WiSe 23/24: Experimente und Visionen radiophoner Musik und Sound Art
Camilla Bork
Kommentar
Am 29. Oktober 1923 um 20 Uhr änderten sich die Grundlagen unseres (Musik)Hörens fundamental. Erstmals ging in Berlin ein einstündiges Radioprogramm über den Äther. Neben Wortbeiträgen wurden bald Musikübertragungen, Auftragskompositionen für den Funk und Hörspiele − oft mit erheblichem Klang- und Musikanteil − zu den wichtigsten Bestandteilen der neu entstehenden Programme. Dabei warf das neue Medium grundsätzliche Fragen auf: Wie verändert der Rundfunk das (Musik-) Hören? Welche Möglichkeiten künstlerischen und politischen Handelns eröffnen sich durch Musik bzw. Klang im Radio etwa im Blick auf Hörerpartizipation oder das Hörbarmachen von bislang Überhörtem? Aber auch: Inwiefern produzieren Radio- bzw. die Aufnahmetechnologie akustische Machtverhältnisse? Wie werden diese Machtverhältnisse in Radiokunst hinterfragt bzw. (ungewollt) bestätigt? Das Seminar führt ein in Grundfragen des Hörens im Kontext von Radiotheorie und -ästhetik. Diskutiert werden Beispiele akustischer bzw. musikalischer Radiokunst der 1920er Jahren bis zur Gegenwart. Kenntnisse im Notenlesen sind nicht erforderlich, Freude am aufmerksamen Hören hingegen ist sehr erwünscht!
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Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung