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Lecture | Alle Dichter lügen? Zum Verhältnis von Dichtung und Wahrheit in Hesiods Theogonie

Jun 30, 2025 | 06:15 PM

11. Literaturwissenschaftliches Propädeutikum der Klassischen Gräzistik: Lüge und Manipulation in der antiken griechischen Literatur

Bereits in der Antike wurde gesagt, Hesiod habe den Griechen ihre Götter „geschenkt“. In seiner Theogonie erzählt er die Entstehung der Welt und der göttlichen Ordnung. Doch wie viel von diesem Erzählten ist wirklich wahr? Gleich zu Beginn seiner Dichtung nennt Hesiod eine bemerkenswerte Quelle für sein Wissen: die Musen, göttliche Wesen, die ihn inspirieren. Doch bevor sie ihm die Geschichte über die Entstehung der Welt vermitteln, sagen sie etwas Unerwartetes: „Wir wissen, Lügen zu reden, genauso wie Wahres zu sagen.“

Diese überraschende Aussage wirft grundlegende Fragen auf: Was bedeutet es, wenn eine Erzählung, die als wahr dargestellt wird, sich selbst als möglicherweise lügnerisch bezeichnet? Wie lässt sich zwischen Wahrheit und Fiktion unterscheiden, wenn beide Elemente miteinander verwoben sind? In diesem Vortrag gehen wir diesen Fragen nach und betrachten, welche Bedeutung die ambivalente Musenrede für das poetische Selbstverständnis Hesiods hat. Verbirgt sich im Mythos vielleicht doch mehr Wahrheit, als der antike Vorwurf „Alle Dichter lügen!“ zunächst vermuten lässt?

Weitere Informationen finden Sie hier.

Time & Location

Jun 30, 2025 | 06:15 PM

Hörsaal 2,
Habelschwerdter Allee 45,
14195 Berlin