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Gründungsgeschichte des Universitätsklinikums Benjamin Franklin

Berlin, 01.02.2002

Die deutsch-amerikanische Gründungsgeschichte des Universitätsklinikums Steglitz / Benjamin Franklin

Gründungsgeschichte des FU Klinikums

4. Dezember 1948

Gründung der Freien Universität Berlin.

 

Februar 1958

Der Berliner Regierende Bürgermeister Willy Brandt führt erste Gespräche mit dem amerikanischen Außenministerium (State Department) in Washington über das Vorhaben, in Berlin mit amerikanischer Unterstützung ein Krankenhaus zu errichten.

 

Juni 1958

Das amerikanische Engagement für den geplanten Krankenhausneubau wird vom State Department unter der Bedingung befürwortet, dass er zugleich als Kern „eines medizinischen Lehrzentrums für die Freie Universität“ dient.

 

August 1958

Die Benjamin-Franklin-Stiftung trägt mit 60 Mio. Mark rund ein Fünftel der Gesamtkosten zur Realisierung des Klinikums bei.

 

21. Oktober 1959

Feierliche Grundsteinlegung des Klinikums in Berlin-Steglitz. Die eingemauerte Urkunde würdigt den Bau als „Ausdruck der engen Verbundenheit zwischen den Vereinigten Staaten und dem freien Berlin“ und als „Beweis des Vertrauens in die Zukunft dieser Stadt“.

 

Gründungsgeschichte des FU Klinikums

24. Juni 1964

Richtfest in Anwesenheit des Regierenden Bürgermeisters Willy Brandt.

 

9. Oktober 1968

Feierliche Schlüsselübergabe des fertiggestellten Universitätsklinikums Steglitz an die Freie Universität.

 

3. März 1969

Aufnahme der ersten stationären Patienten.

 

1. April 1994

Integration der Zahnklinik Süd (Aßmannshauser Straße) in den Verbund des Universitätsklinikums.

 

Gründungsgeschichte des FU Klinikums

26. Juni 1994

Festakt zum 25-jährigen Jubiläum des Universitätsklinikums Steglitz mit feierlicher Umbenennung in Universitätsklinikum Benjamin Franklin (UKBF) in Würdigung der Benjamin-Franklin-Stiftung.

 

15. Juli 1994

Übernahme des ehemaligen Militär-Hospitals der Amerikaner in Dahlem (Fabeckstraße).

 

1. April 1995

Das Gesetz über die Neuordnung der Hochschulmedizin in Berlin bringt entscheidende strukturelle Veränderungen: Durch die Zusammenführung des Universitätsklinikums Charité mit dem vormaligen FU-Klinikum Rudolf Virchow wird das UKBF zum einzigen Klinikum der Freien Universität. Dieses Gesetz begründet gleichzeitig den neuen Fachbereich Humanmedizin der FU, dem das UKBF, elf wissenschaftliche Institute des ehemaligen FU-Fachbereichs Grundlagenmedizin und drei ehemalige Bereiche des Virchow-Klinikums, darunter auch die Psychiatrische Klinik und Poliklinik in der Charlottenburger Eschenallee, zugeordnet werden. Der Fachbereich Humanmedizin ist der größte Fachbereich der Freien Universität.

 

Gründungsgeschichte des FU Klinikums

4. Dezember 1996

Das Tibor-Diamantstein-Haus wird im Rahmen der Wissenschaftswoche des UKBF feierlich eröffnet. Damit erhält das Universitätsklinikum 780 Quadratmeter zusätzliche und dringend benötigte Forschungsfläche am Hindenburgdamm.

 

 

Wie alles begann

Benjamin-Franklin-Stiftung finanzierte einen Teil der Baukosten des FU Klinikums

Mit dem Namen der Benjamin-Franklin-Stiftung verbindet sich die Baugeschic te von drei wichtigen Bauwerken Berlins. Mit ihrem großen Engagement für die Kongresshalle (1958), und für zwei Einrichtungen der Freien Universität Berlin – den Henry-Ford-Bau (1954) und das Universitätsklinikum Steglitz (1968) – leistete die Stiftung einen wesentlichen Beitrag zum Wiederaufbau der Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg und dokumentierte das amerikanische Interesse an der Zukunft Berlins.

 

In den 50er Jahren stellte das US-amerikanische State Department großzügige Geldmittel in Höhe von jährlich etwa einer Million Dollar für Wiederaufbauprogramme in Deutschland und Berlin bereit. Folgt man der Schilderung von Eleanor Dulles, so wurde die Benjamin-Franklin-Stiftung zunächst aus rein zweckmäßigen Erwägungen gegründet, denn dem Berlin-Fond des State Departments drohte 1955 der Verlust der nicht verbrauchten Gelder. Als „einzigen Ausweg“ sah Eleanor Dulles „die Gründung einer Stiftung nach den Berliner Gesetzen, der das Geld unwiderruflich überwiesen werden könnte“. Eleanor Dulles hatte in ihrer Funktion als Leiterin des Berlin-Ressorts im State Department angeregt, dass die Benjamin-Franklin-Stiftung die medizinische Situation der Stadt überprüfte, wodurch dann die Planungen für das Universitätsklinikum Steglitz in Gang gebracht wurden. Im August 1958 bekam die Stiftung als Bauherrin den Auftrag, das Raumprogramm aufzustellen und die weitere Planung einzuleiten. Ihre großzügige Spende in Höhe von 60 Mio. Mark – immerhin ein Fünftel der Gesamtbaukosten – gab den Anstoß für den Baubeginn im Jahre 1959. Den Vorsitz der Stiftung hatten nacheinander zwei Architekten: zunächst Ralph Walker, später dann Leon Chatelain.

 

Am 9. Oktober 1968 wurde das fertiggestellte Klinikum durch die Benjamin-Franklin-Stiftung an das Land Berlin und von diesem an die Freie Universität übergeben. Damit beendete die Benjamin-Franklin-Stiftung ihre 13-jährige Tätigkeit.