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Philosophy and ...  
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Course

Institute of Greek and Latin Languages and Literatures

Latin Language and Literature

0060g_m60
  • Encyclopedia of Latin Language and Literature

    0059gA1.1
    • 16220 Lecture
      Rom und die (griechische) Philosophie (Melanie Möller)
      Schedule: Mi 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: Hs 1a Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      WICHTIGER HINWEIS: Die Sitzung am 30. April findet in einem anderen Raum statt: Hörsaal Thielallee 67 (etwa 10-12 min zu Fuß von der Rostlaube)

      Comments

      Dass die Römer der früheren Zeit sich gegen (zumal auswärtigen) intellektuellen Einfluss gesträubt haben, ist hinlänglich bekannt. Einige Berühmtheit hat die Philosophengesandtschaft des Jahres 155 v. Chr. erlangt; die zur Verhandlung über eine Geldstrafe nach Rom gereisten Vertreter der Stoa (Diogenes von Seleukia), des Peripatos (Kritolaos) und vor allem der Akademie (Karneades von Kyrene) haben sich an den hartnäckigen Römern, allen voran am als ultrakonservativ verrufenen Cato, die Zähne ausgebissen und mussten unverrichteter Dinge wieder abziehen. Das ist aber nur die eine Seite, die in der Rezeption freilich besonders gerne herausgestellt wird. Auf der anderen Seite konnte die Philosophie, ähnlich wie die Rhetorik, in Rom von Beginn eine große und vor allem breite Wirkung entfalten. So konnte es schließlich doch zur allmählichen „Einbürgerung der Philosophie in Rom“ (R. Harder) kommen. Eigenständige, originelle Philosophen bzw. Philosophenschulen scheinen die Römer indes kaum hervorgebracht zu haben. Wie auf anderen geisteswissenschaftlichen Gebieten haben sie sich eher auf die (durchaus kritische) Auseinandersetzung mit den kulturellen Importen konzentriert und daraus ihre eigenen Theorien (weiter)entwickelt, stets mit einem besonderen Fokus auf der pragmatischen Dimension. Um der Entwicklung und Bedeutung der Philosophie im antiken Rom (und ihrer Rezeption) gerecht zu werden, gilt es allerdings, Kriterien wie „Originalität“, „Pragmatik“, „Wahrheit“/ „Wahrscheinlichkeit“ oder „Selektion“ einer grundlegenden Revision zu unterziehen. Der Eklektizismus eines Cicero muss als intellektuelle Haltung nicht zwingend weniger tiefschürfend oder sogar „originell“ sein als die theoretisch basierte Philosophie eines Platon oder Aristoteles. Die Vorlesung möchte sich zum einen mit diesen grundsätzlichen Fragen der Genese und Entwicklung von Philosophie befassen; zum anderen – und schwerpunktmäßig – ist sie als kritischer Durchgang durch die römische Philosophiegeschichte konzipiert: Die griechisch geprägten Anfänge werden ebenso in den Blick genommen wie die spätantik-christlichen Adaptionen und Veränderungen (u.a. Augustinus, Boethius). Im Mittelpunkt stehen die prominenten Schulen mit ihren römischen Adepten und Kritikern: die Akademie (v.a. in ihrer skeptischen Phase, der Cicero besonders zuneigte), der Peripatos, die Stoa (die sich nicht nur bei Seneca und Marc Aurel besonderer Beliebtheit erfreute), und die Schule Epikurs, die es von jeher besonders schwer hatte in Rom (Lukrez). Alle philosophischen Schulen und Denkrichtungen werden an Textbeispielen vorgestellt und diskutiert. Ein (weiterer) Leitfaden werden uns Michel Foucaults Schriften sein (v.a. Sexualität und Wahrheit, Bd. III, und Der Mut zur Wahrheit). Lektüre zur Vorbereitung: Richard Hader, „Die Einbürgerung der Philosophie in Rom“, Die Antike 1971 (wieder abgedr. in RH, Kleine Schriften)

  • Fundamental Knowledge of Literature

    0059gA1.2
    • 16225 Seminar
      Livius, ab urbe condita Buch 1 (Melanie Möller)
      Schedule: Mi 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/124 (Habelschwerdter Allee 45)

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      In diesem Seminar wollen wir das erste Buch der (großenteils verlorenen) 142 Bände des Livius über die legendäre Gründung der Stadt Rom lesen. Dieses erste Buch erscheint kurz nach der Übertragung des Titel Augustus auf Octavian (27 v. Chr.); die Konstruktion der römischen Geschichte muss also auch immer vor dem Hintergrund dieses aktuellen politischen Geschehens im Spannungsfeld von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, von Tradition und Innovation betrachtet werden. Wir wollen uns im Seminar auch mit den generischen Fragen befassen: Was ist Geschichte, und wie wird sie hier gemacht, d.h. wie und auf welchen Wegen gerinnen die Ereignisse aus Roms Frühzeit zu Text? Vor allem aber wird uns die Aitiologie der römischen Geschichte um ihre populären Gründerfiguren, Aeneas und Romulus, und das legendäre Geburtsjahr 753 beschäftigen. Wie werden Ursprungsvorstellungen konturiert? Welche Zeitvorstellungen werden entfaltet? Welche narrativen Strategien werden fruchtbar gemacht? Wie sind Mythos und Geschichte aufeinander bezogen? Selbstverständlich werden wir auch vergleichende Blicke auf andere Geschichtswerke (Quellenfragen) und auf solche Texte, die Mythengeschichte schreiben (u.a. Vergils Aeneis), werfen. Textausgaben/Kommentare: R.M. Ogilvie, Oxford 1974 Literatur zur Einführung: P.G. Walsh, Livy. His Historical Aims and Methodes, Cambridge 1961; Ann Vasaly, Livy’s Political Philosophy. Power and Personailty in Early Rome, Cambridge/NY 2015; D. Pausch, Der Aitiologische Romulus. Historisches Interesse und literarische Form in Livius' Darstellung der Königszeit, Hermes 136, 2008, S. 38-60

    • 16230 Reading Course
      Lateinische Oden mit Schwerpunkt Horaz (Nikolaus Thurn)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Anhand einer Lektüre der Oden im ersten Buch der Carmina soll, neben interpretatorischer Arbeit, die metrische Lesekompetenz lyrischer Poesie vermittelt werden.

  • Advanced Knowledge of Literature

    0059gA1.3
    • 16227 Reading Course
      Cicero, De inventione (Melanie Möller)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      WICHTIGER HINWEIS: Die letzte Sitzung (16.07.) findet im Raum J 23/16 statt.

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      quae pueris aut adulescentulis nobis ex commentariolis nostris incohata ac rudia exciderunt … (De orat. 1, 5) Diesen selbstkritischen Kommentar Ciceros zu seinem ‘Jugendwerk’ De inventione darf man wohl als captatio benevolentiae lesen: Mit seinen Ausführungen zur Auffindung des Stoffes liefert Cicero uns ein bedeutendes und in programmatischer wie methodischer Hinsicht originelles Dokument republikanischer rhetorischer Theorie und Praxis (die Schrift ist 81/80 entstanden). Von besonderer Bedeutung sind hier die Proömien zu den beiden Büchern De inventione, denen wir uns zu Beginn der Lektüreübung widmen wollen. Bei der inventio handelt es sich um das erste von (meistens) fünf Stadien der Redeproduktion (officia oratoris). Auf der Grundlage des Textes und unter Hinzuziehung weiterer Schriften (Ciceros Rhetorica, Herennius-Rhetorik, Quintilian; Aristoteles, Hermagoras) wollen wir uns einen systematischen Überblick über dieses rhetorische officium verschaffen. Ein Schwerpunkt wird dabei auf der Topik, der Lehre von den loci communes, liegen. Cicero stellt in seiner Schrift die Status (Staseis) in den Mittelpunkt: Diese befassen sich v.a. mit der Bestimmung und Beurteilung der begangenen Tat sowie der Frage der gerichtlichen Zuständigkeit. Cicero präsentiert zahlreiche konkrete Anweisungen für Ankläger und Verteidiger, die seine Schrift für die praktische Orientierung empfehlen. Doch fußen diese Ausführungen auf einer anspruchsvollen rhetorischen Theorie: Deren wichtigste Aspekte wollen wir gemeinsam erarbeiten. Besonderes Augenmerk soll auf den komplementären vier officia oratoris liegen (dispositio, elocutio, memoria, actio). Auch zeigt sich bereits in dieser frühen Schrift, wie sehr Cicero an einer Engführung von Rhetorik und Philosophie gelegen ist: Auf dieser unabdingbaren Grundlage erörtert er die kulturelle, mithin gemeinschaftsfördernde Bedeutung der Redekunst. Seine philosophischen (Wahrheit/Meinung, Sinneswahrnehmungen) und soziologischen (Gesellschaftstheorie) Erwägungen wollen wir bei der Textarbeit immer dort berücksichtigen, wo er sie zur Voraussetzung seiner rhetorischen Ratschläge und Analysen macht. Textausgaben/Kommentare: M. Tulli scripta quae manserunt omnia. Fasc. 2: Rhetorici libri duo qui vocantur de inventione, rec. E. Stroebel, Leipzig 1915 (mehrf. nachgedr.) Kommentar: Die Anmerkungen zum Text von Th. Nüßlein (Düsseldorf/Zürich 1998) Text und Kommentar werden im Blackboard zur Verfügung gestellt.e Literatur zur Vorbereitung: James M. May (ed.), Brill’s Companion to Cicero. Oratory and Rhetoric, Leiden/Boston/Köln 2002 (darin v.a. Kap. 1–4 u. 11)

