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Jedes Semester ereignen sich die unterschiedlichsten Dinge auf dem Campus in Dahlem. Hier zeigen wir Ihnen die vier besten Bilder des Semesters.

Campus-Run

15.07.2015

Mehr als 700 Lauffans trafen sich zum ersten Campus Run der Freien Universität.

Mehr als 700 Lauffans trafen sich zum ersten Campus Run der Freien Universität.
Bildquelle: Michael Fahrig

Einmal tief durchatmen und lossprinten: Wer Platz zum Laufen braucht, muss einen schnellen Start hinlegen, denn weiter hinten ist das Gedränge groß. Mehr als 700 Laufbegeisterte haben sich am 19. April morgens vor der Silberlaube der Freien Universität versammelt, um beim ersten Campus Run dabei zu sein. Das Wetter spielt mit: Die Sonne scheint, es ist nicht zu warm, beste Bedingungen für die Starter, die zwischen Drei-, Fünf- und Zehnkilometerstrecke wählen dürfen. Nicht nur Studierende, Mitarbeiter und Alumni sind am Start: Das Rennen ist ein Volkslauf, an dem jeder teilnehmen kann, der sich über die Homepage der Zentraleinrichtung Hochschulsport (ZEH) angemeldet hat. Die Strecke führt vorbei am Henry-Ford-Bau, den Villen und Flachbauten, durch die Parks und Alleen Dahlems. Mehr als 50 Helferinnen und Helfer sichern die Strecke, verteilen Getränke und betreuen die Läufer im Start- und Zielbereich. Über die Zehnkilometer-Distanz sichern sich die beiden Vereinsläufer Paul Pascal Scheub mit 37 Minuten und 40 Sekunden sowie Nadia Dagher mit 38 Minuten und 50 Sekunden die ersten Plätze. Die Organisatoren des Hochschulsports haben unmittelbar nach dem Lauf schon mit der Planung für 2016 begonnen. Der Campus Run könnte also schon bald ein fester Termin für alle Laufbegeisterten in der Hauptstadt werden.

Vom Affenfelsen zum Nordkapplateau

Niklas Gerhards und Sven Lang wollen mit ihrer Radreise auf die Situation syrischer Flüchtlinge aufmerksam machen und Spenden sammeln.

Niklas Gerhards und Sven Lang wollen mit ihrer Radreise auf die Situation syrischer Flüchtlinge aufmerksam machen und Spenden sammeln.
Bildquelle: privat

Zwölf Fahrradtaschen, ein Sonnenkollektor und der ständige Kampf mit dem Gegenwind an der Atlantikküste: Niklas Gerhards und Sven Lang haben anstrengende Wochen hinter sich. Ende April mussten sie von Spanien aus die Passstraßen der Pyrenäen erklimmen und sind in Capvern, einem kleinen französischen Dorf, angekommen, wo dieses Foto entstand. Innerhalb von sechs Monaten wollen die beiden Studenten von Gibraltar ans Nordkap radeln. Mitte März sind sie gestartet. Von den Pyrenäen aus sind sie im Mai und Juni am Mittelmeer entlang und durch die Poebene zum Balkan gefahren. Ihre Reise soll nicht nur sportlich ein Erfolg werden: Die beiden wollen durch die mediale Aufmerksamkeit um Geld für syrische Flüchtlinge werben – und haben dazu eigens eine Spendenaktion ins Leben gerufen. Damit wollen sie die Hilfsorganisation „Ärzte der Welt“ unterstützen, die in der Türkei, im Libanon und in Jordanien die medizinische Versorgung in Flüchtlingslagern übernommen haben. Niklas Gerhards studiert selbst Medizin an der Charité in Berlin, der gemeinsamen medizinischen Fakultät von Freier Universität und Humboldt-Universität. Seinen Weggefährten Sven Lang, der in München Mathematik studiert, hat er bei der Studienstiftung des Deutschen Volkes kennengelernt.Über Istanbul, Rumänien, Bulgarien, Ungarn, Slowakei, Polen und die baltischen Staaten soll es weiter nach Finnland gehen und von dort zum Ziel. Mehr als 35 Breitengrade und rund 12.000 Kilometer werden sie dann hinter sich gebracht haben. Bislang halten Rahmen und Reifen. Nur den Gegenwind haben die beiden unterschätzt und das Gewicht ihrer Räder. Doch ein bisschen Zeitpuffer haben sie eingeplant: Die Vorlesungen im Wintersemester beginnen erst Mitte Oktober.

