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60 cp General a...  
Course

Institute of Comparative Literature

60 cp General and Comparative Literature

0078c_m60
  • Introduction to Comparative Literature

    0077cA1.1
    • 16401 Basic Course
      Einführung in die AVL (Esther von der Osten)
      Schedule: Mo 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-10-13)
      Location: KL 32/202 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

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      Lesen ist eine Grundkompetenz des literaturwissenschaftlichen Arbeitens. In diesem Einführungskurs werden wir uns fragen, was literaturwissenschaftliche Lektüre ist und an welchen Fragestellungen sie sich ausrichtet. Dabei werden wir neben dem Lesen auch das Fragen üben und uns fragen, was Üben ist. Andere Künste, mit denen Literatur sich unterhält, werden ebenfalls zur Sprache kommen. Das Seminar bietet anhand ausgewählter theoretischer und literarischer Texte eine Einführung in Grundbegriffe und Bereiche der Literaturwissenschaft. Welches Handwerkszeug braucht man zur Analyse lyrischer, dramatischer und erzählender Texte? Was ist Poetik, Rhetorik, Ästhetik? Wer spricht wann wo aus welcher Perspektive in welcher Weise, in welcher Art von Text? Was hat eine literarische Gattung mit Gendertheorie zu tun oder Lesen mit Übersetzen. Was geschieht, wenn in Lyrik ein Schwan im tragischen Versmaß nach Regen ruft? Wie klingt sein Ruf heute? Was ist das Heute von Literatur? Die für das Seminar ausgewählten literarischen Texte werden zu Beginn vorgestellt. Anregungen von Studierenden sind willkommen und werden nach Möglichkeit ins Programm aufgenommen.

    • 16402 Basic Course
      Grundkurs (Johannes Kleinbeck)
      Schedule: Mi 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-10-15)
      Location: KL 32/202 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      Der Grundkurs wird von einem Tutorium begleitet.

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      Wir lesen Nachrichten und E-Mails, wir lesen Social Media, Werbeanzeigen, Zeitungen und Romane. Während wir im Alltag all diese Botschaften meist ganz selbstverständlich konsumieren, steht im Zentrum der Literaturwissenschaft der Versuch, die eigenen, oft impliziten Prämissen unserer Lektüren explizit zu machen und kritisch zu hinterfragen: Unter welchen Bedingungen beginnen wir, einen Text zu lesen? Wie lädt uns dieser einmalige Text ein, auf bestimmte Weise gelesen zu werden? Wann lässt sich ein Text mit einem anderen in Beziehung setzen? Und was gehört überhaupt zu einem Text – und was nicht? So einfach diese Fragen zunächst klingen mögen, so sehr sind sie in der Literaturwissenschaft bis heute Gegenstand kontroverser Diskussionen und fortwährende Anlässe für Theoriebildung.


       


      In diesem Grundkurs werden wir uns in gemeinsamer Lektüre und Diskussion nicht nur mit Grundfragen und -begriffen der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft, sondern auch mit der Geschichte literarischer Formen und Gattungen beschäftigen, in die sich literarische Texte bis heute einschreiben. Darüber hinaus werden wir gemeinsam üben, literarische Texte eingehend zu lesen, eigene Fragen und Gedanken zu formulieren und dafür weiterführende Literatur zu recherchieren – Grundlagen, die für das wissenschaftliche Arbeiten unerlässlich sind.


       


      Bei all dem soll sich zeigen: Literaturwissenschaftliche Methoden und Theorien verhindern keinesfalls die lebendige Auseinandersetzung mit Literatur, sondern ermöglichen es, genauer zu verstehen und zu formulieren, was uns an Texten begeistert, befremdet oder verstört.

    • 16403 Basic Course
      Grundkurs (David Wachter)
      Schedule: Do 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-10-16)
      Location: KL 29/208 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Was ist Literatur? Wie verhält sie sich zur Wirklichkeit? Was bedeutet es, Texte miteinander zu vergleichen? Was ist ein Zeichen, ein Text, ein*e Autor*in? Und mit welchen Methoden lassen sich Erzählungen oder Gedichte analysieren? – Anhand dieser und weiterer Leitfragen führt der Grundkurs in Gegenstände, Methoden und Theorien der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft ein. Ausgehend von der Frage, was Literatur ausmacht, besprechen wir Grundbegriffe wie Mimesis, Fiktionalität oder Intertextualität. In einer genauen Lektüre ausgewählter Werke (u.a. von Rainer M. Rilke, Gertrude Stein, Yoko Tawada und Xos¸ewi^st) üben wir Methoden der Lyrik- und Erzählanalyse ein, erproben literaturwissenschaftliche Perspektiven auf Texte, und fragen dabei nach dem besonderen Profil unseres Fachs. Ergänzend dazu führt das Seminar in literaturtheoretische Positionen (u.a. von Roland Barthes und Yasemin Yildiz) ein. Außerdem erkunden wir ausgewählte Arbeitsgebiete des Fachs, darunter Übersetzung und Mehrsprachigkeit. Zusätzlich werden Recherchemethoden sowie Arbeits- und Präsentationstechniken für Hausarbeiten und Referate vermittelt.

      Suggested reading

      Zur Vorbereitung:


      Zemanek, Evi/Nebrig, Alexander (Hrsg.): Komparatistik, Berlin: de Gruyter 2012 (an der FU digital verfügbar); Zymner, Rüdiger/Hölter, Achim (Hrsg.): Handbuch Komparatistik. Theorien, Arbeitsfelder, Wissenspraxis, Stuttgart u.a.: Metzler 2013 (an der FU digital verfügbar).


       

       

  • Introductory Module: Interdisciplinary Approaches to Literature

    0077cA1.2
    • 16405 Seminar
      Neoavantgarde. Tendenzen in Literatur und Kunst seit den 1960er Jahren (Sara Baumeister)
      Schedule: Do 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-10-16)
      Location: KL 32/202 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

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      Die Avantgarde bezeichnet ein vielfältiges Geflecht unterschiedlicher, internationaler künstlerischer Positionen, Strömungen und „Ismen“. Als gemeinsames Ziel avantgardistischen Schaffens gilt der radikale Bruch mit der bürgerlichen Kultur und einem traditionellen Kunstverständnis. Bereits in der sogenannten „historischen Avantgarde“ des frühen 20. Jahrhunderts wird ein radikaler Neuentwurf des künstlerischen Selbstverständnisses sowie eine Erweiterung des traditionellen Kunstbegriffs proklamiert. Die konkrete künstlerische Praxis ist von interdisziplinären künstlerischen Kooperationen über die Grenzen traditioneller Sparten und Gattungen hinaus geprägt und bedient sich multimedialer Verfahren und heterogener Materialien. Dabei werden die Grenzen des Sichtbaren und Darstellbaren, zwischen Kunst und Leben, zwischen Hoch- und Populärkultur neu ausgelotet und zunehmend aufgehoben.


