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Advanced seminar
(HS) Research Methods in Egyptology
Eliese-Sophia Lincke
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Zu den am längsten bekannten und seit langem erforschten Texten der Demo=s=k gehören
demo=sche magische Formulare, die in teils mehrsprachigen bzw. mul=scriptualen Handbüchern
zusammen mit griechischen und sogenannten „altkop=schen“ Texten und Textpassagen überliefert
sind. Auch das Corpus kop=scher magischer Texte ist seit langem Gegenstand der Forschung;
namentlich sind die manifesten paganen Tradi=onen in der christlichen Magie Ägyptens oO
ägyptologisch und religionswissenschaOlich kommen=ert worden.
Ägyp=sche magische Formulare des 1. Jahrtausends kommen in verschiedenen Buchformaten vor –
Buchrolle – Kodex – Rotulus. Sie sind mul=mediale Wissensspeicher, in denen magische Rituale in
ihren prak=schen Handhabungen, den zu verarbeitenden Objekten und Substanzen („Praxis“), den zu
rezi=erenden oder auf zweckspezifisch gewählte SchriOträger mit zweckspezifischen
Schreibflüssigkeiten zu schreibenden Sprüchen („Logos“) und den darzubringenden Opfern („Thysia“)
in verschiedenen SchriOen und Sprachen verbalisiert und teilweise durch Bilder visualisiert sind.
Einige an=ke HandschriOen-Assemblagen magischer „Bibliotheken“ oder „Archive“, zu denen
demo=sche, griechische, „altkop=sche“ und kop=sche magische Formulare gehörten, sind als
Fundkontexte teilweise erhalten oder zumindest rekonstruierbar.
Lange Zeit wurden die magischen Formulare durch die unterschiedlich perspek=vierten, isolierten
Linsen von Philologien (Gräzis=k, Demo=s=k, Koptologie) als bloße Texte und isoliert voneinander
wahrgenommen. Erst in den letzten Jahren sind die internen (sprachlichen, tradi=onsgeschichtlichen)
Komplexitäten, die verschiedenar=gen Kontexte und die Materialität dieser Wissensspeicher in den
Fokus interdisziplinärer, mul=methodisch arbeitender Forschungs-Agenden und Projekte gerückt (z.B.
O’Connell 2022, Dosoo 2025; Dosoo & Torallas Tovar 2022). Ihnen ist das angekündigte Hauptseminar
gewidmet, das die folgenden Themenbereiche umfassen wird:
1. „Praxis“, „Logos“, „Thysia“: Die Struktur magischer Formulare – 2. Magische Formulare im (Fund-)
Kontext an=ker Textsammlungen – 3. Textlektüre: Demo=sche magische Formulare (P.BM 10588,
P.Lond.Leid.) – 4. Textlektüre: Kop=sche magische Formulare (Berlin Magical Archive, Hays Archive) –
5. Mul=medialität: Mehrsprachigkeit & Mul=scriptualität, Text & Bild – 6. Rolle, Kodex, Rotulus:
Buchformate und mis-en-page – 7. Beschreibstoffe und Schreibflüssigkeiten: Zur Funk=onalität und
Signifikanz von Materialität – 8. Ins=tu=onelle, soziale und religiöse Kontexte magischer Formulare. close
Suggested reading
JÖRDENS, Andrea und AST, Rodney: Ägyp2sche Magie im Wandel der Zeiten: Eine Ausstellung des Ins2tuts für
Papyrologie in Zusammenarbeit mit dem Ins2tut für Ägyptologie der Universität Heidelberg, Heidelberg:
heiBOOKS, 2017 (Universitätsmuseum Heidelberg: Kataloge, Band 5).
hSps://doi.org/10.11588/heibooks.71.61
RICHTER, Tonio Sebas2an. „Magie“. In: Cäcilia Fluck, Gisela Helmecke, Elisabeth R. O’Connell (Hsgg.), Ein Go'.
Abrahams Erben am Nil – Juden, Christen und Muslime in Ägypten von der An@ke bis zum Mi'elalter.
Katalog zur Ausstellung im Ägyp2schen Museum. Petersberg: Michael Imhof Verlag 2015, 190-197.
JÖRDENS, Andrea (Hsg.), Ägyp@sche Magie und ihre Umwelt. Philippika 80. Wiesbaden: Harrassowitz 2015 close
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