    • 16246 Reading Course
      Marc Aurel: Ein Philosoph auf dem Kaiserthron (Fritz Felgentreu)
      Schedule: Fr 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-25)
      Location: JK 31/125 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Die Frage, wie weit Politik bzw. Persönlichkeiten, die in politischer Verantwortung stehen, sich von ethischen Grundsätzen leiten lassen sollten, ist so alt wie das Nachdenken über Politik und Macht selbst. In unserer Gegenwart hat sie erneut Konjunktur bekommen: So könnten wir die politischen Lager statt nach der üblichen Topologie von „rechts“, „links“ oder „Mitte“ auch nach der Frage einteilen, ob sie sich programmatisch zu einem „wertegeleiteten“ oder zu einem „realistischen“ Politikansatz bekennen. Der letzte Adoptivkaiser Marcus Aurelius (161–180 n. Chr.) regierte in einer Epoche, die - obwohl Krisen wie Pandemie oder Krieg zunehmend häufiger auftraten - oft als glücklichste der römischen Geschichte betrachtet wird. Er brachte ein ausgeprägtes Interesse für philosophische Ethik mit in sein Amt und ist dadurch immer wieder zum Vorbild oder zumindest zum Bezugspunkt für Persönlichkeiten geworden, die politische Verantwortung trugen: z.B. hat der frühere Bundeskanzler Helmut Schmidt (1974–1982) die Silhouette der berühmten Reiterstatue Marc Aurels auf dem Palatin in das Porträt integrieren lassen, das für die Galerie der Ehrenbürger im Berliner Abgeordnetenhaus geschaffen wurde. Wer also war Marc Aurel und was war ihm wichtig? Die im wesentlichen auf eine philologische (nicht althistorische) Auseinandersetzung mit den Quellen angelegte Übung soll uns helfen, ein Bild des Menschen, des Politikers und des Philosophen, aber auch der Quellen zu gewinnen. Wir werden dabei sowohl lateini­sche als auch griechische Texte heranziehen. Nach Möglichkeit soll die Lehrveranstaltung mit einem Besuch der Landesausstellung „Marc Aurel“ gekrönt werden, die vom 15.06. – 23.11.2025 in Trier stattfindet. Zur ersten Sitzung am 25. April bereiten Sie sich bitte auf SHA Aurel. 1-2 vor. Quellen: - Cassius Dio 72, 34–36: Ausgabe (E): Boissevain, Leipzig 1890–1928 Übersetzung (Ü): Veh, Zürich-München 1985–1987 - Fronto E Van den Hout, Leipzig 1988 Kommentar (K) Van den Hout, Leiden 1999 Ü Haines London-New York 1918–1920 - Historia Augusta E Samberger, Seyfarth, Hohl Stuttgart—Leipzig 1997 (= 5. Aufl. 1971) Ü Hohl, Zürich—München 1976 - Marcus Aurelius E Dalfen, Leipzig 1979 K Farquharson, Oxford 1968 (= 1944) Ü Nickel, Zürich-München 1990 Zur Einführung: Klaus Rosen, Marc Aurel, Reinbek 1997

    • 16224 Seminar
      Properz und die lateinische Liebeselegie (Nikolaus Thurn)
      Schedule: Mi 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Das Seminar widmet sich der Lektüre und Interpretation ausgewählter Stellen aus Properz' Elegien. Ergänzt wird es um sich auf Properzische Gedichte beziehende lateinische Elegien der frühen Neuzeit. Referate behandeln zentrale Fragen der Properzforschung wie der Rezeption.

  • Reading Canonical Works

    0059gA1.4
    • 16223 Seminar
      Sallust Jugurtha (Nikolaus Thurn)
      Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Gelesen werden ausgewählte Stellen des Jugurtha mit Schwerpunkt auf der Entwicklung des numidischen Krieges durch das Konsulat des Marius. Referate sollen zentrale Fragen der Sallustforschung behandeln.

    • 16224 Seminar
      Properz und die lateinische Liebeselegie (Nikolaus Thurn)
      Schedule: Mi 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Das Seminar widmet sich der Lektüre und Interpretation ausgewählter Stellen aus Properz' Elegien. Ergänzt wird es um sich auf Properzische Gedichte beziehende lateinische Elegien der frühen Neuzeit. Referate behandeln zentrale Fragen der Properzforschung wie der Rezeption.

    • 16246 Reading Course
      Marc Aurel: Ein Philosoph auf dem Kaiserthron (Fritz Felgentreu)
      Schedule: Fr 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-25)
      Location: JK 31/125 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Die Frage, wie weit Politik bzw. Persönlichkeiten, die in politischer Verantwortung stehen, sich von ethischen Grundsätzen leiten lassen sollten, ist so alt wie das Nachdenken über Politik und Macht selbst. In unserer Gegenwart hat sie erneut Konjunktur bekommen: So könnten wir die politischen Lager statt nach der üblichen Topologie von „rechts“, „links“ oder „Mitte“ auch nach der Frage einteilen, ob sie sich programmatisch zu einem „wertegeleiteten“ oder zu einem „realistischen“ Politikansatz bekennen. Der letzte Adoptivkaiser Marcus Aurelius (161–180 n. Chr.) regierte in einer Epoche, die - obwohl Krisen wie Pandemie oder Krieg zunehmend häufiger auftraten - oft als glücklichste der römischen Geschichte betrachtet wird. Er brachte ein ausgeprägtes Interesse für philosophische Ethik mit in sein Amt und ist dadurch immer wieder zum Vorbild oder zumindest zum Bezugspunkt für Persönlichkeiten geworden, die politische Verantwortung trugen: z.B. hat der frühere Bundeskanzler Helmut Schmidt (1974–1982) die Silhouette der berühmten Reiterstatue Marc Aurels auf dem Palatin in das Porträt integrieren lassen, das für die Galerie der Ehrenbürger im Berliner Abgeordnetenhaus geschaffen wurde. Wer also war Marc Aurel und was war ihm wichtig? Die im wesentlichen auf eine philologische (nicht althistorische) Auseinandersetzung mit den Quellen angelegte Übung soll uns helfen, ein Bild des Menschen, des Politikers und des Philosophen, aber auch der Quellen zu gewinnen. Wir werden dabei sowohl lateini­sche als auch griechische Texte heranziehen. Nach Möglichkeit soll die Lehrveranstaltung mit einem Besuch der Landesausstellung „Marc Aurel“ gekrönt werden, die vom 15.06. – 23.11.2025 in Trier stattfindet. Zur ersten Sitzung am 25. April bereiten Sie sich bitte auf SHA Aurel. 1-2 vor. Quellen: - Cassius Dio 72, 34–36: Ausgabe (E): Boissevain, Leipzig 1890–1928 Übersetzung (Ü): Veh, Zürich-München 1985–1987 - Fronto E Van den Hout, Leipzig 1988 Kommentar (K) Van den Hout, Leiden 1999 Ü Haines London-New York 1918–1920 - Historia Augusta E Samberger, Seyfarth, Hohl Stuttgart—Leipzig 1997 (= 5. Aufl. 1971) Ü Hohl, Zürich—München 1976 - Marcus Aurelius E Dalfen, Leipzig 1979 K Farquharson, Oxford 1968 (= 1944) Ü Nickel, Zürich-München 1990 Zur Einführung: Klaus Rosen, Marc Aurel, Reinbek 1997

  • Language and Texts 2

    0059gA1.6
    • 16231 Practice seminar
      Lateinische Syntaxübung II (Celine Lehmann)
      Schedule: Mo 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: J 23/16 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      In der lateinischen Syntaxübung II erweitern Sie Ihre aktive Sprachkompetenz, indem Sie sich systematisch die Syntaxphänomene des zusammengesetzten Satzes erarbeiten und leichte bis mittelschwere deutsche Texte in klassisches Latein übersetzen. Das Übungsmaterial orientiert sich dabei weiterhin vorrangig an den Prosaautoren Cäsar und Cicero. Grundlage hierfür sind die Grammatik von Rubenbauer und Hofmann sowie der Grund- und Aufbauwortschatz von Klett. Angesichts der Stofffülle der Syntaxübung ist es unerlässlich, dass Sie Ihre bisherigen Grammatikkenntnisse auffrischen. Morphologie und Formwissen werden vorausgesetzt und werden - mit Ausnahme einiger Randphänomene - innerhalb des Kurses nicht explizit thematisiert. Gleichermaßen werden die Inhalte der Syntaxübung I als bekannt vorausgesetzt. Zum erfolgreichen Abschluss dieses Kurses ist eine aktive und regelmäßige Teilnahme unerlässlich. Diese erfüllen Sie durch die regelmäßige Teilnahme an den Kurssitzungen (mindestens 85%) und die Abgabe wöchentlicher Übersetzungsübungen. Die Modulabschlussprüfung besteht aus einer 90-minütigen Deutsch-Latein-Klausur.

