16716a Seminar

Der Essay als Erfahrungsform, von Montaigne bis zur Gegenwart

Sandra Fluhrer

Kommentar

„Anstatt wissenschaftlich etwas zu leisten oder künstlerisch etwas zu schaffen, spiegelt noch seine Anstrengung die Muße des Kindlichen wider, der ohne Skrupel sich entflammt an dem, was andere schon getan haben. Er reflektiert das Geliebte und Gehaßte, anstatt den Geist nach dem Modell unbegrenzter Arbeitsmoral als Schöpfung aus dem Nichts vorzustellen. Glück und Spiel sind ihm wesentlich.“ Theodor W. Adorno beschreibt in seinem Text „Der Essay als Form“, aus dem diese Sätze stammen, den Essay als widerständige Schreibform. Seinen Eigensinn bezieht der Essay daraus, dass er auf Erfahrung bezogen bleibt, leib-seelische Widerfahrnisse des schreibenden Ich, aus denen größere gesellschaftliche Erfahrungen widerhallen.

Den für den Essay konstitutiven und doch häufig vernachlässigten Erfahrungsbezug verfolgen wir im Seminar zunächst zurück zu den Anfängen der Gattung bei Michel de Montaigne, einem der größten Philosophen und Schriftsteller der Erfahrung. Von Montaigne aus und in Begleitung jüngerer Theorien zur Erfahrung (u.a. Bernhard Waldenfels) arbeiten wir uns zur Gegenwart vor, jeweils mit besonderem Blick auf Details der verschiedenen essayistischen Schreibweisen und mit der Frage, was es im Essays jeweils bedeutet, ‚ich‘ zu sagen und welche Rolle Geschlecht/Gender dabei spielt.

Zum Textkorpus könnten etwa Essays (darunter einige Essays über den Essay) gehören von Michel de Montaigne, Denis Diderot, Friedrich Schlegel, Friedrich Nietzsche, Georg Luka´cs, Walter Benjamin, Theodor W. Adorno, Virginia Woolf, Susan Sontag, Roland Barthes, Silvia Bovenschen. Aus der jüngeren Gegenwart bieten sich Essays von Wolfram Ette, Lauren Elkin und besonders Heike Geißler an. Vorschläge für alternative Lektüren sind willkommen.

Die abschließende Hausarbeit kann die Form eines Essay annehmen.

 

Zur Orientierung: Christian Schärf: Geschichte des Essays. Von Montaigne bis Adorno. Göttingen 1999.

Außerdem empfehle ich begleitend: Florian Sprenger: Ich-Sagen. Eine Genealogie der Situiertheit. Berlin 2025 (Open Access).

 

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16 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Mo, 13.10.2025 16:00 - 18:00

Dozenten:
Prof. Dr. Sandra Fluhrer

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JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)

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Mo, 03.11.2025 16:00 - 18:00

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Mo, 10.11.2025 16:00 - 18:00

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Mo, 05.01.2026 16:00 - 18:00

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