SoSe 25  
Philosophy and ...  
Humanities in I...  
Course

Inter-Institute Bachelor's programmes

Humanities in Interdisciplinary Contexts

7175a_m60
  • Analysis and Interpretation in the Humanities

    7175aA1.3
    • 16002 Lab Seminar
      Seminar zur Einführung in die praktische Philosophie (Robin Celikates)
      Schedule: Mo 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)

      Comments

      Begleitend und ergänzend zur Vorlesung zur Einführung in die praktische Philosophie werden in diesem Seminar Schlüsseltexte der praktischen Philosophie behandelt. In der systematischen Auseinandersetzung mit klassischen Texten werden dabei schwerpunkthaft Grundfragen der Moralphilosophie, der politischen Philosophie und der Sozialphilosophie entlang der behandelten Themen der Vorlesung diskutiert. Der Besuch der Vorlesung ist daher eine Voraussetzung für das gemeinsame Lernen im Seminar. Der folgende Sammelband bildet die Textgrundlage des Kurses und wird daher allen Teilnehmer:innen zur Anschaffung empfohlen: Celikates, Robin/Gosepath, Stefan (Hg.): Philosophie der Moral. Texte von der Antike bis zur Gegenwart. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2009 (547 S., 22 Euro).

    • 16007 Lab Seminar
      Seminar zur Einführung in die praktische Philosophie (Edgar Caspari)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)

      Comments

      Begleitend und ergänzend zur Vorlesung zur Einführung in die praktische Philosophie werden in diesem Seminar Schlüsseltexte der praktischen Philosophie behandelt. In der systematischen Auseinandersetzung mit klassischen Texten werden dabei schwerpunkthaft Grundfragen der Moralphilosophie, der politischen Philosophie und der Sozialphilosophie entlang der behandelten Themen der Vorlesung diskutiert. Der Besuch der Vorlesung ist daher eine Voraussetzung für das gemeinsame Lernen im Seminar. Der folgende Sammelband bildet die Textgrundlage des Kurses und wird daher allen Teilnehmer:innen zur Anschaffung empfohlen: Celikates, Robin/Gosepath, Stefan (Hg.): Philosophie der Moral. Texte von der Antike bis zur Gegenwart. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2009 (547 S., 22 Euro).

      Suggested reading

      Als Literatur empfehlen sich die Primärtexte der Vorlesung und die jeweiligen Kommentare. Als Sammelband sei empfohlen: Celikates, Robin/Gosepath, Stefan (Hg.): Philosophie der Moral. Texte von der Antike bis zur Gegenwart. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2009 (547 S., 18 Euro). Für den Schulischen Kontext: Grundkurs Philosophie Band 2 ‘Ethik - Politik‘ vom Bayrischen Schulbuchverlag (264 Seiten, 25 €). Weitere Literaturvorschläge werden im Seminar gegeben.

    • 16008 Lab Seminar
      Seminar zur Einführung in die praktische Philosophie (Katharina Naumann)
      Schedule: Mo 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)

      Comments

      Begleitend und ergänzend zur Vorlesung zur Einführung in die praktische Philosophie werden in diesem Seminar Schlüsseltexte der praktischen Philosophie behandelt. In der systematischen Auseinandersetzung mit klassischen Texten werden dabei schwerpunkthaft Grundfragen der Moralphilosophie, der politischen Philosophie und der Sozialphilosophie entlang der behandelten Themen der Vorlesung diskutiert. Der Besuch der Vorlesung ist daher eine Voraussetzung für das gemeinsame Lernen im Seminar. Der folgende Sammelband bildet die Textgrundlage des Kurses und wird daher allen Teilnehmer:innen zur Anschaffung empfohlen: Celikates, Robin/Gosepath, Stefan (Hg.): Philosophie der Moral. Texte von der Antike bis zur Gegenwart. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2009 (547 S., 22 Euro).

    • 16009 Lab Seminar
      Seminar zur Einführung in die praktische Philosophie (Katharina Naumann)
      Schedule: Di 08:00-10:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)

      Comments

      Begleitend und ergänzend zur Vorlesung zur Einführung in die praktische Philosophie werden in diesem Seminar Schlüsseltexte der praktischen Philosophie behandelt. In der systematischen Auseinandersetzung mit klassischen Texten werden dabei schwerpunkthaft Grundfragen der Moralphilosophie, der politischen Philosophie und der Sozialphilosophie entlang der behandelten Themen der Vorlesung diskutiert. Der Besuch der Vorlesung ist daher eine Voraussetzung für das gemeinsame Lernen im Seminar. Der folgende Sammelband bildet die Textgrundlage des Kurses und wird daher allen Teilnehmer:innen zur Anschaffung empfohlen: Celikates, Robin/Gosepath, Stefan (Hg.): Philosophie der Moral. Texte von der Antike bis zur Gegenwart. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2009 (547 S., 22 Euro).

    • 16010 Lab Seminar
      Seminar zur Einführung in die praktische Philosophie (Simon Godart)
      Schedule: Di 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)

      Comments

      Begleitend und ergänzend zur Vorlesung zur Einführung in die praktische Philosophie werden in diesem Seminar Schlüsseltexte der praktischen Philosophie behandelt. In der systematischen Auseinandersetzung mit klassischen Texten werden dabei schwerpunkthaft Grundfragen der Moralphilosophie, der politischen Philosophie und der Sozialphilosophie entlang der behandelten Themen der Vorlesung diskutiert. Der Besuch der Vorlesung ist daher eine Voraussetzung für das gemeinsame Lernen im Seminar. Der folgende Sammelband bildet die Textgrundlage des Kurses und wird daher allen Teilnehmer:innen zur Anschaffung empfohlen: Celikates, Robin/Gosepath, Stefan (Hg.): Philosophie der Moral. Texte von der Antike bis zur Gegenwart. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2009 (547 S., 22 Euro).

    • 16011 Lab Seminar
      Seminar zur Einführung in die praktische Philosophie (Charlie Ebert)
      Schedule: Do 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Comments

      Begleitend und ergänzend zur Vorlesung zur Einführung in die praktische Philosophie werden in diesem Seminar Schlüsseltexte der praktischen Philosophie behandelt. In der systematischen Auseinandersetzung mit klassischen Texten werden dabei schwerpunkthaft Grundfragen der Moralphilosophie, der politischen Philosophie und der Sozialphilosophie entlang der behandelten Themen der Vorlesung diskutiert. Der Besuch der Vorlesung ist daher eine Voraussetzung für das gemeinsame Lernen im Seminar. Der folgende Sammelband bildet die Textgrundlage des Kurses und wird daher allen Teilnehmer:innen zur Anschaffung empfohlen: Celikates, Robin/Gosepath, Stefan (Hg.): Philosophie der Moral. Texte von der Antike bis zur Gegenwart. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2009 (547 S., 22 Euro).

    • 16407 Seminar
      Hedwig Dohms Werk im Kontext der Frauenbewegung in Deutschland und der literarischen Moderne (Marlene Schwarz)
      Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: KL 32/102 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

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      Hedwig Dohm zählt zu den prominenten Vertreter:innen der sich ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts formierenden bürgerlichen deutschen Frauenbewegung. Dabei zeichnet sie sich besonders durch die Radikalität und Progressivität ihrer Positionierungen aus, die nicht zuletzt in ihren Texten Ausdruck finden. Während die Aktivist:innen der sog. gemäßigten Frauenbewegung darum bemüht waren, ihre emanzipatorischen Bestrebungen mit den vermeintlich ‚natürlichen‘ Geschlechtscharakteristika der ‚Frau‘ zu vereinen, postulierte Dohm u.a. in ihrem Essay Der Frauen Natur und Recht von 1876, dass die als ‚natürlich‘ weiblich geltenden Eigenschaften auf „sociale[] und geschichtliche[] Zustände und Entwicklungen“ zurückzuführen seien. Mit Texten wie diesem stieß sie zunächst überwiegend auf Kritik, ab den 1890er Jahren dann aber immer mehr auf Zustimmung. Zeitlebens und auch nach der Wiederentdeckung Dohms im Zuge der Frauenbewegung der 1970er Jahre galt die Aufmerksamkeit jedoch vor allem ihrem essayistischen Werk. Dohms breites dichterisches Werk, das Prosatexte und Lustspiele umfasst, fand hingegen nur wenig Beachtung. Im Seminar werden wir uns sowohl einigen Essays als auch dem dichterischen Werk widmen, das nicht nur im Kontext der Frauenbewegung, sondern ebenso der literarischen Moderne um 1900 betrachtet werden soll. Hierfür werden wir vergleichend Texte anderer Autor:innen wie Fanny Lewald, Friedrich Nietzsche oder Hugo von Hofmannsthal heranziehen. Auch eine kritische Haltung gegenüber Dohms Werk soll mit Blick auf die proletarische Frauenbewegung sowie den fortschreitenden Kolonialismus entwickelt werden. 

    • 16408 Seminar
      Die Macht der Königinnen 1600/1800/2000 (Jeannie Moser)
      Schedule: Fr 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-25)
      Location: KL 32/102 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Im Seminar geht es um männliche und weibliche Perspektiven auf die machtpolitische Rivalität zweier Frauen des 16. Jahrhunderts: die Königinnen Maria Stuart und Elisabeth I. Ausgehend von der Rezeption dieser historischen Figuren und ihrer künstlerischen Verarbeitung um 1800 (Friedrich Schiller) und um 2000 (Elfriede Jelinek, Josie Rourke) beleuchten wir weibliche Macht im kulturhistorischen Kontext. Dabei spannen wir den Bogen von der Frühen Neuzeit bis zu theoretischen und gesellschaftlichen Debatten der Gegenwart.


      Die Königinnen geben Anlass, über Geschlechtsidentitäten, die Realitäten und Vorstellungen weiblicher Macht sowie über ihre Allianz-Optionen nachzudenken: Welche Macht wird beansprucht, begehrt, verwehrt? Welche Bündnispolitiken sind wahrscheinlich, welche werden ausgeschlossen? Und wir werden das Blickregime selbst zum Thema machen: Welche Macht ermöglicht es, welche setzt es ins Licht, welche macht es unsichtbar?


      Das Seminar verbindet Frühe-Neuzeit-Forschung mit der Gegenwart und verschafft Zugang zu verschiedenen Formen ästhetischer Kommunikation: von Text über Theater bis hin zum Film.

    • 16410 Seminar
      Tyrannendramen der Frühen Neuzeit (Michael Auer)
      Schedule: Mi 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: KL 32/102 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

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      In der heutigen Zeit eines Erstarkens autokratischer Herrscherfiguren wird der Begriff der Tyrannei als Gegenbegriff zur Demokratie neuerlich in Stellung gebracht. Damit wird ein Diskurs aufgegriffen, der eine lange und komplexe Tradition hat und der bis in die griechische Antike zurückverfolgt werden kann. Literaturgeschichtlich bedeutsam ist, dass die Tyrannis von jeher eng mit Drama und Theater verknüpft war. So ist der griechische Titel des König Ödipus Oidipous tyrannos. Eine besondere Konjunktur erlebt das Tyrannendrama in der Frühen Neuzeit, in der sich ein autonomes politisches Feld herausbildet und eine moderne, zentralisierte Staatlichkeit etabliert. Zeitgleich entsteht auch das neuzeitliche Drama auf Italienisch, Spanisch, Französisch, Deutsch und Englisch. In diesem Kurs wollen wir uns den europäischen Tyrannendramen des 17. Jahrhunderts zuwenden und uns fragen, welche Zusammenhänge es zwischen autokratischen Regierungspraktiken und dramatischen Formen gibt. Dabei sollen nicht zuletzt Fragen – etwa nach Auftrittsformen, (Un-)Sichtbarkeiten oder politischen Rhetoriken – eine Rolle spielen, die heute in gewandelten Kontexten wieder aktuell geworden sind. Zu den gelesenen Dramen zählen neben Texten Calderóns und Shakespeares auch Stücke der tragédie classique und des barocken Trauerspiels.

    • 16413 Seminar
      Ecopoetry – Pflanzen im Gedicht (David Wachter)
      Schedule: Do 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: KL 32/102 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Können Pflanzen denken? Sind sie in der Lage zu handeln? Haben sie eine Stimme? Mit diesen faszinierenden Fragen setzt sich nicht nur das neue Forschungsfeld der „Plant Studies“, sondern auch die Lyrik auseinander, und zwar seit langem – eher implizit in der frühen Aufklärung, umso deutlicher in der Gegenwart. In diesem Seminar lesen wir anglophone sowie deutschsprachige Werke, die Pflanzen in den Fokus rücken. Der erste Teil des Seminars ist literaturgeschichtlich ausgerichtet und widmet sich Gedichten der Aufklärung, der Romantik und des 20. Jahrhunderts in ihren epochalen Kontexten. Im zweiten (kürzeren) Teil erschließen wir uns theoretische Texte aus dem Umfeld des „Ecocriticism“, die einen neuen Blick auf Pflanzen ermöglichen. Auf dieser Grundlage geht es im dritten Teil des Seminars um die Poetik des Vegetabilen in der Gegenwartslyrik. Wir fragen uns, wie die Gedichte das Eigenleben von Pflanzen literarisch gestalten und wie sie poetisch über das Verhältnis zwischen Menschen und Pflanzen nachdenken. Indem wir diesen Anliegen nachgehen, verbinden wir drei produktive Perspektiven miteinander: Wir erschließen die Konturen einer Literaturgeschichte poetischer Pflanzen, wir gehen ihren interdisziplinären Bezügen nach, und wir üben das philologische Lesen ein, indem wir eine begrenzte Auswahl an Gedichten in genauen „Close Readings“ auf ihre literarische Gestalt hin untersuchen (und uns so mit Methoden der Lyrikanalyse vertraut machen). Und nicht zuletzt entdecken wir spannende Gedichte u.a. von Barthold Heinrich Brockes, Dorothy und William Wordsworth, Rainer Maria Rilke, Marion Poschmann, Alice Oswald und Louise Glück.

      Suggested reading

      Literatur zur Einführung:

      Al-Taie, Yvonne/Dueck, Evelyn (Hrsg.): Blütenlesen. Poetiken des Vegetabilen in der Gegenwartslyrik, Berlin: Metzler 2023.

    • 16634g Seminar
      Mittelalterliche Literatur: Das Nibelungenlied (Paul Stein)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Das Grundlagenseminar führt anhand eines exemplarischen mittelhochdeutschen Textes in die Grundzüge der ersten Epoche der deutschen Literaturgeschichte ein. Außerdem vermittelt es die Kompetenz, in einer älteren Sprachstufe des Deutschen verfasste Texte lesen zu können.

      Im literaturwissenschaftlichen Teil des Seminars (Paul Stein) lesen wir das ‚Nibelungenlied‘ – fraglos der bekannteste Text der deutschsprachigen Literatur des Mittelalters, besonders durch seine nationalistische Indienstnahme im 19. und 20. Jahrhundert. Das ‚Nibelungenlied‘ erzählt von einer doppelten Brautwerbung: Der Königssohn Siegfried wirbt um Kriemhild, die Schwester der Burgundenfürsten; ihr Bruder Gunther erringt mit Siegfrieds Hilfe die starke Königin Brünhild. Dabei werden Konflikte gesät, die schließlich aufbrechen und zur Ermordung Siegfrieds führen. Nachdem Kriemhild durch eine zweite Eheschließung die Mittel zur Rache erlangt hat, lädt sie ihre Brüder zu einem Fest ein, bei dem die Gewalt eskaliert.

      Im sprachwissenschaftlichen Teil (Carolin Pape) erarbeiten Sie sprachhistorische Kenntnisse sowie Kenntnisse der Grammatik, Lexik und Semantik des Mittelhochdeutschen. Ziel des sprachwissenschaftlichen Teils ist, mittelhochdeutsche Texte selbstständig unter Zuhilfenahme entsprechender Ressourcen ins Neuhochdeutsche zu übertragen. Das Seminar wird mit einer Klausur abgeschlossen.

       

      Literaturhinweise

      Bitte beschaffen Sie sich:

      Das Nibelungenlied und die Klage. Nach der Handschrift 857 der Stiftsbibliothek St. Gallen. Mittelhochdeutscher Text, Übersetzung und Kommentar. Hg. v. Joachim Heinzle, Berlin 2015 (Deutscher Klassiker Verlag im Taschenbuch 51). ISBN: 978-3-618-68051-2.

      Lexer, Matthias: Mittelhochdeutsches Taschenwörterbuch. Mit den Nachträgen von Ulrich Pretzel, 38. Auflage, Stuttgart 1992 [oder spätere Auflage].

      Gebrauchte Bücher sind in der Regel billiger und umweltfreundlicher. Diese finden Sie beispielsweise über das ‚Zentrale Verzeichnis antiquarischer Bücher‘ (www.zvab.de).

    • 16003 Lab Seminar
      Seminar zur Einführung in die praktische Philosophie (Elena Bernal Rey)
      Schedule: Fr 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-25)
      Location: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)

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      Begleitend und ergänzend zur Vorlesung zur Einführung in die praktische Philosophie werden in diesem Seminar Schlüsseltexte der praktischen Philosophie behandelt. In der systematischen Auseinandersetzung mit klassischen Texten werden dabei schwerpunkthaft Grundfragen der Moralphilosophie, der politischen Philosophie und der Sozialphilosophie entlang der behandelten Themen der Vorlesung diskutiert. Der Besuch der Vorlesung ist daher eine Voraussetzung für das gemeinsame Lernen im Seminar. Der folgende Sammelband bildet die Textgrundlage des Kurses und wird daher allen Teilnehmer:innen zur Anschaffung empfohlen: Celikates, Robin/Gosepath, Stefan (Hg.): Philosophie der Moral. Texte von der Antike bis zur Gegenwart. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2009 (547 S., 22 Euro).

    • 16004 Lab Seminar
      Seminar zur Einführung in die praktische Philosophie (Matthew Rachar)
      Schedule: Do 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: Habel 30\SIR 2 Sitzungsraum (Habelschwerdter Allee 30)

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      Begleitend und ergänzend zur Vorlesung zur Einführung in die praktische Philosophie werden in diesem Seminar Schlüsseltexte der praktischen Philosophie behandelt. In der systematischen Auseinandersetzung mit klassischen Texten werden dabei schwerpunkthaft Grundfragen der Moralphilosophie, der politischen Philosophie und der Sozialphilosophie entlang der behandelten Themen der Vorlesung diskutiert. Der Besuch der Vorlesung ist daher eine Voraussetzung für das gemeinsame Lernen im Seminar. Der folgende Sammelband bildet die Textgrundlage des Kurses und wird daher allen Teilnehmer:innen zur Anschaffung empfohlen: Celikates, Robin/Gosepath, Stefan (Hg.): Philosophie der Moral. Texte von der Antike bis zur Gegenwart. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2009 (547 S., 22 Euro).

    • 16005 Lab Seminar
      Seminar zur Einführung in die praktische Philosophie (Stefan Gosepath)
      Schedule: Mo 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)

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      Begleitend und ergänzend zur Vorlesung zur Einführung in die praktische Philosophie werden in diesem Seminar Schlüsseltexte der praktischen Philosophie behandelt. In der systematischen Auseinandersetzung mit klassischen Texten werden dabei schwerpunkthaft Grundfragen der Moralphilosophie, der politischen Philosophie und der Sozialphilosophie entlang der behandelten Themen der Vorlesung diskutiert. Der Besuch der Vorlesung ist daher eine Voraussetzung für das gemeinsame Lernen im Seminar. Der folgende Sammelband bildet die Textgrundlage des Kurses und wird daher allen Teilnehmer:innen zur Anschaffung empfohlen: Celikates, Robin/Gosepath, Stefan (Hg.): Philosophie der Moral. Texte von der Antike bis zur Gegenwart. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2009 (547 S., 22 Euro).

    • 16006 Lab Seminar
      Seminar zur Einführung in die praktische Philosophie (Esther Neuhann)
      Schedule: Di 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-22)
      Location: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)

      Information for students

      Bitte beachten Sie, dass die Veranstaltung erst in der zweiten Vorlesungswoche beginnt!

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      Begleitend und ergänzend zur Vorlesung zur Einführung in die praktische Philosophie werden in diesem Seminar Schlüsseltexte der praktischen Philosophie behandelt. In der systematischen Auseinandersetzung mit klassischen Texten werden dabei schwerpunkthaft Grundfragen der Moralphilosophie, der politischen Philosophie und der Sozialphilosophie entlang der behandelten Themen der Vorlesung diskutiert. Der Besuch der Vorlesung ist daher eine Voraussetzung für das gemeinsame Lernen im Seminar. Der folgende Sammelband bildet die Textgrundlage des Kurses und wird daher allen Teilnehmer:innen zur Anschaffung empfohlen: Celikates, Robin/Gosepath, Stefan (Hg.): Philosophie der Moral. Texte von der Antike bis zur Gegenwart. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2009 (547 S., 22 Euro).

    • 16012 Lab Seminar
      Seminar zur Einführung in die praktische Philosophie (Christian Meyer)
      Schedule: Mi 08:00-10:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: Thiel 43\SR 1 Seminarraum (Thielallee 43)

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      Begleitend und ergänzend zur Vorlesung zur Einführung in die praktische Philosophie werden in diesem Seminar Schlüsseltexte der praktischen Philosophie behandelt. In der systematischen Auseinandersetzung mit klassischen Texten werden dabei schwerpunkthaft Grundfragen der Moralphilosophie, der politischen Philosophie und der Sozialphilosophie entlang der behandelten Themen der Vorlesung diskutiert. Der Besuch der Vorlesung ist daher eine Voraussetzung für das gemeinsame Lernen im Seminar. Der folgende Sammelband bildet die Textgrundlage des Kurses und wird daher allen Teilnehmer:innen zur Anschaffung empfohlen: Celikates, Robin/Gosepath, Stefan (Hg.): Philosophie der Moral. Texte von der Antike bis zur Gegenwart. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2009 (547 S., 22 Euro).

    • 16405 Seminar
      Die historische Avantgarde in Europa. Literarische und künstlerische Grenzüberschreitungen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. (Sara Baumeister)
      Schedule: Di 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: KL 32/102 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

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      Die Avantgarde bezeichnet ein vielfältiges Geflecht unterschiedlicher, internationaler künstlerischer Positionen, Kunstrichtungen, Strömungen und „Ismen“. Als gemeinsames Ziel avantgardistischen Schaffens gilt der radikale Bruch mit der bürgerlichen Kultur und einem traditionellen Kunstverständnis. Die programmatische Aufforderung nach Erneuerung von Kunst und künstlerischer Praxis geht mit heterogenen Grenzüberschreitungen einher: Traditionell voneinander getrennte Kunstsparten und -gattungen werden zunehmend vermischt, Rolle und Identität der Künstler:innen sowie deren politische, gesellschaftliche und soziale Funktion werden hinterfragt. Die konkrete künstlerische Praxis wird durch interdisziplinäre künstlerische Kooperationen, Doppel- und Mehrfachbegabungen der Künstler:innen sowie multimediale Verfahren und die Verwendung heterogener Materialien erweitert. So werden die Grenzen des Sichtbaren und Darstellbaren, zwischen Kunst und Leben, zwischen Hoch- und Populärkultur zunehmend aufgehoben.

      In diesem Seminar werden wir gemeinsam einen ersten Einblick in ausgewählte künstlerische Strömungen der sogenannten „historischen Avantgarde“ gewinnen. Diese Bezeichnung hat sich als Sammelbegriff für die heterogenen künstlerischen „Ismen“ in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts etabliert, die durch ihre länderübergreifenden Aktivitäten, auch über Europa hinaus, gekennzeichnet ist. Unter dem Aspekt der Grenzüberschreitung werden wir uns kritisch mit ausgewählten Strömungen, wie dem Futurismus in Italien, dem Dadaismus in der Schweiz und in Deutschland sowie dem französischen Surrealismus auseinandersetzen: Welche Formen von Grenzüberschreitungen lassen sich beobachten und in welchem Verhältnis stehen sie zu politischen, gesellschaftlichen und sozialen Umbrüchen? Wie werden diese Grenzüberschreitungen programmatisch ausgerufen und künstlerisch umgesetzt? Wo lassen sich Grenzen und Widersprüche, wo konservative Tendenzen in den radikalen Erneuerungsansätzen der avantgardistischen Künstler:innen beobachten?

      Suggested reading

      Literatur zur Einführung:

      Wolfgang Asholt, Walter Fähnders: Manifeste und Proklamationen der europäischen Avantgarde (1909-1938). Stuttgart/Weimar 2016.

      Wolfgang Asholt: Das lange Leben der Avantgarde. Eine Theorie-Geschichte. Göttingen 2024.

      Peter Bürger: Theorie der Avantgarde. Göttingen 2017.

      Hubert van den Berg, Walter Fähnders (Hrsg.): Metzler Lexikon Avantgarde. Stuttgart/Weimar 2009.

    • 16406 Seminar
      Disco Elysium: Dynamisches Erzählen im Computerspiel (Jan Lietz)
      Schedule: Mo 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: KL 32/102 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

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      Das vom estnischen Schriftsteller Robert Kurvitz entwickelte Disco Elysium (2019) zählt als eines der innovativsten Computerspiele der letzten zehn Jahre. Besonderes Augenmerk lag in der Rezeption auf der dynamischen Erzählführung sowie der hohen sprachlichen Qualität der Dialoge. Im Seminar wollen wir das Spiel zum Ausgangspunkt nehmen, um über einige zentrale Kategorien der Erzähltheorie nachzudenken. Dazu gehören Begriffe wie Charakter, Sprache und Stimme, die Unterscheidung von plot und story sowie Techniken des Dialogs. Um am Seminar teilnehmen zu können, benötigen Sie einen Computer/Laptop, auf dem Sie das Spiel installieren. Außerdem müssen Sie sich das Spiel eigenständig über die Plattform Steam o.ä. kaufen. Halten Sie am besten nach Sonderangeboten um die Osterzeit Ausschau. Wenn möglich, beginnen Sie bitte nicht vor der ersten Seminarsitzung mit dem Spiel!


      Content Note: Depressionen, suizidale Gedanken, Alkohol- und Drogenmissbrauch, (sexualisierte) Gewalt, Rassismus, u.v.m.

    • 17041 Seminar Cancelled
      Einführung in die italienische Literaturwissenschaft (Maraike Di Domenica)
      Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: KL 32/123 (Habelschwerdter Allee 45)
    • 17801 Seminar
      Race – Class – Gender: Intersektional orientierte Textanalyse (Marina Allal)
      Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: 023 Seminarraum (Fabeckstr. 35 )

      Information for students

      Anmeldung bis zum 11.04.25 per E-Mail (marina.allal@fu-berlin.de) erbeten, falls keine Anmeldung über Campus Management möglich ist.

      Comments

      Spätestens seit der Verleihung des Literaturnobelpreises 2022 an Annie Ernaux findet der literarische Beitrag der "Transclasses"- als jene, die einen bedeutenden sozialen Übergang erlebt haben -, zur Kritik gesellschaftlicher Machtverhältnisse breite Beachtung. In diesen oft autofiktionalen Werken werden Mechanismen sozialer Ausgrenzung sowie deren sprachliche und kulturelle Auswirkungen auf das Leben des Einzelnen thematisiert. Da Klassismus als Diskriminierung aufgrund der sozialen Herkunft nicht selten mit anderen Formen der Ausgrenzung, z. B. aufgrund von Gender, sexueller Orientierung oder Race als Ausdruck einer sozial konstruierten Ethnizität, einhergeht, stellt sich die Frage, wie Mehrfachidentitäten und die daraus resultierenden Diskriminierungen in den literarischen Transclasses-Erzählungen der letzten Jahre Eingang gefunden haben und welche Leerstellen bestehen. Ziel dieses Seminars ist es, sich dem Thema Klassismus aus einer intersektionalen Perspektive zu nähern. Im Fokus stehen u. A. die Fragen, wie die Verschränkung unterschiedlicher Identitäten narrativ gestaltet wird und wie eine intersektionale orientierte Textanalyse erfolgen kann. Dazu sollen Werke von Daniela Droscher („Zeige Deine Klasse“, 2018), Hengameh Yaboobifarah („Das Ministerium der Träume“, 2021 oder Edouard Louis (“Monique bricht aus“, 2025) behandelt werden.

      Suggested reading

      Die konkret zu behandelnden Werke werden in der ersten Sitzung besprochen.

  • Humanities Interdisciplinary - Module A

    7175aB1.1
    • 16022 Seminar
      Platon: Frühdialoge (Christian Strub)
      Schedule: Mo 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Comments

      Im Seminar soll anhand der Lektüre einiger Frühdialoge Platons neben der Rekonstruktion der Argumentationsstruktur der jeweiligen Dialoge der -- in letzter Zeit verstärkt diskutierten -- Frage nachgegangen werden, welche Rolle die Schilderung der lebensweltlichen Umstände der (fiktionalen) philosophischen Argumentationen für die Gesamtaussage des Textes spielt.

      Suggested reading

      Literatur wird zu Beginn des Seminars bekannt gegeben.

    • 16034 Seminar
      Körperkonzepte, Der Körper in der Philosophie (Francesca Raimondi)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Additional information / Pre-requisites

      Das Seminar kombiniert historische Textlektüren mit aktuellen Debatten zu Leiblichkeit, Geschlecht, Subjektivität und Macht.

      Comments

      Der Körper spielt in der Philosophie eine ambivalente Rolle: Mal wird er als bloßes Objekt des Geistes betrachtet, mal als zentrales Medium von Erfahrung, Macht und Identität. In diesem Seminar verfolgen wir anhand von wichtigen Etappen die Entwicklung des Körperbegriffs von der frühen Neuzeit bis zur Gegenwart.

      Ausgehend von Descartes’ Dualismus und Spinozas Monismus untersuchen wir Humes skeptische Perspektive auf körperliche Identität und Nietzsches radikale Neubewertung des Leibes. Im 20. und 21. Jahrhundert erweitern feministische, phänomenologische, poststrukturalistische sowie rassismuskritische Theorien den Diskurs: Der Körper wird als sozial konstruiert, von Macht durchzogen und als Schauplatz von Widerstand und Transformation gedacht; Unterschiede wie Körper und Leib oder Körper und Fleisch werden eingeführt.

      Suggested reading

      Texte von Descartes, Spinoza, Hume, Nietzsche, Beauvoir, Butler, Foucault, Deleuze, Grosz u. a.

    • 16036 Seminar
      Heideggers Sein und Zeit (Teil 2) (Janis Walter)
      Schedule: Di 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Comments

      In diesem Seminar lesen und erarbeiten wir gemeinsam den zweiten Teil von Heideggers ‘Sein und Zeit‘. Das Seminar baut auf einer intensiven Auseinandersetzung mit dem ersten Teil auf.

    • 16038 Seminar
      Einführung in Kants Kritik der reinen Vernunft (Ansgar Seide)
      Schedule: Mo 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

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      Kants „Kritik der reinen Vernunft“ gilt als eines der bedeutendsten und einflussreichsten Werke der Philosophiegeschichte. In ihr unterzieht Kant die traditionelle Metaphysik einer umfangreichen Kritik und entwickelt seine eigene transzendentalphilosophische Position, mit der er die Metaphysik und die Erkenntnistheorie revolutioniert.

      Wir werden uns in diesem Seminar vor allem mit den Vorreden und den Einleitungen (jeweils der ersten und der zweiten Auflage) der „Kritik der reinen Vernunft“ beschäftigen, um einen Einstieg in Kants theoretische Philosophie zu erlangen. In diesen Teilen entwickelt Kant wichtige Grundbegriffe und Leitideen seiner Konzeption, die für das Verständnis des gesamten Werkes zentral sind.

      Suggested reading

      Sie haben die Wahl zwischen verschiedenen Ausgaben der „Kritik der reinen Vernunft“ (z.B. von Meiner, Suhrkamp, deGruyter), wobei dringend darauf zu achten ist, dass die benutzte Ausgabe die Paginierung der beiden Auflagen (A- und B-Auflage) der Akademie-Ausgabe enthält.

    • 16039 Seminar
      Descartes: Meditationen (Ansgar Seide)
      Schedule: Di 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

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      In seinen „Meditationes de prima philosophia“ verfolgt René Descartes (1596-1650) das Ziel, die Existenz Gottes und die Unsterblichkeit der Seele zu beweisen. Im Verlauf seiner hierfür angestellten Betrachtungen berührt er wichtige metaphysische und erkenntnistheoretische Themen, die eine große wirkungsgeschichtliche Relevanz entfaltet haben. Hierzu zählen etwa der von Descartes vertretene Substanzendualismus und die in der ersten Meditation entwickelte Argumentation für einen radikalen Außenweltskeptizismus, den Descartes im Verlauf der Schrift durch den Beweis der Existenz Gottes zu überwinden beansprucht. Wir werden im Seminar den Text gründlich lesen und die Positionen und Argumente Descartes’ ausführlich rekonstruieren.

      Suggested reading

      Es gibt verschiedene gut brauchbare Ausgaben des Textes der Meditationen, insbesondere vom Meiner-Verlag und vom Reclam-Verlag.

    • 16052 Seminar
      Hannah Arendt, Vita activa (Jan Slaby)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Additional information / Pre-requisites

      Semesterbegleitend wird ein Hausarbeitsexposé verlangt, das Teil der „aktiven Teilnahme“ sein wird. Vorgesehen ist zudem die Bildung von festen Studiengruppen mit vier oder fünf Personen. Gelesen wird die deutsche Fassung des Buches (Taschenbuchausgabe im Piper-Verlag, München, 16 € - bitte anschaffen).

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      In diesem Lektüreseminar zum Hauptwerk Hannah Arendts geht es einerseits um eine Einführung in Arendts Denken insgesamt, andererseits um die Frage nach der Aktualität Arendts insbesondere für das Denken des Politischen und für die Verhältnisbestimmung von Philosophie und Politik. Das Augenmerk unserer Interpretation wird zudem auf Arendts Handlungstheorie, ihrer politischen Philosophie sowie ihrem Verständnis des menschlichen Geistes liegen. Ferner werden wir methodologische Fragen behandeln, insbesondere zu Arendts Art der Begriffsverwendung und zu ihren Rückgriffen auf Quellen aus der antiken Philosophie. Im Mittelpunkt steht intensive Textarbeit. Die Teilnehmenden sollen auf dem Weg kurzer Textkommentierungen und kritischer Fragen zu einzelnen Passagen frühzeitig zur Konzeption eigener Schreibprojekte geführt werden.

    • 16054 Seminar
      Maria Lugones: Multiple Welten, koloniale Differnez und Geschlecht (Susanne Lettow)
      Schedule: Mo 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

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      Im Zentrum des Seminars steht die politische Philosophie und Ethik von María Lugones (1944 – 2020), die einen zentralen Beitrag zur Entwicklung feministischer und dekolonialer Theorie geleistet hat. Über ihr Theorem der „Kolonialität von Geschlecht“ hinaus, das sie in Auseinandersetzung mit der Kritik des Eurozentrismus des peruanischen Soziologen Anibal Qijano entwickelt hat, werden wir zentrale Begriffe von Lugones‘ Philosophie wie „world-travelling“, Multiplizität, zerstreute Intentionalität, komplexe Kommunikation und aktive Subjektivität analysieren und diskutieren. Vorausgesetzt wird eine Bereitschaft zu intensiver Textarbeit.

      Suggested reading

      Zur Vorbereitung: Mariana Ortega, Marìa Lugones (2019): „Carnal Disruptions: Mariana Ortega Interviews María Lugones”. In: Pedro Di Petro, Jennifer McWeeny, Shireen Roshanvaran (Hg.): Speaking Face to Face. The Visionary Philosophy of Maria Lugones, 263- 284.

    • 16057 Seminar
      Ethik des Wissens (Katharina Naumann)
      Schedule: Mo 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

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      Prozesse der Wissensproduktion und des Wissenserwerbs finden selten in Isolation statt, sondern vielmehr im Austausch mit anderen. Daher haben soziale Prozesse und Machstrukturen sowohl Einfluss darauf, was als (relevantes) Wissen anerkannt wird als auch darauf, wer als glaubwürdige:r Informant:in gilt. Dies zeigt sich nicht nur im persönlichen Austausch mit anderen, sondern auch in gesellschaftlichen Diskursen und in der Wissenschaft. Vor diesem Hintergrund ergeben sich zahlreiche interessante Fragen an der Schnittstelle von Ethik und Erkenntnistheorie, denen wir im Seminar nachgehen, wobei wir u.a. folgende Themen behandeln: Epistemische Ungerechtigkeit, Gaslighting, weißes Nichtwissen, Cancel Culture, Fake News, Wissenschaftsskepsis und Wissenschaftsfreiheit.

    • 16058 Seminar
      Ethik der Künstlichen Intelligenz (Ansgar Seide)
      Schedule: Fr 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-25)
      Location: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

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      Die rasante technologische Entwicklung der letzten Jahre im Bereich der Künstlichen Intelligenz hat viele Veränderungen angestoßen, die immer weiter in unseren Lebensalltag hineinreichen. Während die technologische Entwicklung voranschreitet, sind viele Fragen über den richtigen Umgang mit den neuen Möglichkeiten und Gefahren noch weitgehend ungeklärt. Wenn wir die Zukunft nach unseren Wertmaßstäben gestalten wollen und uns nicht einfach von der technologischen Entwicklung überrollen lassen wollen, müssen wir uns diesen Fragen stellen.

      Nach einer allgemeinen Einführung in die theoretischen Grundlagen der Künstlichen Intelligenz werden wir uns in diesem Seminar ethischen Fragen in Bezug auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in verschiedenen Bereichen der Gesellschaft und unseres Alltags zuwenden. Mögliche Themenbereiche sind beispielsweise Zukunft der Arbeit, Medizin und Pflege, Autonomes Fahren, Privatsphäre und Überwachung sowie der Einsatz von KI im militärischen Bereich.

      Suggested reading

      Bauberger, Stefan (2020): Welche KI? Künstliche Intelligenz demokratisch gestalten, München: Hanser.

      Misselhorn, Catrin (2018): Grundfragen der Maschinenethik, Ditzingen: Reclam.

    • 16242 Miscellaneous
      Das Genus Femininum und die Rolle der Frau im Indogermanischen (Matthias Fritz)
      Schedule: Fr 08:00-10:00 (Class starts on: 2025-04-25)
      Location: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)
    • 16415 Seminar
      Dis- und andere abilities – Disability Studies in der Literaturwissenschaft (Esther von der Osten)
      Schedule: Mo 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: JK 31/124 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Das englische Wort „disability“ kann sagen, dass diese eine von unzähligen diversabilities eines Körpers und einer sozialen Person ist. Das deutsche Wort „Behinderung“ wiederum kann die Frage aufwerfen, wer wen wie behindert. Inwiefern ist es bereits ein Akt der Behinderung, eine Person aufgrund der Wahrnehmung einer Differenz mit dem Wort Behinderung 'auf den Begriff zu bringen'? Inwiefern braucht es jedoch Worte und Begriffe, um politische und gesellschaftliche Veränderungen zu bewirken? Mit Begriffen und Worten arbeiten Theorie und ganz besonders Literatur, und so wird das Seminar fragen, welche Worte Literatur gibt, nimmt, verwandelt, wenn es um Behinderung geht, und wie sie das Verhältnis von Körper, Sprache und Schrift gestaltet. Welche Sprachen sprechen mit, werden vernommen, verstanden, nicht verstanden oder überhört, wenn auf den Begriff „körperlich/geistig behindert“, „stumm“, „gehörlos“ usw. gebrachte in Literatur sprechen? Wie Literatur die Vorstellungen und Begriffe befragt und in Bewegung bringt, geht einher mit ihrer Arbeit am Gedächtnis, das sich an die historischen und aktuellen Konsequenzen und Wirkungen solcher Vorstellungen erinnert.


      Wir lesen theoretische und literarische Texte, u.a. von Jeanne Benameur, Thomas Bernhard, Hélène Cixous, E.T.A. Hoffmann, Libuse Monikova, Toni Morrison, Heiner Müller, Chantal Spitz. Die endgültige Auswahl und Seminargestaltung wird zusammen mit den Teilnehmenden stattfinden, deren Anregungen gern aufgenommen werden. Zusätzlich ist ein Theaterbesuch sowie ein Filmscreening vorgesehen.

      Suggested reading

      Zur Einführung:

      Rosemarie Garland-Thomson, Extraordinary Bodies: Figuring Physical Disability in American Culture and Literature. New York 1997
      Sharon Snyder/David Mitchell: Narrative Prosthesis. Disability and the Dependencies of Discourse, Michigan 2014
      Linda Leskau, Tanja Nusser, Katherine Sorrels (Hg.): Disability in German-Speaking Europe. History, Memory, Culture. Rochester, New York 2022

    • 16425 Seminar
      Tahiti: Die Erfindung einer sexuellen Heterotopie (Johannes Kleinbeck)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/124 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Als der Weltumsegler Louis Antoine de Bougainville im April 1768 am Strand von Tahiti an Land geht, projiziert er auf die Maohi – die indigenen Bewohner*innen der Südseeinsel – all jene Vorstellungen, die seit dem Rokoko-Diskurs über die Liebesinsel Kythera und Rousseaus Spekulationen über die vermeintliche »Zärtlichkeit« der sogenannten »edlen Wilden« fest in den Fantasien der französischen Literat*innen verankert waren. Er tauft die Insel nicht nur »Nouvelle Cythère«, in seiner Voyage autour du monde (1771) schreibt er auch über die Tahitianer*innen, ihre »einzige Leidenschaft« sei die »Liebe«, die hier keinerlei »Zwang« kenne. Mit Formulierungen wie diesen etabliert er einen exotistischen Topos über Tahiti, der die Insel als ein »irdisches Paradies« der »freien Liebe« imaginiert: Laut James Cook sei »in keinem anderen Land weniger platonische Liebe anzutreffen«. Und Immanuel Kant meint in den Sitten der Maohi gar eine Vorstufe der »Galanterie« im »bürgerlichen Zustand« zu erkennen, die er selbst im preußischen Königsberg noch nicht verwirklicht sah. Auch wenn sich schon Georg Forster, Denis Diderot oder Herman Melville kritisch mit solchen kolonialen Tagträumen auseinandergesetzt haben, bleiben sie mehr als 200 Jahre lang fester Bestandteil europäischer Imagination.

      Das Seminar möchte sich diesem Topos über Tahiti auf drei Wegen annähern: In einem ersten Schritt versuchen wir mit Hilfe der Anthropologin Anne Salmond die kosmologischen Prämissen zu rekonstruieren, mit denen die Maohi die ersten Begegnungen mit den Europäer*innen gedeutet haben. In einem zweiten Schritt soll in der Lektüre von Entdeckungsreisenden wie Samuel Wallis, Bougainville, Cook oder Georg Forster, von Philosophen wie Rousseau und Kant, aber auch von Literaten wie Denis Diderot oder Herman Melville die Entstehung, aber auch die Kritik dieses Diskurses über Tahiti als Ort der »freien Liebe« nachgezeichnet werden. Und in einem dritten Schritt will das Seminar dem Umstand nachgehen, dass Michel Foucault 200 Jahre nach Bougainvilles Aufenthalt auf Tahiti – nämlich im Jahr 1969 – die Beschreibungen des ersten französischen Weltumseglers heranzieht, um sich kritisch mit den Vorstellungen der Studierendenbewegung und ihrer Ideen einer »freien Liebe« auseinanderzusetzten. In seiner an der Reformuniversität Vincennes gehaltenen Vorlesung über Le Discours de la sexualité (1969) vergleicht er Herbert Marcuses Eros and Civilisation (1955) mit nichts anderem als mit Bougainvilles schwelgerischen Berichten von Tahiti, um die spezifische Funktionsweise einer von ihm sogenannten »sexuellen Heterotopie« zu erläutern.

       Für das Seminar ist ein Besuch im Schloss Charlottenburg geplant, um gemeinsam über Antoine Watteaus Gemälde Pèlerinage à l’île de Cythère zu diskutieren.

      Suggested reading

      Lektürevorschlag zur Vorbereitung:

      Anne Salmond,

      • Two Worlds: First Meetings Between Maori And European 1642–1772, Honolulu 1992.
      • Aphrodite's Island: the European Discovery of Tahiti, Berkeley 2011.

    • 16645 Seminar
      Jüdische Figuren in der Kinder- und Jugendliteratur (Hadassah Stichnothe)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/228 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Jüdische Figuren sind in der Kinder- und Jugendliteratur lange Zeit nur als Fremd- und Zerrbilder oder „exotische Projektionsfläche“ (von Glasenapp 2016) präsent. Von antisemitischen Karikaturen wie Fagin in Oliver Twist bis zu philosemitischen Konstrukten, die auch kinderliterarische Darstellungen der Shoah prägen, fungieren jüdische Figuren oftmals als Verkörperung des Fremden.  Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts bildete sich eine vielfältige originäre Literatur speziell für jüdische Kinder heraus, die jüdische Identität aus der Innenperspektive heraus (be-)schreibt.

      Dieses Seminar widmet sich der Darstellung jüdischer Figuren in historischer ebenso wie transmedialer Perspektive, legt aber einen Schwerpunkt auf die Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts. Nach dem Bruch der Shoah gab es eine in Deutschland zeitlich verzögerte kinderliterarische Auseinandersetzung mit jüdischen Schicksalen während des Nationalsozialismus, die quantitativ einen großen Teil des Korpus bestimmt. Das Seminar möchte jedoch den Blick über die „children’s literature of atrocity“ hinaus weiten und die Darstellung jüdischer Figuren in der Literatur der Gegenwart untersuchen, die auch migrantische Perspektiven und widerständige Diskurse aufzeigen. Zur Lektüre werden sowohl historische Texte der 20er und 30er Jahre als auch Texte u.a. von Mirjam Pressler, Sydney Taylor, Holly-Jane Rahlens und Lena Gorelik gehören.

    • 16676 Advanced Seminar
      Literatur und Behinderung: Einführung in die Literary Disability Studies (Irmela Marei Krüger-Fürhoff)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Additional information / Pre-requisites

      Das Seminar wird zusammen mit Frau Ulrike Schulz durchgeführt.

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      Das Seminar widmet sich literarischen und kulturellen Repräsentationen verkörperter Differenz. Dabei beschäftigen wir uns mit Werken, in denen Kategorien wie Normalität und Abweichung verhandelt werden und Behinderung als Erfahrung mit sozialer und politischer Dimension erscheint. Im Mittelpunkt der gemeinsamen Arbeit steht die Analyse ausgewählter Darstellungen körperlicher, seelischer und geistiger Beeinträchtigungen in Literatur (Fiktion, Autobiographie, Dokumentation), Fotografie, Comic und digitalen Medien vom späten 19. Jh. bis zur Gegenwart, darunter Texte von Charlotte Perkins Gilman, Ernst Toller, Heinrich Böll, Dorothea Buck, Paula Fürstenberg und Benjamin Maack. Die grundlegenden theoretischen Texte aus den Bereichen Disability Studies und Literary Disability Studies, die wir diskutieren, liegen meist auf Deutsch, z.T. aber auch nur auf Englisch vor. Ergänzt wird die literaturwissenschaftliche Perspektive durch Einblicke in die Arbeit von Selbst- und Interessenvertretungen behinderter Menschen und Informationen zum Stand der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland. Der parallele Besuch der Vorlesung „Literary Disability Studies: Aspekte einer inklusiven Philologie“ ist keine Teilnahmevoraussetzung, wird aber empfohlen. Wenn Sie Zugänglichkeitsmaßnahmen (z.B. Gebärdensprach- oder Schriftdolmetschung) benötigen, melden Sie sich bitte zeitnah. Zur Einführung empfohlen: Urte Helduser: Literatur- und Sprachwissenschaften in den Disability Studies. In: Anne Waldschmidt (Hg.): Handbuch Disability Studies. Wiesbaden 2022, S. 219-233 (online über Primo).

    • 16677 Advanced Seminar
      Architektur in Literatur (18.–21. Jh.) (Magdalena Fricke)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Das Seminar befasst sich mit der Architektur als literarischem Gegenstand in deutschsprachigen Texten von Johann Wolfgang Goethe bis Frank Witzel. Anhand ausgewählter Schriften wird untersucht, wie (imaginäre) Bauwerke und die Baukunst als solche dargestellt werden. Im gemeinsamen Gespräch behandeln wir die Struktur und Funktion solcher Darstellungen und erkunden das Wechselverhältnis zwischen der Raumkunst Architektur und der Zeitkunst Literatur.

       

      Gelesen werden unter anderem Texte von Theodor Fontane, Siegfried Kracauer, Walter Benjamin, Nelly Sachs, Alfred Döblin, Brigitte Reimann und Stefan Heym.

    • 16679 Advanced Seminar
      Verbotene Bücher. Über Literatur und Recht (Helene Kraus)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)
    • 16682 Advanced Seminar
      Kreuzberg als Topos und Schauplatz in der Gegenwartsliteratur (Robert Walter-Jochum)
      Schedule: Mo 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      „Ein ganz normaler Sonnabendmorgen in Kreuzberg … wieder mal nur Bekloppte unterwegs“, beschreibt die BSR-Straßenreinigerin Sabrina in Thorsten Nagelschmidts Roman „Arbeit“ die Szenerie, in der sie unter übrig gebliebenen Feiernden nach einer Partynacht am Schlesischen Tor ihren Dienst aufnimmt. Nagelschmidts Roman fokussiert in einer multiperspektivischen Erzählweise das Zusammentreffen verschiedener (Wahl-, Dauer- und Teilzeit-)Kreuzberger, die sich mit ganz unterschiedlichen Perspektiven der Nachtarbeit, aber auch dem Stadtteil nähern, und erschafft so ein besonderes Porträt von Kreuzberg und seinen Bewohner:innen.

      Damit ist Nagelschmidt natürlich nicht der einzige: Der Stadtteil, von dessen langen Nächten schon 1978 im Chart-Hit der Gebrüder Blattschuss geschwärmt wurde, ist nach wie vor auch literarischer Handlungsort und in seiner Mischung aus Szene, Gentrifizierung, Migrationsschwerpunkt, Mauerrandgebiet und internationalem Sehnsuchtsort ein wichtiger Topos in der Gegenwartsliteratur. Wie Kreuzberg in Texten verschiedener Gattungen beschrieben und funktionalisiert wird, wollen wir uns in diesem Seminar genauer anschauen – an Romanen (das könnten z. B. sein: Nagelschmidt: „Arbeit“, Tim Staffel: „Südstern“, Vincenzo Latronico: „Die Perfektionen“, Gerhard Henschel: „Schauerroman“, Julia Rothenburg: „Mond über Beton“, Anton Weil: „Super einsam“, Deniz Utlu: „Die Ungehaltenen“), im Lied und Rap (Peter Fox, Tristan Brusch, Ufo361, Pashanim, Juju) aber auch im Theater (Ballhaus Naunynstraße).

      Weitere und andere Textideen fürs Seminar sind willkommen, auch gern bereits vor Semesterstart per Mail. Wir stellen den abschließenden Seminarplan in der ersten Sitzung zusammen. Zur Vorbereitung empfohlen ist die Lektüre von einigen der genannten Texte, um den Leseaufwand während des Semesters zu verringern.

    • 16684 Advanced Seminar
      Emine Sevgi Özdamar (Sandra Fluhrer)
      Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: JK 31/228 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Die Körperlichkeit der Erinnerung und die nicht zu ersetzende Bedeutung von Literatur, Theater, Film und Musik für die kollektive Verständigung über historische und gegenwärtige Erfahrung stehen im Zentrum des Werks der Schriftstellerin, Theatermacherin und Schauspielerin Emine Sevgi Özdamar (*1946). Ihr autobiographischer, hochpoetischer Roman Ein von Schatten begrenzter Raum (2021) ist eine monumentale Verteidigungsschrift dieser Prinzipien, die derzeit jeden Tag nur wichtiger zu werden scheinen. Die Ich-Erzählerin des Romans führt der Militärputsch in der Türkei Anfang der 1970er Jahre in ein geteiltes Berlin – in dem der Krieg noch nah scheint und an den Theatern nach Ausdrucksformen für das Gewicht des Vergangenen wie die Widersprüche der Gegenwart gesucht wird –, ein von der politischen und künstlerischen Aufbruchstimmmung der 1970er berauschtes Paris und immer wieder auch zurück nach Istanbul. Die Reisen begleitet die Suche nach einer ästhetischen Form für die eigene Erfahrung mit der Geschichte Europas im 20. Jahrhundert als Gewaltgeschichte, aber auch mit einem Nachkriegseuropa als grandiosem künstlerischen Möglichkeitsraum, der vielleicht bereits historisch geworden ist.

       

      Stück für Stück arbeiten wir uns im Seminar gemeinsam durch Özdamars 750 Seiten starken Roman. Auszüge aus anderen Texten Özdamars sowie literarischen Referenzen ergänzen die Lektüren. Bitte beginnen Sie die Romanlektüre bereits vor Semesterbeginn. Idealerweise haben Sie den Roman vorab schon einmal ganz gelesen. Die angegebene Buchausgabe ist verpflichtend zu beschaffen. Damit wir gemeinsam konzentriert am Text arbeiten können, bitte ich Sie, im Seminar nur mit Ihrer Buchausgabe und analogem Schreibzeug zu arbeiten (ohne digitale Geräte).

       

      Zu beschaffende Textausgabe:

      Emine Sevgi Özdamar: Ein von Schatten begrenzter Raum, Berlin: Suhrkamp 2021, TB: 2023 (ISBN TB: 978-3-518-47288-0, NP 15 €)

       

      Zur Orientierung: https://www.deutschlandfunkkultur.de/georg-buechner-preistraegerin-emine-sevgi-oezdamar-literarisches-werk-100.html

       

    • 16692 Seminar
      Geschlechterforschung und Literatur des Mittelalters (Johannes Traulsen)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: KL 32/123 (Habelschwerdter Allee 45)

      Additional information / Pre-requisites

      Eine Grundlage des Seminar bildet folgendes Einführungswerk:

       Schößler, Franziska und Lisa Wille: Einführung in die Gender Studies. 2., akt., überarb. u. erw. Aufl., Berlin / Boston 2022 (De Gruyter Studium).

       [Der Text kann angeschafft werden, ist aber im Universitätsnetz auch unter https://doi.org/10.1515/9783110656541 verfügbar]

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      Die Geschlechterforschung ist heute fester Bestandteil literaturwissenschaftlicher Studiengänge. Auch in der Mediävistik spielt sie eine immer größere Rolle. Doch in vielen Seminaren bleibt wenig Zeit, um die zugrunde liegenden Theorien systematisch kennenzulernen und ihre Anwendung auf mittelalterliche Texte zu reflektieren. Hier setzt dieses Seminar an: Wir diskutieren zentrale Ansätze der Gender Studies, Queer Studies, Trans Studies und Intersektionalitätsforschung und erproben ihre Tragfähigkeit für die ältere deutsche Literatur. Anhand ausgewählter Texte untersuchen wir, welche Perspektiven sich durch die jeweiligen Theorien eröffnen – und wo ihre Grenzen liegen.

      Vorausgesetzt wird Freude an theoretischen Diskussionen und die Bereitschaft, sich mit mittelalterlichen Texten auseinanderzusetzen. Diese werden in Übersetzung bereitgestellt.

    • 16808 Seminar
      Wasser (Matthias Hüning)
      Schedule: Termine siehe LV-Details (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: JK 31/227 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Wasser wird immer dann zum Thema, wenn es davon zuviel (Überströmungen) oder zuwenig (Dürre) gibt. Beide Aspekte werden oft im Zusammenhang mit Klimawandel besprochen. Wir wollen uns in diesem Seminar mit Diskursen über Wasser beschäftigen. Wie wird in den Medien über Wasser berichtet? Wie wird über Wasser als Lebengrundlage gesprochen und geschrieben? Wie werden Bedrohungsszenarien beschrieben und/oder inszeniert?

      In Deutschland wird Wasser vor allem bei Überströmungen zum Thema (Stichwort Ahrtal). In den Niederlanden jährt sich gerade die große Hochwasserkatastrophe in Overijssel (1825). Dort wird (der Kampf gegen das) Wasser als identitätsstiftendes Merkmal gesehen. In Südafrika gibt es immer wieder Wasserknappheit und in Städten wie Kapstadt wird sogar Leitungswasser manchmal rationiert. In Kalifornien gab es Anfang 2025 zu wenig Wasser, um die Brände löschen zu können.

      Wir wollen uns auch die Diskurse über die Meere anschauen. Das Ansteigen des Meeresspiegels wird als eine große Bedrohung gesehen, ebenso wie die Verschmutzung durch Plastikmüll.

      Den theoretischen Rahmen des Seminars bilden linguistische und kulturwissenschaftliche Arbeiten, die in den vergangenen Jahren unter Stichworten wie ‘Ökolinguistik’ und ‘Blue Humanities’ veröffentlicht worden sind.

    • 16840 Seminar
      Spracherwerbstheorien und Large Language Models (Barbara Schirakowski Judith Meinschaefer)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/227 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede bestehen zwischen menschlichem Spracherwerb und dem, was Large Language Models (LLMs) über Sprache lernen? Wie verhält sich das Regelwissen von Sprachlerner:innen zu den Mustern, die LLMs erkennen? Gibt es Aspekte menschlicher Sprache, die LLMs (aktuell) nicht nachbilden können? Im Seminar werden wir uns mit diesen und anderen Fragen beschäftigen, indem wir uns einen Überblick über aktuelle Theorien zum Erst- und Zweitspracherwerb erarbeiten und uns Grundwissen zu Architektur und Training von LLMs aneignen. Darüber hinaus analysieren wir ausgewählte sprachliche Phänomene im Hinblick darauf, wie sich LLMs im Vergleich zu menschlichen Sprecher:innen verhalten und führen in diesem Bereich auch selbst kleinere Fallstudien durch. Das Seminar richtet sich an Masterstudierende im Fach Linguistik sowie in den Lehramtsmasterstudiengängen in den Fächern Französisch, Spanisch und Italienisch.

    • 17078 Proseminar
      Redescubriendo el teatro del siglo XVIII (Richard Palomar Vidal)
      Schedule: Do 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: KL 29/208 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Additional information / Pre-requisites

      Das Seminar kann auf Deutsch oder Spanisch stattfinden, dies wird zu Beginn des Semesters mit den Studierenden entschieden. Es gibt für die Primärquellen keine deutschsprachigen Übersetzungen, wodurch das Lesen spanischsprachiger Primär- und Sekundärtexte unerlässlich ist. Alle zu lesenden Primär- und Sekundärtexte werden auf Blackboard zur Verfügung gestellt.
      Studierende anderer Bachelor- und Masterstudiengänge mit einem Komplementärbereich, überfachlichen oder fachaffinen Profil sind ebenfalls herzlich eingeladen und können sich bei mir per Mail für die Veranstaltung anmelden.

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      Das Seminar ist dem Theater des 18. Jahrhunderts gewidmet, „en su dimensión más amplia, rebasando los límites cronológicos de la centuria“. Wir werden mit einer kurzen historischen Einführung beginnen und einen besonderen Fokus auf die Aufklärung (El Siglo de las Luces) legen, die wahrscheinlich wichtigste Strömung des 18. Jahrhunderts. Zudem wird die Entwicklung des Theaters in Spanien im Laufe der Jahrhunderte thematisiert.
      Die im Verlauf des Semesters zu lesenden Primärtexte stammen aus unterschiedlichen Theaterformen. Von Nicolás Fernández de Moratín werden wir seine comedia „El sí de las niñas“ lesen und dabei gesondert auf die Funktion des Theaters im 18. Jahrhundert eingehen. Das Drama „Zinda“ von María Rosa de Gálvez bietet uns einen Einblick in die Theaterform der tragedia, sowie in das Thema der Sklaverei in Spanien. Es sind zusätzlich Lektüren kürzerer Texte geplant, wie der sainete „Manolo“ von Ramón de la Cruz. Hier wird vor allem die Herkunft und soziale Stellung zweier zentraler Figuren des Theaters –majo/a und petimetre/a– im Mittelpunkt stehen. Wichtig bei der Auseinandersetzung mit den Werken im Seminar wird nicht nur der dramatische Text als solcher sein, sondern auch außertextliche Phänomene wie Publikationsprozess und Werkrezeption, vor allem im Hinblick auf die in Spanien zu dieser Zeit noch bestehende Inquisition und die damit einhergehende doppelte Zensur. Wir werden auch zentrale Aspekte der Aufführungspraxis untersuchen, wie Kleidung, Bühnenausstattung und die Rolle des Publikums.
      Ein weiterer wesentlicher Bestandteil des Seminars wird die Lektüre von literaturtheoretischen Texten aus dem 18. Jahrhundert sein. Wir werden relevante Auszüge aus der „Poética“ von Ignacio de Luzán lesen, der begründenden Schrift des neoclasicismo in Spanien, sowie die „Defensa de las mujeres“ von Benito Jerónimo Feijoo, einen protofeministischen Text aus seinem „Teatro crítico universal“.

    • 17080 Proseminar
      Lateinamerika "entdecken" - von 1492 bis heute (Manuela Barney Seidel)
      Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: JK 31/227 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Dieses Seminar beschäftigt sich mit den literarischen und historischen Texten, die die „Entdeckung“ Lateinamerikas dokumentieren, legitimieren, aber auch hinterfragen und umdeuten. Wir lesen europäische Reiseberichte und Chroniken – von Kolumbus bis Las Casas – ebenso wie indigene Gegennarrative. Dabei betrachten wir literarische Strategien, mit denen koloniale Herrschaft, Widerstand und Identität verhandelt werden. Auch neuere literarische und theoretische Texte, die koloniale Strukturen und deren Nachwirkungen reflektieren, werden behandelt. Ziel des Seminars ist es, verschiedene Narrative der Kolonialgeschichte zu vergleichen und über die Macht der Sprache sowie die Bedeutung literarischer Texte als Akteure in (post-)kolonialen Diskursen nachzudenken.

    • 17315 Proseminar
      PS-Surveying English Literatures: Scottish Nature Writing (Cordula Lemke)
      Schedule: Do 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: JK 27/106 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Today's image of Scotland is still dominated by the myths of peaty and moss-covered Highlands and their tartan-wearing inhabitants who entertain weary travellers with tales of ghosts and murderers; myths that were invented at the end of the eighteenth century and whose legacy still endures – albeit with a twist. New nature writing has changed romantic images by questioning how we appropriate nature and by contesting our own place in nature. In this seminar we will look at how nature was depicted at the end of the eighteenth century and where short stories, poems and novels take us today.

      Texts:

      Most texts will be available on Blackboard.

      Please purchase Donald Smith, Storm&Shore

    • 17526 Seminar
      Musik-Cover: Von Operette bis Pop (Miriam Akkermann)
      Schedule: Mo 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: SR I Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

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      Musik-Cover, also die Neuinterpretation von bestehenden Musikstücken, sind gerade in der Popmusik ein verbreitetes und beliebtes Phänomen. Während rechtlich zwischen Kopien und Bearbeitungen unterschieden wird, sind einzelne Musikstücke in ihrer Cover-Version sogar erfolgreicher als die Originale – ein nicht allzu altes Beispiel ist u.a. Johnny Cash’s Version von „Hurt“, als Covers zählen aber auch die Neuinterpretationen von Conor Maynard, deren Reichweite nicht nur durch Tiktok rasant steigt. Doch was macht den Reiz dieser Neuinterpretationen aus? Handelt es sich um das viel benannte „Hit-Recycling“ oder um eine andere Form der Musikinterpretation, wie sie aus auch der Klassischen Musik bekannt ist? Welche Lieder werden eigentlich gecovert? Was haben Musik-Covers mit Operetten zu tun? Und wie sind die neuen „Cover“-Versionen einzuordnen, in denen KI-tools nie dagewesene Versionen von Interpreten und Stücken erzeugen? Mit einbezogen in diese Fragen werden auch Anleihen an Bühnenshows und Musikvideos. Das Seminar richtet sich an Studierende, die Interesse daran haben, sich mit dem Phänomen des Musik-Covers in der Popmusik ab den 1950er Jahren zu beschäftigen. Im Zentrum stehen insbesondere die übergeordneten Fragen: Was ist anders bei der neuen Interpretation im Vergleich zum Original? Wie wird dies erzielt? Welche Absicht steht dahinter? Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, ein breiter Zugang zu Musik und aktives Musikhören auch der (Pop-)Musik aus dem 20. Jahrhundert ist hilfreich.

      Suggested reading

      Ariane Petschow. Die Coverversion und musikalischer Fortschritt? Eine Analyse der künstlerischen Bedeutung der Praktiken des Coverns in der populären Musik. Hamburg 2014. Christian Huck. „Coverversionen. Zum populären Kern der Popmusik" POP, vol. 4, no. 1, 2014, S. 153-176. DOI https://doi.org/10.14361/pop-2014-0121. Christopher Jost und Gerd Sebald. „Musik – Kultur – Gedächtnis. Eine Einleitung“. In: Jost, C., Sebald, G. (Hgs). Musik – Kultur – Gedächtnis. Soziales Gedächtnis, Erinnern und Vergessen – Memory Studies. Wiesbaden 2020. DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-29609-4_1. Marc Pendzich. Von der Coverversion zum Hit-Recycling. Historische, ökonomische und rechtliche Aspekte eines zentralen Phänomens der Pop- und Rockmusik. Münster, 2004. Yvonne Wasserloos. „Could it be magic? Cover und ihre Ordnung von Zeit und Ort”, in: Herr, C., Rüdiger, W. (Hgs). Mensch – Musik – Wissenschaft. Festschrift für Volker Kalisch, Brill 2024, S. 487–511. DOI: https://doi.org/10.30965/9783846767900_023.

    • 17528 Seminar
      Das Theateruniversum des "dunklen" Genies. Zum 150. Geburtstag von Vsevolod Meyerhold (Swetlana Lukanitschewa)
      Schedule: Fr 10:00-14:00, zusätzliche Termine siehe LV-Details (Class starts on: 2025-04-25)
      Location: SR IV Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

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      Am 9. Februar 2024 jährte sich der Geburtstag des impulsreichsten russischen Theateravantgardisten, des „flexibelste[n] Meisters der russischen Bühne und glanzvollste[n] aller ihrer Umgestalter“, des „dunklen“ Genies Vsevolod Meyerhold zum 150. Mal. Mitte der ersten Dekade des 20. Jahrhunderts schaltete sich Meyerhold - bis 1903 ein erfolgreicher Schauspieler am illusionistischen Moskauer Künstlertheater - in die Polemik gegen seinen Lehrer Stanislavskij ein. Unter den Forderungen, die Meyerhold an das „Theater der Zukunft“ gestellt hatte, war die Abschaffung der sogenannten „vierten Wand“, die im Künstlertheater die Bühne und den Zuschauerraum trennen sollte, sowie die Absage an das Text-Modell, das dem psychologisch-realistischen Theater zugrunde lag, zugunsten des Performance-Modells. Nach der Oktoberrevolution von 1917 trat Meyerhold der Kommunistischen Partei bei und schloss sich der damals noch geringen Zahl der Fachmänner an, die der neuen Macht ihre Zusammenarbeit angeboten hatten. Eines der kurzlebigen Projekten Meyerholds, das auf die Erschaffung des neuen Theaters und des neuen Schauspielers zielte, sollte ganz im Geiste der Zeit „Theateroktober“ heißen. In den beginnenden 1920er Jahren arbeitete Meyerhold an der Entwicklung der sogenannten Biomechanik - eines neuen Ausbildungssystems für Schauspieler - und setzte seinen theaterästhetischen Entwurf auf der Bühne seines Meyerhold-Theaters (GosTIM) um. Im Seminar soll anhand der Schriften Meyerholds und der Zeitdokumente sowie der Vertiefung in die Kunstdiskurse der 1910er und 1920er Jahre ein Blick auf die verschiedenen Phasen der Entwicklung des theaterästhetischen Konzeptes des Meisters geworfen werden.

    • 17618g Seminar Cancelled
      Kritische Theorie des Films (Jonas Nestroy)
      Schedule: Do 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: K 031 Seminarraum (Anbau Cinepoetics) (Grunewaldstr. 35)

      Comments

      „Hilflos die Frage, ob der Film Kunst sei oder nicht.“, schrieb Theodor W. Adorno 1966 in seinem Aufsatz Die Kunst und die Künste. Damit drückte er die Widersprüchlichkeit aus, mit der die Kritische Theorie der Frankfurter Schule, zu der sich auch der Theoretiker Walter Benjamin zählen lässt, auf den Film als Kunstform in der kapitalistischen Gesellschaft blickte. Verstanden Benjamin und Adorno den Kapitalismus als bürgerliche Gesellschaft im Widerspruch, die ihre Ideale gleichzeitig verwirklicht und unterwandert, theoretisierten sie den Film als vielleicht die paradigmatische Kunst dieser Gesellschaftsform: Auf der einen Seite ermöglichte die Erfindung der filmischen Technik neue Möglichkeiten ästhetischer Erfahrung und steht damit ein für die bürgerliche Freiheit der zivilisatorischen Entwicklung kreativer Potenziale, wie sie etwa schon Kant oder Hegel konzipierten. Auf der anderen Seite scheint die Funktionsweise des Films aber auch nicht mehr adäquat mit den traditionellen Kunstvorstellungen der idealistischen Philosophie begriffen werden zu können. Die Kritische Theorie antwortete auf diesen Widerspruch durch die intellektuelle Auseinandersetzung mit dem politischen Projekt des Marxismus. So formulierte Adorno gegenüber der damaligen Promovierenden und heutigen Filmwissenschaftlerin Heide Schlüpmann in einem Brief aus dem Jahr 1969, dass „in der kritischen Theorie der Marxismus – ohne dass er aufgeweicht würde – sich selbst kritisch reflektieren muss.“ In diesem Seminar soll durch gemeinsame Textlektüre ein Verständnis für diese Position der Kritischen Theorie erarbeitet werden und dabei nicht zuletzt rekonstruiert werden, wie ein bestimmtes Verständnis der filmischen Kunstform aus der Perspektive des Marxismus ausgesehen hat. Gelesen werden dafür vor allem zentrale Texte von Theodor W. Adorno und Walter Benjamin zum Film und zur Kunst. Aber auch Positionen aus ihrem intellektuellen Umfeld (z.B. Arnold Hauser, Clement Greenberg, Jürgen Habermas) und natürlich aus den radikal-bürgerlichen Ästhetiktheorien, an denen sie sich abarbeiteten (z.B. Immanuel Kant und G. W. F. Hegel). Vorausgesetzt für eine aktive Teilnahme wird deshalb eine Lesebereitschaft, die gewillt ist, die z.T. etwas längere Lektüre aufmerksam zu verfolgen.

    • 17802 Wahlveranstaltung
      Paris – Berlin: Literatur der Goldenen Zwanziger und der années folles (Marina Allal)
      Schedule: Mo 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: JK 31/122 Geschäftszimmer (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      Anmeldung bis zum 11.04.25 per E-Mail (marina.allal@fu-berlin.de) erbeten, falls keine Anmeldung über Campus Management möglich ist.

      Comments

      Mit den Begriffen „Goldene Zwanziger“ und „Goldene Zwanziger Jahre“ wird das vielfältige kulturelle Leben in Berlin und Paris eines Jahrzehnts bezeichnet, das auf die Kriegswirren der Jahre 1914-1918 folgte und mit dem Börsenkrach ein jähes Ende fand. Doch dieses Jahrzehnt war alles andere als golden, sondern von vielen Gegensätzen geprägt: Während die „neue Frau“, la „garçonne“, als Inbegriff weiblicher Emanzipation und eines ungezwungenen Lebensstils gefeiert wurde und gängige Geschlechterrollen und sexuelle Normen in Frage gestellt wurden, gewannen nationalistische, antifeministische und antisemitische Ideologien, die eine radikale Abkehr von der Moderne propagierten, an Boden. Dem unbeschwerten Treiben auf dem Kudamm und den Boulevards stand die Armut der Arbeiterklasse und vieler Neuankömmlinge gegenüber. Wie spiegeln sich diese Gegensätze in der Berliner und Pariser Stadtliteratur jener Jahre wider? Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede lassen sich in der Darstellung der Moderne ausmachen? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des Seminars, das sich mit ausgewählten Werken dieser Zeit beschäftigen wird.

      Suggested reading

      Die zu behandelnden Werke werden in der ersten Sitzung besprochen.

    • 16033 Seminar
      Schellings Freiheitsschrift (Dina Emundts)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Information for students

      Die Veranstaltung wird zusammen mit Jan Kerkmann durchgeführt.

      Additional information / Pre-requisites

      In dem Seminar wird eine regelmäßige Teilnahme erwartet, für die aktive Teilnahme müssen 2 Sitzungen schriftlich vorbereitet werden, in diesen Sitzungen müssen Sie auch anwesend sein.

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      In dem Seminar werden wir Schellings Freiheitsschrift (Untersuchungen über das Wesen der menschlichen Freiheit aus dem Jahre 1809) behandeln. Der Text zur Erklärung und Begründung der Möglichkeit menschlicher Freiheit ist spannend und er war (u.a. auf Heideggers Philosophie) sehr einflussreich. Aber er ist auch schwer zu verstehen. Schelling behandelt bei diesem Thema viele metaphysische und theologische Fragen. Es wird daher die Bereitschaft erwartet, sich mit diesem Text konzentriert und kritisch auseinanderzusetzen.

    • 16035 Seminar
      Wittgensteins Philosophische Untersuchungen (Elena Romano)
      Schedule: Do 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Additional information / Pre-requisites

      Die Kenntnis der englischen Sprache wird vorausgesetzt.

      Comments

      Wittgensteins Gedanken, die 1953 posthum unter dem Titel ”Philosophische Untersuchungen” veröffentlicht wurden, “betreffen viele Gegenstände: Den Begriff der Bedeutung, des Verstehens, des Satzes, der Logik, die Grundlagen der Mathematik, die Bewußtseinszustände und Anderes.” (PU, Vorwort) Die ”Philosophischen Untersuchungen” stellen das fundamentale Werk von Wittgensteins philosophischer Rückkehr zur Philosophie nach der Ablehnung des ”Tractatus Logico-Philosophicus” dar. Im Zentrum des Seminars steht Wittgensteins Text, der in thematische Felder unterteilt und diskutiert wird. Die Probleme, die uns insbesondere beschäftigen werden, kreisen um die Natur der Bedeutung, die Begriffe des Sprachspiels und der Familienähnlichkeiten, Wittgensteins grundlegende Auffassung der Philosophie, das Problem des Regelfolgens und die Möglichkeit einer Privatsprache.

      Suggested reading

      Baker, G. P., Hacker, P. M. S. (2009), ”Wittgenstein. Rules, Grammar and Necessity”; Blackwell, Oxford; - (2005), ”Wittgenstein: Understanding and Meaning”; Blackwell, Oxford;

      Ginsborg, H. (2020), “Wittgenstein on Going On”; in: Canadian Journal of Philosophy, 50(1); pp. 1–17; - (2011), “Primitive Normativity and Skepticism about Rules”; in: The Journal of Philosophy, 18(5); pp. 227—254;

      Kripke, S. (1982), ”Wittgenstein on Rules and Private Language”; Blackwell, Oxford;

      Kusch, M. (2006), ”A Sceptical Guide to Meaning and Rules. Defending Kripke’s Wittgenstein”; Acumen, Chesham;

      Monk, R. (1991), ”Ludwig Wittgenstein. The Duty of Genius”; London: Vintage;

      Schroeder, S. (2006), ”Wittgenstein”; Cambridge: Polity.

    • 16045 Seminar
      Die Philosophie des 20. Jahrhunderts (Werner Kogge)
      Schedule: Do 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Comments

      Das 20. Jahrhundert brachte eine massive Parzellierung der Philosophie hervor. Es bildeten sich unterschiedliche Hauptströmungen heraus, die sich voneinander zunehmend entfremdeten und oft sogar feindlich gegenüberstanden. Eine intellektuelle Sozialisation in einer dieser Strömungen brachte es oft mit sich, dass andere philosophische Ansätze und Denkstile unverständlich schienen oder überhaupt aus dem Spektrum der jeweiligen Wahrnehmung verschwanden. Dies gilt nicht nur für die Kluft zwischen analytischer („angelsächsischer“) Philosophie einerseits und phänomenologisch-hermeneutischer („kontinentaler“) Philosophie andererseits, sondern beispielsweise auch für die Aufspaltung der logisch-empiristischen Tradition in ‚normalsprachlich‘ und ‚logizistisch‘ orientierte Denkschulen – bedingt durch unterschiedliche Auslegungen der Philosophie Wittgensteins; oder auch die Auspaltung phänomenoloisch-hermeneutischen Denkens in diskursanalytische und dekonstruktivistische Ansätze, bedingt durch unterschiedliche Rekurse auf Nietzsche, Freud und Marx. Vor diesem Hintergrund zielt das Seminar darauf, einen Überblick zu gewinnen. Wir werden uns eine Art Landkarte der Philosophie des 20. Jahrhunderts erarbeiten. Dazu werden wir, ausgehend von der Diskurslage um 1900, zentrale Primärtexte in Ausschnitten lesen und uns verdeutlichen, welche traditionsbildenden Weichenstellungen in ihnen lagen. Ziel des Seminars ist es schließlich, ein fundiertes und differenziertes Bild davon zu bekommen, welches Erbe die Philosophie des 20. Jahrhunderts dem gegenwärtigen Denken hinterließ.

    • 16056 Seminar
      Immanuel Kants Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft (Roland Krause)
      Schedule: Mo 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      In seiner „Religionsschrift“ geht es Kant zum einen darum, ein Verständnis von Religion zu erarbeiten, das den Maßstäben seiner der Aufklärung verpflichteten kritischen Philosophie genügt. Er setzt sich dabei mit dem Christentum auseinander. Zugleich vertieft und entwickelt Kant hier diejenige metaethische Theorie, welche er zuvor in der Grundlegung zur Metaphysik der Sitten und der Kritik der praktischen Vernunft entwirft. Insbesondere interessiert ihn das Böse: worin es besteht, warum es uns anzieht, ob der Mensch seiner Natur nach böse ist und wie die Abkehr vom Bösen für uns möglich ist. Wir wollen Kants Gedankengang nachvollziehen und prüfen, indem wir ihn gemeinschaftlich zugleich eng am Text und in eigenen Worten diskutieren. Vertrautheit mit den Grundzügen von Kants praktischer Philosophie ist dabei hilfreich aber nicht notwendig. Textgrundlage soll die Ausgabe des Felix Meiner Verlags sein.

    • 16220 Lecture
      Rom und die (griechische) Philosophie (Melanie Möller)
      Schedule: Mi 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: Hs 1a Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      WICHTIGER HINWEIS: Die Sitzung am 30. April findet in einem anderen Raum statt: Hörsaal Thielallee 67 (etwa 10-12 min zu Fuß von der Rostlaube)

      Comments

      Dass die Römer der früheren Zeit sich gegen (zumal auswärtigen) intellektuellen Einfluss gesträubt haben, ist hinlänglich bekannt. Einige Berühmtheit hat die Philosophengesandtschaft des Jahres 155 v. Chr. erlangt; die zur Verhandlung über eine Geldstrafe nach Rom gereisten Vertreter der Stoa (Diogenes von Seleukia), des Peripatos (Kritolaos) und vor allem der Akademie (Karneades von Kyrene) haben sich an den hartnäckigen Römern, allen voran am als ultrakonservativ verrufenen Cato, die Zähne ausgebissen und mussten unverrichteter Dinge wieder abziehen. Das ist aber nur die eine Seite, die in der Rezeption freilich besonders gerne herausgestellt wird. Auf der anderen Seite konnte die Philosophie, ähnlich wie die Rhetorik, in Rom von Beginn eine große und vor allem breite Wirkung entfalten. So konnte es schließlich doch zur allmählichen „Einbürgerung der Philosophie in Rom“ (R. Harder) kommen. Eigenständige, originelle Philosophen bzw. Philosophenschulen scheinen die Römer indes kaum hervorgebracht zu haben. Wie auf anderen geisteswissenschaftlichen Gebieten haben sie sich eher auf die (durchaus kritische) Auseinandersetzung mit den kulturellen Importen konzentriert und daraus ihre eigenen Theorien (weiter)entwickelt, stets mit einem besonderen Fokus auf der pragmatischen Dimension. Um der Entwicklung und Bedeutung der Philosophie im antiken Rom (und ihrer Rezeption) gerecht zu werden, gilt es allerdings, Kriterien wie „Originalität“, „Pragmatik“, „Wahrheit“/ „Wahrscheinlichkeit“ oder „Selektion“ einer grundlegenden Revision zu unterziehen. Der Eklektizismus eines Cicero muss als intellektuelle Haltung nicht zwingend weniger tiefschürfend oder sogar „originell“ sein als die theoretisch basierte Philosophie eines Platon oder Aristoteles. Die Vorlesung möchte sich zum einen mit diesen grundsätzlichen Fragen der Genese und Entwicklung von Philosophie befassen; zum anderen – und schwerpunktmäßig – ist sie als kritischer Durchgang durch die römische Philosophiegeschichte konzipiert: Die griechisch geprägten Anfänge werden ebenso in den Blick genommen wie die spätantik-christlichen Adaptionen und Veränderungen (u.a. Augustinus, Boethius). Im Mittelpunkt stehen die prominenten Schulen mit ihren römischen Adepten und Kritikern: die Akademie (v.a. in ihrer skeptischen Phase, der Cicero besonders zuneigte), der Peripatos, die Stoa (die sich nicht nur bei Seneca und Marc Aurel besonderer Beliebtheit erfreute), und die Schule Epikurs, die es von jeher besonders schwer hatte in Rom (Lukrez). Alle philosophischen Schulen und Denkrichtungen werden an Textbeispielen vorgestellt und diskutiert. Ein (weiterer) Leitfaden werden uns Michel Foucaults Schriften sein (v.a. Sexualität und Wahrheit, Bd. III, und Der Mut zur Wahrheit). Lektüre zur Vorbereitung: Richard Hader, „Die Einbürgerung der Philosophie in Rom“, Die Antike 1971 (wieder abgedr. in RH, Kleine Schriften)

    • 16244 Miscellaneous
      Lateinische Epigraphik (Ulrike Jansen)
      Schedule: Mo 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      ACHTUNG: Die erste Sitzung findet nicht statt, die Veranstaltung beginnt erst am 28.4. Bitte melden Sie sich per Mail (jansen@bbaw.de) für die Veranstaltung an.

      Comments

      Kommentar: Die lateinische Epigraphik erschließt mit den lateinischen Inschriften unmittelbare Zeugnisse des Lebens der antiken römischen Welt. Die Inschriften wurden in Stein gemeißelt, auf Bronzetafeln eingraviert, an Hauswände geritzt oder gemalt, auf Amphoren gepinselt und in Wachtäfelchen geritzt. Die Studierenden werden mit der Geschichte der lateinischen Epigraphik, mit epigraphischen Quellen sowie mit den wissenschaftlichen Arbeitsmethoden in der Epigraphik vertraut gemacht. Im Mittelpunkt stehen die verschiedenen Inschriftengattungen anhand ausgewählter lateinischer Inschriften. Ein Besuch der Arbeitsstelle ‚Corpus Inscriptionum Latinarum‘ der BBAW und Museumsexkursionen zu epigraphischen Sammlungen sind geplant.

      Suggested reading

      Literaturempfehlungen: Knud Paasch Almar, Inscriptiones Latinae. Eine illustrierte Einführung in die lateinische Epigraphik, Odense 1990; Leonhard Schumacher, Römische Inschriften. Lateinisch/Deutsch, Stuttgart 2011; Alison E. Cooley, The Cambridge manual of Latin epigraphy, Cambridge [u. a.], 2012; Manfred G. Schmidt, Lateinische Epigraphik: eine Einführung, 3., durchges. Aufl., Darmstadt 2015; Bruun, Christer; Edmondson, Jonathan C. (Hrsg.), The Oxford handbook of Roman epigraphy, New York 2018.

    • 16320 Lecture
      Geschichte der Naturphilosophie (Lars Reuke)
      Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: KL 29/207 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

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      Natur (phýsis, natura) ist einer der zentralen Begriffe, mit denen Menschen die Welt kategorisieren. Was aber genau unter dem Begriff „Natur“ zu verstehen ist, bleibt oftmals unklar. In der Vorlesung soll versucht werden, anhand eines historischen Durchgangs den Naturbegriff zu präzisieren. Dabei werden – jeweils mithilfe verschiedener philosophiehistorischer Positionierungen – einige zentrale Fragestellungen der Naturphilosophie bearbeitet werden. Unter anderem sind dies: Was heißt es, dass die Natur Gesetzen folgt? Wie ordnen wir die Natur und gibt es in ihr eine Ordnung, die unabhängig von menschlichen Bemühungen um diese Ordnung ist? Was sind Raum und Zeit? Ist Materie einfach nur unbelebte Masse? Wie kommt Geist und Selbstbezug in die Natur? Ist sie gar grundständig beseelt und belebt? Hat die Natur ein Ziel?

    • 16321 Seminar
      Die Tradition des Panpsychismus (Lars Reuke)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/125 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Der Panpsychismus stellt die These auf, dass alles Existierende schon immer beseelt ist. In der gegenwärtigen Philosophie des Geistes hat diese Theorie seit einiger Zeit wieder etwas Auftrieb erhalten, kann sie doch die für die Mainstream-Theorien des Naturalismus und Materialismus charakteristische Erklärungslücke zwischen subjektiv-geistigen und objektiv-materiellen Phänomen schließen. Ausgehend von einem zentralen Text Galen Strawsons wollen wir uns der Geschichte dieser These zuwenden und dazu Texte von Platon, Marsilio Ficino, Giordano Bruno, Anne Conway, Denis Diderot und anderen lesen. Zudem soll, wenn noch Zeit bleibt, ein Blick in die zeitgenössische Kritik am Panpsychismus geworfen werden.

    • 16322 Practice seminar
      Thomas von Aquin, De anima (Lars Reuke)
      Schedule: Mi 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Eine der wirkmächtigsten Theorien der Seele im Ausgang von der aristotelischen Philosophie stammt von Thomas von Aquin, der die Seele als die Form des Körpers begreift. Anders als unser heutiger Begriff der Seele, der zum einen vor allem auf das innere Erleben von Menschen abhebt und nicht selten auch mit eher esoterischen Ansichten verbunden wird, ist dieser Begriff in der aristotelischen Tradition, zu der auch Thomas zählt, ein technischer Begriff zur Analyse von Lebewesen: Die Seele umfasst also nicht nur Geistiges, sondern nicht zuletzt auch die vegetativen und sensitiven Vermögen der Lebewesen. Wir wollen im Seminar eine Auswahl an Texten des Thomas zur Seele lesen. Dabei werden die beiden Summen, die Quaestiones disputatae sowie Thomas’ Kommentar zur De anima-Schrift des Aristoteles untersucht werden.

