt Preis "Freiheit und Verantwortung"

Bundespräsident überreicht Preis an Projekt "Schule im gesellschaftlichen Verbund"

Nr. 341/2001 vom 19.12.2001

Bundespräsident Johannes Rau hat gestern den Preis "Freiheit und Verantwortung" in der Kategorie "Große Unternehmen" an das von Freier Universität und BMW-Group gemeinsam getragenes Projekt "Schule im gesellschaftlichen Verbund" übergeben. Der Preis wird von der Initiative "Freiheit und Verantwortung" und der Zeitschrift "Wirtschaftswoche" gestiftet. Der Initiative gehören die Spitzenverbände der Deutschen Wirtschaft wie die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, der Bundesverband der Deutschen Industrie, der Deutscher Industrie- und Handelstag, der Zentralverband des Deutschen Handwerks an. Mit dem Preis wird ein herausragendes, nachahmenswertes und nachhaltiges gesellschaftliches Engagement gewürdigt.

Das Projekt "Schulen im gesellschaftlichen Verbund" wird geleitet von Prof. Dr. Dieter Lenzen, Erziehungswissenschaftler und Erster Vizepräsident der Freien Universität Berlin. An den Produktionsstandorten der BMW-Group Berlin, München, Regensburg, Landshut, Dingolfing werden Schüler und Schülerinnen örtlicher Hauptschulen wöchentlich von Lehrkräften und Ausbildern in den BMW-Werken unterrichtet. In dem fächer-, teilweise jahrgangsübergreifenden Unterrichts werden größere Produktionsprojekte wie die Reparatur und den Verkauf von Fahrrädern, Entwurf und Durchführung von Photopräsentationen des neuen "Mini", Entwicklung und Produktion von Schulinventar durchgespielt. Schüler und Schülerinnen entwickeln diese Projekte im sogenannten selbstorganisierten, problembasierten und -situierten Lernen. Damit sollen wichtige Persönlichkeitsmerkmale und Kompetenzen entwickelt werden, die für eine Tätigkeit in der privaten Wirtschaft bedeutsam sind. wie Selbstregulation, Selbstwirksamkeit, aber auch Arbeitspräzision, die Einsicht in größere Aufgabenzusammenhänge und eine Vorbereitung auf die Gegebenheiten eines großen Industriebetriebs. Gleichzeitig bietet der Modellversuch in Produktionsstandorten die Chance, rechtzeitig eine neue Generation künftiger Auszubildender kennen zu lernen.

Wissenschaftlich wird der Modellversuch von Prof. Dr. Dieter Lenzen und einem Team von Mitarbeiter(innen) durchgeführt. Untersucht werden, welche Kompetenzen durch diese neuartige Unterrichtsform entstehen, ob sie nachhaltig sind und ob die Ergebnisse und die neue Unterrichtsform verallgemeinerungsfähig sind und für andere Schulsysteme empfohlen werden können. Die Ergebnisse der ersten Untersuchungswelle in Bayern liegen seit kurzem vor. Sie weisen einen deutlichen Kompetenzgewinn der Schülerschaft in den Teilfähigkeiten auf.

Anfang des Jahres wird es ein ausführliches Pressegespräch geben.

Weitere Informationen

Für Rückfragen: Prof. Dr. Dieter Lenzen, Freie Universität Berlin; Tel. 030/838-73110