      Entgegen dem immer wieder ausgerufenen Tod der Avantgarde entwickeln sich seit 1945 auf globaler Ebene vielfältige Strömungen, die unmittelbar an die künstlerischen Praktiken der „historischen Avantgarde“ anknüpfen und diese weiterentwickeln. Konkrete und Visuelle Poesie, Konzeptkunst, Fluxus und Happening sind nur wenige Beispiele für Kunstformen und -bewegungen, die sich im Zuge des medialen Wandels, neuer gesellschaftlicher, sozialer und (geo-)politischer Fragen erneut gegen ein traditionelles Kunstverständnis und festgefahrene Normen und Konventionen auflehnen.


      In diesem Seminar werden wir gemeinsam einen Einblick in ausgewählte künstlerische Strömungen der sogenannten „Neoavantgarde“ gewinnen. Der Fokus wird auf experimentellen, intermedialen und performativen Verfahrensweisen liegen, die sich in der Literatur und Bildenden Kunst besonders zwischen den 1960er und 1980er Jahren in Westeuropa und den USA entwickeln. Entlang ausgewählter Beispiele werden wir die ästhetischen Innovationen im Zeichen einer zunehmenden Entgrenzung der Künste untersuchen und den Zusammenhang mit politischen, gesellschaftlichen und sozialen Umbrüchen der Zeit diskutieren.

    • 16407 Seminar
      Robert Musils 'Der Mann ohne Eigenschaften' (Marlene Schwarz)
      Schedule: Mo 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-10-13)
      Location: JK 31/124 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Im Rahmen des Seminars werden wir uns der Lektüre von Robert Musils unvollendetem Hauptwerk Der Mann ohne Eigenschaften widmen. Im Zentrum stehen dabei die ersten beiden veröffentlichten Teile des Romanprojekts (1930/32). Gemeinsam werden wir die historischen sowie thematischen Bezüge, die der Text herstellt, erarbeiten. Auch den Gattungsfragen, die die Lektüre aufwirft, werden wir nachgehen. Einen weiteren Schwerpunkt bilden Close Readings einzelner Passagen.

      »Daß Krieg wurde, werden mußte, ist die Summe all der widerstrebenden Strömungen und Einflüsse und Bewegungen, die ich zeige«, schreibt Robert Musil 1926 über das Projekt an seinen Verleger Ernst Rowohlt. Die Handlung des Textes beginnt dementsprechend im August des Jahres 1913 und verortet sich dabei im Milieu einer großbürgerlich-aristokratischen Gesellschaft in Wien. Der Mann ohne Eigenschaften gilt heute als eines der bedeutendsten deutschsprachigen literarischen Werke des 20. Jahrhunderts und bietet sich deshalb auch für Fragen der Kanonisierung von Literatur an. Eine Leitfrage des Seminars wird deshalb sein, inwiefern die Lektüre eines literarischen Textes für uns heute noch bedeutsam ist, welcher sich zeitlich am Vorabend des Ersten Weltkriegs situiert und kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs erstmals veröffentlicht wird

      Suggested reading

      Bitte legen Sie sich folgende Ausgabe zu:

      Musil, Robert: Der Mann ohne Eigenschaften. Erstes und Zweites Buch. Hrsg. von Adolf Frisé, 2014, Rowohlt Verlag.

      Sie sind eingeladen, bereits vor dem Semesterbeginn mit der Lektüre des Textes zu beginnen. Es ist aber keine Voraussetzung für die Teilnahme.

    • 16406 Seminar
      Algerien schreiben (Esther von der Osten)
      Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-10-14)
      Location: KL 32/102 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      In diesem Seminar geht es darum, wie französischsprachige literarische Texte mehrerer Generationen sich auf Algerien beziehen, auf seine Geschichte, auf seine Sprachen, auf seine Literatur, als Traum von Herkunft, Ankunft, Aufbruch, als Auseinandersetzung mit dem kolonialen Erbe, als Erinnerungs- und Zukunftsentwürfe. Themen wie Mehrsprachigkeit, Genderfragen und Generationenverhältnisse werden zur Sprache kommen, verknüpft mit theoretischen Fragen wie denen der Intertextualität und des multidirektionalen Gedächtnisses. Französischkenntnisse sind willkommen, aber keine Voraussetzung zur Teilnahme, da von allen vorgesehenen Texten Übersetzungen ins Deutsche oder Englische existieren. Die endgültige Auswahl der Texte geschieht in Absprache mit den Teilnehmenden.

    • 16408 Seminar
      Laboratorien der Zukunft. Literarische Reisen nach Zentralasien in der Zwischenkriegszeit (Marina Sivak)
      Schedule: Di 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-10-14)
      Location: KL 29/207 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Wie wurde Zentralasien in der Zwischenkriegszeit imaginiert? In diesem Seminar gehen wir literarischen Reiseberichten aus Europa, der Sowjetunion und Nordamerika nach, die zwischen 1920 und 1940 Zentralasien zum Schauplatz diskursiver Neuvermessungen machen. Im Fokus stehen Darstellungen Afghanistans, Tadschikistans und Usbekistans – Regionen, die in imperialen wie revolutionären Erzählungen gleichermaßen als Randzone und Projektionsfläche fungieren.


      Zentrale Fragen sind: Welche Zukunftsentwürfe werden auf die zentralasiatische Region projiziert? Wie verschränken sich (post-)koloniale, sowjetische und modernistische Blickregime? Und wie wird das Reisen selbst literarisch inszeniert?


      Wir arbeiten mit diskursanalytischen und literaturhistorischen Zugängen und behandeln Reiseberichte von Egon Erwin Kisch, Julius Fucík, Annemarie Schwarzenbach, Ella Maillart, Larisa Rejsner und Langston Hughes. Einzelne Quellen liegen auf Englisch oder Deutsch vor; alle Lektüren werden in deutscher Sprache bereitgestellt. Ergänzend können Dokumentarfilme aus der Zeit hinzugezogen werden.

  • Introductory Module: Comparative Literary History

    0077cA1.3
    • 16410 Seminar
      Französische Literatur für AVL-Studierende (Irene Albers)
      Schedule: Do 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-10-16)
      Location: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      Gute Lesekenntnisse des Französischen werden vorausgesetzt.

      Comments

      Ziel des Seminars ist es, die Lesefähigkeiten im Französischen zu verbessern und dabei kanonische Werke der französischen Literatur kennenzulernen. Wir werden kurze Texte oder Auszüge aus umfangreicheren Werken verschiedener Gattungen und Epochen im Original lesen, in Teilen übersetzen und mit Hilfe einschlägiger Forschungsliteratur erschließen.

