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Seminar
Markenbilder
Elisabeth Korn
Kommentar
Das Markenbild ist das Bild ohne Außen, das Bild ohne Gegenschnitt. Es produziert abgeriegelte Welten der rationalen Irrationalität in der Form audiovisueller Ökonomien der Macht, die sich über den systematischen Ausschluss all dessen konstituieren, was dieser Macht eine Gegenwelt vorhalten könnte. Wir borgen den Begriff des Markenbilds (Original: „Image de Marque“) von dem Filmkritiker und Kulturtheoretiker Serge Daney, der in seinem Aufsatz „Montage obligé“ (1991) Folgendes über die französische TV-Berichterstattung des Zweiten Golfkriegs schreibt:
„There was never so much talk about the ‘power of the image’ until it ceased to have any. The overwhelming majority of ‘images’ which have free reign on television today are less images with any intrinsic force, than images which represent power, and which ‘work’ for power just like ‘brand images’ work for corporations. It is strange that it took as a war to rediscover that the image has also, always, been a lure [...].”
Das Markenbild steht an der prekären Schnittstelle von Werbung und (Kriegs-)Propaganda. Diese beiden Bildfelder werden im filmwissenschaftlichen Diskurs nur selten auf ihre Ähnlichkeiten überprüft, denn es drohen berechtigterweise die Risiken der Banalisierung und der Nivellierung von Differenzen, die buchstäblich den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen können. Wir konfrontieren dieses Risiko. Wir verfolgen dazu die theoriegeschichtlichen Bedingungen, unter denen es dem Autor Gerhard Voigt möglich war, Joseph Goebbels als „Markentechniker“ zu beschreiben. Aufbauend auf Theorielektüren u.a. von Daney, Jean Baudrillard (1995), Wolfgang Fritz Haug (1971), Naomi Klein (1999) und Maurizio Lazzarato (2014) und auf Sichtungen von Spielfilmen, Dokumentarfilmen und Werbungen erarbeiten wir Formen der Bildanalyse und -besprechung, die dazu geeignet sind, die verstörende Familienähnlichkeit zwischen Propaganda- und Warenästhetiken aufzuschlüsseln. Unter dem Vorzeichen des Bildes beleuchten wir das Verhältnis von Macht und Machtrepräsentation, von Wahrheit und Lüge, von Zeigen und Verbergen. Wir tasten die Grenzen ab, an denen das Markenbild seinen Kampf gegen den Einfall des Äußeren führt und an denen sich Macht konstant Bilder ihrer selbst erschafft.
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