    • 16323 Practice seminar
      Boethius, De consolatione philosophiae (Lars Reuke)
      Schedule: Do 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

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      In diesem Seminar wollen wir in kursorischer Lektüre den berühmten prosimetrischen Text Trost der Philosophie des Boethius lesen. Boethius beschreibt hier, wie die Philosophie, die als sprechende Figur im Text auftaucht, dem an der Seele erkrankten Gefangenen Boethius Linderung und Trost liefert. Wir wollen diesen Text vor allem in Hinblick auf seinen philosophischen Inhalt lesen, aber auch seine kunstvolle literarische Gestaltung, die Prosa und metrische Passagen vereint, untersuchen.

    • 16324 Seminar
      Atome, Erkenntnis und Freiheit - Pierre Gassendi und Descartes (Juliane Küppers)
      Schedule: Mo 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: JK 31/125 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Pierre Gassendi gehört zu den bis heute einflussreichsten Philosophen des 17. Jahrhunderts (vor allem in der Naturphilosophie und Erkenntnistheorie), ist aber fast völlig unbekannt. Er hat die Vorstellung, dass Materie aus Atomen – distinkten unteilbaren Partikeln – besteht, als ernstzunehmende naturwissenschaftliche Hypothese wirkmächtig ausgearbeitet; erkenntnistheoretisch einen pragmatischen Skeptizismus vertreten, der absolute und gesicherte Wahrheiten ablehnt; und mit seiner regen Vernetztheit in der republic of letters (der scientific community des 17. Jh.) dem britischen Empirismus den Weg bereitet.

      Die Gründe für seine heutige relative Unbekanntheit sind vor allem die philosophiehistorische Übermacht seines Zeitgenossen und Antagonisten René Descartes (auch in der Forschung und universitären Lehre) – und trivial, aber ausschlaggebend: die bis heute völlig unzureichende Übersetzung und Edierung seiner im Original lateinischsprachigen Schriften in moderne Sprachen. In diesem Seminar lesen wir daher größtenteils englische Übersetzungen, weil auf Deutsch schlicht noch nicht viel publiziert ist.

      Sicherlich ist Gassendi auch schwer in übliche Kategorien einzuordnen: Ein katholischer französischer Priester, der sich für die Rehabilitierung des moralisch verrufenen Epikureismus sowie für einen pragmatischen Skeptizismus eingesetzt hat; ein Gegenspieler Descartes‘, der wesentlich mehr Wirkmacht im englischsprachigen Raum im britischen Empirismus – u.a. bei Hobbes, Locke, bis hin zu Hume – entfaltet hat als in der sogenannten Kontinentalphilosophie; und ein Ethiker, der seinen christlichen Glauben überzeugend mit dem epikureischen Streben nach Glück verbinden konnte. 

      In diesem Seminar lesen und besprechen wir Gassendis wirkmächstigste Schriften und ihre Quellen. Zunächst werfen wir einen Blick auf die antiken Vorläufer seiner Naturphilosophie, die epikureische Atomlehre und deren empiristische Erkenntnistheorie sowie die der Skeptizisten. Dann lesen wir Gassendis Ablehnung der bis ins 17. Jahrhundert vorherrschenden aristotelischen Schultradition (englisch), seine Auseinandersetzung mit Descartes um rationalistische vs. empiristische Erkenntnistheorie (deutsch) sowie schließlich seine Ausarbeitung einer der Wissenschaft des 17. Jh. angemessenen grundlegenden Materietheorie als Erklärung für alle Vorgänge des Kosmos (englisch). Mit der Lektüre seiner daraus resultierenden Ethik, Politik- und Gesellschaftstheorie (englisch), die u.a. Spuren in der Idee des pursuit of happiness in der US-Verfassung hinterlassen hat, beenden wir das Seminar.

      Im Laufe des Semesters werden wir begleitend auch die Praxis der Philosophiegeschichtsschreibung besprechen: warum einige Philosophen mehr überliefert, erforscht und gelehrt werden und andere weniger.

      Obligatorische Textausgaben und/oder Sekundärliteratur müssen Sie vorab nicht organisieren. Die Semesterlektüre wird über Blackboard gestellt.

    • 16325 Practice seminar
      Philosophierende Frauen in der Frühen Neuzeit (Benjamin Wallura)
      Schedule: Mo 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Wissen ist Macht. Seit jeher wird Wissen gehütet und ist oftmals nur innerhalb geschlossener, elitärer Kreise weitergegeben und verhandelt worden. Die Gesellschaft des frühneuzeitlichen Europa war eine ungleiche Gesellschaft; eine Ungleichheit, die sich nicht nur in Klassenverhältnissen ausdrückte. Insbesondere Bildung und Alphabetisierung waren – auch in der Aristokratie – nicht selten ein Privileg der Wenigen und zumeist ausschließlich Männern vorbehalten. Im 16., 17., und 18. Jahrhundert beginnt sich diese Ausschließlichkeit jedoch durch eine ganze Reihe sehr verschiedener gelehrter Akteurinnen zu verändern. Frauen, im Rahmen der jeweiligen gesellschaftlichen Möglichkeiten, die sich ihnen boten, eroberten kleine Territorien des gelehrten Wissens und behaupteten sich darin – sowohl mit Zustimmung wie Ablehnung durch männliche Gelehrte.

      Das Seminar richtet sich an Studierende der Klassischen Philologie, Vergleichenden Literaturwissenschaften, Geschichtswissenschaften und Philosophie. Im Seminar werden wir in Original und Übersetzung Texte von und über philosophierende und gelehrte Frauen der Frühen Neuzeit lesen, diese historisch einordnen und interpretieren. Unser Kanon wird – in geeigneten Auszügen – die Werke streifen von Autor*innen wie Erasmus, Marie le Jars de Gournay, Juan Luiz Vives, Sibylla Schwarz, Anna Maria von Schurmann, Sophie Elisabet Brenner, Otto Sperling, Sebastian Kortholt, Lady Worthley Montague, Laura Bassi, Damaris Masham, Émilie du Châtelet, Lady Margeret Cavendish, Lady Ann Conway, Geneviève Thiroux d’Arconville, Francois Pourlain de la Barre und andere gelehrte Persönlichkeiten.

      Ziel ist es, anhand beispielhafter Themen der frühneuzeitlichen Gelehrsamkeit, zu einem eingehenden historischen Verständnis von Geschlechterrollen innerhalb dieser frühneuzeitlichen Gelehrsamkeit zu gelangen. Durch die Lektüre unserer Textauswahl, die sowohl Frauen wie Männer umfassen wird, wollen wir versuchen, zu einer relativ breit angelegten Perspektive auf weibliche Gelehrsamkeit in der Frühen Neuzeit zu gelangen; eine Perspektive, die sich nicht nur beim Feststellen von Unterdrücker-Unterdrückten-Verhältnissen stehen bleibt, sondern auf die individuellen historischen Figuren und deren geäußerten Gedanken eingeht. Im Zentrum der Betrachtungen werden, philologisch-literaturwissenschaftliche, geschichts- und kulturwissenschaftliche sowie dezidiert philosophische Betrachtungen stehen.

    • 16401 Lecture
      Rhetorik und Literaturtheorie (Michael Auer)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: Hs 1a Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Die Vorlesung gibt eine Einführung in die Literaturtheorie und entscheidet sich für eine historische Darstellung. Damit soll der anhaltenden Bedeutung der Geschichte für die Literaturwissenschaft heute Nachdruck verliehen werden. Der Rückbezug auf die Rhetorik schärft dieses historische Bewusstsein. Außerdem gibt er zu verstehen, dass Theoriediskurse immer auch Fragen nach Stil und Form miteinschließen – oder jedenfalls miteinschließen sollten. Im Durchgang durch die Geschichte werden die Entwicklungen in der ‚klassischen‘ Poetik und Ästhetik ebenso berücksichtigt wie die Entstehung einer (post-)modernen Literaturtheorie, insbesondere im Zusammenspiel von Formalismus, Linguistik und Psychoanalyse. Dabei soll weniger eine bestehende Theorielandschaft vor Augen geführt werden. Vielmehr geht es in erster Linie darum, auf Möglichkeiten einer zukünftigen literaturwissenschaftlichen Arbeit aufmerksam zu machen.

    • 16420 Seminar
      Kollektives Übersetzen (Mário Gomes)
      Schedule: Mi 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-23)
      Location: KL 29/208 Übungsraum 1. Sitzung am 23.4.

      Comments

      Übersetzungskollektive sind neuronale Netzwerke. Durch die Verschaltung von menschlichen Gehirnen lassen sich komplexe übersetzerische Probleme, die viel Denkarbeit erfordern, meist effektiver bewältigen als allein. Als produktiv erweist sich dabei nicht nur die gemeinsame Anstrengung auf der Suche nach Lösungen, sondern auch die Gegenüberstellung von Interpretationen. Obwohl eine Vielfalt an Lesarten zwangsläufig mit einem gewissen Konfliktpotential einhergeht, ist es eben diese Kollision der Lektüren, die die Robustheit kollektiv erzeugter Übersetzungen gewährleistet.


      Im Rahmen dieses dezidiert praktisch ausgerichteten Seminars soll das Potenzial von Gruppenübersetzungen durch die Arbeit an einer Auswahl von lyrischen Texten erprobt werden. Übersetzt werden Texte aus verschiedenen Sprachen (vornehmlich aus dem Spanischen, Portugiesischen, Italienischen, Französischen und Englischen, ggf. aber auch aus anderen Sprachen) ins Deutsche. Es besteht zudem die Aussicht einer Veröffentlichung der übersetzten Texte.


      Das Seminar richtet sich an Studierende mit sehr guten Kenntnissen in mindestens einer der genannten Ausgangssprachen und Interesse an literarischer Übersetzung. Praktische Erfahrung ist für eine Teilnahme nicht erforderlich.

    • 16430 Advanced Seminar
      Hölderlins späte Hymnik (David Wachter)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: K 31/201 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Hölderlins späte Gedichte, um und kurz nach 1800 entstanden, sind faszinierend, rätselhaft und herausfordernd. Mit ihren kühnen Entwürfen und schroffen Texturen erweitern sie die Möglichkeiten der lyrischen Sprache auf radikale Weise und entziehen sich dem leichten Verständnis. Im Spannungsfeld von hymnischem Überschwang und elegischer Trauer öffnen sie geschichtsphilosophische Zugänge zur eigenen Gegenwart und zeugen von existenziellen Umbrüchen um 1800. Sie weisen dem „Sänger“ die Aufgabe zu, im Kontakt zum Heiligen zu stehen, und schaudern zugleich vor der Gewalt des Numinosen zurück. Sie setzen sich mit Kontakten zwischen griechischer Antike und Christentum auseinander, und sie unternehmen poetische Wanderungen über die Grenzen kultureller, historischer und mythischer Räume hinweg. Als poetologische Gedichte fragen sie immer auch selbstreflexiv nach den eigenen Bedingungen, Möglichkeiten und Grenzen: Was ist, kann und will ein Gedicht? – Im Seminar lesen wir gemeinsam wenige Werke, darunter „Wie wenn am Feiertage…“, „Der Rhein“ sowie „Brod und Wein“. Dabei gehen wir sehr genau vor. Schritt für Schritt, behutsam, nähern wir uns der poetischen Gestalt von Hölderlins später Hymnik. Ausgehend von dieser intensiven Lektüre erkunden wir (gattungs-)poetologische Problemfelder der Gedichte, fragen nach ihren literatur- und ideengeschichtlichen Bezügen, und lernen einige (wenige) theoretische Perspektiven auf sie kennen.

      Suggested reading

      Literatur zur Einführung:


      Friedrich Hölderlin: Sämtliche Gedichte. Text und Kommentar, hrsg. v. Jochen Schmidt, Frankfurt a.M.: Deutscher Klassiker Verlag 2005; Hölderlin-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung, hrsg. v. Johann Kreuzer, 2. Auflage, Stuttgart: J.B. Metzler 2020 (über Primo digital verfügbar).

    • 16639 Lecture
      Aufklärung (Friederike Günther)
      Schedule: Do 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: Hs 2 Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Die Vorlesung vermittelt einen Zugang zur Literatur der Aufklärungsepoche, indem exemplarisch Themen behandelt werden, die die Aufklärung bewegten und deren ambivalente Tendenz zu Integration und Ausschluss vor Augen führen. Ein Schwerpunkt liegt zum einen auf literarischen Texten, die Mensch, Natur und Umwelt in ein Verhältnis setzen: Behandelt werden Robinsonaden, der literarische Umgang mit Naturkatastrophen, lyrisch umzäunte Natur in Gestalt von Beeten und Gärten sowie Texte der Sehnsucht nach einer ‚authentischen‘ Naturidylle. Zum anderen werden die Modi und Umgangsweisen der aufgeklärten Literaturszene in Blick genommen: Bissigkeit und Schmeichelei der frühen Literaturkritik, aufgeklärte Geselligkeits-, Liebes- und Freundschaftsentwürfe, Ein- und Ausschlusskriterien literarischer Öffentlichkeit sowie die Diskussion von Fallgeschichten aus Medizin und Recht.

    • 16652 Seminar
      Wunderbares und Wissen (Jutta Eming)
      Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: JK 26/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Die Formulierung des Aristoteles, dass Verwunderung den Anfang der Philosophie bildet und Menschen kein Wissen erworben, wenn sie sich nicht zunächst gewundert hätten, gehört zu den viel zitierten Leitsätzen über wissenschaftliche Erkenntnis in den Geisteswissenschaften. Seltener geht es um die Frage, welches Verhältnis von Verwunderung und Wissen dabei impliziert ist. Bei Aristoteles ist es umgekehrt proportional: Wenn der Gegenstand, welcher Fragen aufwirft, erforscht ist, tritt Wissen an die Stelle von Verwunderung.

      Das Seminar setzt bei der Prämisse an, dass ein solches Ausschlussverhältnis für einen zentralen Bereich der Vormoderne nicht angesetzt werden kann: für das Wunderbare in literarischen Texten des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. In den bekanntesten ebenso wie in weniger bekannten Dichtungen vertreten Rhetoriken und Narrative über das wunder und über das, was wunderlîche ist, auf verschiedenen literarischen Ebenen Wissen. Monstra, Automaten und künstliche Menschen, Feen und Zauberer, Riesen und Zwerge, magische Objekte oder Sonderbezirke und Anderswelten werfen für literarische Protagonisten, Erzähler und Rezipient:innen Fragen auf, fordern ihre Wissensbestände heraus und erweitern sie zugleich. Auch die theologische Auffassung, dass die Wunder der Natur – als Wunder der Schöpfung – eine Form der Erkenntnis Gottes darstellen, wird damit produktiv verknüpft. Das Seminar verfolgt diese Vielfalt chronologisch und gattungssystematisch für zentrale literarische Texte zwischen 1200 und 1600.

    • 16667 Advanced Seminar
      Literatur in Bild und Ton: Mediale Anverwandlungen von der Gedichtillustration bis zur künstlichen Intelligenz (Achim Küpper)
      Schedule: Sa 10:15-16:00 (Class starts on: 2025-04-26)
      Location: KL 29/111 (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      Die beiden Termine am 26.04. und 21.06. finden online statt. Der Raum KL 29/111 ist auch für diese beiden Termine gebucht, sodass Sie, die Studierenden, ihn für die Online-Teilnahme nutzen können.

      Comments

      Das Vertiefungsseminar widmet sich medialen Anverwandlungen literarischer Texte in Bild und Ton. Das historische Spektrum reicht vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Die Spannweite künstlerischer und medialer Gattungen erstreckt sich von der Gedichtillustration und -vertonung über die Literaturadaption in Film, audiovisuellen Medien, Hörspiel oder intermedialen Text-Bild-Klang-Konfigurationen bis hin zur digitalen Transformation klassischer Ausgangstexte durch die künstliche Intelligenz im 21. Jahrhundert. Eine Leitfrage des Semesters lautet: Wie wirken sich solche Anverwandlungen auf die jeweiligen Artefakte in ihrer ursprünglichen Umgebung und in ihrer neuen Gestalt aus? Unter „Anverwandlungen“ können sowohl Prozesse der Appropriation als auch der Imitation verstanden werden, wobei sich zwischen diesen beiden Enden unzählige Mischformen auftun. An der Schnittstelle von Kanon und Kreation lotet die Veranstaltung aktuelle Möglichkeiten einer Auseinandersetzung mit Kernbeständen des Curriculums unter den veränderten Voraussetzungen medialer Vernetzung und Durchdringung aus. Eine Beschäftigung mit zentralen Werken der Neueren deutschsprachigen Literaturgeschichte und ihren Anverwandlungen in multiplen Medienformaten soll gleichermaßen zu einer vertieften Kenntnis fach-, bildungs- und gesellschaftsrelevanter Schlüsseldokumente in eingehenden Analysen wie zu einer Sensibilisierung für Aspekte der Medienreflexion und der Medienkompetenz unter komparatistischen sowie didaktischen Gesichtspunkten beitragen. Ein Spezifikum des Kurses besteht in der Kombination bewährter Methoden eines Vertiefungsseminars mit einer experimentelleren Lehr- und Lernform:

      Mithilfe eines integrierten KI-Workshops sollen Wege digitaler Medienmutation literarischer Klassiker interaktiv erschlossen, am exemplarischen Übergang von einem narrativen Text zum Theaterstück erprobt und gemeinsam präsentiert werden. Dadurch gilt es zugleich Chancen und Herausforderungen der KI in der digitalisierten Medienkultur heutiger Prägung zu verhandeln. Besonderer Wert wird wie gehabt auf den interaktiven Charakter der Lehrveranstaltung gelegt. Der Unterricht basiert auf dem Konzept des „Blended Learning“ und vereint Präsenz- mit Digitalanteilen. Ein Seminarplan mit Literaturangaben, einer Liste der zu verteilenden Referatsthemen und weiteren Informationen wird zu Beginn des Semesters ausgegeben.

    • 16678 Advanced Seminar Cancelled
      Literaturverfilmungen (Friederike Günther)
      Schedule: Do 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Das Seminar widmet sich dem Verhältnis von Literatur und Film. Wir lesen theoretische Texte zu den unterschiedlichen Vermittlungsweisen und der Rezeption beider Medien, erarbeiten Grundlagen der Filmanalyse und setzen uns mit aktuellen Literaturverfilmungen auseinander, nachdem wir die literarischen Texte behandelt haben, die den Film inspiriert haben.

    • 16686 Advanced Seminar
      Philologische Lektüren (Martin Endres)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: KL 29/137 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Das Seminar widmet sich im Rahmen der intensiven Lektüre ausgewählter Texte (u.a. von Franz Kafka, Robert Walser und Heinrich von Kleist) dem intrikaten Verhältnis von Interpretation, Edition, Texttheorie und Literaturtheorie. Konkret soll aufgezeigt und erarbeitet werden, dass und in welcher Weise die Edition eines Textes dessen Interpretation bestimmt und inwiefern dies verschiedene Auffassungen dessen prägt, was ein ›Text‹ und was ›Literatur‹ ist. Und vice versa: dass und in welcher Weise ein bestimmter Text-, Interpretations- und Literaturbegriff eine bestimmte Editionspraxis motiviert und orientiert. Die Lehrveranstaltung kann als komplementäres Praxis-Seminar zum Theorie-Seminar »Text–Interpretation–Edition« gelten.

    • 16689 Seminar
      Früher Buchdruck (Jutta Eming)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Das Seminar möchte in die Produktions- und Rezeptionszusammenhänge eines Mediums einführen, welches den Literaturmarkt ab der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts grundlegend umgestalten wird: den Buchdruck. Zu Beginn noch ähnlich prestigeträchtig und kostspielig wie das ältere Medium der Handschriften, entwickelt sich der Buchdruck bald zu einem Literaturträger mit ganz eigenen Bedingungen und Möglichkeiten. Dies soll im Seminar an einigen ‚Bestsellern‘ der Epoche, der Melusine Thürings von Ringoltingen und den Sieben weisen Meistern, nachvollzogen werden. Dazu ist auch eine Zusammenarbeit mit der Staatsbibliothek und die Besichtigung einiger Exemplare vor Ort vorgesehen.

       

    • 16690 Seminar
      Das Lalebuch (Ralf Schlechtweg-Jahn)
      Schedule: Do 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: JK 26/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Das Lalebuch vom Ende des 16. Jh. ist die Vorlage der heute besser bekannten Schildbürgerstreiche. Die Lalen sind eigentlich die weisesten Menschen auf Erden, die aber, eben aufgrund ihrer Weisheit, ständig von den großen Herren der Welt als Berater an ihre Höfe gerufen werden. Um sich endlich den eigenen Hauswirtschaften widmen zu können, beschließen sie, sich dumm zu stellen – und werden es dann mehr und mehr wirklich.
      Der Text weist einige Ähnlichkeiten zu Thomas Morus Utopia auf, nämlich grundsätzlich in der Frage, ob ein utopisches, anderes Leben möglich ist, weshalb wir uns ergänzend auch mit der Utopia beschäftigen werden.
      Textgrundlage:
      Das Lalebuch. Nach dem Druck von 1597 mit den Abweichungen des Schiltbürgerbuches von 1598 und zwölf Holzschnitten von 1680. Hrsg. v. Stefan Ertz. Stuttgart 1970 (= RUB 6642/43)
      Thomas Morus: Utopia. Übersetzt von Gerhard Ritter. Nachwort von Eberhard Jäckel. Stuttgart 1983 (= RUB 513)

    • 16693 Lecture
      Von Gott und vom Dreck: Schauspiele im Mittelalter (Elke Koch)
      Schedule: Di 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Noch bevor sich das Theater als Institution entwickelte, wurde im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit in vielen Städten Europas, auch im deutschen Sprachraum, eine lebendige Kultur performativer Formen gepflegt. Schauspiele fanden im Rahmen von Kirchenfesten und in der Zeit der Fastnacht statt und wurden von Klöstern, Schulen oder Stadtbürgern veranstaltet. Die Themen und Formen reichen von Darstellungen der Heilsgeschichte mitsamt Schöpfung und Jüngstem Gericht bis hin zu obszönen Monologen; sie wurden als frommes Werk verstanden oder auch als Gefährdung öffentlicher Ordnung eingeschätzt. Die Texte, die von dieser Kultur zeugen, sind mit den Kategorien antiker und neuzeitlicher Dramenpoetik kaum zu erfassen, sondern verlangen einen eigenen analytischen Zugriff und teils eigene Begriffe und Konzepte. Auch die besonderen Bedingungen der Aufführung und die Möglichkeiten ihrer Rekonstruktion gilt es dabei zu reflektieren. Die Vorlesung stellt an ausgewählten Beispielen die wichtigsten Typen mittelalterlicher Spiele vor, erläutert historische Hintergründe sowie Probleme der Überlieferung und diskutiert Fragen der theoretisch-methodischen Konzeptualisierung.

    • 16835 Lecture
      Wandel und Variation in den romanischen Sprachen (Judith Meinschaefer)
      Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: JK 31/227 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Warum wandelt sich Sprache? Wie entsteht sprachliche Variation? Diese Vorlesung wird versuchen, einige Gesetze und Ursachen des Sprachwandels zu erläutern. Zum einen wird ein Überblick über den Wandel der romanischen Sprachen vom Lateinischen zu den modernen Sprachen gegeben, zum anderen wird versucht, einige sprachübergreifend gültige Prinzipien der Veränderung von Sprachen und der Entstehung sprachlicher Variation herauszuarbeiten. Im Vordergrund steht dabei die interne Sprachgeschichte, d.h., die Entwicklung von Phonologie, Morphologie, Lexikon und Syntax der drei großen romanischen Sprachen Französisch, Spanisch, Italienisch. Falls Sie sich für diesen Kurs nicht über Campus Management anmelden können, melden Sie sich bitte auf jeden Fall direkt im Blackboard-Kurs an.

      Suggested reading

      Literatur zur Orientierung:
      Trask, Robert Lawrence. Historical linguistics. Oxford University Press, 1996.

    • 17006 Lecture
      Transformationen der franz. Literatur (Ulrike Schneider)
      Schedule: Do 14:00-16:00, zusätzliche Termine siehe LV-Details (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: KL 32/123 (Habelschwerdter Allee 45)
    • 17015 Advanced seminar
      Michel de Montaigne als Leser (Anita Traninger)
      Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: J 23/16 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)
    • 17045 Lecture
      Das italienische Drama (Bernhard Huß)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/239 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Die Vorlesung bietet einen Überblick über wichtige Tendenzen der Bühnenliteratur italienischer Sprache. Sie gliedert sich zunächst in einen Teil zur Tragödie und einen Teil zur Komödie, jeweils von der Renaissance bis ins 18. Jahrhundert. Dabei werden zum einen gattungstheoretische Grundvoraussetzungen erläutert, zum anderen ausgewählte Primärtexte exemplarisch analysiert. In einem dritten Teil (19./20. Jh.) soll aufgezeigt werden, wie die schon vorher poröse Trennmauer zwischen Tragödie und Komödie vollends einbricht und sich neue Formen dramatischen Dichtens etablieren, die das Komische und das Tragische verschmelzen. Autoren, die zur Sprache kommen sollen, sind u.a. Torquato Tasso, Vittorio Alfieri, Niccolò Machiavelli, Carlo Goldoni, Alessandro Manzoni, Luigi Pirandello, Dario Fo.

      Suggested reading

      Überblicksartige Darstellungen zu den wichtigen Themen bietet einführend: Farrell, Joseph/ Puppa, Paolo (Hrsg.) (2006): A History of Italian Theatre. Cambridge u.a.: Cambridge University Press. Darin: R. Andrews, “Erudite comedy”, S. 39ff., P. Brand: “Machiavelli and Florence”, S. 51ff., R. Andrews: “Tragedy”, S. 84ff., P. Vescovo: “Carlo Goldoni, playwright and reformer”, S. 160ff., G. Pizzamiglio: “Vittorio Alfieri”, S. 195ff., F. Taviani: “The Romantic theatre”, S. 207ff., P. Puppa: “Luigi Pirandello”, S. 293ff., J. Farrell: “Dario Fo”, S. 357ff.

    • 17085 Advanced seminar
      Alonso Fernández de Avellaneda, autor del Quijote (Anita Traninger)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: KL 29/110 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Der Don Quijote ist ein Text, der nicht nur einmal geschrieben wurde. Noch bevor Miguel de Cervantes eine Fortsetzung veröffentlichen konnte, kam ihm Alonso Fernández de Avellaneda zuvor und gab den zweiten Teil des Don Quijote in den Druck. Ausgehend von diesem, nach heutigen Begriffen illegitimen Werk fragen wir in dem Seminar nach Schreiben und Wiederschreiben als konstitutiven Praktiken des und im Don Quijote – von der Manuskriptfiktion, die Cide Hamete Benegeli als ‚wahren Autor‘ einführt bis zu Jorge Luis Borges’ Pierre Menard, der sich einer wortidentischen Neufassung verpflichtet.

    • 17100 Lecture
      Revision klassischer Konzepte und Texte der Romania (Ulrike Schneider)
      Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: KL 29/110 (Habelschwerdter Allee 45)
    • 17104 Lecture
      Materialisierte Affekte. Liebesbriefe, Liebesinschriften (Annika Nickenig)
      Schedule: Mi 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: K 29/204 (Habelschwerdter Allee 45)
    • 17321 Proseminar
      PS-Introduction to Cultural Studies: Scottish Witches (Cordula Lemke)
      Schedule: Fr 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-25)
      Location: KL 32/102 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Scottish folktales have always been haunted by ghosts, murderers and the odd witch. Tales of witchcraft and magic have been part of the Scottish cultural memory since James VI of Scotland became James I of England and Scotland. His reign started a veritable witch craze when he accused Scottish women of riding the waves in sieves and conjuring up a storm that almost led to his and his new Danish wife’s death by drowning on their passage home to Scotland. From then on around 3000 women and men died being accused of witchcraft. Today, the campaign “Witches of Scotland” has made it their goal to remember all these women and men who died for acting as healers, for being loud or uncomfortable, or for simply being different. The texts of this seminar play a part in preserving the memory of these so-called witches. We are going to look at the various topics the texts address, at how witches are presented today and finally at the role Harry Potter plays in the debate.

      Texts:

      • Kate Foster, The King’s Witches
      • Philip Paris, The Last Witch of Scotland
      • J.K. Rowling, Harry Potter and the Philosopher’s Stone

    • 17500 Lecture
      Theorien der Schauspielkunst II (Doris Kolesch)
      Schedule: Do 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)

      Comments

      Die Vorlesung setzt die im letzten Semester begonnene kritische Vorstellung zentraler schauspieltheoretischer Texte insbesondere des europäischen Theaters fort. Im Zentrum stehen Konzepte und Theorien der Schauspielkunst aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Die Vorlesung ist so konzipiert, dass sie auch ohne den Besuch des ersten Teils im Wintersemester 2024/5 gut verfolgt werden kann.

    • 17501 Lecture
      Theater und Ritualität (Matthias Warstat)
      Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)

      Comments

      Eine Nähe von Theater und Ritual ist in verschiedensten Phasen der Theatergeschichte unverkennbar. Einerseits finden sich in vielen Ritualen – so etwa in Initiations-, Heilungs- oder Übergangsritualen – theatrale Praktiken (Tänze, Maskenspiel, Verkörperungen etc.), mit denen wirkende Kräfte, Transformationen oder Deutungen angezeigt werden. Andererseits sind Ritualdarstellungen im Theater immer wieder zu finden, und auf unterschiedliche Weisen kann auch die Theateraufführung selbst rituellen Charakter annehmen. Für die Theaterwissenschaft ist es deshalb wichtig, das Verhältnis von Theater und Ritualität immer wieder neu in den Blick zu nehmen – und dabei den Forschungsstand der anthropologischen, ethnologischen und religionswissenschaftlichen Ritualforschung nicht außer Acht zu lassen. Dies gestaltet sich dadurch kompliziert, dass in den genannten Fächern mit ganz unterschiedlichen Ritualdefinitionen gearbeitet wird. Da in vielen Ritualbegriffen Vorstellungen von Medien und Geistern, von einer Götterwelt oder von einer Begegnung mit Ahnen und Verstorbenen eine Rolle spielen, stellt sich auch die Frage, wie mit solchen transzendenten und immateriellen Dimensionen des Theaters umgegangen werden soll. Manche Ritualkonzepte heben auf soziale Formen und Handlungsmuster ab; viele andere sind aber auf Wirkungsversprechen fokussiert, bei denen sich fragt, inwieweit sie vom Theater eingelöst werden können. Die Vorlesung soll das Verhältnis von Theater und Ritualität in drei Abschnitten beleuchten: Zunächst sollen frühe Phasen der Theatergeschichte in den Blick genommen werden, für die häufig eine Übergängigkeit bzw. Hybridität von Ritual und Theater behauptet wird. Zweitens sollen künstlerische und theoretische Positionen aus den Avantgarden des 20. Jahrhunderts analysiert werden, die besonders markant auf Formen von Ritualität Bezug nehmen. Schließlich wird es um die Frage gehen, wie und warum auch in gegenwärtigen Theater- und Performancepraktiken weiterhin auf rituelle Muster rekurriert wird.

    • 17520 Seminar
      Music and Politics (Joao Cardante Romao)
      Schedule: Mo 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: SR II Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

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      "How political is music?" is perhaps one of the most frequently asked questions in musicological and journalistic literature. Reflections on the power of music abound, from Plato to Adorno to the present. Numerous examples confirm that music and politics intersect on many levels. Among the most frequently cited are the role of music in shaping the identity of social movements (e.g., protest songs), or the valuable use of music in promoting social justice (e.g., "El Sistema" in Venezuela). But if the intersection between music and politics seems a given, it is crucial to think of music as a political act beyond its most obvious manifestations. In this sense, thinking music politically invites us first and foremost to rethink what both music and politics are, as well as to rethink their function in society. Ultimately, this seminar aims to contribute to a more comprehensive understanding of how music has been the subject of constant negotiations between the aesthetic, the institutional, and the social. We will therefore focus on some historical and contemporary examples that illustrate the most common debates about the politics of music, especially its material-environmental relations and the political-economic conditions of its production, reception and circulation.

    • 17524 Seminar
      Theater macht Arbeit: Schlaglichter auf Theater, Ökonomie und Produktion (Friederike Oberkrome)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: SR I Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Comments

      „Und lasst ihn gewahren, dass ihr nicht zaubert, sondern arbeitet, Freunde“, fordert Brecht in seinen Gedichten aus dem Messingkauf. Die nur halbhoch gehängten Bühnengardinen, um die es an dieser Stelle geht, sollen dem Publikum genügend Einsicht in die Maschinerie verschaffen, um zu begreifen, wie das Geschehen vor seinen Augen hergestellt wird. Hieran anschließend, werden wir uns in diesem Seminar überblickshaft mit der Frage beschäftigen, wie Arbeitsverhältnisse und Produktionszusammenhänge im Bereich des Theaters über das letzte Jahrhundert hinweg aufgegriffen, gezeigt und verhandelt wurden. Welche Arbeits- und Produktionszusammenhänge finden Eingang auf die Bühne? In welchen Formaten wird Arbeit verhandelt und wie und von wem wird diese repräsentiert? Wie wird Theaterarbeit selbst auf der Bühne vorgestellt? Und inwiefern verändert sich Theatermachen, wenn es als Arbeit begriffen wird? Um in das Thema einzusteigen, lesen und diskutieren wir zunächst einschlägige Texte zum durchaus widersprüchlichen Verhältnis von Kunst bzw. Theater und Arbeit. Im weiteren Verlauf werden wir uns schlaglichtartig mit konkreten Gegenständen befassen. Zu denken wäre bspw. an das Arbeitertheater der 1920er Jahre, als dessen namhaftester Vertreter Erwin Piscator gelten kann. Aber auch Dramatikerinnen wie Anna Gmeyner, Lu Märten oder Ernst Rosmer (Pseudonym von Elsa Bernstein-Porges) engagierten sich mit ihren Zeitstücken in der Weimarer Republik sowie schon um die Jahrhundertwende für die Belange der Arbeiterschaft, insbesondere der tätig werdenden Frauen. Weitere Themenkomplexe, denen wir uns im Seminar annähern wollen, sind u.a. die Produktionsbedingungen in der DDR, das Theaterschaffen von sogenannten „Gastarbeiter*innen“, die in der Folge des 1961 mit der Türkei abgeschlossenen Anwerbeabkommens nach Westdeutschland kamen, theatrale Verhandlungen von Haus- und Sorgearbeit, Theaterarbeit als literarische bzw. als Verlagsarbeit, sowie die Produktionsbedingungen in der sogenannten Freien Szene.

    • 17617g Seminar
      Fabulation: politiken des Ästhetischen (Louis Breitsohl)
      Schedule: Mo 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: K 031 Seminarraum (Anbau Cinepoetics) (Grunewaldstr. 35)

      Additional information / Pre-requisites

      Erwartet werden regelmäßige Anwesenheit, aktive Mitarbeit sowie die Bereitschaft, die Mitverantwortung für eine Sitzung in Form der Darstellung eines Forschungsbeispiels zu übernehmen.

      Comments

      Während der Begriff der Fabulation gerade seit der Corona-Pandemie in den näheren Dunstkreis der Diskussionen um FakeNews, Parallelgesellschaften und Desinformation gerückt ist, will dieses Seminar die theoretischen Ursprünge und die Potentialität der Fabulation als politischer Praktik in den Blick nehmen. Denn wo die gewaltvollen Prozesse der Geschichte und hegemonialen Geschichtsschreibung selbst Lücken, Brüche und Leerstellen produzieren, bieten gerade fiktional-fabulierte Texte die Möglichkeit diese zu füllen und den gesellschaftlichen Machtstrukturen, die immer auch als sprachliche und begriffliche gedacht werden müssen, etwas entgegenzusetzen. Als in die Zukunft gerichtetes Versprechen eines lebbaren Anderswo, oszillieren sie zwischen Gesellschaftsdiagnose, Analysen der (psycho-) sozialen Gesellschaftsstrukturierung im Mythos und Momenten der Deterritorialisierung, in denen die hegemonialen Sprachen minoritär werden und utopische Momente der Gemeinschaftsbildung aufblitzen. Neben einer Beschäftigung mit zentralen theoretischen Positionen (u. A. Deleuze, Irigaray, Hartman), widmet sich das Seminar anhand ausgewählter filmischer (Rocha, Galvadon, Chahine, Diop) und literarischer Lektüren (Butler, de L‘Horizon) gerade zwei ‚Fabulationslinien‘: Queer-feministischen und dekoloniale Suchbewegungen nach einer eigenen Position und Imaginationen des eigenen Überlebens im Kontext unbewohnbarer Welten.

    • 17980 Lecture
      Understanding University: The Rhetoric(s) of German Academia (Maren Jäger, Anita Traninger)
      Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: 002 Seminarraum (Fabeckstr. 35 )

      Comments

      In der Vorlesung wird eine historisch-systematische Kontextualisierung des akademischen Habitus sowie seiner Praktiken vorgenommen. Es geht mithin darum, die (historische) Genealogie der (deutschen) akademischen Welt explizit zu machen und zugleich eine Plattform zu bieten, um geschichtliche Bedingungen, Formen und Realisierbarkeit von Diversität theoretisch zu reflektieren und zu diskutieren. Die Vorlesung bietet Einsichten in strukturelle Gegebenheiten des universitären Betriebs und reflektiert Fragen, die vielfach als individuelle Problematiken begriffen werden – warum es z. B. so schwierig ist, sich in einer Diskussion zuerst zu Wort zu melden (was bereits in Aristoteles’ Topik erläutert wird); warum Vorträge und Vorlesungen in den Geisteswissenschaften oft im wörtlichen Sinn vorgelesen werden; wie strukturelle Ungleichheiten in der konzeptionellen Konturierung der Statusgruppen der Universität symbolisch verankert sind (Stichwort Privatdozententum, eine Erfindung der Berliner Universität); was der Fokus auf ‚Philologie’ an der Freien Universität bedeutet; warum die humanities in Deutschland ‚Wissenschaften’ sind und welche Konsequenzen das für ihre Rhetorik hat; etc.

    • 17981 Seminar
      Understanding University: Praktiken, Rhetorik, Kritik (Dillwyn Thier)
      Schedule: Fr 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-25)
      Location: J 32/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      Es wird vorausgesetzt, dass in Vorbereitung auf die Sitzungen theoretische Texte gelesen und bearbeitet werden.

      Comments

      Universitäten bilden einen eigenen Mikrokosmos; in ihnen herrschen eigene Strukturen sowie rhetorische und habituelle Normen. Das Kennen und Beherrschen dieser Normen und Strukturen ist eine Voraussetzung für die Teilhabe und Partizipation im akademischen Raum, doch werden sie im Laufe eines Studiums in der Regel weder geschult noch gemeinsam reflektiert und analysiert. Diesem wollen wir uns im Seminar zum Modul „Understanding University“ ein Semester lang widmen: In einer Kombination aus sozialwissenschaftlichem und geisteswissenschaftlichem Ansatz werden wir die Universität nicht nur als Ort unserer täglichen Studien und Arbeit betrachten, sondern auch als sozialen Raum, der von Machtstrukturen und Institutionen durchzogen ist. Die hier institutionalisierten Praktiken werden wir als Elemente eines deutschen akademischen Habitus identifizieren, innerhalb ihrer jeweiligen Kommunikationsrahmen analysieren und ausgehend von der Rhetorik als systematischem Werkzeug für sprachliches Handeln gezielt schulen. Ferner werden wir diese Praktiken entlang verschiedener sozialer Dimensionen wie Geschlecht und Klasse als Mechanismen des Ein- und Ausschlusses in die akademische Gemeinschaft entschlüsseln.

      Das Seminar ist inhaltlich in zwei Blöcke unterteilt. Im ersten Block setzten wir uns in einer theoretisch-analytischen Herangehensweise mit besagten Inhalten auseinander – dies erfordert die Bereitschaft, in Vorbereitung auf die Sitzungen theoretische Texte zu lesen. Der zweite Block widmet sich in einer praktischeren Herangehensweise (Schulung/Workshop) dem wissenschaftlichen Schreiben und Arbeiten – dies erfordert die Bereitschaft, in Vorbereitung auf die Sitzungen praktische Übungen im wissenschaftlichen Arbeiten zu erledigen.

  • Humanities Interdisciplinary - Module B

    7175aB1.2
    • 16022 Seminar
      Platon: Frühdialoge (Christian Strub)
      Schedule: Mo 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Comments

      Im Seminar soll anhand der Lektüre einiger Frühdialoge Platons neben der Rekonstruktion der Argumentationsstruktur der jeweiligen Dialoge der -- in letzter Zeit verstärkt diskutierten -- Frage nachgegangen werden, welche Rolle die Schilderung der lebensweltlichen Umstände der (fiktionalen) philosophischen Argumentationen für die Gesamtaussage des Textes spielt.

      Suggested reading

      Literatur wird zu Beginn des Seminars bekannt gegeben.

    • 16045 Seminar
      Die Philosophie des 20. Jahrhunderts (Werner Kogge)
      Schedule: Do 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Comments

      Das 20. Jahrhundert brachte eine massive Parzellierung der Philosophie hervor. Es bildeten sich unterschiedliche Hauptströmungen heraus, die sich voneinander zunehmend entfremdeten und oft sogar feindlich gegenüberstanden. Eine intellektuelle Sozialisation in einer dieser Strömungen brachte es oft mit sich, dass andere philosophische Ansätze und Denkstile unverständlich schienen oder überhaupt aus dem Spektrum der jeweiligen Wahrnehmung verschwanden. Dies gilt nicht nur für die Kluft zwischen analytischer („angelsächsischer“) Philosophie einerseits und phänomenologisch-hermeneutischer („kontinentaler“) Philosophie andererseits, sondern beispielsweise auch für die Aufspaltung der logisch-empiristischen Tradition in ‚normalsprachlich‘ und ‚logizistisch‘ orientierte Denkschulen – bedingt durch unterschiedliche Auslegungen der Philosophie Wittgensteins; oder auch die Auspaltung phänomenoloisch-hermeneutischen Denkens in diskursanalytische und dekonstruktivistische Ansätze, bedingt durch unterschiedliche Rekurse auf Nietzsche, Freud und Marx. Vor diesem Hintergrund zielt das Seminar darauf, einen Überblick zu gewinnen. Wir werden uns eine Art Landkarte der Philosophie des 20. Jahrhunderts erarbeiten. Dazu werden wir, ausgehend von der Diskurslage um 1900, zentrale Primärtexte in Ausschnitten lesen und uns verdeutlichen, welche traditionsbildenden Weichenstellungen in ihnen lagen. Ziel des Seminars ist es schließlich, ein fundiertes und differenziertes Bild davon zu bekommen, welches Erbe die Philosophie des 20. Jahrhunderts dem gegenwärtigen Denken hinterließ.

    • 16052 Seminar
      Hannah Arendt, Vita activa (Jan Slaby)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Additional information / Pre-requisites

      Semesterbegleitend wird ein Hausarbeitsexposé verlangt, das Teil der „aktiven Teilnahme“ sein wird. Vorgesehen ist zudem die Bildung von festen Studiengruppen mit vier oder fünf Personen. Gelesen wird die deutsche Fassung des Buches (Taschenbuchausgabe im Piper-Verlag, München, 16 € - bitte anschaffen).

      Comments

      In diesem Lektüreseminar zum Hauptwerk Hannah Arendts geht es einerseits um eine Einführung in Arendts Denken insgesamt, andererseits um die Frage nach der Aktualität Arendts insbesondere für das Denken des Politischen und für die Verhältnisbestimmung von Philosophie und Politik. Das Augenmerk unserer Interpretation wird zudem auf Arendts Handlungstheorie, ihrer politischen Philosophie sowie ihrem Verständnis des menschlichen Geistes liegen. Ferner werden wir methodologische Fragen behandeln, insbesondere zu Arendts Art der Begriffsverwendung und zu ihren Rückgriffen auf Quellen aus der antiken Philosophie. Im Mittelpunkt steht intensive Textarbeit. Die Teilnehmenden sollen auf dem Weg kurzer Textkommentierungen und kritischer Fragen zu einzelnen Passagen frühzeitig zur Konzeption eigener Schreibprojekte geführt werden.

    • 16054 Seminar
      Maria Lugones: Multiple Welten, koloniale Differnez und Geschlecht (Susanne Lettow)
      Schedule: Mo 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Comments

      Im Zentrum des Seminars steht die politische Philosophie und Ethik von María Lugones (1944 – 2020), die einen zentralen Beitrag zur Entwicklung feministischer und dekolonialer Theorie geleistet hat. Über ihr Theorem der „Kolonialität von Geschlecht“ hinaus, das sie in Auseinandersetzung mit der Kritik des Eurozentrismus des peruanischen Soziologen Anibal Qijano entwickelt hat, werden wir zentrale Begriffe von Lugones‘ Philosophie wie „world-travelling“, Multiplizität, zerstreute Intentionalität, komplexe Kommunikation und aktive Subjektivität analysieren und diskutieren. Vorausgesetzt wird eine Bereitschaft zu intensiver Textarbeit.

      Suggested reading

      Zur Vorbereitung: Mariana Ortega, Marìa Lugones (2019): „Carnal Disruptions: Mariana Ortega Interviews María Lugones”. In: Pedro Di Petro, Jennifer McWeeny, Shireen Roshanvaran (Hg.): Speaking Face to Face. The Visionary Philosophy of Maria Lugones, 263- 284.

    • 16057 Seminar
      Ethik des Wissens (Katharina Naumann)
      Schedule: Mo 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Comments

      Prozesse der Wissensproduktion und des Wissenserwerbs finden selten in Isolation statt, sondern vielmehr im Austausch mit anderen. Daher haben soziale Prozesse und Machstrukturen sowohl Einfluss darauf, was als (relevantes) Wissen anerkannt wird als auch darauf, wer als glaubwürdige:r Informant:in gilt. Dies zeigt sich nicht nur im persönlichen Austausch mit anderen, sondern auch in gesellschaftlichen Diskursen und in der Wissenschaft. Vor diesem Hintergrund ergeben sich zahlreiche interessante Fragen an der Schnittstelle von Ethik und Erkenntnistheorie, denen wir im Seminar nachgehen, wobei wir u.a. folgende Themen behandeln: Epistemische Ungerechtigkeit, Gaslighting, weißes Nichtwissen, Cancel Culture, Fake News, Wissenschaftsskepsis und Wissenschaftsfreiheit.

    • 16058 Seminar
      Ethik der Künstlichen Intelligenz (Ansgar Seide)
      Schedule: Fr 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-25)
      Location: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Comments

      Die rasante technologische Entwicklung der letzten Jahre im Bereich der Künstlichen Intelligenz hat viele Veränderungen angestoßen, die immer weiter in unseren Lebensalltag hineinreichen. Während die technologische Entwicklung voranschreitet, sind viele Fragen über den richtigen Umgang mit den neuen Möglichkeiten und Gefahren noch weitgehend ungeklärt. Wenn wir die Zukunft nach unseren Wertmaßstäben gestalten wollen und uns nicht einfach von der technologischen Entwicklung überrollen lassen wollen, müssen wir uns diesen Fragen stellen.

      Nach einer allgemeinen Einführung in die theoretischen Grundlagen der Künstlichen Intelligenz werden wir uns in diesem Seminar ethischen Fragen in Bezug auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in verschiedenen Bereichen der Gesellschaft und unseres Alltags zuwenden. Mögliche Themenbereiche sind beispielsweise Zukunft der Arbeit, Medizin und Pflege, Autonomes Fahren, Privatsphäre und Überwachung sowie der Einsatz von KI im militärischen Bereich.

      Suggested reading

      Bauberger, Stefan (2020): Welche KI? Künstliche Intelligenz demokratisch gestalten, München: Hanser.

      Misselhorn, Catrin (2018): Grundfragen der Maschinenethik, Ditzingen: Reclam.

    • 16244 Miscellaneous
      Lateinische Epigraphik (Ulrike Jansen)
      Schedule: Mo 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      ACHTUNG: Die erste Sitzung findet nicht statt, die Veranstaltung beginnt erst am 28.4. Bitte melden Sie sich per Mail (jansen@bbaw.de) für die Veranstaltung an.

      Comments

      Kommentar: Die lateinische Epigraphik erschließt mit den lateinischen Inschriften unmittelbare Zeugnisse des Lebens der antiken römischen Welt. Die Inschriften wurden in Stein gemeißelt, auf Bronzetafeln eingraviert, an Hauswände geritzt oder gemalt, auf Amphoren gepinselt und in Wachtäfelchen geritzt. Die Studierenden werden mit der Geschichte der lateinischen Epigraphik, mit epigraphischen Quellen sowie mit den wissenschaftlichen Arbeitsmethoden in der Epigraphik vertraut gemacht. Im Mittelpunkt stehen die verschiedenen Inschriftengattungen anhand ausgewählter lateinischer Inschriften. Ein Besuch der Arbeitsstelle ‚Corpus Inscriptionum Latinarum‘ der BBAW und Museumsexkursionen zu epigraphischen Sammlungen sind geplant.

      Suggested reading

      Literaturempfehlungen: Knud Paasch Almar, Inscriptiones Latinae. Eine illustrierte Einführung in die lateinische Epigraphik, Odense 1990; Leonhard Schumacher, Römische Inschriften. Lateinisch/Deutsch, Stuttgart 2011; Alison E. Cooley, The Cambridge manual of Latin epigraphy, Cambridge [u. a.], 2012; Manfred G. Schmidt, Lateinische Epigraphik: eine Einführung, 3., durchges. Aufl., Darmstadt 2015; Bruun, Christer; Edmondson, Jonathan C. (Hrsg.), The Oxford handbook of Roman epigraphy, New York 2018.

    • 16321 Seminar
      Die Tradition des Panpsychismus (Lars Reuke)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/125 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Der Panpsychismus stellt die These auf, dass alles Existierende schon immer beseelt ist. In der gegenwärtigen Philosophie des Geistes hat diese Theorie seit einiger Zeit wieder etwas Auftrieb erhalten, kann sie doch die für die Mainstream-Theorien des Naturalismus und Materialismus charakteristische Erklärungslücke zwischen subjektiv-geistigen und objektiv-materiellen Phänomen schließen. Ausgehend von einem zentralen Text Galen Strawsons wollen wir uns der Geschichte dieser These zuwenden und dazu Texte von Platon, Marsilio Ficino, Giordano Bruno, Anne Conway, Denis Diderot und anderen lesen. Zudem soll, wenn noch Zeit bleibt, ein Blick in die zeitgenössische Kritik am Panpsychismus geworfen werden.

    • 16325 Practice seminar
      Philosophierende Frauen in der Frühen Neuzeit (Benjamin Wallura)
      Schedule: Mo 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Wissen ist Macht. Seit jeher wird Wissen gehütet und ist oftmals nur innerhalb geschlossener, elitärer Kreise weitergegeben und verhandelt worden. Die Gesellschaft des frühneuzeitlichen Europa war eine ungleiche Gesellschaft; eine Ungleichheit, die sich nicht nur in Klassenverhältnissen ausdrückte. Insbesondere Bildung und Alphabetisierung waren – auch in der Aristokratie – nicht selten ein Privileg der Wenigen und zumeist ausschließlich Männern vorbehalten. Im 16., 17., und 18. Jahrhundert beginnt sich diese Ausschließlichkeit jedoch durch eine ganze Reihe sehr verschiedener gelehrter Akteurinnen zu verändern. Frauen, im Rahmen der jeweiligen gesellschaftlichen Möglichkeiten, die sich ihnen boten, eroberten kleine Territorien des gelehrten Wissens und behaupteten sich darin – sowohl mit Zustimmung wie Ablehnung durch männliche Gelehrte.

      Das Seminar richtet sich an Studierende der Klassischen Philologie, Vergleichenden Literaturwissenschaften, Geschichtswissenschaften und Philosophie. Im Seminar werden wir in Original und Übersetzung Texte von und über philosophierende und gelehrte Frauen der Frühen Neuzeit lesen, diese historisch einordnen und interpretieren. Unser Kanon wird – in geeigneten Auszügen – die Werke streifen von Autor*innen wie Erasmus, Marie le Jars de Gournay, Juan Luiz Vives, Sibylla Schwarz, Anna Maria von Schurmann, Sophie Elisabet Brenner, Otto Sperling, Sebastian Kortholt, Lady Worthley Montague, Laura Bassi, Damaris Masham, Émilie du Châtelet, Lady Margeret Cavendish, Lady Ann Conway, Geneviève Thiroux d’Arconville, Francois Pourlain de la Barre und andere gelehrte Persönlichkeiten.

      Ziel ist es, anhand beispielhafter Themen der frühneuzeitlichen Gelehrsamkeit, zu einem eingehenden historischen Verständnis von Geschlechterrollen innerhalb dieser frühneuzeitlichen Gelehrsamkeit zu gelangen. Durch die Lektüre unserer Textauswahl, die sowohl Frauen wie Männer umfassen wird, wollen wir versuchen, zu einer relativ breit angelegten Perspektive auf weibliche Gelehrsamkeit in der Frühen Neuzeit zu gelangen; eine Perspektive, die sich nicht nur beim Feststellen von Unterdrücker-Unterdrückten-Verhältnissen stehen bleibt, sondern auf die individuellen historischen Figuren und deren geäußerten Gedanken eingeht. Im Zentrum der Betrachtungen werden, philologisch-literaturwissenschaftliche, geschichts- und kulturwissenschaftliche sowie dezidiert philosophische Betrachtungen stehen.

    • 16645 Seminar
      Jüdische Figuren in der Kinder- und Jugendliteratur (Hadassah Stichnothe)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/228 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Jüdische Figuren sind in der Kinder- und Jugendliteratur lange Zeit nur als Fremd- und Zerrbilder oder „exotische Projektionsfläche“ (von Glasenapp 2016) präsent. Von antisemitischen Karikaturen wie Fagin in Oliver Twist bis zu philosemitischen Konstrukten, die auch kinderliterarische Darstellungen der Shoah prägen, fungieren jüdische Figuren oftmals als Verkörperung des Fremden.  Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts bildete sich eine vielfältige originäre Literatur speziell für jüdische Kinder heraus, die jüdische Identität aus der Innenperspektive heraus (be-)schreibt.

      Dieses Seminar widmet sich der Darstellung jüdischer Figuren in historischer ebenso wie transmedialer Perspektive, legt aber einen Schwerpunkt auf die Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts. Nach dem Bruch der Shoah gab es eine in Deutschland zeitlich verzögerte kinderliterarische Auseinandersetzung mit jüdischen Schicksalen während des Nationalsozialismus, die quantitativ einen großen Teil des Korpus bestimmt. Das Seminar möchte jedoch den Blick über die „children’s literature of atrocity“ hinaus weiten und die Darstellung jüdischer Figuren in der Literatur der Gegenwart untersuchen, die auch migrantische Perspektiven und widerständige Diskurse aufzeigen. Zur Lektüre werden sowohl historische Texte der 20er und 30er Jahre als auch Texte u.a. von Mirjam Pressler, Sydney Taylor, Holly-Jane Rahlens und Lena Gorelik gehören.

    • 16652 Seminar
      Wunderbares und Wissen (Jutta Eming)
      Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: JK 26/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Die Formulierung des Aristoteles, dass Verwunderung den Anfang der Philosophie bildet und Menschen kein Wissen erworben, wenn sie sich nicht zunächst gewundert hätten, gehört zu den viel zitierten Leitsätzen über wissenschaftliche Erkenntnis in den Geisteswissenschaften. Seltener geht es um die Frage, welches Verhältnis von Verwunderung und Wissen dabei impliziert ist. Bei Aristoteles ist es umgekehrt proportional: Wenn der Gegenstand, welcher Fragen aufwirft, erforscht ist, tritt Wissen an die Stelle von Verwunderung.

      Das Seminar setzt bei der Prämisse an, dass ein solches Ausschlussverhältnis für einen zentralen Bereich der Vormoderne nicht angesetzt werden kann: für das Wunderbare in literarischen Texten des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. In den bekanntesten ebenso wie in weniger bekannten Dichtungen vertreten Rhetoriken und Narrative über das wunder und über das, was wunderlîche ist, auf verschiedenen literarischen Ebenen Wissen. Monstra, Automaten und künstliche Menschen, Feen und Zauberer, Riesen und Zwerge, magische Objekte oder Sonderbezirke und Anderswelten werfen für literarische Protagonisten, Erzähler und Rezipient:innen Fragen auf, fordern ihre Wissensbestände heraus und erweitern sie zugleich. Auch die theologische Auffassung, dass die Wunder der Natur – als Wunder der Schöpfung – eine Form der Erkenntnis Gottes darstellen, wird damit produktiv verknüpft. Das Seminar verfolgt diese Vielfalt chronologisch und gattungssystematisch für zentrale literarische Texte zwischen 1200 und 1600.

    • 16667 Advanced Seminar
      Literatur in Bild und Ton: Mediale Anverwandlungen von der Gedichtillustration bis zur künstlichen Intelligenz (Achim Küpper)
      Schedule: Sa 10:15-16:00 (Class starts on: 2025-04-26)
      Location: KL 29/111 (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      Die beiden Termine am 26.04. und 21.06. finden online statt. Der Raum KL 29/111 ist auch für diese beiden Termine gebucht, sodass Sie, die Studierenden, ihn für die Online-Teilnahme nutzen können.

      Comments

      Das Vertiefungsseminar widmet sich medialen Anverwandlungen literarischer Texte in Bild und Ton. Das historische Spektrum reicht vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Die Spannweite künstlerischer und medialer Gattungen erstreckt sich von der Gedichtillustration und -vertonung über die Literaturadaption in Film, audiovisuellen Medien, Hörspiel oder intermedialen Text-Bild-Klang-Konfigurationen bis hin zur digitalen Transformation klassischer Ausgangstexte durch die künstliche Intelligenz im 21. Jahrhundert. Eine Leitfrage des Semesters lautet: Wie wirken sich solche Anverwandlungen auf die jeweiligen Artefakte in ihrer ursprünglichen Umgebung und in ihrer neuen Gestalt aus? Unter „Anverwandlungen“ können sowohl Prozesse der Appropriation als auch der Imitation verstanden werden, wobei sich zwischen diesen beiden Enden unzählige Mischformen auftun. An der Schnittstelle von Kanon und Kreation lotet die Veranstaltung aktuelle Möglichkeiten einer Auseinandersetzung mit Kernbeständen des Curriculums unter den veränderten Voraussetzungen medialer Vernetzung und Durchdringung aus. Eine Beschäftigung mit zentralen Werken der Neueren deutschsprachigen Literaturgeschichte und ihren Anverwandlungen in multiplen Medienformaten soll gleichermaßen zu einer vertieften Kenntnis fach-, bildungs- und gesellschaftsrelevanter Schlüsseldokumente in eingehenden Analysen wie zu einer Sensibilisierung für Aspekte der Medienreflexion und der Medienkompetenz unter komparatistischen sowie didaktischen Gesichtspunkten beitragen. Ein Spezifikum des Kurses besteht in der Kombination bewährter Methoden eines Vertiefungsseminars mit einer experimentelleren Lehr- und Lernform:

      Mithilfe eines integrierten KI-Workshops sollen Wege digitaler Medienmutation literarischer Klassiker interaktiv erschlossen, am exemplarischen Übergang von einem narrativen Text zum Theaterstück erprobt und gemeinsam präsentiert werden. Dadurch gilt es zugleich Chancen und Herausforderungen der KI in der digitalisierten Medienkultur heutiger Prägung zu verhandeln. Besonderer Wert wird wie gehabt auf den interaktiven Charakter der Lehrveranstaltung gelegt. Der Unterricht basiert auf dem Konzept des „Blended Learning“ und vereint Präsenz- mit Digitalanteilen. Ein Seminarplan mit Literaturangaben, einer Liste der zu verteilenden Referatsthemen und weiteren Informationen wird zu Beginn des Semesters ausgegeben.

    • 16677 Advanced Seminar
      Architektur in Literatur (18.–21. Jh.) (Magdalena Fricke)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Das Seminar befasst sich mit der Architektur als literarischem Gegenstand in deutschsprachigen Texten von Johann Wolfgang Goethe bis Frank Witzel. Anhand ausgewählter Schriften wird untersucht, wie (imaginäre) Bauwerke und die Baukunst als solche dargestellt werden. Im gemeinsamen Gespräch behandeln wir die Struktur und Funktion solcher Darstellungen und erkunden das Wechselverhältnis zwischen der Raumkunst Architektur und der Zeitkunst Literatur.

       

      Gelesen werden unter anderem Texte von Theodor Fontane, Siegfried Kracauer, Walter Benjamin, Nelly Sachs, Alfred Döblin, Brigitte Reimann und Stefan Heym.

    • 16686 Advanced Seminar
      Philologische Lektüren (Martin Endres)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: KL 29/137 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Das Seminar widmet sich im Rahmen der intensiven Lektüre ausgewählter Texte (u.a. von Franz Kafka, Robert Walser und Heinrich von Kleist) dem intrikaten Verhältnis von Interpretation, Edition, Texttheorie und Literaturtheorie. Konkret soll aufgezeigt und erarbeitet werden, dass und in welcher Weise die Edition eines Textes dessen Interpretation bestimmt und inwiefern dies verschiedene Auffassungen dessen prägt, was ein ›Text‹ und was ›Literatur‹ ist. Und vice versa: dass und in welcher Weise ein bestimmter Text-, Interpretations- und Literaturbegriff eine bestimmte Editionspraxis motiviert und orientiert. Die Lehrveranstaltung kann als komplementäres Praxis-Seminar zum Theorie-Seminar »Text–Interpretation–Edition« gelten.

    • 16689 Seminar
      Früher Buchdruck (Jutta Eming)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Das Seminar möchte in die Produktions- und Rezeptionszusammenhänge eines Mediums einführen, welches den Literaturmarkt ab der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts grundlegend umgestalten wird: den Buchdruck. Zu Beginn noch ähnlich prestigeträchtig und kostspielig wie das ältere Medium der Handschriften, entwickelt sich der Buchdruck bald zu einem Literaturträger mit ganz eigenen Bedingungen und Möglichkeiten. Dies soll im Seminar an einigen ‚Bestsellern‘ der Epoche, der Melusine Thürings von Ringoltingen und den Sieben weisen Meistern, nachvollzogen werden. Dazu ist auch eine Zusammenarbeit mit der Staatsbibliothek und die Besichtigung einiger Exemplare vor Ort vorgesehen.

       

    • 16692 Seminar
      Geschlechterforschung und Literatur des Mittelalters (Johannes Traulsen)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: KL 32/123 (Habelschwerdter Allee 45)

      Additional information / Pre-requisites

      Eine Grundlage des Seminar bildet folgendes Einführungswerk:

       Schößler, Franziska und Lisa Wille: Einführung in die Gender Studies. 2., akt., überarb. u. erw. Aufl., Berlin / Boston 2022 (De Gruyter Studium).

       [Der Text kann angeschafft werden, ist aber im Universitätsnetz auch unter https://doi.org/10.1515/9783110656541 verfügbar]

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      Die Geschlechterforschung ist heute fester Bestandteil literaturwissenschaftlicher Studiengänge. Auch in der Mediävistik spielt sie eine immer größere Rolle. Doch in vielen Seminaren bleibt wenig Zeit, um die zugrunde liegenden Theorien systematisch kennenzulernen und ihre Anwendung auf mittelalterliche Texte zu reflektieren. Hier setzt dieses Seminar an: Wir diskutieren zentrale Ansätze der Gender Studies, Queer Studies, Trans Studies und Intersektionalitätsforschung und erproben ihre Tragfähigkeit für die ältere deutsche Literatur. Anhand ausgewählter Texte untersuchen wir, welche Perspektiven sich durch die jeweiligen Theorien eröffnen – und wo ihre Grenzen liegen.

      Vorausgesetzt wird Freude an theoretischen Diskussionen und die Bereitschaft, sich mit mittelalterlichen Texten auseinanderzusetzen. Diese werden in Übersetzung bereitgestellt.

    • 16808 Seminar
      Wasser (Matthias Hüning)
      Schedule: Termine siehe LV-Details (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: JK 31/227 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Wasser wird immer dann zum Thema, wenn es davon zuviel (Überströmungen) oder zuwenig (Dürre) gibt. Beide Aspekte werden oft im Zusammenhang mit Klimawandel besprochen. Wir wollen uns in diesem Seminar mit Diskursen über Wasser beschäftigen. Wie wird in den Medien über Wasser berichtet? Wie wird über Wasser als Lebengrundlage gesprochen und geschrieben? Wie werden Bedrohungsszenarien beschrieben und/oder inszeniert?

      In Deutschland wird Wasser vor allem bei Überströmungen zum Thema (Stichwort Ahrtal). In den Niederlanden jährt sich gerade die große Hochwasserkatastrophe in Overijssel (1825). Dort wird (der Kampf gegen das) Wasser als identitätsstiftendes Merkmal gesehen. In Südafrika gibt es immer wieder Wasserknappheit und in Städten wie Kapstadt wird sogar Leitungswasser manchmal rationiert. In Kalifornien gab es Anfang 2025 zu wenig Wasser, um die Brände löschen zu können.

      Wir wollen uns auch die Diskurse über die Meere anschauen. Das Ansteigen des Meeresspiegels wird als eine große Bedrohung gesehen, ebenso wie die Verschmutzung durch Plastikmüll.

      Den theoretischen Rahmen des Seminars bilden linguistische und kulturwissenschaftliche Arbeiten, die in den vergangenen Jahren unter Stichworten wie ‘Ökolinguistik’ und ‘Blue Humanities’ veröffentlicht worden sind.

    • 17078 Proseminar
      Redescubriendo el teatro del siglo XVIII (Richard Palomar Vidal)
      Schedule: Do 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: KL 29/208 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Additional information / Pre-requisites

      Das Seminar kann auf Deutsch oder Spanisch stattfinden, dies wird zu Beginn des Semesters mit den Studierenden entschieden. Es gibt für die Primärquellen keine deutschsprachigen Übersetzungen, wodurch das Lesen spanischsprachiger Primär- und Sekundärtexte unerlässlich ist. Alle zu lesenden Primär- und Sekundärtexte werden auf Blackboard zur Verfügung gestellt.
      Studierende anderer Bachelor- und Masterstudiengänge mit einem Komplementärbereich, überfachlichen oder fachaffinen Profil sind ebenfalls herzlich eingeladen und können sich bei mir per Mail für die Veranstaltung anmelden.

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      Das Seminar ist dem Theater des 18. Jahrhunderts gewidmet, „en su dimensión más amplia, rebasando los límites cronológicos de la centuria“. Wir werden mit einer kurzen historischen Einführung beginnen und einen besonderen Fokus auf die Aufklärung (El Siglo de las Luces) legen, die wahrscheinlich wichtigste Strömung des 18. Jahrhunderts. Zudem wird die Entwicklung des Theaters in Spanien im Laufe der Jahrhunderte thematisiert.
      Die im Verlauf des Semesters zu lesenden Primärtexte stammen aus unterschiedlichen Theaterformen. Von Nicolás Fernández de Moratín werden wir seine comedia „El sí de las niñas“ lesen und dabei gesondert auf die Funktion des Theaters im 18. Jahrhundert eingehen. Das Drama „Zinda“ von María Rosa de Gálvez bietet uns einen Einblick in die Theaterform der tragedia, sowie in das Thema der Sklaverei in Spanien. Es sind zusätzlich Lektüren kürzerer Texte geplant, wie der sainete „Manolo“ von Ramón de la Cruz. Hier wird vor allem die Herkunft und soziale Stellung zweier zentraler Figuren des Theaters –majo/a und petimetre/a– im Mittelpunkt stehen. Wichtig bei der Auseinandersetzung mit den Werken im Seminar wird nicht nur der dramatische Text als solcher sein, sondern auch außertextliche Phänomene wie Publikationsprozess und Werkrezeption, vor allem im Hinblick auf die in Spanien zu dieser Zeit noch bestehende Inquisition und die damit einhergehende doppelte Zensur. Wir werden auch zentrale Aspekte der Aufführungspraxis untersuchen, wie Kleidung, Bühnenausstattung und die Rolle des Publikums.
      Ein weiterer wesentlicher Bestandteil des Seminars wird die Lektüre von literaturtheoretischen Texten aus dem 18. Jahrhundert sein. Wir werden relevante Auszüge aus der „Poética“ von Ignacio de Luzán lesen, der begründenden Schrift des neoclasicismo in Spanien, sowie die „Defensa de las mujeres“ von Benito Jerónimo Feijoo, einen protofeministischen Text aus seinem „Teatro crítico universal“.

    • 17085 Advanced seminar
      Alonso Fernández de Avellaneda, autor del Quijote (Anita Traninger)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: KL 29/110 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Der Don Quijote ist ein Text, der nicht nur einmal geschrieben wurde. Noch bevor Miguel de Cervantes eine Fortsetzung veröffentlichen konnte, kam ihm Alonso Fernández de Avellaneda zuvor und gab den zweiten Teil des Don Quijote in den Druck. Ausgehend von diesem, nach heutigen Begriffen illegitimen Werk fragen wir in dem Seminar nach Schreiben und Wiederschreiben als konstitutiven Praktiken des und im Don Quijote – von der Manuskriptfiktion, die Cide Hamete Benegeli als ‚wahren Autor‘ einführt bis zu Jorge Luis Borges’ Pierre Menard, der sich einer wortidentischen Neufassung verpflichtet.

    • 17520 Seminar
      Music and Politics (Joao Cardante Romao)
      Schedule: Mo 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: SR II Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

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      "How political is music?" is perhaps one of the most frequently asked questions in musicological and journalistic literature. Reflections on the power of music abound, from Plato to Adorno to the present. Numerous examples confirm that music and politics intersect on many levels. Among the most frequently cited are the role of music in shaping the identity of social movements (e.g., protest songs), or the valuable use of music in promoting social justice (e.g., "El Sistema" in Venezuela). But if the intersection between music and politics seems a given, it is crucial to think of music as a political act beyond its most obvious manifestations. In this sense, thinking music politically invites us first and foremost to rethink what both music and politics are, as well as to rethink their function in society. Ultimately, this seminar aims to contribute to a more comprehensive understanding of how music has been the subject of constant negotiations between the aesthetic, the institutional, and the social. We will therefore focus on some historical and contemporary examples that illustrate the most common debates about the politics of music, especially its material-environmental relations and the political-economic conditions of its production, reception and circulation.

    • 17524 Seminar
      Theater macht Arbeit: Schlaglichter auf Theater, Ökonomie und Produktion (Friederike Oberkrome)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: SR I Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

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      „Und lasst ihn gewahren, dass ihr nicht zaubert, sondern arbeitet, Freunde“, fordert Brecht in seinen Gedichten aus dem Messingkauf. Die nur halbhoch gehängten Bühnengardinen, um die es an dieser Stelle geht, sollen dem Publikum genügend Einsicht in die Maschinerie verschaffen, um zu begreifen, wie das Geschehen vor seinen Augen hergestellt wird. Hieran anschließend, werden wir uns in diesem Seminar überblickshaft mit der Frage beschäftigen, wie Arbeitsverhältnisse und Produktionszusammenhänge im Bereich des Theaters über das letzte Jahrhundert hinweg aufgegriffen, gezeigt und verhandelt wurden. Welche Arbeits- und Produktionszusammenhänge finden Eingang auf die Bühne? In welchen Formaten wird Arbeit verhandelt und wie und von wem wird diese repräsentiert? Wie wird Theaterarbeit selbst auf der Bühne vorgestellt? Und inwiefern verändert sich Theatermachen, wenn es als Arbeit begriffen wird? Um in das Thema einzusteigen, lesen und diskutieren wir zunächst einschlägige Texte zum durchaus widersprüchlichen Verhältnis von Kunst bzw. Theater und Arbeit. Im weiteren Verlauf werden wir uns schlaglichtartig mit konkreten Gegenständen befassen. Zu denken wäre bspw. an das Arbeitertheater der 1920er Jahre, als dessen namhaftester Vertreter Erwin Piscator gelten kann. Aber auch Dramatikerinnen wie Anna Gmeyner, Lu Märten oder Ernst Rosmer (Pseudonym von Elsa Bernstein-Porges) engagierten sich mit ihren Zeitstücken in der Weimarer Republik sowie schon um die Jahrhundertwende für die Belange der Arbeiterschaft, insbesondere der tätig werdenden Frauen. Weitere Themenkomplexe, denen wir uns im Seminar annähern wollen, sind u.a. die Produktionsbedingungen in der DDR, das Theaterschaffen von sogenannten „Gastarbeiter*innen“, die in der Folge des 1961 mit der Türkei abgeschlossenen Anwerbeabkommens nach Westdeutschland kamen, theatrale Verhandlungen von Haus- und Sorgearbeit, Theaterarbeit als literarische bzw. als Verlagsarbeit, sowie die Produktionsbedingungen in der sogenannten Freien Szene.

    • 17526 Seminar
      Musik-Cover: Von Operette bis Pop (Miriam Akkermann)
      Schedule: Mo 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: SR I Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

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      Musik-Cover, also die Neuinterpretation von bestehenden Musikstücken, sind gerade in der Popmusik ein verbreitetes und beliebtes Phänomen. Während rechtlich zwischen Kopien und Bearbeitungen unterschieden wird, sind einzelne Musikstücke in ihrer Cover-Version sogar erfolgreicher als die Originale – ein nicht allzu altes Beispiel ist u.a. Johnny Cash’s Version von „Hurt“, als Covers zählen aber auch die Neuinterpretationen von Conor Maynard, deren Reichweite nicht nur durch Tiktok rasant steigt. Doch was macht den Reiz dieser Neuinterpretationen aus? Handelt es sich um das viel benannte „Hit-Recycling“ oder um eine andere Form der Musikinterpretation, wie sie aus auch der Klassischen Musik bekannt ist? Welche Lieder werden eigentlich gecovert? Was haben Musik-Covers mit Operetten zu tun? Und wie sind die neuen „Cover“-Versionen einzuordnen, in denen KI-tools nie dagewesene Versionen von Interpreten und Stücken erzeugen? Mit einbezogen in diese Fragen werden auch Anleihen an Bühnenshows und Musikvideos. Das Seminar richtet sich an Studierende, die Interesse daran haben, sich mit dem Phänomen des Musik-Covers in der Popmusik ab den 1950er Jahren zu beschäftigen. Im Zentrum stehen insbesondere die übergeordneten Fragen: Was ist anders bei der neuen Interpretation im Vergleich zum Original? Wie wird dies erzielt? Welche Absicht steht dahinter? Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, ein breiter Zugang zu Musik und aktives Musikhören auch der (Pop-)Musik aus dem 20. Jahrhundert ist hilfreich.

      Suggested reading

      Ariane Petschow. Die Coverversion und musikalischer Fortschritt? Eine Analyse der künstlerischen Bedeutung der Praktiken des Coverns in der populären Musik. Hamburg 2014. Christian Huck. „Coverversionen. Zum populären Kern der Popmusik" POP, vol. 4, no. 1, 2014, S. 153-176. DOI https://doi.org/10.14361/pop-2014-0121. Christopher Jost und Gerd Sebald. „Musik – Kultur – Gedächtnis. Eine Einleitung“. In: Jost, C., Sebald, G. (Hgs). Musik – Kultur – Gedächtnis. Soziales Gedächtnis, Erinnern und Vergessen – Memory Studies. Wiesbaden 2020. DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-29609-4_1. Marc Pendzich. Von der Coverversion zum Hit-Recycling. Historische, ökonomische und rechtliche Aspekte eines zentralen Phänomens der Pop- und Rockmusik. Münster, 2004. Yvonne Wasserloos. „Could it be magic? Cover und ihre Ordnung von Zeit und Ort”, in: Herr, C., Rüdiger, W. (Hgs). Mensch – Musik – Wissenschaft. Festschrift für Volker Kalisch, Brill 2024, S. 487–511. DOI: https://doi.org/10.30965/9783846767900_023.

    • 17528 Seminar
      Das Theateruniversum des "dunklen" Genies. Zum 150. Geburtstag von Vsevolod Meyerhold (Swetlana Lukanitschewa)
      Schedule: Fr 10:00-14:00, zusätzliche Termine siehe LV-Details (Class starts on: 2025-04-25)
      Location: SR IV Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

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      Am 9. Februar 2024 jährte sich der Geburtstag des impulsreichsten russischen Theateravantgardisten, des „flexibelste[n] Meisters der russischen Bühne und glanzvollste[n] aller ihrer Umgestalter“, des „dunklen“ Genies Vsevolod Meyerhold zum 150. Mal. Mitte der ersten Dekade des 20. Jahrhunderts schaltete sich Meyerhold - bis 1903 ein erfolgreicher Schauspieler am illusionistischen Moskauer Künstlertheater - in die Polemik gegen seinen Lehrer Stanislavskij ein. Unter den Forderungen, die Meyerhold an das „Theater der Zukunft“ gestellt hatte, war die Abschaffung der sogenannten „vierten Wand“, die im Künstlertheater die Bühne und den Zuschauerraum trennen sollte, sowie die Absage an das Text-Modell, das dem psychologisch-realistischen Theater zugrunde lag, zugunsten des Performance-Modells. Nach der Oktoberrevolution von 1917 trat Meyerhold der Kommunistischen Partei bei und schloss sich der damals noch geringen Zahl der Fachmänner an, die der neuen Macht ihre Zusammenarbeit angeboten hatten. Eines der kurzlebigen Projekten Meyerholds, das auf die Erschaffung des neuen Theaters und des neuen Schauspielers zielte, sollte ganz im Geiste der Zeit „Theateroktober“ heißen. In den beginnenden 1920er Jahren arbeitete Meyerhold an der Entwicklung der sogenannten Biomechanik - eines neuen Ausbildungssystems für Schauspieler - und setzte seinen theaterästhetischen Entwurf auf der Bühne seines Meyerhold-Theaters (GosTIM) um. Im Seminar soll anhand der Schriften Meyerholds und der Zeitdokumente sowie der Vertiefung in die Kunstdiskurse der 1910er und 1920er Jahre ein Blick auf die verschiedenen Phasen der Entwicklung des theaterästhetischen Konzeptes des Meisters geworfen werden.

    • 17617g Seminar
      Fabulation: politiken des Ästhetischen (Louis Breitsohl)
      Schedule: Mo 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: K 031 Seminarraum (Anbau Cinepoetics) (Grunewaldstr. 35)

      Additional information / Pre-requisites

      Erwartet werden regelmäßige Anwesenheit, aktive Mitarbeit sowie die Bereitschaft, die Mitverantwortung für eine Sitzung in Form der Darstellung eines Forschungsbeispiels zu übernehmen.

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      Während der Begriff der Fabulation gerade seit der Corona-Pandemie in den näheren Dunstkreis der Diskussionen um FakeNews, Parallelgesellschaften und Desinformation gerückt ist, will dieses Seminar die theoretischen Ursprünge und die Potentialität der Fabulation als politischer Praktik in den Blick nehmen. Denn wo die gewaltvollen Prozesse der Geschichte und hegemonialen Geschichtsschreibung selbst Lücken, Brüche und Leerstellen produzieren, bieten gerade fiktional-fabulierte Texte die Möglichkeit diese zu füllen und den gesellschaftlichen Machtstrukturen, die immer auch als sprachliche und begriffliche gedacht werden müssen, etwas entgegenzusetzen. Als in die Zukunft gerichtetes Versprechen eines lebbaren Anderswo, oszillieren sie zwischen Gesellschaftsdiagnose, Analysen der (psycho-) sozialen Gesellschaftsstrukturierung im Mythos und Momenten der Deterritorialisierung, in denen die hegemonialen Sprachen minoritär werden und utopische Momente der Gemeinschaftsbildung aufblitzen. Neben einer Beschäftigung mit zentralen theoretischen Positionen (u. A. Deleuze, Irigaray, Hartman), widmet sich das Seminar anhand ausgewählter filmischer (Rocha, Galvadon, Chahine, Diop) und literarischer Lektüren (Butler, de L‘Horizon) gerade zwei ‚Fabulationslinien‘: Queer-feministischen und dekoloniale Suchbewegungen nach einer eigenen Position und Imaginationen des eigenen Überlebens im Kontext unbewohnbarer Welten.

    • 17802 Wahlveranstaltung
      Paris – Berlin: Literatur der Goldenen Zwanziger und der années folles (Marina Allal)
      Schedule: Mo 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: JK 31/122 Geschäftszimmer (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      Anmeldung bis zum 11.04.25 per E-Mail (marina.allal@fu-berlin.de) erbeten, falls keine Anmeldung über Campus Management möglich ist.

      Comments

      Mit den Begriffen „Goldene Zwanziger“ und „Goldene Zwanziger Jahre“ wird das vielfältige kulturelle Leben in Berlin und Paris eines Jahrzehnts bezeichnet, das auf die Kriegswirren der Jahre 1914-1918 folgte und mit dem Börsenkrach ein jähes Ende fand. Doch dieses Jahrzehnt war alles andere als golden, sondern von vielen Gegensätzen geprägt: Während die „neue Frau“, la „garçonne“, als Inbegriff weiblicher Emanzipation und eines ungezwungenen Lebensstils gefeiert wurde und gängige Geschlechterrollen und sexuelle Normen in Frage gestellt wurden, gewannen nationalistische, antifeministische und antisemitische Ideologien, die eine radikale Abkehr von der Moderne propagierten, an Boden. Dem unbeschwerten Treiben auf dem Kudamm und den Boulevards stand die Armut der Arbeiterklasse und vieler Neuankömmlinge gegenüber. Wie spiegeln sich diese Gegensätze in der Berliner und Pariser Stadtliteratur jener Jahre wider? Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede lassen sich in der Darstellung der Moderne ausmachen? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des Seminars, das sich mit ausgewählten Werken dieser Zeit beschäftigen wird.

      Suggested reading

      Die zu behandelnden Werke werden in der ersten Sitzung besprochen.

    • 17981 Seminar
      Understanding University: Praktiken, Rhetorik, Kritik (Dillwyn Thier)
      Schedule: Fr 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-25)
      Location: J 32/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      Es wird vorausgesetzt, dass in Vorbereitung auf die Sitzungen theoretische Texte gelesen und bearbeitet werden.

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      Universitäten bilden einen eigenen Mikrokosmos; in ihnen herrschen eigene Strukturen sowie rhetorische und habituelle Normen. Das Kennen und Beherrschen dieser Normen und Strukturen ist eine Voraussetzung für die Teilhabe und Partizipation im akademischen Raum, doch werden sie im Laufe eines Studiums in der Regel weder geschult noch gemeinsam reflektiert und analysiert. Diesem wollen wir uns im Seminar zum Modul „Understanding University“ ein Semester lang widmen: In einer Kombination aus sozialwissenschaftlichem und geisteswissenschaftlichem Ansatz werden wir die Universität nicht nur als Ort unserer täglichen Studien und Arbeit betrachten, sondern auch als sozialen Raum, der von Machtstrukturen und Institutionen durchzogen ist. Die hier institutionalisierten Praktiken werden wir als Elemente eines deutschen akademischen Habitus identifizieren, innerhalb ihrer jeweiligen Kommunikationsrahmen analysieren und ausgehend von der Rhetorik als systematischem Werkzeug für sprachliches Handeln gezielt schulen. Ferner werden wir diese Praktiken entlang verschiedener sozialer Dimensionen wie Geschlecht und Klasse als Mechanismen des Ein- und Ausschlusses in die akademische Gemeinschaft entschlüsseln.

      Das Seminar ist inhaltlich in zwei Blöcke unterteilt. Im ersten Block setzten wir uns in einer theoretisch-analytischen Herangehensweise mit besagten Inhalten auseinander – dies erfordert die Bereitschaft, in Vorbereitung auf die Sitzungen theoretische Texte zu lesen. Der zweite Block widmet sich in einer praktischeren Herangehensweise (Schulung/Workshop) dem wissenschaftlichen Schreiben und Arbeiten – dies erfordert die Bereitschaft, in Vorbereitung auf die Sitzungen praktische Übungen im wissenschaftlichen Arbeiten zu erledigen.

    • 16033 Seminar
      Schellings Freiheitsschrift (Dina Emundts)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Information for students

      Die Veranstaltung wird zusammen mit Jan Kerkmann durchgeführt.

      Additional information / Pre-requisites

      In dem Seminar wird eine regelmäßige Teilnahme erwartet, für die aktive Teilnahme müssen 2 Sitzungen schriftlich vorbereitet werden, in diesen Sitzungen müssen Sie auch anwesend sein.

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      In dem Seminar werden wir Schellings Freiheitsschrift (Untersuchungen über das Wesen der menschlichen Freiheit aus dem Jahre 1809) behandeln. Der Text zur Erklärung und Begründung der Möglichkeit menschlicher Freiheit ist spannend und er war (u.a. auf Heideggers Philosophie) sehr einflussreich. Aber er ist auch schwer zu verstehen. Schelling behandelt bei diesem Thema viele metaphysische und theologische Fragen. Es wird daher die Bereitschaft erwartet, sich mit diesem Text konzentriert und kritisch auseinanderzusetzen.

    • 16034 Seminar
      Körperkonzepte, Der Körper in der Philosophie (Francesca Raimondi)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Additional information / Pre-requisites

      Das Seminar kombiniert historische Textlektüren mit aktuellen Debatten zu Leiblichkeit, Geschlecht, Subjektivität und Macht.

      Comments

      Der Körper spielt in der Philosophie eine ambivalente Rolle: Mal wird er als bloßes Objekt des Geistes betrachtet, mal als zentrales Medium von Erfahrung, Macht und Identität. In diesem Seminar verfolgen wir anhand von wichtigen Etappen die Entwicklung des Körperbegriffs von der frühen Neuzeit bis zur Gegenwart.

      Ausgehend von Descartes’ Dualismus und Spinozas Monismus untersuchen wir Humes skeptische Perspektive auf körperliche Identität und Nietzsches radikale Neubewertung des Leibes. Im 20. und 21. Jahrhundert erweitern feministische, phänomenologische, poststrukturalistische sowie rassismuskritische Theorien den Diskurs: Der Körper wird als sozial konstruiert, von Macht durchzogen und als Schauplatz von Widerstand und Transformation gedacht; Unterschiede wie Körper und Leib oder Körper und Fleisch werden eingeführt.

      Suggested reading

      Texte von Descartes, Spinoza, Hume, Nietzsche, Beauvoir, Butler, Foucault, Deleuze, Grosz u. a.

    • 16035 Seminar
      Wittgensteins Philosophische Untersuchungen (Elena Romano)
      Schedule: Do 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Additional information / Pre-requisites

      Die Kenntnis der englischen Sprache wird vorausgesetzt.

      Comments

      Wittgensteins Gedanken, die 1953 posthum unter dem Titel ”Philosophische Untersuchungen” veröffentlicht wurden, “betreffen viele Gegenstände: Den Begriff der Bedeutung, des Verstehens, des Satzes, der Logik, die Grundlagen der Mathematik, die Bewußtseinszustände und Anderes.” (PU, Vorwort) Die ”Philosophischen Untersuchungen” stellen das fundamentale Werk von Wittgensteins philosophischer Rückkehr zur Philosophie nach der Ablehnung des ”Tractatus Logico-Philosophicus” dar. Im Zentrum des Seminars steht Wittgensteins Text, der in thematische Felder unterteilt und diskutiert wird. Die Probleme, die uns insbesondere beschäftigen werden, kreisen um die Natur der Bedeutung, die Begriffe des Sprachspiels und der Familienähnlichkeiten, Wittgensteins grundlegende Auffassung der Philosophie, das Problem des Regelfolgens und die Möglichkeit einer Privatsprache.

