Weltkarten und Weltwissen
Laura Monique Ginzel
Kommentar
Im Seminar widmen wir uns der Frage, wie vormodernes Weltwissen in der älteren deutschen Literatur strukturiert, imaginiert und erzählerisch vermittelt wird. Im Zentrum stehen dabei literarische und historiographische Texte vom Hochmittelalter bis zum Übergang in die Frühe Neuzeit, in denen Weltentwürfe skizziert und reflektiert werden.
Ein besonderes Augenmerk gilt der Funktion und Bedeutung von Weltkarten – etwa den sogenannten mappae mundi – als visuelle und symbolische Medien, die geografisches, religiöses und kulturelles Wissen in symbolischer Form bündeln. Sie entwerfen Ordnungen, gewichten Zentren und Ränder und geben Aufschluss über mittelalterliche Vorstellungen von Welt, Macht und Geschichte. Im Seminar soll untersucht werden, wie diese visuellen Strukturen in literarischen Texten aufgegriffen, transformiert oder reflektiert werden.
Das Seminar kombiniert die Analyse ausgewählter mittelhochdeutscher und frühneuhochdeutscher Texte mit kulturwissenschaftlichen und wissenspoetologischen Fragestellungen: Wie wird Welt in vormodernen literarischen und historiographischen Texten konzipiert? Welche Raumordnungen werden beschrieben, welche ausgelassen? Und wie greifen poetische, religiöse und wissenschaftliche Diskurse ineinander?
Den Teilnehmer*innen wird ein Reader zur Verfügung gestellt. Aufgrund des breiten Spektrums sowohl der literarischen Texte als auch der Forschungsliteratur handelt es sich um eine arbeitsintensive Lehrveranstaltung. Die Teilnehmer*innen sollten daher die Bereitschaft zu intensiver Lektüre, Vorbereitung und Diskussion mitbringen.
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