Der Eichmann-Prozess – Massenmord, Schuld und Völkerrecht
Stephan Malinowski
Hinweise für Studierende
Die LV kann unter "Fakultatives Lehrangebot" im SB 1 und SB 7 gebucht werden.
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Teilnahmepflichtige und pltzbeschränkte Lehrveranstaltung
Kommentar
Inhalte
Der Jerusalemer Eichmann-Prozess von 1961 zählt zu den bedeutendsten Strafprozessen des 20. Jahrhunderts – juristisch, politisch, moralisch sowie durch seine massenmediale Verbreitung und Interpretation der letzten sechzig Jahre. Im Zentrum dieser Veranstaltung steht die umfassende Auseinandersetzung mit dem historischen Verfahren gegen Adolf Eichmann, einen SS-Offizier und Organisator der systematischen Entrechtung und Ermordnung der Juden Europas.Aus historischer Perspektive analysieren wir die Vorgeschichte des Prozesses – vom Agieren und von der Flucht Eichmanns über die spektakuläre Entführung durch den israelischen Geheimdienst von Argentinien nach Israel bis hin zur internationalen Debatte über die Zuständigkeit israelischer Gerichte. Juristisch werden Fragen des materiellen Strafrechts, des Völkerstrafrechts, eines fairen Verfahrens, sowie die Definition und Justiziabilität von Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Genozid beleuchtet.
Ein Schwerpunkt liegt zudem auf der Frage nach individueller Schuld und Verantwortlichkeit innerhalb staatlich organisierten Verbrechensstrukturen der NS-Diktatur – ein Thema, das bis heute zentrale Bedeutung in der strafrechtlichen Aufarbeitung systemischer Gewaltverbrechen besitzt. Darüber hinaus werden Aspekte wie die juristische Aufarbeitung der NS-Verbrechen in der Bundesrepublik, die Rolle von Zeugenaussagen im Prozess und die mediale Rezeption des Verfahrens thematisiert.
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Der Jerusalemer Eichmann-Prozess von 1961 zählt zu den bedeutendsten Strafprozessen des 20. Jahrhunderts – juristisch, politisch, moralisch sowie durch seine massenmediale ... Lesen Sie weiter