Springe direkt zu Inhalt

Inzwischen angekommen

Mit einer Summer School zog das Internationale Graduiertenkolleg „Zwischen Räumen“ des Lateinamerika-Instituts Halbzeit-Bilanz

07.07.2011

"Zwischen Räumen" ist das erste Graduiertenprojekt, in dem deutsche und mexikanische Institutionen gleichberechtigt zusammenarbeiten. Auf dem Foto ist der Palacio de Bella Artes in Mexiko-Stadt zu sehen.

"Zwischen Räumen" ist das erste Graduiertenprojekt, in dem deutsche und mexikanische Institutionen gleichberechtigt zusammenarbeiten. Auf dem Foto ist der Palacio de Bella Artes in Mexiko-Stadt zu sehen.
Bildquelle: Daniel Manrique

Sie untersuchen die erste Fußballweltmeisterschaft in Uruguay anno 1930, analysieren die soziale Funktion von Wandermusikern in mexikanischen Überlandbussen und beschäftigen sich mit den Lateinamerika-Bildern im literarischen Werk des polnischen Journalisten Ryszard Kapuściński: Die Doktoranden des Internationalen Graduiertenkollegs (IGK) „Zwischen Räumen – Entre Espacios“ am Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin nutzen das Privileg des weitgefassten Themenspektrums.

Seit Oktober 2009 fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) den Verbund von sechs deutschen und mexikanischen Universitäten, dessen Wissenschaftler sich aus unterschiedlichen Fachperspektiven mit „Bewegungen, Akteuren und Repräsentationen der Globalisierung“ – so der Untertitel des IGK – in Lateinamerika beschäftigen.

Neuorientierung der Area Studies

„Durch den Dialog zwischen Disziplinen und verschiedenen Wissenschaftstraditionen in Deutschland und Mexiko wollen wir einen Beitrag zur Neuorientierung der Area Studies leisten“, erklärt Stefan Rinke, Professor für die Geschichte Lateinamerikas an der Freien Universität und einer der Sprecher des IGK.

Kooperationspartner sind neben der Humboldt-Universität und der Universität Potsdam das Colegio de México, die Universidad Nacional Autónoma de México und das ebenfalls in Mexiko angesiedelte Centro des Investigaciones y Estudios Superiores en Antropología Social.

Fast zwei Jahre nach der Bewilligung durch die DFG und rund ein Jahr nach der offiziellen Eröffnung des Graduiertenkollegs an der Freien Universität, zieht Stefan Rinke eine durchweg positive Bilanz des bisher Erreichten.

„,Zwischen Räumen‘ ist das erste Graduiertenprojekt, in dem deutsche und mexikanische Institutionen gleichberechtigt zusammenarbeiten und zwar nicht nur inhaltlich, sondern auch finanziell“, sagt der Historiker und verweist damit auf die Komplementärfinanzierung durch die mexikanische Wissenschaftsförderorganisation CONACYT.

Blick für unterschiedliche Lebenswelten geschärft

„Diese transatlantische Herausforderung gemeinsam zu stemmen, ist eine große Befriedigung für alle Beteiligten.“ Durch die Zusammenarbeit von deutschen und mexikanischen Wissenschaftler würden nicht nur andersgeartete Wissenschaftskonzepte gegenübergestellt, sondern auch der Blick für unterschiedliche Lebenswelten geschärft.

Zum Abschluss der intensiven ersten Phase der Feldforschung und der ertragreichen Auseinandersetzung im Rahmen von Konferenzen und Kolloquien fand Ende Juni eine Summer School in Berlin statt. Sie versammelte mit Workshops und Vorträgen noch einmal alle rund 90 beteiligten Wissenschaftler des IGK von beiden Seiten des Atlantiks.

Fortsetzung geplant

„In der zweiten Hälfte der Stipendien-Laufzeit haben wir bewusst weniger Veranstaltungen geplant, damit die Stipendiaten kontinuierlich ihre Arbeiten fertigstellen können“, sagt Stefan Rinke. Eine Fortsetzung des Internationalen Graduiertenkollegs ist fest geplant. Den Folgeantrag für das größte geisteswissenschaftliche, von der DFG geförderte Graduiertenkolleg hegen die Wissenschaftler bereits im Hinterkopf.