Kollektives Übersetzen
Mário Gomes
Kommentar
Übersetzungskollektive sind neuronale Netzwerke. Durch die Verschaltung von menschlichen Gehirnen lassen sich komplexe übersetzerische Probleme, die viel Denkarbeit erfordern, meist effektiver bewältigen als allein. Als produktiv erweist sich dabei nicht nur die gemeinsame Anstrengung auf der Suche nach Lösungen, sondern auch die Gegenüberstellung von Interpretationen. Obwohl eine Vielfalt an Lesarten zwangsläufig mit einem gewissen Konfliktpotential einhergeht, ist es eben diese Kollision der Lektüren, die die Robustheit kollektiv erzeugter Übersetzungen gewährleistet.
Im Rahmen dieses dezidiert praktisch ausgerichteten Seminars soll das Potenzial von Gruppenübersetzungen durch die Arbeit an einer Auswahl von lyrischen Texten erprobt werden. Übersetzt werden Texte aus verschiedenen Sprachen (vornehmlich aus dem Spanischen, Portugiesischen, Italienischen, Französischen und Englischen, ggf. aber auch aus anderen Sprachen) ins Deutsche. Es besteht zudem die Aussicht einer Veröffentlichung der übersetzten Texte.
Das Seminar richtet sich an Studierende mit sehr guten Kenntnissen in mindestens einer der genannten Ausgangssprachen und Interesse an literarischer Übersetzung. Praktische Erfahrung ist für eine Teilnahme nicht erforderlich.
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