      Suggested reading

      Baker, G. P., Hacker, P. M. S. (2009), ”Wittgenstein. Rules, Grammar and Necessity”; Blackwell, Oxford; - (2005), ”Wittgenstein: Understanding and Meaning”; Blackwell, Oxford;

      Ginsborg, H. (2020), “Wittgenstein on Going On”; in: Canadian Journal of Philosophy, 50(1); pp. 1–17; - (2011), “Primitive Normativity and Skepticism about Rules”; in: The Journal of Philosophy, 18(5); pp. 227—254;

      Kripke, S. (1982), ”Wittgenstein on Rules and Private Language”; Blackwell, Oxford;

      Kusch, M. (2006), ”A Sceptical Guide to Meaning and Rules. Defending Kripke’s Wittgenstein”; Acumen, Chesham;

      Monk, R. (1991), ”Ludwig Wittgenstein. The Duty of Genius”; London: Vintage;

      Schroeder, S. (2006), ”Wittgenstein”; Cambridge: Polity.

    • 16036 Seminar
      Heideggers Sein und Zeit (Teil 2) (Janis Walter)
      Schedule: Di 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Comments

      In diesem Seminar lesen und erarbeiten wir gemeinsam den zweiten Teil von Heideggers ‘Sein und Zeit‘. Das Seminar baut auf einer intensiven Auseinandersetzung mit dem ersten Teil auf.

    • 16038 Seminar
      Einführung in Kants Kritik der reinen Vernunft (Ansgar Seide)
      Schedule: Mo 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

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      Kants „Kritik der reinen Vernunft“ gilt als eines der bedeutendsten und einflussreichsten Werke der Philosophiegeschichte. In ihr unterzieht Kant die traditionelle Metaphysik einer umfangreichen Kritik und entwickelt seine eigene transzendentalphilosophische Position, mit der er die Metaphysik und die Erkenntnistheorie revolutioniert.

      Wir werden uns in diesem Seminar vor allem mit den Vorreden und den Einleitungen (jeweils der ersten und der zweiten Auflage) der „Kritik der reinen Vernunft“ beschäftigen, um einen Einstieg in Kants theoretische Philosophie zu erlangen. In diesen Teilen entwickelt Kant wichtige Grundbegriffe und Leitideen seiner Konzeption, die für das Verständnis des gesamten Werkes zentral sind.

      Suggested reading

      Sie haben die Wahl zwischen verschiedenen Ausgaben der „Kritik der reinen Vernunft“ (z.B. von Meiner, Suhrkamp, deGruyter), wobei dringend darauf zu achten ist, dass die benutzte Ausgabe die Paginierung der beiden Auflagen (A- und B-Auflage) der Akademie-Ausgabe enthält.

    • 16039 Seminar
      Descartes: Meditationen (Ansgar Seide)
      Schedule: Di 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

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      In seinen „Meditationes de prima philosophia“ verfolgt René Descartes (1596-1650) das Ziel, die Existenz Gottes und die Unsterblichkeit der Seele zu beweisen. Im Verlauf seiner hierfür angestellten Betrachtungen berührt er wichtige metaphysische und erkenntnistheoretische Themen, die eine große wirkungsgeschichtliche Relevanz entfaltet haben. Hierzu zählen etwa der von Descartes vertretene Substanzendualismus und die in der ersten Meditation entwickelte Argumentation für einen radikalen Außenweltskeptizismus, den Descartes im Verlauf der Schrift durch den Beweis der Existenz Gottes zu überwinden beansprucht. Wir werden im Seminar den Text gründlich lesen und die Positionen und Argumente Descartes’ ausführlich rekonstruieren.

      Suggested reading

      Es gibt verschiedene gut brauchbare Ausgaben des Textes der Meditationen, insbesondere vom Meiner-Verlag und vom Reclam-Verlag.

    • 16056 Seminar
      Immanuel Kants Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft (Roland Krause)
      Schedule: Mo 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)

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      In seiner „Religionsschrift“ geht es Kant zum einen darum, ein Verständnis von Religion zu erarbeiten, das den Maßstäben seiner der Aufklärung verpflichteten kritischen Philosophie genügt. Er setzt sich dabei mit dem Christentum auseinander. Zugleich vertieft und entwickelt Kant hier diejenige metaethische Theorie, welche er zuvor in der Grundlegung zur Metaphysik der Sitten und der Kritik der praktischen Vernunft entwirft. Insbesondere interessiert ihn das Böse: worin es besteht, warum es uns anzieht, ob der Mensch seiner Natur nach böse ist und wie die Abkehr vom Bösen für uns möglich ist. Wir wollen Kants Gedankengang nachvollziehen und prüfen, indem wir ihn gemeinschaftlich zugleich eng am Text und in eigenen Worten diskutieren. Vertrautheit mit den Grundzügen von Kants praktischer Philosophie ist dabei hilfreich aber nicht notwendig. Textgrundlage soll die Ausgabe des Felix Meiner Verlags sein.

    • 16220 Lecture
      Rom und die (griechische) Philosophie (Melanie Möller)
      Schedule: Mi 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: Hs 1a Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      WICHTIGER HINWEIS: Die Sitzung am 30. April findet in einem anderen Raum statt: Hörsaal Thielallee 67 (etwa 10-12 min zu Fuß von der Rostlaube)

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      Dass die Römer der früheren Zeit sich gegen (zumal auswärtigen) intellektuellen Einfluss gesträubt haben, ist hinlänglich bekannt. Einige Berühmtheit hat die Philosophengesandtschaft des Jahres 155 v. Chr. erlangt; die zur Verhandlung über eine Geldstrafe nach Rom gereisten Vertreter der Stoa (Diogenes von Seleukia), des Peripatos (Kritolaos) und vor allem der Akademie (Karneades von Kyrene) haben sich an den hartnäckigen Römern, allen voran am als ultrakonservativ verrufenen Cato, die Zähne ausgebissen und mussten unverrichteter Dinge wieder abziehen. Das ist aber nur die eine Seite, die in der Rezeption freilich besonders gerne herausgestellt wird. Auf der anderen Seite konnte die Philosophie, ähnlich wie die Rhetorik, in Rom von Beginn eine große und vor allem breite Wirkung entfalten. So konnte es schließlich doch zur allmählichen „Einbürgerung der Philosophie in Rom“ (R. Harder) kommen. Eigenständige, originelle Philosophen bzw. Philosophenschulen scheinen die Römer indes kaum hervorgebracht zu haben. Wie auf anderen geisteswissenschaftlichen Gebieten haben sie sich eher auf die (durchaus kritische) Auseinandersetzung mit den kulturellen Importen konzentriert und daraus ihre eigenen Theorien (weiter)entwickelt, stets mit einem besonderen Fokus auf der pragmatischen Dimension. Um der Entwicklung und Bedeutung der Philosophie im antiken Rom (und ihrer Rezeption) gerecht zu werden, gilt es allerdings, Kriterien wie „Originalität“, „Pragmatik“, „Wahrheit“/ „Wahrscheinlichkeit“ oder „Selektion“ einer grundlegenden Revision zu unterziehen. Der Eklektizismus eines Cicero muss als intellektuelle Haltung nicht zwingend weniger tiefschürfend oder sogar „originell“ sein als die theoretisch basierte Philosophie eines Platon oder Aristoteles. Die Vorlesung möchte sich zum einen mit diesen grundsätzlichen Fragen der Genese und Entwicklung von Philosophie befassen; zum anderen – und schwerpunktmäßig – ist sie als kritischer Durchgang durch die römische Philosophiegeschichte konzipiert: Die griechisch geprägten Anfänge werden ebenso in den Blick genommen wie die spätantik-christlichen Adaptionen und Veränderungen (u.a. Augustinus, Boethius). Im Mittelpunkt stehen die prominenten Schulen mit ihren römischen Adepten und Kritikern: die Akademie (v.a. in ihrer skeptischen Phase, der Cicero besonders zuneigte), der Peripatos, die Stoa (die sich nicht nur bei Seneca und Marc Aurel besonderer Beliebtheit erfreute), und die Schule Epikurs, die es von jeher besonders schwer hatte in Rom (Lukrez). Alle philosophischen Schulen und Denkrichtungen werden an Textbeispielen vorgestellt und diskutiert. Ein (weiterer) Leitfaden werden uns Michel Foucaults Schriften sein (v.a. Sexualität und Wahrheit, Bd. III, und Der Mut zur Wahrheit). Lektüre zur Vorbereitung: Richard Hader, „Die Einbürgerung der Philosophie in Rom“, Die Antike 1971 (wieder abgedr. in RH, Kleine Schriften)

    • 16242 Miscellaneous
      Das Genus Femininum und die Rolle der Frau im Indogermanischen (Matthias Fritz)
      Schedule: Fr 08:00-10:00 (Class starts on: 2025-04-25)
      Location: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)
    • 16320 Lecture
      Geschichte der Naturphilosophie (Lars Reuke)
      Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: KL 29/207 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

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      Natur (phýsis, natura) ist einer der zentralen Begriffe, mit denen Menschen die Welt kategorisieren. Was aber genau unter dem Begriff „Natur“ zu verstehen ist, bleibt oftmals unklar. In der Vorlesung soll versucht werden, anhand eines historischen Durchgangs den Naturbegriff zu präzisieren. Dabei werden – jeweils mithilfe verschiedener philosophiehistorischer Positionierungen – einige zentrale Fragestellungen der Naturphilosophie bearbeitet werden. Unter anderem sind dies: Was heißt es, dass die Natur Gesetzen folgt? Wie ordnen wir die Natur und gibt es in ihr eine Ordnung, die unabhängig von menschlichen Bemühungen um diese Ordnung ist? Was sind Raum und Zeit? Ist Materie einfach nur unbelebte Masse? Wie kommt Geist und Selbstbezug in die Natur? Ist sie gar grundständig beseelt und belebt? Hat die Natur ein Ziel?

    • 16322 Practice seminar
      Thomas von Aquin, De anima (Lars Reuke)
      Schedule: Mi 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Eine der wirkmächtigsten Theorien der Seele im Ausgang von der aristotelischen Philosophie stammt von Thomas von Aquin, der die Seele als die Form des Körpers begreift. Anders als unser heutiger Begriff der Seele, der zum einen vor allem auf das innere Erleben von Menschen abhebt und nicht selten auch mit eher esoterischen Ansichten verbunden wird, ist dieser Begriff in der aristotelischen Tradition, zu der auch Thomas zählt, ein technischer Begriff zur Analyse von Lebewesen: Die Seele umfasst also nicht nur Geistiges, sondern nicht zuletzt auch die vegetativen und sensitiven Vermögen der Lebewesen. Wir wollen im Seminar eine Auswahl an Texten des Thomas zur Seele lesen. Dabei werden die beiden Summen, die Quaestiones disputatae sowie Thomas’ Kommentar zur De anima-Schrift des Aristoteles untersucht werden.

    • 16323 Practice seminar
      Boethius, De consolatione philosophiae (Lars Reuke)
      Schedule: Do 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      In diesem Seminar wollen wir in kursorischer Lektüre den berühmten prosimetrischen Text Trost der Philosophie des Boethius lesen. Boethius beschreibt hier, wie die Philosophie, die als sprechende Figur im Text auftaucht, dem an der Seele erkrankten Gefangenen Boethius Linderung und Trost liefert. Wir wollen diesen Text vor allem in Hinblick auf seinen philosophischen Inhalt lesen, aber auch seine kunstvolle literarische Gestaltung, die Prosa und metrische Passagen vereint, untersuchen.

    • 16324 Seminar
      Atome, Erkenntnis und Freiheit - Pierre Gassendi und Descartes (Juliane Küppers)
      Schedule: Mo 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: JK 31/125 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Pierre Gassendi gehört zu den bis heute einflussreichsten Philosophen des 17. Jahrhunderts (vor allem in der Naturphilosophie und Erkenntnistheorie), ist aber fast völlig unbekannt. Er hat die Vorstellung, dass Materie aus Atomen – distinkten unteilbaren Partikeln – besteht, als ernstzunehmende naturwissenschaftliche Hypothese wirkmächtig ausgearbeitet; erkenntnistheoretisch einen pragmatischen Skeptizismus vertreten, der absolute und gesicherte Wahrheiten ablehnt; und mit seiner regen Vernetztheit in der republic of letters (der scientific community des 17. Jh.) dem britischen Empirismus den Weg bereitet.

      Die Gründe für seine heutige relative Unbekanntheit sind vor allem die philosophiehistorische Übermacht seines Zeitgenossen und Antagonisten René Descartes (auch in der Forschung und universitären Lehre) – und trivial, aber ausschlaggebend: die bis heute völlig unzureichende Übersetzung und Edierung seiner im Original lateinischsprachigen Schriften in moderne Sprachen. In diesem Seminar lesen wir daher größtenteils englische Übersetzungen, weil auf Deutsch schlicht noch nicht viel publiziert ist.

      Sicherlich ist Gassendi auch schwer in übliche Kategorien einzuordnen: Ein katholischer französischer Priester, der sich für die Rehabilitierung des moralisch verrufenen Epikureismus sowie für einen pragmatischen Skeptizismus eingesetzt hat; ein Gegenspieler Descartes‘, der wesentlich mehr Wirkmacht im englischsprachigen Raum im britischen Empirismus – u.a. bei Hobbes, Locke, bis hin zu Hume – entfaltet hat als in der sogenannten Kontinentalphilosophie; und ein Ethiker, der seinen christlichen Glauben überzeugend mit dem epikureischen Streben nach Glück verbinden konnte. 

      In diesem Seminar lesen und besprechen wir Gassendis wirkmächstigste Schriften und ihre Quellen. Zunächst werfen wir einen Blick auf die antiken Vorläufer seiner Naturphilosophie, die epikureische Atomlehre und deren empiristische Erkenntnistheorie sowie die der Skeptizisten. Dann lesen wir Gassendis Ablehnung der bis ins 17. Jahrhundert vorherrschenden aristotelischen Schultradition (englisch), seine Auseinandersetzung mit Descartes um rationalistische vs. empiristische Erkenntnistheorie (deutsch) sowie schließlich seine Ausarbeitung einer der Wissenschaft des 17. Jh. angemessenen grundlegenden Materietheorie als Erklärung für alle Vorgänge des Kosmos (englisch). Mit der Lektüre seiner daraus resultierenden Ethik, Politik- und Gesellschaftstheorie (englisch), die u.a. Spuren in der Idee des pursuit of happiness in der US-Verfassung hinterlassen hat, beenden wir das Seminar.

      Im Laufe des Semesters werden wir begleitend auch die Praxis der Philosophiegeschichtsschreibung besprechen: warum einige Philosophen mehr überliefert, erforscht und gelehrt werden und andere weniger.

      Obligatorische Textausgaben und/oder Sekundärliteratur müssen Sie vorab nicht organisieren. Die Semesterlektüre wird über Blackboard gestellt.

    • 16401 Lecture
      Rhetorik und Literaturtheorie (Michael Auer)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: Hs 1a Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Die Vorlesung gibt eine Einführung in die Literaturtheorie und entscheidet sich für eine historische Darstellung. Damit soll der anhaltenden Bedeutung der Geschichte für die Literaturwissenschaft heute Nachdruck verliehen werden. Der Rückbezug auf die Rhetorik schärft dieses historische Bewusstsein. Außerdem gibt er zu verstehen, dass Theoriediskurse immer auch Fragen nach Stil und Form miteinschließen – oder jedenfalls miteinschließen sollten. Im Durchgang durch die Geschichte werden die Entwicklungen in der ‚klassischen‘ Poetik und Ästhetik ebenso berücksichtigt wie die Entstehung einer (post-)modernen Literaturtheorie, insbesondere im Zusammenspiel von Formalismus, Linguistik und Psychoanalyse. Dabei soll weniger eine bestehende Theorielandschaft vor Augen geführt werden. Vielmehr geht es in erster Linie darum, auf Möglichkeiten einer zukünftigen literaturwissenschaftlichen Arbeit aufmerksam zu machen.

    • 16415 Seminar
      Dis- und andere abilities – Disability Studies in der Literaturwissenschaft (Esther von der Osten)
      Schedule: Mo 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: JK 31/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Das englische Wort „disability“ kann sagen, dass diese eine von unzähligen diversabilities eines Körpers und einer sozialen Person ist. Das deutsche Wort „Behinderung“ wiederum kann die Frage aufwerfen, wer wen wie behindert. Inwiefern ist es bereits ein Akt der Behinderung, eine Person aufgrund der Wahrnehmung einer Differenz mit dem Wort Behinderung 'auf den Begriff zu bringen'? Inwiefern braucht es jedoch Worte und Begriffe, um politische und gesellschaftliche Veränderungen zu bewirken? Mit Begriffen und Worten arbeiten Theorie und ganz besonders Literatur, und so wird das Seminar fragen, welche Worte Literatur gibt, nimmt, verwandelt, wenn es um Behinderung geht, und wie sie das Verhältnis von Körper, Sprache und Schrift gestaltet. Welche Sprachen sprechen mit, werden vernommen, verstanden, nicht verstanden oder überhört, wenn auf den Begriff „körperlich/geistig behindert“, „stumm“, „gehörlos“ usw. gebrachte in Literatur sprechen? Wie Literatur die Vorstellungen und Begriffe befragt und in Bewegung bringt, geht einher mit ihrer Arbeit am Gedächtnis, das sich an die historischen und aktuellen Konsequenzen und Wirkungen solcher Vorstellungen erinnert.


      Wir lesen theoretische und literarische Texte, u.a. von Jeanne Benameur, Thomas Bernhard, Hélène Cixous, E.T.A. Hoffmann, Libuse Monikova, Toni Morrison, Heiner Müller, Chantal Spitz. Die endgültige Auswahl und Seminargestaltung wird zusammen mit den Teilnehmenden stattfinden, deren Anregungen gern aufgenommen werden. Zusätzlich ist ein Theaterbesuch sowie ein Filmscreening vorgesehen.

      Suggested reading

      Zur Einführung:

      Rosemarie Garland-Thomson, Extraordinary Bodies: Figuring Physical Disability in American Culture and Literature. New York 1997
      Sharon Snyder/David Mitchell: Narrative Prosthesis. Disability and the Dependencies of Discourse, Michigan 2014
      Linda Leskau, Tanja Nusser, Katherine Sorrels (Hg.): Disability in German-Speaking Europe. History, Memory, Culture. Rochester, New York 2022

    • 16420 Seminar
      Kollektives Übersetzen (Mário Gomes)
      Schedule: Mi 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-23)
      Location: KL 29/208 Übungsraum 1. Sitzung am 23.4.

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      Übersetzungskollektive sind neuronale Netzwerke. Durch die Verschaltung von menschlichen Gehirnen lassen sich komplexe übersetzerische Probleme, die viel Denkarbeit erfordern, meist effektiver bewältigen als allein. Als produktiv erweist sich dabei nicht nur die gemeinsame Anstrengung auf der Suche nach Lösungen, sondern auch die Gegenüberstellung von Interpretationen. Obwohl eine Vielfalt an Lesarten zwangsläufig mit einem gewissen Konfliktpotential einhergeht, ist es eben diese Kollision der Lektüren, die die Robustheit kollektiv erzeugter Übersetzungen gewährleistet.


      Im Rahmen dieses dezidiert praktisch ausgerichteten Seminars soll das Potenzial von Gruppenübersetzungen durch die Arbeit an einer Auswahl von lyrischen Texten erprobt werden. Übersetzt werden Texte aus verschiedenen Sprachen (vornehmlich aus dem Spanischen, Portugiesischen, Italienischen, Französischen und Englischen, ggf. aber auch aus anderen Sprachen) ins Deutsche. Es besteht zudem die Aussicht einer Veröffentlichung der übersetzten Texte.


      Das Seminar richtet sich an Studierende mit sehr guten Kenntnissen in mindestens einer der genannten Ausgangssprachen und Interesse an literarischer Übersetzung. Praktische Erfahrung ist für eine Teilnahme nicht erforderlich.

    • 16425 Seminar
      Tahiti: Die Erfindung einer sexuellen Heterotopie (Johannes Kleinbeck)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Als der Weltumsegler Louis Antoine de Bougainville im April 1768 am Strand von Tahiti an Land geht, projiziert er auf die Maohi – die indigenen Bewohner*innen der Südseeinsel – all jene Vorstellungen, die seit dem Rokoko-Diskurs über die Liebesinsel Kythera und Rousseaus Spekulationen über die vermeintliche »Zärtlichkeit« der sogenannten »edlen Wilden« fest in den Fantasien der französischen Literat*innen verankert waren. Er tauft die Insel nicht nur »Nouvelle Cythère«, in seiner Voyage autour du monde (1771) schreibt er auch über die Tahitianer*innen, ihre »einzige Leidenschaft« sei die »Liebe«, die hier keinerlei »Zwang« kenne. Mit Formulierungen wie diesen etabliert er einen exotistischen Topos über Tahiti, der die Insel als ein »irdisches Paradies« der »freien Liebe« imaginiert: Laut James Cook sei »in keinem anderen Land weniger platonische Liebe anzutreffen«. Und Immanuel Kant meint in den Sitten der Maohi gar eine Vorstufe der »Galanterie« im »bürgerlichen Zustand« zu erkennen, die er selbst im preußischen Königsberg noch nicht verwirklicht sah. Auch wenn sich schon Georg Forster, Denis Diderot oder Herman Melville kritisch mit solchen kolonialen Tagträumen auseinandergesetzt haben, bleiben sie mehr als 200 Jahre lang fester Bestandteil europäischer Imagination.

      Das Seminar möchte sich diesem Topos über Tahiti auf drei Wegen annähern: In einem ersten Schritt versuchen wir mit Hilfe der Anthropologin Anne Salmond die kosmologischen Prämissen zu rekonstruieren, mit denen die Maohi die ersten Begegnungen mit den Europäer*innen gedeutet haben. In einem zweiten Schritt soll in der Lektüre von Entdeckungsreisenden wie Samuel Wallis, Bougainville, Cook oder Georg Forster, von Philosophen wie Rousseau und Kant, aber auch von Literaten wie Denis Diderot oder Herman Melville die Entstehung, aber auch die Kritik dieses Diskurses über Tahiti als Ort der »freien Liebe« nachgezeichnet werden. Und in einem dritten Schritt will das Seminar dem Umstand nachgehen, dass Michel Foucault 200 Jahre nach Bougainvilles Aufenthalt auf Tahiti – nämlich im Jahr 1969 – die Beschreibungen des ersten französischen Weltumseglers heranzieht, um sich kritisch mit den Vorstellungen der Studierendenbewegung und ihrer Ideen einer »freien Liebe« auseinanderzusetzten. In seiner an der Reformuniversität Vincennes gehaltenen Vorlesung über Le Discours de la sexualité (1969) vergleicht er Herbert Marcuses Eros and Civilisation (1955) mit nichts anderem als mit Bougainvilles schwelgerischen Berichten von Tahiti, um die spezifische Funktionsweise einer von ihm sogenannten »sexuellen Heterotopie« zu erläutern.

       Für das Seminar ist ein Besuch im Schloss Charlottenburg geplant, um gemeinsam über Antoine Watteaus Gemälde Pèlerinage à l’île de Cythère zu diskutieren.

      Suggested reading

      Lektürevorschlag zur Vorbereitung:

      Anne Salmond,

      • Two Worlds: First Meetings Between Maori And European 1642–1772, Honolulu 1992.
      • Aphrodite's Island: the European Discovery of Tahiti, Berkeley 2011.

    • 16430 Advanced Seminar
      Hölderlins späte Hymnik (David Wachter)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: K 31/201 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Hölderlins späte Gedichte, um und kurz nach 1800 entstanden, sind faszinierend, rätselhaft und herausfordernd. Mit ihren kühnen Entwürfen und schroffen Texturen erweitern sie die Möglichkeiten der lyrischen Sprache auf radikale Weise und entziehen sich dem leichten Verständnis. Im Spannungsfeld von hymnischem Überschwang und elegischer Trauer öffnen sie geschichtsphilosophische Zugänge zur eigenen Gegenwart und zeugen von existenziellen Umbrüchen um 1800. Sie weisen dem „Sänger“ die Aufgabe zu, im Kontakt zum Heiligen zu stehen, und schaudern zugleich vor der Gewalt des Numinosen zurück. Sie setzen sich mit Kontakten zwischen griechischer Antike und Christentum auseinander, und sie unternehmen poetische Wanderungen über die Grenzen kultureller, historischer und mythischer Räume hinweg. Als poetologische Gedichte fragen sie immer auch selbstreflexiv nach den eigenen Bedingungen, Möglichkeiten und Grenzen: Was ist, kann und will ein Gedicht? – Im Seminar lesen wir gemeinsam wenige Werke, darunter „Wie wenn am Feiertage…“, „Der Rhein“ sowie „Brod und Wein“. Dabei gehen wir sehr genau vor. Schritt für Schritt, behutsam, nähern wir uns der poetischen Gestalt von Hölderlins später Hymnik. Ausgehend von dieser intensiven Lektüre erkunden wir (gattungs-)poetologische Problemfelder der Gedichte, fragen nach ihren literatur- und ideengeschichtlichen Bezügen, und lernen einige (wenige) theoretische Perspektiven auf sie kennen.

      Suggested reading

      Literatur zur Einführung:


      Friedrich Hölderlin: Sämtliche Gedichte. Text und Kommentar, hrsg. v. Jochen Schmidt, Frankfurt a.M.: Deutscher Klassiker Verlag 2005; Hölderlin-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung, hrsg. v. Johann Kreuzer, 2. Auflage, Stuttgart: J.B. Metzler 2020 (über Primo digital verfügbar).

    • 16639 Lecture
      Aufklärung (Friederike Günther)
      Schedule: Do 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: Hs 2 Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Die Vorlesung vermittelt einen Zugang zur Literatur der Aufklärungsepoche, indem exemplarisch Themen behandelt werden, die die Aufklärung bewegten und deren ambivalente Tendenz zu Integration und Ausschluss vor Augen führen. Ein Schwerpunkt liegt zum einen auf literarischen Texten, die Mensch, Natur und Umwelt in ein Verhältnis setzen: Behandelt werden Robinsonaden, der literarische Umgang mit Naturkatastrophen, lyrisch umzäunte Natur in Gestalt von Beeten und Gärten sowie Texte der Sehnsucht nach einer ‚authentischen‘ Naturidylle. Zum anderen werden die Modi und Umgangsweisen der aufgeklärten Literaturszene in Blick genommen: Bissigkeit und Schmeichelei der frühen Literaturkritik, aufgeklärte Geselligkeits-, Liebes- und Freundschaftsentwürfe, Ein- und Ausschlusskriterien literarischer Öffentlichkeit sowie die Diskussion von Fallgeschichten aus Medizin und Recht.

    • 16676 Advanced Seminar
      Literatur und Behinderung: Einführung in die Literary Disability Studies (Irmela Marei Krüger-Fürhoff)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Additional information / Pre-requisites

      Das Seminar wird zusammen mit Frau Ulrike Schulz durchgeführt.

      Comments

      Das Seminar widmet sich literarischen und kulturellen Repräsentationen verkörperter Differenz. Dabei beschäftigen wir uns mit Werken, in denen Kategorien wie Normalität und Abweichung verhandelt werden und Behinderung als Erfahrung mit sozialer und politischer Dimension erscheint. Im Mittelpunkt der gemeinsamen Arbeit steht die Analyse ausgewählter Darstellungen körperlicher, seelischer und geistiger Beeinträchtigungen in Literatur (Fiktion, Autobiographie, Dokumentation), Fotografie, Comic und digitalen Medien vom späten 19. Jh. bis zur Gegenwart, darunter Texte von Charlotte Perkins Gilman, Ernst Toller, Heinrich Böll, Dorothea Buck, Paula Fürstenberg und Benjamin Maack. Die grundlegenden theoretischen Texte aus den Bereichen Disability Studies und Literary Disability Studies, die wir diskutieren, liegen meist auf Deutsch, z.T. aber auch nur auf Englisch vor. Ergänzt wird die literaturwissenschaftliche Perspektive durch Einblicke in die Arbeit von Selbst- und Interessenvertretungen behinderter Menschen und Informationen zum Stand der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland. Der parallele Besuch der Vorlesung „Literary Disability Studies: Aspekte einer inklusiven Philologie“ ist keine Teilnahmevoraussetzung, wird aber empfohlen. Wenn Sie Zugänglichkeitsmaßnahmen (z.B. Gebärdensprach- oder Schriftdolmetschung) benötigen, melden Sie sich bitte zeitnah. Zur Einführung empfohlen: Urte Helduser: Literatur- und Sprachwissenschaften in den Disability Studies. In: Anne Waldschmidt (Hg.): Handbuch Disability Studies. Wiesbaden 2022, S. 219-233 (online über Primo).

    • 16678 Advanced Seminar Cancelled
      Literaturverfilmungen (Friederike Günther)
      Schedule: Do 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Das Seminar widmet sich dem Verhältnis von Literatur und Film. Wir lesen theoretische Texte zu den unterschiedlichen Vermittlungsweisen und der Rezeption beider Medien, erarbeiten Grundlagen der Filmanalyse und setzen uns mit aktuellen Literaturverfilmungen auseinander, nachdem wir die literarischen Texte behandelt haben, die den Film inspiriert haben.

    • 16679 Advanced Seminar
      Verbotene Bücher. Über Literatur und Recht (Helene Kraus)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)
    • 16682 Advanced Seminar
      Kreuzberg als Topos und Schauplatz in der Gegenwartsliteratur (Robert Walter-Jochum)
      Schedule: Mo 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      „Ein ganz normaler Sonnabendmorgen in Kreuzberg … wieder mal nur Bekloppte unterwegs“, beschreibt die BSR-Straßenreinigerin Sabrina in Thorsten Nagelschmidts Roman „Arbeit“ die Szenerie, in der sie unter übrig gebliebenen Feiernden nach einer Partynacht am Schlesischen Tor ihren Dienst aufnimmt. Nagelschmidts Roman fokussiert in einer multiperspektivischen Erzählweise das Zusammentreffen verschiedener (Wahl-, Dauer- und Teilzeit-)Kreuzberger, die sich mit ganz unterschiedlichen Perspektiven der Nachtarbeit, aber auch dem Stadtteil nähern, und erschafft so ein besonderes Porträt von Kreuzberg und seinen Bewohner:innen.

      Damit ist Nagelschmidt natürlich nicht der einzige: Der Stadtteil, von dessen langen Nächten schon 1978 im Chart-Hit der Gebrüder Blattschuss geschwärmt wurde, ist nach wie vor auch literarischer Handlungsort und in seiner Mischung aus Szene, Gentrifizierung, Migrationsschwerpunkt, Mauerrandgebiet und internationalem Sehnsuchtsort ein wichtiger Topos in der Gegenwartsliteratur. Wie Kreuzberg in Texten verschiedener Gattungen beschrieben und funktionalisiert wird, wollen wir uns in diesem Seminar genauer anschauen – an Romanen (das könnten z. B. sein: Nagelschmidt: „Arbeit“, Tim Staffel: „Südstern“, Vincenzo Latronico: „Die Perfektionen“, Gerhard Henschel: „Schauerroman“, Julia Rothenburg: „Mond über Beton“, Anton Weil: „Super einsam“, Deniz Utlu: „Die Ungehaltenen“), im Lied und Rap (Peter Fox, Tristan Brusch, Ufo361, Pashanim, Juju) aber auch im Theater (Ballhaus Naunynstraße).

      Weitere und andere Textideen fürs Seminar sind willkommen, auch gern bereits vor Semesterstart per Mail. Wir stellen den abschließenden Seminarplan in der ersten Sitzung zusammen. Zur Vorbereitung empfohlen ist die Lektüre von einigen der genannten Texte, um den Leseaufwand während des Semesters zu verringern.

    • 16684 Advanced Seminar
      Emine Sevgi Özdamar (Sandra Fluhrer)
      Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: JK 31/228 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Die Körperlichkeit der Erinnerung und die nicht zu ersetzende Bedeutung von Literatur, Theater, Film und Musik für die kollektive Verständigung über historische und gegenwärtige Erfahrung stehen im Zentrum des Werks der Schriftstellerin, Theatermacherin und Schauspielerin Emine Sevgi Özdamar (*1946). Ihr autobiographischer, hochpoetischer Roman Ein von Schatten begrenzter Raum (2021) ist eine monumentale Verteidigungsschrift dieser Prinzipien, die derzeit jeden Tag nur wichtiger zu werden scheinen. Die Ich-Erzählerin des Romans führt der Militärputsch in der Türkei Anfang der 1970er Jahre in ein geteiltes Berlin – in dem der Krieg noch nah scheint und an den Theatern nach Ausdrucksformen für das Gewicht des Vergangenen wie die Widersprüche der Gegenwart gesucht wird –, ein von der politischen und künstlerischen Aufbruchstimmmung der 1970er berauschtes Paris und immer wieder auch zurück nach Istanbul. Die Reisen begleitet die Suche nach einer ästhetischen Form für die eigene Erfahrung mit der Geschichte Europas im 20. Jahrhundert als Gewaltgeschichte, aber auch mit einem Nachkriegseuropa als grandiosem künstlerischen Möglichkeitsraum, der vielleicht bereits historisch geworden ist.

       

      Stück für Stück arbeiten wir uns im Seminar gemeinsam durch Özdamars 750 Seiten starken Roman. Auszüge aus anderen Texten Özdamars sowie literarischen Referenzen ergänzen die Lektüren. Bitte beginnen Sie die Romanlektüre bereits vor Semesterbeginn. Idealerweise haben Sie den Roman vorab schon einmal ganz gelesen. Die angegebene Buchausgabe ist verpflichtend zu beschaffen. Damit wir gemeinsam konzentriert am Text arbeiten können, bitte ich Sie, im Seminar nur mit Ihrer Buchausgabe und analogem Schreibzeug zu arbeiten (ohne digitale Geräte).

       

      Zu beschaffende Textausgabe:

      Emine Sevgi Özdamar: Ein von Schatten begrenzter Raum, Berlin: Suhrkamp 2021, TB: 2023 (ISBN TB: 978-3-518-47288-0, NP 15 €)

       

      Zur Orientierung: https://www.deutschlandfunkkultur.de/georg-buechner-preistraegerin-emine-sevgi-oezdamar-literarisches-werk-100.html

       

    • 16690 Seminar
      Das Lalebuch (Ralf Schlechtweg-Jahn)
      Schedule: Do 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: JK 26/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Das Lalebuch vom Ende des 16. Jh. ist die Vorlage der heute besser bekannten Schildbürgerstreiche. Die Lalen sind eigentlich die weisesten Menschen auf Erden, die aber, eben aufgrund ihrer Weisheit, ständig von den großen Herren der Welt als Berater an ihre Höfe gerufen werden. Um sich endlich den eigenen Hauswirtschaften widmen zu können, beschließen sie, sich dumm zu stellen – und werden es dann mehr und mehr wirklich.
      Der Text weist einige Ähnlichkeiten zu Thomas Morus Utopia auf, nämlich grundsätzlich in der Frage, ob ein utopisches, anderes Leben möglich ist, weshalb wir uns ergänzend auch mit der Utopia beschäftigen werden.
      Textgrundlage:
      Das Lalebuch. Nach dem Druck von 1597 mit den Abweichungen des Schiltbürgerbuches von 1598 und zwölf Holzschnitten von 1680. Hrsg. v. Stefan Ertz. Stuttgart 1970 (= RUB 6642/43)
      Thomas Morus: Utopia. Übersetzt von Gerhard Ritter. Nachwort von Eberhard Jäckel. Stuttgart 1983 (= RUB 513)

    • 16693 Lecture
      Von Gott und vom Dreck: Schauspiele im Mittelalter (Elke Koch)
      Schedule: Di 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Noch bevor sich das Theater als Institution entwickelte, wurde im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit in vielen Städten Europas, auch im deutschen Sprachraum, eine lebendige Kultur performativer Formen gepflegt. Schauspiele fanden im Rahmen von Kirchenfesten und in der Zeit der Fastnacht statt und wurden von Klöstern, Schulen oder Stadtbürgern veranstaltet. Die Themen und Formen reichen von Darstellungen der Heilsgeschichte mitsamt Schöpfung und Jüngstem Gericht bis hin zu obszönen Monologen; sie wurden als frommes Werk verstanden oder auch als Gefährdung öffentlicher Ordnung eingeschätzt. Die Texte, die von dieser Kultur zeugen, sind mit den Kategorien antiker und neuzeitlicher Dramenpoetik kaum zu erfassen, sondern verlangen einen eigenen analytischen Zugriff und teils eigene Begriffe und Konzepte. Auch die besonderen Bedingungen der Aufführung und die Möglichkeiten ihrer Rekonstruktion gilt es dabei zu reflektieren. Die Vorlesung stellt an ausgewählten Beispielen die wichtigsten Typen mittelalterlicher Spiele vor, erläutert historische Hintergründe sowie Probleme der Überlieferung und diskutiert Fragen der theoretisch-methodischen Konzeptualisierung.

    • 16835 Lecture
      Wandel und Variation in den romanischen Sprachen (Judith Meinschaefer)
      Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: JK 31/227 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Warum wandelt sich Sprache? Wie entsteht sprachliche Variation? Diese Vorlesung wird versuchen, einige Gesetze und Ursachen des Sprachwandels zu erläutern. Zum einen wird ein Überblick über den Wandel der romanischen Sprachen vom Lateinischen zu den modernen Sprachen gegeben, zum anderen wird versucht, einige sprachübergreifend gültige Prinzipien der Veränderung von Sprachen und der Entstehung sprachlicher Variation herauszuarbeiten. Im Vordergrund steht dabei die interne Sprachgeschichte, d.h., die Entwicklung von Phonologie, Morphologie, Lexikon und Syntax der drei großen romanischen Sprachen Französisch, Spanisch, Italienisch. Falls Sie sich für diesen Kurs nicht über Campus Management anmelden können, melden Sie sich bitte auf jeden Fall direkt im Blackboard-Kurs an.

      Suggested reading

      Literatur zur Orientierung:
      Trask, Robert Lawrence. Historical linguistics. Oxford University Press, 1996.

    • 16840 Seminar
      Spracherwerbstheorien und Large Language Models (Barbara Schirakowski Judith Meinschaefer)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/227 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede bestehen zwischen menschlichem Spracherwerb und dem, was Large Language Models (LLMs) über Sprache lernen? Wie verhält sich das Regelwissen von Sprachlerner:innen zu den Mustern, die LLMs erkennen? Gibt es Aspekte menschlicher Sprache, die LLMs (aktuell) nicht nachbilden können? Im Seminar werden wir uns mit diesen und anderen Fragen beschäftigen, indem wir uns einen Überblick über aktuelle Theorien zum Erst- und Zweitspracherwerb erarbeiten und uns Grundwissen zu Architektur und Training von LLMs aneignen. Darüber hinaus analysieren wir ausgewählte sprachliche Phänomene im Hinblick darauf, wie sich LLMs im Vergleich zu menschlichen Sprecher:innen verhalten und führen in diesem Bereich auch selbst kleinere Fallstudien durch. Das Seminar richtet sich an Masterstudierende im Fach Linguistik sowie in den Lehramtsmasterstudiengängen in den Fächern Französisch, Spanisch und Italienisch.

    • 17006 Lecture
      Transformationen der franz. Literatur (Ulrike Schneider)
      Schedule: Do 14:00-16:00, zusätzliche Termine siehe LV-Details (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: KL 32/123 (Habelschwerdter Allee 45)
    • 17015 Advanced seminar
      Michel de Montaigne als Leser (Anita Traninger)
      Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: J 23/16 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)
    • 17045 Lecture
      Das italienische Drama (Bernhard Huß)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/239 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Die Vorlesung bietet einen Überblick über wichtige Tendenzen der Bühnenliteratur italienischer Sprache. Sie gliedert sich zunächst in einen Teil zur Tragödie und einen Teil zur Komödie, jeweils von der Renaissance bis ins 18. Jahrhundert. Dabei werden zum einen gattungstheoretische Grundvoraussetzungen erläutert, zum anderen ausgewählte Primärtexte exemplarisch analysiert. In einem dritten Teil (19./20. Jh.) soll aufgezeigt werden, wie die schon vorher poröse Trennmauer zwischen Tragödie und Komödie vollends einbricht und sich neue Formen dramatischen Dichtens etablieren, die das Komische und das Tragische verschmelzen. Autoren, die zur Sprache kommen sollen, sind u.a. Torquato Tasso, Vittorio Alfieri, Niccolò Machiavelli, Carlo Goldoni, Alessandro Manzoni, Luigi Pirandello, Dario Fo.

      Suggested reading

      Überblicksartige Darstellungen zu den wichtigen Themen bietet einführend: Farrell, Joseph/ Puppa, Paolo (Hrsg.) (2006): A History of Italian Theatre. Cambridge u.a.: Cambridge University Press. Darin: R. Andrews, “Erudite comedy”, S. 39ff., P. Brand: “Machiavelli and Florence”, S. 51ff., R. Andrews: “Tragedy”, S. 84ff., P. Vescovo: “Carlo Goldoni, playwright and reformer”, S. 160ff., G. Pizzamiglio: “Vittorio Alfieri”, S. 195ff., F. Taviani: “The Romantic theatre”, S. 207ff., P. Puppa: “Luigi Pirandello”, S. 293ff., J. Farrell: “Dario Fo”, S. 357ff.

    • 17080 Proseminar
      Lateinamerika "entdecken" - von 1492 bis heute (Manuela Barney Seidel)
      Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: JK 31/227 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Dieses Seminar beschäftigt sich mit den literarischen und historischen Texten, die die „Entdeckung“ Lateinamerikas dokumentieren, legitimieren, aber auch hinterfragen und umdeuten. Wir lesen europäische Reiseberichte und Chroniken – von Kolumbus bis Las Casas – ebenso wie indigene Gegennarrative. Dabei betrachten wir literarische Strategien, mit denen koloniale Herrschaft, Widerstand und Identität verhandelt werden. Auch neuere literarische und theoretische Texte, die koloniale Strukturen und deren Nachwirkungen reflektieren, werden behandelt. Ziel des Seminars ist es, verschiedene Narrative der Kolonialgeschichte zu vergleichen und über die Macht der Sprache sowie die Bedeutung literarischer Texte als Akteure in (post-)kolonialen Diskursen nachzudenken.

    • 17100 Lecture
      Revision klassischer Konzepte und Texte der Romania (Ulrike Schneider)
      Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: KL 29/110 (Habelschwerdter Allee 45)
    • 17104 Lecture
      Materialisierte Affekte. Liebesbriefe, Liebesinschriften (Annika Nickenig)
      Schedule: Mi 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: K 29/204 (Habelschwerdter Allee 45)
    • 17315 Proseminar
      PS-Surveying English Literatures: Scottish Nature Writing (Cordula Lemke)
      Schedule: Do 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: JK 27/106 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Today's image of Scotland is still dominated by the myths of peaty and moss-covered Highlands and their tartan-wearing inhabitants who entertain weary travellers with tales of ghosts and murderers; myths that were invented at the end of the eighteenth century and whose legacy still endures – albeit with a twist. New nature writing has changed romantic images by questioning how we appropriate nature and by contesting our own place in nature. In this seminar we will look at how nature was depicted at the end of the eighteenth century and where short stories, poems and novels take us today.

      Texts:

      Most texts will be available on Blackboard.

      Please purchase Donald Smith, Storm&Shore

    • 17321 Proseminar
      PS-Introduction to Cultural Studies: Scottish Witches (Cordula Lemke)
      Schedule: Fr 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-25)
      Location: KL 32/102 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Scottish folktales have always been haunted by ghosts, murderers and the odd witch. Tales of witchcraft and magic have been part of the Scottish cultural memory since James VI of Scotland became James I of England and Scotland. His reign started a veritable witch craze when he accused Scottish women of riding the waves in sieves and conjuring up a storm that almost led to his and his new Danish wife’s death by drowning on their passage home to Scotland. From then on around 3000 women and men died being accused of witchcraft. Today, the campaign “Witches of Scotland” has made it their goal to remember all these women and men who died for acting as healers, for being loud or uncomfortable, or for simply being different. The texts of this seminar play a part in preserving the memory of these so-called witches. We are going to look at the various topics the texts address, at how witches are presented today and finally at the role Harry Potter plays in the debate.

      Texts:

      • Kate Foster, The King’s Witches
      • Philip Paris, The Last Witch of Scotland
      • J.K. Rowling, Harry Potter and the Philosopher’s Stone

    • 17500 Lecture
      Theorien der Schauspielkunst II (Doris Kolesch)
      Schedule: Do 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)

      Comments

      Die Vorlesung setzt die im letzten Semester begonnene kritische Vorstellung zentraler schauspieltheoretischer Texte insbesondere des europäischen Theaters fort. Im Zentrum stehen Konzepte und Theorien der Schauspielkunst aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Die Vorlesung ist so konzipiert, dass sie auch ohne den Besuch des ersten Teils im Wintersemester 2024/5 gut verfolgt werden kann.

    • 17501 Lecture
      Theater und Ritualität (Matthias Warstat)
      Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)

      Comments

      Eine Nähe von Theater und Ritual ist in verschiedensten Phasen der Theatergeschichte unverkennbar. Einerseits finden sich in vielen Ritualen – so etwa in Initiations-, Heilungs- oder Übergangsritualen – theatrale Praktiken (Tänze, Maskenspiel, Verkörperungen etc.), mit denen wirkende Kräfte, Transformationen oder Deutungen angezeigt werden. Andererseits sind Ritualdarstellungen im Theater immer wieder zu finden, und auf unterschiedliche Weisen kann auch die Theateraufführung selbst rituellen Charakter annehmen. Für die Theaterwissenschaft ist es deshalb wichtig, das Verhältnis von Theater und Ritualität immer wieder neu in den Blick zu nehmen – und dabei den Forschungsstand der anthropologischen, ethnologischen und religionswissenschaftlichen Ritualforschung nicht außer Acht zu lassen. Dies gestaltet sich dadurch kompliziert, dass in den genannten Fächern mit ganz unterschiedlichen Ritualdefinitionen gearbeitet wird. Da in vielen Ritualbegriffen Vorstellungen von Medien und Geistern, von einer Götterwelt oder von einer Begegnung mit Ahnen und Verstorbenen eine Rolle spielen, stellt sich auch die Frage, wie mit solchen transzendenten und immateriellen Dimensionen des Theaters umgegangen werden soll. Manche Ritualkonzepte heben auf soziale Formen und Handlungsmuster ab; viele andere sind aber auf Wirkungsversprechen fokussiert, bei denen sich fragt, inwieweit sie vom Theater eingelöst werden können. Die Vorlesung soll das Verhältnis von Theater und Ritualität in drei Abschnitten beleuchten: Zunächst sollen frühe Phasen der Theatergeschichte in den Blick genommen werden, für die häufig eine Übergängigkeit bzw. Hybridität von Ritual und Theater behauptet wird. Zweitens sollen künstlerische und theoretische Positionen aus den Avantgarden des 20. Jahrhunderts analysiert werden, die besonders markant auf Formen von Ritualität Bezug nehmen. Schließlich wird es um die Frage gehen, wie und warum auch in gegenwärtigen Theater- und Performancepraktiken weiterhin auf rituelle Muster rekurriert wird.

    • 17618g Seminar Cancelled
      Kritische Theorie des Films (Jonas Nestroy)
      Schedule: Do 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: K 031 Seminarraum (Anbau Cinepoetics) (Grunewaldstr. 35)

      Comments

      „Hilflos die Frage, ob der Film Kunst sei oder nicht.“, schrieb Theodor W. Adorno 1966 in seinem Aufsatz Die Kunst und die Künste. Damit drückte er die Widersprüchlichkeit aus, mit der die Kritische Theorie der Frankfurter Schule, zu der sich auch der Theoretiker Walter Benjamin zählen lässt, auf den Film als Kunstform in der kapitalistischen Gesellschaft blickte. Verstanden Benjamin und Adorno den Kapitalismus als bürgerliche Gesellschaft im Widerspruch, die ihre Ideale gleichzeitig verwirklicht und unterwandert, theoretisierten sie den Film als vielleicht die paradigmatische Kunst dieser Gesellschaftsform: Auf der einen Seite ermöglichte die Erfindung der filmischen Technik neue Möglichkeiten ästhetischer Erfahrung und steht damit ein für die bürgerliche Freiheit der zivilisatorischen Entwicklung kreativer Potenziale, wie sie etwa schon Kant oder Hegel konzipierten. Auf der anderen Seite scheint die Funktionsweise des Films aber auch nicht mehr adäquat mit den traditionellen Kunstvorstellungen der idealistischen Philosophie begriffen werden zu können. Die Kritische Theorie antwortete auf diesen Widerspruch durch die intellektuelle Auseinandersetzung mit dem politischen Projekt des Marxismus. So formulierte Adorno gegenüber der damaligen Promovierenden und heutigen Filmwissenschaftlerin Heide Schlüpmann in einem Brief aus dem Jahr 1969, dass „in der kritischen Theorie der Marxismus – ohne dass er aufgeweicht würde – sich selbst kritisch reflektieren muss.“ In diesem Seminar soll durch gemeinsame Textlektüre ein Verständnis für diese Position der Kritischen Theorie erarbeitet werden und dabei nicht zuletzt rekonstruiert werden, wie ein bestimmtes Verständnis der filmischen Kunstform aus der Perspektive des Marxismus ausgesehen hat. Gelesen werden dafür vor allem zentrale Texte von Theodor W. Adorno und Walter Benjamin zum Film und zur Kunst. Aber auch Positionen aus ihrem intellektuellen Umfeld (z.B. Arnold Hauser, Clement Greenberg, Jürgen Habermas) und natürlich aus den radikal-bürgerlichen Ästhetiktheorien, an denen sie sich abarbeiteten (z.B. Immanuel Kant und G. W. F. Hegel). Vorausgesetzt für eine aktive Teilnahme wird deshalb eine Lesebereitschaft, die gewillt ist, die z.T. etwas längere Lektüre aufmerksam zu verfolgen.

    • 17980 Lecture
      Understanding University: The Rhetoric(s) of German Academia (Maren Jäger, Anita Traninger)
      Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: 002 Seminarraum (Fabeckstr. 35 )

      Comments

      In der Vorlesung wird eine historisch-systematische Kontextualisierung des akademischen Habitus sowie seiner Praktiken vorgenommen. Es geht mithin darum, die (historische) Genealogie der (deutschen) akademischen Welt explizit zu machen und zugleich eine Plattform zu bieten, um geschichtliche Bedingungen, Formen und Realisierbarkeit von Diversität theoretisch zu reflektieren und zu diskutieren. Die Vorlesung bietet Einsichten in strukturelle Gegebenheiten des universitären Betriebs und reflektiert Fragen, die vielfach als individuelle Problematiken begriffen werden – warum es z. B. so schwierig ist, sich in einer Diskussion zuerst zu Wort zu melden (was bereits in Aristoteles’ Topik erläutert wird); warum Vorträge und Vorlesungen in den Geisteswissenschaften oft im wörtlichen Sinn vorgelesen werden; wie strukturelle Ungleichheiten in der konzeptionellen Konturierung der Statusgruppen der Universität symbolisch verankert sind (Stichwort Privatdozententum, eine Erfindung der Berliner Universität); was der Fokus auf ‚Philologie’ an der Freien Universität bedeutet; warum die humanities in Deutschland ‚Wissenschaften’ sind und welche Konsequenzen das für ihre Rhetorik hat; etc.

  • Humanities Interdisciplinary - Module C

    7175aB1.3
    • 16033 Seminar
      Schellings Freiheitsschrift (Dina Emundts)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Information for students

      Die Veranstaltung wird zusammen mit Jan Kerkmann durchgeführt.

      Additional information / Pre-requisites

      In dem Seminar wird eine regelmäßige Teilnahme erwartet, für die aktive Teilnahme müssen 2 Sitzungen schriftlich vorbereitet werden, in diesen Sitzungen müssen Sie auch anwesend sein.

      Comments

      In dem Seminar werden wir Schellings Freiheitsschrift (Untersuchungen über das Wesen der menschlichen Freiheit aus dem Jahre 1809) behandeln. Der Text zur Erklärung und Begründung der Möglichkeit menschlicher Freiheit ist spannend und er war (u.a. auf Heideggers Philosophie) sehr einflussreich. Aber er ist auch schwer zu verstehen. Schelling behandelt bei diesem Thema viele metaphysische und theologische Fragen. Es wird daher die Bereitschaft erwartet, sich mit diesem Text konzentriert und kritisch auseinanderzusetzen.

    • 16036 Seminar
      Heideggers Sein und Zeit (Teil 2) (Janis Walter)
      Schedule: Di 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Comments

      In diesem Seminar lesen und erarbeiten wir gemeinsam den zweiten Teil von Heideggers ‘Sein und Zeit‘. Das Seminar baut auf einer intensiven Auseinandersetzung mit dem ersten Teil auf.

    • 16038 Seminar
      Einführung in Kants Kritik der reinen Vernunft (Ansgar Seide)
      Schedule: Mo 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Comments

      Kants „Kritik der reinen Vernunft“ gilt als eines der bedeutendsten und einflussreichsten Werke der Philosophiegeschichte. In ihr unterzieht Kant die traditionelle Metaphysik einer umfangreichen Kritik und entwickelt seine eigene transzendentalphilosophische Position, mit der er die Metaphysik und die Erkenntnistheorie revolutioniert.

      Wir werden uns in diesem Seminar vor allem mit den Vorreden und den Einleitungen (jeweils der ersten und der zweiten Auflage) der „Kritik der reinen Vernunft“ beschäftigen, um einen Einstieg in Kants theoretische Philosophie zu erlangen. In diesen Teilen entwickelt Kant wichtige Grundbegriffe und Leitideen seiner Konzeption, die für das Verständnis des gesamten Werkes zentral sind.

      Suggested reading

      Sie haben die Wahl zwischen verschiedenen Ausgaben der „Kritik der reinen Vernunft“ (z.B. von Meiner, Suhrkamp, deGruyter), wobei dringend darauf zu achten ist, dass die benutzte Ausgabe die Paginierung der beiden Auflagen (A- und B-Auflage) der Akademie-Ausgabe enthält.

    • 16039 Seminar
      Descartes: Meditationen (Ansgar Seide)
      Schedule: Di 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Comments

      In seinen „Meditationes de prima philosophia“ verfolgt René Descartes (1596-1650) das Ziel, die Existenz Gottes und die Unsterblichkeit der Seele zu beweisen. Im Verlauf seiner hierfür angestellten Betrachtungen berührt er wichtige metaphysische und erkenntnistheoretische Themen, die eine große wirkungsgeschichtliche Relevanz entfaltet haben. Hierzu zählen etwa der von Descartes vertretene Substanzendualismus und die in der ersten Meditation entwickelte Argumentation für einen radikalen Außenweltskeptizismus, den Descartes im Verlauf der Schrift durch den Beweis der Existenz Gottes zu überwinden beansprucht. Wir werden im Seminar den Text gründlich lesen und die Positionen und Argumente Descartes’ ausführlich rekonstruieren.

      Suggested reading

      Es gibt verschiedene gut brauchbare Ausgaben des Textes der Meditationen, insbesondere vom Meiner-Verlag und vom Reclam-Verlag.

    • 16052 Seminar
      Hannah Arendt, Vita activa (Jan Slaby)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Additional information / Pre-requisites

      Semesterbegleitend wird ein Hausarbeitsexposé verlangt, das Teil der „aktiven Teilnahme“ sein wird. Vorgesehen ist zudem die Bildung von festen Studiengruppen mit vier oder fünf Personen. Gelesen wird die deutsche Fassung des Buches (Taschenbuchausgabe im Piper-Verlag, München, 16 € - bitte anschaffen).

      Comments

      In diesem Lektüreseminar zum Hauptwerk Hannah Arendts geht es einerseits um eine Einführung in Arendts Denken insgesamt, andererseits um die Frage nach der Aktualität Arendts insbesondere für das Denken des Politischen und für die Verhältnisbestimmung von Philosophie und Politik. Das Augenmerk unserer Interpretation wird zudem auf Arendts Handlungstheorie, ihrer politischen Philosophie sowie ihrem Verständnis des menschlichen Geistes liegen. Ferner werden wir methodologische Fragen behandeln, insbesondere zu Arendts Art der Begriffsverwendung und zu ihren Rückgriffen auf Quellen aus der antiken Philosophie. Im Mittelpunkt steht intensive Textarbeit. Die Teilnehmenden sollen auf dem Weg kurzer Textkommentierungen und kritischer Fragen zu einzelnen Passagen frühzeitig zur Konzeption eigener Schreibprojekte geführt werden.

    • 16054 Seminar
      Maria Lugones: Multiple Welten, koloniale Differnez und Geschlecht (Susanne Lettow)
      Schedule: Mo 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Comments

      Im Zentrum des Seminars steht die politische Philosophie und Ethik von María Lugones (1944 – 2020), die einen zentralen Beitrag zur Entwicklung feministischer und dekolonialer Theorie geleistet hat. Über ihr Theorem der „Kolonialität von Geschlecht“ hinaus, das sie in Auseinandersetzung mit der Kritik des Eurozentrismus des peruanischen Soziologen Anibal Qijano entwickelt hat, werden wir zentrale Begriffe von Lugones‘ Philosophie wie „world-travelling“, Multiplizität, zerstreute Intentionalität, komplexe Kommunikation und aktive Subjektivität analysieren und diskutieren. Vorausgesetzt wird eine Bereitschaft zu intensiver Textarbeit.

      Suggested reading

      Zur Vorbereitung: Mariana Ortega, Marìa Lugones (2019): „Carnal Disruptions: Mariana Ortega Interviews María Lugones”. In: Pedro Di Petro, Jennifer McWeeny, Shireen Roshanvaran (Hg.): Speaking Face to Face. The Visionary Philosophy of Maria Lugones, 263- 284.

    • 16244 Miscellaneous
      Lateinische Epigraphik (Ulrike Jansen)
      Schedule: Mo 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      ACHTUNG: Die erste Sitzung findet nicht statt, die Veranstaltung beginnt erst am 28.4. Bitte melden Sie sich per Mail (jansen@bbaw.de) für die Veranstaltung an.

      Comments

      Kommentar: Die lateinische Epigraphik erschließt mit den lateinischen Inschriften unmittelbare Zeugnisse des Lebens der antiken römischen Welt. Die Inschriften wurden in Stein gemeißelt, auf Bronzetafeln eingraviert, an Hauswände geritzt oder gemalt, auf Amphoren gepinselt und in Wachtäfelchen geritzt. Die Studierenden werden mit der Geschichte der lateinischen Epigraphik, mit epigraphischen Quellen sowie mit den wissenschaftlichen Arbeitsmethoden in der Epigraphik vertraut gemacht. Im Mittelpunkt stehen die verschiedenen Inschriftengattungen anhand ausgewählter lateinischer Inschriften. Ein Besuch der Arbeitsstelle ‚Corpus Inscriptionum Latinarum‘ der BBAW und Museumsexkursionen zu epigraphischen Sammlungen sind geplant.

      Suggested reading

      Literaturempfehlungen: Knud Paasch Almar, Inscriptiones Latinae. Eine illustrierte Einführung in die lateinische Epigraphik, Odense 1990; Leonhard Schumacher, Römische Inschriften. Lateinisch/Deutsch, Stuttgart 2011; Alison E. Cooley, The Cambridge manual of Latin epigraphy, Cambridge [u. a.], 2012; Manfred G. Schmidt, Lateinische Epigraphik: eine Einführung, 3., durchges. Aufl., Darmstadt 2015; Bruun, Christer; Edmondson, Jonathan C. (Hrsg.), The Oxford handbook of Roman epigraphy, New York 2018.

    • 16324 Seminar
      Atome, Erkenntnis und Freiheit - Pierre Gassendi und Descartes (Juliane Küppers)
      Schedule: Mo 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: JK 31/125 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Pierre Gassendi gehört zu den bis heute einflussreichsten Philosophen des 17. Jahrhunderts (vor allem in der Naturphilosophie und Erkenntnistheorie), ist aber fast völlig unbekannt. Er hat die Vorstellung, dass Materie aus Atomen – distinkten unteilbaren Partikeln – besteht, als ernstzunehmende naturwissenschaftliche Hypothese wirkmächtig ausgearbeitet; erkenntnistheoretisch einen pragmatischen Skeptizismus vertreten, der absolute und gesicherte Wahrheiten ablehnt; und mit seiner regen Vernetztheit in der republic of letters (der scientific community des 17. Jh.) dem britischen Empirismus den Weg bereitet.

      Die Gründe für seine heutige relative Unbekanntheit sind vor allem die philosophiehistorische Übermacht seines Zeitgenossen und Antagonisten René Descartes (auch in der Forschung und universitären Lehre) – und trivial, aber ausschlaggebend: die bis heute völlig unzureichende Übersetzung und Edierung seiner im Original lateinischsprachigen Schriften in moderne Sprachen. In diesem Seminar lesen wir daher größtenteils englische Übersetzungen, weil auf Deutsch schlicht noch nicht viel publiziert ist.

      Sicherlich ist Gassendi auch schwer in übliche Kategorien einzuordnen: Ein katholischer französischer Priester, der sich für die Rehabilitierung des moralisch verrufenen Epikureismus sowie für einen pragmatischen Skeptizismus eingesetzt hat; ein Gegenspieler Descartes‘, der wesentlich mehr Wirkmacht im englischsprachigen Raum im britischen Empirismus – u.a. bei Hobbes, Locke, bis hin zu Hume – entfaltet hat als in der sogenannten Kontinentalphilosophie; und ein Ethiker, der seinen christlichen Glauben überzeugend mit dem epikureischen Streben nach Glück verbinden konnte. 

      In diesem Seminar lesen und besprechen wir Gassendis wirkmächstigste Schriften und ihre Quellen. Zunächst werfen wir einen Blick auf die antiken Vorläufer seiner Naturphilosophie, die epikureische Atomlehre und deren empiristische Erkenntnistheorie sowie die der Skeptizisten. Dann lesen wir Gassendis Ablehnung der bis ins 17. Jahrhundert vorherrschenden aristotelischen Schultradition (englisch), seine Auseinandersetzung mit Descartes um rationalistische vs. empiristische Erkenntnistheorie (deutsch) sowie schließlich seine Ausarbeitung einer der Wissenschaft des 17. Jh. angemessenen grundlegenden Materietheorie als Erklärung für alle Vorgänge des Kosmos (englisch). Mit der Lektüre seiner daraus resultierenden Ethik, Politik- und Gesellschaftstheorie (englisch), die u.a. Spuren in der Idee des pursuit of happiness in der US-Verfassung hinterlassen hat, beenden wir das Seminar.

      Im Laufe des Semesters werden wir begleitend auch die Praxis der Philosophiegeschichtsschreibung besprechen: warum einige Philosophen mehr überliefert, erforscht und gelehrt werden und andere weniger.

      Obligatorische Textausgaben und/oder Sekundärliteratur müssen Sie vorab nicht organisieren. Die Semesterlektüre wird über Blackboard gestellt.

    • 16415 Seminar
      Dis- und andere abilities – Disability Studies in der Literaturwissenschaft (Esther von der Osten)
      Schedule: Mo 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: JK 31/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Das englische Wort „disability“ kann sagen, dass diese eine von unzähligen diversabilities eines Körpers und einer sozialen Person ist. Das deutsche Wort „Behinderung“ wiederum kann die Frage aufwerfen, wer wen wie behindert. Inwiefern ist es bereits ein Akt der Behinderung, eine Person aufgrund der Wahrnehmung einer Differenz mit dem Wort Behinderung 'auf den Begriff zu bringen'? Inwiefern braucht es jedoch Worte und Begriffe, um politische und gesellschaftliche Veränderungen zu bewirken? Mit Begriffen und Worten arbeiten Theorie und ganz besonders Literatur, und so wird das Seminar fragen, welche Worte Literatur gibt, nimmt, verwandelt, wenn es um Behinderung geht, und wie sie das Verhältnis von Körper, Sprache und Schrift gestaltet. Welche Sprachen sprechen mit, werden vernommen, verstanden, nicht verstanden oder überhört, wenn auf den Begriff „körperlich/geistig behindert“, „stumm“, „gehörlos“ usw. gebrachte in Literatur sprechen? Wie Literatur die Vorstellungen und Begriffe befragt und in Bewegung bringt, geht einher mit ihrer Arbeit am Gedächtnis, das sich an die historischen und aktuellen Konsequenzen und Wirkungen solcher Vorstellungen erinnert.


      Wir lesen theoretische und literarische Texte, u.a. von Jeanne Benameur, Thomas Bernhard, Hélène Cixous, E.T.A. Hoffmann, Libuse Monikova, Toni Morrison, Heiner Müller, Chantal Spitz. Die endgültige Auswahl und Seminargestaltung wird zusammen mit den Teilnehmenden stattfinden, deren Anregungen gern aufgenommen werden. Zusätzlich ist ein Theaterbesuch sowie ein Filmscreening vorgesehen.

      Suggested reading

      Zur Einführung:

      Rosemarie Garland-Thomson, Extraordinary Bodies: Figuring Physical Disability in American Culture and Literature. New York 1997
      Sharon Snyder/David Mitchell: Narrative Prosthesis. Disability and the Dependencies of Discourse, Michigan 2014
      Linda Leskau, Tanja Nusser, Katherine Sorrels (Hg.): Disability in German-Speaking Europe. History, Memory, Culture. Rochester, New York 2022

    • 16420 Seminar
      Kollektives Übersetzen (Mário Gomes)
      Schedule: Mi 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-23)
      Location: KL 29/208 Übungsraum 1. Sitzung am 23.4.

      Comments

      Übersetzungskollektive sind neuronale Netzwerke. Durch die Verschaltung von menschlichen Gehirnen lassen sich komplexe übersetzerische Probleme, die viel Denkarbeit erfordern, meist effektiver bewältigen als allein. Als produktiv erweist sich dabei nicht nur die gemeinsame Anstrengung auf der Suche nach Lösungen, sondern auch die Gegenüberstellung von Interpretationen. Obwohl eine Vielfalt an Lesarten zwangsläufig mit einem gewissen Konfliktpotential einhergeht, ist es eben diese Kollision der Lektüren, die die Robustheit kollektiv erzeugter Übersetzungen gewährleistet.


      Im Rahmen dieses dezidiert praktisch ausgerichteten Seminars soll das Potenzial von Gruppenübersetzungen durch die Arbeit an einer Auswahl von lyrischen Texten erprobt werden. Übersetzt werden Texte aus verschiedenen Sprachen (vornehmlich aus dem Spanischen, Portugiesischen, Italienischen, Französischen und Englischen, ggf. aber auch aus anderen Sprachen) ins Deutsche. Es besteht zudem die Aussicht einer Veröffentlichung der übersetzten Texte.


      Das Seminar richtet sich an Studierende mit sehr guten Kenntnissen in mindestens einer der genannten Ausgangssprachen und Interesse an literarischer Übersetzung. Praktische Erfahrung ist für eine Teilnahme nicht erforderlich.

    • 16425 Seminar
      Tahiti: Die Erfindung einer sexuellen Heterotopie (Johannes Kleinbeck)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Als der Weltumsegler Louis Antoine de Bougainville im April 1768 am Strand von Tahiti an Land geht, projiziert er auf die Maohi – die indigenen Bewohner*innen der Südseeinsel – all jene Vorstellungen, die seit dem Rokoko-Diskurs über die Liebesinsel Kythera und Rousseaus Spekulationen über die vermeintliche »Zärtlichkeit« der sogenannten »edlen Wilden« fest in den Fantasien der französischen Literat*innen verankert waren. Er tauft die Insel nicht nur »Nouvelle Cythère«, in seiner Voyage autour du monde (1771) schreibt er auch über die Tahitianer*innen, ihre »einzige Leidenschaft« sei die »Liebe«, die hier keinerlei »Zwang« kenne. Mit Formulierungen wie diesen etabliert er einen exotistischen Topos über Tahiti, der die Insel als ein »irdisches Paradies« der »freien Liebe« imaginiert: Laut James Cook sei »in keinem anderen Land weniger platonische Liebe anzutreffen«. Und Immanuel Kant meint in den Sitten der Maohi gar eine Vorstufe der »Galanterie« im »bürgerlichen Zustand« zu erkennen, die er selbst im preußischen Königsberg noch nicht verwirklicht sah. Auch wenn sich schon Georg Forster, Denis Diderot oder Herman Melville kritisch mit solchen kolonialen Tagträumen auseinandergesetzt haben, bleiben sie mehr als 200 Jahre lang fester Bestandteil europäischer Imagination.

      Das Seminar möchte sich diesem Topos über Tahiti auf drei Wegen annähern: In einem ersten Schritt versuchen wir mit Hilfe der Anthropologin Anne Salmond die kosmologischen Prämissen zu rekonstruieren, mit denen die Maohi die ersten Begegnungen mit den Europäer*innen gedeutet haben. In einem zweiten Schritt soll in der Lektüre von Entdeckungsreisenden wie Samuel Wallis, Bougainville, Cook oder Georg Forster, von Philosophen wie Rousseau und Kant, aber auch von Literaten wie Denis Diderot oder Herman Melville die Entstehung, aber auch die Kritik dieses Diskurses über Tahiti als Ort der »freien Liebe« nachgezeichnet werden. Und in einem dritten Schritt will das Seminar dem Umstand nachgehen, dass Michel Foucault 200 Jahre nach Bougainvilles Aufenthalt auf Tahiti – nämlich im Jahr 1969 – die Beschreibungen des ersten französischen Weltumseglers heranzieht, um sich kritisch mit den Vorstellungen der Studierendenbewegung und ihrer Ideen einer »freien Liebe« auseinanderzusetzten. In seiner an der Reformuniversität Vincennes gehaltenen Vorlesung über Le Discours de la sexualité (1969) vergleicht er Herbert Marcuses Eros and Civilisation (1955) mit nichts anderem als mit Bougainvilles schwelgerischen Berichten von Tahiti, um die spezifische Funktionsweise einer von ihm sogenannten »sexuellen Heterotopie« zu erläutern.

       Für das Seminar ist ein Besuch im Schloss Charlottenburg geplant, um gemeinsam über Antoine Watteaus Gemälde Pèlerinage à l’île de Cythère zu diskutieren.

      Suggested reading

      Lektürevorschlag zur Vorbereitung:

      Anne Salmond,

      • Two Worlds: First Meetings Between Maori And European 1642–1772, Honolulu 1992.
      • Aphrodite's Island: the European Discovery of Tahiti, Berkeley 2011.

    • 16430 Advanced Seminar
      Hölderlins späte Hymnik (David Wachter)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: K 31/201 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Hölderlins späte Gedichte, um und kurz nach 1800 entstanden, sind faszinierend, rätselhaft und herausfordernd. Mit ihren kühnen Entwürfen und schroffen Texturen erweitern sie die Möglichkeiten der lyrischen Sprache auf radikale Weise und entziehen sich dem leichten Verständnis. Im Spannungsfeld von hymnischem Überschwang und elegischer Trauer öffnen sie geschichtsphilosophische Zugänge zur eigenen Gegenwart und zeugen von existenziellen Umbrüchen um 1800. Sie weisen dem „Sänger“ die Aufgabe zu, im Kontakt zum Heiligen zu stehen, und schaudern zugleich vor der Gewalt des Numinosen zurück. Sie setzen sich mit Kontakten zwischen griechischer Antike und Christentum auseinander, und sie unternehmen poetische Wanderungen über die Grenzen kultureller, historischer und mythischer Räume hinweg. Als poetologische Gedichte fragen sie immer auch selbstreflexiv nach den eigenen Bedingungen, Möglichkeiten und Grenzen: Was ist, kann und will ein Gedicht? – Im Seminar lesen wir gemeinsam wenige Werke, darunter „Wie wenn am Feiertage…“, „Der Rhein“ sowie „Brod und Wein“. Dabei gehen wir sehr genau vor. Schritt für Schritt, behutsam, nähern wir uns der poetischen Gestalt von Hölderlins später Hymnik. Ausgehend von dieser intensiven Lektüre erkunden wir (gattungs-)poetologische Problemfelder der Gedichte, fragen nach ihren literatur- und ideengeschichtlichen Bezügen, und lernen einige (wenige) theoretische Perspektiven auf sie kennen.

      Suggested reading

      Literatur zur Einführung:


      Friedrich Hölderlin: Sämtliche Gedichte. Text und Kommentar, hrsg. v. Jochen Schmidt, Frankfurt a.M.: Deutscher Klassiker Verlag 2005; Hölderlin-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung, hrsg. v. Johann Kreuzer, 2. Auflage, Stuttgart: J.B. Metzler 2020 (über Primo digital verfügbar).

    • 16667 Advanced Seminar
      Literatur in Bild und Ton: Mediale Anverwandlungen von der Gedichtillustration bis zur künstlichen Intelligenz (Achim Küpper)
      Schedule: Sa 10:15-16:00 (Class starts on: 2025-04-26)
      Location: KL 29/111 (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      Die beiden Termine am 26.04. und 21.06. finden online statt. Der Raum KL 29/111 ist auch für diese beiden Termine gebucht, sodass Sie, die Studierenden, ihn für die Online-Teilnahme nutzen können.

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      Das Vertiefungsseminar widmet sich medialen Anverwandlungen literarischer Texte in Bild und Ton. Das historische Spektrum reicht vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Die Spannweite künstlerischer und medialer Gattungen erstreckt sich von der Gedichtillustration und -vertonung über die Literaturadaption in Film, audiovisuellen Medien, Hörspiel oder intermedialen Text-Bild-Klang-Konfigurationen bis hin zur digitalen Transformation klassischer Ausgangstexte durch die künstliche Intelligenz im 21. Jahrhundert. Eine Leitfrage des Semesters lautet: Wie wirken sich solche Anverwandlungen auf die jeweiligen Artefakte in ihrer ursprünglichen Umgebung und in ihrer neuen Gestalt aus? Unter „Anverwandlungen“ können sowohl Prozesse der Appropriation als auch der Imitation verstanden werden, wobei sich zwischen diesen beiden Enden unzählige Mischformen auftun. An der Schnittstelle von Kanon und Kreation lotet die Veranstaltung aktuelle Möglichkeiten einer Auseinandersetzung mit Kernbeständen des Curriculums unter den veränderten Voraussetzungen medialer Vernetzung und Durchdringung aus. Eine Beschäftigung mit zentralen Werken der Neueren deutschsprachigen Literaturgeschichte und ihren Anverwandlungen in multiplen Medienformaten soll gleichermaßen zu einer vertieften Kenntnis fach-, bildungs- und gesellschaftsrelevanter Schlüsseldokumente in eingehenden Analysen wie zu einer Sensibilisierung für Aspekte der Medienreflexion und der Medienkompetenz unter komparatistischen sowie didaktischen Gesichtspunkten beitragen. Ein Spezifikum des Kurses besteht in der Kombination bewährter Methoden eines Vertiefungsseminars mit einer experimentelleren Lehr- und Lernform:

      Mithilfe eines integrierten KI-Workshops sollen Wege digitaler Medienmutation literarischer Klassiker interaktiv erschlossen, am exemplarischen Übergang von einem narrativen Text zum Theaterstück erprobt und gemeinsam präsentiert werden. Dadurch gilt es zugleich Chancen und Herausforderungen der KI in der digitalisierten Medienkultur heutiger Prägung zu verhandeln. Besonderer Wert wird wie gehabt auf den interaktiven Charakter der Lehrveranstaltung gelegt. Der Unterricht basiert auf dem Konzept des „Blended Learning“ und vereint Präsenz- mit Digitalanteilen. Ein Seminarplan mit Literaturangaben, einer Liste der zu verteilenden Referatsthemen und weiteren Informationen wird zu Beginn des Semesters ausgegeben.

    • 16678 Advanced Seminar Cancelled
      Literaturverfilmungen (Friederike Günther)
      Schedule: Do 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Das Seminar widmet sich dem Verhältnis von Literatur und Film. Wir lesen theoretische Texte zu den unterschiedlichen Vermittlungsweisen und der Rezeption beider Medien, erarbeiten Grundlagen der Filmanalyse und setzen uns mit aktuellen Literaturverfilmungen auseinander, nachdem wir die literarischen Texte behandelt haben, die den Film inspiriert haben.

    • 16679 Advanced Seminar
      Verbotene Bücher. Über Literatur und Recht (Helene Kraus)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)
    • 16682 Advanced Seminar
      Kreuzberg als Topos und Schauplatz in der Gegenwartsliteratur (Robert Walter-Jochum)
      Schedule: Mo 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

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      „Ein ganz normaler Sonnabendmorgen in Kreuzberg … wieder mal nur Bekloppte unterwegs“, beschreibt die BSR-Straßenreinigerin Sabrina in Thorsten Nagelschmidts Roman „Arbeit“ die Szenerie, in der sie unter übrig gebliebenen Feiernden nach einer Partynacht am Schlesischen Tor ihren Dienst aufnimmt. Nagelschmidts Roman fokussiert in einer multiperspektivischen Erzählweise das Zusammentreffen verschiedener (Wahl-, Dauer- und Teilzeit-)Kreuzberger, die sich mit ganz unterschiedlichen Perspektiven der Nachtarbeit, aber auch dem Stadtteil nähern, und erschafft so ein besonderes Porträt von Kreuzberg und seinen Bewohner:innen.

      Damit ist Nagelschmidt natürlich nicht der einzige: Der Stadtteil, von dessen langen Nächten schon 1978 im Chart-Hit der Gebrüder Blattschuss geschwärmt wurde, ist nach wie vor auch literarischer Handlungsort und in seiner Mischung aus Szene, Gentrifizierung, Migrationsschwerpunkt, Mauerrandgebiet und internationalem Sehnsuchtsort ein wichtiger Topos in der Gegenwartsliteratur. Wie Kreuzberg in Texten verschiedener Gattungen beschrieben und funktionalisiert wird, wollen wir uns in diesem Seminar genauer anschauen – an Romanen (das könnten z. B. sein: Nagelschmidt: „Arbeit“, Tim Staffel: „Südstern“, Vincenzo Latronico: „Die Perfektionen“, Gerhard Henschel: „Schauerroman“, Julia Rothenburg: „Mond über Beton“, Anton Weil: „Super einsam“, Deniz Utlu: „Die Ungehaltenen“), im Lied und Rap (Peter Fox, Tristan Brusch, Ufo361, Pashanim, Juju) aber auch im Theater (Ballhaus Naunynstraße).

      Weitere und andere Textideen fürs Seminar sind willkommen, auch gern bereits vor Semesterstart per Mail. Wir stellen den abschließenden Seminarplan in der ersten Sitzung zusammen. Zur Vorbereitung empfohlen ist die Lektüre von einigen der genannten Texte, um den Leseaufwand während des Semesters zu verringern.

    • 16684 Advanced Seminar
      Emine Sevgi Özdamar (Sandra Fluhrer)
      Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: JK 31/228 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Die Körperlichkeit der Erinnerung und die nicht zu ersetzende Bedeutung von Literatur, Theater, Film und Musik für die kollektive Verständigung über historische und gegenwärtige Erfahrung stehen im Zentrum des Werks der Schriftstellerin, Theatermacherin und Schauspielerin Emine Sevgi Özdamar (*1946). Ihr autobiographischer, hochpoetischer Roman Ein von Schatten begrenzter Raum (2021) ist eine monumentale Verteidigungsschrift dieser Prinzipien, die derzeit jeden Tag nur wichtiger zu werden scheinen. Die Ich-Erzählerin des Romans führt der Militärputsch in der Türkei Anfang der 1970er Jahre in ein geteiltes Berlin – in dem der Krieg noch nah scheint und an den Theatern nach Ausdrucksformen für das Gewicht des Vergangenen wie die Widersprüche der Gegenwart gesucht wird –, ein von der politischen und künstlerischen Aufbruchstimmmung der 1970er berauschtes Paris und immer wieder auch zurück nach Istanbul. Die Reisen begleitet die Suche nach einer ästhetischen Form für die eigene Erfahrung mit der Geschichte Europas im 20. Jahrhundert als Gewaltgeschichte, aber auch mit einem Nachkriegseuropa als grandiosem künstlerischen Möglichkeitsraum, der vielleicht bereits historisch geworden ist.

       

      Stück für Stück arbeiten wir uns im Seminar gemeinsam durch Özdamars 750 Seiten starken Roman. Auszüge aus anderen Texten Özdamars sowie literarischen Referenzen ergänzen die Lektüren. Bitte beginnen Sie die Romanlektüre bereits vor Semesterbeginn. Idealerweise haben Sie den Roman vorab schon einmal ganz gelesen. Die angegebene Buchausgabe ist verpflichtend zu beschaffen. Damit wir gemeinsam konzentriert am Text arbeiten können, bitte ich Sie, im Seminar nur mit Ihrer Buchausgabe und analogem Schreibzeug zu arbeiten (ohne digitale Geräte).

       

      Zu beschaffende Textausgabe:

      Emine Sevgi Özdamar: Ein von Schatten begrenzter Raum, Berlin: Suhrkamp 2021, TB: 2023 (ISBN TB: 978-3-518-47288-0, NP 15 €)

       

      Zur Orientierung: https://www.deutschlandfunkkultur.de/georg-buechner-preistraegerin-emine-sevgi-oezdamar-literarisches-werk-100.html

       

    • 16690 Seminar
      Das Lalebuch (Ralf Schlechtweg-Jahn)
      Schedule: Do 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: JK 26/101 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Das Lalebuch vom Ende des 16. Jh. ist die Vorlage der heute besser bekannten Schildbürgerstreiche. Die Lalen sind eigentlich die weisesten Menschen auf Erden, die aber, eben aufgrund ihrer Weisheit, ständig von den großen Herren der Welt als Berater an ihre Höfe gerufen werden. Um sich endlich den eigenen Hauswirtschaften widmen zu können, beschließen sie, sich dumm zu stellen – und werden es dann mehr und mehr wirklich.
      Der Text weist einige Ähnlichkeiten zu Thomas Morus Utopia auf, nämlich grundsätzlich in der Frage, ob ein utopisches, anderes Leben möglich ist, weshalb wir uns ergänzend auch mit der Utopia beschäftigen werden.
      Textgrundlage:
      Das Lalebuch. Nach dem Druck von 1597 mit den Abweichungen des Schiltbürgerbuches von 1598 und zwölf Holzschnitten von 1680. Hrsg. v. Stefan Ertz. Stuttgart 1970 (= RUB 6642/43)
      Thomas Morus: Utopia. Übersetzt von Gerhard Ritter. Nachwort von Eberhard Jäckel. Stuttgart 1983 (= RUB 513)

    • 16692 Seminar
      Geschlechterforschung und Literatur des Mittelalters (Johannes Traulsen)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: KL 32/123 (Habelschwerdter Allee 45)

      Additional information / Pre-requisites

      Eine Grundlage des Seminar bildet folgendes Einführungswerk:

       Schößler, Franziska und Lisa Wille: Einführung in die Gender Studies. 2., akt., überarb. u. erw. Aufl., Berlin / Boston 2022 (De Gruyter Studium).

       [Der Text kann angeschafft werden, ist aber im Universitätsnetz auch unter https://doi.org/10.1515/9783110656541 verfügbar]

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      Die Geschlechterforschung ist heute fester Bestandteil literaturwissenschaftlicher Studiengänge. Auch in der Mediävistik spielt sie eine immer größere Rolle. Doch in vielen Seminaren bleibt wenig Zeit, um die zugrunde liegenden Theorien systematisch kennenzulernen und ihre Anwendung auf mittelalterliche Texte zu reflektieren. Hier setzt dieses Seminar an: Wir diskutieren zentrale Ansätze der Gender Studies, Queer Studies, Trans Studies und Intersektionalitätsforschung und erproben ihre Tragfähigkeit für die ältere deutsche Literatur. Anhand ausgewählter Texte untersuchen wir, welche Perspektiven sich durch die jeweiligen Theorien eröffnen – und wo ihre Grenzen liegen.

      Vorausgesetzt wird Freude an theoretischen Diskussionen und die Bereitschaft, sich mit mittelalterlichen Texten auseinanderzusetzen. Diese werden in Übersetzung bereitgestellt.

    • 16808 Seminar
      Wasser (Matthias Hüning)
      Schedule: Termine siehe LV-Details (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: JK 31/227 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Wasser wird immer dann zum Thema, wenn es davon zuviel (Überströmungen) oder zuwenig (Dürre) gibt. Beide Aspekte werden oft im Zusammenhang mit Klimawandel besprochen. Wir wollen uns in diesem Seminar mit Diskursen über Wasser beschäftigen. Wie wird in den Medien über Wasser berichtet? Wie wird über Wasser als Lebengrundlage gesprochen und geschrieben? Wie werden Bedrohungsszenarien beschrieben und/oder inszeniert?

      In Deutschland wird Wasser vor allem bei Überströmungen zum Thema (Stichwort Ahrtal). In den Niederlanden jährt sich gerade die große Hochwasserkatastrophe in Overijssel (1825). Dort wird (der Kampf gegen das) Wasser als identitätsstiftendes Merkmal gesehen. In Südafrika gibt es immer wieder Wasserknappheit und in Städten wie Kapstadt wird sogar Leitungswasser manchmal rationiert. In Kalifornien gab es Anfang 2025 zu wenig Wasser, um die Brände löschen zu können.

      Wir wollen uns auch die Diskurse über die Meere anschauen. Das Ansteigen des Meeresspiegels wird als eine große Bedrohung gesehen, ebenso wie die Verschmutzung durch Plastikmüll.

      Den theoretischen Rahmen des Seminars bilden linguistische und kulturwissenschaftliche Arbeiten, die in den vergangenen Jahren unter Stichworten wie ‘Ökolinguistik’ und ‘Blue Humanities’ veröffentlicht worden sind.

    • 17078 Proseminar
      Redescubriendo el teatro del siglo XVIII (Richard Palomar Vidal)
      Schedule: Do 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: KL 29/208 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Additional information / Pre-requisites

      Das Seminar kann auf Deutsch oder Spanisch stattfinden, dies wird zu Beginn des Semesters mit den Studierenden entschieden. Es gibt für die Primärquellen keine deutschsprachigen Übersetzungen, wodurch das Lesen spanischsprachiger Primär- und Sekundärtexte unerlässlich ist. Alle zu lesenden Primär- und Sekundärtexte werden auf Blackboard zur Verfügung gestellt.
      Studierende anderer Bachelor- und Masterstudiengänge mit einem Komplementärbereich, überfachlichen oder fachaffinen Profil sind ebenfalls herzlich eingeladen und können sich bei mir per Mail für die Veranstaltung anmelden.

