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Brentano-Preis 2004 geht an Johanna Kootz

Mit dem mit 11000 Euro höchsten deutschen Frauenpreis wird am 12. Januar 2005 die Soziologin Johanna Kootz ausgezeichnet. Damit wird das Lebenswerk der engagierten Wissenschaftlerin gewürdigt, die in den 70er Jahren den Grundstein für die Frauenforschung und -förderung an der FU gelegt hat. Johanna Kootz, 1942 geboren, absolvierte nach einer Bibliothekarsausbildung von 1965 bis 1971 ein Studium der Soziologie in München und an der FU Berlin. Ihre Diplomarbeit „Zur Frauenfrage im Kapitalismus“ (zusammen mit Gisela Steppke) war eine der ersten Studien zur Frauen- und Geschlechterforschung. Diesem Thema blieb sie treu, so war sie bereits in den 70ern maßgeblich daran beteiligt, Inhalte der Frauenbewegung in die Universität hinein zu tragen und dort bleibend zu verankern. Neben ihrer Tätigkeit in der Zentraleinrichtung Frauen- und Geschlechterforschung war und ist die Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen ihr Anliegen. Außerhalb der Universität engagierte sie sich besonders im ersten Berliner Frauenhaus und im „Verein in Berlin wissenschaftlich und künstlerisch tätiger Frauen“. Als Mitarbeiterin der internationalen Frauenforschungsgruppe Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück veröffentlichte sie 1997 mit Ina Eschenbach „Das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück – Quellenlage und Quellenkritik“. Das Preisgeld wird Johanna Kootz für interdisziplinäre Forschungen im Bereich Frauen- und Geschlechterforschung verwenden.

Der Brentano-Preis wird seit 1995 für hervorragende Projekte und Maßnahmen zur Frauenförderung oder Frauenforschung vom Präsidenten der FU vergeben. Er ist nach der Philosophin Margherita von Brentano benannt, die Anfang der 70er Jahre Erste Vizepräsidentin der FU war. Die Preisvergabe findet am 12. Januar 2005 von 17 bis 20 Uhr im AS-Sitzungssaal, Henry-Ford-Bau, Garystr. 35, 14195 Berlin-Dahlem statt. hg

Informationen: Mechthild Koreuber, Frauenbeauftragte der FU Berlin, Tel.: 030/838-54259