Großes Dach für Kleine Fächer

Das größte eigenständige Neubauprojekt in der Geschichte der Freien Universität ist fertig, die sogenannten Holzlaube.

Das größte eigenständige Neubauprojekt in der Geschichte der Freien Universität ist fertig, die sogenannten Holzlaube.

Der letzte Bagger steht zum Abholen bereit, 56 frisch gepflanzte Bäume stehen Spalier auf dem Vorhof: Das größte eigenständige Neubauprojekt in der Geschichte der Freien Universität ist fertig. Der mit grau lackiertem Zedernholz verkleidete Bau erweitert das Hauptgebäude der Freien Universität nach Norden hin: drei Hörsäle, zwölf Seminarräume und 220 Büros auf 13.000 Quadratmetern. „Holzlaube“ nennen ihn die Verantwortlichen – in Anlehnung an die bestehenden Gebäudeteile „Rost- und Silberlaube“. Pünktlich zum Sommersemester 2015 zogen 14 Studienfächer ein – auch die Kosten des vom Münchner Architekten Florian Nagler entworfenen Baus lagen mit etwa 52 Millionen Euro im Plan. „Das Gebäude beherbergt nun die so genannten „Kleinen Fächer“ des Fachbereichs Geschichts- und Kulturwissenschaften, die bislang verstreut über den gesamten Campus in alten Dahlemer Villen untergebracht waren.“ Herz des Erweiterungsbaus ist die neu geschaffene Campusbibliothek, in der 24 Instituts- und Bereichsbibliotheken zusammengeführt worden sind, darunter auch die der mathematisch-naturwissenschaftliche Fächer. Mehr als 30 Kilometer Bücher mussten dazu in den vergangenen Monaten bewegt werden, nun stehen den Nutzern der naturwissenschaftlichen Bibliothek rund eine Million Titel an 950 Lese- und Arbeitsplätze zur Verfügung. Dabei wurde die Systematik der Bibliothek auf den mittlerweile üblichen Standard der Regensburger Verbundklassifikation umgestellt, die Öffnungszeiten erweitert: wochentags ist die Bibliothek bis 22 Uhr geöffnet, samstags und sonntags bis 20 Uhr.

Mit einfachsten Mitteln

Um die Sonnenfinsternis zu beobachten, reichen manchmal schon zwei alte Pizzakartons, Packband, ein bisschen Alufolie und ein weißes Blatt Papier.

Um die Sonnenfinsternis zu beobachten, reichen manchmal schon zwei alte Pizzakartons, Packband, ein bisschen Alufolie und ein weißes Blatt Papier.

Zwei alte Pizzakartons, Packband, ein bisschen Alufolie und ein weißes Blatt Papier: Susanne Schäfer, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Griechische und Lateinische Philologie hat im März schlichtweg keine Zeit, sich um eine „SoFi-Brille“ zu kümmern und macht‘s wie schon von Aristoteles beschrieben und vom englischen Astronomen Roger Bacon im 13. Jahrhundert vorgemacht: Sie baut eine Lochkamera, um die Sonnenfinsternis ohne Gefahr für das Augenlicht beobachten zu können. Jetzt, am 20. März, steht sie kurz vor 12 mit ihrem Freund Rodrigo Barajas und dem Kollegen Benjamin Hübbe auf dem Dach der Rostlaube und beobachtet den Beginn der Sonnenfinsternis. Mit himmlischen Phänomenen hat sich Susanne Schäfer bereits in ihrem ersten Seminar als wissenschaftliche Mitarbeiterin beschäftigt: „Der erschütterte Himmel – Die akademische Diskussion um Kometen, Supernovae und die Unveränderlichkeit der Fixsternsphäre um 1600“. Derzeit plant sie ihre Doktorarbeit und gibt einen Lektürekurs zu Horaz und Catull. Die nächste Sonnenfinsternis ist in Deutschland übrigens erst wieder am 12. August 2026 zu beobachten: Dann wird sich der Mond am Himmel über Dahlem kurz vor ihrem Untergang über die Sonnenscheibe schieben und sie zu 85 Prozent bedecken.