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      Das Seminar ist dem Theater des 18. Jahrhunderts gewidmet, „en su dimensión más amplia, rebasando los límites cronológicos de la centuria“. Wir werden mit einer kurzen historischen Einführung beginnen und einen besonderen Fokus auf die Aufklärung (El Siglo de las Luces) legen, die wahrscheinlich wichtigste Strömung des 18. Jahrhunderts. Zudem wird die Entwicklung des Theaters in Spanien im Laufe der Jahrhunderte thematisiert.
      Die im Verlauf des Semesters zu lesenden Primärtexte stammen aus unterschiedlichen Theaterformen. Von Nicolás Fernández de Moratín werden wir seine comedia „El sí de las niñas“ lesen und dabei gesondert auf die Funktion des Theaters im 18. Jahrhundert eingehen. Das Drama „Zinda“ von María Rosa de Gálvez bietet uns einen Einblick in die Theaterform der tragedia, sowie in das Thema der Sklaverei in Spanien. Es sind zusätzlich Lektüren kürzerer Texte geplant, wie der sainete „Manolo“ von Ramón de la Cruz. Hier wird vor allem die Herkunft und soziale Stellung zweier zentraler Figuren des Theaters –majo/a und petimetre/a– im Mittelpunkt stehen. Wichtig bei der Auseinandersetzung mit den Werken im Seminar wird nicht nur der dramatische Text als solcher sein, sondern auch außertextliche Phänomene wie Publikationsprozess und Werkrezeption, vor allem im Hinblick auf die in Spanien zu dieser Zeit noch bestehende Inquisition und die damit einhergehende doppelte Zensur. Wir werden auch zentrale Aspekte der Aufführungspraxis untersuchen, wie Kleidung, Bühnenausstattung und die Rolle des Publikums.
      Ein weiterer wesentlicher Bestandteil des Seminars wird die Lektüre von literaturtheoretischen Texten aus dem 18. Jahrhundert sein. Wir werden relevante Auszüge aus der „Poética“ von Ignacio de Luzán lesen, der begründenden Schrift des neoclasicismo in Spanien, sowie die „Defensa de las mujeres“ von Benito Jerónimo Feijoo, einen protofeministischen Text aus seinem „Teatro crítico universal“.

    • 17315 Proseminar
      PS-Surveying English Literatures: Scottish Nature Writing (Cordula Lemke)
      Schedule: Do 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: JK 27/106 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Today's image of Scotland is still dominated by the myths of peaty and moss-covered Highlands and their tartan-wearing inhabitants who entertain weary travellers with tales of ghosts and murderers; myths that were invented at the end of the eighteenth century and whose legacy still endures – albeit with a twist. New nature writing has changed romantic images by questioning how we appropriate nature and by contesting our own place in nature. In this seminar we will look at how nature was depicted at the end of the eighteenth century and where short stories, poems and novels take us today.

      Texts:

      Most texts will be available on Blackboard.

      Please purchase Donald Smith, Storm&Shore

    • 17528 Seminar
      Das Theateruniversum des "dunklen" Genies. Zum 150. Geburtstag von Vsevolod Meyerhold (Swetlana Lukanitschewa)
      Schedule: Fr 10:00-14:00, zusätzliche Termine siehe LV-Details (Class starts on: 2025-04-25)
      Location: SR IV Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

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      Am 9. Februar 2024 jährte sich der Geburtstag des impulsreichsten russischen Theateravantgardisten, des „flexibelste[n] Meisters der russischen Bühne und glanzvollste[n] aller ihrer Umgestalter“, des „dunklen“ Genies Vsevolod Meyerhold zum 150. Mal. Mitte der ersten Dekade des 20. Jahrhunderts schaltete sich Meyerhold - bis 1903 ein erfolgreicher Schauspieler am illusionistischen Moskauer Künstlertheater - in die Polemik gegen seinen Lehrer Stanislavskij ein. Unter den Forderungen, die Meyerhold an das „Theater der Zukunft“ gestellt hatte, war die Abschaffung der sogenannten „vierten Wand“, die im Künstlertheater die Bühne und den Zuschauerraum trennen sollte, sowie die Absage an das Text-Modell, das dem psychologisch-realistischen Theater zugrunde lag, zugunsten des Performance-Modells. Nach der Oktoberrevolution von 1917 trat Meyerhold der Kommunistischen Partei bei und schloss sich der damals noch geringen Zahl der Fachmänner an, die der neuen Macht ihre Zusammenarbeit angeboten hatten. Eines der kurzlebigen Projekten Meyerholds, das auf die Erschaffung des neuen Theaters und des neuen Schauspielers zielte, sollte ganz im Geiste der Zeit „Theateroktober“ heißen. In den beginnenden 1920er Jahren arbeitete Meyerhold an der Entwicklung der sogenannten Biomechanik - eines neuen Ausbildungssystems für Schauspieler - und setzte seinen theaterästhetischen Entwurf auf der Bühne seines Meyerhold-Theaters (GosTIM) um. Im Seminar soll anhand der Schriften Meyerholds und der Zeitdokumente sowie der Vertiefung in die Kunstdiskurse der 1910er und 1920er Jahre ein Blick auf die verschiedenen Phasen der Entwicklung des theaterästhetischen Konzeptes des Meisters geworfen werden.

    • 17617g Seminar
      Fabulation: politiken des Ästhetischen (Louis Breitsohl)
      Schedule: Mo 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: K 031 Seminarraum (Anbau Cinepoetics) (Grunewaldstr. 35)

      Additional information / Pre-requisites

      Erwartet werden regelmäßige Anwesenheit, aktive Mitarbeit sowie die Bereitschaft, die Mitverantwortung für eine Sitzung in Form der Darstellung eines Forschungsbeispiels zu übernehmen.

      Comments

      Während der Begriff der Fabulation gerade seit der Corona-Pandemie in den näheren Dunstkreis der Diskussionen um FakeNews, Parallelgesellschaften und Desinformation gerückt ist, will dieses Seminar die theoretischen Ursprünge und die Potentialität der Fabulation als politischer Praktik in den Blick nehmen. Denn wo die gewaltvollen Prozesse der Geschichte und hegemonialen Geschichtsschreibung selbst Lücken, Brüche und Leerstellen produzieren, bieten gerade fiktional-fabulierte Texte die Möglichkeit diese zu füllen und den gesellschaftlichen Machtstrukturen, die immer auch als sprachliche und begriffliche gedacht werden müssen, etwas entgegenzusetzen. Als in die Zukunft gerichtetes Versprechen eines lebbaren Anderswo, oszillieren sie zwischen Gesellschaftsdiagnose, Analysen der (psycho-) sozialen Gesellschaftsstrukturierung im Mythos und Momenten der Deterritorialisierung, in denen die hegemonialen Sprachen minoritär werden und utopische Momente der Gemeinschaftsbildung aufblitzen. Neben einer Beschäftigung mit zentralen theoretischen Positionen (u. A. Deleuze, Irigaray, Hartman), widmet sich das Seminar anhand ausgewählter filmischer (Rocha, Galvadon, Chahine, Diop) und literarischer Lektüren (Butler, de L‘Horizon) gerade zwei ‚Fabulationslinien‘: Queer-feministischen und dekoloniale Suchbewegungen nach einer eigenen Position und Imaginationen des eigenen Überlebens im Kontext unbewohnbarer Welten.

    • 17618g Seminar Cancelled
      Kritische Theorie des Films (Jonas Nestroy)
      Schedule: Do 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: K 031 Seminarraum (Anbau Cinepoetics) (Grunewaldstr. 35)

      Comments

      „Hilflos die Frage, ob der Film Kunst sei oder nicht.“, schrieb Theodor W. Adorno 1966 in seinem Aufsatz Die Kunst und die Künste. Damit drückte er die Widersprüchlichkeit aus, mit der die Kritische Theorie der Frankfurter Schule, zu der sich auch der Theoretiker Walter Benjamin zählen lässt, auf den Film als Kunstform in der kapitalistischen Gesellschaft blickte. Verstanden Benjamin und Adorno den Kapitalismus als bürgerliche Gesellschaft im Widerspruch, die ihre Ideale gleichzeitig verwirklicht und unterwandert, theoretisierten sie den Film als vielleicht die paradigmatische Kunst dieser Gesellschaftsform: Auf der einen Seite ermöglichte die Erfindung der filmischen Technik neue Möglichkeiten ästhetischer Erfahrung und steht damit ein für die bürgerliche Freiheit der zivilisatorischen Entwicklung kreativer Potenziale, wie sie etwa schon Kant oder Hegel konzipierten. Auf der anderen Seite scheint die Funktionsweise des Films aber auch nicht mehr adäquat mit den traditionellen Kunstvorstellungen der idealistischen Philosophie begriffen werden zu können. Die Kritische Theorie antwortete auf diesen Widerspruch durch die intellektuelle Auseinandersetzung mit dem politischen Projekt des Marxismus. So formulierte Adorno gegenüber der damaligen Promovierenden und heutigen Filmwissenschaftlerin Heide Schlüpmann in einem Brief aus dem Jahr 1969, dass „in der kritischen Theorie der Marxismus – ohne dass er aufgeweicht würde – sich selbst kritisch reflektieren muss.“ In diesem Seminar soll durch gemeinsame Textlektüre ein Verständnis für diese Position der Kritischen Theorie erarbeitet werden und dabei nicht zuletzt rekonstruiert werden, wie ein bestimmtes Verständnis der filmischen Kunstform aus der Perspektive des Marxismus ausgesehen hat. Gelesen werden dafür vor allem zentrale Texte von Theodor W. Adorno und Walter Benjamin zum Film und zur Kunst. Aber auch Positionen aus ihrem intellektuellen Umfeld (z.B. Arnold Hauser, Clement Greenberg, Jürgen Habermas) und natürlich aus den radikal-bürgerlichen Ästhetiktheorien, an denen sie sich abarbeiteten (z.B. Immanuel Kant und G. W. F. Hegel). Vorausgesetzt für eine aktive Teilnahme wird deshalb eine Lesebereitschaft, die gewillt ist, die z.T. etwas längere Lektüre aufmerksam zu verfolgen.

    • 17802 Wahlveranstaltung
      Paris – Berlin: Literatur der Goldenen Zwanziger und der années folles (Marina Allal)
      Schedule: Mo 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: JK 31/122 Geschäftszimmer (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      Anmeldung bis zum 11.04.25 per E-Mail (marina.allal@fu-berlin.de) erbeten, falls keine Anmeldung über Campus Management möglich ist.

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      Mit den Begriffen „Goldene Zwanziger“ und „Goldene Zwanziger Jahre“ wird das vielfältige kulturelle Leben in Berlin und Paris eines Jahrzehnts bezeichnet, das auf die Kriegswirren der Jahre 1914-1918 folgte und mit dem Börsenkrach ein jähes Ende fand. Doch dieses Jahrzehnt war alles andere als golden, sondern von vielen Gegensätzen geprägt: Während die „neue Frau“, la „garçonne“, als Inbegriff weiblicher Emanzipation und eines ungezwungenen Lebensstils gefeiert wurde und gängige Geschlechterrollen und sexuelle Normen in Frage gestellt wurden, gewannen nationalistische, antifeministische und antisemitische Ideologien, die eine radikale Abkehr von der Moderne propagierten, an Boden. Dem unbeschwerten Treiben auf dem Kudamm und den Boulevards stand die Armut der Arbeiterklasse und vieler Neuankömmlinge gegenüber. Wie spiegeln sich diese Gegensätze in der Berliner und Pariser Stadtliteratur jener Jahre wider? Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede lassen sich in der Darstellung der Moderne ausmachen? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des Seminars, das sich mit ausgewählten Werken dieser Zeit beschäftigen wird.

      Suggested reading

      Die zu behandelnden Werke werden in der ersten Sitzung besprochen.

    • 17981 Seminar
      Understanding University: Praktiken, Rhetorik, Kritik (Dillwyn Thier)
      Schedule: Fr 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-25)
      Location: J 32/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      Es wird vorausgesetzt, dass in Vorbereitung auf die Sitzungen theoretische Texte gelesen und bearbeitet werden.

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      Universitäten bilden einen eigenen Mikrokosmos; in ihnen herrschen eigene Strukturen sowie rhetorische und habituelle Normen. Das Kennen und Beherrschen dieser Normen und Strukturen ist eine Voraussetzung für die Teilhabe und Partizipation im akademischen Raum, doch werden sie im Laufe eines Studiums in der Regel weder geschult noch gemeinsam reflektiert und analysiert. Diesem wollen wir uns im Seminar zum Modul „Understanding University“ ein Semester lang widmen: In einer Kombination aus sozialwissenschaftlichem und geisteswissenschaftlichem Ansatz werden wir die Universität nicht nur als Ort unserer täglichen Studien und Arbeit betrachten, sondern auch als sozialen Raum, der von Machtstrukturen und Institutionen durchzogen ist. Die hier institutionalisierten Praktiken werden wir als Elemente eines deutschen akademischen Habitus identifizieren, innerhalb ihrer jeweiligen Kommunikationsrahmen analysieren und ausgehend von der Rhetorik als systematischem Werkzeug für sprachliches Handeln gezielt schulen. Ferner werden wir diese Praktiken entlang verschiedener sozialer Dimensionen wie Geschlecht und Klasse als Mechanismen des Ein- und Ausschlusses in die akademische Gemeinschaft entschlüsseln.

      Das Seminar ist inhaltlich in zwei Blöcke unterteilt. Im ersten Block setzten wir uns in einer theoretisch-analytischen Herangehensweise mit besagten Inhalten auseinander – dies erfordert die Bereitschaft, in Vorbereitung auf die Sitzungen theoretische Texte zu lesen. Der zweite Block widmet sich in einer praktischeren Herangehensweise (Schulung/Workshop) dem wissenschaftlichen Schreiben und Arbeiten – dies erfordert die Bereitschaft, in Vorbereitung auf die Sitzungen praktische Übungen im wissenschaftlichen Arbeiten zu erledigen.

    • 16022 Seminar
      Platon: Frühdialoge (Christian Strub)
      Schedule: Mo 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

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      Im Seminar soll anhand der Lektüre einiger Frühdialoge Platons neben der Rekonstruktion der Argumentationsstruktur der jeweiligen Dialoge der -- in letzter Zeit verstärkt diskutierten -- Frage nachgegangen werden, welche Rolle die Schilderung der lebensweltlichen Umstände der (fiktionalen) philosophischen Argumentationen für die Gesamtaussage des Textes spielt.

      Suggested reading

      Literatur wird zu Beginn des Seminars bekannt gegeben.

    • 16034 Seminar
      Körperkonzepte, Der Körper in der Philosophie (Francesca Raimondi)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Additional information / Pre-requisites

      Das Seminar kombiniert historische Textlektüren mit aktuellen Debatten zu Leiblichkeit, Geschlecht, Subjektivität und Macht.

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      Der Körper spielt in der Philosophie eine ambivalente Rolle: Mal wird er als bloßes Objekt des Geistes betrachtet, mal als zentrales Medium von Erfahrung, Macht und Identität. In diesem Seminar verfolgen wir anhand von wichtigen Etappen die Entwicklung des Körperbegriffs von der frühen Neuzeit bis zur Gegenwart.

      Ausgehend von Descartes’ Dualismus und Spinozas Monismus untersuchen wir Humes skeptische Perspektive auf körperliche Identität und Nietzsches radikale Neubewertung des Leibes. Im 20. und 21. Jahrhundert erweitern feministische, phänomenologische, poststrukturalistische sowie rassismuskritische Theorien den Diskurs: Der Körper wird als sozial konstruiert, von Macht durchzogen und als Schauplatz von Widerstand und Transformation gedacht; Unterschiede wie Körper und Leib oder Körper und Fleisch werden eingeführt.

      Suggested reading

      Texte von Descartes, Spinoza, Hume, Nietzsche, Beauvoir, Butler, Foucault, Deleuze, Grosz u. a.

    • 16035 Seminar
      Wittgensteins Philosophische Untersuchungen (Elena Romano)
      Schedule: Do 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Additional information / Pre-requisites

      Die Kenntnis der englischen Sprache wird vorausgesetzt.

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      Wittgensteins Gedanken, die 1953 posthum unter dem Titel ”Philosophische Untersuchungen” veröffentlicht wurden, “betreffen viele Gegenstände: Den Begriff der Bedeutung, des Verstehens, des Satzes, der Logik, die Grundlagen der Mathematik, die Bewußtseinszustände und Anderes.” (PU, Vorwort) Die ”Philosophischen Untersuchungen” stellen das fundamentale Werk von Wittgensteins philosophischer Rückkehr zur Philosophie nach der Ablehnung des ”Tractatus Logico-Philosophicus” dar. Im Zentrum des Seminars steht Wittgensteins Text, der in thematische Felder unterteilt und diskutiert wird. Die Probleme, die uns insbesondere beschäftigen werden, kreisen um die Natur der Bedeutung, die Begriffe des Sprachspiels und der Familienähnlichkeiten, Wittgensteins grundlegende Auffassung der Philosophie, das Problem des Regelfolgens und die Möglichkeit einer Privatsprache.

      Suggested reading

      Baker, G. P., Hacker, P. M. S. (2009), ”Wittgenstein. Rules, Grammar and Necessity”; Blackwell, Oxford; - (2005), ”Wittgenstein: Understanding and Meaning”; Blackwell, Oxford;

      Ginsborg, H. (2020), “Wittgenstein on Going On”; in: Canadian Journal of Philosophy, 50(1); pp. 1–17; - (2011), “Primitive Normativity and Skepticism about Rules”; in: The Journal of Philosophy, 18(5); pp. 227—254;

      Kripke, S. (1982), ”Wittgenstein on Rules and Private Language”; Blackwell, Oxford;

      Kusch, M. (2006), ”A Sceptical Guide to Meaning and Rules. Defending Kripke’s Wittgenstein”; Acumen, Chesham;

      Monk, R. (1991), ”Ludwig Wittgenstein. The Duty of Genius”; London: Vintage;

      Schroeder, S. (2006), ”Wittgenstein”; Cambridge: Polity.

    • 16045 Seminar
      Die Philosophie des 20. Jahrhunderts (Werner Kogge)
      Schedule: Do 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Comments

      Das 20. Jahrhundert brachte eine massive Parzellierung der Philosophie hervor. Es bildeten sich unterschiedliche Hauptströmungen heraus, die sich voneinander zunehmend entfremdeten und oft sogar feindlich gegenüberstanden. Eine intellektuelle Sozialisation in einer dieser Strömungen brachte es oft mit sich, dass andere philosophische Ansätze und Denkstile unverständlich schienen oder überhaupt aus dem Spektrum der jeweiligen Wahrnehmung verschwanden. Dies gilt nicht nur für die Kluft zwischen analytischer („angelsächsischer“) Philosophie einerseits und phänomenologisch-hermeneutischer („kontinentaler“) Philosophie andererseits, sondern beispielsweise auch für die Aufspaltung der logisch-empiristischen Tradition in ‚normalsprachlich‘ und ‚logizistisch‘ orientierte Denkschulen – bedingt durch unterschiedliche Auslegungen der Philosophie Wittgensteins; oder auch die Auspaltung phänomenoloisch-hermeneutischen Denkens in diskursanalytische und dekonstruktivistische Ansätze, bedingt durch unterschiedliche Rekurse auf Nietzsche, Freud und Marx. Vor diesem Hintergrund zielt das Seminar darauf, einen Überblick zu gewinnen. Wir werden uns eine Art Landkarte der Philosophie des 20. Jahrhunderts erarbeiten. Dazu werden wir, ausgehend von der Diskurslage um 1900, zentrale Primärtexte in Ausschnitten lesen und uns verdeutlichen, welche traditionsbildenden Weichenstellungen in ihnen lagen. Ziel des Seminars ist es schließlich, ein fundiertes und differenziertes Bild davon zu bekommen, welches Erbe die Philosophie des 20. Jahrhunderts dem gegenwärtigen Denken hinterließ.

    • 16056 Seminar
      Immanuel Kants Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft (Roland Krause)
      Schedule: Mo 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      In seiner „Religionsschrift“ geht es Kant zum einen darum, ein Verständnis von Religion zu erarbeiten, das den Maßstäben seiner der Aufklärung verpflichteten kritischen Philosophie genügt. Er setzt sich dabei mit dem Christentum auseinander. Zugleich vertieft und entwickelt Kant hier diejenige metaethische Theorie, welche er zuvor in der Grundlegung zur Metaphysik der Sitten und der Kritik der praktischen Vernunft entwirft. Insbesondere interessiert ihn das Böse: worin es besteht, warum es uns anzieht, ob der Mensch seiner Natur nach böse ist und wie die Abkehr vom Bösen für uns möglich ist. Wir wollen Kants Gedankengang nachvollziehen und prüfen, indem wir ihn gemeinschaftlich zugleich eng am Text und in eigenen Worten diskutieren. Vertrautheit mit den Grundzügen von Kants praktischer Philosophie ist dabei hilfreich aber nicht notwendig. Textgrundlage soll die Ausgabe des Felix Meiner Verlags sein.

    • 16057 Seminar
      Ethik des Wissens (Katharina Naumann)
      Schedule: Mo 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Comments

      Prozesse der Wissensproduktion und des Wissenserwerbs finden selten in Isolation statt, sondern vielmehr im Austausch mit anderen. Daher haben soziale Prozesse und Machstrukturen sowohl Einfluss darauf, was als (relevantes) Wissen anerkannt wird als auch darauf, wer als glaubwürdige:r Informant:in gilt. Dies zeigt sich nicht nur im persönlichen Austausch mit anderen, sondern auch in gesellschaftlichen Diskursen und in der Wissenschaft. Vor diesem Hintergrund ergeben sich zahlreiche interessante Fragen an der Schnittstelle von Ethik und Erkenntnistheorie, denen wir im Seminar nachgehen, wobei wir u.a. folgende Themen behandeln: Epistemische Ungerechtigkeit, Gaslighting, weißes Nichtwissen, Cancel Culture, Fake News, Wissenschaftsskepsis und Wissenschaftsfreiheit.

    • 16058 Seminar
      Ethik der Künstlichen Intelligenz (Ansgar Seide)
      Schedule: Fr 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-25)
      Location: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Comments

      Die rasante technologische Entwicklung der letzten Jahre im Bereich der Künstlichen Intelligenz hat viele Veränderungen angestoßen, die immer weiter in unseren Lebensalltag hineinreichen. Während die technologische Entwicklung voranschreitet, sind viele Fragen über den richtigen Umgang mit den neuen Möglichkeiten und Gefahren noch weitgehend ungeklärt. Wenn wir die Zukunft nach unseren Wertmaßstäben gestalten wollen und uns nicht einfach von der technologischen Entwicklung überrollen lassen wollen, müssen wir uns diesen Fragen stellen.

      Nach einer allgemeinen Einführung in die theoretischen Grundlagen der Künstlichen Intelligenz werden wir uns in diesem Seminar ethischen Fragen in Bezug auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in verschiedenen Bereichen der Gesellschaft und unseres Alltags zuwenden. Mögliche Themenbereiche sind beispielsweise Zukunft der Arbeit, Medizin und Pflege, Autonomes Fahren, Privatsphäre und Überwachung sowie der Einsatz von KI im militärischen Bereich.

      Suggested reading

      Bauberger, Stefan (2020): Welche KI? Künstliche Intelligenz demokratisch gestalten, München: Hanser.

      Misselhorn, Catrin (2018): Grundfragen der Maschinenethik, Ditzingen: Reclam.

    • 16220 Lecture
      Rom und die (griechische) Philosophie (Melanie Möller)
      Schedule: Mi 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: Hs 1a Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      WICHTIGER HINWEIS: Die Sitzung am 30. April findet in einem anderen Raum statt: Hörsaal Thielallee 67 (etwa 10-12 min zu Fuß von der Rostlaube)

      Comments

      Dass die Römer der früheren Zeit sich gegen (zumal auswärtigen) intellektuellen Einfluss gesträubt haben, ist hinlänglich bekannt. Einige Berühmtheit hat die Philosophengesandtschaft des Jahres 155 v. Chr. erlangt; die zur Verhandlung über eine Geldstrafe nach Rom gereisten Vertreter der Stoa (Diogenes von Seleukia), des Peripatos (Kritolaos) und vor allem der Akademie (Karneades von Kyrene) haben sich an den hartnäckigen Römern, allen voran am als ultrakonservativ verrufenen Cato, die Zähne ausgebissen und mussten unverrichteter Dinge wieder abziehen. Das ist aber nur die eine Seite, die in der Rezeption freilich besonders gerne herausgestellt wird. Auf der anderen Seite konnte die Philosophie, ähnlich wie die Rhetorik, in Rom von Beginn eine große und vor allem breite Wirkung entfalten. So konnte es schließlich doch zur allmählichen „Einbürgerung der Philosophie in Rom“ (R. Harder) kommen. Eigenständige, originelle Philosophen bzw. Philosophenschulen scheinen die Römer indes kaum hervorgebracht zu haben. Wie auf anderen geisteswissenschaftlichen Gebieten haben sie sich eher auf die (durchaus kritische) Auseinandersetzung mit den kulturellen Importen konzentriert und daraus ihre eigenen Theorien (weiter)entwickelt, stets mit einem besonderen Fokus auf der pragmatischen Dimension. Um der Entwicklung und Bedeutung der Philosophie im antiken Rom (und ihrer Rezeption) gerecht zu werden, gilt es allerdings, Kriterien wie „Originalität“, „Pragmatik“, „Wahrheit“/ „Wahrscheinlichkeit“ oder „Selektion“ einer grundlegenden Revision zu unterziehen. Der Eklektizismus eines Cicero muss als intellektuelle Haltung nicht zwingend weniger tiefschürfend oder sogar „originell“ sein als die theoretisch basierte Philosophie eines Platon oder Aristoteles. Die Vorlesung möchte sich zum einen mit diesen grundsätzlichen Fragen der Genese und Entwicklung von Philosophie befassen; zum anderen – und schwerpunktmäßig – ist sie als kritischer Durchgang durch die römische Philosophiegeschichte konzipiert: Die griechisch geprägten Anfänge werden ebenso in den Blick genommen wie die spätantik-christlichen Adaptionen und Veränderungen (u.a. Augustinus, Boethius). Im Mittelpunkt stehen die prominenten Schulen mit ihren römischen Adepten und Kritikern: die Akademie (v.a. in ihrer skeptischen Phase, der Cicero besonders zuneigte), der Peripatos, die Stoa (die sich nicht nur bei Seneca und Marc Aurel besonderer Beliebtheit erfreute), und die Schule Epikurs, die es von jeher besonders schwer hatte in Rom (Lukrez). Alle philosophischen Schulen und Denkrichtungen werden an Textbeispielen vorgestellt und diskutiert. Ein (weiterer) Leitfaden werden uns Michel Foucaults Schriften sein (v.a. Sexualität und Wahrheit, Bd. III, und Der Mut zur Wahrheit). Lektüre zur Vorbereitung: Richard Hader, „Die Einbürgerung der Philosophie in Rom“, Die Antike 1971 (wieder abgedr. in RH, Kleine Schriften)

    • 16242 Miscellaneous
      Das Genus Femininum und die Rolle der Frau im Indogermanischen (Matthias Fritz)
      Schedule: Fr 08:00-10:00 (Class starts on: 2025-04-25)
      Location: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)
    • 16320 Lecture
      Geschichte der Naturphilosophie (Lars Reuke)
      Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: KL 29/207 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Natur (phýsis, natura) ist einer der zentralen Begriffe, mit denen Menschen die Welt kategorisieren. Was aber genau unter dem Begriff „Natur“ zu verstehen ist, bleibt oftmals unklar. In der Vorlesung soll versucht werden, anhand eines historischen Durchgangs den Naturbegriff zu präzisieren. Dabei werden – jeweils mithilfe verschiedener philosophiehistorischer Positionierungen – einige zentrale Fragestellungen der Naturphilosophie bearbeitet werden. Unter anderem sind dies: Was heißt es, dass die Natur Gesetzen folgt? Wie ordnen wir die Natur und gibt es in ihr eine Ordnung, die unabhängig von menschlichen Bemühungen um diese Ordnung ist? Was sind Raum und Zeit? Ist Materie einfach nur unbelebte Masse? Wie kommt Geist und Selbstbezug in die Natur? Ist sie gar grundständig beseelt und belebt? Hat die Natur ein Ziel?

    • 16321 Seminar
      Die Tradition des Panpsychismus (Lars Reuke)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/125 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Der Panpsychismus stellt die These auf, dass alles Existierende schon immer beseelt ist. In der gegenwärtigen Philosophie des Geistes hat diese Theorie seit einiger Zeit wieder etwas Auftrieb erhalten, kann sie doch die für die Mainstream-Theorien des Naturalismus und Materialismus charakteristische Erklärungslücke zwischen subjektiv-geistigen und objektiv-materiellen Phänomen schließen. Ausgehend von einem zentralen Text Galen Strawsons wollen wir uns der Geschichte dieser These zuwenden und dazu Texte von Platon, Marsilio Ficino, Giordano Bruno, Anne Conway, Denis Diderot und anderen lesen. Zudem soll, wenn noch Zeit bleibt, ein Blick in die zeitgenössische Kritik am Panpsychismus geworfen werden.

    • 16322 Practice seminar
      Thomas von Aquin, De anima (Lars Reuke)
      Schedule: Mi 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Eine der wirkmächtigsten Theorien der Seele im Ausgang von der aristotelischen Philosophie stammt von Thomas von Aquin, der die Seele als die Form des Körpers begreift. Anders als unser heutiger Begriff der Seele, der zum einen vor allem auf das innere Erleben von Menschen abhebt und nicht selten auch mit eher esoterischen Ansichten verbunden wird, ist dieser Begriff in der aristotelischen Tradition, zu der auch Thomas zählt, ein technischer Begriff zur Analyse von Lebewesen: Die Seele umfasst also nicht nur Geistiges, sondern nicht zuletzt auch die vegetativen und sensitiven Vermögen der Lebewesen. Wir wollen im Seminar eine Auswahl an Texten des Thomas zur Seele lesen. Dabei werden die beiden Summen, die Quaestiones disputatae sowie Thomas’ Kommentar zur De anima-Schrift des Aristoteles untersucht werden.

    • 16323 Practice seminar
      Boethius, De consolatione philosophiae (Lars Reuke)
      Schedule: Do 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      In diesem Seminar wollen wir in kursorischer Lektüre den berühmten prosimetrischen Text Trost der Philosophie des Boethius lesen. Boethius beschreibt hier, wie die Philosophie, die als sprechende Figur im Text auftaucht, dem an der Seele erkrankten Gefangenen Boethius Linderung und Trost liefert. Wir wollen diesen Text vor allem in Hinblick auf seinen philosophischen Inhalt lesen, aber auch seine kunstvolle literarische Gestaltung, die Prosa und metrische Passagen vereint, untersuchen.

    • 16325 Practice seminar
      Philosophierende Frauen in der Frühen Neuzeit (Benjamin Wallura)
      Schedule: Mo 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Wissen ist Macht. Seit jeher wird Wissen gehütet und ist oftmals nur innerhalb geschlossener, elitärer Kreise weitergegeben und verhandelt worden. Die Gesellschaft des frühneuzeitlichen Europa war eine ungleiche Gesellschaft; eine Ungleichheit, die sich nicht nur in Klassenverhältnissen ausdrückte. Insbesondere Bildung und Alphabetisierung waren – auch in der Aristokratie – nicht selten ein Privileg der Wenigen und zumeist ausschließlich Männern vorbehalten. Im 16., 17., und 18. Jahrhundert beginnt sich diese Ausschließlichkeit jedoch durch eine ganze Reihe sehr verschiedener gelehrter Akteurinnen zu verändern. Frauen, im Rahmen der jeweiligen gesellschaftlichen Möglichkeiten, die sich ihnen boten, eroberten kleine Territorien des gelehrten Wissens und behaupteten sich darin – sowohl mit Zustimmung wie Ablehnung durch männliche Gelehrte.

      Das Seminar richtet sich an Studierende der Klassischen Philologie, Vergleichenden Literaturwissenschaften, Geschichtswissenschaften und Philosophie. Im Seminar werden wir in Original und Übersetzung Texte von und über philosophierende und gelehrte Frauen der Frühen Neuzeit lesen, diese historisch einordnen und interpretieren. Unser Kanon wird – in geeigneten Auszügen – die Werke streifen von Autor*innen wie Erasmus, Marie le Jars de Gournay, Juan Luiz Vives, Sibylla Schwarz, Anna Maria von Schurmann, Sophie Elisabet Brenner, Otto Sperling, Sebastian Kortholt, Lady Worthley Montague, Laura Bassi, Damaris Masham, Émilie du Châtelet, Lady Margeret Cavendish, Lady Ann Conway, Geneviève Thiroux d’Arconville, Francois Pourlain de la Barre und andere gelehrte Persönlichkeiten.

      Ziel ist es, anhand beispielhafter Themen der frühneuzeitlichen Gelehrsamkeit, zu einem eingehenden historischen Verständnis von Geschlechterrollen innerhalb dieser frühneuzeitlichen Gelehrsamkeit zu gelangen. Durch die Lektüre unserer Textauswahl, die sowohl Frauen wie Männer umfassen wird, wollen wir versuchen, zu einer relativ breit angelegten Perspektive auf weibliche Gelehrsamkeit in der Frühen Neuzeit zu gelangen; eine Perspektive, die sich nicht nur beim Feststellen von Unterdrücker-Unterdrückten-Verhältnissen stehen bleibt, sondern auf die individuellen historischen Figuren und deren geäußerten Gedanken eingeht. Im Zentrum der Betrachtungen werden, philologisch-literaturwissenschaftliche, geschichts- und kulturwissenschaftliche sowie dezidiert philosophische Betrachtungen stehen.

    • 16401 Lecture
      Rhetorik und Literaturtheorie (Michael Auer)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: Hs 1a Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Die Vorlesung gibt eine Einführung in die Literaturtheorie und entscheidet sich für eine historische Darstellung. Damit soll der anhaltenden Bedeutung der Geschichte für die Literaturwissenschaft heute Nachdruck verliehen werden. Der Rückbezug auf die Rhetorik schärft dieses historische Bewusstsein. Außerdem gibt er zu verstehen, dass Theoriediskurse immer auch Fragen nach Stil und Form miteinschließen – oder jedenfalls miteinschließen sollten. Im Durchgang durch die Geschichte werden die Entwicklungen in der ‚klassischen‘ Poetik und Ästhetik ebenso berücksichtigt wie die Entstehung einer (post-)modernen Literaturtheorie, insbesondere im Zusammenspiel von Formalismus, Linguistik und Psychoanalyse. Dabei soll weniger eine bestehende Theorielandschaft vor Augen geführt werden. Vielmehr geht es in erster Linie darum, auf Möglichkeiten einer zukünftigen literaturwissenschaftlichen Arbeit aufmerksam zu machen.

    • 16639 Lecture
      Aufklärung (Friederike Günther)
      Schedule: Do 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: Hs 2 Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Die Vorlesung vermittelt einen Zugang zur Literatur der Aufklärungsepoche, indem exemplarisch Themen behandelt werden, die die Aufklärung bewegten und deren ambivalente Tendenz zu Integration und Ausschluss vor Augen führen. Ein Schwerpunkt liegt zum einen auf literarischen Texten, die Mensch, Natur und Umwelt in ein Verhältnis setzen: Behandelt werden Robinsonaden, der literarische Umgang mit Naturkatastrophen, lyrisch umzäunte Natur in Gestalt von Beeten und Gärten sowie Texte der Sehnsucht nach einer ‚authentischen‘ Naturidylle. Zum anderen werden die Modi und Umgangsweisen der aufgeklärten Literaturszene in Blick genommen: Bissigkeit und Schmeichelei der frühen Literaturkritik, aufgeklärte Geselligkeits-, Liebes- und Freundschaftsentwürfe, Ein- und Ausschlusskriterien literarischer Öffentlichkeit sowie die Diskussion von Fallgeschichten aus Medizin und Recht.

    • 16645 Seminar
      Jüdische Figuren in der Kinder- und Jugendliteratur (Hadassah Stichnothe)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/228 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Jüdische Figuren sind in der Kinder- und Jugendliteratur lange Zeit nur als Fremd- und Zerrbilder oder „exotische Projektionsfläche“ (von Glasenapp 2016) präsent. Von antisemitischen Karikaturen wie Fagin in Oliver Twist bis zu philosemitischen Konstrukten, die auch kinderliterarische Darstellungen der Shoah prägen, fungieren jüdische Figuren oftmals als Verkörperung des Fremden.  Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts bildete sich eine vielfältige originäre Literatur speziell für jüdische Kinder heraus, die jüdische Identität aus der Innenperspektive heraus (be-)schreibt.

      Dieses Seminar widmet sich der Darstellung jüdischer Figuren in historischer ebenso wie transmedialer Perspektive, legt aber einen Schwerpunkt auf die Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts. Nach dem Bruch der Shoah gab es eine in Deutschland zeitlich verzögerte kinderliterarische Auseinandersetzung mit jüdischen Schicksalen während des Nationalsozialismus, die quantitativ einen großen Teil des Korpus bestimmt. Das Seminar möchte jedoch den Blick über die „children’s literature of atrocity“ hinaus weiten und die Darstellung jüdischer Figuren in der Literatur der Gegenwart untersuchen, die auch migrantische Perspektiven und widerständige Diskurse aufzeigen. Zur Lektüre werden sowohl historische Texte der 20er und 30er Jahre als auch Texte u.a. von Mirjam Pressler, Sydney Taylor, Holly-Jane Rahlens und Lena Gorelik gehören.

    • 16652 Seminar
      Wunderbares und Wissen (Jutta Eming)
      Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: JK 26/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Die Formulierung des Aristoteles, dass Verwunderung den Anfang der Philosophie bildet und Menschen kein Wissen erworben, wenn sie sich nicht zunächst gewundert hätten, gehört zu den viel zitierten Leitsätzen über wissenschaftliche Erkenntnis in den Geisteswissenschaften. Seltener geht es um die Frage, welches Verhältnis von Verwunderung und Wissen dabei impliziert ist. Bei Aristoteles ist es umgekehrt proportional: Wenn der Gegenstand, welcher Fragen aufwirft, erforscht ist, tritt Wissen an die Stelle von Verwunderung.

      Das Seminar setzt bei der Prämisse an, dass ein solches Ausschlussverhältnis für einen zentralen Bereich der Vormoderne nicht angesetzt werden kann: für das Wunderbare in literarischen Texten des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. In den bekanntesten ebenso wie in weniger bekannten Dichtungen vertreten Rhetoriken und Narrative über das wunder und über das, was wunderlîche ist, auf verschiedenen literarischen Ebenen Wissen. Monstra, Automaten und künstliche Menschen, Feen und Zauberer, Riesen und Zwerge, magische Objekte oder Sonderbezirke und Anderswelten werfen für literarische Protagonisten, Erzähler und Rezipient:innen Fragen auf, fordern ihre Wissensbestände heraus und erweitern sie zugleich. Auch die theologische Auffassung, dass die Wunder der Natur – als Wunder der Schöpfung – eine Form der Erkenntnis Gottes darstellen, wird damit produktiv verknüpft. Das Seminar verfolgt diese Vielfalt chronologisch und gattungssystematisch für zentrale literarische Texte zwischen 1200 und 1600.

    • 16676 Advanced Seminar
      Literatur und Behinderung: Einführung in die Literary Disability Studies (Irmela Marei Krüger-Fürhoff)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Additional information / Pre-requisites

      Das Seminar wird zusammen mit Frau Ulrike Schulz durchgeführt.

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      Das Seminar widmet sich literarischen und kulturellen Repräsentationen verkörperter Differenz. Dabei beschäftigen wir uns mit Werken, in denen Kategorien wie Normalität und Abweichung verhandelt werden und Behinderung als Erfahrung mit sozialer und politischer Dimension erscheint. Im Mittelpunkt der gemeinsamen Arbeit steht die Analyse ausgewählter Darstellungen körperlicher, seelischer und geistiger Beeinträchtigungen in Literatur (Fiktion, Autobiographie, Dokumentation), Fotografie, Comic und digitalen Medien vom späten 19. Jh. bis zur Gegenwart, darunter Texte von Charlotte Perkins Gilman, Ernst Toller, Heinrich Böll, Dorothea Buck, Paula Fürstenberg und Benjamin Maack. Die grundlegenden theoretischen Texte aus den Bereichen Disability Studies und Literary Disability Studies, die wir diskutieren, liegen meist auf Deutsch, z.T. aber auch nur auf Englisch vor. Ergänzt wird die literaturwissenschaftliche Perspektive durch Einblicke in die Arbeit von Selbst- und Interessenvertretungen behinderter Menschen und Informationen zum Stand der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland. Der parallele Besuch der Vorlesung „Literary Disability Studies: Aspekte einer inklusiven Philologie“ ist keine Teilnahmevoraussetzung, wird aber empfohlen. Wenn Sie Zugänglichkeitsmaßnahmen (z.B. Gebärdensprach- oder Schriftdolmetschung) benötigen, melden Sie sich bitte zeitnah. Zur Einführung empfohlen: Urte Helduser: Literatur- und Sprachwissenschaften in den Disability Studies. In: Anne Waldschmidt (Hg.): Handbuch Disability Studies. Wiesbaden 2022, S. 219-233 (online über Primo).

    • 16677 Advanced Seminar
      Architektur in Literatur (18.–21. Jh.) (Magdalena Fricke)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Das Seminar befasst sich mit der Architektur als literarischem Gegenstand in deutschsprachigen Texten von Johann Wolfgang Goethe bis Frank Witzel. Anhand ausgewählter Schriften wird untersucht, wie (imaginäre) Bauwerke und die Baukunst als solche dargestellt werden. Im gemeinsamen Gespräch behandeln wir die Struktur und Funktion solcher Darstellungen und erkunden das Wechselverhältnis zwischen der Raumkunst Architektur und der Zeitkunst Literatur.

       

      Gelesen werden unter anderem Texte von Theodor Fontane, Siegfried Kracauer, Walter Benjamin, Nelly Sachs, Alfred Döblin, Brigitte Reimann und Stefan Heym.

    • 16686 Advanced Seminar
      Philologische Lektüren (Martin Endres)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: KL 29/137 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Das Seminar widmet sich im Rahmen der intensiven Lektüre ausgewählter Texte (u.a. von Franz Kafka, Robert Walser und Heinrich von Kleist) dem intrikaten Verhältnis von Interpretation, Edition, Texttheorie und Literaturtheorie. Konkret soll aufgezeigt und erarbeitet werden, dass und in welcher Weise die Edition eines Textes dessen Interpretation bestimmt und inwiefern dies verschiedene Auffassungen dessen prägt, was ein ›Text‹ und was ›Literatur‹ ist. Und vice versa: dass und in welcher Weise ein bestimmter Text-, Interpretations- und Literaturbegriff eine bestimmte Editionspraxis motiviert und orientiert. Die Lehrveranstaltung kann als komplementäres Praxis-Seminar zum Theorie-Seminar »Text–Interpretation–Edition« gelten.

    • 16689 Seminar
      Früher Buchdruck (Jutta Eming)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Das Seminar möchte in die Produktions- und Rezeptionszusammenhänge eines Mediums einführen, welches den Literaturmarkt ab der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts grundlegend umgestalten wird: den Buchdruck. Zu Beginn noch ähnlich prestigeträchtig und kostspielig wie das ältere Medium der Handschriften, entwickelt sich der Buchdruck bald zu einem Literaturträger mit ganz eigenen Bedingungen und Möglichkeiten. Dies soll im Seminar an einigen ‚Bestsellern‘ der Epoche, der Melusine Thürings von Ringoltingen und den Sieben weisen Meistern, nachvollzogen werden. Dazu ist auch eine Zusammenarbeit mit der Staatsbibliothek und die Besichtigung einiger Exemplare vor Ort vorgesehen.

       

    • 16693 Lecture
      Von Gott und vom Dreck: Schauspiele im Mittelalter (Elke Koch)
      Schedule: Di 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Noch bevor sich das Theater als Institution entwickelte, wurde im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit in vielen Städten Europas, auch im deutschen Sprachraum, eine lebendige Kultur performativer Formen gepflegt. Schauspiele fanden im Rahmen von Kirchenfesten und in der Zeit der Fastnacht statt und wurden von Klöstern, Schulen oder Stadtbürgern veranstaltet. Die Themen und Formen reichen von Darstellungen der Heilsgeschichte mitsamt Schöpfung und Jüngstem Gericht bis hin zu obszönen Monologen; sie wurden als frommes Werk verstanden oder auch als Gefährdung öffentlicher Ordnung eingeschätzt. Die Texte, die von dieser Kultur zeugen, sind mit den Kategorien antiker und neuzeitlicher Dramenpoetik kaum zu erfassen, sondern verlangen einen eigenen analytischen Zugriff und teils eigene Begriffe und Konzepte. Auch die besonderen Bedingungen der Aufführung und die Möglichkeiten ihrer Rekonstruktion gilt es dabei zu reflektieren. Die Vorlesung stellt an ausgewählten Beispielen die wichtigsten Typen mittelalterlicher Spiele vor, erläutert historische Hintergründe sowie Probleme der Überlieferung und diskutiert Fragen der theoretisch-methodischen Konzeptualisierung.

    • 16835 Lecture
      Wandel und Variation in den romanischen Sprachen (Judith Meinschaefer)
      Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: JK 31/227 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Warum wandelt sich Sprache? Wie entsteht sprachliche Variation? Diese Vorlesung wird versuchen, einige Gesetze und Ursachen des Sprachwandels zu erläutern. Zum einen wird ein Überblick über den Wandel der romanischen Sprachen vom Lateinischen zu den modernen Sprachen gegeben, zum anderen wird versucht, einige sprachübergreifend gültige Prinzipien der Veränderung von Sprachen und der Entstehung sprachlicher Variation herauszuarbeiten. Im Vordergrund steht dabei die interne Sprachgeschichte, d.h., die Entwicklung von Phonologie, Morphologie, Lexikon und Syntax der drei großen romanischen Sprachen Französisch, Spanisch, Italienisch. Falls Sie sich für diesen Kurs nicht über Campus Management anmelden können, melden Sie sich bitte auf jeden Fall direkt im Blackboard-Kurs an.

      Suggested reading

      Literatur zur Orientierung:
      Trask, Robert Lawrence. Historical linguistics. Oxford University Press, 1996.

    • 16840 Seminar
      Spracherwerbstheorien und Large Language Models (Barbara Schirakowski Judith Meinschaefer)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/227 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede bestehen zwischen menschlichem Spracherwerb und dem, was Large Language Models (LLMs) über Sprache lernen? Wie verhält sich das Regelwissen von Sprachlerner:innen zu den Mustern, die LLMs erkennen? Gibt es Aspekte menschlicher Sprache, die LLMs (aktuell) nicht nachbilden können? Im Seminar werden wir uns mit diesen und anderen Fragen beschäftigen, indem wir uns einen Überblick über aktuelle Theorien zum Erst- und Zweitspracherwerb erarbeiten und uns Grundwissen zu Architektur und Training von LLMs aneignen. Darüber hinaus analysieren wir ausgewählte sprachliche Phänomene im Hinblick darauf, wie sich LLMs im Vergleich zu menschlichen Sprecher:innen verhalten und führen in diesem Bereich auch selbst kleinere Fallstudien durch. Das Seminar richtet sich an Masterstudierende im Fach Linguistik sowie in den Lehramtsmasterstudiengängen in den Fächern Französisch, Spanisch und Italienisch.

    • 17006 Lecture
      Transformationen der franz. Literatur (Ulrike Schneider)
      Schedule: Do 14:00-16:00, zusätzliche Termine siehe LV-Details (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: KL 32/123 (Habelschwerdter Allee 45)
    • 17015 Advanced seminar
      Michel de Montaigne als Leser (Anita Traninger)
      Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: J 23/16 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)
    • 17045 Lecture
      Das italienische Drama (Bernhard Huß)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/239 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Die Vorlesung bietet einen Überblick über wichtige Tendenzen der Bühnenliteratur italienischer Sprache. Sie gliedert sich zunächst in einen Teil zur Tragödie und einen Teil zur Komödie, jeweils von der Renaissance bis ins 18. Jahrhundert. Dabei werden zum einen gattungstheoretische Grundvoraussetzungen erläutert, zum anderen ausgewählte Primärtexte exemplarisch analysiert. In einem dritten Teil (19./20. Jh.) soll aufgezeigt werden, wie die schon vorher poröse Trennmauer zwischen Tragödie und Komödie vollends einbricht und sich neue Formen dramatischen Dichtens etablieren, die das Komische und das Tragische verschmelzen. Autoren, die zur Sprache kommen sollen, sind u.a. Torquato Tasso, Vittorio Alfieri, Niccolò Machiavelli, Carlo Goldoni, Alessandro Manzoni, Luigi Pirandello, Dario Fo.

      Suggested reading

      Überblicksartige Darstellungen zu den wichtigen Themen bietet einführend: Farrell, Joseph/ Puppa, Paolo (Hrsg.) (2006): A History of Italian Theatre. Cambridge u.a.: Cambridge University Press. Darin: R. Andrews, “Erudite comedy”, S. 39ff., P. Brand: “Machiavelli and Florence”, S. 51ff., R. Andrews: “Tragedy”, S. 84ff., P. Vescovo: “Carlo Goldoni, playwright and reformer”, S. 160ff., G. Pizzamiglio: “Vittorio Alfieri”, S. 195ff., F. Taviani: “The Romantic theatre”, S. 207ff., P. Puppa: “Luigi Pirandello”, S. 293ff., J. Farrell: “Dario Fo”, S. 357ff.

    • 17080 Proseminar
      Lateinamerika "entdecken" - von 1492 bis heute (Manuela Barney Seidel)
      Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: JK 31/227 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Dieses Seminar beschäftigt sich mit den literarischen und historischen Texten, die die „Entdeckung“ Lateinamerikas dokumentieren, legitimieren, aber auch hinterfragen und umdeuten. Wir lesen europäische Reiseberichte und Chroniken – von Kolumbus bis Las Casas – ebenso wie indigene Gegennarrative. Dabei betrachten wir literarische Strategien, mit denen koloniale Herrschaft, Widerstand und Identität verhandelt werden. Auch neuere literarische und theoretische Texte, die koloniale Strukturen und deren Nachwirkungen reflektieren, werden behandelt. Ziel des Seminars ist es, verschiedene Narrative der Kolonialgeschichte zu vergleichen und über die Macht der Sprache sowie die Bedeutung literarischer Texte als Akteure in (post-)kolonialen Diskursen nachzudenken.

    • 17085 Advanced seminar
      Alonso Fernández de Avellaneda, autor del Quijote (Anita Traninger)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: KL 29/110 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Der Don Quijote ist ein Text, der nicht nur einmal geschrieben wurde. Noch bevor Miguel de Cervantes eine Fortsetzung veröffentlichen konnte, kam ihm Alonso Fernández de Avellaneda zuvor und gab den zweiten Teil des Don Quijote in den Druck. Ausgehend von diesem, nach heutigen Begriffen illegitimen Werk fragen wir in dem Seminar nach Schreiben und Wiederschreiben als konstitutiven Praktiken des und im Don Quijote – von der Manuskriptfiktion, die Cide Hamete Benegeli als ‚wahren Autor‘ einführt bis zu Jorge Luis Borges’ Pierre Menard, der sich einer wortidentischen Neufassung verpflichtet.

    • 17100 Lecture
      Revision klassischer Konzepte und Texte der Romania (Ulrike Schneider)
      Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: KL 29/110 (Habelschwerdter Allee 45)
    • 17104 Lecture
      Materialisierte Affekte. Liebesbriefe, Liebesinschriften (Annika Nickenig)
      Schedule: Mi 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: K 29/204 (Habelschwerdter Allee 45)
    • 17321 Proseminar
      PS-Introduction to Cultural Studies: Scottish Witches (Cordula Lemke)
      Schedule: Fr 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-25)
      Location: KL 32/102 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

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      Scottish folktales have always been haunted by ghosts, murderers and the odd witch. Tales of witchcraft and magic have been part of the Scottish cultural memory since James VI of Scotland became James I of England and Scotland. His reign started a veritable witch craze when he accused Scottish women of riding the waves in sieves and conjuring up a storm that almost led to his and his new Danish wife’s death by drowning on their passage home to Scotland. From then on around 3000 women and men died being accused of witchcraft. Today, the campaign “Witches of Scotland” has made it their goal to remember all these women and men who died for acting as healers, for being loud or uncomfortable, or for simply being different. The texts of this seminar play a part in preserving the memory of these so-called witches. We are going to look at the various topics the texts address, at how witches are presented today and finally at the role Harry Potter plays in the debate.

      Texts:

      • Kate Foster, The King’s Witches
      • Philip Paris, The Last Witch of Scotland
      • J.K. Rowling, Harry Potter and the Philosopher’s Stone

    • 17500 Lecture
      Theorien der Schauspielkunst II (Doris Kolesch)
      Schedule: Do 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)

      Comments

      Die Vorlesung setzt die im letzten Semester begonnene kritische Vorstellung zentraler schauspieltheoretischer Texte insbesondere des europäischen Theaters fort. Im Zentrum stehen Konzepte und Theorien der Schauspielkunst aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Die Vorlesung ist so konzipiert, dass sie auch ohne den Besuch des ersten Teils im Wintersemester 2024/5 gut verfolgt werden kann.

    • 17501 Lecture
      Theater und Ritualität (Matthias Warstat)
      Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)

      Comments

      Eine Nähe von Theater und Ritual ist in verschiedensten Phasen der Theatergeschichte unverkennbar. Einerseits finden sich in vielen Ritualen – so etwa in Initiations-, Heilungs- oder Übergangsritualen – theatrale Praktiken (Tänze, Maskenspiel, Verkörperungen etc.), mit denen wirkende Kräfte, Transformationen oder Deutungen angezeigt werden. Andererseits sind Ritualdarstellungen im Theater immer wieder zu finden, und auf unterschiedliche Weisen kann auch die Theateraufführung selbst rituellen Charakter annehmen. Für die Theaterwissenschaft ist es deshalb wichtig, das Verhältnis von Theater und Ritualität immer wieder neu in den Blick zu nehmen – und dabei den Forschungsstand der anthropologischen, ethnologischen und religionswissenschaftlichen Ritualforschung nicht außer Acht zu lassen. Dies gestaltet sich dadurch kompliziert, dass in den genannten Fächern mit ganz unterschiedlichen Ritualdefinitionen gearbeitet wird. Da in vielen Ritualbegriffen Vorstellungen von Medien und Geistern, von einer Götterwelt oder von einer Begegnung mit Ahnen und Verstorbenen eine Rolle spielen, stellt sich auch die Frage, wie mit solchen transzendenten und immateriellen Dimensionen des Theaters umgegangen werden soll. Manche Ritualkonzepte heben auf soziale Formen und Handlungsmuster ab; viele andere sind aber auf Wirkungsversprechen fokussiert, bei denen sich fragt, inwieweit sie vom Theater eingelöst werden können. Die Vorlesung soll das Verhältnis von Theater und Ritualität in drei Abschnitten beleuchten: Zunächst sollen frühe Phasen der Theatergeschichte in den Blick genommen werden, für die häufig eine Übergängigkeit bzw. Hybridität von Ritual und Theater behauptet wird. Zweitens sollen künstlerische und theoretische Positionen aus den Avantgarden des 20. Jahrhunderts analysiert werden, die besonders markant auf Formen von Ritualität Bezug nehmen. Schließlich wird es um die Frage gehen, wie und warum auch in gegenwärtigen Theater- und Performancepraktiken weiterhin auf rituelle Muster rekurriert wird.

    • 17520 Seminar
      Music and Politics (Joao Cardante Romao)
      Schedule: Mo 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: SR II Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Comments

      "How political is music?" is perhaps one of the most frequently asked questions in musicological and journalistic literature. Reflections on the power of music abound, from Plato to Adorno to the present. Numerous examples confirm that music and politics intersect on many levels. Among the most frequently cited are the role of music in shaping the identity of social movements (e.g., protest songs), or the valuable use of music in promoting social justice (e.g., "El Sistema" in Venezuela). But if the intersection between music and politics seems a given, it is crucial to think of music as a political act beyond its most obvious manifestations. In this sense, thinking music politically invites us first and foremost to rethink what both music and politics are, as well as to rethink their function in society. Ultimately, this seminar aims to contribute to a more comprehensive understanding of how music has been the subject of constant negotiations between the aesthetic, the institutional, and the social. We will therefore focus on some historical and contemporary examples that illustrate the most common debates about the politics of music, especially its material-environmental relations and the political-economic conditions of its production, reception and circulation.

    • 17524 Seminar
      Theater macht Arbeit: Schlaglichter auf Theater, Ökonomie und Produktion (Friederike Oberkrome)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: SR I Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

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      „Und lasst ihn gewahren, dass ihr nicht zaubert, sondern arbeitet, Freunde“, fordert Brecht in seinen Gedichten aus dem Messingkauf. Die nur halbhoch gehängten Bühnengardinen, um die es an dieser Stelle geht, sollen dem Publikum genügend Einsicht in die Maschinerie verschaffen, um zu begreifen, wie das Geschehen vor seinen Augen hergestellt wird. Hieran anschließend, werden wir uns in diesem Seminar überblickshaft mit der Frage beschäftigen, wie Arbeitsverhältnisse und Produktionszusammenhänge im Bereich des Theaters über das letzte Jahrhundert hinweg aufgegriffen, gezeigt und verhandelt wurden. Welche Arbeits- und Produktionszusammenhänge finden Eingang auf die Bühne? In welchen Formaten wird Arbeit verhandelt und wie und von wem wird diese repräsentiert? Wie wird Theaterarbeit selbst auf der Bühne vorgestellt? Und inwiefern verändert sich Theatermachen, wenn es als Arbeit begriffen wird? Um in das Thema einzusteigen, lesen und diskutieren wir zunächst einschlägige Texte zum durchaus widersprüchlichen Verhältnis von Kunst bzw. Theater und Arbeit. Im weiteren Verlauf werden wir uns schlaglichtartig mit konkreten Gegenständen befassen. Zu denken wäre bspw. an das Arbeitertheater der 1920er Jahre, als dessen namhaftester Vertreter Erwin Piscator gelten kann. Aber auch Dramatikerinnen wie Anna Gmeyner, Lu Märten oder Ernst Rosmer (Pseudonym von Elsa Bernstein-Porges) engagierten sich mit ihren Zeitstücken in der Weimarer Republik sowie schon um die Jahrhundertwende für die Belange der Arbeiterschaft, insbesondere der tätig werdenden Frauen. Weitere Themenkomplexe, denen wir uns im Seminar annähern wollen, sind u.a. die Produktionsbedingungen in der DDR, das Theaterschaffen von sogenannten „Gastarbeiter*innen“, die in der Folge des 1961 mit der Türkei abgeschlossenen Anwerbeabkommens nach Westdeutschland kamen, theatrale Verhandlungen von Haus- und Sorgearbeit, Theaterarbeit als literarische bzw. als Verlagsarbeit, sowie die Produktionsbedingungen in der sogenannten Freien Szene.

    • 17526 Seminar
      Musik-Cover: Von Operette bis Pop (Miriam Akkermann)
      Schedule: Mo 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: SR I Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Comments

      Musik-Cover, also die Neuinterpretation von bestehenden Musikstücken, sind gerade in der Popmusik ein verbreitetes und beliebtes Phänomen. Während rechtlich zwischen Kopien und Bearbeitungen unterschieden wird, sind einzelne Musikstücke in ihrer Cover-Version sogar erfolgreicher als die Originale – ein nicht allzu altes Beispiel ist u.a. Johnny Cash’s Version von „Hurt“, als Covers zählen aber auch die Neuinterpretationen von Conor Maynard, deren Reichweite nicht nur durch Tiktok rasant steigt. Doch was macht den Reiz dieser Neuinterpretationen aus? Handelt es sich um das viel benannte „Hit-Recycling“ oder um eine andere Form der Musikinterpretation, wie sie aus auch der Klassischen Musik bekannt ist? Welche Lieder werden eigentlich gecovert? Was haben Musik-Covers mit Operetten zu tun? Und wie sind die neuen „Cover“-Versionen einzuordnen, in denen KI-tools nie dagewesene Versionen von Interpreten und Stücken erzeugen? Mit einbezogen in diese Fragen werden auch Anleihen an Bühnenshows und Musikvideos. Das Seminar richtet sich an Studierende, die Interesse daran haben, sich mit dem Phänomen des Musik-Covers in der Popmusik ab den 1950er Jahren zu beschäftigen. Im Zentrum stehen insbesondere die übergeordneten Fragen: Was ist anders bei der neuen Interpretation im Vergleich zum Original? Wie wird dies erzielt? Welche Absicht steht dahinter? Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, ein breiter Zugang zu Musik und aktives Musikhören auch der (Pop-)Musik aus dem 20. Jahrhundert ist hilfreich.

      Suggested reading

      Ariane Petschow. Die Coverversion und musikalischer Fortschritt? Eine Analyse der künstlerischen Bedeutung der Praktiken des Coverns in der populären Musik. Hamburg 2014. Christian Huck. „Coverversionen. Zum populären Kern der Popmusik" POP, vol. 4, no. 1, 2014, S. 153-176. DOI https://doi.org/10.14361/pop-2014-0121. Christopher Jost und Gerd Sebald. „Musik – Kultur – Gedächtnis. Eine Einleitung“. In: Jost, C., Sebald, G. (Hgs). Musik – Kultur – Gedächtnis. Soziales Gedächtnis, Erinnern und Vergessen – Memory Studies. Wiesbaden 2020. DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-29609-4_1. Marc Pendzich. Von der Coverversion zum Hit-Recycling. Historische, ökonomische und rechtliche Aspekte eines zentralen Phänomens der Pop- und Rockmusik. Münster, 2004. Yvonne Wasserloos. „Could it be magic? Cover und ihre Ordnung von Zeit und Ort”, in: Herr, C., Rüdiger, W. (Hgs). Mensch – Musik – Wissenschaft. Festschrift für Volker Kalisch, Brill 2024, S. 487–511. DOI: https://doi.org/10.30965/9783846767900_023.

    • 17980 Lecture
      Understanding University: The Rhetoric(s) of German Academia (Maren Jäger, Anita Traninger)
      Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: 002 Seminarraum (Fabeckstr. 35 )

      Comments

      In der Vorlesung wird eine historisch-systematische Kontextualisierung des akademischen Habitus sowie seiner Praktiken vorgenommen. Es geht mithin darum, die (historische) Genealogie der (deutschen) akademischen Welt explizit zu machen und zugleich eine Plattform zu bieten, um geschichtliche Bedingungen, Formen und Realisierbarkeit von Diversität theoretisch zu reflektieren und zu diskutieren. Die Vorlesung bietet Einsichten in strukturelle Gegebenheiten des universitären Betriebs und reflektiert Fragen, die vielfach als individuelle Problematiken begriffen werden – warum es z. B. so schwierig ist, sich in einer Diskussion zuerst zu Wort zu melden (was bereits in Aristoteles’ Topik erläutert wird); warum Vorträge und Vorlesungen in den Geisteswissenschaften oft im wörtlichen Sinn vorgelesen werden; wie strukturelle Ungleichheiten in der konzeptionellen Konturierung der Statusgruppen der Universität symbolisch verankert sind (Stichwort Privatdozententum, eine Erfindung der Berliner Universität); was der Fokus auf ‚Philologie’ an der Freien Universität bedeutet; warum die humanities in Deutschland ‚Wissenschaften’ sind und welche Konsequenzen das für ihre Rhetorik hat; etc.

  • Aesthetics - Module A

    7175aB2.1
    • 16199 Lab Seminar
      Textanalyse mit R für die Geisteswissenschaften (Lisa Poggel)
      Schedule: Di 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: JK 31/239 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Dieses Seminar vermittelt grundlegende praktische Kenntnisse der Textanalyse mit der Programmiersprache R. Der Fokus liegt auf der Verarbeitung und Analyse geisteswissenschaftlicher Daten. Das Seminar richtet sich insbesondere an Studierende ohne Programmiererfahrung und vermittelt neben Verfahren der Textanalyse und des Text Mining auch Grundlagen der Programmierung mit R. R kommt als besonders einstiegsfreundliche Programmiersprache vermehrt auch in geisteswissenschaftlichen Forschungsprojekten zur Anwendung, beispielsweise bei der quantitativen Textanalyse, in der digitalen Stilometrie, bei der Autorschaftserkennung oder zur Analyse und Visualisierung historischer Korrespondenznetzwerke. Das Seminar setzt keine Programmiererfahrung voraus. Es richtet sich explizit an Studierende aller Institute des Fachbereichs ›Philosophie und Geisteswissenschaften‹.

    • 16652 Seminar
      Wunderbares und Wissen (Jutta Eming)
      Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: JK 26/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Die Formulierung des Aristoteles, dass Verwunderung den Anfang der Philosophie bildet und Menschen kein Wissen erworben, wenn sie sich nicht zunächst gewundert hätten, gehört zu den viel zitierten Leitsätzen über wissenschaftliche Erkenntnis in den Geisteswissenschaften. Seltener geht es um die Frage, welches Verhältnis von Verwunderung und Wissen dabei impliziert ist. Bei Aristoteles ist es umgekehrt proportional: Wenn der Gegenstand, welcher Fragen aufwirft, erforscht ist, tritt Wissen an die Stelle von Verwunderung.

      Das Seminar setzt bei der Prämisse an, dass ein solches Ausschlussverhältnis für einen zentralen Bereich der Vormoderne nicht angesetzt werden kann: für das Wunderbare in literarischen Texten des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. In den bekanntesten ebenso wie in weniger bekannten Dichtungen vertreten Rhetoriken und Narrative über das wunder und über das, was wunderlîche ist, auf verschiedenen literarischen Ebenen Wissen. Monstra, Automaten und künstliche Menschen, Feen und Zauberer, Riesen und Zwerge, magische Objekte oder Sonderbezirke und Anderswelten werfen für literarische Protagonisten, Erzähler und Rezipient:innen Fragen auf, fordern ihre Wissensbestände heraus und erweitern sie zugleich. Auch die theologische Auffassung, dass die Wunder der Natur – als Wunder der Schöpfung – eine Form der Erkenntnis Gottes darstellen, wird damit produktiv verknüpft. Das Seminar verfolgt diese Vielfalt chronologisch und gattungssystematisch für zentrale literarische Texte zwischen 1200 und 1600.

    • 16667 Advanced Seminar
      Literatur in Bild und Ton: Mediale Anverwandlungen von der Gedichtillustration bis zur künstlichen Intelligenz (Achim Küpper)
      Schedule: Sa 10:15-16:00 (Class starts on: 2025-04-26)
      Location: KL 29/111 (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      Die beiden Termine am 26.04. und 21.06. finden online statt. Der Raum KL 29/111 ist auch für diese beiden Termine gebucht, sodass Sie, die Studierenden, ihn für die Online-Teilnahme nutzen können.

      Comments

      Das Vertiefungsseminar widmet sich medialen Anverwandlungen literarischer Texte in Bild und Ton. Das historische Spektrum reicht vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Die Spannweite künstlerischer und medialer Gattungen erstreckt sich von der Gedichtillustration und -vertonung über die Literaturadaption in Film, audiovisuellen Medien, Hörspiel oder intermedialen Text-Bild-Klang-Konfigurationen bis hin zur digitalen Transformation klassischer Ausgangstexte durch die künstliche Intelligenz im 21. Jahrhundert. Eine Leitfrage des Semesters lautet: Wie wirken sich solche Anverwandlungen auf die jeweiligen Artefakte in ihrer ursprünglichen Umgebung und in ihrer neuen Gestalt aus? Unter „Anverwandlungen“ können sowohl Prozesse der Appropriation als auch der Imitation verstanden werden, wobei sich zwischen diesen beiden Enden unzählige Mischformen auftun. An der Schnittstelle von Kanon und Kreation lotet die Veranstaltung aktuelle Möglichkeiten einer Auseinandersetzung mit Kernbeständen des Curriculums unter den veränderten Voraussetzungen medialer Vernetzung und Durchdringung aus. Eine Beschäftigung mit zentralen Werken der Neueren deutschsprachigen Literaturgeschichte und ihren Anverwandlungen in multiplen Medienformaten soll gleichermaßen zu einer vertieften Kenntnis fach-, bildungs- und gesellschaftsrelevanter Schlüsseldokumente in eingehenden Analysen wie zu einer Sensibilisierung für Aspekte der Medienreflexion und der Medienkompetenz unter komparatistischen sowie didaktischen Gesichtspunkten beitragen. Ein Spezifikum des Kurses besteht in der Kombination bewährter Methoden eines Vertiefungsseminars mit einer experimentelleren Lehr- und Lernform:

      Mithilfe eines integrierten KI-Workshops sollen Wege digitaler Medienmutation literarischer Klassiker interaktiv erschlossen, am exemplarischen Übergang von einem narrativen Text zum Theaterstück erprobt und gemeinsam präsentiert werden. Dadurch gilt es zugleich Chancen und Herausforderungen der KI in der digitalisierten Medienkultur heutiger Prägung zu verhandeln. Besonderer Wert wird wie gehabt auf den interaktiven Charakter der Lehrveranstaltung gelegt. Der Unterricht basiert auf dem Konzept des „Blended Learning“ und vereint Präsenz- mit Digitalanteilen. Ein Seminarplan mit Literaturangaben, einer Liste der zu verteilenden Referatsthemen und weiteren Informationen wird zu Beginn des Semesters ausgegeben.

    • 16677 Advanced Seminar
      Architektur in Literatur (18.–21. Jh.) (Magdalena Fricke)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Das Seminar befasst sich mit der Architektur als literarischem Gegenstand in deutschsprachigen Texten von Johann Wolfgang Goethe bis Frank Witzel. Anhand ausgewählter Schriften wird untersucht, wie (imaginäre) Bauwerke und die Baukunst als solche dargestellt werden. Im gemeinsamen Gespräch behandeln wir die Struktur und Funktion solcher Darstellungen und erkunden das Wechselverhältnis zwischen der Raumkunst Architektur und der Zeitkunst Literatur.

       

      Gelesen werden unter anderem Texte von Theodor Fontane, Siegfried Kracauer, Walter Benjamin, Nelly Sachs, Alfred Döblin, Brigitte Reimann und Stefan Heym.

    • 16684 Advanced Seminar
      Emine Sevgi Özdamar (Sandra Fluhrer)
      Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: JK 31/228 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Die Körperlichkeit der Erinnerung und die nicht zu ersetzende Bedeutung von Literatur, Theater, Film und Musik für die kollektive Verständigung über historische und gegenwärtige Erfahrung stehen im Zentrum des Werks der Schriftstellerin, Theatermacherin und Schauspielerin Emine Sevgi Özdamar (*1946). Ihr autobiographischer, hochpoetischer Roman Ein von Schatten begrenzter Raum (2021) ist eine monumentale Verteidigungsschrift dieser Prinzipien, die derzeit jeden Tag nur wichtiger zu werden scheinen. Die Ich-Erzählerin des Romans führt der Militärputsch in der Türkei Anfang der 1970er Jahre in ein geteiltes Berlin – in dem der Krieg noch nah scheint und an den Theatern nach Ausdrucksformen für das Gewicht des Vergangenen wie die Widersprüche der Gegenwart gesucht wird –, ein von der politischen und künstlerischen Aufbruchstimmmung der 1970er berauschtes Paris und immer wieder auch zurück nach Istanbul. Die Reisen begleitet die Suche nach einer ästhetischen Form für die eigene Erfahrung mit der Geschichte Europas im 20. Jahrhundert als Gewaltgeschichte, aber auch mit einem Nachkriegseuropa als grandiosem künstlerischen Möglichkeitsraum, der vielleicht bereits historisch geworden ist.

       

      Stück für Stück arbeiten wir uns im Seminar gemeinsam durch Özdamars 750 Seiten starken Roman. Auszüge aus anderen Texten Özdamars sowie literarischen Referenzen ergänzen die Lektüren. Bitte beginnen Sie die Romanlektüre bereits vor Semesterbeginn. Idealerweise haben Sie den Roman vorab schon einmal ganz gelesen. Die angegebene Buchausgabe ist verpflichtend zu beschaffen. Damit wir gemeinsam konzentriert am Text arbeiten können, bitte ich Sie, im Seminar nur mit Ihrer Buchausgabe und analogem Schreibzeug zu arbeiten (ohne digitale Geräte).

       

      Zu beschaffende Textausgabe:

      Emine Sevgi Özdamar: Ein von Schatten begrenzter Raum, Berlin: Suhrkamp 2021, TB: 2023 (ISBN TB: 978-3-518-47288-0, NP 15 €)

       

      Zur Orientierung: https://www.deutschlandfunkkultur.de/georg-buechner-preistraegerin-emine-sevgi-oezdamar-literarisches-werk-100.html

       

    • 16686 Advanced Seminar
      Philologische Lektüren (Martin Endres)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: KL 29/137 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

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      Das Seminar widmet sich im Rahmen der intensiven Lektüre ausgewählter Texte (u.a. von Franz Kafka, Robert Walser und Heinrich von Kleist) dem intrikaten Verhältnis von Interpretation, Edition, Texttheorie und Literaturtheorie. Konkret soll aufgezeigt und erarbeitet werden, dass und in welcher Weise die Edition eines Textes dessen Interpretation bestimmt und inwiefern dies verschiedene Auffassungen dessen prägt, was ein ›Text‹ und was ›Literatur‹ ist. Und vice versa: dass und in welcher Weise ein bestimmter Text-, Interpretations- und Literaturbegriff eine bestimmte Editionspraxis motiviert und orientiert. Die Lehrveranstaltung kann als komplementäres Praxis-Seminar zum Theorie-Seminar »Text–Interpretation–Edition« gelten.

    • 17520 Seminar
      Music and Politics (Joao Cardante Romao)
      Schedule: Mo 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: SR II Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

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      "How political is music?" is perhaps one of the most frequently asked questions in musicological and journalistic literature. Reflections on the power of music abound, from Plato to Adorno to the present. Numerous examples confirm that music and politics intersect on many levels. Among the most frequently cited are the role of music in shaping the identity of social movements (e.g., protest songs), or the valuable use of music in promoting social justice (e.g., "El Sistema" in Venezuela). But if the intersection between music and politics seems a given, it is crucial to think of music as a political act beyond its most obvious manifestations. In this sense, thinking music politically invites us first and foremost to rethink what both music and politics are, as well as to rethink their function in society. Ultimately, this seminar aims to contribute to a more comprehensive understanding of how music has been the subject of constant negotiations between the aesthetic, the institutional, and the social. We will therefore focus on some historical and contemporary examples that illustrate the most common debates about the politics of music, especially its material-environmental relations and the political-economic conditions of its production, reception and circulation.

    • 17526 Seminar
      Musik-Cover: Von Operette bis Pop (Miriam Akkermann)
      Schedule: Mo 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: SR I Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

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      Musik-Cover, also die Neuinterpretation von bestehenden Musikstücken, sind gerade in der Popmusik ein verbreitetes und beliebtes Phänomen. Während rechtlich zwischen Kopien und Bearbeitungen unterschieden wird, sind einzelne Musikstücke in ihrer Cover-Version sogar erfolgreicher als die Originale – ein nicht allzu altes Beispiel ist u.a. Johnny Cash’s Version von „Hurt“, als Covers zählen aber auch die Neuinterpretationen von Conor Maynard, deren Reichweite nicht nur durch Tiktok rasant steigt. Doch was macht den Reiz dieser Neuinterpretationen aus? Handelt es sich um das viel benannte „Hit-Recycling“ oder um eine andere Form der Musikinterpretation, wie sie aus auch der Klassischen Musik bekannt ist? Welche Lieder werden eigentlich gecovert? Was haben Musik-Covers mit Operetten zu tun? Und wie sind die neuen „Cover“-Versionen einzuordnen, in denen KI-tools nie dagewesene Versionen von Interpreten und Stücken erzeugen? Mit einbezogen in diese Fragen werden auch Anleihen an Bühnenshows und Musikvideos. Das Seminar richtet sich an Studierende, die Interesse daran haben, sich mit dem Phänomen des Musik-Covers in der Popmusik ab den 1950er Jahren zu beschäftigen. Im Zentrum stehen insbesondere die übergeordneten Fragen: Was ist anders bei der neuen Interpretation im Vergleich zum Original? Wie wird dies erzielt? Welche Absicht steht dahinter? Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, ein breiter Zugang zu Musik und aktives Musikhören auch der (Pop-)Musik aus dem 20. Jahrhundert ist hilfreich.

      Suggested reading

      Ariane Petschow. Die Coverversion und musikalischer Fortschritt? Eine Analyse der künstlerischen Bedeutung der Praktiken des Coverns in der populären Musik. Hamburg 2014. Christian Huck. „Coverversionen. Zum populären Kern der Popmusik" POP, vol. 4, no. 1, 2014, S. 153-176. DOI https://doi.org/10.14361/pop-2014-0121. Christopher Jost und Gerd Sebald. „Musik – Kultur – Gedächtnis. Eine Einleitung“. In: Jost, C., Sebald, G. (Hgs). Musik – Kultur – Gedächtnis. Soziales Gedächtnis, Erinnern und Vergessen – Memory Studies. Wiesbaden 2020. DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-29609-4_1. Marc Pendzich. Von der Coverversion zum Hit-Recycling. Historische, ökonomische und rechtliche Aspekte eines zentralen Phänomens der Pop- und Rockmusik. Münster, 2004. Yvonne Wasserloos. „Could it be magic? Cover und ihre Ordnung von Zeit und Ort”, in: Herr, C., Rüdiger, W. (Hgs). Mensch – Musik – Wissenschaft. Festschrift für Volker Kalisch, Brill 2024, S. 487–511. DOI: https://doi.org/10.30965/9783846767900_023.

    • 17528 Seminar
      Das Theateruniversum des "dunklen" Genies. Zum 150. Geburtstag von Vsevolod Meyerhold (Swetlana Lukanitschewa)
      Schedule: Fr 10:00-14:00, zusätzliche Termine siehe LV-Details (Class starts on: 2025-04-25)
      Location: SR IV Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

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      Am 9. Februar 2024 jährte sich der Geburtstag des impulsreichsten russischen Theateravantgardisten, des „flexibelste[n] Meisters der russischen Bühne und glanzvollste[n] aller ihrer Umgestalter“, des „dunklen“ Genies Vsevolod Meyerhold zum 150. Mal. Mitte der ersten Dekade des 20. Jahrhunderts schaltete sich Meyerhold - bis 1903 ein erfolgreicher Schauspieler am illusionistischen Moskauer Künstlertheater - in die Polemik gegen seinen Lehrer Stanislavskij ein. Unter den Forderungen, die Meyerhold an das „Theater der Zukunft“ gestellt hatte, war die Abschaffung der sogenannten „vierten Wand“, die im Künstlertheater die Bühne und den Zuschauerraum trennen sollte, sowie die Absage an das Text-Modell, das dem psychologisch-realistischen Theater zugrunde lag, zugunsten des Performance-Modells. Nach der Oktoberrevolution von 1917 trat Meyerhold der Kommunistischen Partei bei und schloss sich der damals noch geringen Zahl der Fachmänner an, die der neuen Macht ihre Zusammenarbeit angeboten hatten. Eines der kurzlebigen Projekten Meyerholds, das auf die Erschaffung des neuen Theaters und des neuen Schauspielers zielte, sollte ganz im Geiste der Zeit „Theateroktober“ heißen. In den beginnenden 1920er Jahren arbeitete Meyerhold an der Entwicklung der sogenannten Biomechanik - eines neuen Ausbildungssystems für Schauspieler - und setzte seinen theaterästhetischen Entwurf auf der Bühne seines Meyerhold-Theaters (GosTIM) um. Im Seminar soll anhand der Schriften Meyerholds und der Zeitdokumente sowie der Vertiefung in die Kunstdiskurse der 1910er und 1920er Jahre ein Blick auf die verschiedenen Phasen der Entwicklung des theaterästhetischen Konzeptes des Meisters geworfen werden.

    • 17560 Lab Seminar
      Webscraping mit Python für die Geisteswissenschaften (Lisa Poggel)
      Schedule: Mo 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: JK 31/125 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Dieses Seminar vermittelt grundlegende praktische Kenntnisse im Web Scraping mithilfe der Programmiersprache Python und führt in verschiedene Ansätze und Strategien des »Scraping« geisteswissenschaftlicher Daten ein. Web Scraping beschreibt das automatisierte Auslesen von Inhalten aus Webseiten. Verfahren des Web Scraping können in den Geisteswissenschaften das Beschaffen und Zusammenstellen von Forschungsdaten und großen (Text)korpora erheblich vereinfachen. Im Rahmen des Seminars werden anhand konkreter Anwendungsfälle gemeinsam Strategien zur Datenextraktion aus verschiedenen Quellen wie digitalen Bibliotheken und Archiven, Internetportalen und -plattformen oder kommerziellen Webseiten erarbeitet und mithilfe von Python umgesetzt. Dabei werden die rechtlichen Einschränkungen und forschungspraktischen Implikationen der angewandten Verfahren zur Datenextraktion kritisch reflektiert. Erste Programmiererfahrungen sind für dieses Seminar von Vorteil, sind aber keine Voraussetzung. Es richtet sich explizit an Studierende aller Institute des Fachbereichs ›Philosophie und Geisteswissenschaften‹.

    • 17618g Seminar Cancelled
      Kritische Theorie des Films (Jonas Nestroy)
      Schedule: Do 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: K 031 Seminarraum (Anbau Cinepoetics) (Grunewaldstr. 35)

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      „Hilflos die Frage, ob der Film Kunst sei oder nicht.“, schrieb Theodor W. Adorno 1966 in seinem Aufsatz Die Kunst und die Künste. Damit drückte er die Widersprüchlichkeit aus, mit der die Kritische Theorie der Frankfurter Schule, zu der sich auch der Theoretiker Walter Benjamin zählen lässt, auf den Film als Kunstform in der kapitalistischen Gesellschaft blickte. Verstanden Benjamin und Adorno den Kapitalismus als bürgerliche Gesellschaft im Widerspruch, die ihre Ideale gleichzeitig verwirklicht und unterwandert, theoretisierten sie den Film als vielleicht die paradigmatische Kunst dieser Gesellschaftsform: Auf der einen Seite ermöglichte die Erfindung der filmischen Technik neue Möglichkeiten ästhetischer Erfahrung und steht damit ein für die bürgerliche Freiheit der zivilisatorischen Entwicklung kreativer Potenziale, wie sie etwa schon Kant oder Hegel konzipierten. Auf der anderen Seite scheint die Funktionsweise des Films aber auch nicht mehr adäquat mit den traditionellen Kunstvorstellungen der idealistischen Philosophie begriffen werden zu können. Die Kritische Theorie antwortete auf diesen Widerspruch durch die intellektuelle Auseinandersetzung mit dem politischen Projekt des Marxismus. So formulierte Adorno gegenüber der damaligen Promovierenden und heutigen Filmwissenschaftlerin Heide Schlüpmann in einem Brief aus dem Jahr 1969, dass „in der kritischen Theorie der Marxismus – ohne dass er aufgeweicht würde – sich selbst kritisch reflektieren muss.“ In diesem Seminar soll durch gemeinsame Textlektüre ein Verständnis für diese Position der Kritischen Theorie erarbeitet werden und dabei nicht zuletzt rekonstruiert werden, wie ein bestimmtes Verständnis der filmischen Kunstform aus der Perspektive des Marxismus ausgesehen hat. Gelesen werden dafür vor allem zentrale Texte von Theodor W. Adorno und Walter Benjamin zum Film und zur Kunst. Aber auch Positionen aus ihrem intellektuellen Umfeld (z.B. Arnold Hauser, Clement Greenberg, Jürgen Habermas) und natürlich aus den radikal-bürgerlichen Ästhetiktheorien, an denen sie sich abarbeiteten (z.B. Immanuel Kant und G. W. F. Hegel). Vorausgesetzt für eine aktive Teilnahme wird deshalb eine Lesebereitschaft, die gewillt ist, die z.T. etwas längere Lektüre aufmerksam zu verfolgen.

    • 16220 Lecture
      Rom und die (griechische) Philosophie (Melanie Möller)
      Schedule: Mi 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: Hs 1a Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      WICHTIGER HINWEIS: Die Sitzung am 30. April findet in einem anderen Raum statt: Hörsaal Thielallee 67 (etwa 10-12 min zu Fuß von der Rostlaube)

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      Dass die Römer der früheren Zeit sich gegen (zumal auswärtigen) intellektuellen Einfluss gesträubt haben, ist hinlänglich bekannt. Einige Berühmtheit hat die Philosophengesandtschaft des Jahres 155 v. Chr. erlangt; die zur Verhandlung über eine Geldstrafe nach Rom gereisten Vertreter der Stoa (Diogenes von Seleukia), des Peripatos (Kritolaos) und vor allem der Akademie (Karneades von Kyrene) haben sich an den hartnäckigen Römern, allen voran am als ultrakonservativ verrufenen Cato, die Zähne ausgebissen und mussten unverrichteter Dinge wieder abziehen. Das ist aber nur die eine Seite, die in der Rezeption freilich besonders gerne herausgestellt wird. Auf der anderen Seite konnte die Philosophie, ähnlich wie die Rhetorik, in Rom von Beginn eine große und vor allem breite Wirkung entfalten. So konnte es schließlich doch zur allmählichen „Einbürgerung der Philosophie in Rom“ (R. Harder) kommen. Eigenständige, originelle Philosophen bzw. Philosophenschulen scheinen die Römer indes kaum hervorgebracht zu haben. Wie auf anderen geisteswissenschaftlichen Gebieten haben sie sich eher auf die (durchaus kritische) Auseinandersetzung mit den kulturellen Importen konzentriert und daraus ihre eigenen Theorien (weiter)entwickelt, stets mit einem besonderen Fokus auf der pragmatischen Dimension. Um der Entwicklung und Bedeutung der Philosophie im antiken Rom (und ihrer Rezeption) gerecht zu werden, gilt es allerdings, Kriterien wie „Originalität“, „Pragmatik“, „Wahrheit“/ „Wahrscheinlichkeit“ oder „Selektion“ einer grundlegenden Revision zu unterziehen. Der Eklektizismus eines Cicero muss als intellektuelle Haltung nicht zwingend weniger tiefschürfend oder sogar „originell“ sein als die theoretisch basierte Philosophie eines Platon oder Aristoteles. Die Vorlesung möchte sich zum einen mit diesen grundsätzlichen Fragen der Genese und Entwicklung von Philosophie befassen; zum anderen – und schwerpunktmäßig – ist sie als kritischer Durchgang durch die römische Philosophiegeschichte konzipiert: Die griechisch geprägten Anfänge werden ebenso in den Blick genommen wie die spätantik-christlichen Adaptionen und Veränderungen (u.a. Augustinus, Boethius). Im Mittelpunkt stehen die prominenten Schulen mit ihren römischen Adepten und Kritikern: die Akademie (v.a. in ihrer skeptischen Phase, der Cicero besonders zuneigte), der Peripatos, die Stoa (die sich nicht nur bei Seneca und Marc Aurel besonderer Beliebtheit erfreute), und die Schule Epikurs, die es von jeher besonders schwer hatte in Rom (Lukrez). Alle philosophischen Schulen und Denkrichtungen werden an Textbeispielen vorgestellt und diskutiert. Ein (weiterer) Leitfaden werden uns Michel Foucaults Schriften sein (v.a. Sexualität und Wahrheit, Bd. III, und Der Mut zur Wahrheit). Lektüre zur Vorbereitung: Richard Hader, „Die Einbürgerung der Philosophie in Rom“, Die Antike 1971 (wieder abgedr. in RH, Kleine Schriften)

    • 16420 Seminar
      Kollektives Übersetzen (Mário Gomes)
      Schedule: Mi 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-23)
      Location: KL 29/208 Übungsraum 1. Sitzung am 23.4.

