Tier gegen Liebe. Zur Rhetorik von Tauschlogiken in mittelalterlichen Mären
Jutta Eming
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In einer Reihe mittelalterlicher Kurzerzählungen (Mären bzw. Novellen) wird von Konstellationen erzählt, in denen junge Frauen sich der Liebe hingeben, nachdem ihnen ein kleines Tier, zum Beispiel ein Vogel oder ein Häslein, zum Geschenk angeboten wurde. In anderen Erzählungen werden Tiere zum (sprachlichen) Komplizen illegitimer sexueller Beziehungen und ihrer Aufdeckung. Aus dem Umstand, dass gerade die weiblichen Protagonistinnen in (scheinbarer) Naivität über das eine sprechen und das andere bekommen, beziehen die Erzählungen einen beträchtlichen Reiz. Wie ist diese Verknüpfung von Tieren und Liebe zu verstehen? Dieser Frage wird das Seminar auf der Basis methodischer Ansätze aus Gattungs- und Erzähltheorie, aber auch der sogenannten Animal Studies und der Gender Studies nachgehen. Achtung: Von den Teilnehmer:innen wird die Bereitschaft erwartet, sich eingehend mit der Überlieferung und materiellen Verfasstheit der im Mittelpunkt stehenden Primärtexte auseinanderzusetzen, die in nicht übersetzter Form gelesen werden.
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