      Suggested reading

      Literaturhinweise - Hofmann, J. B. / Rubenbauer, H., Lateinische Grammatik, neu bearb. v. R. Heine, Bamberg/München 1995. [RHH] - Habenstein, Ernst / Hermes, Eberhard / Zimmermann, Herbert, Grund- Und Aufbauwortschatz Latein, neu bearb. v. Gunther H. Klemm, Stuttgart [u.a.]: Klett, 2012. - Georges, K. E., Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch, 2 Bde, Hannover 1988. [kostenlos online erreichbar über www.zeno.org]

    • 16235 Practice seminar
      Lateinisch-deutsche Klausurenübung (B.A.) (Nikolaus Thurn)
      Schedule: Do 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Es werden Texte als Klausuren gestellt, die aus den verschiedenen Bereichen der Dichtung kommen. Kurz werden auch eine metrische (Analyse von jeweils vier Versen) und eine editorische Aufgabe (Erklärung des kritischen Apparats zu einer Stelle des Textes) sowie eine inhaltliche, umfangreicher zu beantwortende Aufgabe gestellt.

  • Language and Texts 3

    0059gA1.7
    • 16232 Practice seminar
      Latenische Stilübung Mittelstufe (Fabian Zuppke)
      Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: JK 31/239 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      In den Stilübungen der Mittelstufe werden Sie Ihre in Syntax I und II gewonnen Kenntnisse über den einfachen und den zusammengesetzten Satz sowie die Auseinandersetzung mit einfachen lateinischen Prosatexten aus den Stilübungen der Unterstufe auf die nächste Stufe heben, indem Sie einfache und mittlere lateinische Prosatexte vom Deutschen in klassisches Latein übersetzen. Im Fokus stehen erweiterte grammatische und stilistische Fragestellungen und Themenkomplexe. Aus diesem Grund empfehle ich Ihnen die Wiederholung der Inhalte der Syntax I - und II - Kurse vor dem Kursbeginn im kommenden Semester. Haben Sie Fragen zum Kursprogramm, schreiben Sie mich gerne an – ich freue mich auf Sie und die Veranstaltung!

  • Comparative Literature (Module A)

    0059gA1.8
    • 16320 Lecture
      Geschichte der Naturphilosophie (Lars Reuke)
      Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: KL 29/207 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Natur (phýsis, natura) ist einer der zentralen Begriffe, mit denen Menschen die Welt kategorisieren. Was aber genau unter dem Begriff „Natur“ zu verstehen ist, bleibt oftmals unklar. In der Vorlesung soll versucht werden, anhand eines historischen Durchgangs den Naturbegriff zu präzisieren. Dabei werden – jeweils mithilfe verschiedener philosophiehistorischer Positionierungen – einige zentrale Fragestellungen der Naturphilosophie bearbeitet werden. Unter anderem sind dies: Was heißt es, dass die Natur Gesetzen folgt? Wie ordnen wir die Natur und gibt es in ihr eine Ordnung, die unabhängig von menschlichen Bemühungen um diese Ordnung ist? Was sind Raum und Zeit? Ist Materie einfach nur unbelebte Masse? Wie kommt Geist und Selbstbezug in die Natur? Ist sie gar grundständig beseelt und belebt? Hat die Natur ein Ziel?

    • 16205 Practice seminar
      Dichtungen und Dichter bei Platon (Norbert Blößner)
      Schedule: Mo 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: K 29/204 (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      Der Kurs ist ohne Griechischkenntnisse verständlich und wendet sich an Hörer aller Fakultäten sowie an Interessierte.

      Comments

      Seit unbestimmbar langer Zeit speisen sich wesentliche Teile der von Menschen erlebten Welt nicht aus physikalischen Gegebenheiten, sondern aus Narrativen: Aus ihnen entstehen Normen und Bewertungen des Handelns, Vergangenheiten und Zukünfte, aber auch geistesgeschichtliche Konstrukte wie Staaten und Religionen, Rechts- und Wirtschaftssysteme, Völkerbündnisse und Produktmarken, Geld oder Krieg. Narrative solcher Art unterscheiden den Menschen von allen übrigen bekannten Lebewesen. Die Narrative antiker Gesellschaften speisen sich aus etablierten Texten, die mündlich oder schriftlich tradiert werden. Im klassischen Griechenland sind solche Texte (interessanterweise) nicht religiös fundiert (keine ‚Heiligen Schriften‘), sondern entstammen in der Regel poetischer Provenienz: Sie gelten als Produkte realer oder fiktiver, aber menschlicher Autoritäten (wie etwa Homer, Hesiod oder Orpheus). Eine wesentliche Rolle spielen diese Texte und ihre Narrative auch noch zu Platons Zeit, in der längst auch andere Textsorten (wie philosophische Lehrbücher, sophistische Traktate oder öffentliche Vorträge) zu ihnen in Konkurrenz getreten sind. Platon selbst schaltet sich in dieses Konkurrenzspiel mit ein, was seine eigene Rolle gegenüber der Dichtung (wie auch gegenüber der Sophistik und der Rhetorik) natürlich mitbestimmt. In seinen eigenen Texten zeigt Platon sich als vorzüglicher Kenner der Dichtung, die er (erstens) in origineller Weise zu deuten (oder umzudeuten) weiß. An ihren Inhalten, Voraussetzungen und gesellschaftlicher Wirkung formulieren seine Figuren (zweitens) ironische oder dezente, harte oder gar vernichtende Kritik. Platon hat (drittens) mit seinen eigenen philosophischen Dialogen eine Art Konkurrenzprodukt entwickelt, eine Form der Prosa-Dichtung, die eigenen Regeln folgt und in die sogar Mythen (einer allerdings neuen Art) integriert werden können. Wie sich dies alles miteinander vereinbaren lässt und welcher Zielsetzung dieses Gesamtkonzept folgt, ist eine Frage, die bereits den Neuplatonismus beschäftigt hat.

      Suggested reading

      (1) E. A. Havelock: Preface to Plato, Oxford 1963. – (2) H. Westermann: Die Intention des Dichters und die Zwecke der Interpreten. Zu Theorie und Praxis der Dichterauslegung in den platonischen Dialogen, Berlin/New York 2002. – (3) D. Muhsal, Der Homerische Mythos und die Grundlagen neuplatonischer Theologie, Berlin/Boston 2022.

    • 16213 Practice seminar
      Aeneas in der Ilias (Norbert Blößner)
      Schedule: Mo 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: KL 29/207 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      Die Kurse 16213 und 16214, die nur gemeinsam besucht werden können, ergeben das Modul ‚Griechisch II (Poesie)‘ (früher: ‚Sprachvertiefung II, Poesie‘) im Masterstudiengang Klassische Philologie. Das Modul kann aber auch in anderen Studienkontexten angerechnet werden. (Bitte fragen Sie mich!) Das (prüfungsrelevante) Textpensum bezieht neben griechischen Originaltexten auch Sekundärliteratur mit ein. Interessierte Gäste sind uns willkommen!

      Comments

      „Aineias verdankt sein Heldentum einer Huldigung. Wer der Huldigende war, ‚Homer‘ oder der ‚Dichter der Ilias‘, mehrere oder einer unter mehreren, deren Werk sie ist, stehe einstweilen dahin. Von dem Herrschergeschlecht, dem die Huldigung dargebracht wird, läßt sich nur erraten, daß es um den Golf von Adramyttion, in herrlicher Landschaft, an den Süd- und Südostabhängen des Ida, die von Griechen nicht besiedelt wurden, ansässig war, stolz, blühend, gesanges- und pferdeliebend genug, um sich als göttergeliebte Erben und auserkorener Zweig vom Stamme des Tros und des Laomedon, und neben den untergehenden Priamiden als gesegnet Überlebende zu fühlen. Welche Umstände zusammentrafen, um den Dichter, dessen großes Thema die Ilias war und der um dieses Themas willen schon berühmt war, an den Hof des philhellenischen Fürsten zu bringen, mag sich die Phantasie ausmalen. So viel ist sicher, daß im großen und ganzen die Ilias, gleichviel in welcher Gestalt und wieweit noch im Fluß, schon vor dieser Begegnung da war, daß sie nicht erst dort am Hofe geschaffen worden ist. Der Dichter kam einem brennenden Wunsche des Fürsten, seines erlauchten Gönners, entgegen, wenn er die Heldengestalt des Aineias so fest in sein Werk verwob, daß sie weder durch Schneiden noch durch Überkleben aus ihm zu entfernen ist. Aineias wurde durch ihn zum großen, überall besungenen Helden, und doch ist er der einzige Held der Ilias, den die Abkömmlinge der ausgewanderten Achäer weder mit Stolz als einen der Ihren noch zu ihrem höheren Ruhm als einen ihrer Feinde betrachten konnten.“ Dies schreibt Karl Reinhardt, Die Ilias und ihr Dichter, Göttingen 1960, 450. Die wichtigste Leistung des Aeneas besteht im Überleben: Nur so kann er Stammvater der Aeneaden sowie römischer und europäischer Fürstenhäuser und Gründer diverser Städte wie Rom (Hellanikos, FGrH 4, F84) oder Lavinium (Vergil) werden. In der Ilias sind die Taten des Aeneas für das Geschehen offensichtlich irrelevant, was Reinhardt (s.o.) plausibel mit nachträglicher Einfügung des Helden in eine bereits fertige Geschichte erklärt. Trotzdem muss Aeneas, um als Held erster Güte gelten zu können, gegen alle wichtigen Gegner antreten, auch wenn sie ihm überlegen sind. Getötet werden darf dabei allerdings weder er noch sein Gegner. Von diesen Sachzwängen scheinen alle Aeneas-Episoden der Ilias bestimmt, darunter die berühmte ‚Aeneis‘ in Buch 20 mit ihren erstaunlichen Bezugnahmen auch auf Athen. – Wir lesen zunächst den Aphroditehymnos!