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      Übersetzungskollektive sind neuronale Netzwerke. Durch die Verschaltung von menschlichen Gehirnen lassen sich komplexe übersetzerische Probleme, die viel Denkarbeit erfordern, meist effektiver bewältigen als allein. Als produktiv erweist sich dabei nicht nur die gemeinsame Anstrengung auf der Suche nach Lösungen, sondern auch die Gegenüberstellung von Interpretationen. Obwohl eine Vielfalt an Lesarten zwangsläufig mit einem gewissen Konfliktpotential einhergeht, ist es eben diese Kollision der Lektüren, die die Robustheit kollektiv erzeugter Übersetzungen gewährleistet.


      Im Rahmen dieses dezidiert praktisch ausgerichteten Seminars soll das Potenzial von Gruppenübersetzungen durch die Arbeit an einer Auswahl von lyrischen Texten erprobt werden. Übersetzt werden Texte aus verschiedenen Sprachen (vornehmlich aus dem Spanischen, Portugiesischen, Italienischen, Französischen und Englischen, ggf. aber auch aus anderen Sprachen) ins Deutsche. Es besteht zudem die Aussicht einer Veröffentlichung der übersetzten Texte.


      Das Seminar richtet sich an Studierende mit sehr guten Kenntnissen in mindestens einer der genannten Ausgangssprachen und Interesse an literarischer Übersetzung. Praktische Erfahrung ist für eine Teilnahme nicht erforderlich.

    • 16430 Advanced Seminar
      Hölderlins späte Hymnik (David Wachter)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: K 31/201 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Hölderlins späte Gedichte, um und kurz nach 1800 entstanden, sind faszinierend, rätselhaft und herausfordernd. Mit ihren kühnen Entwürfen und schroffen Texturen erweitern sie die Möglichkeiten der lyrischen Sprache auf radikale Weise und entziehen sich dem leichten Verständnis. Im Spannungsfeld von hymnischem Überschwang und elegischer Trauer öffnen sie geschichtsphilosophische Zugänge zur eigenen Gegenwart und zeugen von existenziellen Umbrüchen um 1800. Sie weisen dem „Sänger“ die Aufgabe zu, im Kontakt zum Heiligen zu stehen, und schaudern zugleich vor der Gewalt des Numinosen zurück. Sie setzen sich mit Kontakten zwischen griechischer Antike und Christentum auseinander, und sie unternehmen poetische Wanderungen über die Grenzen kultureller, historischer und mythischer Räume hinweg. Als poetologische Gedichte fragen sie immer auch selbstreflexiv nach den eigenen Bedingungen, Möglichkeiten und Grenzen: Was ist, kann und will ein Gedicht? – Im Seminar lesen wir gemeinsam wenige Werke, darunter „Wie wenn am Feiertage…“, „Der Rhein“ sowie „Brod und Wein“. Dabei gehen wir sehr genau vor. Schritt für Schritt, behutsam, nähern wir uns der poetischen Gestalt von Hölderlins später Hymnik. Ausgehend von dieser intensiven Lektüre erkunden wir (gattungs-)poetologische Problemfelder der Gedichte, fragen nach ihren literatur- und ideengeschichtlichen Bezügen, und lernen einige (wenige) theoretische Perspektiven auf sie kennen.

      Suggested reading

      Literatur zur Einführung:


      Friedrich Hölderlin: Sämtliche Gedichte. Text und Kommentar, hrsg. v. Jochen Schmidt, Frankfurt a.M.: Deutscher Klassiker Verlag 2005; Hölderlin-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung, hrsg. v. Johann Kreuzer, 2. Auflage, Stuttgart: J.B. Metzler 2020 (über Primo digital verfügbar).

    • 16639 Lecture
      Aufklärung (Friederike Günther)
      Schedule: Do 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: Hs 2 Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

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      Die Vorlesung vermittelt einen Zugang zur Literatur der Aufklärungsepoche, indem exemplarisch Themen behandelt werden, die die Aufklärung bewegten und deren ambivalente Tendenz zu Integration und Ausschluss vor Augen führen. Ein Schwerpunkt liegt zum einen auf literarischen Texten, die Mensch, Natur und Umwelt in ein Verhältnis setzen: Behandelt werden Robinsonaden, der literarische Umgang mit Naturkatastrophen, lyrisch umzäunte Natur in Gestalt von Beeten und Gärten sowie Texte der Sehnsucht nach einer ‚authentischen‘ Naturidylle. Zum anderen werden die Modi und Umgangsweisen der aufgeklärten Literaturszene in Blick genommen: Bissigkeit und Schmeichelei der frühen Literaturkritik, aufgeklärte Geselligkeits-, Liebes- und Freundschaftsentwürfe, Ein- und Ausschlusskriterien literarischer Öffentlichkeit sowie die Diskussion von Fallgeschichten aus Medizin und Recht.

    • 16676 Advanced Seminar
      Literatur und Behinderung: Einführung in die Literary Disability Studies (Irmela Marei Krüger-Fürhoff)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Additional information / Pre-requisites

      Das Seminar wird zusammen mit Frau Ulrike Schulz durchgeführt.

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      Das Seminar widmet sich literarischen und kulturellen Repräsentationen verkörperter Differenz. Dabei beschäftigen wir uns mit Werken, in denen Kategorien wie Normalität und Abweichung verhandelt werden und Behinderung als Erfahrung mit sozialer und politischer Dimension erscheint. Im Mittelpunkt der gemeinsamen Arbeit steht die Analyse ausgewählter Darstellungen körperlicher, seelischer und geistiger Beeinträchtigungen in Literatur (Fiktion, Autobiographie, Dokumentation), Fotografie, Comic und digitalen Medien vom späten 19. Jh. bis zur Gegenwart, darunter Texte von Charlotte Perkins Gilman, Ernst Toller, Heinrich Böll, Dorothea Buck, Paula Fürstenberg und Benjamin Maack. Die grundlegenden theoretischen Texte aus den Bereichen Disability Studies und Literary Disability Studies, die wir diskutieren, liegen meist auf Deutsch, z.T. aber auch nur auf Englisch vor. Ergänzt wird die literaturwissenschaftliche Perspektive durch Einblicke in die Arbeit von Selbst- und Interessenvertretungen behinderter Menschen und Informationen zum Stand der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland. Der parallele Besuch der Vorlesung „Literary Disability Studies: Aspekte einer inklusiven Philologie“ ist keine Teilnahmevoraussetzung, wird aber empfohlen. Wenn Sie Zugänglichkeitsmaßnahmen (z.B. Gebärdensprach- oder Schriftdolmetschung) benötigen, melden Sie sich bitte zeitnah. Zur Einführung empfohlen: Urte Helduser: Literatur- und Sprachwissenschaften in den Disability Studies. In: Anne Waldschmidt (Hg.): Handbuch Disability Studies. Wiesbaden 2022, S. 219-233 (online über Primo).

    • 16678 Advanced Seminar Cancelled
      Literaturverfilmungen (Friederike Günther)
      Schedule: Do 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Das Seminar widmet sich dem Verhältnis von Literatur und Film. Wir lesen theoretische Texte zu den unterschiedlichen Vermittlungsweisen und der Rezeption beider Medien, erarbeiten Grundlagen der Filmanalyse und setzen uns mit aktuellen Literaturverfilmungen auseinander, nachdem wir die literarischen Texte behandelt haben, die den Film inspiriert haben.

    • 16682 Advanced Seminar
      Kreuzberg als Topos und Schauplatz in der Gegenwartsliteratur (Robert Walter-Jochum)
      Schedule: Mo 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

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      „Ein ganz normaler Sonnabendmorgen in Kreuzberg … wieder mal nur Bekloppte unterwegs“, beschreibt die BSR-Straßenreinigerin Sabrina in Thorsten Nagelschmidts Roman „Arbeit“ die Szenerie, in der sie unter übrig gebliebenen Feiernden nach einer Partynacht am Schlesischen Tor ihren Dienst aufnimmt. Nagelschmidts Roman fokussiert in einer multiperspektivischen Erzählweise das Zusammentreffen verschiedener (Wahl-, Dauer- und Teilzeit-)Kreuzberger, die sich mit ganz unterschiedlichen Perspektiven der Nachtarbeit, aber auch dem Stadtteil nähern, und erschafft so ein besonderes Porträt von Kreuzberg und seinen Bewohner:innen.

      Damit ist Nagelschmidt natürlich nicht der einzige: Der Stadtteil, von dessen langen Nächten schon 1978 im Chart-Hit der Gebrüder Blattschuss geschwärmt wurde, ist nach wie vor auch literarischer Handlungsort und in seiner Mischung aus Szene, Gentrifizierung, Migrationsschwerpunkt, Mauerrandgebiet und internationalem Sehnsuchtsort ein wichtiger Topos in der Gegenwartsliteratur. Wie Kreuzberg in Texten verschiedener Gattungen beschrieben und funktionalisiert wird, wollen wir uns in diesem Seminar genauer anschauen – an Romanen (das könnten z. B. sein: Nagelschmidt: „Arbeit“, Tim Staffel: „Südstern“, Vincenzo Latronico: „Die Perfektionen“, Gerhard Henschel: „Schauerroman“, Julia Rothenburg: „Mond über Beton“, Anton Weil: „Super einsam“, Deniz Utlu: „Die Ungehaltenen“), im Lied und Rap (Peter Fox, Tristan Brusch, Ufo361, Pashanim, Juju) aber auch im Theater (Ballhaus Naunynstraße).

      Weitere und andere Textideen fürs Seminar sind willkommen, auch gern bereits vor Semesterstart per Mail. Wir stellen den abschließenden Seminarplan in der ersten Sitzung zusammen. Zur Vorbereitung empfohlen ist die Lektüre von einigen der genannten Texte, um den Leseaufwand während des Semesters zu verringern.

    • 16693 Lecture
      Von Gott und vom Dreck: Schauspiele im Mittelalter (Elke Koch)
      Schedule: Di 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Noch bevor sich das Theater als Institution entwickelte, wurde im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit in vielen Städten Europas, auch im deutschen Sprachraum, eine lebendige Kultur performativer Formen gepflegt. Schauspiele fanden im Rahmen von Kirchenfesten und in der Zeit der Fastnacht statt und wurden von Klöstern, Schulen oder Stadtbürgern veranstaltet. Die Themen und Formen reichen von Darstellungen der Heilsgeschichte mitsamt Schöpfung und Jüngstem Gericht bis hin zu obszönen Monologen; sie wurden als frommes Werk verstanden oder auch als Gefährdung öffentlicher Ordnung eingeschätzt. Die Texte, die von dieser Kultur zeugen, sind mit den Kategorien antiker und neuzeitlicher Dramenpoetik kaum zu erfassen, sondern verlangen einen eigenen analytischen Zugriff und teils eigene Begriffe und Konzepte. Auch die besonderen Bedingungen der Aufführung und die Möglichkeiten ihrer Rekonstruktion gilt es dabei zu reflektieren. Die Vorlesung stellt an ausgewählten Beispielen die wichtigsten Typen mittelalterlicher Spiele vor, erläutert historische Hintergründe sowie Probleme der Überlieferung und diskutiert Fragen der theoretisch-methodischen Konzeptualisierung.

    • 16799 Lecture
      Einführung in die digitalen Geisteswissenschaften (Frank Fischer)
      Schedule: Mo 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: 0.2052 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)

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      Immer mehr Informationen liegen digitalisiert vor oder sind ›born digital‹. Dadurch ergeben sich viele neue Forschungs- und Erkenntnismöglichkeiten, auch für die Geisteswissenschaften. Doch was stellt man eigentlich mit einer Million digitalisierter Bücher an, wie Gregory Crane einmal rhetorisch gefragt hat. Um diese Datenmengen zu verarbeiten, sind spezielle und sich stetig weiterentwickelnde Methoden vonnöten. Mittlerweile hat sich mit den ›Digital Humanities‹ eine entsprechende Praxis entwickelt. Die Vorlesung bietet einen Überblick über die Entwicklung des komputationellen Denkens in den Geisteswissenschaften seit Beginn des 19. Jahrhunderts und stellt die wichtigsten Standards vor: Methoden, Formate, Software, Tools. Da uns durch die Digitalisierung der Gegenstände auch andere epistemische Dingen vorliegen, wird immer auch kritisch gefragt, welche Folgen dies für die Interpretierbarkeit hat. Auch in diesem Semester setzen die Digital-Humanities-Lehrveranstaltungen keine Kenntnisse in diesem Bereich voraus und sind als breite Einführung sowohl für M.A.-Studierende als auch B.A.-Studierende in der Vertiefungsphase gedacht. Mit dem Fokus auf Textdaten und Korpora richten sie sich explizit an Studierende der AVL, der philologischen Institute sowie explizit auch an Studierende der Institute für Philosophie und Theaterwissenschaft.

    • 17006 Lecture
      Transformationen der franz. Literatur (Ulrike Schneider)
      Schedule: Do 14:00-16:00, zusätzliche Termine siehe LV-Details (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: KL 32/123 (Habelschwerdter Allee 45)
    • 17045 Lecture
      Das italienische Drama (Bernhard Huß)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/239 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Die Vorlesung bietet einen Überblick über wichtige Tendenzen der Bühnenliteratur italienischer Sprache. Sie gliedert sich zunächst in einen Teil zur Tragödie und einen Teil zur Komödie, jeweils von der Renaissance bis ins 18. Jahrhundert. Dabei werden zum einen gattungstheoretische Grundvoraussetzungen erläutert, zum anderen ausgewählte Primärtexte exemplarisch analysiert. In einem dritten Teil (19./20. Jh.) soll aufgezeigt werden, wie die schon vorher poröse Trennmauer zwischen Tragödie und Komödie vollends einbricht und sich neue Formen dramatischen Dichtens etablieren, die das Komische und das Tragische verschmelzen. Autoren, die zur Sprache kommen sollen, sind u.a. Torquato Tasso, Vittorio Alfieri, Niccolò Machiavelli, Carlo Goldoni, Alessandro Manzoni, Luigi Pirandello, Dario Fo.

      Suggested reading

      Überblicksartige Darstellungen zu den wichtigen Themen bietet einführend: Farrell, Joseph/ Puppa, Paolo (Hrsg.) (2006): A History of Italian Theatre. Cambridge u.a.: Cambridge University Press. Darin: R. Andrews, “Erudite comedy”, S. 39ff., P. Brand: “Machiavelli and Florence”, S. 51ff., R. Andrews: “Tragedy”, S. 84ff., P. Vescovo: “Carlo Goldoni, playwright and reformer”, S. 160ff., G. Pizzamiglio: “Vittorio Alfieri”, S. 195ff., F. Taviani: “The Romantic theatre”, S. 207ff., P. Puppa: “Luigi Pirandello”, S. 293ff., J. Farrell: “Dario Fo”, S. 357ff.

    • 17078 Proseminar
      Redescubriendo el teatro del siglo XVIII (Richard Palomar Vidal)
      Schedule: Do 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: KL 29/208 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Additional information / Pre-requisites

      Das Seminar kann auf Deutsch oder Spanisch stattfinden, dies wird zu Beginn des Semesters mit den Studierenden entschieden. Es gibt für die Primärquellen keine deutschsprachigen Übersetzungen, wodurch das Lesen spanischsprachiger Primär- und Sekundärtexte unerlässlich ist. Alle zu lesenden Primär- und Sekundärtexte werden auf Blackboard zur Verfügung gestellt.
      Studierende anderer Bachelor- und Masterstudiengänge mit einem Komplementärbereich, überfachlichen oder fachaffinen Profil sind ebenfalls herzlich eingeladen und können sich bei mir per Mail für die Veranstaltung anmelden.

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      Das Seminar ist dem Theater des 18. Jahrhunderts gewidmet, „en su dimensión más amplia, rebasando los límites cronológicos de la centuria“. Wir werden mit einer kurzen historischen Einführung beginnen und einen besonderen Fokus auf die Aufklärung (El Siglo de las Luces) legen, die wahrscheinlich wichtigste Strömung des 18. Jahrhunderts. Zudem wird die Entwicklung des Theaters in Spanien im Laufe der Jahrhunderte thematisiert.
      Die im Verlauf des Semesters zu lesenden Primärtexte stammen aus unterschiedlichen Theaterformen. Von Nicolás Fernández de Moratín werden wir seine comedia „El sí de las niñas“ lesen und dabei gesondert auf die Funktion des Theaters im 18. Jahrhundert eingehen. Das Drama „Zinda“ von María Rosa de Gálvez bietet uns einen Einblick in die Theaterform der tragedia, sowie in das Thema der Sklaverei in Spanien. Es sind zusätzlich Lektüren kürzerer Texte geplant, wie der sainete „Manolo“ von Ramón de la Cruz. Hier wird vor allem die Herkunft und soziale Stellung zweier zentraler Figuren des Theaters –majo/a und petimetre/a– im Mittelpunkt stehen. Wichtig bei der Auseinandersetzung mit den Werken im Seminar wird nicht nur der dramatische Text als solcher sein, sondern auch außertextliche Phänomene wie Publikationsprozess und Werkrezeption, vor allem im Hinblick auf die in Spanien zu dieser Zeit noch bestehende Inquisition und die damit einhergehende doppelte Zensur. Wir werden auch zentrale Aspekte der Aufführungspraxis untersuchen, wie Kleidung, Bühnenausstattung und die Rolle des Publikums.
      Ein weiterer wesentlicher Bestandteil des Seminars wird die Lektüre von literaturtheoretischen Texten aus dem 18. Jahrhundert sein. Wir werden relevante Auszüge aus der „Poética“ von Ignacio de Luzán lesen, der begründenden Schrift des neoclasicismo in Spanien, sowie die „Defensa de las mujeres“ von Benito Jerónimo Feijoo, einen protofeministischen Text aus seinem „Teatro crítico universal“.

    • 17100 Lecture
      Revision klassischer Konzepte und Texte der Romania (Ulrike Schneider)
      Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: KL 29/110 (Habelschwerdter Allee 45)
    • 17500 Lecture
      Theorien der Schauspielkunst II (Doris Kolesch)
      Schedule: Do 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)

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      Die Vorlesung setzt die im letzten Semester begonnene kritische Vorstellung zentraler schauspieltheoretischer Texte insbesondere des europäischen Theaters fort. Im Zentrum stehen Konzepte und Theorien der Schauspielkunst aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Die Vorlesung ist so konzipiert, dass sie auch ohne den Besuch des ersten Teils im Wintersemester 2024/5 gut verfolgt werden kann.

    • 17501 Lecture
      Theater und Ritualität (Matthias Warstat)
      Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)

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      Eine Nähe von Theater und Ritual ist in verschiedensten Phasen der Theatergeschichte unverkennbar. Einerseits finden sich in vielen Ritualen – so etwa in Initiations-, Heilungs- oder Übergangsritualen – theatrale Praktiken (Tänze, Maskenspiel, Verkörperungen etc.), mit denen wirkende Kräfte, Transformationen oder Deutungen angezeigt werden. Andererseits sind Ritualdarstellungen im Theater immer wieder zu finden, und auf unterschiedliche Weisen kann auch die Theateraufführung selbst rituellen Charakter annehmen. Für die Theaterwissenschaft ist es deshalb wichtig, das Verhältnis von Theater und Ritualität immer wieder neu in den Blick zu nehmen – und dabei den Forschungsstand der anthropologischen, ethnologischen und religionswissenschaftlichen Ritualforschung nicht außer Acht zu lassen. Dies gestaltet sich dadurch kompliziert, dass in den genannten Fächern mit ganz unterschiedlichen Ritualdefinitionen gearbeitet wird. Da in vielen Ritualbegriffen Vorstellungen von Medien und Geistern, von einer Götterwelt oder von einer Begegnung mit Ahnen und Verstorbenen eine Rolle spielen, stellt sich auch die Frage, wie mit solchen transzendenten und immateriellen Dimensionen des Theaters umgegangen werden soll. Manche Ritualkonzepte heben auf soziale Formen und Handlungsmuster ab; viele andere sind aber auf Wirkungsversprechen fokussiert, bei denen sich fragt, inwieweit sie vom Theater eingelöst werden können. Die Vorlesung soll das Verhältnis von Theater und Ritualität in drei Abschnitten beleuchten: Zunächst sollen frühe Phasen der Theatergeschichte in den Blick genommen werden, für die häufig eine Übergängigkeit bzw. Hybridität von Ritual und Theater behauptet wird. Zweitens sollen künstlerische und theoretische Positionen aus den Avantgarden des 20. Jahrhunderts analysiert werden, die besonders markant auf Formen von Ritualität Bezug nehmen. Schließlich wird es um die Frage gehen, wie und warum auch in gegenwärtigen Theater- und Performancepraktiken weiterhin auf rituelle Muster rekurriert wird.

    • 17617g Seminar
      Fabulation: politiken des Ästhetischen (Louis Breitsohl)
      Schedule: Mo 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: K 031 Seminarraum (Anbau Cinepoetics) (Grunewaldstr. 35)

      Additional information / Pre-requisites

      Erwartet werden regelmäßige Anwesenheit, aktive Mitarbeit sowie die Bereitschaft, die Mitverantwortung für eine Sitzung in Form der Darstellung eines Forschungsbeispiels zu übernehmen.

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      Während der Begriff der Fabulation gerade seit der Corona-Pandemie in den näheren Dunstkreis der Diskussionen um FakeNews, Parallelgesellschaften und Desinformation gerückt ist, will dieses Seminar die theoretischen Ursprünge und die Potentialität der Fabulation als politischer Praktik in den Blick nehmen. Denn wo die gewaltvollen Prozesse der Geschichte und hegemonialen Geschichtsschreibung selbst Lücken, Brüche und Leerstellen produzieren, bieten gerade fiktional-fabulierte Texte die Möglichkeit diese zu füllen und den gesellschaftlichen Machtstrukturen, die immer auch als sprachliche und begriffliche gedacht werden müssen, etwas entgegenzusetzen. Als in die Zukunft gerichtetes Versprechen eines lebbaren Anderswo, oszillieren sie zwischen Gesellschaftsdiagnose, Analysen der (psycho-) sozialen Gesellschaftsstrukturierung im Mythos und Momenten der Deterritorialisierung, in denen die hegemonialen Sprachen minoritär werden und utopische Momente der Gemeinschaftsbildung aufblitzen. Neben einer Beschäftigung mit zentralen theoretischen Positionen (u. A. Deleuze, Irigaray, Hartman), widmet sich das Seminar anhand ausgewählter filmischer (Rocha, Galvadon, Chahine, Diop) und literarischer Lektüren (Butler, de L‘Horizon) gerade zwei ‚Fabulationslinien‘: Queer-feministischen und dekoloniale Suchbewegungen nach einer eigenen Position und Imaginationen des eigenen Überlebens im Kontext unbewohnbarer Welten.

  • Aesthetics - Module B

    7175aB2.2
    • 16199 Lab Seminar
      Textanalyse mit R für die Geisteswissenschaften (Lisa Poggel)
      Schedule: Di 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: JK 31/239 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Dieses Seminar vermittelt grundlegende praktische Kenntnisse der Textanalyse mit der Programmiersprache R. Der Fokus liegt auf der Verarbeitung und Analyse geisteswissenschaftlicher Daten. Das Seminar richtet sich insbesondere an Studierende ohne Programmiererfahrung und vermittelt neben Verfahren der Textanalyse und des Text Mining auch Grundlagen der Programmierung mit R. R kommt als besonders einstiegsfreundliche Programmiersprache vermehrt auch in geisteswissenschaftlichen Forschungsprojekten zur Anwendung, beispielsweise bei der quantitativen Textanalyse, in der digitalen Stilometrie, bei der Autorschaftserkennung oder zur Analyse und Visualisierung historischer Korrespondenznetzwerke. Das Seminar setzt keine Programmiererfahrung voraus. Es richtet sich explizit an Studierende aller Institute des Fachbereichs ›Philosophie und Geisteswissenschaften‹.

    • 16420 Seminar
      Kollektives Übersetzen (Mário Gomes)
      Schedule: Mi 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-23)
      Location: KL 29/208 Übungsraum 1. Sitzung am 23.4.

      Comments

      Übersetzungskollektive sind neuronale Netzwerke. Durch die Verschaltung von menschlichen Gehirnen lassen sich komplexe übersetzerische Probleme, die viel Denkarbeit erfordern, meist effektiver bewältigen als allein. Als produktiv erweist sich dabei nicht nur die gemeinsame Anstrengung auf der Suche nach Lösungen, sondern auch die Gegenüberstellung von Interpretationen. Obwohl eine Vielfalt an Lesarten zwangsläufig mit einem gewissen Konfliktpotential einhergeht, ist es eben diese Kollision der Lektüren, die die Robustheit kollektiv erzeugter Übersetzungen gewährleistet.


      Im Rahmen dieses dezidiert praktisch ausgerichteten Seminars soll das Potenzial von Gruppenübersetzungen durch die Arbeit an einer Auswahl von lyrischen Texten erprobt werden. Übersetzt werden Texte aus verschiedenen Sprachen (vornehmlich aus dem Spanischen, Portugiesischen, Italienischen, Französischen und Englischen, ggf. aber auch aus anderen Sprachen) ins Deutsche. Es besteht zudem die Aussicht einer Veröffentlichung der übersetzten Texte.


      Das Seminar richtet sich an Studierende mit sehr guten Kenntnissen in mindestens einer der genannten Ausgangssprachen und Interesse an literarischer Übersetzung. Praktische Erfahrung ist für eine Teilnahme nicht erforderlich.

    • 16430 Advanced Seminar
      Hölderlins späte Hymnik (David Wachter)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: K 31/201 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Hölderlins späte Gedichte, um und kurz nach 1800 entstanden, sind faszinierend, rätselhaft und herausfordernd. Mit ihren kühnen Entwürfen und schroffen Texturen erweitern sie die Möglichkeiten der lyrischen Sprache auf radikale Weise und entziehen sich dem leichten Verständnis. Im Spannungsfeld von hymnischem Überschwang und elegischer Trauer öffnen sie geschichtsphilosophische Zugänge zur eigenen Gegenwart und zeugen von existenziellen Umbrüchen um 1800. Sie weisen dem „Sänger“ die Aufgabe zu, im Kontakt zum Heiligen zu stehen, und schaudern zugleich vor der Gewalt des Numinosen zurück. Sie setzen sich mit Kontakten zwischen griechischer Antike und Christentum auseinander, und sie unternehmen poetische Wanderungen über die Grenzen kultureller, historischer und mythischer Räume hinweg. Als poetologische Gedichte fragen sie immer auch selbstreflexiv nach den eigenen Bedingungen, Möglichkeiten und Grenzen: Was ist, kann und will ein Gedicht? – Im Seminar lesen wir gemeinsam wenige Werke, darunter „Wie wenn am Feiertage…“, „Der Rhein“ sowie „Brod und Wein“. Dabei gehen wir sehr genau vor. Schritt für Schritt, behutsam, nähern wir uns der poetischen Gestalt von Hölderlins später Hymnik. Ausgehend von dieser intensiven Lektüre erkunden wir (gattungs-)poetologische Problemfelder der Gedichte, fragen nach ihren literatur- und ideengeschichtlichen Bezügen, und lernen einige (wenige) theoretische Perspektiven auf sie kennen.

      Suggested reading

      Literatur zur Einführung:


      Friedrich Hölderlin: Sämtliche Gedichte. Text und Kommentar, hrsg. v. Jochen Schmidt, Frankfurt a.M.: Deutscher Klassiker Verlag 2005; Hölderlin-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung, hrsg. v. Johann Kreuzer, 2. Auflage, Stuttgart: J.B. Metzler 2020 (über Primo digital verfügbar).

    • 16667 Advanced Seminar
      Literatur in Bild und Ton: Mediale Anverwandlungen von der Gedichtillustration bis zur künstlichen Intelligenz (Achim Küpper)
      Schedule: Sa 10:15-16:00 (Class starts on: 2025-04-26)
      Location: KL 29/111 (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      Die beiden Termine am 26.04. und 21.06. finden online statt. Der Raum KL 29/111 ist auch für diese beiden Termine gebucht, sodass Sie, die Studierenden, ihn für die Online-Teilnahme nutzen können.

      Comments

      Das Vertiefungsseminar widmet sich medialen Anverwandlungen literarischer Texte in Bild und Ton. Das historische Spektrum reicht vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Die Spannweite künstlerischer und medialer Gattungen erstreckt sich von der Gedichtillustration und -vertonung über die Literaturadaption in Film, audiovisuellen Medien, Hörspiel oder intermedialen Text-Bild-Klang-Konfigurationen bis hin zur digitalen Transformation klassischer Ausgangstexte durch die künstliche Intelligenz im 21. Jahrhundert. Eine Leitfrage des Semesters lautet: Wie wirken sich solche Anverwandlungen auf die jeweiligen Artefakte in ihrer ursprünglichen Umgebung und in ihrer neuen Gestalt aus? Unter „Anverwandlungen“ können sowohl Prozesse der Appropriation als auch der Imitation verstanden werden, wobei sich zwischen diesen beiden Enden unzählige Mischformen auftun. An der Schnittstelle von Kanon und Kreation lotet die Veranstaltung aktuelle Möglichkeiten einer Auseinandersetzung mit Kernbeständen des Curriculums unter den veränderten Voraussetzungen medialer Vernetzung und Durchdringung aus. Eine Beschäftigung mit zentralen Werken der Neueren deutschsprachigen Literaturgeschichte und ihren Anverwandlungen in multiplen Medienformaten soll gleichermaßen zu einer vertieften Kenntnis fach-, bildungs- und gesellschaftsrelevanter Schlüsseldokumente in eingehenden Analysen wie zu einer Sensibilisierung für Aspekte der Medienreflexion und der Medienkompetenz unter komparatistischen sowie didaktischen Gesichtspunkten beitragen. Ein Spezifikum des Kurses besteht in der Kombination bewährter Methoden eines Vertiefungsseminars mit einer experimentelleren Lehr- und Lernform:

      Mithilfe eines integrierten KI-Workshops sollen Wege digitaler Medienmutation literarischer Klassiker interaktiv erschlossen, am exemplarischen Übergang von einem narrativen Text zum Theaterstück erprobt und gemeinsam präsentiert werden. Dadurch gilt es zugleich Chancen und Herausforderungen der KI in der digitalisierten Medienkultur heutiger Prägung zu verhandeln. Besonderer Wert wird wie gehabt auf den interaktiven Charakter der Lehrveranstaltung gelegt. Der Unterricht basiert auf dem Konzept des „Blended Learning“ und vereint Präsenz- mit Digitalanteilen. Ein Seminarplan mit Literaturangaben, einer Liste der zu verteilenden Referatsthemen und weiteren Informationen wird zu Beginn des Semesters ausgegeben.

    • 16677 Advanced Seminar
      Architektur in Literatur (18.–21. Jh.) (Magdalena Fricke)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Das Seminar befasst sich mit der Architektur als literarischem Gegenstand in deutschsprachigen Texten von Johann Wolfgang Goethe bis Frank Witzel. Anhand ausgewählter Schriften wird untersucht, wie (imaginäre) Bauwerke und die Baukunst als solche dargestellt werden. Im gemeinsamen Gespräch behandeln wir die Struktur und Funktion solcher Darstellungen und erkunden das Wechselverhältnis zwischen der Raumkunst Architektur und der Zeitkunst Literatur.

       

      Gelesen werden unter anderem Texte von Theodor Fontane, Siegfried Kracauer, Walter Benjamin, Nelly Sachs, Alfred Döblin, Brigitte Reimann und Stefan Heym.

    • 16678 Advanced Seminar Cancelled
      Literaturverfilmungen (Friederike Günther)
      Schedule: Do 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Das Seminar widmet sich dem Verhältnis von Literatur und Film. Wir lesen theoretische Texte zu den unterschiedlichen Vermittlungsweisen und der Rezeption beider Medien, erarbeiten Grundlagen der Filmanalyse und setzen uns mit aktuellen Literaturverfilmungen auseinander, nachdem wir die literarischen Texte behandelt haben, die den Film inspiriert haben.

    • 16684 Advanced Seminar
      Emine Sevgi Özdamar (Sandra Fluhrer)
      Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: JK 31/228 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Die Körperlichkeit der Erinnerung und die nicht zu ersetzende Bedeutung von Literatur, Theater, Film und Musik für die kollektive Verständigung über historische und gegenwärtige Erfahrung stehen im Zentrum des Werks der Schriftstellerin, Theatermacherin und Schauspielerin Emine Sevgi Özdamar (*1946). Ihr autobiographischer, hochpoetischer Roman Ein von Schatten begrenzter Raum (2021) ist eine monumentale Verteidigungsschrift dieser Prinzipien, die derzeit jeden Tag nur wichtiger zu werden scheinen. Die Ich-Erzählerin des Romans führt der Militärputsch in der Türkei Anfang der 1970er Jahre in ein geteiltes Berlin – in dem der Krieg noch nah scheint und an den Theatern nach Ausdrucksformen für das Gewicht des Vergangenen wie die Widersprüche der Gegenwart gesucht wird –, ein von der politischen und künstlerischen Aufbruchstimmmung der 1970er berauschtes Paris und immer wieder auch zurück nach Istanbul. Die Reisen begleitet die Suche nach einer ästhetischen Form für die eigene Erfahrung mit der Geschichte Europas im 20. Jahrhundert als Gewaltgeschichte, aber auch mit einem Nachkriegseuropa als grandiosem künstlerischen Möglichkeitsraum, der vielleicht bereits historisch geworden ist.

       

      Stück für Stück arbeiten wir uns im Seminar gemeinsam durch Özdamars 750 Seiten starken Roman. Auszüge aus anderen Texten Özdamars sowie literarischen Referenzen ergänzen die Lektüren. Bitte beginnen Sie die Romanlektüre bereits vor Semesterbeginn. Idealerweise haben Sie den Roman vorab schon einmal ganz gelesen. Die angegebene Buchausgabe ist verpflichtend zu beschaffen. Damit wir gemeinsam konzentriert am Text arbeiten können, bitte ich Sie, im Seminar nur mit Ihrer Buchausgabe und analogem Schreibzeug zu arbeiten (ohne digitale Geräte).

       

      Zu beschaffende Textausgabe:

      Emine Sevgi Özdamar: Ein von Schatten begrenzter Raum, Berlin: Suhrkamp 2021, TB: 2023 (ISBN TB: 978-3-518-47288-0, NP 15 €)

       

      Zur Orientierung: https://www.deutschlandfunkkultur.de/georg-buechner-preistraegerin-emine-sevgi-oezdamar-literarisches-werk-100.html

       

    • 17078 Proseminar
      Redescubriendo el teatro del siglo XVIII (Richard Palomar Vidal)
      Schedule: Do 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: KL 29/208 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Additional information / Pre-requisites

      Das Seminar kann auf Deutsch oder Spanisch stattfinden, dies wird zu Beginn des Semesters mit den Studierenden entschieden. Es gibt für die Primärquellen keine deutschsprachigen Übersetzungen, wodurch das Lesen spanischsprachiger Primär- und Sekundärtexte unerlässlich ist. Alle zu lesenden Primär- und Sekundärtexte werden auf Blackboard zur Verfügung gestellt.
      Studierende anderer Bachelor- und Masterstudiengänge mit einem Komplementärbereich, überfachlichen oder fachaffinen Profil sind ebenfalls herzlich eingeladen und können sich bei mir per Mail für die Veranstaltung anmelden.

      Comments

      Das Seminar ist dem Theater des 18. Jahrhunderts gewidmet, „en su dimensión más amplia, rebasando los límites cronológicos de la centuria“. Wir werden mit einer kurzen historischen Einführung beginnen und einen besonderen Fokus auf die Aufklärung (El Siglo de las Luces) legen, die wahrscheinlich wichtigste Strömung des 18. Jahrhunderts. Zudem wird die Entwicklung des Theaters in Spanien im Laufe der Jahrhunderte thematisiert.
      Die im Verlauf des Semesters zu lesenden Primärtexte stammen aus unterschiedlichen Theaterformen. Von Nicolás Fernández de Moratín werden wir seine comedia „El sí de las niñas“ lesen und dabei gesondert auf die Funktion des Theaters im 18. Jahrhundert eingehen. Das Drama „Zinda“ von María Rosa de Gálvez bietet uns einen Einblick in die Theaterform der tragedia, sowie in das Thema der Sklaverei in Spanien. Es sind zusätzlich Lektüren kürzerer Texte geplant, wie der sainete „Manolo“ von Ramón de la Cruz. Hier wird vor allem die Herkunft und soziale Stellung zweier zentraler Figuren des Theaters –majo/a und petimetre/a– im Mittelpunkt stehen. Wichtig bei der Auseinandersetzung mit den Werken im Seminar wird nicht nur der dramatische Text als solcher sein, sondern auch außertextliche Phänomene wie Publikationsprozess und Werkrezeption, vor allem im Hinblick auf die in Spanien zu dieser Zeit noch bestehende Inquisition und die damit einhergehende doppelte Zensur. Wir werden auch zentrale Aspekte der Aufführungspraxis untersuchen, wie Kleidung, Bühnenausstattung und die Rolle des Publikums.
      Ein weiterer wesentlicher Bestandteil des Seminars wird die Lektüre von literaturtheoretischen Texten aus dem 18. Jahrhundert sein. Wir werden relevante Auszüge aus der „Poética“ von Ignacio de Luzán lesen, der begründenden Schrift des neoclasicismo in Spanien, sowie die „Defensa de las mujeres“ von Benito Jerónimo Feijoo, einen protofeministischen Text aus seinem „Teatro crítico universal“.

    • 17526 Seminar
      Musik-Cover: Von Operette bis Pop (Miriam Akkermann)
      Schedule: Mo 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: SR I Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Comments

      Musik-Cover, also die Neuinterpretation von bestehenden Musikstücken, sind gerade in der Popmusik ein verbreitetes und beliebtes Phänomen. Während rechtlich zwischen Kopien und Bearbeitungen unterschieden wird, sind einzelne Musikstücke in ihrer Cover-Version sogar erfolgreicher als die Originale – ein nicht allzu altes Beispiel ist u.a. Johnny Cash’s Version von „Hurt“, als Covers zählen aber auch die Neuinterpretationen von Conor Maynard, deren Reichweite nicht nur durch Tiktok rasant steigt. Doch was macht den Reiz dieser Neuinterpretationen aus? Handelt es sich um das viel benannte „Hit-Recycling“ oder um eine andere Form der Musikinterpretation, wie sie aus auch der Klassischen Musik bekannt ist? Welche Lieder werden eigentlich gecovert? Was haben Musik-Covers mit Operetten zu tun? Und wie sind die neuen „Cover“-Versionen einzuordnen, in denen KI-tools nie dagewesene Versionen von Interpreten und Stücken erzeugen? Mit einbezogen in diese Fragen werden auch Anleihen an Bühnenshows und Musikvideos. Das Seminar richtet sich an Studierende, die Interesse daran haben, sich mit dem Phänomen des Musik-Covers in der Popmusik ab den 1950er Jahren zu beschäftigen. Im Zentrum stehen insbesondere die übergeordneten Fragen: Was ist anders bei der neuen Interpretation im Vergleich zum Original? Wie wird dies erzielt? Welche Absicht steht dahinter? Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, ein breiter Zugang zu Musik und aktives Musikhören auch der (Pop-)Musik aus dem 20. Jahrhundert ist hilfreich.

      Suggested reading

      Ariane Petschow. Die Coverversion und musikalischer Fortschritt? Eine Analyse der künstlerischen Bedeutung der Praktiken des Coverns in der populären Musik. Hamburg 2014. Christian Huck. „Coverversionen. Zum populären Kern der Popmusik" POP, vol. 4, no. 1, 2014, S. 153-176. DOI https://doi.org/10.14361/pop-2014-0121. Christopher Jost und Gerd Sebald. „Musik – Kultur – Gedächtnis. Eine Einleitung“. In: Jost, C., Sebald, G. (Hgs). Musik – Kultur – Gedächtnis. Soziales Gedächtnis, Erinnern und Vergessen – Memory Studies. Wiesbaden 2020. DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-29609-4_1. Marc Pendzich. Von der Coverversion zum Hit-Recycling. Historische, ökonomische und rechtliche Aspekte eines zentralen Phänomens der Pop- und Rockmusik. Münster, 2004. Yvonne Wasserloos. „Could it be magic? Cover und ihre Ordnung von Zeit und Ort”, in: Herr, C., Rüdiger, W. (Hgs). Mensch – Musik – Wissenschaft. Festschrift für Volker Kalisch, Brill 2024, S. 487–511. DOI: https://doi.org/10.30965/9783846767900_023.

    • 17560 Lab Seminar
      Webscraping mit Python für die Geisteswissenschaften (Lisa Poggel)
      Schedule: Mo 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: JK 31/125 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Dieses Seminar vermittelt grundlegende praktische Kenntnisse im Web Scraping mithilfe der Programmiersprache Python und führt in verschiedene Ansätze und Strategien des »Scraping« geisteswissenschaftlicher Daten ein. Web Scraping beschreibt das automatisierte Auslesen von Inhalten aus Webseiten. Verfahren des Web Scraping können in den Geisteswissenschaften das Beschaffen und Zusammenstellen von Forschungsdaten und großen (Text)korpora erheblich vereinfachen. Im Rahmen des Seminars werden anhand konkreter Anwendungsfälle gemeinsam Strategien zur Datenextraktion aus verschiedenen Quellen wie digitalen Bibliotheken und Archiven, Internetportalen und -plattformen oder kommerziellen Webseiten erarbeitet und mithilfe von Python umgesetzt. Dabei werden die rechtlichen Einschränkungen und forschungspraktischen Implikationen der angewandten Verfahren zur Datenextraktion kritisch reflektiert. Erste Programmiererfahrungen sind für dieses Seminar von Vorteil, sind aber keine Voraussetzung. Es richtet sich explizit an Studierende aller Institute des Fachbereichs ›Philosophie und Geisteswissenschaften‹.

    • 17618g Seminar Cancelled
      Kritische Theorie des Films (Jonas Nestroy)
      Schedule: Do 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: K 031 Seminarraum (Anbau Cinepoetics) (Grunewaldstr. 35)

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      „Hilflos die Frage, ob der Film Kunst sei oder nicht.“, schrieb Theodor W. Adorno 1966 in seinem Aufsatz Die Kunst und die Künste. Damit drückte er die Widersprüchlichkeit aus, mit der die Kritische Theorie der Frankfurter Schule, zu der sich auch der Theoretiker Walter Benjamin zählen lässt, auf den Film als Kunstform in der kapitalistischen Gesellschaft blickte. Verstanden Benjamin und Adorno den Kapitalismus als bürgerliche Gesellschaft im Widerspruch, die ihre Ideale gleichzeitig verwirklicht und unterwandert, theoretisierten sie den Film als vielleicht die paradigmatische Kunst dieser Gesellschaftsform: Auf der einen Seite ermöglichte die Erfindung der filmischen Technik neue Möglichkeiten ästhetischer Erfahrung und steht damit ein für die bürgerliche Freiheit der zivilisatorischen Entwicklung kreativer Potenziale, wie sie etwa schon Kant oder Hegel konzipierten. Auf der anderen Seite scheint die Funktionsweise des Films aber auch nicht mehr adäquat mit den traditionellen Kunstvorstellungen der idealistischen Philosophie begriffen werden zu können. Die Kritische Theorie antwortete auf diesen Widerspruch durch die intellektuelle Auseinandersetzung mit dem politischen Projekt des Marxismus. So formulierte Adorno gegenüber der damaligen Promovierenden und heutigen Filmwissenschaftlerin Heide Schlüpmann in einem Brief aus dem Jahr 1969, dass „in der kritischen Theorie der Marxismus – ohne dass er aufgeweicht würde – sich selbst kritisch reflektieren muss.“ In diesem Seminar soll durch gemeinsame Textlektüre ein Verständnis für diese Position der Kritischen Theorie erarbeitet werden und dabei nicht zuletzt rekonstruiert werden, wie ein bestimmtes Verständnis der filmischen Kunstform aus der Perspektive des Marxismus ausgesehen hat. Gelesen werden dafür vor allem zentrale Texte von Theodor W. Adorno und Walter Benjamin zum Film und zur Kunst. Aber auch Positionen aus ihrem intellektuellen Umfeld (z.B. Arnold Hauser, Clement Greenberg, Jürgen Habermas) und natürlich aus den radikal-bürgerlichen Ästhetiktheorien, an denen sie sich abarbeiteten (z.B. Immanuel Kant und G. W. F. Hegel). Vorausgesetzt für eine aktive Teilnahme wird deshalb eine Lesebereitschaft, die gewillt ist, die z.T. etwas längere Lektüre aufmerksam zu verfolgen.

    • 16220 Lecture
      Rom und die (griechische) Philosophie (Melanie Möller)
      Schedule: Mi 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: Hs 1a Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      WICHTIGER HINWEIS: Die Sitzung am 30. April findet in einem anderen Raum statt: Hörsaal Thielallee 67 (etwa 10-12 min zu Fuß von der Rostlaube)

      Comments

      Dass die Römer der früheren Zeit sich gegen (zumal auswärtigen) intellektuellen Einfluss gesträubt haben, ist hinlänglich bekannt. Einige Berühmtheit hat die Philosophengesandtschaft des Jahres 155 v. Chr. erlangt; die zur Verhandlung über eine Geldstrafe nach Rom gereisten Vertreter der Stoa (Diogenes von Seleukia), des Peripatos (Kritolaos) und vor allem der Akademie (Karneades von Kyrene) haben sich an den hartnäckigen Römern, allen voran am als ultrakonservativ verrufenen Cato, die Zähne ausgebissen und mussten unverrichteter Dinge wieder abziehen. Das ist aber nur die eine Seite, die in der Rezeption freilich besonders gerne herausgestellt wird. Auf der anderen Seite konnte die Philosophie, ähnlich wie die Rhetorik, in Rom von Beginn eine große und vor allem breite Wirkung entfalten. So konnte es schließlich doch zur allmählichen „Einbürgerung der Philosophie in Rom“ (R. Harder) kommen. Eigenständige, originelle Philosophen bzw. Philosophenschulen scheinen die Römer indes kaum hervorgebracht zu haben. Wie auf anderen geisteswissenschaftlichen Gebieten haben sie sich eher auf die (durchaus kritische) Auseinandersetzung mit den kulturellen Importen konzentriert und daraus ihre eigenen Theorien (weiter)entwickelt, stets mit einem besonderen Fokus auf der pragmatischen Dimension. Um der Entwicklung und Bedeutung der Philosophie im antiken Rom (und ihrer Rezeption) gerecht zu werden, gilt es allerdings, Kriterien wie „Originalität“, „Pragmatik“, „Wahrheit“/ „Wahrscheinlichkeit“ oder „Selektion“ einer grundlegenden Revision zu unterziehen. Der Eklektizismus eines Cicero muss als intellektuelle Haltung nicht zwingend weniger tiefschürfend oder sogar „originell“ sein als die theoretisch basierte Philosophie eines Platon oder Aristoteles. Die Vorlesung möchte sich zum einen mit diesen grundsätzlichen Fragen der Genese und Entwicklung von Philosophie befassen; zum anderen – und schwerpunktmäßig – ist sie als kritischer Durchgang durch die römische Philosophiegeschichte konzipiert: Die griechisch geprägten Anfänge werden ebenso in den Blick genommen wie die spätantik-christlichen Adaptionen und Veränderungen (u.a. Augustinus, Boethius). Im Mittelpunkt stehen die prominenten Schulen mit ihren römischen Adepten und Kritikern: die Akademie (v.a. in ihrer skeptischen Phase, der Cicero besonders zuneigte), der Peripatos, die Stoa (die sich nicht nur bei Seneca und Marc Aurel besonderer Beliebtheit erfreute), und die Schule Epikurs, die es von jeher besonders schwer hatte in Rom (Lukrez). Alle philosophischen Schulen und Denkrichtungen werden an Textbeispielen vorgestellt und diskutiert. Ein (weiterer) Leitfaden werden uns Michel Foucaults Schriften sein (v.a. Sexualität und Wahrheit, Bd. III, und Der Mut zur Wahrheit). Lektüre zur Vorbereitung: Richard Hader, „Die Einbürgerung der Philosophie in Rom“, Die Antike 1971 (wieder abgedr. in RH, Kleine Schriften)

    • 16639 Lecture
      Aufklärung (Friederike Günther)
      Schedule: Do 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: Hs 2 Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

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      Die Vorlesung vermittelt einen Zugang zur Literatur der Aufklärungsepoche, indem exemplarisch Themen behandelt werden, die die Aufklärung bewegten und deren ambivalente Tendenz zu Integration und Ausschluss vor Augen führen. Ein Schwerpunkt liegt zum einen auf literarischen Texten, die Mensch, Natur und Umwelt in ein Verhältnis setzen: Behandelt werden Robinsonaden, der literarische Umgang mit Naturkatastrophen, lyrisch umzäunte Natur in Gestalt von Beeten und Gärten sowie Texte der Sehnsucht nach einer ‚authentischen‘ Naturidylle. Zum anderen werden die Modi und Umgangsweisen der aufgeklärten Literaturszene in Blick genommen: Bissigkeit und Schmeichelei der frühen Literaturkritik, aufgeklärte Geselligkeits-, Liebes- und Freundschaftsentwürfe, Ein- und Ausschlusskriterien literarischer Öffentlichkeit sowie die Diskussion von Fallgeschichten aus Medizin und Recht.

    • 16652 Seminar
      Wunderbares und Wissen (Jutta Eming)
      Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: JK 26/101 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Die Formulierung des Aristoteles, dass Verwunderung den Anfang der Philosophie bildet und Menschen kein Wissen erworben, wenn sie sich nicht zunächst gewundert hätten, gehört zu den viel zitierten Leitsätzen über wissenschaftliche Erkenntnis in den Geisteswissenschaften. Seltener geht es um die Frage, welches Verhältnis von Verwunderung und Wissen dabei impliziert ist. Bei Aristoteles ist es umgekehrt proportional: Wenn der Gegenstand, welcher Fragen aufwirft, erforscht ist, tritt Wissen an die Stelle von Verwunderung.

      Das Seminar setzt bei der Prämisse an, dass ein solches Ausschlussverhältnis für einen zentralen Bereich der Vormoderne nicht angesetzt werden kann: für das Wunderbare in literarischen Texten des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. In den bekanntesten ebenso wie in weniger bekannten Dichtungen vertreten Rhetoriken und Narrative über das wunder und über das, was wunderlîche ist, auf verschiedenen literarischen Ebenen Wissen. Monstra, Automaten und künstliche Menschen, Feen und Zauberer, Riesen und Zwerge, magische Objekte oder Sonderbezirke und Anderswelten werfen für literarische Protagonisten, Erzähler und Rezipient:innen Fragen auf, fordern ihre Wissensbestände heraus und erweitern sie zugleich. Auch die theologische Auffassung, dass die Wunder der Natur – als Wunder der Schöpfung – eine Form der Erkenntnis Gottes darstellen, wird damit produktiv verknüpft. Das Seminar verfolgt diese Vielfalt chronologisch und gattungssystematisch für zentrale literarische Texte zwischen 1200 und 1600.

    • 16676 Advanced Seminar
      Literatur und Behinderung: Einführung in die Literary Disability Studies (Irmela Marei Krüger-Fürhoff)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Additional information / Pre-requisites

      Das Seminar wird zusammen mit Frau Ulrike Schulz durchgeführt.

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      Das Seminar widmet sich literarischen und kulturellen Repräsentationen verkörperter Differenz. Dabei beschäftigen wir uns mit Werken, in denen Kategorien wie Normalität und Abweichung verhandelt werden und Behinderung als Erfahrung mit sozialer und politischer Dimension erscheint. Im Mittelpunkt der gemeinsamen Arbeit steht die Analyse ausgewählter Darstellungen körperlicher, seelischer und geistiger Beeinträchtigungen in Literatur (Fiktion, Autobiographie, Dokumentation), Fotografie, Comic und digitalen Medien vom späten 19. Jh. bis zur Gegenwart, darunter Texte von Charlotte Perkins Gilman, Ernst Toller, Heinrich Böll, Dorothea Buck, Paula Fürstenberg und Benjamin Maack. Die grundlegenden theoretischen Texte aus den Bereichen Disability Studies und Literary Disability Studies, die wir diskutieren, liegen meist auf Deutsch, z.T. aber auch nur auf Englisch vor. Ergänzt wird die literaturwissenschaftliche Perspektive durch Einblicke in die Arbeit von Selbst- und Interessenvertretungen behinderter Menschen und Informationen zum Stand der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland. Der parallele Besuch der Vorlesung „Literary Disability Studies: Aspekte einer inklusiven Philologie“ ist keine Teilnahmevoraussetzung, wird aber empfohlen. Wenn Sie Zugänglichkeitsmaßnahmen (z.B. Gebärdensprach- oder Schriftdolmetschung) benötigen, melden Sie sich bitte zeitnah. Zur Einführung empfohlen: Urte Helduser: Literatur- und Sprachwissenschaften in den Disability Studies. In: Anne Waldschmidt (Hg.): Handbuch Disability Studies. Wiesbaden 2022, S. 219-233 (online über Primo).

    • 16682 Advanced Seminar
      Kreuzberg als Topos und Schauplatz in der Gegenwartsliteratur (Robert Walter-Jochum)
      Schedule: Mo 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

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      „Ein ganz normaler Sonnabendmorgen in Kreuzberg … wieder mal nur Bekloppte unterwegs“, beschreibt die BSR-Straßenreinigerin Sabrina in Thorsten Nagelschmidts Roman „Arbeit“ die Szenerie, in der sie unter übrig gebliebenen Feiernden nach einer Partynacht am Schlesischen Tor ihren Dienst aufnimmt. Nagelschmidts Roman fokussiert in einer multiperspektivischen Erzählweise das Zusammentreffen verschiedener (Wahl-, Dauer- und Teilzeit-)Kreuzberger, die sich mit ganz unterschiedlichen Perspektiven der Nachtarbeit, aber auch dem Stadtteil nähern, und erschafft so ein besonderes Porträt von Kreuzberg und seinen Bewohner:innen.

      Damit ist Nagelschmidt natürlich nicht der einzige: Der Stadtteil, von dessen langen Nächten schon 1978 im Chart-Hit der Gebrüder Blattschuss geschwärmt wurde, ist nach wie vor auch literarischer Handlungsort und in seiner Mischung aus Szene, Gentrifizierung, Migrationsschwerpunkt, Mauerrandgebiet und internationalem Sehnsuchtsort ein wichtiger Topos in der Gegenwartsliteratur. Wie Kreuzberg in Texten verschiedener Gattungen beschrieben und funktionalisiert wird, wollen wir uns in diesem Seminar genauer anschauen – an Romanen (das könnten z. B. sein: Nagelschmidt: „Arbeit“, Tim Staffel: „Südstern“, Vincenzo Latronico: „Die Perfektionen“, Gerhard Henschel: „Schauerroman“, Julia Rothenburg: „Mond über Beton“, Anton Weil: „Super einsam“, Deniz Utlu: „Die Ungehaltenen“), im Lied und Rap (Peter Fox, Tristan Brusch, Ufo361, Pashanim, Juju) aber auch im Theater (Ballhaus Naunynstraße).

      Weitere und andere Textideen fürs Seminar sind willkommen, auch gern bereits vor Semesterstart per Mail. Wir stellen den abschließenden Seminarplan in der ersten Sitzung zusammen. Zur Vorbereitung empfohlen ist die Lektüre von einigen der genannten Texte, um den Leseaufwand während des Semesters zu verringern.

    • 16686 Advanced Seminar
      Philologische Lektüren (Martin Endres)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: KL 29/137 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

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      Das Seminar widmet sich im Rahmen der intensiven Lektüre ausgewählter Texte (u.a. von Franz Kafka, Robert Walser und Heinrich von Kleist) dem intrikaten Verhältnis von Interpretation, Edition, Texttheorie und Literaturtheorie. Konkret soll aufgezeigt und erarbeitet werden, dass und in welcher Weise die Edition eines Textes dessen Interpretation bestimmt und inwiefern dies verschiedene Auffassungen dessen prägt, was ein ›Text‹ und was ›Literatur‹ ist. Und vice versa: dass und in welcher Weise ein bestimmter Text-, Interpretations- und Literaturbegriff eine bestimmte Editionspraxis motiviert und orientiert. Die Lehrveranstaltung kann als komplementäres Praxis-Seminar zum Theorie-Seminar »Text–Interpretation–Edition« gelten.

    • 16693 Lecture
      Von Gott und vom Dreck: Schauspiele im Mittelalter (Elke Koch)
      Schedule: Di 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Noch bevor sich das Theater als Institution entwickelte, wurde im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit in vielen Städten Europas, auch im deutschen Sprachraum, eine lebendige Kultur performativer Formen gepflegt. Schauspiele fanden im Rahmen von Kirchenfesten und in der Zeit der Fastnacht statt und wurden von Klöstern, Schulen oder Stadtbürgern veranstaltet. Die Themen und Formen reichen von Darstellungen der Heilsgeschichte mitsamt Schöpfung und Jüngstem Gericht bis hin zu obszönen Monologen; sie wurden als frommes Werk verstanden oder auch als Gefährdung öffentlicher Ordnung eingeschätzt. Die Texte, die von dieser Kultur zeugen, sind mit den Kategorien antiker und neuzeitlicher Dramenpoetik kaum zu erfassen, sondern verlangen einen eigenen analytischen Zugriff und teils eigene Begriffe und Konzepte. Auch die besonderen Bedingungen der Aufführung und die Möglichkeiten ihrer Rekonstruktion gilt es dabei zu reflektieren. Die Vorlesung stellt an ausgewählten Beispielen die wichtigsten Typen mittelalterlicher Spiele vor, erläutert historische Hintergründe sowie Probleme der Überlieferung und diskutiert Fragen der theoretisch-methodischen Konzeptualisierung.

    • 16799 Lecture
      Einführung in die digitalen Geisteswissenschaften (Frank Fischer)
      Schedule: Mo 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: 0.2052 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)

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      Immer mehr Informationen liegen digitalisiert vor oder sind ›born digital‹. Dadurch ergeben sich viele neue Forschungs- und Erkenntnismöglichkeiten, auch für die Geisteswissenschaften. Doch was stellt man eigentlich mit einer Million digitalisierter Bücher an, wie Gregory Crane einmal rhetorisch gefragt hat. Um diese Datenmengen zu verarbeiten, sind spezielle und sich stetig weiterentwickelnde Methoden vonnöten. Mittlerweile hat sich mit den ›Digital Humanities‹ eine entsprechende Praxis entwickelt. Die Vorlesung bietet einen Überblick über die Entwicklung des komputationellen Denkens in den Geisteswissenschaften seit Beginn des 19. Jahrhunderts und stellt die wichtigsten Standards vor: Methoden, Formate, Software, Tools. Da uns durch die Digitalisierung der Gegenstände auch andere epistemische Dingen vorliegen, wird immer auch kritisch gefragt, welche Folgen dies für die Interpretierbarkeit hat. Auch in diesem Semester setzen die Digital-Humanities-Lehrveranstaltungen keine Kenntnisse in diesem Bereich voraus und sind als breite Einführung sowohl für M.A.-Studierende als auch B.A.-Studierende in der Vertiefungsphase gedacht. Mit dem Fokus auf Textdaten und Korpora richten sie sich explizit an Studierende der AVL, der philologischen Institute sowie explizit auch an Studierende der Institute für Philosophie und Theaterwissenschaft.

    • 17006 Lecture
      Transformationen der franz. Literatur (Ulrike Schneider)
      Schedule: Do 14:00-16:00, zusätzliche Termine siehe LV-Details (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: KL 32/123 (Habelschwerdter Allee 45)
    • 17045 Lecture
      Das italienische Drama (Bernhard Huß)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/239 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Die Vorlesung bietet einen Überblick über wichtige Tendenzen der Bühnenliteratur italienischer Sprache. Sie gliedert sich zunächst in einen Teil zur Tragödie und einen Teil zur Komödie, jeweils von der Renaissance bis ins 18. Jahrhundert. Dabei werden zum einen gattungstheoretische Grundvoraussetzungen erläutert, zum anderen ausgewählte Primärtexte exemplarisch analysiert. In einem dritten Teil (19./20. Jh.) soll aufgezeigt werden, wie die schon vorher poröse Trennmauer zwischen Tragödie und Komödie vollends einbricht und sich neue Formen dramatischen Dichtens etablieren, die das Komische und das Tragische verschmelzen. Autoren, die zur Sprache kommen sollen, sind u.a. Torquato Tasso, Vittorio Alfieri, Niccolò Machiavelli, Carlo Goldoni, Alessandro Manzoni, Luigi Pirandello, Dario Fo.

      Suggested reading

      Überblicksartige Darstellungen zu den wichtigen Themen bietet einführend: Farrell, Joseph/ Puppa, Paolo (Hrsg.) (2006): A History of Italian Theatre. Cambridge u.a.: Cambridge University Press. Darin: R. Andrews, “Erudite comedy”, S. 39ff., P. Brand: “Machiavelli and Florence”, S. 51ff., R. Andrews: “Tragedy”, S. 84ff., P. Vescovo: “Carlo Goldoni, playwright and reformer”, S. 160ff., G. Pizzamiglio: “Vittorio Alfieri”, S. 195ff., F. Taviani: “The Romantic theatre”, S. 207ff., P. Puppa: “Luigi Pirandello”, S. 293ff., J. Farrell: “Dario Fo”, S. 357ff.

    • 17100 Lecture
      Revision klassischer Konzepte und Texte der Romania (Ulrike Schneider)
      Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: KL 29/110 (Habelschwerdter Allee 45)
    • 17500 Lecture
      Theorien der Schauspielkunst II (Doris Kolesch)
      Schedule: Do 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)

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      Die Vorlesung setzt die im letzten Semester begonnene kritische Vorstellung zentraler schauspieltheoretischer Texte insbesondere des europäischen Theaters fort. Im Zentrum stehen Konzepte und Theorien der Schauspielkunst aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Die Vorlesung ist so konzipiert, dass sie auch ohne den Besuch des ersten Teils im Wintersemester 2024/5 gut verfolgt werden kann.

    • 17501 Lecture
      Theater und Ritualität (Matthias Warstat)
      Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)

      Comments

      Eine Nähe von Theater und Ritual ist in verschiedensten Phasen der Theatergeschichte unverkennbar. Einerseits finden sich in vielen Ritualen – so etwa in Initiations-, Heilungs- oder Übergangsritualen – theatrale Praktiken (Tänze, Maskenspiel, Verkörperungen etc.), mit denen wirkende Kräfte, Transformationen oder Deutungen angezeigt werden. Andererseits sind Ritualdarstellungen im Theater immer wieder zu finden, und auf unterschiedliche Weisen kann auch die Theateraufführung selbst rituellen Charakter annehmen. Für die Theaterwissenschaft ist es deshalb wichtig, das Verhältnis von Theater und Ritualität immer wieder neu in den Blick zu nehmen – und dabei den Forschungsstand der anthropologischen, ethnologischen und religionswissenschaftlichen Ritualforschung nicht außer Acht zu lassen. Dies gestaltet sich dadurch kompliziert, dass in den genannten Fächern mit ganz unterschiedlichen Ritualdefinitionen gearbeitet wird. Da in vielen Ritualbegriffen Vorstellungen von Medien und Geistern, von einer Götterwelt oder von einer Begegnung mit Ahnen und Verstorbenen eine Rolle spielen, stellt sich auch die Frage, wie mit solchen transzendenten und immateriellen Dimensionen des Theaters umgegangen werden soll. Manche Ritualkonzepte heben auf soziale Formen und Handlungsmuster ab; viele andere sind aber auf Wirkungsversprechen fokussiert, bei denen sich fragt, inwieweit sie vom Theater eingelöst werden können. Die Vorlesung soll das Verhältnis von Theater und Ritualität in drei Abschnitten beleuchten: Zunächst sollen frühe Phasen der Theatergeschichte in den Blick genommen werden, für die häufig eine Übergängigkeit bzw. Hybridität von Ritual und Theater behauptet wird. Zweitens sollen künstlerische und theoretische Positionen aus den Avantgarden des 20. Jahrhunderts analysiert werden, die besonders markant auf Formen von Ritualität Bezug nehmen. Schließlich wird es um die Frage gehen, wie und warum auch in gegenwärtigen Theater- und Performancepraktiken weiterhin auf rituelle Muster rekurriert wird.

    • 17520 Seminar
      Music and Politics (Joao Cardante Romao)
      Schedule: Mo 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: SR II Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

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      "How political is music?" is perhaps one of the most frequently asked questions in musicological and journalistic literature. Reflections on the power of music abound, from Plato to Adorno to the present. Numerous examples confirm that music and politics intersect on many levels. Among the most frequently cited are the role of music in shaping the identity of social movements (e.g., protest songs), or the valuable use of music in promoting social justice (e.g., "El Sistema" in Venezuela). But if the intersection between music and politics seems a given, it is crucial to think of music as a political act beyond its most obvious manifestations. In this sense, thinking music politically invites us first and foremost to rethink what both music and politics are, as well as to rethink their function in society. Ultimately, this seminar aims to contribute to a more comprehensive understanding of how music has been the subject of constant negotiations between the aesthetic, the institutional, and the social. We will therefore focus on some historical and contemporary examples that illustrate the most common debates about the politics of music, especially its material-environmental relations and the political-economic conditions of its production, reception and circulation.

    • 17528 Seminar
      Das Theateruniversum des "dunklen" Genies. Zum 150. Geburtstag von Vsevolod Meyerhold (Swetlana Lukanitschewa)
      Schedule: Fr 10:00-14:00, zusätzliche Termine siehe LV-Details (Class starts on: 2025-04-25)
      Location: SR IV Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Comments

      Am 9. Februar 2024 jährte sich der Geburtstag des impulsreichsten russischen Theateravantgardisten, des „flexibelste[n] Meisters der russischen Bühne und glanzvollste[n] aller ihrer Umgestalter“, des „dunklen“ Genies Vsevolod Meyerhold zum 150. Mal. Mitte der ersten Dekade des 20. Jahrhunderts schaltete sich Meyerhold - bis 1903 ein erfolgreicher Schauspieler am illusionistischen Moskauer Künstlertheater - in die Polemik gegen seinen Lehrer Stanislavskij ein. Unter den Forderungen, die Meyerhold an das „Theater der Zukunft“ gestellt hatte, war die Abschaffung der sogenannten „vierten Wand“, die im Künstlertheater die Bühne und den Zuschauerraum trennen sollte, sowie die Absage an das Text-Modell, das dem psychologisch-realistischen Theater zugrunde lag, zugunsten des Performance-Modells. Nach der Oktoberrevolution von 1917 trat Meyerhold der Kommunistischen Partei bei und schloss sich der damals noch geringen Zahl der Fachmänner an, die der neuen Macht ihre Zusammenarbeit angeboten hatten. Eines der kurzlebigen Projekten Meyerholds, das auf die Erschaffung des neuen Theaters und des neuen Schauspielers zielte, sollte ganz im Geiste der Zeit „Theateroktober“ heißen. In den beginnenden 1920er Jahren arbeitete Meyerhold an der Entwicklung der sogenannten Biomechanik - eines neuen Ausbildungssystems für Schauspieler - und setzte seinen theaterästhetischen Entwurf auf der Bühne seines Meyerhold-Theaters (GosTIM) um. Im Seminar soll anhand der Schriften Meyerholds und der Zeitdokumente sowie der Vertiefung in die Kunstdiskurse der 1910er und 1920er Jahre ein Blick auf die verschiedenen Phasen der Entwicklung des theaterästhetischen Konzeptes des Meisters geworfen werden.

    • 17617g Seminar
      Fabulation: politiken des Ästhetischen (Louis Breitsohl)
      Schedule: Mo 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: K 031 Seminarraum (Anbau Cinepoetics) (Grunewaldstr. 35)

      Additional information / Pre-requisites

      Erwartet werden regelmäßige Anwesenheit, aktive Mitarbeit sowie die Bereitschaft, die Mitverantwortung für eine Sitzung in Form der Darstellung eines Forschungsbeispiels zu übernehmen.

      Comments

      Während der Begriff der Fabulation gerade seit der Corona-Pandemie in den näheren Dunstkreis der Diskussionen um FakeNews, Parallelgesellschaften und Desinformation gerückt ist, will dieses Seminar die theoretischen Ursprünge und die Potentialität der Fabulation als politischer Praktik in den Blick nehmen. Denn wo die gewaltvollen Prozesse der Geschichte und hegemonialen Geschichtsschreibung selbst Lücken, Brüche und Leerstellen produzieren, bieten gerade fiktional-fabulierte Texte die Möglichkeit diese zu füllen und den gesellschaftlichen Machtstrukturen, die immer auch als sprachliche und begriffliche gedacht werden müssen, etwas entgegenzusetzen. Als in die Zukunft gerichtetes Versprechen eines lebbaren Anderswo, oszillieren sie zwischen Gesellschaftsdiagnose, Analysen der (psycho-) sozialen Gesellschaftsstrukturierung im Mythos und Momenten der Deterritorialisierung, in denen die hegemonialen Sprachen minoritär werden und utopische Momente der Gemeinschaftsbildung aufblitzen. Neben einer Beschäftigung mit zentralen theoretischen Positionen (u. A. Deleuze, Irigaray, Hartman), widmet sich das Seminar anhand ausgewählter filmischer (Rocha, Galvadon, Chahine, Diop) und literarischer Lektüren (Butler, de L‘Horizon) gerade zwei ‚Fabulationslinien‘: Queer-feministischen und dekoloniale Suchbewegungen nach einer eigenen Position und Imaginationen des eigenen Überlebens im Kontext unbewohnbarer Welten.

  • Aesthetics - Module C

    7175aB2.3
    • 16199 Lab Seminar
      Textanalyse mit R für die Geisteswissenschaften (Lisa Poggel)
      Schedule: Di 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: JK 31/239 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Dieses Seminar vermittelt grundlegende praktische Kenntnisse der Textanalyse mit der Programmiersprache R. Der Fokus liegt auf der Verarbeitung und Analyse geisteswissenschaftlicher Daten. Das Seminar richtet sich insbesondere an Studierende ohne Programmiererfahrung und vermittelt neben Verfahren der Textanalyse und des Text Mining auch Grundlagen der Programmierung mit R. R kommt als besonders einstiegsfreundliche Programmiersprache vermehrt auch in geisteswissenschaftlichen Forschungsprojekten zur Anwendung, beispielsweise bei der quantitativen Textanalyse, in der digitalen Stilometrie, bei der Autorschaftserkennung oder zur Analyse und Visualisierung historischer Korrespondenznetzwerke. Das Seminar setzt keine Programmiererfahrung voraus. Es richtet sich explizit an Studierende aller Institute des Fachbereichs ›Philosophie und Geisteswissenschaften‹.

    • 16676 Advanced Seminar
      Literatur und Behinderung: Einführung in die Literary Disability Studies (Irmela Marei Krüger-Fürhoff)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Additional information / Pre-requisites

      Das Seminar wird zusammen mit Frau Ulrike Schulz durchgeführt.

      Comments

      Das Seminar widmet sich literarischen und kulturellen Repräsentationen verkörperter Differenz. Dabei beschäftigen wir uns mit Werken, in denen Kategorien wie Normalität und Abweichung verhandelt werden und Behinderung als Erfahrung mit sozialer und politischer Dimension erscheint. Im Mittelpunkt der gemeinsamen Arbeit steht die Analyse ausgewählter Darstellungen körperlicher, seelischer und geistiger Beeinträchtigungen in Literatur (Fiktion, Autobiographie, Dokumentation), Fotografie, Comic und digitalen Medien vom späten 19. Jh. bis zur Gegenwart, darunter Texte von Charlotte Perkins Gilman, Ernst Toller, Heinrich Böll, Dorothea Buck, Paula Fürstenberg und Benjamin Maack. Die grundlegenden theoretischen Texte aus den Bereichen Disability Studies und Literary Disability Studies, die wir diskutieren, liegen meist auf Deutsch, z.T. aber auch nur auf Englisch vor. Ergänzt wird die literaturwissenschaftliche Perspektive durch Einblicke in die Arbeit von Selbst- und Interessenvertretungen behinderter Menschen und Informationen zum Stand der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland. Der parallele Besuch der Vorlesung „Literary Disability Studies: Aspekte einer inklusiven Philologie“ ist keine Teilnahmevoraussetzung, wird aber empfohlen. Wenn Sie Zugänglichkeitsmaßnahmen (z.B. Gebärdensprach- oder Schriftdolmetschung) benötigen, melden Sie sich bitte zeitnah. Zur Einführung empfohlen: Urte Helduser: Literatur- und Sprachwissenschaften in den Disability Studies. In: Anne Waldschmidt (Hg.): Handbuch Disability Studies. Wiesbaden 2022, S. 219-233 (online über Primo).

    • 16682 Advanced Seminar
      Kreuzberg als Topos und Schauplatz in der Gegenwartsliteratur (Robert Walter-Jochum)
      Schedule: Mo 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      „Ein ganz normaler Sonnabendmorgen in Kreuzberg … wieder mal nur Bekloppte unterwegs“, beschreibt die BSR-Straßenreinigerin Sabrina in Thorsten Nagelschmidts Roman „Arbeit“ die Szenerie, in der sie unter übrig gebliebenen Feiernden nach einer Partynacht am Schlesischen Tor ihren Dienst aufnimmt. Nagelschmidts Roman fokussiert in einer multiperspektivischen Erzählweise das Zusammentreffen verschiedener (Wahl-, Dauer- und Teilzeit-)Kreuzberger, die sich mit ganz unterschiedlichen Perspektiven der Nachtarbeit, aber auch dem Stadtteil nähern, und erschafft so ein besonderes Porträt von Kreuzberg und seinen Bewohner:innen.

      Damit ist Nagelschmidt natürlich nicht der einzige: Der Stadtteil, von dessen langen Nächten schon 1978 im Chart-Hit der Gebrüder Blattschuss geschwärmt wurde, ist nach wie vor auch literarischer Handlungsort und in seiner Mischung aus Szene, Gentrifizierung, Migrationsschwerpunkt, Mauerrandgebiet und internationalem Sehnsuchtsort ein wichtiger Topos in der Gegenwartsliteratur. Wie Kreuzberg in Texten verschiedener Gattungen beschrieben und funktionalisiert wird, wollen wir uns in diesem Seminar genauer anschauen – an Romanen (das könnten z. B. sein: Nagelschmidt: „Arbeit“, Tim Staffel: „Südstern“, Vincenzo Latronico: „Die Perfektionen“, Gerhard Henschel: „Schauerroman“, Julia Rothenburg: „Mond über Beton“, Anton Weil: „Super einsam“, Deniz Utlu: „Die Ungehaltenen“), im Lied und Rap (Peter Fox, Tristan Brusch, Ufo361, Pashanim, Juju) aber auch im Theater (Ballhaus Naunynstraße).

      Weitere und andere Textideen fürs Seminar sind willkommen, auch gern bereits vor Semesterstart per Mail. Wir stellen den abschließenden Seminarplan in der ersten Sitzung zusammen. Zur Vorbereitung empfohlen ist die Lektüre von einigen der genannten Texte, um den Leseaufwand während des Semesters zu verringern.

    • 16684 Advanced Seminar
      Emine Sevgi Özdamar (Sandra Fluhrer)
      Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: JK 31/228 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Die Körperlichkeit der Erinnerung und die nicht zu ersetzende Bedeutung von Literatur, Theater, Film und Musik für die kollektive Verständigung über historische und gegenwärtige Erfahrung stehen im Zentrum des Werks der Schriftstellerin, Theatermacherin und Schauspielerin Emine Sevgi Özdamar (*1946). Ihr autobiographischer, hochpoetischer Roman Ein von Schatten begrenzter Raum (2021) ist eine monumentale Verteidigungsschrift dieser Prinzipien, die derzeit jeden Tag nur wichtiger zu werden scheinen. Die Ich-Erzählerin des Romans führt der Militärputsch in der Türkei Anfang der 1970er Jahre in ein geteiltes Berlin – in dem der Krieg noch nah scheint und an den Theatern nach Ausdrucksformen für das Gewicht des Vergangenen wie die Widersprüche der Gegenwart gesucht wird –, ein von der politischen und künstlerischen Aufbruchstimmmung der 1970er berauschtes Paris und immer wieder auch zurück nach Istanbul. Die Reisen begleitet die Suche nach einer ästhetischen Form für die eigene Erfahrung mit der Geschichte Europas im 20. Jahrhundert als Gewaltgeschichte, aber auch mit einem Nachkriegseuropa als grandiosem künstlerischen Möglichkeitsraum, der vielleicht bereits historisch geworden ist.

       

      Stück für Stück arbeiten wir uns im Seminar gemeinsam durch Özdamars 750 Seiten starken Roman. Auszüge aus anderen Texten Özdamars sowie literarischen Referenzen ergänzen die Lektüren. Bitte beginnen Sie die Romanlektüre bereits vor Semesterbeginn. Idealerweise haben Sie den Roman vorab schon einmal ganz gelesen. Die angegebene Buchausgabe ist verpflichtend zu beschaffen. Damit wir gemeinsam konzentriert am Text arbeiten können, bitte ich Sie, im Seminar nur mit Ihrer Buchausgabe und analogem Schreibzeug zu arbeiten (ohne digitale Geräte).

       

      Zu beschaffende Textausgabe:

      Emine Sevgi Özdamar: Ein von Schatten begrenzter Raum, Berlin: Suhrkamp 2021, TB: 2023 (ISBN TB: 978-3-518-47288-0, NP 15 €)

       

      Zur Orientierung: https://www.deutschlandfunkkultur.de/georg-buechner-preistraegerin-emine-sevgi-oezdamar-literarisches-werk-100.html

       

    • 17078 Proseminar
      Redescubriendo el teatro del siglo XVIII (Richard Palomar Vidal)
      Schedule: Do 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: KL 29/208 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Additional information / Pre-requisites

      Das Seminar kann auf Deutsch oder Spanisch stattfinden, dies wird zu Beginn des Semesters mit den Studierenden entschieden. Es gibt für die Primärquellen keine deutschsprachigen Übersetzungen, wodurch das Lesen spanischsprachiger Primär- und Sekundärtexte unerlässlich ist. Alle zu lesenden Primär- und Sekundärtexte werden auf Blackboard zur Verfügung gestellt.
      Studierende anderer Bachelor- und Masterstudiengänge mit einem Komplementärbereich, überfachlichen oder fachaffinen Profil sind ebenfalls herzlich eingeladen und können sich bei mir per Mail für die Veranstaltung anmelden.

      Comments

      Das Seminar ist dem Theater des 18. Jahrhunderts gewidmet, „en su dimensión más amplia, rebasando los límites cronológicos de la centuria“. Wir werden mit einer kurzen historischen Einführung beginnen und einen besonderen Fokus auf die Aufklärung (El Siglo de las Luces) legen, die wahrscheinlich wichtigste Strömung des 18. Jahrhunderts. Zudem wird die Entwicklung des Theaters in Spanien im Laufe der Jahrhunderte thematisiert.
      Die im Verlauf des Semesters zu lesenden Primärtexte stammen aus unterschiedlichen Theaterformen. Von Nicolás Fernández de Moratín werden wir seine comedia „El sí de las niñas“ lesen und dabei gesondert auf die Funktion des Theaters im 18. Jahrhundert eingehen. Das Drama „Zinda“ von María Rosa de Gálvez bietet uns einen Einblick in die Theaterform der tragedia, sowie in das Thema der Sklaverei in Spanien. Es sind zusätzlich Lektüren kürzerer Texte geplant, wie der sainete „Manolo“ von Ramón de la Cruz. Hier wird vor allem die Herkunft und soziale Stellung zweier zentraler Figuren des Theaters –majo/a und petimetre/a– im Mittelpunkt stehen. Wichtig bei der Auseinandersetzung mit den Werken im Seminar wird nicht nur der dramatische Text als solcher sein, sondern auch außertextliche Phänomene wie Publikationsprozess und Werkrezeption, vor allem im Hinblick auf die in Spanien zu dieser Zeit noch bestehende Inquisition und die damit einhergehende doppelte Zensur. Wir werden auch zentrale Aspekte der Aufführungspraxis untersuchen, wie Kleidung, Bühnenausstattung und die Rolle des Publikums.
      Ein weiterer wesentlicher Bestandteil des Seminars wird die Lektüre von literaturtheoretischen Texten aus dem 18. Jahrhundert sein. Wir werden relevante Auszüge aus der „Poética“ von Ignacio de Luzán lesen, der begründenden Schrift des neoclasicismo in Spanien, sowie die „Defensa de las mujeres“ von Benito Jerónimo Feijoo, einen protofeministischen Text aus seinem „Teatro crítico universal“.

    • 17528 Seminar
      Das Theateruniversum des "dunklen" Genies. Zum 150. Geburtstag von Vsevolod Meyerhold (Swetlana Lukanitschewa)
      Schedule: Fr 10:00-14:00, zusätzliche Termine siehe LV-Details (Class starts on: 2025-04-25)
      Location: SR IV Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

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      Am 9. Februar 2024 jährte sich der Geburtstag des impulsreichsten russischen Theateravantgardisten, des „flexibelste[n] Meisters der russischen Bühne und glanzvollste[n] aller ihrer Umgestalter“, des „dunklen“ Genies Vsevolod Meyerhold zum 150. Mal. Mitte der ersten Dekade des 20. Jahrhunderts schaltete sich Meyerhold - bis 1903 ein erfolgreicher Schauspieler am illusionistischen Moskauer Künstlertheater - in die Polemik gegen seinen Lehrer Stanislavskij ein. Unter den Forderungen, die Meyerhold an das „Theater der Zukunft“ gestellt hatte, war die Abschaffung der sogenannten „vierten Wand“, die im Künstlertheater die Bühne und den Zuschauerraum trennen sollte, sowie die Absage an das Text-Modell, das dem psychologisch-realistischen Theater zugrunde lag, zugunsten des Performance-Modells. Nach der Oktoberrevolution von 1917 trat Meyerhold der Kommunistischen Partei bei und schloss sich der damals noch geringen Zahl der Fachmänner an, die der neuen Macht ihre Zusammenarbeit angeboten hatten. Eines der kurzlebigen Projekten Meyerholds, das auf die Erschaffung des neuen Theaters und des neuen Schauspielers zielte, sollte ganz im Geiste der Zeit „Theateroktober“ heißen. In den beginnenden 1920er Jahren arbeitete Meyerhold an der Entwicklung der sogenannten Biomechanik - eines neuen Ausbildungssystems für Schauspieler - und setzte seinen theaterästhetischen Entwurf auf der Bühne seines Meyerhold-Theaters (GosTIM) um. Im Seminar soll anhand der Schriften Meyerholds und der Zeitdokumente sowie der Vertiefung in die Kunstdiskurse der 1910er und 1920er Jahre ein Blick auf die verschiedenen Phasen der Entwicklung des theaterästhetischen Konzeptes des Meisters geworfen werden.

    • 17617g Seminar
      Fabulation: politiken des Ästhetischen (Louis Breitsohl)
      Schedule: Mo 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: K 031 Seminarraum (Anbau Cinepoetics) (Grunewaldstr. 35)

      Additional information / Pre-requisites

      Erwartet werden regelmäßige Anwesenheit, aktive Mitarbeit sowie die Bereitschaft, die Mitverantwortung für eine Sitzung in Form der Darstellung eines Forschungsbeispiels zu übernehmen.

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      Während der Begriff der Fabulation gerade seit der Corona-Pandemie in den näheren Dunstkreis der Diskussionen um FakeNews, Parallelgesellschaften und Desinformation gerückt ist, will dieses Seminar die theoretischen Ursprünge und die Potentialität der Fabulation als politischer Praktik in den Blick nehmen. Denn wo die gewaltvollen Prozesse der Geschichte und hegemonialen Geschichtsschreibung selbst Lücken, Brüche und Leerstellen produzieren, bieten gerade fiktional-fabulierte Texte die Möglichkeit diese zu füllen und den gesellschaftlichen Machtstrukturen, die immer auch als sprachliche und begriffliche gedacht werden müssen, etwas entgegenzusetzen. Als in die Zukunft gerichtetes Versprechen eines lebbaren Anderswo, oszillieren sie zwischen Gesellschaftsdiagnose, Analysen der (psycho-) sozialen Gesellschaftsstrukturierung im Mythos und Momenten der Deterritorialisierung, in denen die hegemonialen Sprachen minoritär werden und utopische Momente der Gemeinschaftsbildung aufblitzen. Neben einer Beschäftigung mit zentralen theoretischen Positionen (u. A. Deleuze, Irigaray, Hartman), widmet sich das Seminar anhand ausgewählter filmischer (Rocha, Galvadon, Chahine, Diop) und literarischer Lektüren (Butler, de L‘Horizon) gerade zwei ‚Fabulationslinien‘: Queer-feministischen und dekoloniale Suchbewegungen nach einer eigenen Position und Imaginationen des eigenen Überlebens im Kontext unbewohnbarer Welten.

