13406
Seminar
WiSe 23/24: The art of describing: Looking closely at early modern still-life painting
Elisabeth Fritz
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Stillleben wurden in der Kunstgeschichte oft im Hinblick auf ihre Symbolik interpretiert, also als Verweise auf eine hinter den dargestellten Gegenständen liegende, 'eigentliche' Bedeutung aufgefasst. So gilt die Gattung etwa als Ausdruck der Vergänglichkeit des irdischen Lebens (Vanitas) oder als anspielungsreiche Illustration von moralisierenden Sprichwörtern. Mittlerweile hat die Forschung (Alpers 1984, Stoichita 1998, Bryson 2008, Leonhard 2013) jedoch den der materiellen Welt zugewandten Charakter der Stilllebenmalerei, ihre Verknüpfungen mit naturwissenschaftlichen Erkenntnisinteressen und sozialhistorischen Bedingungen sowie nicht zuletzt ihr hohes Potenzial zur künstlerischen Selbstreflexion herausgestellt. So eignet sich gerade diese – manchmal als mimetisch kopierendes Randphänomen abgewertete – Gattung dazu, nicht nur das 'Was', sondern vor allem auch das 'Wie' der künstlerischen Darstellung näher in den Blick zu nehmen. Bei der Betrachtung ausgewählter Beispiele aus der europäischen Stilllebenmalerei vom 16. bis 19. Jahrhundert wird daher in diesem Seminar die kunsthistorische Methode der systematischen Bildbeschreibung im Mittelpunkt stehen, um ausgehend von einem solchen 'Close Reading' der Gemälde in einem zweiten Schritt das Formulieren von weiterführenden Fragestellungen und Thesen zu üben. close
Suggested reading
Literaturhinweise
Alpers, Svetlana: The art of describing. Dutch art in the seventeenth century, Chicago 1984 (Deutsch: Kunst als Beschreibung. Holländische Malerei des 17. Jahrhunderts. Mit einem Vorwort von Wolfgang Kemp, Köln 1998); Bryson, Norman: Looking at the overlooked. Four essays on still life painting, London 2008; König, Eberhard (Hg.): Stilleben, Berlin 1996 (= Geschichte der klassischen Bildgattungen in Quellentexten und Kommentaren 5); Leonhard, Karin: Bildfelder. Stilleben und Naturstücke des 17. Jahrhunderts, Berlin/Boston 2013; Sander, Jochen (Hg.): Die Magie der Dinge. Stilllebenmalerei 1500–1800, Ausst.-Kat. Städel Museum Frankfurt/Kunstmuseum Basel, Ostfildern 2008; Stoichita, Victor I.: Das selbstbewußte Bild. Vom Ursprung der Metamalerei, München 1998; Weltzien, Friedrich: Stillgestelltes Leben. Die Übersetzung von Natur ins Bild, in: Bettina Gockel (Hg.), Vom Objekt zum Bild. Piktorale Prozesse in Kunst und Wissenschaft, 1600–2000, Berlin/Boston 2011, S. 189-213. close
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