      Suggested reading

      Zur Orientierung vorab empfehle ich einen Blick z.B. in Denis Hollier, A New History of French Literature, 1989.

    • 16414 Seminar
      Baudelaire, 'Les Fleurs du Mal'/'Die Blumen des Bösen' (David Wachter)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-10-15)
      Location: KL 32/102 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Mit seinem Gedichtzyklus Les Fleurs du Mal /Die Blumen des Bösen, der von 1857 bis 1868 in mehreren Fassungen erschien, schuf der französische Lyriker, Übersetzer und Essayist Charles Baudelaire (1821-1867) nicht weniger als einen Gründungstext der lyrischen Moderne. Seine Ästhetik der Großstadt erschließt der Dichtung neue Ausdrucksweisen im Spannungsfeld von Schönem und Häßlichem, Flüchtigkeit und Ewigkeit oder Antike und Gegenwart. So berühmte Gedichte wie Le Cygne/Der Schwan oder À une passante/An eine, die vorüberging bringen den Schock, mit dem der Passant die Transformation des traditionellen Paris zur massenkulturellen Metropole am eigenen Leib erfährt, kunstvoll zur Sprache. Sie umkreisen Themen und Motive wie Melancholie, Mythos und Moderne, Flüchtigkeit oder Faszination für das Bizarre und den Ekel. Diese vielfältigen Aspekte der Fleurs du Mal erschließen wir in einer Reihe gründlicher Lektüren einzelner Gedichte. Zugleich geht es im Seminar um Baudelaires Auseinandersetzung mit der romantischen Tradition sowie um seine Rezeption im französischen und deutschen Symbolismus (Stéphane Mallarmé, Rainer M. Rilke und Stefan George). Darüber hinaus besprechen wir ausgewählte Lektüren seiner Werke u.a. von Walter Benjamin oder Barbara Vinken und erschließen uns Grundlagen der Lyrikanalyse.


       

      Suggested reading

      Textgrundlage (zur Anschaffung empfohlen):


      Charles Baudelaire: Les Fleurs du Mal/Die Blumen des Bösen. Zweisprachige Ausgabe, übersetzt von Monika Fahrenbach-Wachendorff, Stuttgart: Reclam 2021 [1980], ISBN 978-3-15-014090-1, 14,80 Euro.


       


      Zur Vorbereitung: Neben der Lektüre von Baudelaires Gedichten (es lohnt sich!) eignet sich zur Einführung die Monographie von Karin Westerwelle: Baudelaire und Paris. Flüchtige Gegenwart und Phantasmagorie, Paderborn: Fink 2020.


       

    • 16412 Seminar
      Hölderlin, Shelley, Leopardi (Michael Auer)
      Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-10-14)
      Location: JK 28/112 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Hölderlin, Shelley und Leopardi beerben eine lange Tradition der hohen Lyrik, die bis in die lateinische und griechische Antike, namentlich auf Horaz und Pindar zurückgeht. Doch problematisieren die drei zugleich die Bedingungen der Möglichkeit eines lyrischen Gesangs und der „lyrischen Stimme“ in der Gegenwart des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts. Dieser fragende, erprobende, zögernde, zweifelnde ‚metalyrische‘ Charakter macht die spezifische Modernität ihrer Gedichte aus. Damit haben sie nicht zuletzt auf die poststrukturalistische Literaturwissenschaft gewirkt. In diesem Kurs wollen wir eine kleine Auswahl von Gedichten von Hölderlin, Shelley und Leopardi aufmerksam lesen, sie mit Blick auf die Form und die Details ihres jeweiligen lyrischen Stils untersuchen und sie in den größeren Zusammenhang der europäischen Romantik und der beginnenden Moderne stellen. Die Gedichte Leopardis werden auch auf Deutsch zugänglich gemacht, die Textarbeit soll aber zum italienischen Original führen.

    • 16413 Seminar
      Was ist Weltliteratur? (Andreas Schmid)
      Schedule: Fr 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-10-17)
      Location: KL 32/102 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

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      Das Wort „Weltliteratur“ begegnet uns im literarischen Betrieb auf ganz unterschiedlichen Ebenen: Es kann werbesprachlich den Verkauf von Buchreihen fördern, als besondere Auszeichnung in einer Feuilletonrezension fungieren, die Hoffnung auf eine transnationale Gemeinschaft zum Ausdruck bringen, die besondere Bildung einer Person „von Welt“ ausstellen oder auf die Kanonizität einer Auswahl von Werken verweisen, die jenseits der Nationalliteraturen als „Klassiker“ gelten sollen.

       

      Gleichzeitig wurde die „Weltliteratur“ immer wieder Anlass für Begriffsarbeit und theoretische Debatten über den Bezugsrahmen von Literatur und Literaturwissenschaft. Die Beschäftigung mit dem Begriff ermöglicht uns daher auch, die Geschichte der Komparatistik zu erforschen und grundlegende Fragen an unsere Fachtradition zu stellen: Was umfasst die „Welt“ in „Weltliteratur“? Welche Literaturen werden mit diesem Begriff nobilitiert, welche nicht? Und welches kritische Potential liegt in der Bewegung vom Lokalen zur Welt und wieder zurück?

       

      Das Seminar widmet sich der Geschichte des Begriffs seit dem 19. Jahrhundert, möchte aber vor allem neueste Forschungsperspektiven diskutieren. Mögliche Lektüren wären etwa Johann Wolfgang von Goethe, Erich Auerbach, Gayatri Chakravorty Spivak, B. Venkat Mani, Gisèle Sapiro, Erhard Schüttpelz und Schamma Schahadat.

  • Advanced Module: Poetics/Rhetoric/Literary Theory

    0077cB1.1
    • 16416 Seminar
      Politische Theorien der Metapher (Jan Lietz)
      Schedule: Fr 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-10-17)
      Location: KL 32/102 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

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      Im Seminar werden wir unterschiedliche Theorien der Metapher von der Antike bis zur Gegenwart diskutieren. Dabei werden wir die Frage verfolgen, welche politische Funktion der Metapher in diesen Theorien zugeschrieben wird und wie die unterschiedlichen Konzeptionen der Politik der Metapher mit unterschiedlichen Vorstellungen des Politischen zusammenhängen. Auch wollen wir darüber nachdenken, was eine politische Metaphorologie leisten kann.