    • 16220 Lecture
      Rom und die (griechische) Philosophie (Melanie Möller)
      Schedule: Mi 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: Hs 1a Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      WICHTIGER HINWEIS: Die Sitzung am 30. April findet in einem anderen Raum statt: Hörsaal Thielallee 67 (etwa 10-12 min zu Fuß von der Rostlaube)

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      Dass die Römer der früheren Zeit sich gegen (zumal auswärtigen) intellektuellen Einfluss gesträubt haben, ist hinlänglich bekannt. Einige Berühmtheit hat die Philosophengesandtschaft des Jahres 155 v. Chr. erlangt; die zur Verhandlung über eine Geldstrafe nach Rom gereisten Vertreter der Stoa (Diogenes von Seleukia), des Peripatos (Kritolaos) und vor allem der Akademie (Karneades von Kyrene) haben sich an den hartnäckigen Römern, allen voran am als ultrakonservativ verrufenen Cato, die Zähne ausgebissen und mussten unverrichteter Dinge wieder abziehen. Das ist aber nur die eine Seite, die in der Rezeption freilich besonders gerne herausgestellt wird. Auf der anderen Seite konnte die Philosophie, ähnlich wie die Rhetorik, in Rom von Beginn eine große und vor allem breite Wirkung entfalten. So konnte es schließlich doch zur allmählichen „Einbürgerung der Philosophie in Rom“ (R. Harder) kommen. Eigenständige, originelle Philosophen bzw. Philosophenschulen scheinen die Römer indes kaum hervorgebracht zu haben. Wie auf anderen geisteswissenschaftlichen Gebieten haben sie sich eher auf die (durchaus kritische) Auseinandersetzung mit den kulturellen Importen konzentriert und daraus ihre eigenen Theorien (weiter)entwickelt, stets mit einem besonderen Fokus auf der pragmatischen Dimension. Um der Entwicklung und Bedeutung der Philosophie im antiken Rom (und ihrer Rezeption) gerecht zu werden, gilt es allerdings, Kriterien wie „Originalität“, „Pragmatik“, „Wahrheit“/ „Wahrscheinlichkeit“ oder „Selektion“ einer grundlegenden Revision zu unterziehen. Der Eklektizismus eines Cicero muss als intellektuelle Haltung nicht zwingend weniger tiefschürfend oder sogar „originell“ sein als die theoretisch basierte Philosophie eines Platon oder Aristoteles. Die Vorlesung möchte sich zum einen mit diesen grundsätzlichen Fragen der Genese und Entwicklung von Philosophie befassen; zum anderen – und schwerpunktmäßig – ist sie als kritischer Durchgang durch die römische Philosophiegeschichte konzipiert: Die griechisch geprägten Anfänge werden ebenso in den Blick genommen wie die spätantik-christlichen Adaptionen und Veränderungen (u.a. Augustinus, Boethius). Im Mittelpunkt stehen die prominenten Schulen mit ihren römischen Adepten und Kritikern: die Akademie (v.a. in ihrer skeptischen Phase, der Cicero besonders zuneigte), der Peripatos, die Stoa (die sich nicht nur bei Seneca und Marc Aurel besonderer Beliebtheit erfreute), und die Schule Epikurs, die es von jeher besonders schwer hatte in Rom (Lukrez). Alle philosophischen Schulen und Denkrichtungen werden an Textbeispielen vorgestellt und diskutiert. Ein (weiterer) Leitfaden werden uns Michel Foucaults Schriften sein (v.a. Sexualität und Wahrheit, Bd. III, und Der Mut zur Wahrheit). Lektüre zur Vorbereitung: Richard Hader, „Die Einbürgerung der Philosophie in Rom“, Die Antike 1971 (wieder abgedr. in RH, Kleine Schriften)

    • 16420 Seminar
      Kollektives Übersetzen (Mário Gomes)
      Schedule: Mi 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-23)
      Location: KL 29/208 Übungsraum 1. Sitzung am 23.4.

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      Übersetzungskollektive sind neuronale Netzwerke. Durch die Verschaltung von menschlichen Gehirnen lassen sich komplexe übersetzerische Probleme, die viel Denkarbeit erfordern, meist effektiver bewältigen als allein. Als produktiv erweist sich dabei nicht nur die gemeinsame Anstrengung auf der Suche nach Lösungen, sondern auch die Gegenüberstellung von Interpretationen. Obwohl eine Vielfalt an Lesarten zwangsläufig mit einem gewissen Konfliktpotential einhergeht, ist es eben diese Kollision der Lektüren, die die Robustheit kollektiv erzeugter Übersetzungen gewährleistet.


      Im Rahmen dieses dezidiert praktisch ausgerichteten Seminars soll das Potenzial von Gruppenübersetzungen durch die Arbeit an einer Auswahl von lyrischen Texten erprobt werden. Übersetzt werden Texte aus verschiedenen Sprachen (vornehmlich aus dem Spanischen, Portugiesischen, Italienischen, Französischen und Englischen, ggf. aber auch aus anderen Sprachen) ins Deutsche. Es besteht zudem die Aussicht einer Veröffentlichung der übersetzten Texte.


      Das Seminar richtet sich an Studierende mit sehr guten Kenntnissen in mindestens einer der genannten Ausgangssprachen und Interesse an literarischer Übersetzung. Praktische Erfahrung ist für eine Teilnahme nicht erforderlich.

    • 16430 Advanced Seminar
      Hölderlins späte Hymnik (David Wachter)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: K 31/201 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Hölderlins späte Gedichte, um und kurz nach 1800 entstanden, sind faszinierend, rätselhaft und herausfordernd. Mit ihren kühnen Entwürfen und schroffen Texturen erweitern sie die Möglichkeiten der lyrischen Sprache auf radikale Weise und entziehen sich dem leichten Verständnis. Im Spannungsfeld von hymnischem Überschwang und elegischer Trauer öffnen sie geschichtsphilosophische Zugänge zur eigenen Gegenwart und zeugen von existenziellen Umbrüchen um 1800. Sie weisen dem „Sänger“ die Aufgabe zu, im Kontakt zum Heiligen zu stehen, und schaudern zugleich vor der Gewalt des Numinosen zurück. Sie setzen sich mit Kontakten zwischen griechischer Antike und Christentum auseinander, und sie unternehmen poetische Wanderungen über die Grenzen kultureller, historischer und mythischer Räume hinweg. Als poetologische Gedichte fragen sie immer auch selbstreflexiv nach den eigenen Bedingungen, Möglichkeiten und Grenzen: Was ist, kann und will ein Gedicht? – Im Seminar lesen wir gemeinsam wenige Werke, darunter „Wie wenn am Feiertage…“, „Der Rhein“ sowie „Brod und Wein“. Dabei gehen wir sehr genau vor. Schritt für Schritt, behutsam, nähern wir uns der poetischen Gestalt von Hölderlins später Hymnik. Ausgehend von dieser intensiven Lektüre erkunden wir (gattungs-)poetologische Problemfelder der Gedichte, fragen nach ihren literatur- und ideengeschichtlichen Bezügen, und lernen einige (wenige) theoretische Perspektiven auf sie kennen.

      Suggested reading

      Literatur zur Einführung:


      Friedrich Hölderlin: Sämtliche Gedichte. Text und Kommentar, hrsg. v. Jochen Schmidt, Frankfurt a.M.: Deutscher Klassiker Verlag 2005; Hölderlin-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung, hrsg. v. Johann Kreuzer, 2. Auflage, Stuttgart: J.B. Metzler 2020 (über Primo digital verfügbar).

    • 16639 Lecture
      Aufklärung (Friederike Günther)
      Schedule: Do 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: Hs 2 Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

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      Die Vorlesung vermittelt einen Zugang zur Literatur der Aufklärungsepoche, indem exemplarisch Themen behandelt werden, die die Aufklärung bewegten und deren ambivalente Tendenz zu Integration und Ausschluss vor Augen führen. Ein Schwerpunkt liegt zum einen auf literarischen Texten, die Mensch, Natur und Umwelt in ein Verhältnis setzen: Behandelt werden Robinsonaden, der literarische Umgang mit Naturkatastrophen, lyrisch umzäunte Natur in Gestalt von Beeten und Gärten sowie Texte der Sehnsucht nach einer ‚authentischen‘ Naturidylle. Zum anderen werden die Modi und Umgangsweisen der aufgeklärten Literaturszene in Blick genommen: Bissigkeit und Schmeichelei der frühen Literaturkritik, aufgeklärte Geselligkeits-, Liebes- und Freundschaftsentwürfe, Ein- und Ausschlusskriterien literarischer Öffentlichkeit sowie die Diskussion von Fallgeschichten aus Medizin und Recht.

    • 16652 Seminar
      Wunderbares und Wissen (Jutta Eming)
      Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: JK 26/101 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Die Formulierung des Aristoteles, dass Verwunderung den Anfang der Philosophie bildet und Menschen kein Wissen erworben, wenn sie sich nicht zunächst gewundert hätten, gehört zu den viel zitierten Leitsätzen über wissenschaftliche Erkenntnis in den Geisteswissenschaften. Seltener geht es um die Frage, welches Verhältnis von Verwunderung und Wissen dabei impliziert ist. Bei Aristoteles ist es umgekehrt proportional: Wenn der Gegenstand, welcher Fragen aufwirft, erforscht ist, tritt Wissen an die Stelle von Verwunderung.

      Das Seminar setzt bei der Prämisse an, dass ein solches Ausschlussverhältnis für einen zentralen Bereich der Vormoderne nicht angesetzt werden kann: für das Wunderbare in literarischen Texten des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. In den bekanntesten ebenso wie in weniger bekannten Dichtungen vertreten Rhetoriken und Narrative über das wunder und über das, was wunderlîche ist, auf verschiedenen literarischen Ebenen Wissen. Monstra, Automaten und künstliche Menschen, Feen und Zauberer, Riesen und Zwerge, magische Objekte oder Sonderbezirke und Anderswelten werfen für literarische Protagonisten, Erzähler und Rezipient:innen Fragen auf, fordern ihre Wissensbestände heraus und erweitern sie zugleich. Auch die theologische Auffassung, dass die Wunder der Natur – als Wunder der Schöpfung – eine Form der Erkenntnis Gottes darstellen, wird damit produktiv verknüpft. Das Seminar verfolgt diese Vielfalt chronologisch und gattungssystematisch für zentrale literarische Texte zwischen 1200 und 1600.

    • 16667 Advanced Seminar
      Literatur in Bild und Ton: Mediale Anverwandlungen von der Gedichtillustration bis zur künstlichen Intelligenz (Achim Küpper)
      Schedule: Sa 10:15-16:00 (Class starts on: 2025-04-26)
      Location: KL 29/111 (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      Die beiden Termine am 26.04. und 21.06. finden online statt. Der Raum KL 29/111 ist auch für diese beiden Termine gebucht, sodass Sie, die Studierenden, ihn für die Online-Teilnahme nutzen können.

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      Das Vertiefungsseminar widmet sich medialen Anverwandlungen literarischer Texte in Bild und Ton. Das historische Spektrum reicht vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Die Spannweite künstlerischer und medialer Gattungen erstreckt sich von der Gedichtillustration und -vertonung über die Literaturadaption in Film, audiovisuellen Medien, Hörspiel oder intermedialen Text-Bild-Klang-Konfigurationen bis hin zur digitalen Transformation klassischer Ausgangstexte durch die künstliche Intelligenz im 21. Jahrhundert. Eine Leitfrage des Semesters lautet: Wie wirken sich solche Anverwandlungen auf die jeweiligen Artefakte in ihrer ursprünglichen Umgebung und in ihrer neuen Gestalt aus? Unter „Anverwandlungen“ können sowohl Prozesse der Appropriation als auch der Imitation verstanden werden, wobei sich zwischen diesen beiden Enden unzählige Mischformen auftun. An der Schnittstelle von Kanon und Kreation lotet die Veranstaltung aktuelle Möglichkeiten einer Auseinandersetzung mit Kernbeständen des Curriculums unter den veränderten Voraussetzungen medialer Vernetzung und Durchdringung aus. Eine Beschäftigung mit zentralen Werken der Neueren deutschsprachigen Literaturgeschichte und ihren Anverwandlungen in multiplen Medienformaten soll gleichermaßen zu einer vertieften Kenntnis fach-, bildungs- und gesellschaftsrelevanter Schlüsseldokumente in eingehenden Analysen wie zu einer Sensibilisierung für Aspekte der Medienreflexion und der Medienkompetenz unter komparatistischen sowie didaktischen Gesichtspunkten beitragen. Ein Spezifikum des Kurses besteht in der Kombination bewährter Methoden eines Vertiefungsseminars mit einer experimentelleren Lehr- und Lernform:

      Mithilfe eines integrierten KI-Workshops sollen Wege digitaler Medienmutation literarischer Klassiker interaktiv erschlossen, am exemplarischen Übergang von einem narrativen Text zum Theaterstück erprobt und gemeinsam präsentiert werden. Dadurch gilt es zugleich Chancen und Herausforderungen der KI in der digitalisierten Medienkultur heutiger Prägung zu verhandeln. Besonderer Wert wird wie gehabt auf den interaktiven Charakter der Lehrveranstaltung gelegt. Der Unterricht basiert auf dem Konzept des „Blended Learning“ und vereint Präsenz- mit Digitalanteilen. Ein Seminarplan mit Literaturangaben, einer Liste der zu verteilenden Referatsthemen und weiteren Informationen wird zu Beginn des Semesters ausgegeben.

    • 16677 Advanced Seminar
      Architektur in Literatur (18.–21. Jh.) (Magdalena Fricke)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Das Seminar befasst sich mit der Architektur als literarischem Gegenstand in deutschsprachigen Texten von Johann Wolfgang Goethe bis Frank Witzel. Anhand ausgewählter Schriften wird untersucht, wie (imaginäre) Bauwerke und die Baukunst als solche dargestellt werden. Im gemeinsamen Gespräch behandeln wir die Struktur und Funktion solcher Darstellungen und erkunden das Wechselverhältnis zwischen der Raumkunst Architektur und der Zeitkunst Literatur.

       

      Gelesen werden unter anderem Texte von Theodor Fontane, Siegfried Kracauer, Walter Benjamin, Nelly Sachs, Alfred Döblin, Brigitte Reimann und Stefan Heym.

    • 16678 Advanced Seminar Cancelled
      Literaturverfilmungen (Friederike Günther)
      Schedule: Do 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Das Seminar widmet sich dem Verhältnis von Literatur und Film. Wir lesen theoretische Texte zu den unterschiedlichen Vermittlungsweisen und der Rezeption beider Medien, erarbeiten Grundlagen der Filmanalyse und setzen uns mit aktuellen Literaturverfilmungen auseinander, nachdem wir die literarischen Texte behandelt haben, die den Film inspiriert haben.

    • 16686 Advanced Seminar
      Philologische Lektüren (Martin Endres)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: KL 29/137 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Das Seminar widmet sich im Rahmen der intensiven Lektüre ausgewählter Texte (u.a. von Franz Kafka, Robert Walser und Heinrich von Kleist) dem intrikaten Verhältnis von Interpretation, Edition, Texttheorie und Literaturtheorie. Konkret soll aufgezeigt und erarbeitet werden, dass und in welcher Weise die Edition eines Textes dessen Interpretation bestimmt und inwiefern dies verschiedene Auffassungen dessen prägt, was ein ›Text‹ und was ›Literatur‹ ist. Und vice versa: dass und in welcher Weise ein bestimmter Text-, Interpretations- und Literaturbegriff eine bestimmte Editionspraxis motiviert und orientiert. Die Lehrveranstaltung kann als komplementäres Praxis-Seminar zum Theorie-Seminar »Text–Interpretation–Edition« gelten.

    • 16693 Lecture
      Von Gott und vom Dreck: Schauspiele im Mittelalter (Elke Koch)
      Schedule: Di 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Noch bevor sich das Theater als Institution entwickelte, wurde im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit in vielen Städten Europas, auch im deutschen Sprachraum, eine lebendige Kultur performativer Formen gepflegt. Schauspiele fanden im Rahmen von Kirchenfesten und in der Zeit der Fastnacht statt und wurden von Klöstern, Schulen oder Stadtbürgern veranstaltet. Die Themen und Formen reichen von Darstellungen der Heilsgeschichte mitsamt Schöpfung und Jüngstem Gericht bis hin zu obszönen Monologen; sie wurden als frommes Werk verstanden oder auch als Gefährdung öffentlicher Ordnung eingeschätzt. Die Texte, die von dieser Kultur zeugen, sind mit den Kategorien antiker und neuzeitlicher Dramenpoetik kaum zu erfassen, sondern verlangen einen eigenen analytischen Zugriff und teils eigene Begriffe und Konzepte. Auch die besonderen Bedingungen der Aufführung und die Möglichkeiten ihrer Rekonstruktion gilt es dabei zu reflektieren. Die Vorlesung stellt an ausgewählten Beispielen die wichtigsten Typen mittelalterlicher Spiele vor, erläutert historische Hintergründe sowie Probleme der Überlieferung und diskutiert Fragen der theoretisch-methodischen Konzeptualisierung.

    • 16799 Lecture
      Einführung in die digitalen Geisteswissenschaften (Frank Fischer)
      Schedule: Mo 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: 0.2052 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)

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      Immer mehr Informationen liegen digitalisiert vor oder sind ›born digital‹. Dadurch ergeben sich viele neue Forschungs- und Erkenntnismöglichkeiten, auch für die Geisteswissenschaften. Doch was stellt man eigentlich mit einer Million digitalisierter Bücher an, wie Gregory Crane einmal rhetorisch gefragt hat. Um diese Datenmengen zu verarbeiten, sind spezielle und sich stetig weiterentwickelnde Methoden vonnöten. Mittlerweile hat sich mit den ›Digital Humanities‹ eine entsprechende Praxis entwickelt. Die Vorlesung bietet einen Überblick über die Entwicklung des komputationellen Denkens in den Geisteswissenschaften seit Beginn des 19. Jahrhunderts und stellt die wichtigsten Standards vor: Methoden, Formate, Software, Tools. Da uns durch die Digitalisierung der Gegenstände auch andere epistemische Dingen vorliegen, wird immer auch kritisch gefragt, welche Folgen dies für die Interpretierbarkeit hat. Auch in diesem Semester setzen die Digital-Humanities-Lehrveranstaltungen keine Kenntnisse in diesem Bereich voraus und sind als breite Einführung sowohl für M.A.-Studierende als auch B.A.-Studierende in der Vertiefungsphase gedacht. Mit dem Fokus auf Textdaten und Korpora richten sie sich explizit an Studierende der AVL, der philologischen Institute sowie explizit auch an Studierende der Institute für Philosophie und Theaterwissenschaft.

    • 17006 Lecture
      Transformationen der franz. Literatur (Ulrike Schneider)
      Schedule: Do 14:00-16:00, zusätzliche Termine siehe LV-Details (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: KL 32/123 (Habelschwerdter Allee 45)
    • 17045 Lecture
      Das italienische Drama (Bernhard Huß)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/239 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Die Vorlesung bietet einen Überblick über wichtige Tendenzen der Bühnenliteratur italienischer Sprache. Sie gliedert sich zunächst in einen Teil zur Tragödie und einen Teil zur Komödie, jeweils von der Renaissance bis ins 18. Jahrhundert. Dabei werden zum einen gattungstheoretische Grundvoraussetzungen erläutert, zum anderen ausgewählte Primärtexte exemplarisch analysiert. In einem dritten Teil (19./20. Jh.) soll aufgezeigt werden, wie die schon vorher poröse Trennmauer zwischen Tragödie und Komödie vollends einbricht und sich neue Formen dramatischen Dichtens etablieren, die das Komische und das Tragische verschmelzen. Autoren, die zur Sprache kommen sollen, sind u.a. Torquato Tasso, Vittorio Alfieri, Niccolò Machiavelli, Carlo Goldoni, Alessandro Manzoni, Luigi Pirandello, Dario Fo.

      Suggested reading

      Überblicksartige Darstellungen zu den wichtigen Themen bietet einführend: Farrell, Joseph/ Puppa, Paolo (Hrsg.) (2006): A History of Italian Theatre. Cambridge u.a.: Cambridge University Press. Darin: R. Andrews, “Erudite comedy”, S. 39ff., P. Brand: “Machiavelli and Florence”, S. 51ff., R. Andrews: “Tragedy”, S. 84ff., P. Vescovo: “Carlo Goldoni, playwright and reformer”, S. 160ff., G. Pizzamiglio: “Vittorio Alfieri”, S. 195ff., F. Taviani: “The Romantic theatre”, S. 207ff., P. Puppa: “Luigi Pirandello”, S. 293ff., J. Farrell: “Dario Fo”, S. 357ff.

    • 17100 Lecture
      Revision klassischer Konzepte und Texte der Romania (Ulrike Schneider)
      Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: KL 29/110 (Habelschwerdter Allee 45)
    • 17500 Lecture
      Theorien der Schauspielkunst II (Doris Kolesch)
      Schedule: Do 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)

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      Die Vorlesung setzt die im letzten Semester begonnene kritische Vorstellung zentraler schauspieltheoretischer Texte insbesondere des europäischen Theaters fort. Im Zentrum stehen Konzepte und Theorien der Schauspielkunst aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Die Vorlesung ist so konzipiert, dass sie auch ohne den Besuch des ersten Teils im Wintersemester 2024/5 gut verfolgt werden kann.

    • 17501 Lecture
      Theater und Ritualität (Matthias Warstat)
      Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)

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      Eine Nähe von Theater und Ritual ist in verschiedensten Phasen der Theatergeschichte unverkennbar. Einerseits finden sich in vielen Ritualen – so etwa in Initiations-, Heilungs- oder Übergangsritualen – theatrale Praktiken (Tänze, Maskenspiel, Verkörperungen etc.), mit denen wirkende Kräfte, Transformationen oder Deutungen angezeigt werden. Andererseits sind Ritualdarstellungen im Theater immer wieder zu finden, und auf unterschiedliche Weisen kann auch die Theateraufführung selbst rituellen Charakter annehmen. Für die Theaterwissenschaft ist es deshalb wichtig, das Verhältnis von Theater und Ritualität immer wieder neu in den Blick zu nehmen – und dabei den Forschungsstand der anthropologischen, ethnologischen und religionswissenschaftlichen Ritualforschung nicht außer Acht zu lassen. Dies gestaltet sich dadurch kompliziert, dass in den genannten Fächern mit ganz unterschiedlichen Ritualdefinitionen gearbeitet wird. Da in vielen Ritualbegriffen Vorstellungen von Medien und Geistern, von einer Götterwelt oder von einer Begegnung mit Ahnen und Verstorbenen eine Rolle spielen, stellt sich auch die Frage, wie mit solchen transzendenten und immateriellen Dimensionen des Theaters umgegangen werden soll. Manche Ritualkonzepte heben auf soziale Formen und Handlungsmuster ab; viele andere sind aber auf Wirkungsversprechen fokussiert, bei denen sich fragt, inwieweit sie vom Theater eingelöst werden können. Die Vorlesung soll das Verhältnis von Theater und Ritualität in drei Abschnitten beleuchten: Zunächst sollen frühe Phasen der Theatergeschichte in den Blick genommen werden, für die häufig eine Übergängigkeit bzw. Hybridität von Ritual und Theater behauptet wird. Zweitens sollen künstlerische und theoretische Positionen aus den Avantgarden des 20. Jahrhunderts analysiert werden, die besonders markant auf Formen von Ritualität Bezug nehmen. Schließlich wird es um die Frage gehen, wie und warum auch in gegenwärtigen Theater- und Performancepraktiken weiterhin auf rituelle Muster rekurriert wird.

    • 17520 Seminar
      Music and Politics (Joao Cardante Romao)
      Schedule: Mo 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: SR II Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

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      "How political is music?" is perhaps one of the most frequently asked questions in musicological and journalistic literature. Reflections on the power of music abound, from Plato to Adorno to the present. Numerous examples confirm that music and politics intersect on many levels. Among the most frequently cited are the role of music in shaping the identity of social movements (e.g., protest songs), or the valuable use of music in promoting social justice (e.g., "El Sistema" in Venezuela). But if the intersection between music and politics seems a given, it is crucial to think of music as a political act beyond its most obvious manifestations. In this sense, thinking music politically invites us first and foremost to rethink what both music and politics are, as well as to rethink their function in society. Ultimately, this seminar aims to contribute to a more comprehensive understanding of how music has been the subject of constant negotiations between the aesthetic, the institutional, and the social. We will therefore focus on some historical and contemporary examples that illustrate the most common debates about the politics of music, especially its material-environmental relations and the political-economic conditions of its production, reception and circulation.

    • 17526 Seminar
      Musik-Cover: Von Operette bis Pop (Miriam Akkermann)
      Schedule: Mo 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: SR I Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

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      Musik-Cover, also die Neuinterpretation von bestehenden Musikstücken, sind gerade in der Popmusik ein verbreitetes und beliebtes Phänomen. Während rechtlich zwischen Kopien und Bearbeitungen unterschieden wird, sind einzelne Musikstücke in ihrer Cover-Version sogar erfolgreicher als die Originale – ein nicht allzu altes Beispiel ist u.a. Johnny Cash’s Version von „Hurt“, als Covers zählen aber auch die Neuinterpretationen von Conor Maynard, deren Reichweite nicht nur durch Tiktok rasant steigt. Doch was macht den Reiz dieser Neuinterpretationen aus? Handelt es sich um das viel benannte „Hit-Recycling“ oder um eine andere Form der Musikinterpretation, wie sie aus auch der Klassischen Musik bekannt ist? Welche Lieder werden eigentlich gecovert? Was haben Musik-Covers mit Operetten zu tun? Und wie sind die neuen „Cover“-Versionen einzuordnen, in denen KI-tools nie dagewesene Versionen von Interpreten und Stücken erzeugen? Mit einbezogen in diese Fragen werden auch Anleihen an Bühnenshows und Musikvideos. Das Seminar richtet sich an Studierende, die Interesse daran haben, sich mit dem Phänomen des Musik-Covers in der Popmusik ab den 1950er Jahren zu beschäftigen. Im Zentrum stehen insbesondere die übergeordneten Fragen: Was ist anders bei der neuen Interpretation im Vergleich zum Original? Wie wird dies erzielt? Welche Absicht steht dahinter? Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, ein breiter Zugang zu Musik und aktives Musikhören auch der (Pop-)Musik aus dem 20. Jahrhundert ist hilfreich.

      Suggested reading

      Ariane Petschow. Die Coverversion und musikalischer Fortschritt? Eine Analyse der künstlerischen Bedeutung der Praktiken des Coverns in der populären Musik. Hamburg 2014. Christian Huck. „Coverversionen. Zum populären Kern der Popmusik" POP, vol. 4, no. 1, 2014, S. 153-176. DOI https://doi.org/10.14361/pop-2014-0121. Christopher Jost und Gerd Sebald. „Musik – Kultur – Gedächtnis. Eine Einleitung“. In: Jost, C., Sebald, G. (Hgs). Musik – Kultur – Gedächtnis. Soziales Gedächtnis, Erinnern und Vergessen – Memory Studies. Wiesbaden 2020. DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-29609-4_1. Marc Pendzich. Von der Coverversion zum Hit-Recycling. Historische, ökonomische und rechtliche Aspekte eines zentralen Phänomens der Pop- und Rockmusik. Münster, 2004. Yvonne Wasserloos. „Could it be magic? Cover und ihre Ordnung von Zeit und Ort”, in: Herr, C., Rüdiger, W. (Hgs). Mensch – Musik – Wissenschaft. Festschrift für Volker Kalisch, Brill 2024, S. 487–511. DOI: https://doi.org/10.30965/9783846767900_023.

    • 17560 Lab Seminar
      Webscraping mit Python für die Geisteswissenschaften (Lisa Poggel)
      Schedule: Mo 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: JK 31/125 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Dieses Seminar vermittelt grundlegende praktische Kenntnisse im Web Scraping mithilfe der Programmiersprache Python und führt in verschiedene Ansätze und Strategien des »Scraping« geisteswissenschaftlicher Daten ein. Web Scraping beschreibt das automatisierte Auslesen von Inhalten aus Webseiten. Verfahren des Web Scraping können in den Geisteswissenschaften das Beschaffen und Zusammenstellen von Forschungsdaten und großen (Text)korpora erheblich vereinfachen. Im Rahmen des Seminars werden anhand konkreter Anwendungsfälle gemeinsam Strategien zur Datenextraktion aus verschiedenen Quellen wie digitalen Bibliotheken und Archiven, Internetportalen und -plattformen oder kommerziellen Webseiten erarbeitet und mithilfe von Python umgesetzt. Dabei werden die rechtlichen Einschränkungen und forschungspraktischen Implikationen der angewandten Verfahren zur Datenextraktion kritisch reflektiert. Erste Programmiererfahrungen sind für dieses Seminar von Vorteil, sind aber keine Voraussetzung. Es richtet sich explizit an Studierende aller Institute des Fachbereichs ›Philosophie und Geisteswissenschaften‹.

    • 17618g Seminar Cancelled
      Kritische Theorie des Films (Jonas Nestroy)
      Schedule: Do 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: K 031 Seminarraum (Anbau Cinepoetics) (Grunewaldstr. 35)

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      „Hilflos die Frage, ob der Film Kunst sei oder nicht.“, schrieb Theodor W. Adorno 1966 in seinem Aufsatz Die Kunst und die Künste. Damit drückte er die Widersprüchlichkeit aus, mit der die Kritische Theorie der Frankfurter Schule, zu der sich auch der Theoretiker Walter Benjamin zählen lässt, auf den Film als Kunstform in der kapitalistischen Gesellschaft blickte. Verstanden Benjamin und Adorno den Kapitalismus als bürgerliche Gesellschaft im Widerspruch, die ihre Ideale gleichzeitig verwirklicht und unterwandert, theoretisierten sie den Film als vielleicht die paradigmatische Kunst dieser Gesellschaftsform: Auf der einen Seite ermöglichte die Erfindung der filmischen Technik neue Möglichkeiten ästhetischer Erfahrung und steht damit ein für die bürgerliche Freiheit der zivilisatorischen Entwicklung kreativer Potenziale, wie sie etwa schon Kant oder Hegel konzipierten. Auf der anderen Seite scheint die Funktionsweise des Films aber auch nicht mehr adäquat mit den traditionellen Kunstvorstellungen der idealistischen Philosophie begriffen werden zu können. Die Kritische Theorie antwortete auf diesen Widerspruch durch die intellektuelle Auseinandersetzung mit dem politischen Projekt des Marxismus. So formulierte Adorno gegenüber der damaligen Promovierenden und heutigen Filmwissenschaftlerin Heide Schlüpmann in einem Brief aus dem Jahr 1969, dass „in der kritischen Theorie der Marxismus – ohne dass er aufgeweicht würde – sich selbst kritisch reflektieren muss.“ In diesem Seminar soll durch gemeinsame Textlektüre ein Verständnis für diese Position der Kritischen Theorie erarbeitet werden und dabei nicht zuletzt rekonstruiert werden, wie ein bestimmtes Verständnis der filmischen Kunstform aus der Perspektive des Marxismus ausgesehen hat. Gelesen werden dafür vor allem zentrale Texte von Theodor W. Adorno und Walter Benjamin zum Film und zur Kunst. Aber auch Positionen aus ihrem intellektuellen Umfeld (z.B. Arnold Hauser, Clement Greenberg, Jürgen Habermas) und natürlich aus den radikal-bürgerlichen Ästhetiktheorien, an denen sie sich abarbeiteten (z.B. Immanuel Kant und G. W. F. Hegel). Vorausgesetzt für eine aktive Teilnahme wird deshalb eine Lesebereitschaft, die gewillt ist, die z.T. etwas längere Lektüre aufmerksam zu verfolgen.

  • Rhetoric - Module A

    7175aB3.1
    • 16686 Advanced Seminar
      Philologische Lektüren (Martin Endres)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: KL 29/137 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Das Seminar widmet sich im Rahmen der intensiven Lektüre ausgewählter Texte (u.a. von Franz Kafka, Robert Walser und Heinrich von Kleist) dem intrikaten Verhältnis von Interpretation, Edition, Texttheorie und Literaturtheorie. Konkret soll aufgezeigt und erarbeitet werden, dass und in welcher Weise die Edition eines Textes dessen Interpretation bestimmt und inwiefern dies verschiedene Auffassungen dessen prägt, was ein ›Text‹ und was ›Literatur‹ ist. Und vice versa: dass und in welcher Weise ein bestimmter Text-, Interpretations- und Literaturbegriff eine bestimmte Editionspraxis motiviert und orientiert. Die Lehrveranstaltung kann als komplementäres Praxis-Seminar zum Theorie-Seminar »Text–Interpretation–Edition« gelten.

    • 17015 Advanced seminar
      Michel de Montaigne als Leser (Anita Traninger)
      Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: J 23/16 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)
    • 16401 Lecture
      Rhetorik und Literaturtheorie (Michael Auer)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: Hs 1a Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Die Vorlesung gibt eine Einführung in die Literaturtheorie und entscheidet sich für eine historische Darstellung. Damit soll der anhaltenden Bedeutung der Geschichte für die Literaturwissenschaft heute Nachdruck verliehen werden. Der Rückbezug auf die Rhetorik schärft dieses historische Bewusstsein. Außerdem gibt er zu verstehen, dass Theoriediskurse immer auch Fragen nach Stil und Form miteinschließen – oder jedenfalls miteinschließen sollten. Im Durchgang durch die Geschichte werden die Entwicklungen in der ‚klassischen‘ Poetik und Ästhetik ebenso berücksichtigt wie die Entstehung einer (post-)modernen Literaturtheorie, insbesondere im Zusammenspiel von Formalismus, Linguistik und Psychoanalyse. Dabei soll weniger eine bestehende Theorielandschaft vor Augen geführt werden. Vielmehr geht es in erster Linie darum, auf Möglichkeiten einer zukünftigen literaturwissenschaftlichen Arbeit aufmerksam zu machen.

    • 16420 Seminar
      Kollektives Übersetzen (Mário Gomes)
      Schedule: Mi 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-23)
      Location: KL 29/208 Übungsraum 1. Sitzung am 23.4.

      Comments

      Übersetzungskollektive sind neuronale Netzwerke. Durch die Verschaltung von menschlichen Gehirnen lassen sich komplexe übersetzerische Probleme, die viel Denkarbeit erfordern, meist effektiver bewältigen als allein. Als produktiv erweist sich dabei nicht nur die gemeinsame Anstrengung auf der Suche nach Lösungen, sondern auch die Gegenüberstellung von Interpretationen. Obwohl eine Vielfalt an Lesarten zwangsläufig mit einem gewissen Konfliktpotential einhergeht, ist es eben diese Kollision der Lektüren, die die Robustheit kollektiv erzeugter Übersetzungen gewährleistet.


      Im Rahmen dieses dezidiert praktisch ausgerichteten Seminars soll das Potenzial von Gruppenübersetzungen durch die Arbeit an einer Auswahl von lyrischen Texten erprobt werden. Übersetzt werden Texte aus verschiedenen Sprachen (vornehmlich aus dem Spanischen, Portugiesischen, Italienischen, Französischen und Englischen, ggf. aber auch aus anderen Sprachen) ins Deutsche. Es besteht zudem die Aussicht einer Veröffentlichung der übersetzten Texte.


      Das Seminar richtet sich an Studierende mit sehr guten Kenntnissen in mindestens einer der genannten Ausgangssprachen und Interesse an literarischer Übersetzung. Praktische Erfahrung ist für eine Teilnahme nicht erforderlich.

    • 16652 Seminar
      Wunderbares und Wissen (Jutta Eming)
      Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: JK 26/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Die Formulierung des Aristoteles, dass Verwunderung den Anfang der Philosophie bildet und Menschen kein Wissen erworben, wenn sie sich nicht zunächst gewundert hätten, gehört zu den viel zitierten Leitsätzen über wissenschaftliche Erkenntnis in den Geisteswissenschaften. Seltener geht es um die Frage, welches Verhältnis von Verwunderung und Wissen dabei impliziert ist. Bei Aristoteles ist es umgekehrt proportional: Wenn der Gegenstand, welcher Fragen aufwirft, erforscht ist, tritt Wissen an die Stelle von Verwunderung.

      Das Seminar setzt bei der Prämisse an, dass ein solches Ausschlussverhältnis für einen zentralen Bereich der Vormoderne nicht angesetzt werden kann: für das Wunderbare in literarischen Texten des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. In den bekanntesten ebenso wie in weniger bekannten Dichtungen vertreten Rhetoriken und Narrative über das wunder und über das, was wunderlîche ist, auf verschiedenen literarischen Ebenen Wissen. Monstra, Automaten und künstliche Menschen, Feen und Zauberer, Riesen und Zwerge, magische Objekte oder Sonderbezirke und Anderswelten werfen für literarische Protagonisten, Erzähler und Rezipient:innen Fragen auf, fordern ihre Wissensbestände heraus und erweitern sie zugleich. Auch die theologische Auffassung, dass die Wunder der Natur – als Wunder der Schöpfung – eine Form der Erkenntnis Gottes darstellen, wird damit produktiv verknüpft. Das Seminar verfolgt diese Vielfalt chronologisch und gattungssystematisch für zentrale literarische Texte zwischen 1200 und 1600.

    • 16690 Seminar
      Das Lalebuch (Ralf Schlechtweg-Jahn)
      Schedule: Do 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: JK 26/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Das Lalebuch vom Ende des 16. Jh. ist die Vorlage der heute besser bekannten Schildbürgerstreiche. Die Lalen sind eigentlich die weisesten Menschen auf Erden, die aber, eben aufgrund ihrer Weisheit, ständig von den großen Herren der Welt als Berater an ihre Höfe gerufen werden. Um sich endlich den eigenen Hauswirtschaften widmen zu können, beschließen sie, sich dumm zu stellen – und werden es dann mehr und mehr wirklich.
      Der Text weist einige Ähnlichkeiten zu Thomas Morus Utopia auf, nämlich grundsätzlich in der Frage, ob ein utopisches, anderes Leben möglich ist, weshalb wir uns ergänzend auch mit der Utopia beschäftigen werden.
      Textgrundlage:
      Das Lalebuch. Nach dem Druck von 1597 mit den Abweichungen des Schiltbürgerbuches von 1598 und zwölf Holzschnitten von 1680. Hrsg. v. Stefan Ertz. Stuttgart 1970 (= RUB 6642/43)
      Thomas Morus: Utopia. Übersetzt von Gerhard Ritter. Nachwort von Eberhard Jäckel. Stuttgart 1983 (= RUB 513)

    • 16808 Seminar
      Wasser (Matthias Hüning)
      Schedule: Termine siehe LV-Details (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: JK 31/227 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Wasser wird immer dann zum Thema, wenn es davon zuviel (Überströmungen) oder zuwenig (Dürre) gibt. Beide Aspekte werden oft im Zusammenhang mit Klimawandel besprochen. Wir wollen uns in diesem Seminar mit Diskursen über Wasser beschäftigen. Wie wird in den Medien über Wasser berichtet? Wie wird über Wasser als Lebengrundlage gesprochen und geschrieben? Wie werden Bedrohungsszenarien beschrieben und/oder inszeniert?

      In Deutschland wird Wasser vor allem bei Überströmungen zum Thema (Stichwort Ahrtal). In den Niederlanden jährt sich gerade die große Hochwasserkatastrophe in Overijssel (1825). Dort wird (der Kampf gegen das) Wasser als identitätsstiftendes Merkmal gesehen. In Südafrika gibt es immer wieder Wasserknappheit und in Städten wie Kapstadt wird sogar Leitungswasser manchmal rationiert. In Kalifornien gab es Anfang 2025 zu wenig Wasser, um die Brände löschen zu können.

      Wir wollen uns auch die Diskurse über die Meere anschauen. Das Ansteigen des Meeresspiegels wird als eine große Bedrohung gesehen, ebenso wie die Verschmutzung durch Plastikmüll.

      Den theoretischen Rahmen des Seminars bilden linguistische und kulturwissenschaftliche Arbeiten, die in den vergangenen Jahren unter Stichworten wie ‘Ökolinguistik’ und ‘Blue Humanities’ veröffentlicht worden sind.

    • 17045 Lecture
      Das italienische Drama (Bernhard Huß)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/239 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Die Vorlesung bietet einen Überblick über wichtige Tendenzen der Bühnenliteratur italienischer Sprache. Sie gliedert sich zunächst in einen Teil zur Tragödie und einen Teil zur Komödie, jeweils von der Renaissance bis ins 18. Jahrhundert. Dabei werden zum einen gattungstheoretische Grundvoraussetzungen erläutert, zum anderen ausgewählte Primärtexte exemplarisch analysiert. In einem dritten Teil (19./20. Jh.) soll aufgezeigt werden, wie die schon vorher poröse Trennmauer zwischen Tragödie und Komödie vollends einbricht und sich neue Formen dramatischen Dichtens etablieren, die das Komische und das Tragische verschmelzen. Autoren, die zur Sprache kommen sollen, sind u.a. Torquato Tasso, Vittorio Alfieri, Niccolò Machiavelli, Carlo Goldoni, Alessandro Manzoni, Luigi Pirandello, Dario Fo.

      Suggested reading

      Überblicksartige Darstellungen zu den wichtigen Themen bietet einführend: Farrell, Joseph/ Puppa, Paolo (Hrsg.) (2006): A History of Italian Theatre. Cambridge u.a.: Cambridge University Press. Darin: R. Andrews, “Erudite comedy”, S. 39ff., P. Brand: “Machiavelli and Florence”, S. 51ff., R. Andrews: “Tragedy”, S. 84ff., P. Vescovo: “Carlo Goldoni, playwright and reformer”, S. 160ff., G. Pizzamiglio: “Vittorio Alfieri”, S. 195ff., F. Taviani: “The Romantic theatre”, S. 207ff., P. Puppa: “Luigi Pirandello”, S. 293ff., J. Farrell: “Dario Fo”, S. 357ff.

    • 17078 Proseminar
      Redescubriendo el teatro del siglo XVIII (Richard Palomar Vidal)
      Schedule: Do 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: KL 29/208 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Additional information / Pre-requisites

      Das Seminar kann auf Deutsch oder Spanisch stattfinden, dies wird zu Beginn des Semesters mit den Studierenden entschieden. Es gibt für die Primärquellen keine deutschsprachigen Übersetzungen, wodurch das Lesen spanischsprachiger Primär- und Sekundärtexte unerlässlich ist. Alle zu lesenden Primär- und Sekundärtexte werden auf Blackboard zur Verfügung gestellt.
      Studierende anderer Bachelor- und Masterstudiengänge mit einem Komplementärbereich, überfachlichen oder fachaffinen Profil sind ebenfalls herzlich eingeladen und können sich bei mir per Mail für die Veranstaltung anmelden.

      Comments

      Das Seminar ist dem Theater des 18. Jahrhunderts gewidmet, „en su dimensión más amplia, rebasando los límites cronológicos de la centuria“. Wir werden mit einer kurzen historischen Einführung beginnen und einen besonderen Fokus auf die Aufklärung (El Siglo de las Luces) legen, die wahrscheinlich wichtigste Strömung des 18. Jahrhunderts. Zudem wird die Entwicklung des Theaters in Spanien im Laufe der Jahrhunderte thematisiert.
      Die im Verlauf des Semesters zu lesenden Primärtexte stammen aus unterschiedlichen Theaterformen. Von Nicolás Fernández de Moratín werden wir seine comedia „El sí de las niñas“ lesen und dabei gesondert auf die Funktion des Theaters im 18. Jahrhundert eingehen. Das Drama „Zinda“ von María Rosa de Gálvez bietet uns einen Einblick in die Theaterform der tragedia, sowie in das Thema der Sklaverei in Spanien. Es sind zusätzlich Lektüren kürzerer Texte geplant, wie der sainete „Manolo“ von Ramón de la Cruz. Hier wird vor allem die Herkunft und soziale Stellung zweier zentraler Figuren des Theaters –majo/a und petimetre/a– im Mittelpunkt stehen. Wichtig bei der Auseinandersetzung mit den Werken im Seminar wird nicht nur der dramatische Text als solcher sein, sondern auch außertextliche Phänomene wie Publikationsprozess und Werkrezeption, vor allem im Hinblick auf die in Spanien zu dieser Zeit noch bestehende Inquisition und die damit einhergehende doppelte Zensur. Wir werden auch zentrale Aspekte der Aufführungspraxis untersuchen, wie Kleidung, Bühnenausstattung und die Rolle des Publikums.
      Ein weiterer wesentlicher Bestandteil des Seminars wird die Lektüre von literaturtheoretischen Texten aus dem 18. Jahrhundert sein. Wir werden relevante Auszüge aus der „Poética“ von Ignacio de Luzán lesen, der begründenden Schrift des neoclasicismo in Spanien, sowie die „Defensa de las mujeres“ von Benito Jerónimo Feijoo, einen protofeministischen Text aus seinem „Teatro crítico universal“.

    • 17100 Lecture
      Revision klassischer Konzepte und Texte der Romania (Ulrike Schneider)
      Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: KL 29/110 (Habelschwerdter Allee 45)
    • 17104 Lecture
      Materialisierte Affekte. Liebesbriefe, Liebesinschriften (Annika Nickenig)
      Schedule: Mi 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: K 29/204 (Habelschwerdter Allee 45)
    • 17315 Proseminar
      PS-Surveying English Literatures: Scottish Nature Writing (Cordula Lemke)
      Schedule: Do 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: JK 27/106 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Today's image of Scotland is still dominated by the myths of peaty and moss-covered Highlands and their tartan-wearing inhabitants who entertain weary travellers with tales of ghosts and murderers; myths that were invented at the end of the eighteenth century and whose legacy still endures – albeit with a twist. New nature writing has changed romantic images by questioning how we appropriate nature and by contesting our own place in nature. In this seminar we will look at how nature was depicted at the end of the eighteenth century and where short stories, poems and novels take us today.

      Texts:

      Most texts will be available on Blackboard.

      Please purchase Donald Smith, Storm&Shore

    • 17980 Lecture
      Understanding University: The Rhetoric(s) of German Academia (Maren Jäger, Anita Traninger)
      Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: 002 Seminarraum (Fabeckstr. 35 )

      Comments

      In der Vorlesung wird eine historisch-systematische Kontextualisierung des akademischen Habitus sowie seiner Praktiken vorgenommen. Es geht mithin darum, die (historische) Genealogie der (deutschen) akademischen Welt explizit zu machen und zugleich eine Plattform zu bieten, um geschichtliche Bedingungen, Formen und Realisierbarkeit von Diversität theoretisch zu reflektieren und zu diskutieren. Die Vorlesung bietet Einsichten in strukturelle Gegebenheiten des universitären Betriebs und reflektiert Fragen, die vielfach als individuelle Problematiken begriffen werden – warum es z. B. so schwierig ist, sich in einer Diskussion zuerst zu Wort zu melden (was bereits in Aristoteles’ Topik erläutert wird); warum Vorträge und Vorlesungen in den Geisteswissenschaften oft im wörtlichen Sinn vorgelesen werden; wie strukturelle Ungleichheiten in der konzeptionellen Konturierung der Statusgruppen der Universität symbolisch verankert sind (Stichwort Privatdozententum, eine Erfindung der Berliner Universität); was der Fokus auf ‚Philologie’ an der Freien Universität bedeutet; warum die humanities in Deutschland ‚Wissenschaften’ sind und welche Konsequenzen das für ihre Rhetorik hat; etc.

    • 17981 Seminar
      Understanding University: Praktiken, Rhetorik, Kritik (Dillwyn Thier)
      Schedule: Fr 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-25)
      Location: J 32/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      Es wird vorausgesetzt, dass in Vorbereitung auf die Sitzungen theoretische Texte gelesen und bearbeitet werden.

      Comments

      Universitäten bilden einen eigenen Mikrokosmos; in ihnen herrschen eigene Strukturen sowie rhetorische und habituelle Normen. Das Kennen und Beherrschen dieser Normen und Strukturen ist eine Voraussetzung für die Teilhabe und Partizipation im akademischen Raum, doch werden sie im Laufe eines Studiums in der Regel weder geschult noch gemeinsam reflektiert und analysiert. Diesem wollen wir uns im Seminar zum Modul „Understanding University“ ein Semester lang widmen: In einer Kombination aus sozialwissenschaftlichem und geisteswissenschaftlichem Ansatz werden wir die Universität nicht nur als Ort unserer täglichen Studien und Arbeit betrachten, sondern auch als sozialen Raum, der von Machtstrukturen und Institutionen durchzogen ist. Die hier institutionalisierten Praktiken werden wir als Elemente eines deutschen akademischen Habitus identifizieren, innerhalb ihrer jeweiligen Kommunikationsrahmen analysieren und ausgehend von der Rhetorik als systematischem Werkzeug für sprachliches Handeln gezielt schulen. Ferner werden wir diese Praktiken entlang verschiedener sozialer Dimensionen wie Geschlecht und Klasse als Mechanismen des Ein- und Ausschlusses in die akademische Gemeinschaft entschlüsseln.

      Das Seminar ist inhaltlich in zwei Blöcke unterteilt. Im ersten Block setzten wir uns in einer theoretisch-analytischen Herangehensweise mit besagten Inhalten auseinander – dies erfordert die Bereitschaft, in Vorbereitung auf die Sitzungen theoretische Texte zu lesen. Der zweite Block widmet sich in einer praktischeren Herangehensweise (Schulung/Workshop) dem wissenschaftlichen Schreiben und Arbeiten – dies erfordert die Bereitschaft, in Vorbereitung auf die Sitzungen praktische Übungen im wissenschaftlichen Arbeiten zu erledigen.

  • Rhetoric - Module B

    7175aB3.2
    • 16690 Seminar
      Das Lalebuch (Ralf Schlechtweg-Jahn)
      Schedule: Do 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: JK 26/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Das Lalebuch vom Ende des 16. Jh. ist die Vorlage der heute besser bekannten Schildbürgerstreiche. Die Lalen sind eigentlich die weisesten Menschen auf Erden, die aber, eben aufgrund ihrer Weisheit, ständig von den großen Herren der Welt als Berater an ihre Höfe gerufen werden. Um sich endlich den eigenen Hauswirtschaften widmen zu können, beschließen sie, sich dumm zu stellen – und werden es dann mehr und mehr wirklich.
      Der Text weist einige Ähnlichkeiten zu Thomas Morus Utopia auf, nämlich grundsätzlich in der Frage, ob ein utopisches, anderes Leben möglich ist, weshalb wir uns ergänzend auch mit der Utopia beschäftigen werden.
      Textgrundlage:
      Das Lalebuch. Nach dem Druck von 1597 mit den Abweichungen des Schiltbürgerbuches von 1598 und zwölf Holzschnitten von 1680. Hrsg. v. Stefan Ertz. Stuttgart 1970 (= RUB 6642/43)
      Thomas Morus: Utopia. Übersetzt von Gerhard Ritter. Nachwort von Eberhard Jäckel. Stuttgart 1983 (= RUB 513)

    • 16808 Seminar
      Wasser (Matthias Hüning)
      Schedule: Termine siehe LV-Details (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: JK 31/227 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Wasser wird immer dann zum Thema, wenn es davon zuviel (Überströmungen) oder zuwenig (Dürre) gibt. Beide Aspekte werden oft im Zusammenhang mit Klimawandel besprochen. Wir wollen uns in diesem Seminar mit Diskursen über Wasser beschäftigen. Wie wird in den Medien über Wasser berichtet? Wie wird über Wasser als Lebengrundlage gesprochen und geschrieben? Wie werden Bedrohungsszenarien beschrieben und/oder inszeniert?

      In Deutschland wird Wasser vor allem bei Überströmungen zum Thema (Stichwort Ahrtal). In den Niederlanden jährt sich gerade die große Hochwasserkatastrophe in Overijssel (1825). Dort wird (der Kampf gegen das) Wasser als identitätsstiftendes Merkmal gesehen. In Südafrika gibt es immer wieder Wasserknappheit und in Städten wie Kapstadt wird sogar Leitungswasser manchmal rationiert. In Kalifornien gab es Anfang 2025 zu wenig Wasser, um die Brände löschen zu können.

      Wir wollen uns auch die Diskurse über die Meere anschauen. Das Ansteigen des Meeresspiegels wird als eine große Bedrohung gesehen, ebenso wie die Verschmutzung durch Plastikmüll.

      Den theoretischen Rahmen des Seminars bilden linguistische und kulturwissenschaftliche Arbeiten, die in den vergangenen Jahren unter Stichworten wie ‘Ökolinguistik’ und ‘Blue Humanities’ veröffentlicht worden sind.

    • 17078 Proseminar
      Redescubriendo el teatro del siglo XVIII (Richard Palomar Vidal)
      Schedule: Do 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: KL 29/208 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Additional information / Pre-requisites

      Das Seminar kann auf Deutsch oder Spanisch stattfinden, dies wird zu Beginn des Semesters mit den Studierenden entschieden. Es gibt für die Primärquellen keine deutschsprachigen Übersetzungen, wodurch das Lesen spanischsprachiger Primär- und Sekundärtexte unerlässlich ist. Alle zu lesenden Primär- und Sekundärtexte werden auf Blackboard zur Verfügung gestellt.
      Studierende anderer Bachelor- und Masterstudiengänge mit einem Komplementärbereich, überfachlichen oder fachaffinen Profil sind ebenfalls herzlich eingeladen und können sich bei mir per Mail für die Veranstaltung anmelden.

      Comments

      Das Seminar ist dem Theater des 18. Jahrhunderts gewidmet, „en su dimensión más amplia, rebasando los límites cronológicos de la centuria“. Wir werden mit einer kurzen historischen Einführung beginnen und einen besonderen Fokus auf die Aufklärung (El Siglo de las Luces) legen, die wahrscheinlich wichtigste Strömung des 18. Jahrhunderts. Zudem wird die Entwicklung des Theaters in Spanien im Laufe der Jahrhunderte thematisiert.
      Die im Verlauf des Semesters zu lesenden Primärtexte stammen aus unterschiedlichen Theaterformen. Von Nicolás Fernández de Moratín werden wir seine comedia „El sí de las niñas“ lesen und dabei gesondert auf die Funktion des Theaters im 18. Jahrhundert eingehen. Das Drama „Zinda“ von María Rosa de Gálvez bietet uns einen Einblick in die Theaterform der tragedia, sowie in das Thema der Sklaverei in Spanien. Es sind zusätzlich Lektüren kürzerer Texte geplant, wie der sainete „Manolo“ von Ramón de la Cruz. Hier wird vor allem die Herkunft und soziale Stellung zweier zentraler Figuren des Theaters –majo/a und petimetre/a– im Mittelpunkt stehen. Wichtig bei der Auseinandersetzung mit den Werken im Seminar wird nicht nur der dramatische Text als solcher sein, sondern auch außertextliche Phänomene wie Publikationsprozess und Werkrezeption, vor allem im Hinblick auf die in Spanien zu dieser Zeit noch bestehende Inquisition und die damit einhergehende doppelte Zensur. Wir werden auch zentrale Aspekte der Aufführungspraxis untersuchen, wie Kleidung, Bühnenausstattung und die Rolle des Publikums.
      Ein weiterer wesentlicher Bestandteil des Seminars wird die Lektüre von literaturtheoretischen Texten aus dem 18. Jahrhundert sein. Wir werden relevante Auszüge aus der „Poética“ von Ignacio de Luzán lesen, der begründenden Schrift des neoclasicismo in Spanien, sowie die „Defensa de las mujeres“ von Benito Jerónimo Feijoo, einen protofeministischen Text aus seinem „Teatro crítico universal“.

    • 17981 Seminar
      Understanding University: Praktiken, Rhetorik, Kritik (Dillwyn Thier)
      Schedule: Fr 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-25)
      Location: J 32/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      Es wird vorausgesetzt, dass in Vorbereitung auf die Sitzungen theoretische Texte gelesen und bearbeitet werden.

      Comments

      Universitäten bilden einen eigenen Mikrokosmos; in ihnen herrschen eigene Strukturen sowie rhetorische und habituelle Normen. Das Kennen und Beherrschen dieser Normen und Strukturen ist eine Voraussetzung für die Teilhabe und Partizipation im akademischen Raum, doch werden sie im Laufe eines Studiums in der Regel weder geschult noch gemeinsam reflektiert und analysiert. Diesem wollen wir uns im Seminar zum Modul „Understanding University“ ein Semester lang widmen: In einer Kombination aus sozialwissenschaftlichem und geisteswissenschaftlichem Ansatz werden wir die Universität nicht nur als Ort unserer täglichen Studien und Arbeit betrachten, sondern auch als sozialen Raum, der von Machtstrukturen und Institutionen durchzogen ist. Die hier institutionalisierten Praktiken werden wir als Elemente eines deutschen akademischen Habitus identifizieren, innerhalb ihrer jeweiligen Kommunikationsrahmen analysieren und ausgehend von der Rhetorik als systematischem Werkzeug für sprachliches Handeln gezielt schulen. Ferner werden wir diese Praktiken entlang verschiedener sozialer Dimensionen wie Geschlecht und Klasse als Mechanismen des Ein- und Ausschlusses in die akademische Gemeinschaft entschlüsseln.

      Das Seminar ist inhaltlich in zwei Blöcke unterteilt. Im ersten Block setzten wir uns in einer theoretisch-analytischen Herangehensweise mit besagten Inhalten auseinander – dies erfordert die Bereitschaft, in Vorbereitung auf die Sitzungen theoretische Texte zu lesen. Der zweite Block widmet sich in einer praktischeren Herangehensweise (Schulung/Workshop) dem wissenschaftlichen Schreiben und Arbeiten – dies erfordert die Bereitschaft, in Vorbereitung auf die Sitzungen praktische Übungen im wissenschaftlichen Arbeiten zu erledigen.

    • 16401 Lecture
      Rhetorik und Literaturtheorie (Michael Auer)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: Hs 1a Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Die Vorlesung gibt eine Einführung in die Literaturtheorie und entscheidet sich für eine historische Darstellung. Damit soll der anhaltenden Bedeutung der Geschichte für die Literaturwissenschaft heute Nachdruck verliehen werden. Der Rückbezug auf die Rhetorik schärft dieses historische Bewusstsein. Außerdem gibt er zu verstehen, dass Theoriediskurse immer auch Fragen nach Stil und Form miteinschließen – oder jedenfalls miteinschließen sollten. Im Durchgang durch die Geschichte werden die Entwicklungen in der ‚klassischen‘ Poetik und Ästhetik ebenso berücksichtigt wie die Entstehung einer (post-)modernen Literaturtheorie, insbesondere im Zusammenspiel von Formalismus, Linguistik und Psychoanalyse. Dabei soll weniger eine bestehende Theorielandschaft vor Augen geführt werden. Vielmehr geht es in erster Linie darum, auf Möglichkeiten einer zukünftigen literaturwissenschaftlichen Arbeit aufmerksam zu machen.

    • 16420 Seminar
      Kollektives Übersetzen (Mário Gomes)
      Schedule: Mi 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-23)
      Location: KL 29/208 Übungsraum 1. Sitzung am 23.4.

      Comments

      Übersetzungskollektive sind neuronale Netzwerke. Durch die Verschaltung von menschlichen Gehirnen lassen sich komplexe übersetzerische Probleme, die viel Denkarbeit erfordern, meist effektiver bewältigen als allein. Als produktiv erweist sich dabei nicht nur die gemeinsame Anstrengung auf der Suche nach Lösungen, sondern auch die Gegenüberstellung von Interpretationen. Obwohl eine Vielfalt an Lesarten zwangsläufig mit einem gewissen Konfliktpotential einhergeht, ist es eben diese Kollision der Lektüren, die die Robustheit kollektiv erzeugter Übersetzungen gewährleistet.


      Im Rahmen dieses dezidiert praktisch ausgerichteten Seminars soll das Potenzial von Gruppenübersetzungen durch die Arbeit an einer Auswahl von lyrischen Texten erprobt werden. Übersetzt werden Texte aus verschiedenen Sprachen (vornehmlich aus dem Spanischen, Portugiesischen, Italienischen, Französischen und Englischen, ggf. aber auch aus anderen Sprachen) ins Deutsche. Es besteht zudem die Aussicht einer Veröffentlichung der übersetzten Texte.


      Das Seminar richtet sich an Studierende mit sehr guten Kenntnissen in mindestens einer der genannten Ausgangssprachen und Interesse an literarischer Übersetzung. Praktische Erfahrung ist für eine Teilnahme nicht erforderlich.

    • 16652 Seminar
      Wunderbares und Wissen (Jutta Eming)
      Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: JK 26/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Die Formulierung des Aristoteles, dass Verwunderung den Anfang der Philosophie bildet und Menschen kein Wissen erworben, wenn sie sich nicht zunächst gewundert hätten, gehört zu den viel zitierten Leitsätzen über wissenschaftliche Erkenntnis in den Geisteswissenschaften. Seltener geht es um die Frage, welches Verhältnis von Verwunderung und Wissen dabei impliziert ist. Bei Aristoteles ist es umgekehrt proportional: Wenn der Gegenstand, welcher Fragen aufwirft, erforscht ist, tritt Wissen an die Stelle von Verwunderung.

      Das Seminar setzt bei der Prämisse an, dass ein solches Ausschlussverhältnis für einen zentralen Bereich der Vormoderne nicht angesetzt werden kann: für das Wunderbare in literarischen Texten des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. In den bekanntesten ebenso wie in weniger bekannten Dichtungen vertreten Rhetoriken und Narrative über das wunder und über das, was wunderlîche ist, auf verschiedenen literarischen Ebenen Wissen. Monstra, Automaten und künstliche Menschen, Feen und Zauberer, Riesen und Zwerge, magische Objekte oder Sonderbezirke und Anderswelten werfen für literarische Protagonisten, Erzähler und Rezipient:innen Fragen auf, fordern ihre Wissensbestände heraus und erweitern sie zugleich. Auch die theologische Auffassung, dass die Wunder der Natur – als Wunder der Schöpfung – eine Form der Erkenntnis Gottes darstellen, wird damit produktiv verknüpft. Das Seminar verfolgt diese Vielfalt chronologisch und gattungssystematisch für zentrale literarische Texte zwischen 1200 und 1600.

    • 16686 Advanced Seminar
      Philologische Lektüren (Martin Endres)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: KL 29/137 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Das Seminar widmet sich im Rahmen der intensiven Lektüre ausgewählter Texte (u.a. von Franz Kafka, Robert Walser und Heinrich von Kleist) dem intrikaten Verhältnis von Interpretation, Edition, Texttheorie und Literaturtheorie. Konkret soll aufgezeigt und erarbeitet werden, dass und in welcher Weise die Edition eines Textes dessen Interpretation bestimmt und inwiefern dies verschiedene Auffassungen dessen prägt, was ein ›Text‹ und was ›Literatur‹ ist. Und vice versa: dass und in welcher Weise ein bestimmter Text-, Interpretations- und Literaturbegriff eine bestimmte Editionspraxis motiviert und orientiert. Die Lehrveranstaltung kann als komplementäres Praxis-Seminar zum Theorie-Seminar »Text–Interpretation–Edition« gelten.

    • 17015 Advanced seminar
      Michel de Montaigne als Leser (Anita Traninger)
      Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: J 23/16 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)
    • 17045 Lecture
      Das italienische Drama (Bernhard Huß)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/239 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Die Vorlesung bietet einen Überblick über wichtige Tendenzen der Bühnenliteratur italienischer Sprache. Sie gliedert sich zunächst in einen Teil zur Tragödie und einen Teil zur Komödie, jeweils von der Renaissance bis ins 18. Jahrhundert. Dabei werden zum einen gattungstheoretische Grundvoraussetzungen erläutert, zum anderen ausgewählte Primärtexte exemplarisch analysiert. In einem dritten Teil (19./20. Jh.) soll aufgezeigt werden, wie die schon vorher poröse Trennmauer zwischen Tragödie und Komödie vollends einbricht und sich neue Formen dramatischen Dichtens etablieren, die das Komische und das Tragische verschmelzen. Autoren, die zur Sprache kommen sollen, sind u.a. Torquato Tasso, Vittorio Alfieri, Niccolò Machiavelli, Carlo Goldoni, Alessandro Manzoni, Luigi Pirandello, Dario Fo.

      Suggested reading

      Überblicksartige Darstellungen zu den wichtigen Themen bietet einführend: Farrell, Joseph/ Puppa, Paolo (Hrsg.) (2006): A History of Italian Theatre. Cambridge u.a.: Cambridge University Press. Darin: R. Andrews, “Erudite comedy”, S. 39ff., P. Brand: “Machiavelli and Florence”, S. 51ff., R. Andrews: “Tragedy”, S. 84ff., P. Vescovo: “Carlo Goldoni, playwright and reformer”, S. 160ff., G. Pizzamiglio: “Vittorio Alfieri”, S. 195ff., F. Taviani: “The Romantic theatre”, S. 207ff., P. Puppa: “Luigi Pirandello”, S. 293ff., J. Farrell: “Dario Fo”, S. 357ff.

    • 17100 Lecture
      Revision klassischer Konzepte und Texte der Romania (Ulrike Schneider)
      Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: KL 29/110 (Habelschwerdter Allee 45)
    • 17104 Lecture
      Materialisierte Affekte. Liebesbriefe, Liebesinschriften (Annika Nickenig)
      Schedule: Mi 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: K 29/204 (Habelschwerdter Allee 45)
    • 17315 Proseminar
      PS-Surveying English Literatures: Scottish Nature Writing (Cordula Lemke)
      Schedule: Do 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: JK 27/106 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Today's image of Scotland is still dominated by the myths of peaty and moss-covered Highlands and their tartan-wearing inhabitants who entertain weary travellers with tales of ghosts and murderers; myths that were invented at the end of the eighteenth century and whose legacy still endures – albeit with a twist. New nature writing has changed romantic images by questioning how we appropriate nature and by contesting our own place in nature. In this seminar we will look at how nature was depicted at the end of the eighteenth century and where short stories, poems and novels take us today.

      Texts:

      Most texts will be available on Blackboard.

      Please purchase Donald Smith, Storm&Shore

    • 17980 Lecture
      Understanding University: The Rhetoric(s) of German Academia (Maren Jäger, Anita Traninger)
      Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: 002 Seminarraum (Fabeckstr. 35 )

      Comments

      In der Vorlesung wird eine historisch-systematische Kontextualisierung des akademischen Habitus sowie seiner Praktiken vorgenommen. Es geht mithin darum, die (historische) Genealogie der (deutschen) akademischen Welt explizit zu machen und zugleich eine Plattform zu bieten, um geschichtliche Bedingungen, Formen und Realisierbarkeit von Diversität theoretisch zu reflektieren und zu diskutieren. Die Vorlesung bietet Einsichten in strukturelle Gegebenheiten des universitären Betriebs und reflektiert Fragen, die vielfach als individuelle Problematiken begriffen werden – warum es z. B. so schwierig ist, sich in einer Diskussion zuerst zu Wort zu melden (was bereits in Aristoteles’ Topik erläutert wird); warum Vorträge und Vorlesungen in den Geisteswissenschaften oft im wörtlichen Sinn vorgelesen werden; wie strukturelle Ungleichheiten in der konzeptionellen Konturierung der Statusgruppen der Universität symbolisch verankert sind (Stichwort Privatdozententum, eine Erfindung der Berliner Universität); was der Fokus auf ‚Philologie’ an der Freien Universität bedeutet; warum die humanities in Deutschland ‚Wissenschaften’ sind und welche Konsequenzen das für ihre Rhetorik hat; etc.

  • Rhetoric - Module C

    7175aB3.3
    • 16652 Seminar
      Wunderbares und Wissen (Jutta Eming)
      Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: JK 26/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Die Formulierung des Aristoteles, dass Verwunderung den Anfang der Philosophie bildet und Menschen kein Wissen erworben, wenn sie sich nicht zunächst gewundert hätten, gehört zu den viel zitierten Leitsätzen über wissenschaftliche Erkenntnis in den Geisteswissenschaften. Seltener geht es um die Frage, welches Verhältnis von Verwunderung und Wissen dabei impliziert ist. Bei Aristoteles ist es umgekehrt proportional: Wenn der Gegenstand, welcher Fragen aufwirft, erforscht ist, tritt Wissen an die Stelle von Verwunderung.

      Das Seminar setzt bei der Prämisse an, dass ein solches Ausschlussverhältnis für einen zentralen Bereich der Vormoderne nicht angesetzt werden kann: für das Wunderbare in literarischen Texten des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. In den bekanntesten ebenso wie in weniger bekannten Dichtungen vertreten Rhetoriken und Narrative über das wunder und über das, was wunderlîche ist, auf verschiedenen literarischen Ebenen Wissen. Monstra, Automaten und künstliche Menschen, Feen und Zauberer, Riesen und Zwerge, magische Objekte oder Sonderbezirke und Anderswelten werfen für literarische Protagonisten, Erzähler und Rezipient:innen Fragen auf, fordern ihre Wissensbestände heraus und erweitern sie zugleich. Auch die theologische Auffassung, dass die Wunder der Natur – als Wunder der Schöpfung – eine Form der Erkenntnis Gottes darstellen, wird damit produktiv verknüpft. Das Seminar verfolgt diese Vielfalt chronologisch und gattungssystematisch für zentrale literarische Texte zwischen 1200 und 1600.

    • 16686 Advanced Seminar
      Philologische Lektüren (Martin Endres)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: KL 29/137 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Das Seminar widmet sich im Rahmen der intensiven Lektüre ausgewählter Texte (u.a. von Franz Kafka, Robert Walser und Heinrich von Kleist) dem intrikaten Verhältnis von Interpretation, Edition, Texttheorie und Literaturtheorie. Konkret soll aufgezeigt und erarbeitet werden, dass und in welcher Weise die Edition eines Textes dessen Interpretation bestimmt und inwiefern dies verschiedene Auffassungen dessen prägt, was ein ›Text‹ und was ›Literatur‹ ist. Und vice versa: dass und in welcher Weise ein bestimmter Text-, Interpretations- und Literaturbegriff eine bestimmte Editionspraxis motiviert und orientiert. Die Lehrveranstaltung kann als komplementäres Praxis-Seminar zum Theorie-Seminar »Text–Interpretation–Edition« gelten.

    • 17078 Proseminar
      Redescubriendo el teatro del siglo XVIII (Richard Palomar Vidal)
      Schedule: Do 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: KL 29/208 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Additional information / Pre-requisites

      Das Seminar kann auf Deutsch oder Spanisch stattfinden, dies wird zu Beginn des Semesters mit den Studierenden entschieden. Es gibt für die Primärquellen keine deutschsprachigen Übersetzungen, wodurch das Lesen spanischsprachiger Primär- und Sekundärtexte unerlässlich ist. Alle zu lesenden Primär- und Sekundärtexte werden auf Blackboard zur Verfügung gestellt.
      Studierende anderer Bachelor- und Masterstudiengänge mit einem Komplementärbereich, überfachlichen oder fachaffinen Profil sind ebenfalls herzlich eingeladen und können sich bei mir per Mail für die Veranstaltung anmelden.

      Comments

      Das Seminar ist dem Theater des 18. Jahrhunderts gewidmet, „en su dimensión más amplia, rebasando los límites cronológicos de la centuria“. Wir werden mit einer kurzen historischen Einführung beginnen und einen besonderen Fokus auf die Aufklärung (El Siglo de las Luces) legen, die wahrscheinlich wichtigste Strömung des 18. Jahrhunderts. Zudem wird die Entwicklung des Theaters in Spanien im Laufe der Jahrhunderte thematisiert.
      Die im Verlauf des Semesters zu lesenden Primärtexte stammen aus unterschiedlichen Theaterformen. Von Nicolás Fernández de Moratín werden wir seine comedia „El sí de las niñas“ lesen und dabei gesondert auf die Funktion des Theaters im 18. Jahrhundert eingehen. Das Drama „Zinda“ von María Rosa de Gálvez bietet uns einen Einblick in die Theaterform der tragedia, sowie in das Thema der Sklaverei in Spanien. Es sind zusätzlich Lektüren kürzerer Texte geplant, wie der sainete „Manolo“ von Ramón de la Cruz. Hier wird vor allem die Herkunft und soziale Stellung zweier zentraler Figuren des Theaters –majo/a und petimetre/a– im Mittelpunkt stehen. Wichtig bei der Auseinandersetzung mit den Werken im Seminar wird nicht nur der dramatische Text als solcher sein, sondern auch außertextliche Phänomene wie Publikationsprozess und Werkrezeption, vor allem im Hinblick auf die in Spanien zu dieser Zeit noch bestehende Inquisition und die damit einhergehende doppelte Zensur. Wir werden auch zentrale Aspekte der Aufführungspraxis untersuchen, wie Kleidung, Bühnenausstattung und die Rolle des Publikums.
      Ein weiterer wesentlicher Bestandteil des Seminars wird die Lektüre von literaturtheoretischen Texten aus dem 18. Jahrhundert sein. Wir werden relevante Auszüge aus der „Poética“ von Ignacio de Luzán lesen, der begründenden Schrift des neoclasicismo in Spanien, sowie die „Defensa de las mujeres“ von Benito Jerónimo Feijoo, einen protofeministischen Text aus seinem „Teatro crítico universal“.

    • 16401 Lecture
      Rhetorik und Literaturtheorie (Michael Auer)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: Hs 1a Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Die Vorlesung gibt eine Einführung in die Literaturtheorie und entscheidet sich für eine historische Darstellung. Damit soll der anhaltenden Bedeutung der Geschichte für die Literaturwissenschaft heute Nachdruck verliehen werden. Der Rückbezug auf die Rhetorik schärft dieses historische Bewusstsein. Außerdem gibt er zu verstehen, dass Theoriediskurse immer auch Fragen nach Stil und Form miteinschließen – oder jedenfalls miteinschließen sollten. Im Durchgang durch die Geschichte werden die Entwicklungen in der ‚klassischen‘ Poetik und Ästhetik ebenso berücksichtigt wie die Entstehung einer (post-)modernen Literaturtheorie, insbesondere im Zusammenspiel von Formalismus, Linguistik und Psychoanalyse. Dabei soll weniger eine bestehende Theorielandschaft vor Augen geführt werden. Vielmehr geht es in erster Linie darum, auf Möglichkeiten einer zukünftigen literaturwissenschaftlichen Arbeit aufmerksam zu machen.

    • 16420 Seminar
      Kollektives Übersetzen (Mário Gomes)
      Schedule: Mi 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-23)
      Location: KL 29/208 Übungsraum 1. Sitzung am 23.4.

      Comments

      Übersetzungskollektive sind neuronale Netzwerke. Durch die Verschaltung von menschlichen Gehirnen lassen sich komplexe übersetzerische Probleme, die viel Denkarbeit erfordern, meist effektiver bewältigen als allein. Als produktiv erweist sich dabei nicht nur die gemeinsame Anstrengung auf der Suche nach Lösungen, sondern auch die Gegenüberstellung von Interpretationen. Obwohl eine Vielfalt an Lesarten zwangsläufig mit einem gewissen Konfliktpotential einhergeht, ist es eben diese Kollision der Lektüren, die die Robustheit kollektiv erzeugter Übersetzungen gewährleistet.


      Im Rahmen dieses dezidiert praktisch ausgerichteten Seminars soll das Potenzial von Gruppenübersetzungen durch die Arbeit an einer Auswahl von lyrischen Texten erprobt werden. Übersetzt werden Texte aus verschiedenen Sprachen (vornehmlich aus dem Spanischen, Portugiesischen, Italienischen, Französischen und Englischen, ggf. aber auch aus anderen Sprachen) ins Deutsche. Es besteht zudem die Aussicht einer Veröffentlichung der übersetzten Texte.


      Das Seminar richtet sich an Studierende mit sehr guten Kenntnissen in mindestens einer der genannten Ausgangssprachen und Interesse an literarischer Übersetzung. Praktische Erfahrung ist für eine Teilnahme nicht erforderlich.

    • 16690 Seminar
      Das Lalebuch (Ralf Schlechtweg-Jahn)
      Schedule: Do 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: JK 26/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Das Lalebuch vom Ende des 16. Jh. ist die Vorlage der heute besser bekannten Schildbürgerstreiche. Die Lalen sind eigentlich die weisesten Menschen auf Erden, die aber, eben aufgrund ihrer Weisheit, ständig von den großen Herren der Welt als Berater an ihre Höfe gerufen werden. Um sich endlich den eigenen Hauswirtschaften widmen zu können, beschließen sie, sich dumm zu stellen – und werden es dann mehr und mehr wirklich.
      Der Text weist einige Ähnlichkeiten zu Thomas Morus Utopia auf, nämlich grundsätzlich in der Frage, ob ein utopisches, anderes Leben möglich ist, weshalb wir uns ergänzend auch mit der Utopia beschäftigen werden.
      Textgrundlage:
      Das Lalebuch. Nach dem Druck von 1597 mit den Abweichungen des Schiltbürgerbuches von 1598 und zwölf Holzschnitten von 1680. Hrsg. v. Stefan Ertz. Stuttgart 1970 (= RUB 6642/43)
      Thomas Morus: Utopia. Übersetzt von Gerhard Ritter. Nachwort von Eberhard Jäckel. Stuttgart 1983 (= RUB 513)

    • 16808 Seminar
      Wasser (Matthias Hüning)
      Schedule: Termine siehe LV-Details (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: JK 31/227 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Wasser wird immer dann zum Thema, wenn es davon zuviel (Überströmungen) oder zuwenig (Dürre) gibt. Beide Aspekte werden oft im Zusammenhang mit Klimawandel besprochen. Wir wollen uns in diesem Seminar mit Diskursen über Wasser beschäftigen. Wie wird in den Medien über Wasser berichtet? Wie wird über Wasser als Lebengrundlage gesprochen und geschrieben? Wie werden Bedrohungsszenarien beschrieben und/oder inszeniert?

      In Deutschland wird Wasser vor allem bei Überströmungen zum Thema (Stichwort Ahrtal). In den Niederlanden jährt sich gerade die große Hochwasserkatastrophe in Overijssel (1825). Dort wird (der Kampf gegen das) Wasser als identitätsstiftendes Merkmal gesehen. In Südafrika gibt es immer wieder Wasserknappheit und in Städten wie Kapstadt wird sogar Leitungswasser manchmal rationiert. In Kalifornien gab es Anfang 2025 zu wenig Wasser, um die Brände löschen zu können.

      Wir wollen uns auch die Diskurse über die Meere anschauen. Das Ansteigen des Meeresspiegels wird als eine große Bedrohung gesehen, ebenso wie die Verschmutzung durch Plastikmüll.

      Den theoretischen Rahmen des Seminars bilden linguistische und kulturwissenschaftliche Arbeiten, die in den vergangenen Jahren unter Stichworten wie ‘Ökolinguistik’ und ‘Blue Humanities’ veröffentlicht worden sind.

    • 17015 Advanced seminar
      Michel de Montaigne als Leser (Anita Traninger)
      Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: J 23/16 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)
    • 17045 Lecture
      Das italienische Drama (Bernhard Huß)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/239 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Die Vorlesung bietet einen Überblick über wichtige Tendenzen der Bühnenliteratur italienischer Sprache. Sie gliedert sich zunächst in einen Teil zur Tragödie und einen Teil zur Komödie, jeweils von der Renaissance bis ins 18. Jahrhundert. Dabei werden zum einen gattungstheoretische Grundvoraussetzungen erläutert, zum anderen ausgewählte Primärtexte exemplarisch analysiert. In einem dritten Teil (19./20. Jh.) soll aufgezeigt werden, wie die schon vorher poröse Trennmauer zwischen Tragödie und Komödie vollends einbricht und sich neue Formen dramatischen Dichtens etablieren, die das Komische und das Tragische verschmelzen. Autoren, die zur Sprache kommen sollen, sind u.a. Torquato Tasso, Vittorio Alfieri, Niccolò Machiavelli, Carlo Goldoni, Alessandro Manzoni, Luigi Pirandello, Dario Fo.

      Suggested reading

      Überblicksartige Darstellungen zu den wichtigen Themen bietet einführend: Farrell, Joseph/ Puppa, Paolo (Hrsg.) (2006): A History of Italian Theatre. Cambridge u.a.: Cambridge University Press. Darin: R. Andrews, “Erudite comedy”, S. 39ff., P. Brand: “Machiavelli and Florence”, S. 51ff., R. Andrews: “Tragedy”, S. 84ff., P. Vescovo: “Carlo Goldoni, playwright and reformer”, S. 160ff., G. Pizzamiglio: “Vittorio Alfieri”, S. 195ff., F. Taviani: “The Romantic theatre”, S. 207ff., P. Puppa: “Luigi Pirandello”, S. 293ff., J. Farrell: “Dario Fo”, S. 357ff.

    • 17100 Lecture
      Revision klassischer Konzepte und Texte der Romania (Ulrike Schneider)
      Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: KL 29/110 (Habelschwerdter Allee 45)
    • 17104 Lecture
      Materialisierte Affekte. Liebesbriefe, Liebesinschriften (Annika Nickenig)
      Schedule: Mi 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: K 29/204 (Habelschwerdter Allee 45)
    • 17315 Proseminar
      PS-Surveying English Literatures: Scottish Nature Writing (Cordula Lemke)
      Schedule: Do 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: JK 27/106 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Today's image of Scotland is still dominated by the myths of peaty and moss-covered Highlands and their tartan-wearing inhabitants who entertain weary travellers with tales of ghosts and murderers; myths that were invented at the end of the eighteenth century and whose legacy still endures – albeit with a twist. New nature writing has changed romantic images by questioning how we appropriate nature and by contesting our own place in nature. In this seminar we will look at how nature was depicted at the end of the eighteenth century and where short stories, poems and novels take us today.

      Texts:

      Most texts will be available on Blackboard.

      Please purchase Donald Smith, Storm&Shore

    • 17980 Lecture
      Understanding University: The Rhetoric(s) of German Academia (Maren Jäger, Anita Traninger)
      Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: 002 Seminarraum (Fabeckstr. 35 )

      Comments

      In der Vorlesung wird eine historisch-systematische Kontextualisierung des akademischen Habitus sowie seiner Praktiken vorgenommen. Es geht mithin darum, die (historische) Genealogie der (deutschen) akademischen Welt explizit zu machen und zugleich eine Plattform zu bieten, um geschichtliche Bedingungen, Formen und Realisierbarkeit von Diversität theoretisch zu reflektieren und zu diskutieren. Die Vorlesung bietet Einsichten in strukturelle Gegebenheiten des universitären Betriebs und reflektiert Fragen, die vielfach als individuelle Problematiken begriffen werden – warum es z. B. so schwierig ist, sich in einer Diskussion zuerst zu Wort zu melden (was bereits in Aristoteles’ Topik erläutert wird); warum Vorträge und Vorlesungen in den Geisteswissenschaften oft im wörtlichen Sinn vorgelesen werden; wie strukturelle Ungleichheiten in der konzeptionellen Konturierung der Statusgruppen der Universität symbolisch verankert sind (Stichwort Privatdozententum, eine Erfindung der Berliner Universität); was der Fokus auf ‚Philologie’ an der Freien Universität bedeutet; warum die humanities in Deutschland ‚Wissenschaften’ sind und welche Konsequenzen das für ihre Rhetorik hat; etc.

    • 17981 Seminar
      Understanding University: Praktiken, Rhetorik, Kritik (Dillwyn Thier)
      Schedule: Fr 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-25)
      Location: J 32/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      Es wird vorausgesetzt, dass in Vorbereitung auf die Sitzungen theoretische Texte gelesen und bearbeitet werden.

      Comments

      Universitäten bilden einen eigenen Mikrokosmos; in ihnen herrschen eigene Strukturen sowie rhetorische und habituelle Normen. Das Kennen und Beherrschen dieser Normen und Strukturen ist eine Voraussetzung für die Teilhabe und Partizipation im akademischen Raum, doch werden sie im Laufe eines Studiums in der Regel weder geschult noch gemeinsam reflektiert und analysiert. Diesem wollen wir uns im Seminar zum Modul „Understanding University“ ein Semester lang widmen: In einer Kombination aus sozialwissenschaftlichem und geisteswissenschaftlichem Ansatz werden wir die Universität nicht nur als Ort unserer täglichen Studien und Arbeit betrachten, sondern auch als sozialen Raum, der von Machtstrukturen und Institutionen durchzogen ist. Die hier institutionalisierten Praktiken werden wir als Elemente eines deutschen akademischen Habitus identifizieren, innerhalb ihrer jeweiligen Kommunikationsrahmen analysieren und ausgehend von der Rhetorik als systematischem Werkzeug für sprachliches Handeln gezielt schulen. Ferner werden wir diese Praktiken entlang verschiedener sozialer Dimensionen wie Geschlecht und Klasse als Mechanismen des Ein- und Ausschlusses in die akademische Gemeinschaft entschlüsseln.

      Das Seminar ist inhaltlich in zwei Blöcke unterteilt. Im ersten Block setzten wir uns in einer theoretisch-analytischen Herangehensweise mit besagten Inhalten auseinander – dies erfordert die Bereitschaft, in Vorbereitung auf die Sitzungen theoretische Texte zu lesen. Der zweite Block widmet sich in einer praktischeren Herangehensweise (Schulung/Workshop) dem wissenschaftlichen Schreiben und Arbeiten – dies erfordert die Bereitschaft, in Vorbereitung auf die Sitzungen praktische Übungen im wissenschaftlichen Arbeiten zu erledigen.

  • Gender and Diversity/Intersectionality - Module A

    7175aB4.1
    • 16034 Seminar
      Körperkonzepte, Der Körper in der Philosophie (Francesca Raimondi)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Additional information / Pre-requisites

      Das Seminar kombiniert historische Textlektüren mit aktuellen Debatten zu Leiblichkeit, Geschlecht, Subjektivität und Macht.

      Comments

      Der Körper spielt in der Philosophie eine ambivalente Rolle: Mal wird er als bloßes Objekt des Geistes betrachtet, mal als zentrales Medium von Erfahrung, Macht und Identität. In diesem Seminar verfolgen wir anhand von wichtigen Etappen die Entwicklung des Körperbegriffs von der frühen Neuzeit bis zur Gegenwart.

      Ausgehend von Descartes’ Dualismus und Spinozas Monismus untersuchen wir Humes skeptische Perspektive auf körperliche Identität und Nietzsches radikale Neubewertung des Leibes. Im 20. und 21. Jahrhundert erweitern feministische, phänomenologische, poststrukturalistische sowie rassismuskritische Theorien den Diskurs: Der Körper wird als sozial konstruiert, von Macht durchzogen und als Schauplatz von Widerstand und Transformation gedacht; Unterschiede wie Körper und Leib oder Körper und Fleisch werden eingeführt.

      Suggested reading

      Texte von Descartes, Spinoza, Hume, Nietzsche, Beauvoir, Butler, Foucault, Deleuze, Grosz u. a.

    • 16682 Advanced Seminar
      Kreuzberg als Topos und Schauplatz in der Gegenwartsliteratur (Robert Walter-Jochum)
      Schedule: Mo 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      „Ein ganz normaler Sonnabendmorgen in Kreuzberg … wieder mal nur Bekloppte unterwegs“, beschreibt die BSR-Straßenreinigerin Sabrina in Thorsten Nagelschmidts Roman „Arbeit“ die Szenerie, in der sie unter übrig gebliebenen Feiernden nach einer Partynacht am Schlesischen Tor ihren Dienst aufnimmt. Nagelschmidts Roman fokussiert in einer multiperspektivischen Erzählweise das Zusammentreffen verschiedener (Wahl-, Dauer- und Teilzeit-)Kreuzberger, die sich mit ganz unterschiedlichen Perspektiven der Nachtarbeit, aber auch dem Stadtteil nähern, und erschafft so ein besonderes Porträt von Kreuzberg und seinen Bewohner:innen.

      Damit ist Nagelschmidt natürlich nicht der einzige: Der Stadtteil, von dessen langen Nächten schon 1978 im Chart-Hit der Gebrüder Blattschuss geschwärmt wurde, ist nach wie vor auch literarischer Handlungsort und in seiner Mischung aus Szene, Gentrifizierung, Migrationsschwerpunkt, Mauerrandgebiet und internationalem Sehnsuchtsort ein wichtiger Topos in der Gegenwartsliteratur. Wie Kreuzberg in Texten verschiedener Gattungen beschrieben und funktionalisiert wird, wollen wir uns in diesem Seminar genauer anschauen – an Romanen (das könnten z. B. sein: Nagelschmidt: „Arbeit“, Tim Staffel: „Südstern“, Vincenzo Latronico: „Die Perfektionen“, Gerhard Henschel: „Schauerroman“, Julia Rothenburg: „Mond über Beton“, Anton Weil: „Super einsam“, Deniz Utlu: „Die Ungehaltenen“), im Lied und Rap (Peter Fox, Tristan Brusch, Ufo361, Pashanim, Juju) aber auch im Theater (Ballhaus Naunynstraße).