      Suggested reading

      (a) Eine wissenschaftliche Textausgabe der Ilias. (b) Eine wissenschaftliche Textausgabe des Homerischen Hymnos Nr. 5 (Aphrodite). (c) K. Reinhardt: Die Ilias und ihr Dichter, Göttingen 1960 (v.a. 128-137. 349-367. 378-390. 450-456. 507-521). (c) E. Heitsch: Aphroditehymnos, Aeneas und Homer, Göttingen 1965 (https://doi.org/10.13109/9783666250132).

    • 16214 Practice seminar
      Aeneas in der Ilias (Norbert Blößner)
      Schedule: Fr 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-25)
      Location: K 29/204 (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      Alle Angaben zu dieser Lehrveranstaltung finden Sie im Vorlesungsverzeichnis zur begleitenden LV 16213.

    • 16321 Seminar
      Die Tradition des Panpsychismus (Lars Reuke)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/125 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Der Panpsychismus stellt die These auf, dass alles Existierende schon immer beseelt ist. In der gegenwärtigen Philosophie des Geistes hat diese Theorie seit einiger Zeit wieder etwas Auftrieb erhalten, kann sie doch die für die Mainstream-Theorien des Naturalismus und Materialismus charakteristische Erklärungslücke zwischen subjektiv-geistigen und objektiv-materiellen Phänomen schließen. Ausgehend von einem zentralen Text Galen Strawsons wollen wir uns der Geschichte dieser These zuwenden und dazu Texte von Platon, Marsilio Ficino, Giordano Bruno, Anne Conway, Denis Diderot und anderen lesen. Zudem soll, wenn noch Zeit bleibt, ein Blick in die zeitgenössische Kritik am Panpsychismus geworfen werden.

    • 16322 Practice seminar
      Thomas von Aquin, De anima (Lars Reuke)
      Schedule: Mi 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Eine der wirkmächtigsten Theorien der Seele im Ausgang von der aristotelischen Philosophie stammt von Thomas von Aquin, der die Seele als die Form des Körpers begreift. Anders als unser heutiger Begriff der Seele, der zum einen vor allem auf das innere Erleben von Menschen abhebt und nicht selten auch mit eher esoterischen Ansichten verbunden wird, ist dieser Begriff in der aristotelischen Tradition, zu der auch Thomas zählt, ein technischer Begriff zur Analyse von Lebewesen: Die Seele umfasst also nicht nur Geistiges, sondern nicht zuletzt auch die vegetativen und sensitiven Vermögen der Lebewesen. Wir wollen im Seminar eine Auswahl an Texten des Thomas zur Seele lesen. Dabei werden die beiden Summen, die Quaestiones disputatae sowie Thomas’ Kommentar zur De anima-Schrift des Aristoteles untersucht werden.

    • 16323 Practice seminar
      Boethius, De consolatione philosophiae (Lars Reuke)
      Schedule: Do 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      In diesem Seminar wollen wir in kursorischer Lektüre den berühmten prosimetrischen Text Trost der Philosophie des Boethius lesen. Boethius beschreibt hier, wie die Philosophie, die als sprechende Figur im Text auftaucht, dem an der Seele erkrankten Gefangenen Boethius Linderung und Trost liefert. Wir wollen diesen Text vor allem in Hinblick auf seinen philosophischen Inhalt lesen, aber auch seine kunstvolle literarische Gestaltung, die Prosa und metrische Passagen vereint, untersuchen.

    • 16324 Seminar
      Atome, Erkenntnis und Freiheit - Pierre Gassendi und Descartes (Juliane Küppers)
      Schedule: Mo 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: JK 31/125 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Pierre Gassendi gehört zu den bis heute einflussreichsten Philosophen des 17. Jahrhunderts (vor allem in der Naturphilosophie und Erkenntnistheorie), ist aber fast völlig unbekannt. Er hat die Vorstellung, dass Materie aus Atomen – distinkten unteilbaren Partikeln – besteht, als ernstzunehmende naturwissenschaftliche Hypothese wirkmächtig ausgearbeitet; erkenntnistheoretisch einen pragmatischen Skeptizismus vertreten, der absolute und gesicherte Wahrheiten ablehnt; und mit seiner regen Vernetztheit in der republic of letters (der scientific community des 17. Jh.) dem britischen Empirismus den Weg bereitet.

      Die Gründe für seine heutige relative Unbekanntheit sind vor allem die philosophiehistorische Übermacht seines Zeitgenossen und Antagonisten René Descartes (auch in der Forschung und universitären Lehre) – und trivial, aber ausschlaggebend: die bis heute völlig unzureichende Übersetzung und Edierung seiner im Original lateinischsprachigen Schriften in moderne Sprachen. In diesem Seminar lesen wir daher größtenteils englische Übersetzungen, weil auf Deutsch schlicht noch nicht viel publiziert ist.

      Sicherlich ist Gassendi auch schwer in übliche Kategorien einzuordnen: Ein katholischer französischer Priester, der sich für die Rehabilitierung des moralisch verrufenen Epikureismus sowie für einen pragmatischen Skeptizismus eingesetzt hat; ein Gegenspieler Descartes‘, der wesentlich mehr Wirkmacht im englischsprachigen Raum im britischen Empirismus – u.a. bei Hobbes, Locke, bis hin zu Hume – entfaltet hat als in der sogenannten Kontinentalphilosophie; und ein Ethiker, der seinen christlichen Glauben überzeugend mit dem epikureischen Streben nach Glück verbinden konnte. 

      In diesem Seminar lesen und besprechen wir Gassendis wirkmächstigste Schriften und ihre Quellen. Zunächst werfen wir einen Blick auf die antiken Vorläufer seiner Naturphilosophie, die epikureische Atomlehre und deren empiristische Erkenntnistheorie sowie die der Skeptizisten. Dann lesen wir Gassendis Ablehnung der bis ins 17. Jahrhundert vorherrschenden aristotelischen Schultradition (englisch), seine Auseinandersetzung mit Descartes um rationalistische vs. empiristische Erkenntnistheorie (deutsch) sowie schließlich seine Ausarbeitung einer der Wissenschaft des 17. Jh. angemessenen grundlegenden Materietheorie als Erklärung für alle Vorgänge des Kosmos (englisch). Mit der Lektüre seiner daraus resultierenden Ethik, Politik- und Gesellschaftstheorie (englisch), die u.a. Spuren in der Idee des pursuit of happiness in der US-Verfassung hinterlassen hat, beenden wir das Seminar.

      Im Laufe des Semesters werden wir begleitend auch die Praxis der Philosophiegeschichtsschreibung besprechen: warum einige Philosophen mehr überliefert, erforscht und gelehrt werden und andere weniger.

      Obligatorische Textausgaben und/oder Sekundärliteratur müssen Sie vorab nicht organisieren. Die Semesterlektüre wird über Blackboard gestellt.

    • 16326 Practice seminar
      Einführung in die Paläographie des Hoch- und Spätmittelalters (Bertram Lesser)
      Schedule: Fr 10:00-14:00 (Class starts on: 2025-05-02)
      Location: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Die Übung verfolgt den Zweck, interessierte Philologen und Historiker, aber auch Angehörige der Nachbardisziplinen in die Eigenheiten jener hoch- und spätmittelalterlichen Schriftformen einzuführen, die allgemein unter dem Begriff "gotische Schriftarten" zusammengefasst werden. Diese bestimmen in ihren vielfältigen, zu verschiedenen Zwecken entwickelten Gestaltungsformen (Textualis, Bastarda, Kursive), die zahlreichen klösterlichen, universitären und laikalen Buchhandschriften. Eine Literaturliste wird in der ersten Seminarsitzung zu Verfügung gestellt, ebenso die Textvorlagen, die gemeinsam im Seminargespräch gelesen werden. Eine Exkursion in die Staatsbibliothek zu Berlin findet an einem Freitag zu Semesterende statt; die Einzelheiten hierzu werden noch bekannt gegeben.

