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Friedrich-Schlegel- Graduiertenschule feierlich eröffnet

Durs Grünbein hielt Festvortrag "Die Bars von Atlantis"

07.11.2008

Durs Grünbein hielt bei der Eröffnung der Friedrich Schlegel Graduiertenschule seinen Festvortrag "Die Bars von Atlantis"

Durs Grünbein hielt bei der Eröffnung der Friedrich Schlegel Graduiertenschule seinen Festvortrag "Die Bars von Atlantis"
Bildquelle: Freie Universität Berlin / Stephan Töpper

Prof. Dr. André Alt, Sprecher der Graduiertenschule, stellt die zwölf Doktoranden des ersten Jahrgangs vor.

Prof. Dr. André Alt, Sprecher der Graduiertenschule, stellt die zwölf Doktoranden des ersten Jahrgangs vor.
Bildquelle: Freie Universität Berlin / Stephan Töpper

An der Graduiertenschule solle der von Friedrich Schlegel formulierte "philologische Trieb" befriedigt werden, beschrieb Professor Peter-André Alt, Sprecher der Graduiertenschule, humorvoll das Vorhaben des Exzellenzprojekts. Dafür werden vom Wintersemester an Dissertationsprojekte betreut, die sich mit Texten aus den europäischen, amerikanischen, arabischen und asiatischen Kulturkreisen befassen.

Professorin Ursula Lehmkuhl, Erste Vizepräsidentin der Freien Universität, wies in ihrer Begrüßung auf die besondere Stärke der Literaturwissenschaft an der Freien Universität und die internationale Ausrichtung der Graduiertenschule hin. In neun programmatischen Forschungsbereichen wird hier Literatur in ihren vielfältigen Beziehungen untersucht, zum Beispiel zur Sprache oder zu den Künsten. Unter dem Titel "Berlin Now!" setzt sich die Graduiertenschule auch in Beziehung zu der vielfältigen literarischen Szene, die sich in Berlin vor allem seit dem Fall der Mauer entwickelt hat.

Der von Peter-André Alt in seiner Einführung beschworene "philologische Trieb" sei auf jeden Fall gewaltfrei und erzeuge im Fall höchsten Exzesses Bücher. Um dem komplexen Programm der Graduiertenschule gerecht zu werden, benötige man zwei Dinge: "gute Bibliotheken und Zeit", sagte Alt an die zwölf Doktoranden des ersten Jahrgangs gewandt, die er anschließend auf der Bühne persönlich vorstellte. Am Erstgenannten mangele es nicht in Anbetracht von knapp 800.000 Bänden mit Texten aller europäischen Sprachen und Epochen, die sich in der Philologischen Bibliothek befinden. Problematischer sei es da schon mit dem Thema Zeit. Alt sagte, dass Zeit die Notwendigkeit einschließe, dass sich Geisteswissenschaftler regelmäßig in einen "Resonanzraum der Stille" zurückzögen - ohne den Zwang zur Kommunikation.

Alt begrüßte den "sprachmächtigen Lyriker, Übersetzer und Essayisten" Durs Grünbein, der die Zuhörer in seinem Festvortrag mit auf einen literarisch-essayistischen Tauchgang zu den „Bars von Atlantis“ nahm. Grünbein ist Träger des Georg-Büchner-Preises und Professor für Poetik und künstlerische Ästhetik an der Kunstakademie Düsseldorf.

Die Friedrich-Schlegel-Graduiertenschule wurde 2007 als einzige rein literaturwissenschaftliche Graduiertenschule im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder als förderungswürdig ausgezeichnet.