17971
Projektseminar
Einführung in die Theaterdramaturgie. Corpus delicti – Wie man einen dramatischen Text seziert.
Anita Augustin-Huber
Hinweise für Studierende
Die Anmeldung bzw. eine Präferenzvergabe für diese platzbeschränkte Lehrveranstaltung erfolgt zu Beginn des regulären Anmeldezeitraums im Campus Management. Für den Modulabschluss im Umfang von 5 LP ist noch ein Praktischer Kurs (17960 oder 17961) zu belegen. Schließen
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Bitte buchen Sie den Praktischen Kurs 17960 oder 17961 dazu, statt des Praktischen Kurses 17962, da es hier eine Terminüberschneidung gibt. Vielen Dank.
Kommentar
Das Seminar ist in vier Etappen gegliedert. Etappe eins: Antwort auf die Frage „Was macht eigentlich ein_e Dramaturg_in?“ Die Dozentin skizziert das Berufsprofil, definiert die Skills & Thrills des Jobs, erläutert anschaulich den Berufsalltag in all seinen Freuden und Leiden etc. Etappe zwei: Antwort auf die Frage „Wie viel verdient eigentlich ein_e Dramaturg_in?“ Etappe drei: Vorbereitung auf Etappe vier. Etappe vier: Die konkrete dramaturgische Arbeit an einem Stücktext. Kein dramatischer Text öffnet sich von selbst. Die Lektüre allein, wie eingehend sie auch sein mag, ist nicht viel mehr als ein bescheidener Anfang. Man ist danach nicht schlauer, sondern nur besser informiert – über die Figuren, die Handlung, die dramatische Kurve. Es gehört zum Handwerk der Dramaturgin, dem dramatischen Textkörper mit geeigneten Werkzeugen zu Leibe zu rücken. Die systematische Analyse legt frei, was jedem Theatertext als doppeltes Geheimnis eingeschrieben ist: das Geheimnis seiner Struktur und das Geheimnis seiner Bedeutung, die Mechanik und der Sinn, der funktionale und der semantische Aspekt, das Skelett und das Fleisch – sie bilden ein Corpus und werden erst sichtbar, wenn die Dramaturgin mit Präzision und kriminalistischem Elan ihr Handwerk ausübt. Sinn und Zweck des Verfahrens ist es, erstens, dem für die szenische Umsetzung hauptverantwortlichen Team (Regie, Bühnenbild, Schauspiel) einen Zugriff auf das Material zu ermöglichen, wie er ohne Analyse nicht möglich wäre. Zweitens dient die Analyse einer konzisen Bearbeitung des Stücktextes durch die Dramaturgin. Jeder Eingriff in den Text (Striche, Umstellungen, Einfügung von Fremdtexten etc.) erfolgt im Hinblick auf seine szenische Umsetzung. Fazit: Das Projektseminar gibt einen Einblick in die Berufspraxis der Theaterdramaturgin unter besonderer Berücksichtigung der Stückanalyse. Dr. Anita Augustin-Huber, geboren 1970 in Klagenfurt (Österreich). Studium der Philosophie und Theaterwissenschaft in Wien, London und NYC. Zusatzausbildung zur diplomierten Barkeeperin. 1999–2002 Chefdramaturgin am Schauspielhaus Salzburg und Operndramaturgin bei den Salzburger Festspielen. 2002–2006 Dramaturgin am Deutschen Theater Berlin und Leiterin der dritten Spielstätte. Seit 2007 freie Dramaturgin u. a. für Schauspiel Leipzig, Schauspiel Frankfurt, Theaterhaus Jena, Neuköllner Oper Berlin, Maxim Gorki Theater Berlin, Ruhrfestspiele Recklinghausen, Theater Chur, Theater St. Gallen, Volkstheater Wien, Tiroler Landestheater, Théâtre National de la Colline Paris. Seit 2024 Co-Leiterin am Schauspiel Erlangen. Jurorin u. a. für WORX – Werkjahr für Regie am Berliner Ensemble. Autorin von Live-Hörspielen, theatralen Augmented-Reality-Games und Romanen (zuletzt erschienen: „Wie ähnlich ist uns der Zackenbarsch, dieses äußerst hässliche Tier“, 2023 leykam Verlag Graz-Wien-Berlin). Schließen
4 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Mo, 21.07.2025 11:00 - 18:00
Di, 22.07.2025 11:00 - 18:00
Mi, 23.07.2025 11:00 - 18:00
Do, 24.07.2025 11:00 - 18:00
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