    • 16418 Seminar
      Theoriezirkulationen ab 1967 (Julius Böhm)
      Schedule: Mo 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-10-13)
      Location: KL 32/102 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

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      In den 1960er und -70er Jahren profilierte sich ‚Theorie‘ – im Kollektivsingular, ohne Spezifizierung und Artikel – als eigenständiges Genre im interdisziplinären Zwischenfeld von Literatur, Literaturwissenschaft, Ethnologie und Philosophie. Es handelt sich um eine Gattung, die sich durch ihren oft schwierigen, aber auch literarischen Stil auszeichnet, die gegen den common-sense schreibt und die häufig einen anti-akademischen Gestus einnimmt (Culler 2013; Felsch 2015). Prominente Beispiele finden sich insbesondere im französischen (Post-)Strukturalismus (der sog. ‚French Theory‘), der Kritischen Theorie, in postkolonialer Theorie, im Feminismus sowie später in der Queer- und Gender Theory. Im Zuge ihrer räumlichen und zeitlichen Zirkulation wird Theorie umgeformt: z.B. durch Übersetzungen und transnationale Transfers, kontextualisierende Vorworte und die buchmaterielle Gestaltung verschiedener Ausgaben, durch veränderte historische Bedingungen und popkulturelle Trends. Dabei ist das Theoriebuch nicht nur das Medium, in dem sich die Theorie mitteilt, sondern auch eine Ware im kapitalistischen Produktionsprozess – auch wenn sich ihr Inhalt oftmals gegen diese Produktionsbedingungen ausspricht.


      Der Ansatz dieses Seminars ist es, Theorie ausgehend vom Theoriebuch als lebendiges historisches Phänomen zu begreifen, das sich von der Erstveröffentlichung, ihren Paratexten, über Raubdrucke und frühe Übersetzungen, Neuausgaben und werkpolitische Kommentierungen bis hin zur (illegalen) Verbreitung digitaler Ausgaben und der Zusammenfassung von Texten in Werkausgaben dynamisch gestaltet. Wir lesen Theorietexte in einem theoriegeschichtlichen und theoriephilologischen Kontext. Es geht also um die vermeintlich ‚äußeren‘ Bedingungen ihrer Zirkulation (Aufmachung der Bücher, Paratexte, Vergleich verschiedener Ausgaben, Verkaufszahlen und ökonomische Konjunkturen usw.), zugleich jedoch um die Zusammenhänge dieser Bedingungen mit den Texten selbst, ihren formalen Verfahren und ihren Inhalten. Mögliche Lektüren umfassen Werke von Guy Debord, Kate Millett, Oskar Negt/Alexander Kluge, Julia Kristeva und Klaus Theweleit.

      Suggested reading

      Jonathan Culler: Literaturtheorie. Eine kurze Einführung. 2. überarbeitete und aktualisierte Auflage, Stuttgart: Reclam 2013; Philipp Felsch: Der lange Sommer der Theorie. Geschichte einer Revolte, 1960–1990, Frankfurt a.M.: Fischer 2016.

    • 16470 Seminar
      Stimmen hören, Stimmen schreiben: Literarische Mündlichkeit in der Übersetzung (Miriam Mandelkow)
      Schedule: Di 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-10-14)
      Location: KL 29/110 (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      Es ist keine direkte Anmeldung zur Lehrveranstaltung via Campus Management möglich. Bitte senden Sie Ihre Bewerbung bis zum 12. September 2025 unter Angabe von Studienfächern und Fachsemestern, Muttersprache(-n) und Fremdsprachenkenntnissen sowie ggf. Übersetzungserfahrungen und einem kurzen Motivationsschreiben, in einer einzigen PDF-Datei (inklusive Anschreiben) an: Amelie Bazzanella, E-Mail: shk-gp-avl[at]complit.fu-berlin.de Weitere Informationen werden rechtzeitig vor Semesterbeginn auf der Homepage des Peter Szondi-Instituts bekannt gegeben. Die Veranstaltungen der Gastprofessur sind Lehrveranstaltungen. Die Anrechnung von Prüfungsleistungen erfolgt im Rahmen von § 6, § 13 der Satzung für Allgemeine Prüfungsangelegenheiten.

      Additional information / Pre-requisites

      Die in Hamburg lebende Übersetzerin Miriam Mandelkow wird im Wintersemester 2025/26 die August-Wilhelm-von-Schlegel-Gastprofessur für Poetik der Übersetzung bekleiden. Die Lehrveranstaltung findet in der Vorlesungszeit des Wintersemesters 2025/26 statt. Den Abschluss des Seminars bildet eine öffentliche Seminarsitzung im Literarischen Colloquium Berlin. Das Seminar richtet sich an Studierende der AVL (Master und Bachelor ab dem 2. Bachelorjahr). Erwartet werden sehr gute Deutschkenntnisse (Kenntnisse weiterer Sprachen willkommen) und Freude an übersetzerischer Detailarbeit.

      Comments

      Die Gestaltung literarischer Mündlichkeit wirft exemplarisch Fragen auf, denen sich jede Übersetzung gegenübersieht: nach dem Ton eines Textes, dem sprachlichen Register, nach Rhythmus, Syntax oder Idiomatik. Dabei lässt sich Novalis‘ Stilbegriff der »schriftlichen Stimme« als produktiver Widerspruch begreifen: Wird Schrift hörbar? Stimme sichtbar? Was geschieht beim Übersetzen? Im Seminar wollen wir ausgewählte Prosatexte lesen und übersetzen, die in unterschiedlichen Ausprägungen Mündlichkeit literarisch inszenieren, und parallel dazu übersetzungstheoretische Ansätze diskutieren. Anhand von Übersetzungs-vergleichen werden wir außerdem untersuchen, wie sich diesbezügliche Übersetzungs-strategien historisch gewandelt haben – von der Übertragung in deutsche Mundarten bis zum »Stehenlassen« ganzer Passagen im Original. Die vielbeschworene Unübersetzbarkeit von Slang, Dialekt, Soziolekt oder Sprachvarietäten des postkolonialen Erzählens wird in diesem Seminar nicht widerlegt, wohl aber zum Anlass genommen, sie theoretisch zu reflektieren und praktisch als positive Herausforderung zu begreifen.

    • 16417 Seminar
      Grundlagentexte der Komparatistik (Julia Weber)
      Schedule: Di 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-10-14)
      Location: KL 32/202 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

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      Wir werden in diesem Seminar eine Reihe von berühmt gewordenen literatur- und kulturwissenschaftlichen Aufsätzen diskutieren, die man im Laufe eines Studiums der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft irgendwann einmal gründlich gelesen haben sollte. Auf dem Programm stehen Positionen von u.a. Viktor Sklovskij, Roman Jakobson, Peter Szondi, Sigmund Freud, Walter Benjamin, Hélène Cixous, Donna Haraway, Saidiya Hartman, Caroline Levine und Ursula Le Guin.


