Das neue Buch von Medienanthropologe Max Kramer untersucht, wie politisches Handeln in einer digital geprägten Medienwelt verstanden werden kann – einer Welt, in der die emotionale Arbeit an der eigenen Online-Identität sowohl kulturell als auch institutionell eingebettet ist.

Indem es eine Forschungslücke zu den affektiven Bedingungen von Agency schließt, entwickelt das Buch ein Konzept politischer Handlungsfähigkeit im digitalen Raum anhand von Fallstudien. Diese zeigen die Kreativität – aber auch die Herausforderungen – indischer Muslim*innen, die erfolgreiche Accounts in sozialen Netzwerken betreiben.

Im Rahmen der Veranstaltung wird Max Kramer eine kurze Lesung halten und anschließend mit Dr. Mehdi Ayachi vom Leibniz-Zentrum Moderner Orient diskutieren.

Max Kramer ist Vertretungsprofessor für Medienanthropologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. In seiner aktuellen Forschung untersucht er die Online-Politik indischer Muslim*innen im Rahmen des ERC-Projekts For Digital Dignity (LMU München, Sahana Udupa) und des VolkswagenStiftung-Projekts The Populism of the Precarious (Freie Universität Berlin, Jürgen Schaflechner).

Neben seiner wissenschaftlichen Arbeit übersetzt er Hindi-Poesie (Muktibodh und andere moderne Hindi-Dichter, Draupadi Verlag, 2020) und lehrte zuvor Hindi an der Universität Leipzig. Als Co-Herausgeber der hybriden Zeitschrift Dastavezi: The Audio-Visual South Asia ist er zudem an kollektiven Dokumentarfilmprojekten beteiligt, die sich mit Kultur, Religion und Politik im Globalen Südasien befassen.

Mehdi Ayachi ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz-Zentrum Moderner Orient. Sein Forschungsschwerpunkt liegt in der Anthropologie der Arabischen Halbinsel, insbesondere des Sultanats Oman.

Die Veranstaltung wird in englischer Sprache abgehalten.