Celan als Übersetzer – Celan in Übersetzungen
David Wachter
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Paul Celan hat Gedichte aus vielen Sprachen übertragen, u.a. von William Shakespeare, Emily Dickinson, Paul Valéry, Arthur Rimbaud und Osip Mandelstam. Ihm lag besonders daran, „bei größter Textnähe das Dichterische am Gedicht zu übersetzen, die Gestalt wiederzugeben, das Timbre des Sprechenden“ (so Celan in einem Brief an Gleb Struve). Zugleich sind seine eigenen Gedichte vielfach und in zahlreiche Sprachen übertragen worden. Im ersten Teil dieses Seminars (bis zur Weihnachtspause) lesen wir Übersetzungen Celans aus dem Englischen, Französischen und Russischen und gehen seiner Arbeitsweise mit Hilfe der einschlägigen Forschung nach. Dazu erschließen wir im close reading die Originalgedichte und erkunden Tendenzen von Celans Übersetzungspoetik. Im zweiten Teil des Seminars lesen wir ausgewählte Gedichte von Celan selbst (darunter Weggebeizt und Todtnauberg) und diskutieren aktuelle Übertragungen dieser Gedichte ins Englische und Französische, etwa von Jean-Pierre Lefebvre, Michael Hamburger und Pierre Joris. Die letzten beiden Sitzungen widmen sich experimentellen Um-Schreibungen seiner Übertragungen (von Anne Blonstein) sowie kulturpoetischen Reflexionen zum Über-Setzen seiner Gedichte zwischen dem Deutschen und dem Japanischen (von Yoko Tawada).
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Literatur zu Einführung: Leonard Moore Olschner: Der feste Buchstab. Erläuterungen zu Paul Celans Gedichtübertragungen, Göttingen/Zürich 1985.
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