      Die gemeinsame Lektüre der Texte zielt darauf, sich einen (ersten) Überblick über die unterschiedlichen Fragestellungen, Themen und Herangehensweisen literaturwissenschaftlichen Arbeitens zu verschaffen und zentrale historische und aktuelle kulturwissenschaftliche Ansätze exemplarisch zu erschließen.


      Das genaue Programm wird in der ersten Sitzung gemeinsam mit den Teilnehmenden in Abhängigkeit der jeweiligen Interessen festgelegt.

      Suggested reading

      Zur Einführung:


      Angelika Corbineau-Hoffmann: Einführung in die Komparatistik, 3., neu bearbeitete Auflage, Berlin 2013.

  • Advanced Module: Interdisciplinary and Applied Literary Studies

    0077cB1.2
    • 16420 Seminar
      Literatur im Radio (Assunta Alegiani)
      Schedule: Do 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-10-16)
      Location: K 25/11 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Jeden Monat eine Sendestunde des Dahlemer Diwan auf ALEX Berlin auf 91,0 füllen, das ist die Zielsetzung dieses Seminars. Dabei steht das Storytelling im Fokus. Wir machen uns die Mittel der Radiokunst zu eigen – Sprache, Geräusch, Klang und Musik – um Geschichten mit starken Protagonist*innen und durchdachter Dramaturgie zu produzieren. Literatur soll spannend vermittelt werden, Wissenschaft einem breiten Publikum dargestellt und verständlich gemacht werden.

       

      Die Kursteilnehmenden gestalten alle Schritte selbst: Vom Recherchieren und Interviewen zum Aufnehmen, Manuskript schreiben und Ton schneiden. Dazu wird eingeführt in hörfunkjournalistische Grundlagen: Wie finde ich ein Thema? Wie bereite ich ein Interview vor und wie führe ich es? Wie ist ein Manuskript aufgebaut? Wie schreibe ich fürs Hören? Wo finde ich Musik und Geräusche, die ich frei nutzen kann?

       

      In wöchentlichen Übungen werden die Handhabung von Aufnahmegerät und Schnittsystem trainiert, das Ohr geschult, und Raum für kreatives experimentieren gegeben. Um die vielfachen Möglichkeiten von akustischem Storytelling kennenzulernen, hören wir in verschiedene deutsch- und englischsprachige Hörstücke und Podcasts rein.

       

      Es wird alleine und in Gruppen gearbeitet. Vorkenntnisse sind nicht nötig, aber die Bereitschaft, innerhalb kurzer Zeit während des Semesters gemeinschaftlich Sendungen mit eigenen Beiträgen zu entwickeln und zu produzieren. Ebenso wird erwartet, dass neben dem Seminar alle Kursteilnehmenden im Laufe des Semesters einen Aufnahmetermin im Studio von ALEX Berlin wahrnehmen. Um an der Einführung ins Schnittsystem und an den Übungen im Seminar teilnehmen zu können, ist ein Laptop nötig, denn die Schnittsoftware Audacity, mit der im Seminar gearbeitet wird, funktioniert aktuell nicht auf Tablets.

    • 16470 Seminar
      Stimmen hören, Stimmen schreiben: Literarische Mündlichkeit in der Übersetzung (Miriam Mandelkow)
      Schedule: Di 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-10-14)
      Location: KL 29/110 (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      Es ist keine direkte Anmeldung zur Lehrveranstaltung via Campus Management möglich. Bitte senden Sie Ihre Bewerbung bis zum 12. September 2025 unter Angabe von Studienfächern und Fachsemestern, Muttersprache(-n) und Fremdsprachenkenntnissen sowie ggf. Übersetzungserfahrungen und einem kurzen Motivationsschreiben, in einer einzigen PDF-Datei (inklusive Anschreiben) an: Amelie Bazzanella, E-Mail: shk-gp-avl[at]complit.fu-berlin.de Weitere Informationen werden rechtzeitig vor Semesterbeginn auf der Homepage des Peter Szondi-Instituts bekannt gegeben. Die Veranstaltungen der Gastprofessur sind Lehrveranstaltungen. Die Anrechnung von Prüfungsleistungen erfolgt im Rahmen von § 6, § 13 der Satzung für Allgemeine Prüfungsangelegenheiten.

      Additional information / Pre-requisites

      Die in Hamburg lebende Übersetzerin Miriam Mandelkow wird im Wintersemester 2025/26 die August-Wilhelm-von-Schlegel-Gastprofessur für Poetik der Übersetzung bekleiden. Die Lehrveranstaltung findet in der Vorlesungszeit des Wintersemesters 2025/26 statt. Den Abschluss des Seminars bildet eine öffentliche Seminarsitzung im Literarischen Colloquium Berlin. Das Seminar richtet sich an Studierende der AVL (Master und Bachelor ab dem 2. Bachelorjahr). Erwartet werden sehr gute Deutschkenntnisse (Kenntnisse weiterer Sprachen willkommen) und Freude an übersetzerischer Detailarbeit.

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      Die Gestaltung literarischer Mündlichkeit wirft exemplarisch Fragen auf, denen sich jede Übersetzung gegenübersieht: nach dem Ton eines Textes, dem sprachlichen Register, nach Rhythmus, Syntax oder Idiomatik. Dabei lässt sich Novalis‘ Stilbegriff der »schriftlichen Stimme« als produktiver Widerspruch begreifen: Wird Schrift hörbar? Stimme sichtbar? Was geschieht beim Übersetzen? Im Seminar wollen wir ausgewählte Prosatexte lesen und übersetzen, die in unterschiedlichen Ausprägungen Mündlichkeit literarisch inszenieren, und parallel dazu übersetzungstheoretische Ansätze diskutieren. Anhand von Übersetzungs-vergleichen werden wir außerdem untersuchen, wie sich diesbezügliche Übersetzungs-strategien historisch gewandelt haben – von der Übertragung in deutsche Mundarten bis zum »Stehenlassen« ganzer Passagen im Original. Die vielbeschworene Unübersetzbarkeit von Slang, Dialekt, Soziolekt oder Sprachvarietäten des postkolonialen Erzählens wird in diesem Seminar nicht widerlegt, wohl aber zum Anlass genommen, sie theoretisch zu reflektieren und praktisch als positive Herausforderung zu begreifen.

