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Mensa I wird zur Bibliothek und zur ersten vegetarischen Mensa

Umbauphase beginnt ab dem 27. Juli

14.07.2009

In einem Semester kommen so einige Mittagessen zusammen

In einem Semester kommen so einige Mittagessen zusammen
Bildquelle: Jan Creutzenberg

Nach dem 24. August wird nur noch ein Mensabetrieb im Erdgeschoss der Van’t Hoff-Straße 6 Studierenden, Beschäftigten und Gästen zur Verfügung stehen. In die oberen Etagen der Mensa I zieht vorläufig der Hauptlesesaal der Juristischen Bibliothek aus der Van’t Hoff-Straße 8 – während der dort andauernden Sanierungsarbeiten.

Die Gründe, warum der Mensabetrieb auf drei Etagen nicht mehr weitergeführt wird, seien rein wirtschaftlich: Das Studentenwerk Berlin, das alle Berliner Mensen betreibt, müsse die Mensa I jährlich mit 1,1 Millionen Euro bezuschussen, so Jürgen Morgenstern vom Studentenwerk Berlin. Für eine komplette Sanierung müssten in das 1953 errichtete Gebäude rund drei Millionen Euro investiert werden, was unter anderem am großen Energiebedarf und der auf drei Etagen ausgedehnten  Küchen- und Sitzplatzeinrichtung liege.

Nun wird die Mensa für rund 300.000 Euro umgebaut, der Gastbetrieb anschließend auf das Erdgeschoss konzentriert, wo mehr Plätze als bisher zur Verfügung stehen werden. Morgenstern verspricht längere Öffnungszeiten als bisher. Montags bis freitags von 8.00 bis 18.00 Uhr und am Samstag von 8.00 bis 14.30 Uhr sollen dann unter anderem Kaffee, Kaltgetränke, Brötchen und Kuchen und ausschließlich fleischlose Essenangebote für Studierende und Hochschulmitarbeiter angeboten werden. Wer auf Fleischgerichte oder eine größere Essensauswahl nicht verzichten möchte, muss fortan längere Wege und mehr Zeit einplanen.

Da abzusehen ist, dass durch das ausschließlich vegetarische Essensangebot in der Van‘t Hoff-Straße die Mensa II in der Otto-von-Simson-Str. 26  mehr frequentiert wird, werden dort zusätzliche Kassen aufgestellt und die Ausgabekapazität erweitert.

Die oberen beiden Etagen der Mensa I werden ab Anfang August zunächst von den Rechtswissenschaftlern während der Bauarbeiten im eigenen Haus als Bibliothek genutzt. Während in der Van’t Hoff-Straße 8 die Lesesäle bis Ende 2010 unter anderem mit neuen elektrischen Anlagen, LAN-Anschlüssen, Heizkörpern und Fußböden hergerichtet werden, ziehen derweil rund 2,8 Kilometer Bücher samt dazugehöriger Regale aus den Lesesälen im Erdgeschoss zwei Häuser weiter in das Mensagebäude. „Die „Ersatz-Bibliothek“  wird an sieben Tagen in der Woche geöffnet haben, wochentags von 8 bis 22 Uhr. Ebenso die Lesesäle im Obergeschoss der Van’t-Hoff-Straße 8.“, sagt Ulf Marzik, Stellvertretender Leiter der Bibliothek am Fachbereich Rechtswissenschaft. Bis auf die zwei Wochen des eigentlichen Umzugs wird es keine Einschränkung bei der Nutzung geben, insbesondere keine langfristige Einlagerung von Büchern. „Der Interims-Lesesaal in der Van’t-Hoff-Straße 6 wird zwar etwas weniger Arbeitsplätze haben, aber insgesamt für die Studierenden zugänglich bleiben", betont Marzik.

Wie die oberen Etagen des Mensagebäudes ab 2011 genutzt werden, wenn die Bücher der Juristen wieder in ihr saniertes Domizil zurückgekehrt sind, steht noch nicht fest. Die Freie Universität Berlin entwickelt ein neues Nutzungskonzept. „Wir möchten die oberen Etagen als gemeinsamen Lern- und Aufenthaltsort den Studierenden aller Fachbereiche zur Verfügung stellen. Wie das konkret aussehen könnte, ist aber derzeit noch offen“, sagt Peter Lange, der Kanzler der Freien Universität.