      Weitere und andere Textideen fürs Seminar sind willkommen, auch gern bereits vor Semesterstart per Mail. Wir stellen den abschließenden Seminarplan in der ersten Sitzung zusammen. Zur Vorbereitung empfohlen ist die Lektüre von einigen der genannten Texte, um den Leseaufwand während des Semesters zu verringern.

    • 17321 Proseminar
      PS-Introduction to Cultural Studies: Scottish Witches (Cordula Lemke)
      Schedule: Fr 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-25)
      Location: KL 32/102 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

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      Scottish folktales have always been haunted by ghosts, murderers and the odd witch. Tales of witchcraft and magic have been part of the Scottish cultural memory since James VI of Scotland became James I of England and Scotland. His reign started a veritable witch craze when he accused Scottish women of riding the waves in sieves and conjuring up a storm that almost led to his and his new Danish wife’s death by drowning on their passage home to Scotland. From then on around 3000 women and men died being accused of witchcraft. Today, the campaign “Witches of Scotland” has made it their goal to remember all these women and men who died for acting as healers, for being loud or uncomfortable, or for simply being different. The texts of this seminar play a part in preserving the memory of these so-called witches. We are going to look at the various topics the texts address, at how witches are presented today and finally at the role Harry Potter plays in the debate.

      Texts:

      • Kate Foster, The King’s Witches
      • Philip Paris, The Last Witch of Scotland
      • J.K. Rowling, Harry Potter and the Philosopher’s Stone

    • 16054 Seminar
      Maria Lugones: Multiple Welten, koloniale Differnez und Geschlecht (Susanne Lettow)
      Schedule: Mo 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Comments

      Im Zentrum des Seminars steht die politische Philosophie und Ethik von María Lugones (1944 – 2020), die einen zentralen Beitrag zur Entwicklung feministischer und dekolonialer Theorie geleistet hat. Über ihr Theorem der „Kolonialität von Geschlecht“ hinaus, das sie in Auseinandersetzung mit der Kritik des Eurozentrismus des peruanischen Soziologen Anibal Qijano entwickelt hat, werden wir zentrale Begriffe von Lugones‘ Philosophie wie „world-travelling“, Multiplizität, zerstreute Intentionalität, komplexe Kommunikation und aktive Subjektivität analysieren und diskutieren. Vorausgesetzt wird eine Bereitschaft zu intensiver Textarbeit.

      Suggested reading

      Zur Vorbereitung: Mariana Ortega, Marìa Lugones (2019): „Carnal Disruptions: Mariana Ortega Interviews María Lugones”. In: Pedro Di Petro, Jennifer McWeeny, Shireen Roshanvaran (Hg.): Speaking Face to Face. The Visionary Philosophy of Maria Lugones, 263- 284.

    • 16242 Miscellaneous
      Das Genus Femininum und die Rolle der Frau im Indogermanischen (Matthias Fritz)
      Schedule: Fr 08:00-10:00 (Class starts on: 2025-04-25)
      Location: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)
    • 16325 Practice seminar
      Philosophierende Frauen in der Frühen Neuzeit (Benjamin Wallura)
      Schedule: Mo 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Wissen ist Macht. Seit jeher wird Wissen gehütet und ist oftmals nur innerhalb geschlossener, elitärer Kreise weitergegeben und verhandelt worden. Die Gesellschaft des frühneuzeitlichen Europa war eine ungleiche Gesellschaft; eine Ungleichheit, die sich nicht nur in Klassenverhältnissen ausdrückte. Insbesondere Bildung und Alphabetisierung waren – auch in der Aristokratie – nicht selten ein Privileg der Wenigen und zumeist ausschließlich Männern vorbehalten. Im 16., 17., und 18. Jahrhundert beginnt sich diese Ausschließlichkeit jedoch durch eine ganze Reihe sehr verschiedener gelehrter Akteurinnen zu verändern. Frauen, im Rahmen der jeweiligen gesellschaftlichen Möglichkeiten, die sich ihnen boten, eroberten kleine Territorien des gelehrten Wissens und behaupteten sich darin – sowohl mit Zustimmung wie Ablehnung durch männliche Gelehrte.

      Das Seminar richtet sich an Studierende der Klassischen Philologie, Vergleichenden Literaturwissenschaften, Geschichtswissenschaften und Philosophie. Im Seminar werden wir in Original und Übersetzung Texte von und über philosophierende und gelehrte Frauen der Frühen Neuzeit lesen, diese historisch einordnen und interpretieren. Unser Kanon wird – in geeigneten Auszügen – die Werke streifen von Autor*innen wie Erasmus, Marie le Jars de Gournay, Juan Luiz Vives, Sibylla Schwarz, Anna Maria von Schurmann, Sophie Elisabet Brenner, Otto Sperling, Sebastian Kortholt, Lady Worthley Montague, Laura Bassi, Damaris Masham, Émilie du Châtelet, Lady Margeret Cavendish, Lady Ann Conway, Geneviève Thiroux d’Arconville, Francois Pourlain de la Barre und andere gelehrte Persönlichkeiten.

      Ziel ist es, anhand beispielhafter Themen der frühneuzeitlichen Gelehrsamkeit, zu einem eingehenden historischen Verständnis von Geschlechterrollen innerhalb dieser frühneuzeitlichen Gelehrsamkeit zu gelangen. Durch die Lektüre unserer Textauswahl, die sowohl Frauen wie Männer umfassen wird, wollen wir versuchen, zu einer relativ breit angelegten Perspektive auf weibliche Gelehrsamkeit in der Frühen Neuzeit zu gelangen; eine Perspektive, die sich nicht nur beim Feststellen von Unterdrücker-Unterdrückten-Verhältnissen stehen bleibt, sondern auf die individuellen historischen Figuren und deren geäußerten Gedanken eingeht. Im Zentrum der Betrachtungen werden, philologisch-literaturwissenschaftliche, geschichts- und kulturwissenschaftliche sowie dezidiert philosophische Betrachtungen stehen.

    • 16407 Seminar
      Hedwig Dohms Werk im Kontext der Frauenbewegung in Deutschland und der literarischen Moderne (Marlene Schwarz)
      Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: KL 32/102 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Hedwig Dohm zählt zu den prominenten Vertreter:innen der sich ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts formierenden bürgerlichen deutschen Frauenbewegung. Dabei zeichnet sie sich besonders durch die Radikalität und Progressivität ihrer Positionierungen aus, die nicht zuletzt in ihren Texten Ausdruck finden. Während die Aktivist:innen der sog. gemäßigten Frauenbewegung darum bemüht waren, ihre emanzipatorischen Bestrebungen mit den vermeintlich ‚natürlichen‘ Geschlechtscharakteristika der ‚Frau‘ zu vereinen, postulierte Dohm u.a. in ihrem Essay Der Frauen Natur und Recht von 1876, dass die als ‚natürlich‘ weiblich geltenden Eigenschaften auf „sociale[] und geschichtliche[] Zustände und Entwicklungen“ zurückzuführen seien. Mit Texten wie diesem stieß sie zunächst überwiegend auf Kritik, ab den 1890er Jahren dann aber immer mehr auf Zustimmung. Zeitlebens und auch nach der Wiederentdeckung Dohms im Zuge der Frauenbewegung der 1970er Jahre galt die Aufmerksamkeit jedoch vor allem ihrem essayistischen Werk. Dohms breites dichterisches Werk, das Prosatexte und Lustspiele umfasst, fand hingegen nur wenig Beachtung. Im Seminar werden wir uns sowohl einigen Essays als auch dem dichterischen Werk widmen, das nicht nur im Kontext der Frauenbewegung, sondern ebenso der literarischen Moderne um 1900 betrachtet werden soll. Hierfür werden wir vergleichend Texte anderer Autor:innen wie Fanny Lewald, Friedrich Nietzsche oder Hugo von Hofmannsthal heranziehen. Auch eine kritische Haltung gegenüber Dohms Werk soll mit Blick auf die proletarische Frauenbewegung sowie den fortschreitenden Kolonialismus entwickelt werden. 

    • 16408 Seminar
      Die Macht der Königinnen 1600/1800/2000 (Jeannie Moser)
      Schedule: Fr 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-25)
      Location: KL 32/102 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Im Seminar geht es um männliche und weibliche Perspektiven auf die machtpolitische Rivalität zweier Frauen des 16. Jahrhunderts: die Königinnen Maria Stuart und Elisabeth I. Ausgehend von der Rezeption dieser historischen Figuren und ihrer künstlerischen Verarbeitung um 1800 (Friedrich Schiller) und um 2000 (Elfriede Jelinek, Josie Rourke) beleuchten wir weibliche Macht im kulturhistorischen Kontext. Dabei spannen wir den Bogen von der Frühen Neuzeit bis zu theoretischen und gesellschaftlichen Debatten der Gegenwart.


      Die Königinnen geben Anlass, über Geschlechtsidentitäten, die Realitäten und Vorstellungen weiblicher Macht sowie über ihre Allianz-Optionen nachzudenken: Welche Macht wird beansprucht, begehrt, verwehrt? Welche Bündnispolitiken sind wahrscheinlich, welche werden ausgeschlossen? Und wir werden das Blickregime selbst zum Thema machen: Welche Macht ermöglicht es, welche setzt es ins Licht, welche macht es unsichtbar?


      Das Seminar verbindet Frühe-Neuzeit-Forschung mit der Gegenwart und verschafft Zugang zu verschiedenen Formen ästhetischer Kommunikation: von Text über Theater bis hin zum Film.

    • 16415 Seminar
      Dis- und andere abilities – Disability Studies in der Literaturwissenschaft (Esther von der Osten)
      Schedule: Mo 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: JK 31/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Das englische Wort „disability“ kann sagen, dass diese eine von unzähligen diversabilities eines Körpers und einer sozialen Person ist. Das deutsche Wort „Behinderung“ wiederum kann die Frage aufwerfen, wer wen wie behindert. Inwiefern ist es bereits ein Akt der Behinderung, eine Person aufgrund der Wahrnehmung einer Differenz mit dem Wort Behinderung 'auf den Begriff zu bringen'? Inwiefern braucht es jedoch Worte und Begriffe, um politische und gesellschaftliche Veränderungen zu bewirken? Mit Begriffen und Worten arbeiten Theorie und ganz besonders Literatur, und so wird das Seminar fragen, welche Worte Literatur gibt, nimmt, verwandelt, wenn es um Behinderung geht, und wie sie das Verhältnis von Körper, Sprache und Schrift gestaltet. Welche Sprachen sprechen mit, werden vernommen, verstanden, nicht verstanden oder überhört, wenn auf den Begriff „körperlich/geistig behindert“, „stumm“, „gehörlos“ usw. gebrachte in Literatur sprechen? Wie Literatur die Vorstellungen und Begriffe befragt und in Bewegung bringt, geht einher mit ihrer Arbeit am Gedächtnis, das sich an die historischen und aktuellen Konsequenzen und Wirkungen solcher Vorstellungen erinnert.


      Wir lesen theoretische und literarische Texte, u.a. von Jeanne Benameur, Thomas Bernhard, Hélène Cixous, E.T.A. Hoffmann, Libuse Monikova, Toni Morrison, Heiner Müller, Chantal Spitz. Die endgültige Auswahl und Seminargestaltung wird zusammen mit den Teilnehmenden stattfinden, deren Anregungen gern aufgenommen werden. Zusätzlich ist ein Theaterbesuch sowie ein Filmscreening vorgesehen.

      Suggested reading

      Zur Einführung:

      Rosemarie Garland-Thomson, Extraordinary Bodies: Figuring Physical Disability in American Culture and Literature. New York 1997
      Sharon Snyder/David Mitchell: Narrative Prosthesis. Disability and the Dependencies of Discourse, Michigan 2014
      Linda Leskau, Tanja Nusser, Katherine Sorrels (Hg.): Disability in German-Speaking Europe. History, Memory, Culture. Rochester, New York 2022

    • 16645 Seminar
      Jüdische Figuren in der Kinder- und Jugendliteratur (Hadassah Stichnothe)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/228 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Jüdische Figuren sind in der Kinder- und Jugendliteratur lange Zeit nur als Fremd- und Zerrbilder oder „exotische Projektionsfläche“ (von Glasenapp 2016) präsent. Von antisemitischen Karikaturen wie Fagin in Oliver Twist bis zu philosemitischen Konstrukten, die auch kinderliterarische Darstellungen der Shoah prägen, fungieren jüdische Figuren oftmals als Verkörperung des Fremden.  Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts bildete sich eine vielfältige originäre Literatur speziell für jüdische Kinder heraus, die jüdische Identität aus der Innenperspektive heraus (be-)schreibt.

      Dieses Seminar widmet sich der Darstellung jüdischer Figuren in historischer ebenso wie transmedialer Perspektive, legt aber einen Schwerpunkt auf die Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts. Nach dem Bruch der Shoah gab es eine in Deutschland zeitlich verzögerte kinderliterarische Auseinandersetzung mit jüdischen Schicksalen während des Nationalsozialismus, die quantitativ einen großen Teil des Korpus bestimmt. Das Seminar möchte jedoch den Blick über die „children’s literature of atrocity“ hinaus weiten und die Darstellung jüdischer Figuren in der Literatur der Gegenwart untersuchen, die auch migrantische Perspektiven und widerständige Diskurse aufzeigen. Zur Lektüre werden sowohl historische Texte der 20er und 30er Jahre als auch Texte u.a. von Mirjam Pressler, Sydney Taylor, Holly-Jane Rahlens und Lena Gorelik gehören.

    • 16667 Advanced Seminar
      Literatur in Bild und Ton: Mediale Anverwandlungen von der Gedichtillustration bis zur künstlichen Intelligenz (Achim Küpper)
      Schedule: Sa 10:15-16:00 (Class starts on: 2025-04-26)
      Location: KL 29/111 (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      Die beiden Termine am 26.04. und 21.06. finden online statt. Der Raum KL 29/111 ist auch für diese beiden Termine gebucht, sodass Sie, die Studierenden, ihn für die Online-Teilnahme nutzen können.

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      Das Vertiefungsseminar widmet sich medialen Anverwandlungen literarischer Texte in Bild und Ton. Das historische Spektrum reicht vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Die Spannweite künstlerischer und medialer Gattungen erstreckt sich von der Gedichtillustration und -vertonung über die Literaturadaption in Film, audiovisuellen Medien, Hörspiel oder intermedialen Text-Bild-Klang-Konfigurationen bis hin zur digitalen Transformation klassischer Ausgangstexte durch die künstliche Intelligenz im 21. Jahrhundert. Eine Leitfrage des Semesters lautet: Wie wirken sich solche Anverwandlungen auf die jeweiligen Artefakte in ihrer ursprünglichen Umgebung und in ihrer neuen Gestalt aus? Unter „Anverwandlungen“ können sowohl Prozesse der Appropriation als auch der Imitation verstanden werden, wobei sich zwischen diesen beiden Enden unzählige Mischformen auftun. An der Schnittstelle von Kanon und Kreation lotet die Veranstaltung aktuelle Möglichkeiten einer Auseinandersetzung mit Kernbeständen des Curriculums unter den veränderten Voraussetzungen medialer Vernetzung und Durchdringung aus. Eine Beschäftigung mit zentralen Werken der Neueren deutschsprachigen Literaturgeschichte und ihren Anverwandlungen in multiplen Medienformaten soll gleichermaßen zu einer vertieften Kenntnis fach-, bildungs- und gesellschaftsrelevanter Schlüsseldokumente in eingehenden Analysen wie zu einer Sensibilisierung für Aspekte der Medienreflexion und der Medienkompetenz unter komparatistischen sowie didaktischen Gesichtspunkten beitragen. Ein Spezifikum des Kurses besteht in der Kombination bewährter Methoden eines Vertiefungsseminars mit einer experimentelleren Lehr- und Lernform:

      Mithilfe eines integrierten KI-Workshops sollen Wege digitaler Medienmutation literarischer Klassiker interaktiv erschlossen, am exemplarischen Übergang von einem narrativen Text zum Theaterstück erprobt und gemeinsam präsentiert werden. Dadurch gilt es zugleich Chancen und Herausforderungen der KI in der digitalisierten Medienkultur heutiger Prägung zu verhandeln. Besonderer Wert wird wie gehabt auf den interaktiven Charakter der Lehrveranstaltung gelegt. Der Unterricht basiert auf dem Konzept des „Blended Learning“ und vereint Präsenz- mit Digitalanteilen. Ein Seminarplan mit Literaturangaben, einer Liste der zu verteilenden Referatsthemen und weiteren Informationen wird zu Beginn des Semesters ausgegeben.

    • 16684 Advanced Seminar
      Emine Sevgi Özdamar (Sandra Fluhrer)
      Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: JK 31/228 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Die Körperlichkeit der Erinnerung und die nicht zu ersetzende Bedeutung von Literatur, Theater, Film und Musik für die kollektive Verständigung über historische und gegenwärtige Erfahrung stehen im Zentrum des Werks der Schriftstellerin, Theatermacherin und Schauspielerin Emine Sevgi Özdamar (*1946). Ihr autobiographischer, hochpoetischer Roman Ein von Schatten begrenzter Raum (2021) ist eine monumentale Verteidigungsschrift dieser Prinzipien, die derzeit jeden Tag nur wichtiger zu werden scheinen. Die Ich-Erzählerin des Romans führt der Militärputsch in der Türkei Anfang der 1970er Jahre in ein geteiltes Berlin – in dem der Krieg noch nah scheint und an den Theatern nach Ausdrucksformen für das Gewicht des Vergangenen wie die Widersprüche der Gegenwart gesucht wird –, ein von der politischen und künstlerischen Aufbruchstimmmung der 1970er berauschtes Paris und immer wieder auch zurück nach Istanbul. Die Reisen begleitet die Suche nach einer ästhetischen Form für die eigene Erfahrung mit der Geschichte Europas im 20. Jahrhundert als Gewaltgeschichte, aber auch mit einem Nachkriegseuropa als grandiosem künstlerischen Möglichkeitsraum, der vielleicht bereits historisch geworden ist.

       

      Stück für Stück arbeiten wir uns im Seminar gemeinsam durch Özdamars 750 Seiten starken Roman. Auszüge aus anderen Texten Özdamars sowie literarischen Referenzen ergänzen die Lektüren. Bitte beginnen Sie die Romanlektüre bereits vor Semesterbeginn. Idealerweise haben Sie den Roman vorab schon einmal ganz gelesen. Die angegebene Buchausgabe ist verpflichtend zu beschaffen. Damit wir gemeinsam konzentriert am Text arbeiten können, bitte ich Sie, im Seminar nur mit Ihrer Buchausgabe und analogem Schreibzeug zu arbeiten (ohne digitale Geräte).

       

      Zu beschaffende Textausgabe:

      Emine Sevgi Özdamar: Ein von Schatten begrenzter Raum, Berlin: Suhrkamp 2021, TB: 2023 (ISBN TB: 978-3-518-47288-0, NP 15 €)

       

      Zur Orientierung: https://www.deutschlandfunkkultur.de/georg-buechner-preistraegerin-emine-sevgi-oezdamar-literarisches-werk-100.html

       

    • 16692 Seminar
      Geschlechterforschung und Literatur des Mittelalters (Johannes Traulsen)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: KL 32/123 (Habelschwerdter Allee 45)

      Additional information / Pre-requisites

      Eine Grundlage des Seminar bildet folgendes Einführungswerk:

       Schößler, Franziska und Lisa Wille: Einführung in die Gender Studies. 2., akt., überarb. u. erw. Aufl., Berlin / Boston 2022 (De Gruyter Studium).

       [Der Text kann angeschafft werden, ist aber im Universitätsnetz auch unter https://doi.org/10.1515/9783110656541 verfügbar]

      Comments

      Die Geschlechterforschung ist heute fester Bestandteil literaturwissenschaftlicher Studiengänge. Auch in der Mediävistik spielt sie eine immer größere Rolle. Doch in vielen Seminaren bleibt wenig Zeit, um die zugrunde liegenden Theorien systematisch kennenzulernen und ihre Anwendung auf mittelalterliche Texte zu reflektieren. Hier setzt dieses Seminar an: Wir diskutieren zentrale Ansätze der Gender Studies, Queer Studies, Trans Studies und Intersektionalitätsforschung und erproben ihre Tragfähigkeit für die ältere deutsche Literatur. Anhand ausgewählter Texte untersuchen wir, welche Perspektiven sich durch die jeweiligen Theorien eröffnen – und wo ihre Grenzen liegen.

      Vorausgesetzt wird Freude an theoretischen Diskussionen und die Bereitschaft, sich mit mittelalterlichen Texten auseinanderzusetzen. Diese werden in Übersetzung bereitgestellt.

    • 17500 Lecture
      Theorien der Schauspielkunst II (Doris Kolesch)
      Schedule: Do 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)

      Comments

      Die Vorlesung setzt die im letzten Semester begonnene kritische Vorstellung zentraler schauspieltheoretischer Texte insbesondere des europäischen Theaters fort. Im Zentrum stehen Konzepte und Theorien der Schauspielkunst aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Die Vorlesung ist so konzipiert, dass sie auch ohne den Besuch des ersten Teils im Wintersemester 2024/5 gut verfolgt werden kann.

    • 17524 Seminar
      Theater macht Arbeit: Schlaglichter auf Theater, Ökonomie und Produktion (Friederike Oberkrome)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: SR I Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Comments

      „Und lasst ihn gewahren, dass ihr nicht zaubert, sondern arbeitet, Freunde“, fordert Brecht in seinen Gedichten aus dem Messingkauf. Die nur halbhoch gehängten Bühnengardinen, um die es an dieser Stelle geht, sollen dem Publikum genügend Einsicht in die Maschinerie verschaffen, um zu begreifen, wie das Geschehen vor seinen Augen hergestellt wird. Hieran anschließend, werden wir uns in diesem Seminar überblickshaft mit der Frage beschäftigen, wie Arbeitsverhältnisse und Produktionszusammenhänge im Bereich des Theaters über das letzte Jahrhundert hinweg aufgegriffen, gezeigt und verhandelt wurden. Welche Arbeits- und Produktionszusammenhänge finden Eingang auf die Bühne? In welchen Formaten wird Arbeit verhandelt und wie und von wem wird diese repräsentiert? Wie wird Theaterarbeit selbst auf der Bühne vorgestellt? Und inwiefern verändert sich Theatermachen, wenn es als Arbeit begriffen wird? Um in das Thema einzusteigen, lesen und diskutieren wir zunächst einschlägige Texte zum durchaus widersprüchlichen Verhältnis von Kunst bzw. Theater und Arbeit. Im weiteren Verlauf werden wir uns schlaglichtartig mit konkreten Gegenständen befassen. Zu denken wäre bspw. an das Arbeitertheater der 1920er Jahre, als dessen namhaftester Vertreter Erwin Piscator gelten kann. Aber auch Dramatikerinnen wie Anna Gmeyner, Lu Märten oder Ernst Rosmer (Pseudonym von Elsa Bernstein-Porges) engagierten sich mit ihren Zeitstücken in der Weimarer Republik sowie schon um die Jahrhundertwende für die Belange der Arbeiterschaft, insbesondere der tätig werdenden Frauen. Weitere Themenkomplexe, denen wir uns im Seminar annähern wollen, sind u.a. die Produktionsbedingungen in der DDR, das Theaterschaffen von sogenannten „Gastarbeiter*innen“, die in der Folge des 1961 mit der Türkei abgeschlossenen Anwerbeabkommens nach Westdeutschland kamen, theatrale Verhandlungen von Haus- und Sorgearbeit, Theaterarbeit als literarische bzw. als Verlagsarbeit, sowie die Produktionsbedingungen in der sogenannten Freien Szene.

  • Gender and Diversity/Intersectionality - Module B

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    • 16054 Seminar
      Maria Lugones: Multiple Welten, koloniale Differnez und Geschlecht (Susanne Lettow)
      Schedule: Mo 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

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      Im Zentrum des Seminars steht die politische Philosophie und Ethik von María Lugones (1944 – 2020), die einen zentralen Beitrag zur Entwicklung feministischer und dekolonialer Theorie geleistet hat. Über ihr Theorem der „Kolonialität von Geschlecht“ hinaus, das sie in Auseinandersetzung mit der Kritik des Eurozentrismus des peruanischen Soziologen Anibal Qijano entwickelt hat, werden wir zentrale Begriffe von Lugones‘ Philosophie wie „world-travelling“, Multiplizität, zerstreute Intentionalität, komplexe Kommunikation und aktive Subjektivität analysieren und diskutieren. Vorausgesetzt wird eine Bereitschaft zu intensiver Textarbeit.

      Suggested reading

      Zur Vorbereitung: Mariana Ortega, Marìa Lugones (2019): „Carnal Disruptions: Mariana Ortega Interviews María Lugones”. In: Pedro Di Petro, Jennifer McWeeny, Shireen Roshanvaran (Hg.): Speaking Face to Face. The Visionary Philosophy of Maria Lugones, 263- 284.

    • 16407 Seminar
      Hedwig Dohms Werk im Kontext der Frauenbewegung in Deutschland und der literarischen Moderne (Marlene Schwarz)
      Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: KL 32/102 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

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      Hedwig Dohm zählt zu den prominenten Vertreter:innen der sich ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts formierenden bürgerlichen deutschen Frauenbewegung. Dabei zeichnet sie sich besonders durch die Radikalität und Progressivität ihrer Positionierungen aus, die nicht zuletzt in ihren Texten Ausdruck finden. Während die Aktivist:innen der sog. gemäßigten Frauenbewegung darum bemüht waren, ihre emanzipatorischen Bestrebungen mit den vermeintlich ‚natürlichen‘ Geschlechtscharakteristika der ‚Frau‘ zu vereinen, postulierte Dohm u.a. in ihrem Essay Der Frauen Natur und Recht von 1876, dass die als ‚natürlich‘ weiblich geltenden Eigenschaften auf „sociale[] und geschichtliche[] Zustände und Entwicklungen“ zurückzuführen seien. Mit Texten wie diesem stieß sie zunächst überwiegend auf Kritik, ab den 1890er Jahren dann aber immer mehr auf Zustimmung. Zeitlebens und auch nach der Wiederentdeckung Dohms im Zuge der Frauenbewegung der 1970er Jahre galt die Aufmerksamkeit jedoch vor allem ihrem essayistischen Werk. Dohms breites dichterisches Werk, das Prosatexte und Lustspiele umfasst, fand hingegen nur wenig Beachtung. Im Seminar werden wir uns sowohl einigen Essays als auch dem dichterischen Werk widmen, das nicht nur im Kontext der Frauenbewegung, sondern ebenso der literarischen Moderne um 1900 betrachtet werden soll. Hierfür werden wir vergleichend Texte anderer Autor:innen wie Fanny Lewald, Friedrich Nietzsche oder Hugo von Hofmannsthal heranziehen. Auch eine kritische Haltung gegenüber Dohms Werk soll mit Blick auf die proletarische Frauenbewegung sowie den fortschreitenden Kolonialismus entwickelt werden. 

    • 16408 Seminar
      Die Macht der Königinnen 1600/1800/2000 (Jeannie Moser)
      Schedule: Fr 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-25)
      Location: KL 32/102 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

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      Im Seminar geht es um männliche und weibliche Perspektiven auf die machtpolitische Rivalität zweier Frauen des 16. Jahrhunderts: die Königinnen Maria Stuart und Elisabeth I. Ausgehend von der Rezeption dieser historischen Figuren und ihrer künstlerischen Verarbeitung um 1800 (Friedrich Schiller) und um 2000 (Elfriede Jelinek, Josie Rourke) beleuchten wir weibliche Macht im kulturhistorischen Kontext. Dabei spannen wir den Bogen von der Frühen Neuzeit bis zu theoretischen und gesellschaftlichen Debatten der Gegenwart.


      Die Königinnen geben Anlass, über Geschlechtsidentitäten, die Realitäten und Vorstellungen weiblicher Macht sowie über ihre Allianz-Optionen nachzudenken: Welche Macht wird beansprucht, begehrt, verwehrt? Welche Bündnispolitiken sind wahrscheinlich, welche werden ausgeschlossen? Und wir werden das Blickregime selbst zum Thema machen: Welche Macht ermöglicht es, welche setzt es ins Licht, welche macht es unsichtbar?


      Das Seminar verbindet Frühe-Neuzeit-Forschung mit der Gegenwart und verschafft Zugang zu verschiedenen Formen ästhetischer Kommunikation: von Text über Theater bis hin zum Film.

    • 16415 Seminar
      Dis- und andere abilities – Disability Studies in der Literaturwissenschaft (Esther von der Osten)
      Schedule: Mo 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: JK 31/124 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Das englische Wort „disability“ kann sagen, dass diese eine von unzähligen diversabilities eines Körpers und einer sozialen Person ist. Das deutsche Wort „Behinderung“ wiederum kann die Frage aufwerfen, wer wen wie behindert. Inwiefern ist es bereits ein Akt der Behinderung, eine Person aufgrund der Wahrnehmung einer Differenz mit dem Wort Behinderung 'auf den Begriff zu bringen'? Inwiefern braucht es jedoch Worte und Begriffe, um politische und gesellschaftliche Veränderungen zu bewirken? Mit Begriffen und Worten arbeiten Theorie und ganz besonders Literatur, und so wird das Seminar fragen, welche Worte Literatur gibt, nimmt, verwandelt, wenn es um Behinderung geht, und wie sie das Verhältnis von Körper, Sprache und Schrift gestaltet. Welche Sprachen sprechen mit, werden vernommen, verstanden, nicht verstanden oder überhört, wenn auf den Begriff „körperlich/geistig behindert“, „stumm“, „gehörlos“ usw. gebrachte in Literatur sprechen? Wie Literatur die Vorstellungen und Begriffe befragt und in Bewegung bringt, geht einher mit ihrer Arbeit am Gedächtnis, das sich an die historischen und aktuellen Konsequenzen und Wirkungen solcher Vorstellungen erinnert.


      Wir lesen theoretische und literarische Texte, u.a. von Jeanne Benameur, Thomas Bernhard, Hélène Cixous, E.T.A. Hoffmann, Libuse Monikova, Toni Morrison, Heiner Müller, Chantal Spitz. Die endgültige Auswahl und Seminargestaltung wird zusammen mit den Teilnehmenden stattfinden, deren Anregungen gern aufgenommen werden. Zusätzlich ist ein Theaterbesuch sowie ein Filmscreening vorgesehen.

      Suggested reading

      Zur Einführung:

      Rosemarie Garland-Thomson, Extraordinary Bodies: Figuring Physical Disability in American Culture and Literature. New York 1997
      Sharon Snyder/David Mitchell: Narrative Prosthesis. Disability and the Dependencies of Discourse, Michigan 2014
      Linda Leskau, Tanja Nusser, Katherine Sorrels (Hg.): Disability in German-Speaking Europe. History, Memory, Culture. Rochester, New York 2022

    • 16682 Advanced Seminar
      Kreuzberg als Topos und Schauplatz in der Gegenwartsliteratur (Robert Walter-Jochum)
      Schedule: Mo 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

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      „Ein ganz normaler Sonnabendmorgen in Kreuzberg … wieder mal nur Bekloppte unterwegs“, beschreibt die BSR-Straßenreinigerin Sabrina in Thorsten Nagelschmidts Roman „Arbeit“ die Szenerie, in der sie unter übrig gebliebenen Feiernden nach einer Partynacht am Schlesischen Tor ihren Dienst aufnimmt. Nagelschmidts Roman fokussiert in einer multiperspektivischen Erzählweise das Zusammentreffen verschiedener (Wahl-, Dauer- und Teilzeit-)Kreuzberger, die sich mit ganz unterschiedlichen Perspektiven der Nachtarbeit, aber auch dem Stadtteil nähern, und erschafft so ein besonderes Porträt von Kreuzberg und seinen Bewohner:innen.

      Damit ist Nagelschmidt natürlich nicht der einzige: Der Stadtteil, von dessen langen Nächten schon 1978 im Chart-Hit der Gebrüder Blattschuss geschwärmt wurde, ist nach wie vor auch literarischer Handlungsort und in seiner Mischung aus Szene, Gentrifizierung, Migrationsschwerpunkt, Mauerrandgebiet und internationalem Sehnsuchtsort ein wichtiger Topos in der Gegenwartsliteratur. Wie Kreuzberg in Texten verschiedener Gattungen beschrieben und funktionalisiert wird, wollen wir uns in diesem Seminar genauer anschauen – an Romanen (das könnten z. B. sein: Nagelschmidt: „Arbeit“, Tim Staffel: „Südstern“, Vincenzo Latronico: „Die Perfektionen“, Gerhard Henschel: „Schauerroman“, Julia Rothenburg: „Mond über Beton“, Anton Weil: „Super einsam“, Deniz Utlu: „Die Ungehaltenen“), im Lied und Rap (Peter Fox, Tristan Brusch, Ufo361, Pashanim, Juju) aber auch im Theater (Ballhaus Naunynstraße).

      Weitere und andere Textideen fürs Seminar sind willkommen, auch gern bereits vor Semesterstart per Mail. Wir stellen den abschließenden Seminarplan in der ersten Sitzung zusammen. Zur Vorbereitung empfohlen ist die Lektüre von einigen der genannten Texte, um den Leseaufwand während des Semesters zu verringern.

    • 16684 Advanced Seminar
      Emine Sevgi Özdamar (Sandra Fluhrer)
      Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: JK 31/228 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Die Körperlichkeit der Erinnerung und die nicht zu ersetzende Bedeutung von Literatur, Theater, Film und Musik für die kollektive Verständigung über historische und gegenwärtige Erfahrung stehen im Zentrum des Werks der Schriftstellerin, Theatermacherin und Schauspielerin Emine Sevgi Özdamar (*1946). Ihr autobiographischer, hochpoetischer Roman Ein von Schatten begrenzter Raum (2021) ist eine monumentale Verteidigungsschrift dieser Prinzipien, die derzeit jeden Tag nur wichtiger zu werden scheinen. Die Ich-Erzählerin des Romans führt der Militärputsch in der Türkei Anfang der 1970er Jahre in ein geteiltes Berlin – in dem der Krieg noch nah scheint und an den Theatern nach Ausdrucksformen für das Gewicht des Vergangenen wie die Widersprüche der Gegenwart gesucht wird –, ein von der politischen und künstlerischen Aufbruchstimmmung der 1970er berauschtes Paris und immer wieder auch zurück nach Istanbul. Die Reisen begleitet die Suche nach einer ästhetischen Form für die eigene Erfahrung mit der Geschichte Europas im 20. Jahrhundert als Gewaltgeschichte, aber auch mit einem Nachkriegseuropa als grandiosem künstlerischen Möglichkeitsraum, der vielleicht bereits historisch geworden ist.

       

      Stück für Stück arbeiten wir uns im Seminar gemeinsam durch Özdamars 750 Seiten starken Roman. Auszüge aus anderen Texten Özdamars sowie literarischen Referenzen ergänzen die Lektüren. Bitte beginnen Sie die Romanlektüre bereits vor Semesterbeginn. Idealerweise haben Sie den Roman vorab schon einmal ganz gelesen. Die angegebene Buchausgabe ist verpflichtend zu beschaffen. Damit wir gemeinsam konzentriert am Text arbeiten können, bitte ich Sie, im Seminar nur mit Ihrer Buchausgabe und analogem Schreibzeug zu arbeiten (ohne digitale Geräte).

       

      Zu beschaffende Textausgabe:

      Emine Sevgi Özdamar: Ein von Schatten begrenzter Raum, Berlin: Suhrkamp 2021, TB: 2023 (ISBN TB: 978-3-518-47288-0, NP 15 €)

       

      Zur Orientierung: https://www.deutschlandfunkkultur.de/georg-buechner-preistraegerin-emine-sevgi-oezdamar-literarisches-werk-100.html

       

    • 16692 Seminar
      Geschlechterforschung und Literatur des Mittelalters (Johannes Traulsen)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: KL 32/123 (Habelschwerdter Allee 45)

      Additional information / Pre-requisites

      Eine Grundlage des Seminar bildet folgendes Einführungswerk:

       Schößler, Franziska und Lisa Wille: Einführung in die Gender Studies. 2., akt., überarb. u. erw. Aufl., Berlin / Boston 2022 (De Gruyter Studium).

       [Der Text kann angeschafft werden, ist aber im Universitätsnetz auch unter https://doi.org/10.1515/9783110656541 verfügbar]

      Comments

      Die Geschlechterforschung ist heute fester Bestandteil literaturwissenschaftlicher Studiengänge. Auch in der Mediävistik spielt sie eine immer größere Rolle. Doch in vielen Seminaren bleibt wenig Zeit, um die zugrunde liegenden Theorien systematisch kennenzulernen und ihre Anwendung auf mittelalterliche Texte zu reflektieren. Hier setzt dieses Seminar an: Wir diskutieren zentrale Ansätze der Gender Studies, Queer Studies, Trans Studies und Intersektionalitätsforschung und erproben ihre Tragfähigkeit für die ältere deutsche Literatur. Anhand ausgewählter Texte untersuchen wir, welche Perspektiven sich durch die jeweiligen Theorien eröffnen – und wo ihre Grenzen liegen.

      Vorausgesetzt wird Freude an theoretischen Diskussionen und die Bereitschaft, sich mit mittelalterlichen Texten auseinanderzusetzen. Diese werden in Übersetzung bereitgestellt.

    • 17321 Proseminar
      PS-Introduction to Cultural Studies: Scottish Witches (Cordula Lemke)
      Schedule: Fr 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-25)
      Location: KL 32/102 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Scottish folktales have always been haunted by ghosts, murderers and the odd witch. Tales of witchcraft and magic have been part of the Scottish cultural memory since James VI of Scotland became James I of England and Scotland. His reign started a veritable witch craze when he accused Scottish women of riding the waves in sieves and conjuring up a storm that almost led to his and his new Danish wife’s death by drowning on their passage home to Scotland. From then on around 3000 women and men died being accused of witchcraft. Today, the campaign “Witches of Scotland” has made it their goal to remember all these women and men who died for acting as healers, for being loud or uncomfortable, or for simply being different. The texts of this seminar play a part in preserving the memory of these so-called witches. We are going to look at the various topics the texts address, at how witches are presented today and finally at the role Harry Potter plays in the debate.

      Texts:

      • Kate Foster, The King’s Witches
      • Philip Paris, The Last Witch of Scotland
      • J.K. Rowling, Harry Potter and the Philosopher’s Stone

    • 16034 Seminar
      Körperkonzepte, Der Körper in der Philosophie (Francesca Raimondi)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Additional information / Pre-requisites

      Das Seminar kombiniert historische Textlektüren mit aktuellen Debatten zu Leiblichkeit, Geschlecht, Subjektivität und Macht.

      Comments

      Der Körper spielt in der Philosophie eine ambivalente Rolle: Mal wird er als bloßes Objekt des Geistes betrachtet, mal als zentrales Medium von Erfahrung, Macht und Identität. In diesem Seminar verfolgen wir anhand von wichtigen Etappen die Entwicklung des Körperbegriffs von der frühen Neuzeit bis zur Gegenwart.

      Ausgehend von Descartes’ Dualismus und Spinozas Monismus untersuchen wir Humes skeptische Perspektive auf körperliche Identität und Nietzsches radikale Neubewertung des Leibes. Im 20. und 21. Jahrhundert erweitern feministische, phänomenologische, poststrukturalistische sowie rassismuskritische Theorien den Diskurs: Der Körper wird als sozial konstruiert, von Macht durchzogen und als Schauplatz von Widerstand und Transformation gedacht; Unterschiede wie Körper und Leib oder Körper und Fleisch werden eingeführt.

      Suggested reading

      Texte von Descartes, Spinoza, Hume, Nietzsche, Beauvoir, Butler, Foucault, Deleuze, Grosz u. a.

    • 16242 Miscellaneous
      Das Genus Femininum und die Rolle der Frau im Indogermanischen (Matthias Fritz)
      Schedule: Fr 08:00-10:00 (Class starts on: 2025-04-25)
      Location: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)
    • 16325 Practice seminar
      Philosophierende Frauen in der Frühen Neuzeit (Benjamin Wallura)
      Schedule: Mo 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Wissen ist Macht. Seit jeher wird Wissen gehütet und ist oftmals nur innerhalb geschlossener, elitärer Kreise weitergegeben und verhandelt worden. Die Gesellschaft des frühneuzeitlichen Europa war eine ungleiche Gesellschaft; eine Ungleichheit, die sich nicht nur in Klassenverhältnissen ausdrückte. Insbesondere Bildung und Alphabetisierung waren – auch in der Aristokratie – nicht selten ein Privileg der Wenigen und zumeist ausschließlich Männern vorbehalten. Im 16., 17., und 18. Jahrhundert beginnt sich diese Ausschließlichkeit jedoch durch eine ganze Reihe sehr verschiedener gelehrter Akteurinnen zu verändern. Frauen, im Rahmen der jeweiligen gesellschaftlichen Möglichkeiten, die sich ihnen boten, eroberten kleine Territorien des gelehrten Wissens und behaupteten sich darin – sowohl mit Zustimmung wie Ablehnung durch männliche Gelehrte.

      Das Seminar richtet sich an Studierende der Klassischen Philologie, Vergleichenden Literaturwissenschaften, Geschichtswissenschaften und Philosophie. Im Seminar werden wir in Original und Übersetzung Texte von und über philosophierende und gelehrte Frauen der Frühen Neuzeit lesen, diese historisch einordnen und interpretieren. Unser Kanon wird – in geeigneten Auszügen – die Werke streifen von Autor*innen wie Erasmus, Marie le Jars de Gournay, Juan Luiz Vives, Sibylla Schwarz, Anna Maria von Schurmann, Sophie Elisabet Brenner, Otto Sperling, Sebastian Kortholt, Lady Worthley Montague, Laura Bassi, Damaris Masham, Émilie du Châtelet, Lady Margeret Cavendish, Lady Ann Conway, Geneviève Thiroux d’Arconville, Francois Pourlain de la Barre und andere gelehrte Persönlichkeiten.

      Ziel ist es, anhand beispielhafter Themen der frühneuzeitlichen Gelehrsamkeit, zu einem eingehenden historischen Verständnis von Geschlechterrollen innerhalb dieser frühneuzeitlichen Gelehrsamkeit zu gelangen. Durch die Lektüre unserer Textauswahl, die sowohl Frauen wie Männer umfassen wird, wollen wir versuchen, zu einer relativ breit angelegten Perspektive auf weibliche Gelehrsamkeit in der Frühen Neuzeit zu gelangen; eine Perspektive, die sich nicht nur beim Feststellen von Unterdrücker-Unterdrückten-Verhältnissen stehen bleibt, sondern auf die individuellen historischen Figuren und deren geäußerten Gedanken eingeht. Im Zentrum der Betrachtungen werden, philologisch-literaturwissenschaftliche, geschichts- und kulturwissenschaftliche sowie dezidiert philosophische Betrachtungen stehen.

    • 16645 Seminar
      Jüdische Figuren in der Kinder- und Jugendliteratur (Hadassah Stichnothe)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/228 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Jüdische Figuren sind in der Kinder- und Jugendliteratur lange Zeit nur als Fremd- und Zerrbilder oder „exotische Projektionsfläche“ (von Glasenapp 2016) präsent. Von antisemitischen Karikaturen wie Fagin in Oliver Twist bis zu philosemitischen Konstrukten, die auch kinderliterarische Darstellungen der Shoah prägen, fungieren jüdische Figuren oftmals als Verkörperung des Fremden.  Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts bildete sich eine vielfältige originäre Literatur speziell für jüdische Kinder heraus, die jüdische Identität aus der Innenperspektive heraus (be-)schreibt.

      Dieses Seminar widmet sich der Darstellung jüdischer Figuren in historischer ebenso wie transmedialer Perspektive, legt aber einen Schwerpunkt auf die Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts. Nach dem Bruch der Shoah gab es eine in Deutschland zeitlich verzögerte kinderliterarische Auseinandersetzung mit jüdischen Schicksalen während des Nationalsozialismus, die quantitativ einen großen Teil des Korpus bestimmt. Das Seminar möchte jedoch den Blick über die „children’s literature of atrocity“ hinaus weiten und die Darstellung jüdischer Figuren in der Literatur der Gegenwart untersuchen, die auch migrantische Perspektiven und widerständige Diskurse aufzeigen. Zur Lektüre werden sowohl historische Texte der 20er und 30er Jahre als auch Texte u.a. von Mirjam Pressler, Sydney Taylor, Holly-Jane Rahlens und Lena Gorelik gehören.

    • 16667 Advanced Seminar
      Literatur in Bild und Ton: Mediale Anverwandlungen von der Gedichtillustration bis zur künstlichen Intelligenz (Achim Küpper)
      Schedule: Sa 10:15-16:00 (Class starts on: 2025-04-26)
      Location: KL 29/111 (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      Die beiden Termine am 26.04. und 21.06. finden online statt. Der Raum KL 29/111 ist auch für diese beiden Termine gebucht, sodass Sie, die Studierenden, ihn für die Online-Teilnahme nutzen können.

      Comments

      Das Vertiefungsseminar widmet sich medialen Anverwandlungen literarischer Texte in Bild und Ton. Das historische Spektrum reicht vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Die Spannweite künstlerischer und medialer Gattungen erstreckt sich von der Gedichtillustration und -vertonung über die Literaturadaption in Film, audiovisuellen Medien, Hörspiel oder intermedialen Text-Bild-Klang-Konfigurationen bis hin zur digitalen Transformation klassischer Ausgangstexte durch die künstliche Intelligenz im 21. Jahrhundert. Eine Leitfrage des Semesters lautet: Wie wirken sich solche Anverwandlungen auf die jeweiligen Artefakte in ihrer ursprünglichen Umgebung und in ihrer neuen Gestalt aus? Unter „Anverwandlungen“ können sowohl Prozesse der Appropriation als auch der Imitation verstanden werden, wobei sich zwischen diesen beiden Enden unzählige Mischformen auftun. An der Schnittstelle von Kanon und Kreation lotet die Veranstaltung aktuelle Möglichkeiten einer Auseinandersetzung mit Kernbeständen des Curriculums unter den veränderten Voraussetzungen medialer Vernetzung und Durchdringung aus. Eine Beschäftigung mit zentralen Werken der Neueren deutschsprachigen Literaturgeschichte und ihren Anverwandlungen in multiplen Medienformaten soll gleichermaßen zu einer vertieften Kenntnis fach-, bildungs- und gesellschaftsrelevanter Schlüsseldokumente in eingehenden Analysen wie zu einer Sensibilisierung für Aspekte der Medienreflexion und der Medienkompetenz unter komparatistischen sowie didaktischen Gesichtspunkten beitragen. Ein Spezifikum des Kurses besteht in der Kombination bewährter Methoden eines Vertiefungsseminars mit einer experimentelleren Lehr- und Lernform:

      Mithilfe eines integrierten KI-Workshops sollen Wege digitaler Medienmutation literarischer Klassiker interaktiv erschlossen, am exemplarischen Übergang von einem narrativen Text zum Theaterstück erprobt und gemeinsam präsentiert werden. Dadurch gilt es zugleich Chancen und Herausforderungen der KI in der digitalisierten Medienkultur heutiger Prägung zu verhandeln. Besonderer Wert wird wie gehabt auf den interaktiven Charakter der Lehrveranstaltung gelegt. Der Unterricht basiert auf dem Konzept des „Blended Learning“ und vereint Präsenz- mit Digitalanteilen. Ein Seminarplan mit Literaturangaben, einer Liste der zu verteilenden Referatsthemen und weiteren Informationen wird zu Beginn des Semesters ausgegeben.

    • 17500 Lecture
      Theorien der Schauspielkunst II (Doris Kolesch)
      Schedule: Do 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)

      Comments

      Die Vorlesung setzt die im letzten Semester begonnene kritische Vorstellung zentraler schauspieltheoretischer Texte insbesondere des europäischen Theaters fort. Im Zentrum stehen Konzepte und Theorien der Schauspielkunst aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Die Vorlesung ist so konzipiert, dass sie auch ohne den Besuch des ersten Teils im Wintersemester 2024/5 gut verfolgt werden kann.

    • 17524 Seminar
      Theater macht Arbeit: Schlaglichter auf Theater, Ökonomie und Produktion (Friederike Oberkrome)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: SR I Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Comments

      „Und lasst ihn gewahren, dass ihr nicht zaubert, sondern arbeitet, Freunde“, fordert Brecht in seinen Gedichten aus dem Messingkauf. Die nur halbhoch gehängten Bühnengardinen, um die es an dieser Stelle geht, sollen dem Publikum genügend Einsicht in die Maschinerie verschaffen, um zu begreifen, wie das Geschehen vor seinen Augen hergestellt wird. Hieran anschließend, werden wir uns in diesem Seminar überblickshaft mit der Frage beschäftigen, wie Arbeitsverhältnisse und Produktionszusammenhänge im Bereich des Theaters über das letzte Jahrhundert hinweg aufgegriffen, gezeigt und verhandelt wurden. Welche Arbeits- und Produktionszusammenhänge finden Eingang auf die Bühne? In welchen Formaten wird Arbeit verhandelt und wie und von wem wird diese repräsentiert? Wie wird Theaterarbeit selbst auf der Bühne vorgestellt? Und inwiefern verändert sich Theatermachen, wenn es als Arbeit begriffen wird? Um in das Thema einzusteigen, lesen und diskutieren wir zunächst einschlägige Texte zum durchaus widersprüchlichen Verhältnis von Kunst bzw. Theater und Arbeit. Im weiteren Verlauf werden wir uns schlaglichtartig mit konkreten Gegenständen befassen. Zu denken wäre bspw. an das Arbeitertheater der 1920er Jahre, als dessen namhaftester Vertreter Erwin Piscator gelten kann. Aber auch Dramatikerinnen wie Anna Gmeyner, Lu Märten oder Ernst Rosmer (Pseudonym von Elsa Bernstein-Porges) engagierten sich mit ihren Zeitstücken in der Weimarer Republik sowie schon um die Jahrhundertwende für die Belange der Arbeiterschaft, insbesondere der tätig werdenden Frauen. Weitere Themenkomplexe, denen wir uns im Seminar annähern wollen, sind u.a. die Produktionsbedingungen in der DDR, das Theaterschaffen von sogenannten „Gastarbeiter*innen“, die in der Folge des 1961 mit der Türkei abgeschlossenen Anwerbeabkommens nach Westdeutschland kamen, theatrale Verhandlungen von Haus- und Sorgearbeit, Theaterarbeit als literarische bzw. als Verlagsarbeit, sowie die Produktionsbedingungen in der sogenannten Freien Szene.

  • Gender and Diversity/Intersectionality - Module C

    7175aB4.3
    • 16034 Seminar
      Körperkonzepte, Der Körper in der Philosophie (Francesca Raimondi)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Additional information / Pre-requisites

      Das Seminar kombiniert historische Textlektüren mit aktuellen Debatten zu Leiblichkeit, Geschlecht, Subjektivität und Macht.

      Comments

      Der Körper spielt in der Philosophie eine ambivalente Rolle: Mal wird er als bloßes Objekt des Geistes betrachtet, mal als zentrales Medium von Erfahrung, Macht und Identität. In diesem Seminar verfolgen wir anhand von wichtigen Etappen die Entwicklung des Körperbegriffs von der frühen Neuzeit bis zur Gegenwart.

      Ausgehend von Descartes’ Dualismus und Spinozas Monismus untersuchen wir Humes skeptische Perspektive auf körperliche Identität und Nietzsches radikale Neubewertung des Leibes. Im 20. und 21. Jahrhundert erweitern feministische, phänomenologische, poststrukturalistische sowie rassismuskritische Theorien den Diskurs: Der Körper wird als sozial konstruiert, von Macht durchzogen und als Schauplatz von Widerstand und Transformation gedacht; Unterschiede wie Körper und Leib oder Körper und Fleisch werden eingeführt.

      Suggested reading

      Texte von Descartes, Spinoza, Hume, Nietzsche, Beauvoir, Butler, Foucault, Deleuze, Grosz u. a.

    • 16325 Practice seminar
      Philosophierende Frauen in der Frühen Neuzeit (Benjamin Wallura)
      Schedule: Mo 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Wissen ist Macht. Seit jeher wird Wissen gehütet und ist oftmals nur innerhalb geschlossener, elitärer Kreise weitergegeben und verhandelt worden. Die Gesellschaft des frühneuzeitlichen Europa war eine ungleiche Gesellschaft; eine Ungleichheit, die sich nicht nur in Klassenverhältnissen ausdrückte. Insbesondere Bildung und Alphabetisierung waren – auch in der Aristokratie – nicht selten ein Privileg der Wenigen und zumeist ausschließlich Männern vorbehalten. Im 16., 17., und 18. Jahrhundert beginnt sich diese Ausschließlichkeit jedoch durch eine ganze Reihe sehr verschiedener gelehrter Akteurinnen zu verändern. Frauen, im Rahmen der jeweiligen gesellschaftlichen Möglichkeiten, die sich ihnen boten, eroberten kleine Territorien des gelehrten Wissens und behaupteten sich darin – sowohl mit Zustimmung wie Ablehnung durch männliche Gelehrte.

      Das Seminar richtet sich an Studierende der Klassischen Philologie, Vergleichenden Literaturwissenschaften, Geschichtswissenschaften und Philosophie. Im Seminar werden wir in Original und Übersetzung Texte von und über philosophierende und gelehrte Frauen der Frühen Neuzeit lesen, diese historisch einordnen und interpretieren. Unser Kanon wird – in geeigneten Auszügen – die Werke streifen von Autor*innen wie Erasmus, Marie le Jars de Gournay, Juan Luiz Vives, Sibylla Schwarz, Anna Maria von Schurmann, Sophie Elisabet Brenner, Otto Sperling, Sebastian Kortholt, Lady Worthley Montague, Laura Bassi, Damaris Masham, Émilie du Châtelet, Lady Margeret Cavendish, Lady Ann Conway, Geneviève Thiroux d’Arconville, Francois Pourlain de la Barre und andere gelehrte Persönlichkeiten.

      Ziel ist es, anhand beispielhafter Themen der frühneuzeitlichen Gelehrsamkeit, zu einem eingehenden historischen Verständnis von Geschlechterrollen innerhalb dieser frühneuzeitlichen Gelehrsamkeit zu gelangen. Durch die Lektüre unserer Textauswahl, die sowohl Frauen wie Männer umfassen wird, wollen wir versuchen, zu einer relativ breit angelegten Perspektive auf weibliche Gelehrsamkeit in der Frühen Neuzeit zu gelangen; eine Perspektive, die sich nicht nur beim Feststellen von Unterdrücker-Unterdrückten-Verhältnissen stehen bleibt, sondern auf die individuellen historischen Figuren und deren geäußerten Gedanken eingeht. Im Zentrum der Betrachtungen werden, philologisch-literaturwissenschaftliche, geschichts- und kulturwissenschaftliche sowie dezidiert philosophische Betrachtungen stehen.

    • 16667 Advanced Seminar
      Literatur in Bild und Ton: Mediale Anverwandlungen von der Gedichtillustration bis zur künstlichen Intelligenz (Achim Küpper)
      Schedule: Sa 10:15-16:00 (Class starts on: 2025-04-26)
      Location: KL 29/111 (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      Die beiden Termine am 26.04. und 21.06. finden online statt. Der Raum KL 29/111 ist auch für diese beiden Termine gebucht, sodass Sie, die Studierenden, ihn für die Online-Teilnahme nutzen können.

      Comments

      Das Vertiefungsseminar widmet sich medialen Anverwandlungen literarischer Texte in Bild und Ton. Das historische Spektrum reicht vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Die Spannweite künstlerischer und medialer Gattungen erstreckt sich von der Gedichtillustration und -vertonung über die Literaturadaption in Film, audiovisuellen Medien, Hörspiel oder intermedialen Text-Bild-Klang-Konfigurationen bis hin zur digitalen Transformation klassischer Ausgangstexte durch die künstliche Intelligenz im 21. Jahrhundert. Eine Leitfrage des Semesters lautet: Wie wirken sich solche Anverwandlungen auf die jeweiligen Artefakte in ihrer ursprünglichen Umgebung und in ihrer neuen Gestalt aus? Unter „Anverwandlungen“ können sowohl Prozesse der Appropriation als auch der Imitation verstanden werden, wobei sich zwischen diesen beiden Enden unzählige Mischformen auftun. An der Schnittstelle von Kanon und Kreation lotet die Veranstaltung aktuelle Möglichkeiten einer Auseinandersetzung mit Kernbeständen des Curriculums unter den veränderten Voraussetzungen medialer Vernetzung und Durchdringung aus. Eine Beschäftigung mit zentralen Werken der Neueren deutschsprachigen Literaturgeschichte und ihren Anverwandlungen in multiplen Medienformaten soll gleichermaßen zu einer vertieften Kenntnis fach-, bildungs- und gesellschaftsrelevanter Schlüsseldokumente in eingehenden Analysen wie zu einer Sensibilisierung für Aspekte der Medienreflexion und der Medienkompetenz unter komparatistischen sowie didaktischen Gesichtspunkten beitragen. Ein Spezifikum des Kurses besteht in der Kombination bewährter Methoden eines Vertiefungsseminars mit einer experimentelleren Lehr- und Lernform:

      Mithilfe eines integrierten KI-Workshops sollen Wege digitaler Medienmutation literarischer Klassiker interaktiv erschlossen, am exemplarischen Übergang von einem narrativen Text zum Theaterstück erprobt und gemeinsam präsentiert werden. Dadurch gilt es zugleich Chancen und Herausforderungen der KI in der digitalisierten Medienkultur heutiger Prägung zu verhandeln. Besonderer Wert wird wie gehabt auf den interaktiven Charakter der Lehrveranstaltung gelegt. Der Unterricht basiert auf dem Konzept des „Blended Learning“ und vereint Präsenz- mit Digitalanteilen. Ein Seminarplan mit Literaturangaben, einer Liste der zu verteilenden Referatsthemen und weiteren Informationen wird zu Beginn des Semesters ausgegeben.

    • 16684 Advanced Seminar
      Emine Sevgi Özdamar (Sandra Fluhrer)
      Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: JK 31/228 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Die Körperlichkeit der Erinnerung und die nicht zu ersetzende Bedeutung von Literatur, Theater, Film und Musik für die kollektive Verständigung über historische und gegenwärtige Erfahrung stehen im Zentrum des Werks der Schriftstellerin, Theatermacherin und Schauspielerin Emine Sevgi Özdamar (*1946). Ihr autobiographischer, hochpoetischer Roman Ein von Schatten begrenzter Raum (2021) ist eine monumentale Verteidigungsschrift dieser Prinzipien, die derzeit jeden Tag nur wichtiger zu werden scheinen. Die Ich-Erzählerin des Romans führt der Militärputsch in der Türkei Anfang der 1970er Jahre in ein geteiltes Berlin – in dem der Krieg noch nah scheint und an den Theatern nach Ausdrucksformen für das Gewicht des Vergangenen wie die Widersprüche der Gegenwart gesucht wird –, ein von der politischen und künstlerischen Aufbruchstimmmung der 1970er berauschtes Paris und immer wieder auch zurück nach Istanbul. Die Reisen begleitet die Suche nach einer ästhetischen Form für die eigene Erfahrung mit der Geschichte Europas im 20. Jahrhundert als Gewaltgeschichte, aber auch mit einem Nachkriegseuropa als grandiosem künstlerischen Möglichkeitsraum, der vielleicht bereits historisch geworden ist.

       

      Stück für Stück arbeiten wir uns im Seminar gemeinsam durch Özdamars 750 Seiten starken Roman. Auszüge aus anderen Texten Özdamars sowie literarischen Referenzen ergänzen die Lektüren. Bitte beginnen Sie die Romanlektüre bereits vor Semesterbeginn. Idealerweise haben Sie den Roman vorab schon einmal ganz gelesen. Die angegebene Buchausgabe ist verpflichtend zu beschaffen. Damit wir gemeinsam konzentriert am Text arbeiten können, bitte ich Sie, im Seminar nur mit Ihrer Buchausgabe und analogem Schreibzeug zu arbeiten (ohne digitale Geräte).

       

      Zu beschaffende Textausgabe:

      Emine Sevgi Özdamar: Ein von Schatten begrenzter Raum, Berlin: Suhrkamp 2021, TB: 2023 (ISBN TB: 978-3-518-47288-0, NP 15 €)

       

      Zur Orientierung: https://www.deutschlandfunkkultur.de/georg-buechner-preistraegerin-emine-sevgi-oezdamar-literarisches-werk-100.html

       

    • 16692 Seminar
      Geschlechterforschung und Literatur des Mittelalters (Johannes Traulsen)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: KL 32/123 (Habelschwerdter Allee 45)

      Additional information / Pre-requisites

      Eine Grundlage des Seminar bildet folgendes Einführungswerk:

       Schößler, Franziska und Lisa Wille: Einführung in die Gender Studies. 2., akt., überarb. u. erw. Aufl., Berlin / Boston 2022 (De Gruyter Studium).

       [Der Text kann angeschafft werden, ist aber im Universitätsnetz auch unter https://doi.org/10.1515/9783110656541 verfügbar]

      Comments

      Die Geschlechterforschung ist heute fester Bestandteil literaturwissenschaftlicher Studiengänge. Auch in der Mediävistik spielt sie eine immer größere Rolle. Doch in vielen Seminaren bleibt wenig Zeit, um die zugrunde liegenden Theorien systematisch kennenzulernen und ihre Anwendung auf mittelalterliche Texte zu reflektieren. Hier setzt dieses Seminar an: Wir diskutieren zentrale Ansätze der Gender Studies, Queer Studies, Trans Studies und Intersektionalitätsforschung und erproben ihre Tragfähigkeit für die ältere deutsche Literatur. Anhand ausgewählter Texte untersuchen wir, welche Perspektiven sich durch die jeweiligen Theorien eröffnen – und wo ihre Grenzen liegen.

      Vorausgesetzt wird Freude an theoretischen Diskussionen und die Bereitschaft, sich mit mittelalterlichen Texten auseinanderzusetzen. Diese werden in Übersetzung bereitgestellt.

    • 17321 Proseminar
      PS-Introduction to Cultural Studies: Scottish Witches (Cordula Lemke)
      Schedule: Fr 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-25)
      Location: KL 32/102 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Scottish folktales have always been haunted by ghosts, murderers and the odd witch. Tales of witchcraft and magic have been part of the Scottish cultural memory since James VI of Scotland became James I of England and Scotland. His reign started a veritable witch craze when he accused Scottish women of riding the waves in sieves and conjuring up a storm that almost led to his and his new Danish wife’s death by drowning on their passage home to Scotland. From then on around 3000 women and men died being accused of witchcraft. Today, the campaign “Witches of Scotland” has made it their goal to remember all these women and men who died for acting as healers, for being loud or uncomfortable, or for simply being different. The texts of this seminar play a part in preserving the memory of these so-called witches. We are going to look at the various topics the texts address, at how witches are presented today and finally at the role Harry Potter plays in the debate.

      Texts:

      • Kate Foster, The King’s Witches
      • Philip Paris, The Last Witch of Scotland
      • J.K. Rowling, Harry Potter and the Philosopher’s Stone

    • 16054 Seminar
      Maria Lugones: Multiple Welten, koloniale Differnez und Geschlecht (Susanne Lettow)
      Schedule: Mo 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

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      Im Zentrum des Seminars steht die politische Philosophie und Ethik von María Lugones (1944 – 2020), die einen zentralen Beitrag zur Entwicklung feministischer und dekolonialer Theorie geleistet hat. Über ihr Theorem der „Kolonialität von Geschlecht“ hinaus, das sie in Auseinandersetzung mit der Kritik des Eurozentrismus des peruanischen Soziologen Anibal Qijano entwickelt hat, werden wir zentrale Begriffe von Lugones‘ Philosophie wie „world-travelling“, Multiplizität, zerstreute Intentionalität, komplexe Kommunikation und aktive Subjektivität analysieren und diskutieren. Vorausgesetzt wird eine Bereitschaft zu intensiver Textarbeit.

      Suggested reading

      Zur Vorbereitung: Mariana Ortega, Marìa Lugones (2019): „Carnal Disruptions: Mariana Ortega Interviews María Lugones”. In: Pedro Di Petro, Jennifer McWeeny, Shireen Roshanvaran (Hg.): Speaking Face to Face. The Visionary Philosophy of Maria Lugones, 263- 284.

    • 16242 Miscellaneous
      Das Genus Femininum und die Rolle der Frau im Indogermanischen (Matthias Fritz)
      Schedule: Fr 08:00-10:00 (Class starts on: 2025-04-25)
      Location: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)
    • 16407 Seminar
      Hedwig Dohms Werk im Kontext der Frauenbewegung in Deutschland und der literarischen Moderne (Marlene Schwarz)
      Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: KL 32/102 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

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      Hedwig Dohm zählt zu den prominenten Vertreter:innen der sich ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts formierenden bürgerlichen deutschen Frauenbewegung. Dabei zeichnet sie sich besonders durch die Radikalität und Progressivität ihrer Positionierungen aus, die nicht zuletzt in ihren Texten Ausdruck finden. Während die Aktivist:innen der sog. gemäßigten Frauenbewegung darum bemüht waren, ihre emanzipatorischen Bestrebungen mit den vermeintlich ‚natürlichen‘ Geschlechtscharakteristika der ‚Frau‘ zu vereinen, postulierte Dohm u.a. in ihrem Essay Der Frauen Natur und Recht von 1876, dass die als ‚natürlich‘ weiblich geltenden Eigenschaften auf „sociale[] und geschichtliche[] Zustände und Entwicklungen“ zurückzuführen seien. Mit Texten wie diesem stieß sie zunächst überwiegend auf Kritik, ab den 1890er Jahren dann aber immer mehr auf Zustimmung. Zeitlebens und auch nach der Wiederentdeckung Dohms im Zuge der Frauenbewegung der 1970er Jahre galt die Aufmerksamkeit jedoch vor allem ihrem essayistischen Werk. Dohms breites dichterisches Werk, das Prosatexte und Lustspiele umfasst, fand hingegen nur wenig Beachtung. Im Seminar werden wir uns sowohl einigen Essays als auch dem dichterischen Werk widmen, das nicht nur im Kontext der Frauenbewegung, sondern ebenso der literarischen Moderne um 1900 betrachtet werden soll. Hierfür werden wir vergleichend Texte anderer Autor:innen wie Fanny Lewald, Friedrich Nietzsche oder Hugo von Hofmannsthal heranziehen. Auch eine kritische Haltung gegenüber Dohms Werk soll mit Blick auf die proletarische Frauenbewegung sowie den fortschreitenden Kolonialismus entwickelt werden. 

    • 16408 Seminar
      Die Macht der Königinnen 1600/1800/2000 (Jeannie Moser)
      Schedule: Fr 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-25)
      Location: KL 32/102 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

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      Im Seminar geht es um männliche und weibliche Perspektiven auf die machtpolitische Rivalität zweier Frauen des 16. Jahrhunderts: die Königinnen Maria Stuart und Elisabeth I. Ausgehend von der Rezeption dieser historischen Figuren und ihrer künstlerischen Verarbeitung um 1800 (Friedrich Schiller) und um 2000 (Elfriede Jelinek, Josie Rourke) beleuchten wir weibliche Macht im kulturhistorischen Kontext. Dabei spannen wir den Bogen von der Frühen Neuzeit bis zu theoretischen und gesellschaftlichen Debatten der Gegenwart.


      Die Königinnen geben Anlass, über Geschlechtsidentitäten, die Realitäten und Vorstellungen weiblicher Macht sowie über ihre Allianz-Optionen nachzudenken: Welche Macht wird beansprucht, begehrt, verwehrt? Welche Bündnispolitiken sind wahrscheinlich, welche werden ausgeschlossen? Und wir werden das Blickregime selbst zum Thema machen: Welche Macht ermöglicht es, welche setzt es ins Licht, welche macht es unsichtbar?


      Das Seminar verbindet Frühe-Neuzeit-Forschung mit der Gegenwart und verschafft Zugang zu verschiedenen Formen ästhetischer Kommunikation: von Text über Theater bis hin zum Film.

    • 16415 Seminar
      Dis- und andere abilities – Disability Studies in der Literaturwissenschaft (Esther von der Osten)
      Schedule: Mo 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: JK 31/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Das englische Wort „disability“ kann sagen, dass diese eine von unzähligen diversabilities eines Körpers und einer sozialen Person ist. Das deutsche Wort „Behinderung“ wiederum kann die Frage aufwerfen, wer wen wie behindert. Inwiefern ist es bereits ein Akt der Behinderung, eine Person aufgrund der Wahrnehmung einer Differenz mit dem Wort Behinderung 'auf den Begriff zu bringen'? Inwiefern braucht es jedoch Worte und Begriffe, um politische und gesellschaftliche Veränderungen zu bewirken? Mit Begriffen und Worten arbeiten Theorie und ganz besonders Literatur, und so wird das Seminar fragen, welche Worte Literatur gibt, nimmt, verwandelt, wenn es um Behinderung geht, und wie sie das Verhältnis von Körper, Sprache und Schrift gestaltet. Welche Sprachen sprechen mit, werden vernommen, verstanden, nicht verstanden oder überhört, wenn auf den Begriff „körperlich/geistig behindert“, „stumm“, „gehörlos“ usw. gebrachte in Literatur sprechen? Wie Literatur die Vorstellungen und Begriffe befragt und in Bewegung bringt, geht einher mit ihrer Arbeit am Gedächtnis, das sich an die historischen und aktuellen Konsequenzen und Wirkungen solcher Vorstellungen erinnert.


      Wir lesen theoretische und literarische Texte, u.a. von Jeanne Benameur, Thomas Bernhard, Hélène Cixous, E.T.A. Hoffmann, Libuse Monikova, Toni Morrison, Heiner Müller, Chantal Spitz. Die endgültige Auswahl und Seminargestaltung wird zusammen mit den Teilnehmenden stattfinden, deren Anregungen gern aufgenommen werden. Zusätzlich ist ein Theaterbesuch sowie ein Filmscreening vorgesehen.

      Suggested reading

      Zur Einführung:

      Rosemarie Garland-Thomson, Extraordinary Bodies: Figuring Physical Disability in American Culture and Literature. New York 1997
      Sharon Snyder/David Mitchell: Narrative Prosthesis. Disability and the Dependencies of Discourse, Michigan 2014
      Linda Leskau, Tanja Nusser, Katherine Sorrels (Hg.): Disability in German-Speaking Europe. History, Memory, Culture. Rochester, New York 2022

    • 16645 Seminar
      Jüdische Figuren in der Kinder- und Jugendliteratur (Hadassah Stichnothe)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/228 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Jüdische Figuren sind in der Kinder- und Jugendliteratur lange Zeit nur als Fremd- und Zerrbilder oder „exotische Projektionsfläche“ (von Glasenapp 2016) präsent. Von antisemitischen Karikaturen wie Fagin in Oliver Twist bis zu philosemitischen Konstrukten, die auch kinderliterarische Darstellungen der Shoah prägen, fungieren jüdische Figuren oftmals als Verkörperung des Fremden.  Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts bildete sich eine vielfältige originäre Literatur speziell für jüdische Kinder heraus, die jüdische Identität aus der Innenperspektive heraus (be-)schreibt.

      Dieses Seminar widmet sich der Darstellung jüdischer Figuren in historischer ebenso wie transmedialer Perspektive, legt aber einen Schwerpunkt auf die Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts. Nach dem Bruch der Shoah gab es eine in Deutschland zeitlich verzögerte kinderliterarische Auseinandersetzung mit jüdischen Schicksalen während des Nationalsozialismus, die quantitativ einen großen Teil des Korpus bestimmt. Das Seminar möchte jedoch den Blick über die „children’s literature of atrocity“ hinaus weiten und die Darstellung jüdischer Figuren in der Literatur der Gegenwart untersuchen, die auch migrantische Perspektiven und widerständige Diskurse aufzeigen. Zur Lektüre werden sowohl historische Texte der 20er und 30er Jahre als auch Texte u.a. von Mirjam Pressler, Sydney Taylor, Holly-Jane Rahlens und Lena Gorelik gehören.

    • 16682 Advanced Seminar
      Kreuzberg als Topos und Schauplatz in der Gegenwartsliteratur (Robert Walter-Jochum)
      Schedule: Mo 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      „Ein ganz normaler Sonnabendmorgen in Kreuzberg … wieder mal nur Bekloppte unterwegs“, beschreibt die BSR-Straßenreinigerin Sabrina in Thorsten Nagelschmidts Roman „Arbeit“ die Szenerie, in der sie unter übrig gebliebenen Feiernden nach einer Partynacht am Schlesischen Tor ihren Dienst aufnimmt. Nagelschmidts Roman fokussiert in einer multiperspektivischen Erzählweise das Zusammentreffen verschiedener (Wahl-, Dauer- und Teilzeit-)Kreuzberger, die sich mit ganz unterschiedlichen Perspektiven der Nachtarbeit, aber auch dem Stadtteil nähern, und erschafft so ein besonderes Porträt von Kreuzberg und seinen Bewohner:innen.

      Damit ist Nagelschmidt natürlich nicht der einzige: Der Stadtteil, von dessen langen Nächten schon 1978 im Chart-Hit der Gebrüder Blattschuss geschwärmt wurde, ist nach wie vor auch literarischer Handlungsort und in seiner Mischung aus Szene, Gentrifizierung, Migrationsschwerpunkt, Mauerrandgebiet und internationalem Sehnsuchtsort ein wichtiger Topos in der Gegenwartsliteratur. Wie Kreuzberg in Texten verschiedener Gattungen beschrieben und funktionalisiert wird, wollen wir uns in diesem Seminar genauer anschauen – an Romanen (das könnten z. B. sein: Nagelschmidt: „Arbeit“, Tim Staffel: „Südstern“, Vincenzo Latronico: „Die Perfektionen“, Gerhard Henschel: „Schauerroman“, Julia Rothenburg: „Mond über Beton“, Anton Weil: „Super einsam“, Deniz Utlu: „Die Ungehaltenen“), im Lied und Rap (Peter Fox, Tristan Brusch, Ufo361, Pashanim, Juju) aber auch im Theater (Ballhaus Naunynstraße).

      Weitere und andere Textideen fürs Seminar sind willkommen, auch gern bereits vor Semesterstart per Mail. Wir stellen den abschließenden Seminarplan in der ersten Sitzung zusammen. Zur Vorbereitung empfohlen ist die Lektüre von einigen der genannten Texte, um den Leseaufwand während des Semesters zu verringern.

    • 17500 Lecture
      Theorien der Schauspielkunst II (Doris Kolesch)
      Schedule: Do 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)

      Comments

      Die Vorlesung setzt die im letzten Semester begonnene kritische Vorstellung zentraler schauspieltheoretischer Texte insbesondere des europäischen Theaters fort. Im Zentrum stehen Konzepte und Theorien der Schauspielkunst aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Die Vorlesung ist so konzipiert, dass sie auch ohne den Besuch des ersten Teils im Wintersemester 2024/5 gut verfolgt werden kann.

    • 17524 Seminar
      Theater macht Arbeit: Schlaglichter auf Theater, Ökonomie und Produktion (Friederike Oberkrome)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: SR I Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

      Comments

      „Und lasst ihn gewahren, dass ihr nicht zaubert, sondern arbeitet, Freunde“, fordert Brecht in seinen Gedichten aus dem Messingkauf. Die nur halbhoch gehängten Bühnengardinen, um die es an dieser Stelle geht, sollen dem Publikum genügend Einsicht in die Maschinerie verschaffen, um zu begreifen, wie das Geschehen vor seinen Augen hergestellt wird. Hieran anschließend, werden wir uns in diesem Seminar überblickshaft mit der Frage beschäftigen, wie Arbeitsverhältnisse und Produktionszusammenhänge im Bereich des Theaters über das letzte Jahrhundert hinweg aufgegriffen, gezeigt und verhandelt wurden. Welche Arbeits- und Produktionszusammenhänge finden Eingang auf die Bühne? In welchen Formaten wird Arbeit verhandelt und wie und von wem wird diese repräsentiert? Wie wird Theaterarbeit selbst auf der Bühne vorgestellt? Und inwiefern verändert sich Theatermachen, wenn es als Arbeit begriffen wird? Um in das Thema einzusteigen, lesen und diskutieren wir zunächst einschlägige Texte zum durchaus widersprüchlichen Verhältnis von Kunst bzw. Theater und Arbeit. Im weiteren Verlauf werden wir uns schlaglichtartig mit konkreten Gegenständen befassen. Zu denken wäre bspw. an das Arbeitertheater der 1920er Jahre, als dessen namhaftester Vertreter Erwin Piscator gelten kann. Aber auch Dramatikerinnen wie Anna Gmeyner, Lu Märten oder Ernst Rosmer (Pseudonym von Elsa Bernstein-Porges) engagierten sich mit ihren Zeitstücken in der Weimarer Republik sowie schon um die Jahrhundertwende für die Belange der Arbeiterschaft, insbesondere der tätig werdenden Frauen. Weitere Themenkomplexe, denen wir uns im Seminar annähern wollen, sind u.a. die Produktionsbedingungen in der DDR, das Theaterschaffen von sogenannten „Gastarbeiter*innen“, die in der Folge des 1961 mit der Türkei abgeschlossenen Anwerbeabkommens nach Westdeutschland kamen, theatrale Verhandlungen von Haus- und Sorgearbeit, Theaterarbeit als literarische bzw. als Verlagsarbeit, sowie die Produktionsbedingungen in der sogenannten Freien Szene.

  • History of Knowledge - Module A

    7175aB5.1
    • 16036 Seminar
      Heideggers Sein und Zeit (Teil 2) (Janis Walter)
      Schedule: Di 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Comments

      In diesem Seminar lesen und erarbeiten wir gemeinsam den zweiten Teil von Heideggers ‘Sein und Zeit‘. Das Seminar baut auf einer intensiven Auseinandersetzung mit dem ersten Teil auf.

    • 16038 Seminar
      Einführung in Kants Kritik der reinen Vernunft (Ansgar Seide)
      Schedule: Mo 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Comments

      Kants „Kritik der reinen Vernunft“ gilt als eines der bedeutendsten und einflussreichsten Werke der Philosophiegeschichte. In ihr unterzieht Kant die traditionelle Metaphysik einer umfangreichen Kritik und entwickelt seine eigene transzendentalphilosophische Position, mit der er die Metaphysik und die Erkenntnistheorie revolutioniert.

      Wir werden uns in diesem Seminar vor allem mit den Vorreden und den Einleitungen (jeweils der ersten und der zweiten Auflage) der „Kritik der reinen Vernunft“ beschäftigen, um einen Einstieg in Kants theoretische Philosophie zu erlangen. In diesen Teilen entwickelt Kant wichtige Grundbegriffe und Leitideen seiner Konzeption, die für das Verständnis des gesamten Werkes zentral sind.

      Suggested reading

      Sie haben die Wahl zwischen verschiedenen Ausgaben der „Kritik der reinen Vernunft“ (z.B. von Meiner, Suhrkamp, deGruyter), wobei dringend darauf zu achten ist, dass die benutzte Ausgabe die Paginierung der beiden Auflagen (A- und B-Auflage) der Akademie-Ausgabe enthält.

    • 16039 Seminar
      Descartes: Meditationen (Ansgar Seide)
      Schedule: Di 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Comments

      In seinen „Meditationes de prima philosophia“ verfolgt René Descartes (1596-1650) das Ziel, die Existenz Gottes und die Unsterblichkeit der Seele zu beweisen. Im Verlauf seiner hierfür angestellten Betrachtungen berührt er wichtige metaphysische und erkenntnistheoretische Themen, die eine große wirkungsgeschichtliche Relevanz entfaltet haben. Hierzu zählen etwa der von Descartes vertretene Substanzendualismus und die in der ersten Meditation entwickelte Argumentation für einen radikalen Außenweltskeptizismus, den Descartes im Verlauf der Schrift durch den Beweis der Existenz Gottes zu überwinden beansprucht. Wir werden im Seminar den Text gründlich lesen und die Positionen und Argumente Descartes’ ausführlich rekonstruieren.

      Suggested reading

      Es gibt verschiedene gut brauchbare Ausgaben des Textes der Meditationen, insbesondere vom Meiner-Verlag und vom Reclam-Verlag.

    • 16052 Seminar
      Hannah Arendt, Vita activa (Jan Slaby)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Additional information / Pre-requisites

      Semesterbegleitend wird ein Hausarbeitsexposé verlangt, das Teil der „aktiven Teilnahme“ sein wird. Vorgesehen ist zudem die Bildung von festen Studiengruppen mit vier oder fünf Personen. Gelesen wird die deutsche Fassung des Buches (Taschenbuchausgabe im Piper-Verlag, München, 16 € - bitte anschaffen).

      Comments

      In diesem Lektüreseminar zum Hauptwerk Hannah Arendts geht es einerseits um eine Einführung in Arendts Denken insgesamt, andererseits um die Frage nach der Aktualität Arendts insbesondere für das Denken des Politischen und für die Verhältnisbestimmung von Philosophie und Politik. Das Augenmerk unserer Interpretation wird zudem auf Arendts Handlungstheorie, ihrer politischen Philosophie sowie ihrem Verständnis des menschlichen Geistes liegen. Ferner werden wir methodologische Fragen behandeln, insbesondere zu Arendts Art der Begriffsverwendung und zu ihren Rückgriffen auf Quellen aus der antiken Philosophie. Im Mittelpunkt steht intensive Textarbeit. Die Teilnehmenden sollen auf dem Weg kurzer Textkommentierungen und kritischer Fragen zu einzelnen Passagen frühzeitig zur Konzeption eigener Schreibprojekte geführt werden.

    • 16057 Seminar
      Ethik des Wissens (Katharina Naumann)
      Schedule: Mo 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Comments

      Prozesse der Wissensproduktion und des Wissenserwerbs finden selten in Isolation statt, sondern vielmehr im Austausch mit anderen. Daher haben soziale Prozesse und Machstrukturen sowohl Einfluss darauf, was als (relevantes) Wissen anerkannt wird als auch darauf, wer als glaubwürdige:r Informant:in gilt. Dies zeigt sich nicht nur im persönlichen Austausch mit anderen, sondern auch in gesellschaftlichen Diskursen und in der Wissenschaft. Vor diesem Hintergrund ergeben sich zahlreiche interessante Fragen an der Schnittstelle von Ethik und Erkenntnistheorie, denen wir im Seminar nachgehen, wobei wir u.a. folgende Themen behandeln: Epistemische Ungerechtigkeit, Gaslighting, weißes Nichtwissen, Cancel Culture, Fake News, Wissenschaftsskepsis und Wissenschaftsfreiheit.

    • 16323 Practice seminar
      Boethius, De consolatione philosophiae (Lars Reuke)
      Schedule: Do 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      In diesem Seminar wollen wir in kursorischer Lektüre den berühmten prosimetrischen Text Trost der Philosophie des Boethius lesen. Boethius beschreibt hier, wie die Philosophie, die als sprechende Figur im Text auftaucht, dem an der Seele erkrankten Gefangenen Boethius Linderung und Trost liefert. Wir wollen diesen Text vor allem in Hinblick auf seinen philosophischen Inhalt lesen, aber auch seine kunstvolle literarische Gestaltung, die Prosa und metrische Passagen vereint, untersuchen.

    • 16645 Seminar
      Jüdische Figuren in der Kinder- und Jugendliteratur (Hadassah Stichnothe)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/228 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Jüdische Figuren sind in der Kinder- und Jugendliteratur lange Zeit nur als Fremd- und Zerrbilder oder „exotische Projektionsfläche“ (von Glasenapp 2016) präsent. Von antisemitischen Karikaturen wie Fagin in Oliver Twist bis zu philosemitischen Konstrukten, die auch kinderliterarische Darstellungen der Shoah prägen, fungieren jüdische Figuren oftmals als Verkörperung des Fremden.  Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts bildete sich eine vielfältige originäre Literatur speziell für jüdische Kinder heraus, die jüdische Identität aus der Innenperspektive heraus (be-)schreibt.

      Dieses Seminar widmet sich der Darstellung jüdischer Figuren in historischer ebenso wie transmedialer Perspektive, legt aber einen Schwerpunkt auf die Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts. Nach dem Bruch der Shoah gab es eine in Deutschland zeitlich verzögerte kinderliterarische Auseinandersetzung mit jüdischen Schicksalen während des Nationalsozialismus, die quantitativ einen großen Teil des Korpus bestimmt. Das Seminar möchte jedoch den Blick über die „children’s literature of atrocity“ hinaus weiten und die Darstellung jüdischer Figuren in der Literatur der Gegenwart untersuchen, die auch migrantische Perspektiven und widerständige Diskurse aufzeigen. Zur Lektüre werden sowohl historische Texte der 20er und 30er Jahre als auch Texte u.a. von Mirjam Pressler, Sydney Taylor, Holly-Jane Rahlens und Lena Gorelik gehören.

    • 16677 Advanced Seminar
      Architektur in Literatur (18.–21. Jh.) (Magdalena Fricke)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Das Seminar befasst sich mit der Architektur als literarischem Gegenstand in deutschsprachigen Texten von Johann Wolfgang Goethe bis Frank Witzel. Anhand ausgewählter Schriften wird untersucht, wie (imaginäre) Bauwerke und die Baukunst als solche dargestellt werden. Im gemeinsamen Gespräch behandeln wir die Struktur und Funktion solcher Darstellungen und erkunden das Wechselverhältnis zwischen der Raumkunst Architektur und der Zeitkunst Literatur.

       

      Gelesen werden unter anderem Texte von Theodor Fontane, Siegfried Kracauer, Walter Benjamin, Nelly Sachs, Alfred Döblin, Brigitte Reimann und Stefan Heym.