    • 16421 Seminar
      Filmtheorien. Eine queere Einführung (Alexandra Ksenofontova)
      Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-10-14)
      Location: KL 32/202 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

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      Thomas Elsaessers und Malte Hageners Filmtheorie zur Einführung (2007) hat sich als Einstieg in die Filmanalyse bewährt. Das Buch gruppiert verschiedene Filmtheorien nach dem Kriterium, wie diese das Verhältnis zwischen dem Film und den Körpern der Zuschauer*innen darstellen: welche epistemologischen, perzeptuellen und sensomotorischen Aspekte des Körpers die Filmtheorien hervorheben und wie Film durch diese konzeptuell und begrifflich aufgefasst wird. Trotz dieses ausgesprochenen Fokus auf den Körper ist Filmtheorie zur Einführung erstaunlich körperblind: das Buch klammert Gender, Sexualität, race, Behinderung und andere intersektionale Aspekte der Körper kontinuierlich aus. Dieses Seminar bietet eine Einführung in Filmtheorie und -Analyse, die sich an dem – durchaus überzeugenden und profunden – Rahmen von Elsaesser und Hagener orientiert, diesen zugleich aber queert, indem es die Körper der Zuschauenden als solche bzw. in der intersektionalen Komplexität ihrer gelebten Erfahrungen ernst nimmt. Neben der Lektüre zentraler Theorietexte erproben wir im Seminar Methoden der Filmanalyse anhand konkreter Beispiele.

  • Advanced Module: Comparative Literary History of Motifs and Themes

    0077cB1.3
    • 16426 Seminar
      Celan als Übersetzer (David Wachter)
      Schedule: Do 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-10-16)
      Location: JK 31/124 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Paul Celan hat Gedichte aus vielen Sprachen übertragen, u.a. von William Shakespeare, Emily Dickinson, Paul Valéry, Arthur Rimbaud und Osip Mandelstam. Ihm lag besonders daran, „bei größter Textnähe das Dichterische am Gedicht zu übersetzen, die Gestalt wiederzugeben, das Timbre des Sprechenden“ (so Celan in einem Brief an Gleb Struve). Im Seminar lesen wir Übersetzungen Celans aus dem Englischen, Französischen und Russischen und gehen seiner Arbeitsweise mit Hilfe der einschlägigen Forschung nach. Dazu erschließen wir im close reading die Originalgedichte und erkunden Tendenzen von Celans Übersetzungspoetik. Zudem lesen wir ausgewählte Gedichte von Celan selbst (darunter Weggebeizt und Todtnauberg) und diskutieren aktuelle Übertragungen dieser Gedichte ins Englische und Französische, etwa von Jean-Pierre Lefebvre, Michael Hamburger und Pierre Joris.

      Suggested reading


      Literatur zu Einführung: Leonard Moore Olschner: Der feste Buchstab. Erläuterungen zu Paul Celans Gedichtübertragungen, Göttingen/Zürich 1985.

    • 16470 Seminar
      Stimmen hören, Stimmen schreiben: Literarische Mündlichkeit in der Übersetzung (Miriam Mandelkow)
      Schedule: Di 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-10-14)
      Location: KL 29/110 (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      Es ist keine direkte Anmeldung zur Lehrveranstaltung via Campus Management möglich. Bitte senden Sie Ihre Bewerbung bis zum 12. September 2025 unter Angabe von Studienfächern und Fachsemestern, Muttersprache(-n) und Fremdsprachenkenntnissen sowie ggf. Übersetzungserfahrungen und einem kurzen Motivationsschreiben, in einer einzigen PDF-Datei (inklusive Anschreiben) an: Amelie Bazzanella, E-Mail: shk-gp-avl[at]complit.fu-berlin.de Weitere Informationen werden rechtzeitig vor Semesterbeginn auf der Homepage des Peter Szondi-Instituts bekannt gegeben. Die Veranstaltungen der Gastprofessur sind Lehrveranstaltungen. Die Anrechnung von Prüfungsleistungen erfolgt im Rahmen von § 6, § 13 der Satzung für Allgemeine Prüfungsangelegenheiten.

      Additional information / Pre-requisites

      Die in Hamburg lebende Übersetzerin Miriam Mandelkow wird im Wintersemester 2025/26 die August-Wilhelm-von-Schlegel-Gastprofessur für Poetik der Übersetzung bekleiden. Die Lehrveranstaltung findet in der Vorlesungszeit des Wintersemesters 2025/26 statt. Den Abschluss des Seminars bildet eine öffentliche Seminarsitzung im Literarischen Colloquium Berlin. Das Seminar richtet sich an Studierende der AVL (Master und Bachelor ab dem 2. Bachelorjahr). Erwartet werden sehr gute Deutschkenntnisse (Kenntnisse weiterer Sprachen willkommen) und Freude an übersetzerischer Detailarbeit.

      Comments

      Die Gestaltung literarischer Mündlichkeit wirft exemplarisch Fragen auf, denen sich jede Übersetzung gegenübersieht: nach dem Ton eines Textes, dem sprachlichen Register, nach Rhythmus, Syntax oder Idiomatik. Dabei lässt sich Novalis‘ Stilbegriff der »schriftlichen Stimme« als produktiver Widerspruch begreifen: Wird Schrift hörbar? Stimme sichtbar? Was geschieht beim Übersetzen? Im Seminar wollen wir ausgewählte Prosatexte lesen und übersetzen, die in unterschiedlichen Ausprägungen Mündlichkeit literarisch inszenieren, und parallel dazu übersetzungstheoretische Ansätze diskutieren. Anhand von Übersetzungs-vergleichen werden wir außerdem untersuchen, wie sich diesbezügliche Übersetzungs-strategien historisch gewandelt haben – von der Übertragung in deutsche Mundarten bis zum »Stehenlassen« ganzer Passagen im Original. Die vielbeschworene Unübersetzbarkeit von Slang, Dialekt, Soziolekt oder Sprachvarietäten des postkolonialen Erzählens wird in diesem Seminar nicht widerlegt, wohl aber zum Anlass genommen, sie theoretisch zu reflektieren und praktisch als positive Herausforderung zu begreifen.

    • 16425 Seminar
      Sigmund Freuds „Wolfsmann“ und die Literatur(theorie) (Jan Lietz)
      Schedule: Mo 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-10-13)
      Location: JK 31/124 (Habelschwerdter Allee 45)

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      „Aus der Geschichte einer infantilen Neurose“ zählt zu den berühmtesten Fallgeschichten Sigmund Freuds. Im Seminar wollen wir nachvollziehen, welchen Einfluss die im Zentrum dieser Geschichte stehende Figur des ‚Wolfsmanns‘ auf die weitere psychoanalytische Theoriebildung, auf die Literaturtheorie und die Literatur hatte. Neben Freud werden wir u.a. Ausschnitte aus „Le Verbier de l’homme aux loups“ von Nicolas Abraham und Mária Törok, „Aberrations of Mourning. Writing on German Crypts“ von Laurence A. Rickels sowie den Roman „C“ von Tom McCarthy lesen.

