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Grabung
WiSe 25/26: Pilger, Wein und Wandel: Grabungspraktikum in der Negevwüste
Sina Clara Lehnig
Hinweise für Studierende
Daten: Das Seminar beginnt mit einer Einführungsveranstaltung am 14. Dezember. Die dreiwöchige Feldkampagne ist für Februar/März geplant (genaue Termine folgen). Bewerbung: Bei Interesse senden Sie bitte eine kurze E-Mail an sina.lehnig@fu-berlin.de mit Angaben zu Fachsemester, Grabungserfahrung und Motivation Schließen
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Voraussetzung für eine Teilnahme ist das Vorhandensein eines gültigen Reisepasses und eine gute körperliche Fitness. Mit starken Temperaturschwankungen (Kälte/Hitze) muss gerechnet werden.
Kommentar
Die Negevwüste ist durch ein semi-hyperarides Klima geprägt, das eine dauerhafte menschliche Besiedlung nur unter speziellen Bedingungen erlaubt. Vor dem 2. Jahrhundert n. Chr. war die Region vorwiegend von nomadischen Gruppen durchzogen und diente als Durchgangsraum von Handelsrouten zwischen der Arabischen Halbinsel, Afrika und Zentralasien.
Mit der Eingliederung in das Römische Reich entwickelte sich ein weitläufiges Siedlungssystem, in dem mithilfe ausgeklügelter Bewässerungstechniken Landwirtschaft betrieben wurde. In der Spätantike, ab dem 4. Jahrhundert n. Chr., erreichten diese Siedlungen ihren wirtschaftlichen und demografischen Höhepunkt. Grundlage ihres Wohlstands war der Anbau von Wüstenwein, einer bedeutenden Exportware im gesamten Mittelmeerraum. Gleichzeitig etablierte sich der Negev als wichtiger Pilgerkorridor zwischen Jerusalem und dem Katharinenkloster auf dem Sinai.
Im Mittelpunkt des Seminars steht das archäologische Forschungsprojekt in Mitzpe Shivta, gelegen auf einem Plateau im zentralen Negev. Die dortige Siedlung mit Festung, Kirche und zahlreichen unterirdischen Felsräumen mit Pilgerinschriften bietet ideale Bedingungen, um den Einfluss des Pilgertourismus in einer Zeit sinkender landwirtschaftlicher Produktivität zu erforschen.
Im Rahmen des Seminars erhalten Studierende die Möglichkeit vor Ort an einem interdisziplinären Feldforschungsprojekt der Universität Haifa und der Freien Universität Berlin teilzunehmen. Neben stratigrafischen Ausgrabungen spielen die bioarchäologische Analyse sowie die Auswertung griechischer Inschriften eine zentrale Rolle. Flüge und Unterkunft werden aus dem Projekt finanziert.
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