    • 16426 Seminar
      Anne Carsons hybride Antike (David Wachter)
      Schedule: Fr 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-25)
      Location: JK 31/227 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Wie ist die griechisch-römische Antike heute aktuell? Um diese Frage kreist das schillernde Werk der kanadischen Dichterin, Philologin, Essayistin und Übersetzerin Anne Carson. Ihr poetisches Denken bewegt sich in überraschenden Wendungen und unerwarteten Sprüngen zwischen Zeiten und Räumen. In ihren Texten, die oftmals Schwellenräume der Gattungen durchqueren, unterhalten sich Thukydides und Virginia Woolf im Fernsehen, Simonides und Paul Celan dichten ökonomisch in Gaben, Catulls Werke ermöglichen eine Trauer über den Verlust des eigenen Bruders, und Sophokles‘ Antigone setzt als „Antigonick“ in die Gegenwart über. In hybriden, experimentellen und intermedialen Grenzgängen entstehen wandelbare Perspektiven auf eine manchmal untote, meist aber sehr lebendige Antike. Im Seminar erkunden wir einige dieser Konstellationen in genauen Lektüren. Wir konzentrieren uns (vermutlich) auf die erotische Affektpoetik im gelehrten Essay „Eros the Bittersweet“ (1986) und der Sappho-Übersetzung „If not, Winter“ (2002), auf die Poetik der Reduktion in „Economy of the Unlost“ (1999) und die Trauerarbeit in der intermedialen Elegie „Nox“ (2010), auf die experimentelle Sophokles-Übersetzung „Antigonick“ (2012) und den epischen Versroman „Autobiography of Red“ (1998). Im Blick auf diese polyphonen Gefüge wollen wir herausfinden, mit welchen reflexiven Strategien und dichterischen Verfahren Carson an einer hybriden Antike (weiter-)schreibt. Wie überträgt sie die Vergangenheit in die Gegenwart, und welche Anliegen verfolgt sie dabei? Auf welche Weise prägen intertextuelle Bezüge ihr eigenes Schreiben? Und verändern ihre experimentellen Werke unseren Blick auf den tradierten literarisch-kulturellen Kanon? Diesen Fragen gehen wir in einem Durchgang durch ihr vielseitiges Œuvre nach. Die genaue Textauswahl vereinbaren wir zu Semesterbeginn.

      Suggested reading

      Literatur zur Einführung:

      Neben der Lektüre von Carsons Werken empfiehlt sich ein Blick in folgende Studien:
      Laura Jansen (Hrsg.): Anne Carson/Antiquity, London: Bloomsbury 2021;
      Elizabeth S. Coles: Anne Carson: The Glass Essayist, Oxford: Oxford University Press 2023.

    • 16634 Seminar
      Das Nibelungenlied (Carolin Pape, Paul Stein)
      Schedule: Mi 10:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Das Grundlagenseminar führt anhand eines exemplarischen mittelhochdeutschen Textes in die Grundzüge der ersten Epoche der deutschen Literaturgeschichte ein. Außerdem vermittelt es die Kompetenz, in einer älteren Sprachstufe des Deutschen verfasste Texte lesen zu können.

      Im literaturwissenschaftlichen Teil des Seminars (Paul Stein) lesen wir das ‚Nibelungenlied‘ – fraglos der bekannteste Text der deutschsprachigen Literatur des Mittelalters, besonders durch seine nationalistische Indienstnahme im 19. und 20. Jahrhundert. Das ‚Nibelungenlied‘ erzählt von einer doppelten Brautwerbung: Der Königssohn Siegfried wirbt um Kriemhild, die Schwester der Burgundenfürsten; ihr Bruder Gunther erringt mit Siegfrieds Hilfe die starke Königin Brünhild. Dabei werden Konflikte gesät, die schließlich aufbrechen und zur Ermordung Siegfrieds führen. Nachdem Kriemhild durch eine zweite Eheschließung die Mittel zur Rache erlangt hat, lädt sie ihre Brüder zu einem Fest ein, bei dem die Gewalt eskaliert.

      Im sprachwissenschaftlichen Teil (Carolin Pape) erarbeiten Sie sprachhistorische Kenntnisse sowie Kenntnisse der Grammatik, Lexik und Semantik des Mittelhochdeutschen. Ziel des sprachwissenschaftlichen Teils ist, mittelhochdeutsche Texte selbstständig unter Zuhilfenahme entsprechender Ressourcen ins Neuhochdeutsche zu übertragen. Das Seminar wird mit einer Klausur abgeschlossen.

       

      Literaturhinweise

      Bitte beschaffen Sie sich:

      Das Nibelungenlied und die Klage. Nach der Handschrift 857 der Stiftsbibliothek St. Gallen. Mittelhochdeutscher Text, Übersetzung und Kommentar. Hg. v. Joachim Heinzle, Berlin 2015 (Deutscher Klassiker Verlag im Taschenbuch 51). ISBN: 978-3-618-68051-2.

      Lexer, Matthias: Mittelhochdeutsches Taschenwörterbuch. Mit den Nachträgen von Ulrich Pretzel, 38. Auflage, Stuttgart 1992 [oder spätere Auflage].

      Gebrauchte Bücher sind in der Regel billiger und umweltfreundlicher. Diese finden Sie beispielsweise über das ‚Zentrale Verzeichnis antiquarischer Bücher‘ (www.zvab.de).

    • 17010 Proseminar
      Theateravantgarden in Gegenwart und Geschichte (Marie Jacquier)
      Schedule: Fr 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-25)
      Location: KL 32/202 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Das avantgardistische Theater hat in Frankreich eine lange Tradition: Bereits um die Jahrhundertwende experimentierten etwa Alfred Jarry und Guillaume Apollinaire mit neuen Ausdrucksformen, um gesellschaftliche Normen infrage zu stellen. Seither haben sich zahlreiche Strömungen entwickelt, die mit etablierten Konventionen brechen und das Theater immer wieder neu definieren.
      Das Seminar widmet sich zentralen Bewegungen und Erneuerungen des französischsprachigen Avantgardetheaters bis in die Gegenwart. Neben dem théâtre de l’absurde um Samuel Beckett und Eugène Ionesco werden auch andere innovative Strömungen betrachtet: von den frühen pazifistischen und feministischen Stücken Marie Lenérus über Antonin Artauds théâtre de la cruauté hin zum politischen Theater Jean Genets, dem utopischen Théâtre du Soleil von Ariane Mnouchkine oder Michel Tremblays Arbeiterinnenstücke (Québec). Ebenso werden Einflüsse des Boulevardtheaters bei Yasmina Reza, das postmigrantische Theater Wajdi Mouawads sowie zeitgenössische Trends untersucht, bei denen Erzähltexte am Théater adaptiert werden (Didier Éribon, Édouard Louis, Annie Ernaux, Virginie Despentes) oder im Sinne des postdramatischen Theaters ganz ohne Text auskommen.
      Ziel des Seminars ist eine Einführung in die Analyse dramatischer Texte, eine literarhistorische Einordnung zentraler Werke der Theateravantgarde sowie kritische Reflexion des vorwiegend männlich geprägten Kanons. Neben der eingehenden Lektüre und Diskussion ausgewählter Stücke soll auch die Frage nach dem Wandel des Avantgardebegriffs im Theaterkontext diskutiert werden.

    • 17016 Advanced seminar
      Gustave Flaubert: Postromantisches Erzählen im Zeichen der Ironie (Ulrike Schneider)
      Schedule: Di 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: KL 32/202 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)
    • 17352 Advanced Seminar
      VS-Literatures of Medieval Britain: Dark-Age Britain (Wolfram Keller)
      Schedule: Di 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: KL 29/208 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      This seminar focuses on beginnings – more specifically on the question of the beginnings of Britain. One of the key ‘historical’ texts for the history of Britain in the late Middle Ages and the ‘Renaissance' is Geoffrey of Monmouth’s Historia regum Britanniae, in which Geoffrey recounts how Britain was first founded by the Trojan Brutus. The Trojan origins of Britain are not the only (invented and inventive) episode within the Historia that inspired English authors to reflect about the history of Britain, the story of the legendary King Leir, re-staged, as it were, in William Shakespeare’s King Lear being another. The latter is one of several Shakespeare plays which is set in what one could refer to as dark-age Britain. In the course of the semester, we shall read theses plays – King Lear, Macbeth, Hamlet – with a view to how they construct ‘medieval’ ‘English' history and the ways in which these constructions become poetologically productive.             