  • Specialization Module: Poetics/Aesthetics/Literary Theory

    0077cC1.1
    • 16430 Advanced Seminar
      Lyrik und Ökokritik (Michael Auer)
      Schedule: Mi 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-10-15)
      Location: JK 31/125 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Naturlyrik ist ein bevorzugter Forschungsgegenstand des literaturwissenschaftlichen ecocriticism. Das gilt insbesondere für den englischsprachigen Raum und die englischsprachige Literatur. In diesem Kurs werden wir uns in verschiedene Theorien der Ökokritik einlesen und die Potentiale erproben, die diese Theorien für die Re-Lektüre naturlyrischer Dichtung haben. Eine besondere Bedeutung wird den ambient poetics von Timothy Morton zukommen, weil sie ein anspruchsvolles ökopoetisches Idiom für die Textanalyse anbieten.

    • 16470 Seminar
      Stimmen hören, Stimmen schreiben: Literarische Mündlichkeit in der Übersetzung (Miriam Mandelkow)
      Schedule: Di 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-10-14)
      Location: KL 29/110 (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      Es ist keine direkte Anmeldung zur Lehrveranstaltung via Campus Management möglich. Bitte senden Sie Ihre Bewerbung bis zum 12. September 2025 unter Angabe von Studienfächern und Fachsemestern, Muttersprache(-n) und Fremdsprachenkenntnissen sowie ggf. Übersetzungserfahrungen und einem kurzen Motivationsschreiben, in einer einzigen PDF-Datei (inklusive Anschreiben) an: Amelie Bazzanella, E-Mail: shk-gp-avl[at]complit.fu-berlin.de Weitere Informationen werden rechtzeitig vor Semesterbeginn auf der Homepage des Peter Szondi-Instituts bekannt gegeben. Die Veranstaltungen der Gastprofessur sind Lehrveranstaltungen. Die Anrechnung von Prüfungsleistungen erfolgt im Rahmen von § 6, § 13 der Satzung für Allgemeine Prüfungsangelegenheiten.

      Additional information / Pre-requisites

      Die in Hamburg lebende Übersetzerin Miriam Mandelkow wird im Wintersemester 2025/26 die August-Wilhelm-von-Schlegel-Gastprofessur für Poetik der Übersetzung bekleiden. Die Lehrveranstaltung findet in der Vorlesungszeit des Wintersemesters 2025/26 statt. Den Abschluss des Seminars bildet eine öffentliche Seminarsitzung im Literarischen Colloquium Berlin. Das Seminar richtet sich an Studierende der AVL (Master und Bachelor ab dem 2. Bachelorjahr). Erwartet werden sehr gute Deutschkenntnisse (Kenntnisse weiterer Sprachen willkommen) und Freude an übersetzerischer Detailarbeit.

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      Die Gestaltung literarischer Mündlichkeit wirft exemplarisch Fragen auf, denen sich jede Übersetzung gegenübersieht: nach dem Ton eines Textes, dem sprachlichen Register, nach Rhythmus, Syntax oder Idiomatik. Dabei lässt sich Novalis‘ Stilbegriff der »schriftlichen Stimme« als produktiver Widerspruch begreifen: Wird Schrift hörbar? Stimme sichtbar? Was geschieht beim Übersetzen? Im Seminar wollen wir ausgewählte Prosatexte lesen und übersetzen, die in unterschiedlichen Ausprägungen Mündlichkeit literarisch inszenieren, und parallel dazu übersetzungstheoretische Ansätze diskutieren. Anhand von Übersetzungs-vergleichen werden wir außerdem untersuchen, wie sich diesbezügliche Übersetzungs-strategien historisch gewandelt haben – von der Übertragung in deutsche Mundarten bis zum »Stehenlassen« ganzer Passagen im Original. Die vielbeschworene Unübersetzbarkeit von Slang, Dialekt, Soziolekt oder Sprachvarietäten des postkolonialen Erzählens wird in diesem Seminar nicht widerlegt, wohl aber zum Anlass genommen, sie theoretisch zu reflektieren und praktisch als positive Herausforderung zu begreifen.

    • 16431 Advanced Seminar
      Theorielyrik (Michael Gamper)
      Schedule: Mo 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-10-13)
      Location: JK 31/125 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Das Seminar geht dem Verhältnis von Theorie mit Formen gebundener Sprache nach. Es fragt danach, welche Rolle als ‚Lyrik‘, ‚Gedicht‘, ‚Poesie‘ und ‚Vers(e)‘ verstandene Gebilde bei der Herausbildung des Textgenres ‚Theorie‘ seit den 1960er Jahren gespielt haben – und wie umgekehrt die Gattung ‚Lyrik‘ sich an den Entwürfen der ‚Theorie‘ inspiriert hat. Thematisiert werden soll also unter anderem, welchen Status die Kritische Theorie der Lyrik zugeschrieben hat und wie Strukturalismus und Poststrukturalismus an Poesie und Versen ihre Theoreme geschärft haben, aber auch, wie die Gegenwartslyrik Elemente der Theorie aufgreift und (durchaus auch spielerisch) poetisch und poetologisch wendet. Darüber hinaus wird aber in einer weiter ausgreifenden historischen Perspektiven nach Traditionsbeständen gesucht, in denen sich ein spekulatives, kontemplatives und reflektorisches Denken, das explorativ auf Erkenntnisgewinn und Wissensformierung gerichtet ist, mit Gebilden gebundener Rede in einen produktiven Austausch tritt. In den Blick kommen so Konzepte wie ‚Gedankenlyrik‘ oder Epochen wie die Frühromantik.

       

      Suggested reading

      Christian Metz: Poetisch denken. Die Lyrik der Gegenwart. Frankfurt a.M. 2018.

  • Specialization Module: Literature in Cultural Context

    0077cC1.2
    • 16435 Advanced Seminar
      Dokufiktionales Erzählen (Melina Brüggemann)
      Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-10-14)
      Location: JK 31/124 (Habelschwerdter Allee 45)

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      In den letzten Jahrzehnten ist der Begriff „Dokufiktion“ – ähnlich wie zuvor die Autofiktion – zum Buzzword geworden, ohne dass klar scheint, in welchem Verhältnis Faktualität und Fiktionalität innerhalb dieses neu entstandenen Genre-Labels zueinanderstehen. Der ursprünglich aus der Filmtheorie stammende Begriff wird heute längst auch für literarische Texte verwendet, die mit Techniken des Dokumentarischen verfahren.


