Marc Aurel: Ein Philosoph auf dem Kaiserthron
Fritz Felgentreu
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Zur Vorbereitung auf die Lehrveranstaltung empfehle ich den Besuch der Landesausstellung „Marc Aurel“, die vom 15.06. – 23.11.2025 in Trier stattfindet.
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Die Frage, wie weit Politik bzw. Persönlichkeiten, die in politischer Verantwortung stehen, sich von ethischen Grundsätzen leiten lassen sollten, ist so alt wie das Nachdenken über Politik und Macht selbst. In unserer Gegenwart hat sie erneut Konjunktur bekommen: So könnten wir die politischen Lager statt nach der üblichen Topologie von „rechts“, „links“ oder „Mitte“ auch nach der Frage einteilen, ob sie sich programmatisch zu einem „wertegeleiteten“ oder zu einem „realistischen“ Politikansatz bekennen.
Der letzte Adoptivkaiser Marcus Aurelius (161–180 n. Chr.) regierte in einer Epoche, die gemeinhin als glücklichste der römischen Geschichte betrachtet wird. Er brachte ein ausgeprägtes Interesse für philosophische Ethik mit in sein Amt und ist dadurch immer wieder zum Vorbild oder zumindest zum Bezugspunkt für Persönlichkeiten geworden, die politische Verantwortung trugen: z.B. hat der frühere Bundeskanzler Helmut Schmidt(1974–1982) die Silhouette der berühmten Reiterstatue Marc Aurels auf dem Palatin in das Porträt integrieren lassen, das für die Galerie der Ehrenbürger im Berliner Abgeordnetenhaus geschaffen wurde.
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Quellen:
- Cassius Dio 72, 34–36:
Ausgabe (E): Boissevain, Leipzig 1890–1928 Übersetzung (Ü): Veh, Zürich-München 1985–1987
- Fronto
E Van den Hout, Leipzig 1988
Kommentar (K) Van den Hout, Leiden 1999
Ü Haines London-New York 1918–1920
- Historia Augusta
E Samberger, Seyfarth, Hohl Stuttgart—Leipzig 1997 (= 5. Aufl. 1971) Ü Hohl, Zürich—München 1976
- Marcus Aurelius
E Dalfen, Leipzig 1979
K Farquharson, Oxford 1968 (= 1944)
Ü Nickel, Zürich-München 1990
Zur Einführung:
Klaus Rosen, Marc Aurel, Reinbek 1997
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