    • 17360 Advanced Seminar
      VS-Colonial and Postcolonial Literatures: Transcultural Memoirs – Postcolonial and Queer Perspectives (Caroline Kögler)
      Schedule: Di 18:00-20:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: JK 27/106 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      This seminar delves into current transcultural memoirs within an intersecting queer and postcolonial framework. In addition to taking the texts in question seriously as literary forms with specific aesthetic properties, we will pay attention to the socio-political and cultural conditions into which these texts have emerged and in which they are entangled.

      Following an initial session in the first week of term (15th April), the second week (22nd) will be a reading/group work week in preparation for a reading quiz on April 29th. This first quiz will be about the texts by Evaristo and Gyasi. Later in the term, we will have a quiz on the works by Habib and Gadsby. Each quiz is to ensure that we have a foundation for informed and active class participation.

      Mandatory reading:

      • Bernardine Evaristo, Manifesto: On Never Giving Up (2021)
      • Yaa Gyasi, Home Going (2016)
      • Kama La Mackerell, Zom-Fam (2020) [poetry; excerpts will be provided]
      • Salma Habib, We Have Always Been Here: A Queer Muslim Memoir (2019)
      • Hannah Gadsby, Ten Steps to Nanette: A Memoir Situation (2022)
      • Hannah Gadsby “Nanette” (2018) [stand-up comedy film / Netflix]

  • Comparative Literature (Module B)

    0059gA1.9
    • 16320 Lecture
      Geschichte der Naturphilosophie (Lars Reuke)
      Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: KL 29/207 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Natur (phýsis, natura) ist einer der zentralen Begriffe, mit denen Menschen die Welt kategorisieren. Was aber genau unter dem Begriff „Natur“ zu verstehen ist, bleibt oftmals unklar. In der Vorlesung soll versucht werden, anhand eines historischen Durchgangs den Naturbegriff zu präzisieren. Dabei werden – jeweils mithilfe verschiedener philosophiehistorischer Positionierungen – einige zentrale Fragestellungen der Naturphilosophie bearbeitet werden. Unter anderem sind dies: Was heißt es, dass die Natur Gesetzen folgt? Wie ordnen wir die Natur und gibt es in ihr eine Ordnung, die unabhängig von menschlichen Bemühungen um diese Ordnung ist? Was sind Raum und Zeit? Ist Materie einfach nur unbelebte Masse? Wie kommt Geist und Selbstbezug in die Natur? Ist sie gar grundständig beseelt und belebt? Hat die Natur ein Ziel?

    • 16205 Practice seminar
      Dichtungen und Dichter bei Platon (Norbert Blößner)
      Schedule: Mo 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: K 29/204 (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      Der Kurs ist ohne Griechischkenntnisse verständlich und wendet sich an Hörer aller Fakultäten sowie an Interessierte.

      Comments

      Seit unbestimmbar langer Zeit speisen sich wesentliche Teile der von Menschen erlebten Welt nicht aus physikalischen Gegebenheiten, sondern aus Narrativen: Aus ihnen entstehen Normen und Bewertungen des Handelns, Vergangenheiten und Zukünfte, aber auch geistesgeschichtliche Konstrukte wie Staaten und Religionen, Rechts- und Wirtschaftssysteme, Völkerbündnisse und Produktmarken, Geld oder Krieg. Narrative solcher Art unterscheiden den Menschen von allen übrigen bekannten Lebewesen. Die Narrative antiker Gesellschaften speisen sich aus etablierten Texten, die mündlich oder schriftlich tradiert werden. Im klassischen Griechenland sind solche Texte (interessanterweise) nicht religiös fundiert (keine ‚Heiligen Schriften‘), sondern entstammen in der Regel poetischer Provenienz: Sie gelten als Produkte realer oder fiktiver, aber menschlicher Autoritäten (wie etwa Homer, Hesiod oder Orpheus). Eine wesentliche Rolle spielen diese Texte und ihre Narrative auch noch zu Platons Zeit, in der längst auch andere Textsorten (wie philosophische Lehrbücher, sophistische Traktate oder öffentliche Vorträge) zu ihnen in Konkurrenz getreten sind. Platon selbst schaltet sich in dieses Konkurrenzspiel mit ein, was seine eigene Rolle gegenüber der Dichtung (wie auch gegenüber der Sophistik und der Rhetorik) natürlich mitbestimmt. In seinen eigenen Texten zeigt Platon sich als vorzüglicher Kenner der Dichtung, die er (erstens) in origineller Weise zu deuten (oder umzudeuten) weiß. An ihren Inhalten, Voraussetzungen und gesellschaftlicher Wirkung formulieren seine Figuren (zweitens) ironische oder dezente, harte oder gar vernichtende Kritik. Platon hat (drittens) mit seinen eigenen philosophischen Dialogen eine Art Konkurrenzprodukt entwickelt, eine Form der Prosa-Dichtung, die eigenen Regeln folgt und in die sogar Mythen (einer allerdings neuen Art) integriert werden können. Wie sich dies alles miteinander vereinbaren lässt und welcher Zielsetzung dieses Gesamtkonzept folgt, ist eine Frage, die bereits den Neuplatonismus beschäftigt hat.

      Suggested reading

      (1) E. A. Havelock: Preface to Plato, Oxford 1963. – (2) H. Westermann: Die Intention des Dichters und die Zwecke der Interpreten. Zu Theorie und Praxis der Dichterauslegung in den platonischen Dialogen, Berlin/New York 2002. – (3) D. Muhsal, Der Homerische Mythos und die Grundlagen neuplatonischer Theologie, Berlin/Boston 2022.

    • 16213 Practice seminar
      Aeneas in der Ilias (Norbert Blößner)
      Schedule: Mo 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: KL 29/207 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      Die Kurse 16213 und 16214, die nur gemeinsam besucht werden können, ergeben das Modul ‚Griechisch II (Poesie)‘ (früher: ‚Sprachvertiefung II, Poesie‘) im Masterstudiengang Klassische Philologie. Das Modul kann aber auch in anderen Studienkontexten angerechnet werden. (Bitte fragen Sie mich!) Das (prüfungsrelevante) Textpensum bezieht neben griechischen Originaltexten auch Sekundärliteratur mit ein. Interessierte Gäste sind uns willkommen!

      Comments

      „Aineias verdankt sein Heldentum einer Huldigung. Wer der Huldigende war, ‚Homer‘ oder der ‚Dichter der Ilias‘, mehrere oder einer unter mehreren, deren Werk sie ist, stehe einstweilen dahin. Von dem Herrschergeschlecht, dem die Huldigung dargebracht wird, läßt sich nur erraten, daß es um den Golf von Adramyttion, in herrlicher Landschaft, an den Süd- und Südostabhängen des Ida, die von Griechen nicht besiedelt wurden, ansässig war, stolz, blühend, gesanges- und pferdeliebend genug, um sich als göttergeliebte Erben und auserkorener Zweig vom Stamme des Tros und des Laomedon, und neben den untergehenden Priamiden als gesegnet Überlebende zu fühlen. Welche Umstände zusammentrafen, um den Dichter, dessen großes Thema die Ilias war und der um dieses Themas willen schon berühmt war, an den Hof des philhellenischen Fürsten zu bringen, mag sich die Phantasie ausmalen. So viel ist sicher, daß im großen und ganzen die Ilias, gleichviel in welcher Gestalt und wieweit noch im Fluß, schon vor dieser Begegnung da war, daß sie nicht erst dort am Hofe geschaffen worden ist. Der Dichter kam einem brennenden Wunsche des Fürsten, seines erlauchten Gönners, entgegen, wenn er die Heldengestalt des Aineias so fest in sein Werk verwob, daß sie weder durch Schneiden noch durch Überkleben aus ihm zu entfernen ist. Aineias wurde durch ihn zum großen, überall besungenen Helden, und doch ist er der einzige Held der Ilias, den die Abkömmlinge der ausgewanderten Achäer weder mit Stolz als einen der Ihren noch zu ihrem höheren Ruhm als einen ihrer Feinde betrachten konnten.“ Dies schreibt Karl Reinhardt, Die Ilias und ihr Dichter, Göttingen 1960, 450. Die wichtigste Leistung des Aeneas besteht im Überleben: Nur so kann er Stammvater der Aeneaden sowie römischer und europäischer Fürstenhäuser und Gründer diverser Städte wie Rom (Hellanikos, FGrH 4, F84) oder Lavinium (Vergil) werden. In der Ilias sind die Taten des Aeneas für das Geschehen offensichtlich irrelevant, was Reinhardt (s.o.) plausibel mit nachträglicher Einfügung des Helden in eine bereits fertige Geschichte erklärt. Trotzdem muss Aeneas, um als Held erster Güte gelten zu können, gegen alle wichtigen Gegner antreten, auch wenn sie ihm überlegen sind. Getötet werden darf dabei allerdings weder er noch sein Gegner. Von diesen Sachzwängen scheinen alle Aeneas-Episoden der Ilias bestimmt, darunter die berühmte ‚Aeneis‘ in Buch 20 mit ihren erstaunlichen Bezugnahmen auch auf Athen. – Wir lesen zunächst den Aphroditehymnos!

