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CAS WP 1/2016

Another Pastoral Power: Spiritual Salvation through Worldly Integralism in Colonial Latin America

Edgar Zavala Pelayo 

Die Kolonialzeit in Lateinamerika (1500er-1800er Jahre) wird in der Regel als eine vergangene Wirklichkeit beschriebe, die, obwohl offensichtlich historische Bedeutung, eine begrenzte Erklärungsrelevanz besitzt. Diese historische Periode oft nur anekdotisch oder sogar als irrelevant zur Erklärung zeitgenössischer sozio-politischer Phänomene in Latein Amerika betrachtet. Liberal-modernistische Historiker und Sozialwissenschaftler in dieser Weltregion scheinen nicht bereit zu sein sich auf diese dramatische und vermeintlich rückständige Vergangenheit zu berufen. Ausgehend von einer kritischen Diskussion von Foucaults Konzept der vormodernen pastoraler Macht und seinen ambivalenten Aussagen über der pastorale Macht in der modernen Gesellschaft, biete ich in diesem Beitrag einen genealogischen Nachweis über die Gouvernementalitäten während drei Jahrhunderte der Kolonialherrschaft und der Verbreitung von heilbringenden und integralistischen Rationalen. Ich werde sowohl die Jenseitigkeit (other-worldliness) solcher Erlösung (salvation) als auch die realistische Methodologie durch die solche erreicht werden sollte aufzeigen. Der Beitrag reflektiert abschließend, wie wichtig die Erforschung möglicher Kontinuitäten zwischen diesen Gouvernementalitäten und messianischen politischen Persönlichkeiten, oder Caudillos, des 20. und 21. Jahrhundert in Lateinamerika.