      Im Seminar wollen wir uns an einer theoretischen und analytischen Begriffsschärfung des Labels „Dokufiktion“ versuchen, indem wir Formen und Funktionen des Dokumentarischen in der Fiktion untersuchen, insbesondere mit Fokus auf Gegenwartsliteratur. Wir werden wirklichkeitsbasierte Texte aus verschiedenen Sprach-, Kultur- und Zeiträumen lesen, die nicht nur reale Ereignisse erzählen oder dies vorgeben (z.B. mithilfe dokumentarischen Materials wie Archivmaterialien, Fotografien, Zeugnissen), sondern zugleich fragen, ob und wie derartige Ereignisse überhaupt dokumentiert werden können; Texte, die also entlang der Grenze des Dokumentarischen angesiedelt sind. Dabei werden auch Fragen literarischer Stellvertretung, Geschichtsschreibung und Selbstdokumentation verhandelt sowie das Verhältnis von literarischem Schreiben und politischem Handeln.


      Ziel des Seminars soll sein, dokufiktionales Erzählen als eigene Erzählweise herauszuarbeiten, die in der gegenwartsliterarischen Produktion Hochkonjunktur hat.

      Suggested reading

      Zur Einführung:

      Agnes Bidom: Dokufiktionales Erzählen. Narrative Liminalität in der Gegenwartsliteratur, transcript 2025; Agnes Bidom u. Christine Lubkoll (Hgg.): Dokufiktionalität in Literatur und Medien. Erzählen an den Schnittstellen von Fakt und Fiktion, De Gruyter 2022.

    • 16436 Advanced Seminar
      Akademische Freiheit, studentisches Leben und Literatur (Johannes Kleinbeck)
      Schedule: Do 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-10-16)
      Location: JK 31/125 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Ob politische Einflussnahmen autoritärer Staaten auf Universitäten, Debatten über die sogenannte »Cancel Culture« oder Diskussionen über Formen studentischen Protests – die Universität ist heute Schauplatz zahlreicher, oft vehement geführter Auseinandersetzungen. Wenn in diesem Zusammenhang von »akademischer Freiheit« die Rede ist, wird häufig übersehen, dass dieser Begriff in der europäischen Universitätsgeschichte immer auch für Studierende eine spezifische Bedeutung besaß: Während sich das Verständnis der »akademischen Freiheit« von einem Bündel ständischer Privilegien mit eigener Gerichtsbarkeit über die Lehr- und Lernfreiheit bis hin zur modernen Wissenschaftsfreiheit entwickelte, haben Studierende stets auch eine eigene Deutung dieses Begriffs formuliert. Diese bezog sich jedoch weniger auf institutionelle Autonomie als auf die Möglichkeit einer jeweils spezifischen Form studentischer Lebensführung, Gemeinschaft oder politischer Intervention während der Studienjahre: Alkohol- und Gewaltexzesse, Liebesabenteuer, jakobinischer Aktionismus, patriotischer Kampfeinsatz in den Befreiungskriegen oder die Demokratisierung der Hochschulen sind nur einige dieser historischen studentischen Auslegungen akademischer Freiheit.


      Dabei fällt auf: In diesem Zuge haben sich bestimmte Auffassungen von Freiheit, Geschlecht und Nation herausgebildet, die um 1800 in unserer Gesellschaft hegemonial wurden – und heute ihrerseits nicht zuletzt von Studierenden zurecht problematisiert und anders gelebt werden.


       


      Das Seminar möchte sich in der gemeinsamen Lektüre literarischer, aber auch philosophischer Texte (vor allem aus dem 18. und 19. Jahrhundert) diesen Zusammenhängen annähern. Auch wenn gegenwärtige Fragen studentischen Lebens in unseren Diskussionen stets präsent bleiben, setzt das Seminar das Interesse und die Bereitschaft voraus, sich auch in andere historische Konstellationen einzudenken.

    • 16470 Seminar
      Stimmen hören, Stimmen schreiben: Literarische Mündlichkeit in der Übersetzung (Miriam Mandelkow)
      Schedule: Di 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-10-14)
      Location: KL 29/110 (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      Es ist keine direkte Anmeldung zur Lehrveranstaltung via Campus Management möglich. Bitte senden Sie Ihre Bewerbung bis zum 12. September 2025 unter Angabe von Studienfächern und Fachsemestern, Muttersprache(-n) und Fremdsprachenkenntnissen sowie ggf. Übersetzungserfahrungen und einem kurzen Motivationsschreiben, in einer einzigen PDF-Datei (inklusive Anschreiben) an: Amelie Bazzanella, E-Mail: shk-gp-avl[at]complit.fu-berlin.de Weitere Informationen werden rechtzeitig vor Semesterbeginn auf der Homepage des Peter Szondi-Instituts bekannt gegeben. Die Veranstaltungen der Gastprofessur sind Lehrveranstaltungen. Die Anrechnung von Prüfungsleistungen erfolgt im Rahmen von § 6, § 13 der Satzung für Allgemeine Prüfungsangelegenheiten.

      Additional information / Pre-requisites

      Die in Hamburg lebende Übersetzerin Miriam Mandelkow wird im Wintersemester 2025/26 die August-Wilhelm-von-Schlegel-Gastprofessur für Poetik der Übersetzung bekleiden. Die Lehrveranstaltung findet in der Vorlesungszeit des Wintersemesters 2025/26 statt. Den Abschluss des Seminars bildet eine öffentliche Seminarsitzung im Literarischen Colloquium Berlin. Das Seminar richtet sich an Studierende der AVL (Master und Bachelor ab dem 2. Bachelorjahr). Erwartet werden sehr gute Deutschkenntnisse (Kenntnisse weiterer Sprachen willkommen) und Freude an übersetzerischer Detailarbeit.

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      Die Gestaltung literarischer Mündlichkeit wirft exemplarisch Fragen auf, denen sich jede Übersetzung gegenübersieht: nach dem Ton eines Textes, dem sprachlichen Register, nach Rhythmus, Syntax oder Idiomatik. Dabei lässt sich Novalis‘ Stilbegriff der »schriftlichen Stimme« als produktiver Widerspruch begreifen: Wird Schrift hörbar? Stimme sichtbar? Was geschieht beim Übersetzen? Im Seminar wollen wir ausgewählte Prosatexte lesen und übersetzen, die in unterschiedlichen Ausprägungen Mündlichkeit literarisch inszenieren, und parallel dazu übersetzungstheoretische Ansätze diskutieren. Anhand von Übersetzungs-vergleichen werden wir außerdem untersuchen, wie sich diesbezügliche Übersetzungs-strategien historisch gewandelt haben – von der Übertragung in deutsche Mundarten bis zum »Stehenlassen« ganzer Passagen im Original. Die vielbeschworene Unübersetzbarkeit von Slang, Dialekt, Soziolekt oder Sprachvarietäten des postkolonialen Erzählens wird in diesem Seminar nicht widerlegt, wohl aber zum Anlass genommen, sie theoretisch zu reflektieren und praktisch als positive Herausforderung zu begreifen.