16673
Vertiefungsseminar
Ironie und Witz
Cornelia Ortlieb
Kommentar
Seit den frühen Lehrbüchern zur Redekunst in der griechisch-römischen Antike ist die Ironie eine Figur, die mit besonderer Aufmerksamkeit bedacht wird, erlaubt sie doch dem ‚Redner‘, etwas zu sagen und sich zugleich davon zu distanzieren – oder gar das Gegenteil des Gesagten zum Ausdruck zu bringen. Der Witz ist dagegen, vor der modernen Verengung des Begriffs zur Bezeichnung für eine Textsorte oder Form mündlicher Rede, die mit Kürze und der ‚Zuspitzung‘ zu einer Pointe einhergeht, die Bezeichnung für eine Kraft oder für ein Vermögen, eine „intellektuelle Kompetenz“ (Schumm 2024, S. 10). Das Seminar will an ausgewählten Beispielen diese beiden Sprechweisen an literarischen Texten der Moderne verfolgen und zugleich Einblicke in die Begriffs- und Ideengeschichte gewinnen, etwa mit Kuno Fischers Abhandlung Über den Witz, Sigmund Freuds bahnbrechenden Überlegungen in Der Witz und seine Beziehung zum Unbewussten und ihren Vorgängern in der Romantik, darunter besonders Jean Paul und Heinrich Heine. Wird die Ironie als Erzählhaltung im frühen 20. Jahrhundert meist mit Thomas Manns entsprechend einschlägigem Erzählwerk assoziiert, das sich wiederum erklärtermaßen der eingehenden Fontane-Lektüre verdankt, so zeigt sich im Blick auf weniger bekannte Texte von Autorinnen wie Alice Berend, Mascha Kaléko, Gabriele Tergit oder Irmgard Keun auch die Bandbreite eines leichthändigen, humorvollen und dabei sacht ironischen Schreibens. Neuere Beispiele zum ‚Bildwitz‘, etwa zur Struktur und Wirkweise von Memes, können diesen Überblick schließlich abrunden.
Literatur (Auswahl):
Jean Paul: Vorschule der Ästhetik, Friedrich Schlegel: Athenäum-Fragmente, Heinrich Heine: Die romantische Schule, Kuno Fischer: Über den Witz, Sigmund Freud: Der Witz und seine Beziehung zum Unbewußten, Johanna Schumm: Witz und Fülle oder Was heißt Barock, Konstanz 2024, Theodor Fontane: Irrungen, Wirrungen, Thomas Mann: Unordnung und frühes Leid, Mascha Kaléko: Das lyrische Stenogrammheft, Gabriele Tergit: Vom Frühling und von der Einsamkeit, Alice Berend: Frau Hempels Tochter, Irmgard Keun: Gilgi - eine von uns. Schließen
Literatur (Auswahl):
Jean Paul: Vorschule der Ästhetik, Friedrich Schlegel: Athenäum-Fragmente, Heinrich Heine: Die romantische Schule, Kuno Fischer: Über den Witz, Sigmund Freud: Der Witz und seine Beziehung zum Unbewußten, Johanna Schumm: Witz und Fülle oder Was heißt Barock, Konstanz 2024, Theodor Fontane: Irrungen, Wirrungen, Thomas Mann: Unordnung und frühes Leid, Mascha Kaléko: Das lyrische Stenogrammheft, Gabriele Tergit: Vom Frühling und von der Einsamkeit, Alice Berend: Frau Hempels Tochter, Irmgard Keun: Gilgi - eine von uns. Schließen
16 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Do, 16.10.2025 10:00 - 12:00
Do, 23.10.2025 10:00 - 12:00
Do, 30.10.2025 10:00 - 12:00
Do, 06.11.2025 10:00 - 12:00
Do, 13.11.2025 10:00 - 12:00
Do, 20.11.2025 10:00 - 12:00
Do, 27.11.2025 10:00 - 12:00
Do, 04.12.2025 10:00 - 12:00
Do, 11.12.2025 10:00 - 12:00
Do, 18.12.2025 10:00 - 12:00
Do, 08.01.2026 10:00 - 12:00
Do, 15.01.2026 10:00 - 12:00
Do, 22.01.2026 10:00 - 12:00
Do, 29.01.2026 10:00 - 12:00
Do, 05.02.2026 10:00 - 12:00
Do, 12.02.2026 10:00 - 12:00
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