      Suggested reading

      (a) Eine wissenschaftliche Textausgabe der Ilias. (b) Eine wissenschaftliche Textausgabe des Homerischen Hymnos Nr. 5 (Aphrodite). (c) K. Reinhardt: Die Ilias und ihr Dichter, Göttingen 1960 (v.a. 128-137. 349-367. 378-390. 450-456. 507-521). (c) E. Heitsch: Aphroditehymnos, Aeneas und Homer, Göttingen 1965 (https://doi.org/10.13109/9783666250132).

    • 16214 Practice seminar
      Aeneas in der Ilias (Norbert Blößner)
      Schedule: Fr 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-25)
      Location: K 29/204 (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      Alle Angaben zu dieser Lehrveranstaltung finden Sie im Vorlesungsverzeichnis zur begleitenden LV 16213.

    • 16321 Seminar
      Die Tradition des Panpsychismus (Lars Reuke)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/125 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Der Panpsychismus stellt die These auf, dass alles Existierende schon immer beseelt ist. In der gegenwärtigen Philosophie des Geistes hat diese Theorie seit einiger Zeit wieder etwas Auftrieb erhalten, kann sie doch die für die Mainstream-Theorien des Naturalismus und Materialismus charakteristische Erklärungslücke zwischen subjektiv-geistigen und objektiv-materiellen Phänomen schließen. Ausgehend von einem zentralen Text Galen Strawsons wollen wir uns der Geschichte dieser These zuwenden und dazu Texte von Platon, Marsilio Ficino, Giordano Bruno, Anne Conway, Denis Diderot und anderen lesen. Zudem soll, wenn noch Zeit bleibt, ein Blick in die zeitgenössische Kritik am Panpsychismus geworfen werden.

    • 16322 Practice seminar
      Thomas von Aquin, De anima (Lars Reuke)
      Schedule: Mi 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Eine der wirkmächtigsten Theorien der Seele im Ausgang von der aristotelischen Philosophie stammt von Thomas von Aquin, der die Seele als die Form des Körpers begreift. Anders als unser heutiger Begriff der Seele, der zum einen vor allem auf das innere Erleben von Menschen abhebt und nicht selten auch mit eher esoterischen Ansichten verbunden wird, ist dieser Begriff in der aristotelischen Tradition, zu der auch Thomas zählt, ein technischer Begriff zur Analyse von Lebewesen: Die Seele umfasst also nicht nur Geistiges, sondern nicht zuletzt auch die vegetativen und sensitiven Vermögen der Lebewesen. Wir wollen im Seminar eine Auswahl an Texten des Thomas zur Seele lesen. Dabei werden die beiden Summen, die Quaestiones disputatae sowie Thomas’ Kommentar zur De anima-Schrift des Aristoteles untersucht werden.

    • 16323 Practice seminar
      Boethius, De consolatione philosophiae (Lars Reuke)
      Schedule: Do 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

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      In diesem Seminar wollen wir in kursorischer Lektüre den berühmten prosimetrischen Text Trost der Philosophie des Boethius lesen. Boethius beschreibt hier, wie die Philosophie, die als sprechende Figur im Text auftaucht, dem an der Seele erkrankten Gefangenen Boethius Linderung und Trost liefert. Wir wollen diesen Text vor allem in Hinblick auf seinen philosophischen Inhalt lesen, aber auch seine kunstvolle literarische Gestaltung, die Prosa und metrische Passagen vereint, untersuchen.

    • 16324 Seminar
      Atome, Erkenntnis und Freiheit - Pierre Gassendi und Descartes (Juliane Küppers)
      Schedule: Mo 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: JK 31/125 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Pierre Gassendi gehört zu den bis heute einflussreichsten Philosophen des 17. Jahrhunderts (vor allem in der Naturphilosophie und Erkenntnistheorie), ist aber fast völlig unbekannt. Er hat die Vorstellung, dass Materie aus Atomen – distinkten unteilbaren Partikeln – besteht, als ernstzunehmende naturwissenschaftliche Hypothese wirkmächtig ausgearbeitet; erkenntnistheoretisch einen pragmatischen Skeptizismus vertreten, der absolute und gesicherte Wahrheiten ablehnt; und mit seiner regen Vernetztheit in der republic of letters (der scientific community des 17. Jh.) dem britischen Empirismus den Weg bereitet.

      Die Gründe für seine heutige relative Unbekanntheit sind vor allem die philosophiehistorische Übermacht seines Zeitgenossen und Antagonisten René Descartes (auch in der Forschung und universitären Lehre) – und trivial, aber ausschlaggebend: die bis heute völlig unzureichende Übersetzung und Edierung seiner im Original lateinischsprachigen Schriften in moderne Sprachen. In diesem Seminar lesen wir daher größtenteils englische Übersetzungen, weil auf Deutsch schlicht noch nicht viel publiziert ist.

      Sicherlich ist Gassendi auch schwer in übliche Kategorien einzuordnen: Ein katholischer französischer Priester, der sich für die Rehabilitierung des moralisch verrufenen Epikureismus sowie für einen pragmatischen Skeptizismus eingesetzt hat; ein Gegenspieler Descartes‘, der wesentlich mehr Wirkmacht im englischsprachigen Raum im britischen Empirismus – u.a. bei Hobbes, Locke, bis hin zu Hume – entfaltet hat als in der sogenannten Kontinentalphilosophie; und ein Ethiker, der seinen christlichen Glauben überzeugend mit dem epikureischen Streben nach Glück verbinden konnte. 

      In diesem Seminar lesen und besprechen wir Gassendis wirkmächstigste Schriften und ihre Quellen. Zunächst werfen wir einen Blick auf die antiken Vorläufer seiner Naturphilosophie, die epikureische Atomlehre und deren empiristische Erkenntnistheorie sowie die der Skeptizisten. Dann lesen wir Gassendis Ablehnung der bis ins 17. Jahrhundert vorherrschenden aristotelischen Schultradition (englisch), seine Auseinandersetzung mit Descartes um rationalistische vs. empiristische Erkenntnistheorie (deutsch) sowie schließlich seine Ausarbeitung einer der Wissenschaft des 17. Jh. angemessenen grundlegenden Materietheorie als Erklärung für alle Vorgänge des Kosmos (englisch). Mit der Lektüre seiner daraus resultierenden Ethik, Politik- und Gesellschaftstheorie (englisch), die u.a. Spuren in der Idee des pursuit of happiness in der US-Verfassung hinterlassen hat, beenden wir das Seminar.

      Im Laufe des Semesters werden wir begleitend auch die Praxis der Philosophiegeschichtsschreibung besprechen: warum einige Philosophen mehr überliefert, erforscht und gelehrt werden und andere weniger.

      Obligatorische Textausgaben und/oder Sekundärliteratur müssen Sie vorab nicht organisieren. Die Semesterlektüre wird über Blackboard gestellt.

    • 16326 Practice seminar
      Einführung in die Paläographie des Hoch- und Spätmittelalters (Bertram Lesser)
      Schedule: Fr 10:00-14:00 (Class starts on: 2025-05-02)
      Location: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Die Übung verfolgt den Zweck, interessierte Philologen und Historiker, aber auch Angehörige der Nachbardisziplinen in die Eigenheiten jener hoch- und spätmittelalterlichen Schriftformen einzuführen, die allgemein unter dem Begriff "gotische Schriftarten" zusammengefasst werden. Diese bestimmen in ihren vielfältigen, zu verschiedenen Zwecken entwickelten Gestaltungsformen (Textualis, Bastarda, Kursive), die zahlreichen klösterlichen, universitären und laikalen Buchhandschriften. Eine Literaturliste wird in der ersten Seminarsitzung zu Verfügung gestellt, ebenso die Textvorlagen, die gemeinsam im Seminargespräch gelesen werden. Eine Exkursion in die Staatsbibliothek zu Berlin findet an einem Freitag zu Semesterende statt; die Einzelheiten hierzu werden noch bekannt gegeben.

