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Advanced Seminar
WiSe 23/24: Russlands Krieg in der Ukraine - sozialwissenschaftliche Perspektiven
Katharina Bluhm
Information for students
02.11.: 10-12; 16.11.:10-12; 18. and 19.01.24: 10-16
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Bei Russlands Krieg in der Ukraine handelt es sich aus Sicht des Angreifers um einen gerechtfertigten Krieg gegen den Westen, den der Westen begonnen hat. Er ist nicht allein Putins Krieg, sondern Folge außen- und innenpolitischer Dynamiken. Das Seminar versucht, große Entwicklungslinien aufzuzeigen, die Russland in diesen Krieg führten. Zunächst wird die Konfliktdynamik in der Ukraine beleuchtet. Anschließend liegt der Fokus auf der innenpolitische Konstellation, die ihn ideologisch und strukturell ermöglicht haben. Sie besteht nicht nur in der starken Personalisierung des autoritären Regimes in Russland, sondern hat auch mit tiefgreifenden Identitäts- und Modernisierungskonflikten zu tun, die die anti-liberale Reideologisierung des politischen Systems und den russischen Staatskapitalismus vorangetrieben haben. Beides sind wichtige Voraussetzungen für die russische Großinvasion 2022. Diese Konflikte verschärften sich in dem Maße, indem die Ukraine einen anderen, europäischen Weg zu gehen versuchte und offenkundig wurde, dass die USA und die EU nicht bereit sind, russische Einflusszonen in Europa zu akzeptieren.
In diesem Seminar werden die Studierende ein vertieftes Verständnis für die Eskalationsdynamik erwerben sowie verschiedene Erklärungsansätze kritisch reflektieren. Der geblockte Teil ist in drei große Abschnitte unterteilt: Tag 1: Die innerukrainische Dynamik des Konflikts um den Donbas; Tag 2: Russlands illiberal-konservative Reideologiesierung und die Rolle der Russisch-Orthodoxen Kirche, Tag 3 Russlands Staatskapitalismus, Kriegswirtschaft und traditionelle Werte. Das Seminar schließt mit einer Diskussion von Michail Chodorkovskis Essay „Wie man einen Drachen tötet. Handbuch für angehende Revolutionäre“ (2023), der ein Szenario für einen Machtwechsel entwirft.
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