Sympoiesis und String Figures. Spekulative Erzählungen alternativer Zukünfte
Julia Weber
Kommentar
Ausgehend von Donna Haraways erweitertem SF-Begriff – science fiction, science fact, speculative feminism, speculative fabulation und string figures – widmet sich das Seminar spekulativen Texten, die alternative Formen des Zusammenlebens jenseits von Kapitalismus, Patriarchat, Rassismus und sozialer Ungleichheit entwerfen.
Im Zentrum stehen literarische und theoretische Arbeiten von Autor·innen wie Ursula K. Le Guin, Octavia Butler, Nnedi Okorafor, N. K. Jemisin, Eduardo Kohn, Robin Wall Kimmerer, Vinciane Despret und Haraway selbst. Gemeinsam analysieren wir, wie in deren Texten neue Erzählweisen, Temporalitäten und Wissenspraktiken erprobt werden, um andere (z.T. auch dezidiert nicht-anthropozentrische) Perspektiven auf ein gemeinschaftliches Leben auf der Erde zu eröffnen.
Ein besonderes Augenmerk gilt Haraways Metapher der string figures, einem kollektiven Fadenspiel, bei dem (fiktionale) Geschichten und (faktisches) Wissen durch Weitergabe, Variation und Verflechtung miteinander verbunden werden. Zusammen mit ihren Überlegungen zur sympoiesis und response-ability – einer besonderen Fähigkeit des Antwortens in speziesübergreifenden Gefügen – dienen sie uns als Grundlage, um die ethischen, politischen und epistemologischen Potenziale spekulativer Schreibweisen gemeinsam zu erkunden.
SchließenLiteraturhinweise
Zur Vorbereitung:
- Fabrizio Terranova: Storytelling for Earthly Survival (Film über Donna Haraway, 2016, online verfügbar)
- Katharina Hoppe: Die Kraft der Revision. Epistemologie, Politik und Ethik bei Donna Haraway. Berlin: Campus Verlag 2021.
- Mario Schulze und Sarine Waltenspül (Hg.): String Figures. A Cultural Practice between Art, Anthropology, and Theory, Zürich: Diaphanes 2025.
16 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
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