    • 16327 Colloquium
      Forschungskolloquium Mittellatein (Lars Reuke)
      Schedule: Di 18:00-20:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)
    • 16426 Seminar
      Anne Carsons hybride Antike (David Wachter)
      Schedule: Fr 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-25)
      Location: JK 31/227 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Wie ist die griechisch-römische Antike heute aktuell? Um diese Frage kreist das schillernde Werk der kanadischen Dichterin, Philologin, Essayistin und Übersetzerin Anne Carson. Ihr poetisches Denken bewegt sich in überraschenden Wendungen und unerwarteten Sprüngen zwischen Zeiten und Räumen. In ihren Texten, die oftmals Schwellenräume der Gattungen durchqueren, unterhalten sich Thukydides und Virginia Woolf im Fernsehen, Simonides und Paul Celan dichten ökonomisch in Gaben, Catulls Werke ermöglichen eine Trauer über den Verlust des eigenen Bruders, und Sophokles‘ Antigone setzt als „Antigonick“ in die Gegenwart über. In hybriden, experimentellen und intermedialen Grenzgängen entstehen wandelbare Perspektiven auf eine manchmal untote, meist aber sehr lebendige Antike. Im Seminar erkunden wir einige dieser Konstellationen in genauen Lektüren. Wir konzentrieren uns (vermutlich) auf die erotische Affektpoetik im gelehrten Essay „Eros the Bittersweet“ (1986) und der Sappho-Übersetzung „If not, Winter“ (2002), auf die Poetik der Reduktion in „Economy of the Unlost“ (1999) und die Trauerarbeit in der intermedialen Elegie „Nox“ (2010), auf die experimentelle Sophokles-Übersetzung „Antigonick“ (2012) und den epischen Versroman „Autobiography of Red“ (1998). Im Blick auf diese polyphonen Gefüge wollen wir herausfinden, mit welchen reflexiven Strategien und dichterischen Verfahren Carson an einer hybriden Antike (weiter-)schreibt. Wie überträgt sie die Vergangenheit in die Gegenwart, und welche Anliegen verfolgt sie dabei? Auf welche Weise prägen intertextuelle Bezüge ihr eigenes Schreiben? Und verändern ihre experimentellen Werke unseren Blick auf den tradierten literarisch-kulturellen Kanon? Diesen Fragen gehen wir in einem Durchgang durch ihr vielseitiges Œuvre nach. Die genaue Textauswahl vereinbaren wir zu Semesterbeginn.

      Suggested reading

      Literatur zur Einführung:

      Neben der Lektüre von Carsons Werken empfiehlt sich ein Blick in folgende Studien:
      Laura Jansen (Hrsg.): Anne Carson/Antiquity, London: Bloomsbury 2021;
      Elizabeth S. Coles: Anne Carson: The Glass Essayist, Oxford: Oxford University Press 2023.

    • 16634 Seminar
      Das Nibelungenlied (Carolin Pape, Paul Stein)
      Schedule: Mi 10:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Das Grundlagenseminar führt anhand eines exemplarischen mittelhochdeutschen Textes in die Grundzüge der ersten Epoche der deutschen Literaturgeschichte ein. Außerdem vermittelt es die Kompetenz, in einer älteren Sprachstufe des Deutschen verfasste Texte lesen zu können.

      Im literaturwissenschaftlichen Teil des Seminars (Paul Stein) lesen wir das ‚Nibelungenlied‘ – fraglos der bekannteste Text der deutschsprachigen Literatur des Mittelalters, besonders durch seine nationalistische Indienstnahme im 19. und 20. Jahrhundert. Das ‚Nibelungenlied‘ erzählt von einer doppelten Brautwerbung: Der Königssohn Siegfried wirbt um Kriemhild, die Schwester der Burgundenfürsten; ihr Bruder Gunther erringt mit Siegfrieds Hilfe die starke Königin Brünhild. Dabei werden Konflikte gesät, die schließlich aufbrechen und zur Ermordung Siegfrieds führen. Nachdem Kriemhild durch eine zweite Eheschließung die Mittel zur Rache erlangt hat, lädt sie ihre Brüder zu einem Fest ein, bei dem die Gewalt eskaliert.

      Im sprachwissenschaftlichen Teil (Carolin Pape) erarbeiten Sie sprachhistorische Kenntnisse sowie Kenntnisse der Grammatik, Lexik und Semantik des Mittelhochdeutschen. Ziel des sprachwissenschaftlichen Teils ist, mittelhochdeutsche Texte selbstständig unter Zuhilfenahme entsprechender Ressourcen ins Neuhochdeutsche zu übertragen. Das Seminar wird mit einer Klausur abgeschlossen.

       

      Literaturhinweise

      Bitte beschaffen Sie sich:

      Das Nibelungenlied und die Klage. Nach der Handschrift 857 der Stiftsbibliothek St. Gallen. Mittelhochdeutscher Text, Übersetzung und Kommentar. Hg. v. Joachim Heinzle, Berlin 2015 (Deutscher Klassiker Verlag im Taschenbuch 51). ISBN: 978-3-618-68051-2.

      Lexer, Matthias: Mittelhochdeutsches Taschenwörterbuch. Mit den Nachträgen von Ulrich Pretzel, 38. Auflage, Stuttgart 1992 [oder spätere Auflage].

      Gebrauchte Bücher sind in der Regel billiger und umweltfreundlicher. Diese finden Sie beispielsweise über das ‚Zentrale Verzeichnis antiquarischer Bücher‘ (www.zvab.de).

    • 17010 Proseminar
      Theateravantgarden in Gegenwart und Geschichte (Marie Jacquier)
      Schedule: Fr 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-25)
      Location: KL 32/202 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

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      Das avantgardistische Theater hat in Frankreich eine lange Tradition: Bereits um die Jahrhundertwende experimentierten etwa Alfred Jarry und Guillaume Apollinaire mit neuen Ausdrucksformen, um gesellschaftliche Normen infrage zu stellen. Seither haben sich zahlreiche Strömungen entwickelt, die mit etablierten Konventionen brechen und das Theater immer wieder neu definieren.
      Das Seminar widmet sich zentralen Bewegungen und Erneuerungen des französischsprachigen Avantgardetheaters bis in die Gegenwart. Neben dem théâtre de l’absurde um Samuel Beckett und Eugène Ionesco werden auch andere innovative Strömungen betrachtet: von den frühen pazifistischen und feministischen Stücken Marie Lenérus über Antonin Artauds théâtre de la cruauté hin zum politischen Theater Jean Genets, dem utopischen Théâtre du Soleil von Ariane Mnouchkine oder Michel Tremblays Arbeiterinnenstücke (Québec). Ebenso werden Einflüsse des Boulevardtheaters bei Yasmina Reza, das postmigrantische Theater Wajdi Mouawads sowie zeitgenössische Trends untersucht, bei denen Erzähltexte am Théater adaptiert werden (Didier Éribon, Édouard Louis, Annie Ernaux, Virginie Despentes) oder im Sinne des postdramatischen Theaters ganz ohne Text auskommen.
      Ziel des Seminars ist eine Einführung in die Analyse dramatischer Texte, eine literarhistorische Einordnung zentraler Werke der Theateravantgarde sowie kritische Reflexion des vorwiegend männlich geprägten Kanons. Neben der eingehenden Lektüre und Diskussion ausgewählter Stücke soll auch die Frage nach dem Wandel des Avantgardebegriffs im Theaterkontext diskutiert werden.

    • 17016 Advanced seminar
      Gustave Flaubert: Postromantisches Erzählen im Zeichen der Ironie (Ulrike Schneider)
      Schedule: Di 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: KL 32/202 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)
    • 17352 Advanced Seminar
      VS-Literatures of Medieval Britain: Dark-Age Britain (Wolfram Keller)
      Schedule: Di 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: KL 29/208 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

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      This seminar focuses on beginnings – more specifically on the question of the beginnings of Britain. One of the key ‘historical’ texts for the history of Britain in the late Middle Ages and the ‘Renaissance' is Geoffrey of Monmouth’s Historia regum Britanniae, in which Geoffrey recounts how Britain was first founded by the Trojan Brutus. The Trojan origins of Britain are not the only (invented and inventive) episode within the Historia that inspired English authors to reflect about the history of Britain, the story of the legendary King Leir, re-staged, as it were, in William Shakespeare’s King Lear being another. The latter is one of several Shakespeare plays which is set in what one could refer to as dark-age Britain. In the course of the semester, we shall read theses plays – King Lear, Macbeth, Hamlet – with a view to how they construct ‘medieval’ ‘English' history and the ways in which these constructions become poetologically productive.             

    • 17360 Advanced Seminar
      VS-Colonial and Postcolonial Literatures: Transcultural Memoirs – Postcolonial and Queer Perspectives (Caroline Kögler)
      Schedule: Di 18:00-20:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: JK 27/106 (Habelschwerdter Allee 45)

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      This seminar delves into current transcultural memoirs within an intersecting queer and postcolonial framework. In addition to taking the texts in question seriously as literary forms with specific aesthetic properties, we will pay attention to the socio-political and cultural conditions into which these texts have emerged and in which they are entangled.

      Following an initial session in the first week of term (15th April), the second week (22nd) will be a reading/group work week in preparation for a reading quiz on April 29th. This first quiz will be about the texts by Evaristo and Gyasi. Later in the term, we will have a quiz on the works by Habib and Gadsby. Each quiz is to ensure that we have a foundation for informed and active class participation.

      Mandatory reading:

      • Bernardine Evaristo, Manifesto: On Never Giving Up (2021)
      • Yaa Gyasi, Home Going (2016)
      • Kama La Mackerell, Zom-Fam (2020) [poetry; excerpts will be provided]
      • Salma Habib, We Have Always Been Here: A Queer Muslim Memoir (2019)
      • Hannah Gadsby, Ten Steps to Nanette: A Memoir Situation (2022)
      • Hannah Gadsby “Nanette” (2018) [stand-up comedy film / Netflix]