Springe direkt zu Inhalt

Meteorologen der Freien Universität messen Daten zur Aschewolke

Wissenschaftler des Instituts für Weltraumwissenschaften sammeln Daten am Boden und in der Luft

Nr. 103/2010 vom 21.04.2010

Forscher des Instituts für Weltraumwissenschaften der Freien Universität haben mit einem eigens entwickelten Verfahren Messungen zur Aschewolke durchgeführt, die seit Tagen den Flugverkehr weltweit lähmt. Bei Messungen vom Boden aus und per Flugzeug hat sich gezeigt, dass die Aschewolke am Montag, 19. April, und Dienstag, 20. April, zwischen zwei und drei Kilometer hoch war – die Aerosol-Konzentration war am Dienstag jedoch deutlich höher. Darüber hinaus haben die Wissenschaftler Satellitendaten des Umweltsatelliten ENVISAT ausgewertet, die Aufschluss über die Höhe des Vulkanausbruchs geben.

„Die Eruption war nicht kontinuierlich, sondern unterschiedlich stark“, sagt Professor Jürgen Fischer, Meteorologe an der Freien Universität, „die Luftmassen durchmischen die Aerosole unterschiedlich stark, sodass es zu Schwankungen kommt.“ Die Aschewolke wurde aufgrund westlicher Luftströmungen gen Osten transportiert.

Die Daten zur Aschewolke haben die Weltraumwissenschaftler zunächst vom Turm des Meteorologischen Instituts der Freien Universität in Dahlem aus gemessen. Am 20. und 21. April flogen sie dann mit ihrem Messflugzeug (einer Cessna 207T) südlich und östlich über Berlin – durch den vertikalen Auf- und Abstieg konnten sie Aussagen über die Verteilung der Aerosole in der Luft treffen. Die Meteorologen und Physiker haben ein spezielles Messgerät entwickelt, ein sogenanntes „Sonnenphotometer“, mit dem die Trübung der Luft gemessen werden kann. Die Wissenschaftler sammeln Daten über die Größe der Aerosole und ihre Absorption und erhalten so Aufschluss über den Rußgehalt in der Luft.

Weitere Informationen

Professor Dr. Jürgen Fischer, Institut für Weltraumwissenschaften der Freien Universität,
Telefon: 030 / 838–56663, E-Mail: juergen.fischer@fu-berlin.de