Turner_Rockets and Blue Lights Wikimedia Commons
Image Credit: J. M. W. Turner, „Rockets and Blue Lights (Close at Hand) to Warn Steam Boats of Shoal Water“, ca. 1840, Öl auf Lw., Sterling and Francine Clark Art Institute, Williamstown, MA. Wikimedia Commons.
Dampfboote zwischen Abstraktion und Restaurierung.
Der Beginn des Zeitalters technischer Medien in J.M.W. Turners Rockets and Blue Lights
Schiffe auf Gemälden, Fotografien oder im Film führen vor, wie die Ordnungen beschaffen sind, durch die etwas als etwas ins Bild kommt. Die Dampfboote auf James Mallord William Turners späten Seestücken resümieren eine Ordnung der Bildmedien, durch die die Welt der lesbaren Zeichen auf Signalprozessierung umgestellt wird. Was sichtbar wird, ist von nun an Resultat einer stets im Vollzug sich befindenden Unterscheidung von Signal und Rauschen.
Anhand der Restaurierungsgeschichte von Turners Rockets and Blue Lights von 1840, dem ersten jemals chromolithographierten Gemälde, zeigt der Vortrag, dass das, was sich seit Beginn der modernen Malerei als Figur vom Grund abzuheben vermag, immer schon Ergebnis von rekursiven Operationen der Störung und Entstörung gewesen ist, die von Prozessen der Vervielfältigung und Restaurierung nicht zu trennen sind. Rockets and Blue Lights nahm durch die Geschichte seiner Kopierungen und Restaurierungen „das Aussehen eines abstrakten Gemäldes aus dem 20. Jahrhundert" an (wie es ein Kritiker ausdrückte), weil es schon seit 1840 dabei war, die Logik der Repräsentation zu verlassen und in die Logik der Abstraktion und der Signalprozessierung einzutreten.
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Jan 21, 2026 | 06:15 PM
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