    • 16690 Seminar
      Das Lalebuch (Ralf Schlechtweg-Jahn)
      Schedule: Do 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: JK 26/101 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Das Lalebuch vom Ende des 16. Jh. ist die Vorlage der heute besser bekannten Schildbürgerstreiche. Die Lalen sind eigentlich die weisesten Menschen auf Erden, die aber, eben aufgrund ihrer Weisheit, ständig von den großen Herren der Welt als Berater an ihre Höfe gerufen werden. Um sich endlich den eigenen Hauswirtschaften widmen zu können, beschließen sie, sich dumm zu stellen – und werden es dann mehr und mehr wirklich.
      Der Text weist einige Ähnlichkeiten zu Thomas Morus Utopia auf, nämlich grundsätzlich in der Frage, ob ein utopisches, anderes Leben möglich ist, weshalb wir uns ergänzend auch mit der Utopia beschäftigen werden.
      Textgrundlage:
      Das Lalebuch. Nach dem Druck von 1597 mit den Abweichungen des Schiltbürgerbuches von 1598 und zwölf Holzschnitten von 1680. Hrsg. v. Stefan Ertz. Stuttgart 1970 (= RUB 6642/43)
      Thomas Morus: Utopia. Übersetzt von Gerhard Ritter. Nachwort von Eberhard Jäckel. Stuttgart 1983 (= RUB 513)

    • 16808 Seminar
      Wasser (Matthias Hüning)
      Schedule: Termine siehe LV-Details (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: JK 31/227 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Wasser wird immer dann zum Thema, wenn es davon zuviel (Überströmungen) oder zuwenig (Dürre) gibt. Beide Aspekte werden oft im Zusammenhang mit Klimawandel besprochen. Wir wollen uns in diesem Seminar mit Diskursen über Wasser beschäftigen. Wie wird in den Medien über Wasser berichtet? Wie wird über Wasser als Lebengrundlage gesprochen und geschrieben? Wie werden Bedrohungsszenarien beschrieben und/oder inszeniert?

      In Deutschland wird Wasser vor allem bei Überströmungen zum Thema (Stichwort Ahrtal). In den Niederlanden jährt sich gerade die große Hochwasserkatastrophe in Overijssel (1825). Dort wird (der Kampf gegen das) Wasser als identitätsstiftendes Merkmal gesehen. In Südafrika gibt es immer wieder Wasserknappheit und in Städten wie Kapstadt wird sogar Leitungswasser manchmal rationiert. In Kalifornien gab es Anfang 2025 zu wenig Wasser, um die Brände löschen zu können.

      Wir wollen uns auch die Diskurse über die Meere anschauen. Das Ansteigen des Meeresspiegels wird als eine große Bedrohung gesehen, ebenso wie die Verschmutzung durch Plastikmüll.

      Den theoretischen Rahmen des Seminars bilden linguistische und kulturwissenschaftliche Arbeiten, die in den vergangenen Jahren unter Stichworten wie ‘Ökolinguistik’ und ‘Blue Humanities’ veröffentlicht worden sind.

    • 17524 Seminar
      Theater macht Arbeit: Schlaglichter auf Theater, Ökonomie und Produktion (Friederike Oberkrome)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: SR I Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

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      „Und lasst ihn gewahren, dass ihr nicht zaubert, sondern arbeitet, Freunde“, fordert Brecht in seinen Gedichten aus dem Messingkauf. Die nur halbhoch gehängten Bühnengardinen, um die es an dieser Stelle geht, sollen dem Publikum genügend Einsicht in die Maschinerie verschaffen, um zu begreifen, wie das Geschehen vor seinen Augen hergestellt wird. Hieran anschließend, werden wir uns in diesem Seminar überblickshaft mit der Frage beschäftigen, wie Arbeitsverhältnisse und Produktionszusammenhänge im Bereich des Theaters über das letzte Jahrhundert hinweg aufgegriffen, gezeigt und verhandelt wurden. Welche Arbeits- und Produktionszusammenhänge finden Eingang auf die Bühne? In welchen Formaten wird Arbeit verhandelt und wie und von wem wird diese repräsentiert? Wie wird Theaterarbeit selbst auf der Bühne vorgestellt? Und inwiefern verändert sich Theatermachen, wenn es als Arbeit begriffen wird? Um in das Thema einzusteigen, lesen und diskutieren wir zunächst einschlägige Texte zum durchaus widersprüchlichen Verhältnis von Kunst bzw. Theater und Arbeit. Im weiteren Verlauf werden wir uns schlaglichtartig mit konkreten Gegenständen befassen. Zu denken wäre bspw. an das Arbeitertheater der 1920er Jahre, als dessen namhaftester Vertreter Erwin Piscator gelten kann. Aber auch Dramatikerinnen wie Anna Gmeyner, Lu Märten oder Ernst Rosmer (Pseudonym von Elsa Bernstein-Porges) engagierten sich mit ihren Zeitstücken in der Weimarer Republik sowie schon um die Jahrhundertwende für die Belange der Arbeiterschaft, insbesondere der tätig werdenden Frauen. Weitere Themenkomplexe, denen wir uns im Seminar annähern wollen, sind u.a. die Produktionsbedingungen in der DDR, das Theaterschaffen von sogenannten „Gastarbeiter*innen“, die in der Folge des 1961 mit der Türkei abgeschlossenen Anwerbeabkommens nach Westdeutschland kamen, theatrale Verhandlungen von Haus- und Sorgearbeit, Theaterarbeit als literarische bzw. als Verlagsarbeit, sowie die Produktionsbedingungen in der sogenannten Freien Szene.

    • 17528 Seminar
      Das Theateruniversum des "dunklen" Genies. Zum 150. Geburtstag von Vsevolod Meyerhold (Swetlana Lukanitschewa)
      Schedule: Fr 10:00-14:00, zusätzliche Termine siehe LV-Details (Class starts on: 2025-04-25)
      Location: SR IV Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

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      Am 9. Februar 2024 jährte sich der Geburtstag des impulsreichsten russischen Theateravantgardisten, des „flexibelste[n] Meisters der russischen Bühne und glanzvollste[n] aller ihrer Umgestalter“, des „dunklen“ Genies Vsevolod Meyerhold zum 150. Mal. Mitte der ersten Dekade des 20. Jahrhunderts schaltete sich Meyerhold - bis 1903 ein erfolgreicher Schauspieler am illusionistischen Moskauer Künstlertheater - in die Polemik gegen seinen Lehrer Stanislavskij ein. Unter den Forderungen, die Meyerhold an das „Theater der Zukunft“ gestellt hatte, war die Abschaffung der sogenannten „vierten Wand“, die im Künstlertheater die Bühne und den Zuschauerraum trennen sollte, sowie die Absage an das Text-Modell, das dem psychologisch-realistischen Theater zugrunde lag, zugunsten des Performance-Modells. Nach der Oktoberrevolution von 1917 trat Meyerhold der Kommunistischen Partei bei und schloss sich der damals noch geringen Zahl der Fachmänner an, die der neuen Macht ihre Zusammenarbeit angeboten hatten. Eines der kurzlebigen Projekten Meyerholds, das auf die Erschaffung des neuen Theaters und des neuen Schauspielers zielte, sollte ganz im Geiste der Zeit „Theateroktober“ heißen. In den beginnenden 1920er Jahren arbeitete Meyerhold an der Entwicklung der sogenannten Biomechanik - eines neuen Ausbildungssystems für Schauspieler - und setzte seinen theaterästhetischen Entwurf auf der Bühne seines Meyerhold-Theaters (GosTIM) um. Im Seminar soll anhand der Schriften Meyerholds und der Zeitdokumente sowie der Vertiefung in die Kunstdiskurse der 1910er und 1920er Jahre ein Blick auf die verschiedenen Phasen der Entwicklung des theaterästhetischen Konzeptes des Meisters geworfen werden.

    • 17618g Seminar Cancelled
      Kritische Theorie des Films (Jonas Nestroy)
      Schedule: Do 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: K 031 Seminarraum (Anbau Cinepoetics) (Grunewaldstr. 35)

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      „Hilflos die Frage, ob der Film Kunst sei oder nicht.“, schrieb Theodor W. Adorno 1966 in seinem Aufsatz Die Kunst und die Künste. Damit drückte er die Widersprüchlichkeit aus, mit der die Kritische Theorie der Frankfurter Schule, zu der sich auch der Theoretiker Walter Benjamin zählen lässt, auf den Film als Kunstform in der kapitalistischen Gesellschaft blickte. Verstanden Benjamin und Adorno den Kapitalismus als bürgerliche Gesellschaft im Widerspruch, die ihre Ideale gleichzeitig verwirklicht und unterwandert, theoretisierten sie den Film als vielleicht die paradigmatische Kunst dieser Gesellschaftsform: Auf der einen Seite ermöglichte die Erfindung der filmischen Technik neue Möglichkeiten ästhetischer Erfahrung und steht damit ein für die bürgerliche Freiheit der zivilisatorischen Entwicklung kreativer Potenziale, wie sie etwa schon Kant oder Hegel konzipierten. Auf der anderen Seite scheint die Funktionsweise des Films aber auch nicht mehr adäquat mit den traditionellen Kunstvorstellungen der idealistischen Philosophie begriffen werden zu können. Die Kritische Theorie antwortete auf diesen Widerspruch durch die intellektuelle Auseinandersetzung mit dem politischen Projekt des Marxismus. So formulierte Adorno gegenüber der damaligen Promovierenden und heutigen Filmwissenschaftlerin Heide Schlüpmann in einem Brief aus dem Jahr 1969, dass „in der kritischen Theorie der Marxismus – ohne dass er aufgeweicht würde – sich selbst kritisch reflektieren muss.“ In diesem Seminar soll durch gemeinsame Textlektüre ein Verständnis für diese Position der Kritischen Theorie erarbeitet werden und dabei nicht zuletzt rekonstruiert werden, wie ein bestimmtes Verständnis der filmischen Kunstform aus der Perspektive des Marxismus ausgesehen hat. Gelesen werden dafür vor allem zentrale Texte von Theodor W. Adorno und Walter Benjamin zum Film und zur Kunst. Aber auch Positionen aus ihrem intellektuellen Umfeld (z.B. Arnold Hauser, Clement Greenberg, Jürgen Habermas) und natürlich aus den radikal-bürgerlichen Ästhetiktheorien, an denen sie sich abarbeiteten (z.B. Immanuel Kant und G. W. F. Hegel). Vorausgesetzt für eine aktive Teilnahme wird deshalb eine Lesebereitschaft, die gewillt ist, die z.T. etwas längere Lektüre aufmerksam zu verfolgen.

    • 16022 Seminar
      Platon: Frühdialoge (Christian Strub)
      Schedule: Mo 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

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      Im Seminar soll anhand der Lektüre einiger Frühdialoge Platons neben der Rekonstruktion der Argumentationsstruktur der jeweiligen Dialoge der -- in letzter Zeit verstärkt diskutierten -- Frage nachgegangen werden, welche Rolle die Schilderung der lebensweltlichen Umstände der (fiktionalen) philosophischen Argumentationen für die Gesamtaussage des Textes spielt.

      Suggested reading

      Literatur wird zu Beginn des Seminars bekannt gegeben.

    • 16033 Seminar
      Schellings Freiheitsschrift (Dina Emundts)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Information for students

      Die Veranstaltung wird zusammen mit Jan Kerkmann durchgeführt.

      Additional information / Pre-requisites

      In dem Seminar wird eine regelmäßige Teilnahme erwartet, für die aktive Teilnahme müssen 2 Sitzungen schriftlich vorbereitet werden, in diesen Sitzungen müssen Sie auch anwesend sein.

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      In dem Seminar werden wir Schellings Freiheitsschrift (Untersuchungen über das Wesen der menschlichen Freiheit aus dem Jahre 1809) behandeln. Der Text zur Erklärung und Begründung der Möglichkeit menschlicher Freiheit ist spannend und er war (u.a. auf Heideggers Philosophie) sehr einflussreich. Aber er ist auch schwer zu verstehen. Schelling behandelt bei diesem Thema viele metaphysische und theologische Fragen. Es wird daher die Bereitschaft erwartet, sich mit diesem Text konzentriert und kritisch auseinanderzusetzen.

    • 16035 Seminar
      Wittgensteins Philosophische Untersuchungen (Elena Romano)
      Schedule: Do 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Additional information / Pre-requisites

      Die Kenntnis der englischen Sprache wird vorausgesetzt.

      Comments

      Wittgensteins Gedanken, die 1953 posthum unter dem Titel ”Philosophische Untersuchungen” veröffentlicht wurden, “betreffen viele Gegenstände: Den Begriff der Bedeutung, des Verstehens, des Satzes, der Logik, die Grundlagen der Mathematik, die Bewußtseinszustände und Anderes.” (PU, Vorwort) Die ”Philosophischen Untersuchungen” stellen das fundamentale Werk von Wittgensteins philosophischer Rückkehr zur Philosophie nach der Ablehnung des ”Tractatus Logico-Philosophicus” dar. Im Zentrum des Seminars steht Wittgensteins Text, der in thematische Felder unterteilt und diskutiert wird. Die Probleme, die uns insbesondere beschäftigen werden, kreisen um die Natur der Bedeutung, die Begriffe des Sprachspiels und der Familienähnlichkeiten, Wittgensteins grundlegende Auffassung der Philosophie, das Problem des Regelfolgens und die Möglichkeit einer Privatsprache.

      Suggested reading

      Baker, G. P., Hacker, P. M. S. (2009), ”Wittgenstein. Rules, Grammar and Necessity”; Blackwell, Oxford; - (2005), ”Wittgenstein: Understanding and Meaning”; Blackwell, Oxford;

      Ginsborg, H. (2020), “Wittgenstein on Going On”; in: Canadian Journal of Philosophy, 50(1); pp. 1–17; - (2011), “Primitive Normativity and Skepticism about Rules”; in: The Journal of Philosophy, 18(5); pp. 227—254;

      Kripke, S. (1982), ”Wittgenstein on Rules and Private Language”; Blackwell, Oxford;

      Kusch, M. (2006), ”A Sceptical Guide to Meaning and Rules. Defending Kripke’s Wittgenstein”; Acumen, Chesham;

      Monk, R. (1991), ”Ludwig Wittgenstein. The Duty of Genius”; London: Vintage;

      Schroeder, S. (2006), ”Wittgenstein”; Cambridge: Polity.

    • 16045 Seminar
      Die Philosophie des 20. Jahrhunderts (Werner Kogge)
      Schedule: Do 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Comments

      Das 20. Jahrhundert brachte eine massive Parzellierung der Philosophie hervor. Es bildeten sich unterschiedliche Hauptströmungen heraus, die sich voneinander zunehmend entfremdeten und oft sogar feindlich gegenüberstanden. Eine intellektuelle Sozialisation in einer dieser Strömungen brachte es oft mit sich, dass andere philosophische Ansätze und Denkstile unverständlich schienen oder überhaupt aus dem Spektrum der jeweiligen Wahrnehmung verschwanden. Dies gilt nicht nur für die Kluft zwischen analytischer („angelsächsischer“) Philosophie einerseits und phänomenologisch-hermeneutischer („kontinentaler“) Philosophie andererseits, sondern beispielsweise auch für die Aufspaltung der logisch-empiristischen Tradition in ‚normalsprachlich‘ und ‚logizistisch‘ orientierte Denkschulen – bedingt durch unterschiedliche Auslegungen der Philosophie Wittgensteins; oder auch die Auspaltung phänomenoloisch-hermeneutischen Denkens in diskursanalytische und dekonstruktivistische Ansätze, bedingt durch unterschiedliche Rekurse auf Nietzsche, Freud und Marx. Vor diesem Hintergrund zielt das Seminar darauf, einen Überblick zu gewinnen. Wir werden uns eine Art Landkarte der Philosophie des 20. Jahrhunderts erarbeiten. Dazu werden wir, ausgehend von der Diskurslage um 1900, zentrale Primärtexte in Ausschnitten lesen und uns verdeutlichen, welche traditionsbildenden Weichenstellungen in ihnen lagen. Ziel des Seminars ist es schließlich, ein fundiertes und differenziertes Bild davon zu bekommen, welches Erbe die Philosophie des 20. Jahrhunderts dem gegenwärtigen Denken hinterließ.

    • 16244 Miscellaneous
      Lateinische Epigraphik (Ulrike Jansen)
      Schedule: Mo 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      ACHTUNG: Die erste Sitzung findet nicht statt, die Veranstaltung beginnt erst am 28.4. Bitte melden Sie sich per Mail (jansen@bbaw.de) für die Veranstaltung an.

      Comments

      Kommentar: Die lateinische Epigraphik erschließt mit den lateinischen Inschriften unmittelbare Zeugnisse des Lebens der antiken römischen Welt. Die Inschriften wurden in Stein gemeißelt, auf Bronzetafeln eingraviert, an Hauswände geritzt oder gemalt, auf Amphoren gepinselt und in Wachtäfelchen geritzt. Die Studierenden werden mit der Geschichte der lateinischen Epigraphik, mit epigraphischen Quellen sowie mit den wissenschaftlichen Arbeitsmethoden in der Epigraphik vertraut gemacht. Im Mittelpunkt stehen die verschiedenen Inschriftengattungen anhand ausgewählter lateinischer Inschriften. Ein Besuch der Arbeitsstelle ‚Corpus Inscriptionum Latinarum‘ der BBAW und Museumsexkursionen zu epigraphischen Sammlungen sind geplant.

      Suggested reading

      Literaturempfehlungen: Knud Paasch Almar, Inscriptiones Latinae. Eine illustrierte Einführung in die lateinische Epigraphik, Odense 1990; Leonhard Schumacher, Römische Inschriften. Lateinisch/Deutsch, Stuttgart 2011; Alison E. Cooley, The Cambridge manual of Latin epigraphy, Cambridge [u. a.], 2012; Manfred G. Schmidt, Lateinische Epigraphik: eine Einführung, 3., durchges. Aufl., Darmstadt 2015; Bruun, Christer; Edmondson, Jonathan C. (Hrsg.), The Oxford handbook of Roman epigraphy, New York 2018.

    • 16320 Lecture
      Geschichte der Naturphilosophie (Lars Reuke)
      Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: KL 29/207 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Natur (phýsis, natura) ist einer der zentralen Begriffe, mit denen Menschen die Welt kategorisieren. Was aber genau unter dem Begriff „Natur“ zu verstehen ist, bleibt oftmals unklar. In der Vorlesung soll versucht werden, anhand eines historischen Durchgangs den Naturbegriff zu präzisieren. Dabei werden – jeweils mithilfe verschiedener philosophiehistorischer Positionierungen – einige zentrale Fragestellungen der Naturphilosophie bearbeitet werden. Unter anderem sind dies: Was heißt es, dass die Natur Gesetzen folgt? Wie ordnen wir die Natur und gibt es in ihr eine Ordnung, die unabhängig von menschlichen Bemühungen um diese Ordnung ist? Was sind Raum und Zeit? Ist Materie einfach nur unbelebte Masse? Wie kommt Geist und Selbstbezug in die Natur? Ist sie gar grundständig beseelt und belebt? Hat die Natur ein Ziel?

    • 16321 Seminar
      Die Tradition des Panpsychismus (Lars Reuke)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/125 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Der Panpsychismus stellt die These auf, dass alles Existierende schon immer beseelt ist. In der gegenwärtigen Philosophie des Geistes hat diese Theorie seit einiger Zeit wieder etwas Auftrieb erhalten, kann sie doch die für die Mainstream-Theorien des Naturalismus und Materialismus charakteristische Erklärungslücke zwischen subjektiv-geistigen und objektiv-materiellen Phänomen schließen. Ausgehend von einem zentralen Text Galen Strawsons wollen wir uns der Geschichte dieser These zuwenden und dazu Texte von Platon, Marsilio Ficino, Giordano Bruno, Anne Conway, Denis Diderot und anderen lesen. Zudem soll, wenn noch Zeit bleibt, ein Blick in die zeitgenössische Kritik am Panpsychismus geworfen werden.

    • 16322 Practice seminar
      Thomas von Aquin, De anima (Lars Reuke)
      Schedule: Mi 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Eine der wirkmächtigsten Theorien der Seele im Ausgang von der aristotelischen Philosophie stammt von Thomas von Aquin, der die Seele als die Form des Körpers begreift. Anders als unser heutiger Begriff der Seele, der zum einen vor allem auf das innere Erleben von Menschen abhebt und nicht selten auch mit eher esoterischen Ansichten verbunden wird, ist dieser Begriff in der aristotelischen Tradition, zu der auch Thomas zählt, ein technischer Begriff zur Analyse von Lebewesen: Die Seele umfasst also nicht nur Geistiges, sondern nicht zuletzt auch die vegetativen und sensitiven Vermögen der Lebewesen. Wir wollen im Seminar eine Auswahl an Texten des Thomas zur Seele lesen. Dabei werden die beiden Summen, die Quaestiones disputatae sowie Thomas’ Kommentar zur De anima-Schrift des Aristoteles untersucht werden.

    • 16324 Seminar
      Atome, Erkenntnis und Freiheit - Pierre Gassendi und Descartes (Juliane Küppers)
      Schedule: Mo 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: JK 31/125 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Pierre Gassendi gehört zu den bis heute einflussreichsten Philosophen des 17. Jahrhunderts (vor allem in der Naturphilosophie und Erkenntnistheorie), ist aber fast völlig unbekannt. Er hat die Vorstellung, dass Materie aus Atomen – distinkten unteilbaren Partikeln – besteht, als ernstzunehmende naturwissenschaftliche Hypothese wirkmächtig ausgearbeitet; erkenntnistheoretisch einen pragmatischen Skeptizismus vertreten, der absolute und gesicherte Wahrheiten ablehnt; und mit seiner regen Vernetztheit in der republic of letters (der scientific community des 17. Jh.) dem britischen Empirismus den Weg bereitet.

      Die Gründe für seine heutige relative Unbekanntheit sind vor allem die philosophiehistorische Übermacht seines Zeitgenossen und Antagonisten René Descartes (auch in der Forschung und universitären Lehre) – und trivial, aber ausschlaggebend: die bis heute völlig unzureichende Übersetzung und Edierung seiner im Original lateinischsprachigen Schriften in moderne Sprachen. In diesem Seminar lesen wir daher größtenteils englische Übersetzungen, weil auf Deutsch schlicht noch nicht viel publiziert ist.

      Sicherlich ist Gassendi auch schwer in übliche Kategorien einzuordnen: Ein katholischer französischer Priester, der sich für die Rehabilitierung des moralisch verrufenen Epikureismus sowie für einen pragmatischen Skeptizismus eingesetzt hat; ein Gegenspieler Descartes‘, der wesentlich mehr Wirkmacht im englischsprachigen Raum im britischen Empirismus – u.a. bei Hobbes, Locke, bis hin zu Hume – entfaltet hat als in der sogenannten Kontinentalphilosophie; und ein Ethiker, der seinen christlichen Glauben überzeugend mit dem epikureischen Streben nach Glück verbinden konnte. 

      In diesem Seminar lesen und besprechen wir Gassendis wirkmächstigste Schriften und ihre Quellen. Zunächst werfen wir einen Blick auf die antiken Vorläufer seiner Naturphilosophie, die epikureische Atomlehre und deren empiristische Erkenntnistheorie sowie die der Skeptizisten. Dann lesen wir Gassendis Ablehnung der bis ins 17. Jahrhundert vorherrschenden aristotelischen Schultradition (englisch), seine Auseinandersetzung mit Descartes um rationalistische vs. empiristische Erkenntnistheorie (deutsch) sowie schließlich seine Ausarbeitung einer der Wissenschaft des 17. Jh. angemessenen grundlegenden Materietheorie als Erklärung für alle Vorgänge des Kosmos (englisch). Mit der Lektüre seiner daraus resultierenden Ethik, Politik- und Gesellschaftstheorie (englisch), die u.a. Spuren in der Idee des pursuit of happiness in der US-Verfassung hinterlassen hat, beenden wir das Seminar.

      Im Laufe des Semesters werden wir begleitend auch die Praxis der Philosophiegeschichtsschreibung besprechen: warum einige Philosophen mehr überliefert, erforscht und gelehrt werden und andere weniger.

      Obligatorische Textausgaben und/oder Sekundärliteratur müssen Sie vorab nicht organisieren. Die Semesterlektüre wird über Blackboard gestellt.

    • 16325 Practice seminar
      Philosophierende Frauen in der Frühen Neuzeit (Benjamin Wallura)
      Schedule: Mo 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Wissen ist Macht. Seit jeher wird Wissen gehütet und ist oftmals nur innerhalb geschlossener, elitärer Kreise weitergegeben und verhandelt worden. Die Gesellschaft des frühneuzeitlichen Europa war eine ungleiche Gesellschaft; eine Ungleichheit, die sich nicht nur in Klassenverhältnissen ausdrückte. Insbesondere Bildung und Alphabetisierung waren – auch in der Aristokratie – nicht selten ein Privileg der Wenigen und zumeist ausschließlich Männern vorbehalten. Im 16., 17., und 18. Jahrhundert beginnt sich diese Ausschließlichkeit jedoch durch eine ganze Reihe sehr verschiedener gelehrter Akteurinnen zu verändern. Frauen, im Rahmen der jeweiligen gesellschaftlichen Möglichkeiten, die sich ihnen boten, eroberten kleine Territorien des gelehrten Wissens und behaupteten sich darin – sowohl mit Zustimmung wie Ablehnung durch männliche Gelehrte.

      Das Seminar richtet sich an Studierende der Klassischen Philologie, Vergleichenden Literaturwissenschaften, Geschichtswissenschaften und Philosophie. Im Seminar werden wir in Original und Übersetzung Texte von und über philosophierende und gelehrte Frauen der Frühen Neuzeit lesen, diese historisch einordnen und interpretieren. Unser Kanon wird – in geeigneten Auszügen – die Werke streifen von Autor*innen wie Erasmus, Marie le Jars de Gournay, Juan Luiz Vives, Sibylla Schwarz, Anna Maria von Schurmann, Sophie Elisabet Brenner, Otto Sperling, Sebastian Kortholt, Lady Worthley Montague, Laura Bassi, Damaris Masham, Émilie du Châtelet, Lady Margeret Cavendish, Lady Ann Conway, Geneviève Thiroux d’Arconville, Francois Pourlain de la Barre und andere gelehrte Persönlichkeiten.

      Ziel ist es, anhand beispielhafter Themen der frühneuzeitlichen Gelehrsamkeit, zu einem eingehenden historischen Verständnis von Geschlechterrollen innerhalb dieser frühneuzeitlichen Gelehrsamkeit zu gelangen. Durch die Lektüre unserer Textauswahl, die sowohl Frauen wie Männer umfassen wird, wollen wir versuchen, zu einer relativ breit angelegten Perspektive auf weibliche Gelehrsamkeit in der Frühen Neuzeit zu gelangen; eine Perspektive, die sich nicht nur beim Feststellen von Unterdrücker-Unterdrückten-Verhältnissen stehen bleibt, sondern auf die individuellen historischen Figuren und deren geäußerten Gedanken eingeht. Im Zentrum der Betrachtungen werden, philologisch-literaturwissenschaftliche, geschichts- und kulturwissenschaftliche sowie dezidiert philosophische Betrachtungen stehen.

    • 16425 Seminar
      Tahiti: Die Erfindung einer sexuellen Heterotopie (Johannes Kleinbeck)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Als der Weltumsegler Louis Antoine de Bougainville im April 1768 am Strand von Tahiti an Land geht, projiziert er auf die Maohi – die indigenen Bewohner*innen der Südseeinsel – all jene Vorstellungen, die seit dem Rokoko-Diskurs über die Liebesinsel Kythera und Rousseaus Spekulationen über die vermeintliche »Zärtlichkeit« der sogenannten »edlen Wilden« fest in den Fantasien der französischen Literat*innen verankert waren. Er tauft die Insel nicht nur »Nouvelle Cythère«, in seiner Voyage autour du monde (1771) schreibt er auch über die Tahitianer*innen, ihre »einzige Leidenschaft« sei die »Liebe«, die hier keinerlei »Zwang« kenne. Mit Formulierungen wie diesen etabliert er einen exotistischen Topos über Tahiti, der die Insel als ein »irdisches Paradies« der »freien Liebe« imaginiert: Laut James Cook sei »in keinem anderen Land weniger platonische Liebe anzutreffen«. Und Immanuel Kant meint in den Sitten der Maohi gar eine Vorstufe der »Galanterie« im »bürgerlichen Zustand« zu erkennen, die er selbst im preußischen Königsberg noch nicht verwirklicht sah. Auch wenn sich schon Georg Forster, Denis Diderot oder Herman Melville kritisch mit solchen kolonialen Tagträumen auseinandergesetzt haben, bleiben sie mehr als 200 Jahre lang fester Bestandteil europäischer Imagination.

      Das Seminar möchte sich diesem Topos über Tahiti auf drei Wegen annähern: In einem ersten Schritt versuchen wir mit Hilfe der Anthropologin Anne Salmond die kosmologischen Prämissen zu rekonstruieren, mit denen die Maohi die ersten Begegnungen mit den Europäer*innen gedeutet haben. In einem zweiten Schritt soll in der Lektüre von Entdeckungsreisenden wie Samuel Wallis, Bougainville, Cook oder Georg Forster, von Philosophen wie Rousseau und Kant, aber auch von Literaten wie Denis Diderot oder Herman Melville die Entstehung, aber auch die Kritik dieses Diskurses über Tahiti als Ort der »freien Liebe« nachgezeichnet werden. Und in einem dritten Schritt will das Seminar dem Umstand nachgehen, dass Michel Foucault 200 Jahre nach Bougainvilles Aufenthalt auf Tahiti – nämlich im Jahr 1969 – die Beschreibungen des ersten französischen Weltumseglers heranzieht, um sich kritisch mit den Vorstellungen der Studierendenbewegung und ihrer Ideen einer »freien Liebe« auseinanderzusetzten. In seiner an der Reformuniversität Vincennes gehaltenen Vorlesung über Le Discours de la sexualité (1969) vergleicht er Herbert Marcuses Eros and Civilisation (1955) mit nichts anderem als mit Bougainvilles schwelgerischen Berichten von Tahiti, um die spezifische Funktionsweise einer von ihm sogenannten »sexuellen Heterotopie« zu erläutern.

       Für das Seminar ist ein Besuch im Schloss Charlottenburg geplant, um gemeinsam über Antoine Watteaus Gemälde Pèlerinage à l’île de Cythère zu diskutieren.

      Suggested reading

      Lektürevorschlag zur Vorbereitung:

      Anne Salmond,

      • Two Worlds: First Meetings Between Maori And European 1642–1772, Honolulu 1992.
      • Aphrodite's Island: the European Discovery of Tahiti, Berkeley 2011.

    • 16639 Lecture
      Aufklärung (Friederike Günther)
      Schedule: Do 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: Hs 2 Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Die Vorlesung vermittelt einen Zugang zur Literatur der Aufklärungsepoche, indem exemplarisch Themen behandelt werden, die die Aufklärung bewegten und deren ambivalente Tendenz zu Integration und Ausschluss vor Augen führen. Ein Schwerpunkt liegt zum einen auf literarischen Texten, die Mensch, Natur und Umwelt in ein Verhältnis setzen: Behandelt werden Robinsonaden, der literarische Umgang mit Naturkatastrophen, lyrisch umzäunte Natur in Gestalt von Beeten und Gärten sowie Texte der Sehnsucht nach einer ‚authentischen‘ Naturidylle. Zum anderen werden die Modi und Umgangsweisen der aufgeklärten Literaturszene in Blick genommen: Bissigkeit und Schmeichelei der frühen Literaturkritik, aufgeklärte Geselligkeits-, Liebes- und Freundschaftsentwürfe, Ein- und Ausschlusskriterien literarischer Öffentlichkeit sowie die Diskussion von Fallgeschichten aus Medizin und Recht.

    • 16652 Seminar
      Wunderbares und Wissen (Jutta Eming)
      Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: JK 26/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Die Formulierung des Aristoteles, dass Verwunderung den Anfang der Philosophie bildet und Menschen kein Wissen erworben, wenn sie sich nicht zunächst gewundert hätten, gehört zu den viel zitierten Leitsätzen über wissenschaftliche Erkenntnis in den Geisteswissenschaften. Seltener geht es um die Frage, welches Verhältnis von Verwunderung und Wissen dabei impliziert ist. Bei Aristoteles ist es umgekehrt proportional: Wenn der Gegenstand, welcher Fragen aufwirft, erforscht ist, tritt Wissen an die Stelle von Verwunderung.

      Das Seminar setzt bei der Prämisse an, dass ein solches Ausschlussverhältnis für einen zentralen Bereich der Vormoderne nicht angesetzt werden kann: für das Wunderbare in literarischen Texten des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. In den bekanntesten ebenso wie in weniger bekannten Dichtungen vertreten Rhetoriken und Narrative über das wunder und über das, was wunderlîche ist, auf verschiedenen literarischen Ebenen Wissen. Monstra, Automaten und künstliche Menschen, Feen und Zauberer, Riesen und Zwerge, magische Objekte oder Sonderbezirke und Anderswelten werfen für literarische Protagonisten, Erzähler und Rezipient:innen Fragen auf, fordern ihre Wissensbestände heraus und erweitern sie zugleich. Auch die theologische Auffassung, dass die Wunder der Natur – als Wunder der Schöpfung – eine Form der Erkenntnis Gottes darstellen, wird damit produktiv verknüpft. Das Seminar verfolgt diese Vielfalt chronologisch und gattungssystematisch für zentrale literarische Texte zwischen 1200 und 1600.

    • 16676 Advanced Seminar
      Literatur und Behinderung: Einführung in die Literary Disability Studies (Irmela Marei Krüger-Fürhoff)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Additional information / Pre-requisites

      Das Seminar wird zusammen mit Frau Ulrike Schulz durchgeführt.

      Comments

      Das Seminar widmet sich literarischen und kulturellen Repräsentationen verkörperter Differenz. Dabei beschäftigen wir uns mit Werken, in denen Kategorien wie Normalität und Abweichung verhandelt werden und Behinderung als Erfahrung mit sozialer und politischer Dimension erscheint. Im Mittelpunkt der gemeinsamen Arbeit steht die Analyse ausgewählter Darstellungen körperlicher, seelischer und geistiger Beeinträchtigungen in Literatur (Fiktion, Autobiographie, Dokumentation), Fotografie, Comic und digitalen Medien vom späten 19. Jh. bis zur Gegenwart, darunter Texte von Charlotte Perkins Gilman, Ernst Toller, Heinrich Böll, Dorothea Buck, Paula Fürstenberg und Benjamin Maack. Die grundlegenden theoretischen Texte aus den Bereichen Disability Studies und Literary Disability Studies, die wir diskutieren, liegen meist auf Deutsch, z.T. aber auch nur auf Englisch vor. Ergänzt wird die literaturwissenschaftliche Perspektive durch Einblicke in die Arbeit von Selbst- und Interessenvertretungen behinderter Menschen und Informationen zum Stand der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland. Der parallele Besuch der Vorlesung „Literary Disability Studies: Aspekte einer inklusiven Philologie“ ist keine Teilnahmevoraussetzung, wird aber empfohlen. Wenn Sie Zugänglichkeitsmaßnahmen (z.B. Gebärdensprach- oder Schriftdolmetschung) benötigen, melden Sie sich bitte zeitnah. Zur Einführung empfohlen: Urte Helduser: Literatur- und Sprachwissenschaften in den Disability Studies. In: Anne Waldschmidt (Hg.): Handbuch Disability Studies. Wiesbaden 2022, S. 219-233 (online über Primo).

    • 16679 Advanced Seminar
      Verbotene Bücher. Über Literatur und Recht (Helene Kraus)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)
    • 16689 Seminar
      Früher Buchdruck (Jutta Eming)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Das Seminar möchte in die Produktions- und Rezeptionszusammenhänge eines Mediums einführen, welches den Literaturmarkt ab der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts grundlegend umgestalten wird: den Buchdruck. Zu Beginn noch ähnlich prestigeträchtig und kostspielig wie das ältere Medium der Handschriften, entwickelt sich der Buchdruck bald zu einem Literaturträger mit ganz eigenen Bedingungen und Möglichkeiten. Dies soll im Seminar an einigen ‚Bestsellern‘ der Epoche, der Melusine Thürings von Ringoltingen und den Sieben weisen Meistern, nachvollzogen werden. Dazu ist auch eine Zusammenarbeit mit der Staatsbibliothek und die Besichtigung einiger Exemplare vor Ort vorgesehen.

       

    • 16693 Lecture
      Von Gott und vom Dreck: Schauspiele im Mittelalter (Elke Koch)
      Schedule: Di 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Noch bevor sich das Theater als Institution entwickelte, wurde im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit in vielen Städten Europas, auch im deutschen Sprachraum, eine lebendige Kultur performativer Formen gepflegt. Schauspiele fanden im Rahmen von Kirchenfesten und in der Zeit der Fastnacht statt und wurden von Klöstern, Schulen oder Stadtbürgern veranstaltet. Die Themen und Formen reichen von Darstellungen der Heilsgeschichte mitsamt Schöpfung und Jüngstem Gericht bis hin zu obszönen Monologen; sie wurden als frommes Werk verstanden oder auch als Gefährdung öffentlicher Ordnung eingeschätzt. Die Texte, die von dieser Kultur zeugen, sind mit den Kategorien antiker und neuzeitlicher Dramenpoetik kaum zu erfassen, sondern verlangen einen eigenen analytischen Zugriff und teils eigene Begriffe und Konzepte. Auch die besonderen Bedingungen der Aufführung und die Möglichkeiten ihrer Rekonstruktion gilt es dabei zu reflektieren. Die Vorlesung stellt an ausgewählten Beispielen die wichtigsten Typen mittelalterlicher Spiele vor, erläutert historische Hintergründe sowie Probleme der Überlieferung und diskutiert Fragen der theoretisch-methodischen Konzeptualisierung.

    • 16835 Lecture
      Wandel und Variation in den romanischen Sprachen (Judith Meinschaefer)
      Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: JK 31/227 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Warum wandelt sich Sprache? Wie entsteht sprachliche Variation? Diese Vorlesung wird versuchen, einige Gesetze und Ursachen des Sprachwandels zu erläutern. Zum einen wird ein Überblick über den Wandel der romanischen Sprachen vom Lateinischen zu den modernen Sprachen gegeben, zum anderen wird versucht, einige sprachübergreifend gültige Prinzipien der Veränderung von Sprachen und der Entstehung sprachlicher Variation herauszuarbeiten. Im Vordergrund steht dabei die interne Sprachgeschichte, d.h., die Entwicklung von Phonologie, Morphologie, Lexikon und Syntax der drei großen romanischen Sprachen Französisch, Spanisch, Italienisch. Falls Sie sich für diesen Kurs nicht über Campus Management anmelden können, melden Sie sich bitte auf jeden Fall direkt im Blackboard-Kurs an.

      Suggested reading

      Literatur zur Orientierung:
      Trask, Robert Lawrence. Historical linguistics. Oxford University Press, 1996.

    • 17015 Advanced seminar
      Michel de Montaigne als Leser (Anita Traninger)
      Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: J 23/16 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)
    • 17045 Lecture
      Das italienische Drama (Bernhard Huß)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/239 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Die Vorlesung bietet einen Überblick über wichtige Tendenzen der Bühnenliteratur italienischer Sprache. Sie gliedert sich zunächst in einen Teil zur Tragödie und einen Teil zur Komödie, jeweils von der Renaissance bis ins 18. Jahrhundert. Dabei werden zum einen gattungstheoretische Grundvoraussetzungen erläutert, zum anderen ausgewählte Primärtexte exemplarisch analysiert. In einem dritten Teil (19./20. Jh.) soll aufgezeigt werden, wie die schon vorher poröse Trennmauer zwischen Tragödie und Komödie vollends einbricht und sich neue Formen dramatischen Dichtens etablieren, die das Komische und das Tragische verschmelzen. Autoren, die zur Sprache kommen sollen, sind u.a. Torquato Tasso, Vittorio Alfieri, Niccolò Machiavelli, Carlo Goldoni, Alessandro Manzoni, Luigi Pirandello, Dario Fo.

      Suggested reading

      Überblicksartige Darstellungen zu den wichtigen Themen bietet einführend: Farrell, Joseph/ Puppa, Paolo (Hrsg.) (2006): A History of Italian Theatre. Cambridge u.a.: Cambridge University Press. Darin: R. Andrews, “Erudite comedy”, S. 39ff., P. Brand: “Machiavelli and Florence”, S. 51ff., R. Andrews: “Tragedy”, S. 84ff., P. Vescovo: “Carlo Goldoni, playwright and reformer”, S. 160ff., G. Pizzamiglio: “Vittorio Alfieri”, S. 195ff., F. Taviani: “The Romantic theatre”, S. 207ff., P. Puppa: “Luigi Pirandello”, S. 293ff., J. Farrell: “Dario Fo”, S. 357ff.

    • 17078 Proseminar
      Redescubriendo el teatro del siglo XVIII (Richard Palomar Vidal)
      Schedule: Do 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: KL 29/208 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Additional information / Pre-requisites

      Das Seminar kann auf Deutsch oder Spanisch stattfinden, dies wird zu Beginn des Semesters mit den Studierenden entschieden. Es gibt für die Primärquellen keine deutschsprachigen Übersetzungen, wodurch das Lesen spanischsprachiger Primär- und Sekundärtexte unerlässlich ist. Alle zu lesenden Primär- und Sekundärtexte werden auf Blackboard zur Verfügung gestellt.
      Studierende anderer Bachelor- und Masterstudiengänge mit einem Komplementärbereich, überfachlichen oder fachaffinen Profil sind ebenfalls herzlich eingeladen und können sich bei mir per Mail für die Veranstaltung anmelden.

      Comments

      Das Seminar ist dem Theater des 18. Jahrhunderts gewidmet, „en su dimensión más amplia, rebasando los límites cronológicos de la centuria“. Wir werden mit einer kurzen historischen Einführung beginnen und einen besonderen Fokus auf die Aufklärung (El Siglo de las Luces) legen, die wahrscheinlich wichtigste Strömung des 18. Jahrhunderts. Zudem wird die Entwicklung des Theaters in Spanien im Laufe der Jahrhunderte thematisiert.
      Die im Verlauf des Semesters zu lesenden Primärtexte stammen aus unterschiedlichen Theaterformen. Von Nicolás Fernández de Moratín werden wir seine comedia „El sí de las niñas“ lesen und dabei gesondert auf die Funktion des Theaters im 18. Jahrhundert eingehen. Das Drama „Zinda“ von María Rosa de Gálvez bietet uns einen Einblick in die Theaterform der tragedia, sowie in das Thema der Sklaverei in Spanien. Es sind zusätzlich Lektüren kürzerer Texte geplant, wie der sainete „Manolo“ von Ramón de la Cruz. Hier wird vor allem die Herkunft und soziale Stellung zweier zentraler Figuren des Theaters –majo/a und petimetre/a– im Mittelpunkt stehen. Wichtig bei der Auseinandersetzung mit den Werken im Seminar wird nicht nur der dramatische Text als solcher sein, sondern auch außertextliche Phänomene wie Publikationsprozess und Werkrezeption, vor allem im Hinblick auf die in Spanien zu dieser Zeit noch bestehende Inquisition und die damit einhergehende doppelte Zensur. Wir werden auch zentrale Aspekte der Aufführungspraxis untersuchen, wie Kleidung, Bühnenausstattung und die Rolle des Publikums.
      Ein weiterer wesentlicher Bestandteil des Seminars wird die Lektüre von literaturtheoretischen Texten aus dem 18. Jahrhundert sein. Wir werden relevante Auszüge aus der „Poética“ von Ignacio de Luzán lesen, der begründenden Schrift des neoclasicismo in Spanien, sowie die „Defensa de las mujeres“ von Benito Jerónimo Feijoo, einen protofeministischen Text aus seinem „Teatro crítico universal“.

    • 17080 Proseminar
      Lateinamerika "entdecken" - von 1492 bis heute (Manuela Barney Seidel)
      Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: JK 31/227 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Dieses Seminar beschäftigt sich mit den literarischen und historischen Texten, die die „Entdeckung“ Lateinamerikas dokumentieren, legitimieren, aber auch hinterfragen und umdeuten. Wir lesen europäische Reiseberichte und Chroniken – von Kolumbus bis Las Casas – ebenso wie indigene Gegennarrative. Dabei betrachten wir literarische Strategien, mit denen koloniale Herrschaft, Widerstand und Identität verhandelt werden. Auch neuere literarische und theoretische Texte, die koloniale Strukturen und deren Nachwirkungen reflektieren, werden behandelt. Ziel des Seminars ist es, verschiedene Narrative der Kolonialgeschichte zu vergleichen und über die Macht der Sprache sowie die Bedeutung literarischer Texte als Akteure in (post-)kolonialen Diskursen nachzudenken.

    • 17085 Advanced seminar
      Alonso Fernández de Avellaneda, autor del Quijote (Anita Traninger)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: KL 29/110 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Der Don Quijote ist ein Text, der nicht nur einmal geschrieben wurde. Noch bevor Miguel de Cervantes eine Fortsetzung veröffentlichen konnte, kam ihm Alonso Fernández de Avellaneda zuvor und gab den zweiten Teil des Don Quijote in den Druck. Ausgehend von diesem, nach heutigen Begriffen illegitimen Werk fragen wir in dem Seminar nach Schreiben und Wiederschreiben als konstitutiven Praktiken des und im Don Quijote – von der Manuskriptfiktion, die Cide Hamete Benegeli als ‚wahren Autor‘ einführt bis zu Jorge Luis Borges’ Pierre Menard, der sich einer wortidentischen Neufassung verpflichtet.

    • 17315 Proseminar
      PS-Surveying English Literatures: Scottish Nature Writing (Cordula Lemke)
      Schedule: Do 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: JK 27/106 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Today's image of Scotland is still dominated by the myths of peaty and moss-covered Highlands and their tartan-wearing inhabitants who entertain weary travellers with tales of ghosts and murderers; myths that were invented at the end of the eighteenth century and whose legacy still endures – albeit with a twist. New nature writing has changed romantic images by questioning how we appropriate nature and by contesting our own place in nature. In this seminar we will look at how nature was depicted at the end of the eighteenth century and where short stories, poems and novels take us today.

      Texts:

      Most texts will be available on Blackboard.

      Please purchase Donald Smith, Storm&Shore

    • 17500 Lecture
      Theorien der Schauspielkunst II (Doris Kolesch)
      Schedule: Do 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)

      Comments

      Die Vorlesung setzt die im letzten Semester begonnene kritische Vorstellung zentraler schauspieltheoretischer Texte insbesondere des europäischen Theaters fort. Im Zentrum stehen Konzepte und Theorien der Schauspielkunst aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Die Vorlesung ist so konzipiert, dass sie auch ohne den Besuch des ersten Teils im Wintersemester 2024/5 gut verfolgt werden kann.

    • 17501 Lecture
      Theater und Ritualität (Matthias Warstat)
      Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)

      Comments

      Eine Nähe von Theater und Ritual ist in verschiedensten Phasen der Theatergeschichte unverkennbar. Einerseits finden sich in vielen Ritualen – so etwa in Initiations-, Heilungs- oder Übergangsritualen – theatrale Praktiken (Tänze, Maskenspiel, Verkörperungen etc.), mit denen wirkende Kräfte, Transformationen oder Deutungen angezeigt werden. Andererseits sind Ritualdarstellungen im Theater immer wieder zu finden, und auf unterschiedliche Weisen kann auch die Theateraufführung selbst rituellen Charakter annehmen. Für die Theaterwissenschaft ist es deshalb wichtig, das Verhältnis von Theater und Ritualität immer wieder neu in den Blick zu nehmen – und dabei den Forschungsstand der anthropologischen, ethnologischen und religionswissenschaftlichen Ritualforschung nicht außer Acht zu lassen. Dies gestaltet sich dadurch kompliziert, dass in den genannten Fächern mit ganz unterschiedlichen Ritualdefinitionen gearbeitet wird. Da in vielen Ritualbegriffen Vorstellungen von Medien und Geistern, von einer Götterwelt oder von einer Begegnung mit Ahnen und Verstorbenen eine Rolle spielen, stellt sich auch die Frage, wie mit solchen transzendenten und immateriellen Dimensionen des Theaters umgegangen werden soll. Manche Ritualkonzepte heben auf soziale Formen und Handlungsmuster ab; viele andere sind aber auf Wirkungsversprechen fokussiert, bei denen sich fragt, inwieweit sie vom Theater eingelöst werden können. Die Vorlesung soll das Verhältnis von Theater und Ritualität in drei Abschnitten beleuchten: Zunächst sollen frühe Phasen der Theatergeschichte in den Blick genommen werden, für die häufig eine Übergängigkeit bzw. Hybridität von Ritual und Theater behauptet wird. Zweitens sollen künstlerische und theoretische Positionen aus den Avantgarden des 20. Jahrhunderts analysiert werden, die besonders markant auf Formen von Ritualität Bezug nehmen. Schließlich wird es um die Frage gehen, wie und warum auch in gegenwärtigen Theater- und Performancepraktiken weiterhin auf rituelle Muster rekurriert wird.

  • History of Knowledge - Module B

    7175aB5.2
    • 16033 Seminar
      Schellings Freiheitsschrift (Dina Emundts)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Information for students

      Die Veranstaltung wird zusammen mit Jan Kerkmann durchgeführt.

      Additional information / Pre-requisites

      In dem Seminar wird eine regelmäßige Teilnahme erwartet, für die aktive Teilnahme müssen 2 Sitzungen schriftlich vorbereitet werden, in diesen Sitzungen müssen Sie auch anwesend sein.

      Comments

      In dem Seminar werden wir Schellings Freiheitsschrift (Untersuchungen über das Wesen der menschlichen Freiheit aus dem Jahre 1809) behandeln. Der Text zur Erklärung und Begründung der Möglichkeit menschlicher Freiheit ist spannend und er war (u.a. auf Heideggers Philosophie) sehr einflussreich. Aber er ist auch schwer zu verstehen. Schelling behandelt bei diesem Thema viele metaphysische und theologische Fragen. Es wird daher die Bereitschaft erwartet, sich mit diesem Text konzentriert und kritisch auseinanderzusetzen.

    • 16035 Seminar
      Wittgensteins Philosophische Untersuchungen (Elena Romano)
      Schedule: Do 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Additional information / Pre-requisites

      Die Kenntnis der englischen Sprache wird vorausgesetzt.

      Comments

      Wittgensteins Gedanken, die 1953 posthum unter dem Titel ”Philosophische Untersuchungen” veröffentlicht wurden, “betreffen viele Gegenstände: Den Begriff der Bedeutung, des Verstehens, des Satzes, der Logik, die Grundlagen der Mathematik, die Bewußtseinszustände und Anderes.” (PU, Vorwort) Die ”Philosophischen Untersuchungen” stellen das fundamentale Werk von Wittgensteins philosophischer Rückkehr zur Philosophie nach der Ablehnung des ”Tractatus Logico-Philosophicus” dar. Im Zentrum des Seminars steht Wittgensteins Text, der in thematische Felder unterteilt und diskutiert wird. Die Probleme, die uns insbesondere beschäftigen werden, kreisen um die Natur der Bedeutung, die Begriffe des Sprachspiels und der Familienähnlichkeiten, Wittgensteins grundlegende Auffassung der Philosophie, das Problem des Regelfolgens und die Möglichkeit einer Privatsprache.

      Suggested reading

      Baker, G. P., Hacker, P. M. S. (2009), ”Wittgenstein. Rules, Grammar and Necessity”; Blackwell, Oxford; - (2005), ”Wittgenstein: Understanding and Meaning”; Blackwell, Oxford;

      Ginsborg, H. (2020), “Wittgenstein on Going On”; in: Canadian Journal of Philosophy, 50(1); pp. 1–17; - (2011), “Primitive Normativity and Skepticism about Rules”; in: The Journal of Philosophy, 18(5); pp. 227—254;

      Kripke, S. (1982), ”Wittgenstein on Rules and Private Language”; Blackwell, Oxford;

      Kusch, M. (2006), ”A Sceptical Guide to Meaning and Rules. Defending Kripke’s Wittgenstein”; Acumen, Chesham;

      Monk, R. (1991), ”Ludwig Wittgenstein. The Duty of Genius”; London: Vintage;

      Schroeder, S. (2006), ”Wittgenstein”; Cambridge: Polity.

    • 16036 Seminar
      Heideggers Sein und Zeit (Teil 2) (Janis Walter)
      Schedule: Di 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Comments

      In diesem Seminar lesen und erarbeiten wir gemeinsam den zweiten Teil von Heideggers ‘Sein und Zeit‘. Das Seminar baut auf einer intensiven Auseinandersetzung mit dem ersten Teil auf.

    • 16038 Seminar
      Einführung in Kants Kritik der reinen Vernunft (Ansgar Seide)
      Schedule: Mo 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Comments

      Kants „Kritik der reinen Vernunft“ gilt als eines der bedeutendsten und einflussreichsten Werke der Philosophiegeschichte. In ihr unterzieht Kant die traditionelle Metaphysik einer umfangreichen Kritik und entwickelt seine eigene transzendentalphilosophische Position, mit der er die Metaphysik und die Erkenntnistheorie revolutioniert.

      Wir werden uns in diesem Seminar vor allem mit den Vorreden und den Einleitungen (jeweils der ersten und der zweiten Auflage) der „Kritik der reinen Vernunft“ beschäftigen, um einen Einstieg in Kants theoretische Philosophie zu erlangen. In diesen Teilen entwickelt Kant wichtige Grundbegriffe und Leitideen seiner Konzeption, die für das Verständnis des gesamten Werkes zentral sind.

      Suggested reading

      Sie haben die Wahl zwischen verschiedenen Ausgaben der „Kritik der reinen Vernunft“ (z.B. von Meiner, Suhrkamp, deGruyter), wobei dringend darauf zu achten ist, dass die benutzte Ausgabe die Paginierung der beiden Auflagen (A- und B-Auflage) der Akademie-Ausgabe enthält.

    • 16039 Seminar
      Descartes: Meditationen (Ansgar Seide)
      Schedule: Di 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Comments

      In seinen „Meditationes de prima philosophia“ verfolgt René Descartes (1596-1650) das Ziel, die Existenz Gottes und die Unsterblichkeit der Seele zu beweisen. Im Verlauf seiner hierfür angestellten Betrachtungen berührt er wichtige metaphysische und erkenntnistheoretische Themen, die eine große wirkungsgeschichtliche Relevanz entfaltet haben. Hierzu zählen etwa der von Descartes vertretene Substanzendualismus und die in der ersten Meditation entwickelte Argumentation für einen radikalen Außenweltskeptizismus, den Descartes im Verlauf der Schrift durch den Beweis der Existenz Gottes zu überwinden beansprucht. Wir werden im Seminar den Text gründlich lesen und die Positionen und Argumente Descartes’ ausführlich rekonstruieren.

      Suggested reading

      Es gibt verschiedene gut brauchbare Ausgaben des Textes der Meditationen, insbesondere vom Meiner-Verlag und vom Reclam-Verlag.

    • 16057 Seminar
      Ethik des Wissens (Katharina Naumann)
      Schedule: Mo 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Comments

      Prozesse der Wissensproduktion und des Wissenserwerbs finden selten in Isolation statt, sondern vielmehr im Austausch mit anderen. Daher haben soziale Prozesse und Machstrukturen sowohl Einfluss darauf, was als (relevantes) Wissen anerkannt wird als auch darauf, wer als glaubwürdige:r Informant:in gilt. Dies zeigt sich nicht nur im persönlichen Austausch mit anderen, sondern auch in gesellschaftlichen Diskursen und in der Wissenschaft. Vor diesem Hintergrund ergeben sich zahlreiche interessante Fragen an der Schnittstelle von Ethik und Erkenntnistheorie, denen wir im Seminar nachgehen, wobei wir u.a. folgende Themen behandeln: Epistemische Ungerechtigkeit, Gaslighting, weißes Nichtwissen, Cancel Culture, Fake News, Wissenschaftsskepsis und Wissenschaftsfreiheit.

    • 16652 Seminar
      Wunderbares und Wissen (Jutta Eming)
      Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: JK 26/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Die Formulierung des Aristoteles, dass Verwunderung den Anfang der Philosophie bildet und Menschen kein Wissen erworben, wenn sie sich nicht zunächst gewundert hätten, gehört zu den viel zitierten Leitsätzen über wissenschaftliche Erkenntnis in den Geisteswissenschaften. Seltener geht es um die Frage, welches Verhältnis von Verwunderung und Wissen dabei impliziert ist. Bei Aristoteles ist es umgekehrt proportional: Wenn der Gegenstand, welcher Fragen aufwirft, erforscht ist, tritt Wissen an die Stelle von Verwunderung.

      Das Seminar setzt bei der Prämisse an, dass ein solches Ausschlussverhältnis für einen zentralen Bereich der Vormoderne nicht angesetzt werden kann: für das Wunderbare in literarischen Texten des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. In den bekanntesten ebenso wie in weniger bekannten Dichtungen vertreten Rhetoriken und Narrative über das wunder und über das, was wunderlîche ist, auf verschiedenen literarischen Ebenen Wissen. Monstra, Automaten und künstliche Menschen, Feen und Zauberer, Riesen und Zwerge, magische Objekte oder Sonderbezirke und Anderswelten werfen für literarische Protagonisten, Erzähler und Rezipient:innen Fragen auf, fordern ihre Wissensbestände heraus und erweitern sie zugleich. Auch die theologische Auffassung, dass die Wunder der Natur – als Wunder der Schöpfung – eine Form der Erkenntnis Gottes darstellen, wird damit produktiv verknüpft. Das Seminar verfolgt diese Vielfalt chronologisch und gattungssystematisch für zentrale literarische Texte zwischen 1200 und 1600.

    • 16676 Advanced Seminar
      Literatur und Behinderung: Einführung in die Literary Disability Studies (Irmela Marei Krüger-Fürhoff)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Additional information / Pre-requisites

      Das Seminar wird zusammen mit Frau Ulrike Schulz durchgeführt.

      Comments

      Das Seminar widmet sich literarischen und kulturellen Repräsentationen verkörperter Differenz. Dabei beschäftigen wir uns mit Werken, in denen Kategorien wie Normalität und Abweichung verhandelt werden und Behinderung als Erfahrung mit sozialer und politischer Dimension erscheint. Im Mittelpunkt der gemeinsamen Arbeit steht die Analyse ausgewählter Darstellungen körperlicher, seelischer und geistiger Beeinträchtigungen in Literatur (Fiktion, Autobiographie, Dokumentation), Fotografie, Comic und digitalen Medien vom späten 19. Jh. bis zur Gegenwart, darunter Texte von Charlotte Perkins Gilman, Ernst Toller, Heinrich Böll, Dorothea Buck, Paula Fürstenberg und Benjamin Maack. Die grundlegenden theoretischen Texte aus den Bereichen Disability Studies und Literary Disability Studies, die wir diskutieren, liegen meist auf Deutsch, z.T. aber auch nur auf Englisch vor. Ergänzt wird die literaturwissenschaftliche Perspektive durch Einblicke in die Arbeit von Selbst- und Interessenvertretungen behinderter Menschen und Informationen zum Stand der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland. Der parallele Besuch der Vorlesung „Literary Disability Studies: Aspekte einer inklusiven Philologie“ ist keine Teilnahmevoraussetzung, wird aber empfohlen. Wenn Sie Zugänglichkeitsmaßnahmen (z.B. Gebärdensprach- oder Schriftdolmetschung) benötigen, melden Sie sich bitte zeitnah. Zur Einführung empfohlen: Urte Helduser: Literatur- und Sprachwissenschaften in den Disability Studies. In: Anne Waldschmidt (Hg.): Handbuch Disability Studies. Wiesbaden 2022, S. 219-233 (online über Primo).

    • 16679 Advanced Seminar
      Verbotene Bücher. Über Literatur und Recht (Helene Kraus)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)
    • 16689 Seminar
      Früher Buchdruck (Jutta Eming)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Das Seminar möchte in die Produktions- und Rezeptionszusammenhänge eines Mediums einführen, welches den Literaturmarkt ab der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts grundlegend umgestalten wird: den Buchdruck. Zu Beginn noch ähnlich prestigeträchtig und kostspielig wie das ältere Medium der Handschriften, entwickelt sich der Buchdruck bald zu einem Literaturträger mit ganz eigenen Bedingungen und Möglichkeiten. Dies soll im Seminar an einigen ‚Bestsellern‘ der Epoche, der Melusine Thürings von Ringoltingen und den Sieben weisen Meistern, nachvollzogen werden. Dazu ist auch eine Zusammenarbeit mit der Staatsbibliothek und die Besichtigung einiger Exemplare vor Ort vorgesehen.

       

    • 16808 Seminar
      Wasser (Matthias Hüning)
      Schedule: Termine siehe LV-Details (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: JK 31/227 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Wasser wird immer dann zum Thema, wenn es davon zuviel (Überströmungen) oder zuwenig (Dürre) gibt. Beide Aspekte werden oft im Zusammenhang mit Klimawandel besprochen. Wir wollen uns in diesem Seminar mit Diskursen über Wasser beschäftigen. Wie wird in den Medien über Wasser berichtet? Wie wird über Wasser als Lebengrundlage gesprochen und geschrieben? Wie werden Bedrohungsszenarien beschrieben und/oder inszeniert?

      In Deutschland wird Wasser vor allem bei Überströmungen zum Thema (Stichwort Ahrtal). In den Niederlanden jährt sich gerade die große Hochwasserkatastrophe in Overijssel (1825). Dort wird (der Kampf gegen das) Wasser als identitätsstiftendes Merkmal gesehen. In Südafrika gibt es immer wieder Wasserknappheit und in Städten wie Kapstadt wird sogar Leitungswasser manchmal rationiert. In Kalifornien gab es Anfang 2025 zu wenig Wasser, um die Brände löschen zu können.

      Wir wollen uns auch die Diskurse über die Meere anschauen. Das Ansteigen des Meeresspiegels wird als eine große Bedrohung gesehen, ebenso wie die Verschmutzung durch Plastikmüll.

      Den theoretischen Rahmen des Seminars bilden linguistische und kulturwissenschaftliche Arbeiten, die in den vergangenen Jahren unter Stichworten wie ‘Ökolinguistik’ und ‘Blue Humanities’ veröffentlicht worden sind.

    • 17315 Proseminar
      PS-Surveying English Literatures: Scottish Nature Writing (Cordula Lemke)
      Schedule: Do 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: JK 27/106 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Today's image of Scotland is still dominated by the myths of peaty and moss-covered Highlands and their tartan-wearing inhabitants who entertain weary travellers with tales of ghosts and murderers; myths that were invented at the end of the eighteenth century and whose legacy still endures – albeit with a twist. New nature writing has changed romantic images by questioning how we appropriate nature and by contesting our own place in nature. In this seminar we will look at how nature was depicted at the end of the eighteenth century and where short stories, poems and novels take us today.

      Texts:

      Most texts will be available on Blackboard.

      Please purchase Donald Smith, Storm&Shore

    • 17524 Seminar
      Theater macht Arbeit: Schlaglichter auf Theater, Ökonomie und Produktion (Friederike Oberkrome)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: SR I Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

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      „Und lasst ihn gewahren, dass ihr nicht zaubert, sondern arbeitet, Freunde“, fordert Brecht in seinen Gedichten aus dem Messingkauf. Die nur halbhoch gehängten Bühnengardinen, um die es an dieser Stelle geht, sollen dem Publikum genügend Einsicht in die Maschinerie verschaffen, um zu begreifen, wie das Geschehen vor seinen Augen hergestellt wird. Hieran anschließend, werden wir uns in diesem Seminar überblickshaft mit der Frage beschäftigen, wie Arbeitsverhältnisse und Produktionszusammenhänge im Bereich des Theaters über das letzte Jahrhundert hinweg aufgegriffen, gezeigt und verhandelt wurden. Welche Arbeits- und Produktionszusammenhänge finden Eingang auf die Bühne? In welchen Formaten wird Arbeit verhandelt und wie und von wem wird diese repräsentiert? Wie wird Theaterarbeit selbst auf der Bühne vorgestellt? Und inwiefern verändert sich Theatermachen, wenn es als Arbeit begriffen wird? Um in das Thema einzusteigen, lesen und diskutieren wir zunächst einschlägige Texte zum durchaus widersprüchlichen Verhältnis von Kunst bzw. Theater und Arbeit. Im weiteren Verlauf werden wir uns schlaglichtartig mit konkreten Gegenständen befassen. Zu denken wäre bspw. an das Arbeitertheater der 1920er Jahre, als dessen namhaftester Vertreter Erwin Piscator gelten kann. Aber auch Dramatikerinnen wie Anna Gmeyner, Lu Märten oder Ernst Rosmer (Pseudonym von Elsa Bernstein-Porges) engagierten sich mit ihren Zeitstücken in der Weimarer Republik sowie schon um die Jahrhundertwende für die Belange der Arbeiterschaft, insbesondere der tätig werdenden Frauen. Weitere Themenkomplexe, denen wir uns im Seminar annähern wollen, sind u.a. die Produktionsbedingungen in der DDR, das Theaterschaffen von sogenannten „Gastarbeiter*innen“, die in der Folge des 1961 mit der Türkei abgeschlossenen Anwerbeabkommens nach Westdeutschland kamen, theatrale Verhandlungen von Haus- und Sorgearbeit, Theaterarbeit als literarische bzw. als Verlagsarbeit, sowie die Produktionsbedingungen in der sogenannten Freien Szene.

    • 17528 Seminar
      Das Theateruniversum des "dunklen" Genies. Zum 150. Geburtstag von Vsevolod Meyerhold (Swetlana Lukanitschewa)
      Schedule: Fr 10:00-14:00, zusätzliche Termine siehe LV-Details (Class starts on: 2025-04-25)
      Location: SR IV Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

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      Am 9. Februar 2024 jährte sich der Geburtstag des impulsreichsten russischen Theateravantgardisten, des „flexibelste[n] Meisters der russischen Bühne und glanzvollste[n] aller ihrer Umgestalter“, des „dunklen“ Genies Vsevolod Meyerhold zum 150. Mal. Mitte der ersten Dekade des 20. Jahrhunderts schaltete sich Meyerhold - bis 1903 ein erfolgreicher Schauspieler am illusionistischen Moskauer Künstlertheater - in die Polemik gegen seinen Lehrer Stanislavskij ein. Unter den Forderungen, die Meyerhold an das „Theater der Zukunft“ gestellt hatte, war die Abschaffung der sogenannten „vierten Wand“, die im Künstlertheater die Bühne und den Zuschauerraum trennen sollte, sowie die Absage an das Text-Modell, das dem psychologisch-realistischen Theater zugrunde lag, zugunsten des Performance-Modells. Nach der Oktoberrevolution von 1917 trat Meyerhold der Kommunistischen Partei bei und schloss sich der damals noch geringen Zahl der Fachmänner an, die der neuen Macht ihre Zusammenarbeit angeboten hatten. Eines der kurzlebigen Projekten Meyerholds, das auf die Erschaffung des neuen Theaters und des neuen Schauspielers zielte, sollte ganz im Geiste der Zeit „Theateroktober“ heißen. In den beginnenden 1920er Jahren arbeitete Meyerhold an der Entwicklung der sogenannten Biomechanik - eines neuen Ausbildungssystems für Schauspieler - und setzte seinen theaterästhetischen Entwurf auf der Bühne seines Meyerhold-Theaters (GosTIM) um. Im Seminar soll anhand der Schriften Meyerholds und der Zeitdokumente sowie der Vertiefung in die Kunstdiskurse der 1910er und 1920er Jahre ein Blick auf die verschiedenen Phasen der Entwicklung des theaterästhetischen Konzeptes des Meisters geworfen werden.

    • 17618g Seminar Cancelled
      Kritische Theorie des Films (Jonas Nestroy)
      Schedule: Do 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: K 031 Seminarraum (Anbau Cinepoetics) (Grunewaldstr. 35)

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      „Hilflos die Frage, ob der Film Kunst sei oder nicht.“, schrieb Theodor W. Adorno 1966 in seinem Aufsatz Die Kunst und die Künste. Damit drückte er die Widersprüchlichkeit aus, mit der die Kritische Theorie der Frankfurter Schule, zu der sich auch der Theoretiker Walter Benjamin zählen lässt, auf den Film als Kunstform in der kapitalistischen Gesellschaft blickte. Verstanden Benjamin und Adorno den Kapitalismus als bürgerliche Gesellschaft im Widerspruch, die ihre Ideale gleichzeitig verwirklicht und unterwandert, theoretisierten sie den Film als vielleicht die paradigmatische Kunst dieser Gesellschaftsform: Auf der einen Seite ermöglichte die Erfindung der filmischen Technik neue Möglichkeiten ästhetischer Erfahrung und steht damit ein für die bürgerliche Freiheit der zivilisatorischen Entwicklung kreativer Potenziale, wie sie etwa schon Kant oder Hegel konzipierten. Auf der anderen Seite scheint die Funktionsweise des Films aber auch nicht mehr adäquat mit den traditionellen Kunstvorstellungen der idealistischen Philosophie begriffen werden zu können. Die Kritische Theorie antwortete auf diesen Widerspruch durch die intellektuelle Auseinandersetzung mit dem politischen Projekt des Marxismus. So formulierte Adorno gegenüber der damaligen Promovierenden und heutigen Filmwissenschaftlerin Heide Schlüpmann in einem Brief aus dem Jahr 1969, dass „in der kritischen Theorie der Marxismus – ohne dass er aufgeweicht würde – sich selbst kritisch reflektieren muss.“ In diesem Seminar soll durch gemeinsame Textlektüre ein Verständnis für diese Position der Kritischen Theorie erarbeitet werden und dabei nicht zuletzt rekonstruiert werden, wie ein bestimmtes Verständnis der filmischen Kunstform aus der Perspektive des Marxismus ausgesehen hat. Gelesen werden dafür vor allem zentrale Texte von Theodor W. Adorno und Walter Benjamin zum Film und zur Kunst. Aber auch Positionen aus ihrem intellektuellen Umfeld (z.B. Arnold Hauser, Clement Greenberg, Jürgen Habermas) und natürlich aus den radikal-bürgerlichen Ästhetiktheorien, an denen sie sich abarbeiteten (z.B. Immanuel Kant und G. W. F. Hegel). Vorausgesetzt für eine aktive Teilnahme wird deshalb eine Lesebereitschaft, die gewillt ist, die z.T. etwas längere Lektüre aufmerksam zu verfolgen.

    • 16022 Seminar
      Platon: Frühdialoge (Christian Strub)
      Schedule: Mo 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

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      Im Seminar soll anhand der Lektüre einiger Frühdialoge Platons neben der Rekonstruktion der Argumentationsstruktur der jeweiligen Dialoge der -- in letzter Zeit verstärkt diskutierten -- Frage nachgegangen werden, welche Rolle die Schilderung der lebensweltlichen Umstände der (fiktionalen) philosophischen Argumentationen für die Gesamtaussage des Textes spielt.

      Suggested reading

      Literatur wird zu Beginn des Seminars bekannt gegeben.

    • 16045 Seminar
      Die Philosophie des 20. Jahrhunderts (Werner Kogge)
      Schedule: Do 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Comments

      Das 20. Jahrhundert brachte eine massive Parzellierung der Philosophie hervor. Es bildeten sich unterschiedliche Hauptströmungen heraus, die sich voneinander zunehmend entfremdeten und oft sogar feindlich gegenüberstanden. Eine intellektuelle Sozialisation in einer dieser Strömungen brachte es oft mit sich, dass andere philosophische Ansätze und Denkstile unverständlich schienen oder überhaupt aus dem Spektrum der jeweiligen Wahrnehmung verschwanden. Dies gilt nicht nur für die Kluft zwischen analytischer („angelsächsischer“) Philosophie einerseits und phänomenologisch-hermeneutischer („kontinentaler“) Philosophie andererseits, sondern beispielsweise auch für die Aufspaltung der logisch-empiristischen Tradition in ‚normalsprachlich‘ und ‚logizistisch‘ orientierte Denkschulen – bedingt durch unterschiedliche Auslegungen der Philosophie Wittgensteins; oder auch die Auspaltung phänomenoloisch-hermeneutischen Denkens in diskursanalytische und dekonstruktivistische Ansätze, bedingt durch unterschiedliche Rekurse auf Nietzsche, Freud und Marx. Vor diesem Hintergrund zielt das Seminar darauf, einen Überblick zu gewinnen. Wir werden uns eine Art Landkarte der Philosophie des 20. Jahrhunderts erarbeiten. Dazu werden wir, ausgehend von der Diskurslage um 1900, zentrale Primärtexte in Ausschnitten lesen und uns verdeutlichen, welche traditionsbildenden Weichenstellungen in ihnen lagen. Ziel des Seminars ist es schließlich, ein fundiertes und differenziertes Bild davon zu bekommen, welches Erbe die Philosophie des 20. Jahrhunderts dem gegenwärtigen Denken hinterließ.

    • 16052 Seminar
      Hannah Arendt, Vita activa (Jan Slaby)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Additional information / Pre-requisites

      Semesterbegleitend wird ein Hausarbeitsexposé verlangt, das Teil der „aktiven Teilnahme“ sein wird. Vorgesehen ist zudem die Bildung von festen Studiengruppen mit vier oder fünf Personen. Gelesen wird die deutsche Fassung des Buches (Taschenbuchausgabe im Piper-Verlag, München, 16 € - bitte anschaffen).

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      In diesem Lektüreseminar zum Hauptwerk Hannah Arendts geht es einerseits um eine Einführung in Arendts Denken insgesamt, andererseits um die Frage nach der Aktualität Arendts insbesondere für das Denken des Politischen und für die Verhältnisbestimmung von Philosophie und Politik. Das Augenmerk unserer Interpretation wird zudem auf Arendts Handlungstheorie, ihrer politischen Philosophie sowie ihrem Verständnis des menschlichen Geistes liegen. Ferner werden wir methodologische Fragen behandeln, insbesondere zu Arendts Art der Begriffsverwendung und zu ihren Rückgriffen auf Quellen aus der antiken Philosophie. Im Mittelpunkt steht intensive Textarbeit. Die Teilnehmenden sollen auf dem Weg kurzer Textkommentierungen und kritischer Fragen zu einzelnen Passagen frühzeitig zur Konzeption eigener Schreibprojekte geführt werden.

    • 16244 Miscellaneous
      Lateinische Epigraphik (Ulrike Jansen)
      Schedule: Mo 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      ACHTUNG: Die erste Sitzung findet nicht statt, die Veranstaltung beginnt erst am 28.4. Bitte melden Sie sich per Mail (jansen@bbaw.de) für die Veranstaltung an.

      Comments

      Kommentar: Die lateinische Epigraphik erschließt mit den lateinischen Inschriften unmittelbare Zeugnisse des Lebens der antiken römischen Welt. Die Inschriften wurden in Stein gemeißelt, auf Bronzetafeln eingraviert, an Hauswände geritzt oder gemalt, auf Amphoren gepinselt und in Wachtäfelchen geritzt. Die Studierenden werden mit der Geschichte der lateinischen Epigraphik, mit epigraphischen Quellen sowie mit den wissenschaftlichen Arbeitsmethoden in der Epigraphik vertraut gemacht. Im Mittelpunkt stehen die verschiedenen Inschriftengattungen anhand ausgewählter lateinischer Inschriften. Ein Besuch der Arbeitsstelle ‚Corpus Inscriptionum Latinarum‘ der BBAW und Museumsexkursionen zu epigraphischen Sammlungen sind geplant.

      Suggested reading

      Literaturempfehlungen: Knud Paasch Almar, Inscriptiones Latinae. Eine illustrierte Einführung in die lateinische Epigraphik, Odense 1990; Leonhard Schumacher, Römische Inschriften. Lateinisch/Deutsch, Stuttgart 2011; Alison E. Cooley, The Cambridge manual of Latin epigraphy, Cambridge [u. a.], 2012; Manfred G. Schmidt, Lateinische Epigraphik: eine Einführung, 3., durchges. Aufl., Darmstadt 2015; Bruun, Christer; Edmondson, Jonathan C. (Hrsg.), The Oxford handbook of Roman epigraphy, New York 2018.

    • 16320 Lecture
      Geschichte der Naturphilosophie (Lars Reuke)
      Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: KL 29/207 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Natur (phýsis, natura) ist einer der zentralen Begriffe, mit denen Menschen die Welt kategorisieren. Was aber genau unter dem Begriff „Natur“ zu verstehen ist, bleibt oftmals unklar. In der Vorlesung soll versucht werden, anhand eines historischen Durchgangs den Naturbegriff zu präzisieren. Dabei werden – jeweils mithilfe verschiedener philosophiehistorischer Positionierungen – einige zentrale Fragestellungen der Naturphilosophie bearbeitet werden. Unter anderem sind dies: Was heißt es, dass die Natur Gesetzen folgt? Wie ordnen wir die Natur und gibt es in ihr eine Ordnung, die unabhängig von menschlichen Bemühungen um diese Ordnung ist? Was sind Raum und Zeit? Ist Materie einfach nur unbelebte Masse? Wie kommt Geist und Selbstbezug in die Natur? Ist sie gar grundständig beseelt und belebt? Hat die Natur ein Ziel?

    • 16321 Seminar
      Die Tradition des Panpsychismus (Lars Reuke)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/125 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Der Panpsychismus stellt die These auf, dass alles Existierende schon immer beseelt ist. In der gegenwärtigen Philosophie des Geistes hat diese Theorie seit einiger Zeit wieder etwas Auftrieb erhalten, kann sie doch die für die Mainstream-Theorien des Naturalismus und Materialismus charakteristische Erklärungslücke zwischen subjektiv-geistigen und objektiv-materiellen Phänomen schließen. Ausgehend von einem zentralen Text Galen Strawsons wollen wir uns der Geschichte dieser These zuwenden und dazu Texte von Platon, Marsilio Ficino, Giordano Bruno, Anne Conway, Denis Diderot und anderen lesen. Zudem soll, wenn noch Zeit bleibt, ein Blick in die zeitgenössische Kritik am Panpsychismus geworfen werden.

    • 16322 Practice seminar
      Thomas von Aquin, De anima (Lars Reuke)
      Schedule: Mi 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Eine der wirkmächtigsten Theorien der Seele im Ausgang von der aristotelischen Philosophie stammt von Thomas von Aquin, der die Seele als die Form des Körpers begreift. Anders als unser heutiger Begriff der Seele, der zum einen vor allem auf das innere Erleben von Menschen abhebt und nicht selten auch mit eher esoterischen Ansichten verbunden wird, ist dieser Begriff in der aristotelischen Tradition, zu der auch Thomas zählt, ein technischer Begriff zur Analyse von Lebewesen: Die Seele umfasst also nicht nur Geistiges, sondern nicht zuletzt auch die vegetativen und sensitiven Vermögen der Lebewesen. Wir wollen im Seminar eine Auswahl an Texten des Thomas zur Seele lesen. Dabei werden die beiden Summen, die Quaestiones disputatae sowie Thomas’ Kommentar zur De anima-Schrift des Aristoteles untersucht werden.

    • 16323 Practice seminar
      Boethius, De consolatione philosophiae (Lars Reuke)
      Schedule: Do 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      In diesem Seminar wollen wir in kursorischer Lektüre den berühmten prosimetrischen Text Trost der Philosophie des Boethius lesen. Boethius beschreibt hier, wie die Philosophie, die als sprechende Figur im Text auftaucht, dem an der Seele erkrankten Gefangenen Boethius Linderung und Trost liefert. Wir wollen diesen Text vor allem in Hinblick auf seinen philosophischen Inhalt lesen, aber auch seine kunstvolle literarische Gestaltung, die Prosa und metrische Passagen vereint, untersuchen.

    • 16324 Seminar
      Atome, Erkenntnis und Freiheit - Pierre Gassendi und Descartes (Juliane Küppers)
      Schedule: Mo 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: JK 31/125 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Pierre Gassendi gehört zu den bis heute einflussreichsten Philosophen des 17. Jahrhunderts (vor allem in der Naturphilosophie und Erkenntnistheorie), ist aber fast völlig unbekannt. Er hat die Vorstellung, dass Materie aus Atomen – distinkten unteilbaren Partikeln – besteht, als ernstzunehmende naturwissenschaftliche Hypothese wirkmächtig ausgearbeitet; erkenntnistheoretisch einen pragmatischen Skeptizismus vertreten, der absolute und gesicherte Wahrheiten ablehnt; und mit seiner regen Vernetztheit in der republic of letters (der scientific community des 17. Jh.) dem britischen Empirismus den Weg bereitet.

      Die Gründe für seine heutige relative Unbekanntheit sind vor allem die philosophiehistorische Übermacht seines Zeitgenossen und Antagonisten René Descartes (auch in der Forschung und universitären Lehre) – und trivial, aber ausschlaggebend: die bis heute völlig unzureichende Übersetzung und Edierung seiner im Original lateinischsprachigen Schriften in moderne Sprachen. In diesem Seminar lesen wir daher größtenteils englische Übersetzungen, weil auf Deutsch schlicht noch nicht viel publiziert ist.

      Sicherlich ist Gassendi auch schwer in übliche Kategorien einzuordnen: Ein katholischer französischer Priester, der sich für die Rehabilitierung des moralisch verrufenen Epikureismus sowie für einen pragmatischen Skeptizismus eingesetzt hat; ein Gegenspieler Descartes‘, der wesentlich mehr Wirkmacht im englischsprachigen Raum im britischen Empirismus – u.a. bei Hobbes, Locke, bis hin zu Hume – entfaltet hat als in der sogenannten Kontinentalphilosophie; und ein Ethiker, der seinen christlichen Glauben überzeugend mit dem epikureischen Streben nach Glück verbinden konnte. 

      In diesem Seminar lesen und besprechen wir Gassendis wirkmächstigste Schriften und ihre Quellen. Zunächst werfen wir einen Blick auf die antiken Vorläufer seiner Naturphilosophie, die epikureische Atomlehre und deren empiristische Erkenntnistheorie sowie die der Skeptizisten. Dann lesen wir Gassendis Ablehnung der bis ins 17. Jahrhundert vorherrschenden aristotelischen Schultradition (englisch), seine Auseinandersetzung mit Descartes um rationalistische vs. empiristische Erkenntnistheorie (deutsch) sowie schließlich seine Ausarbeitung einer der Wissenschaft des 17. Jh. angemessenen grundlegenden Materietheorie als Erklärung für alle Vorgänge des Kosmos (englisch). Mit der Lektüre seiner daraus resultierenden Ethik, Politik- und Gesellschaftstheorie (englisch), die u.a. Spuren in der Idee des pursuit of happiness in der US-Verfassung hinterlassen hat, beenden wir das Seminar.

      Im Laufe des Semesters werden wir begleitend auch die Praxis der Philosophiegeschichtsschreibung besprechen: warum einige Philosophen mehr überliefert, erforscht und gelehrt werden und andere weniger.

      Obligatorische Textausgaben und/oder Sekundärliteratur müssen Sie vorab nicht organisieren. Die Semesterlektüre wird über Blackboard gestellt.

    • 16325 Practice seminar
      Philosophierende Frauen in der Frühen Neuzeit (Benjamin Wallura)
      Schedule: Mo 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Wissen ist Macht. Seit jeher wird Wissen gehütet und ist oftmals nur innerhalb geschlossener, elitärer Kreise weitergegeben und verhandelt worden. Die Gesellschaft des frühneuzeitlichen Europa war eine ungleiche Gesellschaft; eine Ungleichheit, die sich nicht nur in Klassenverhältnissen ausdrückte. Insbesondere Bildung und Alphabetisierung waren – auch in der Aristokratie – nicht selten ein Privileg der Wenigen und zumeist ausschließlich Männern vorbehalten. Im 16., 17., und 18. Jahrhundert beginnt sich diese Ausschließlichkeit jedoch durch eine ganze Reihe sehr verschiedener gelehrter Akteurinnen zu verändern. Frauen, im Rahmen der jeweiligen gesellschaftlichen Möglichkeiten, die sich ihnen boten, eroberten kleine Territorien des gelehrten Wissens und behaupteten sich darin – sowohl mit Zustimmung wie Ablehnung durch männliche Gelehrte.

      Das Seminar richtet sich an Studierende der Klassischen Philologie, Vergleichenden Literaturwissenschaften, Geschichtswissenschaften und Philosophie. Im Seminar werden wir in Original und Übersetzung Texte von und über philosophierende und gelehrte Frauen der Frühen Neuzeit lesen, diese historisch einordnen und interpretieren. Unser Kanon wird – in geeigneten Auszügen – die Werke streifen von Autor*innen wie Erasmus, Marie le Jars de Gournay, Juan Luiz Vives, Sibylla Schwarz, Anna Maria von Schurmann, Sophie Elisabet Brenner, Otto Sperling, Sebastian Kortholt, Lady Worthley Montague, Laura Bassi, Damaris Masham, Émilie du Châtelet, Lady Margeret Cavendish, Lady Ann Conway, Geneviève Thiroux d’Arconville, Francois Pourlain de la Barre und andere gelehrte Persönlichkeiten.

      Ziel ist es, anhand beispielhafter Themen der frühneuzeitlichen Gelehrsamkeit, zu einem eingehenden historischen Verständnis von Geschlechterrollen innerhalb dieser frühneuzeitlichen Gelehrsamkeit zu gelangen. Durch die Lektüre unserer Textauswahl, die sowohl Frauen wie Männer umfassen wird, wollen wir versuchen, zu einer relativ breit angelegten Perspektive auf weibliche Gelehrsamkeit in der Frühen Neuzeit zu gelangen; eine Perspektive, die sich nicht nur beim Feststellen von Unterdrücker-Unterdrückten-Verhältnissen stehen bleibt, sondern auf die individuellen historischen Figuren und deren geäußerten Gedanken eingeht. Im Zentrum der Betrachtungen werden, philologisch-literaturwissenschaftliche, geschichts- und kulturwissenschaftliche sowie dezidiert philosophische Betrachtungen stehen.

    • 16425 Seminar
      Tahiti: Die Erfindung einer sexuellen Heterotopie (Johannes Kleinbeck)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/124 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Als der Weltumsegler Louis Antoine de Bougainville im April 1768 am Strand von Tahiti an Land geht, projiziert er auf die Maohi – die indigenen Bewohner*innen der Südseeinsel – all jene Vorstellungen, die seit dem Rokoko-Diskurs über die Liebesinsel Kythera und Rousseaus Spekulationen über die vermeintliche »Zärtlichkeit« der sogenannten »edlen Wilden« fest in den Fantasien der französischen Literat*innen verankert waren. Er tauft die Insel nicht nur »Nouvelle Cythère«, in seiner Voyage autour du monde (1771) schreibt er auch über die Tahitianer*innen, ihre »einzige Leidenschaft« sei die »Liebe«, die hier keinerlei »Zwang« kenne. Mit Formulierungen wie diesen etabliert er einen exotistischen Topos über Tahiti, der die Insel als ein »irdisches Paradies« der »freien Liebe« imaginiert: Laut James Cook sei »in keinem anderen Land weniger platonische Liebe anzutreffen«. Und Immanuel Kant meint in den Sitten der Maohi gar eine Vorstufe der »Galanterie« im »bürgerlichen Zustand« zu erkennen, die er selbst im preußischen Königsberg noch nicht verwirklicht sah. Auch wenn sich schon Georg Forster, Denis Diderot oder Herman Melville kritisch mit solchen kolonialen Tagträumen auseinandergesetzt haben, bleiben sie mehr als 200 Jahre lang fester Bestandteil europäischer Imagination.

      Das Seminar möchte sich diesem Topos über Tahiti auf drei Wegen annähern: In einem ersten Schritt versuchen wir mit Hilfe der Anthropologin Anne Salmond die kosmologischen Prämissen zu rekonstruieren, mit denen die Maohi die ersten Begegnungen mit den Europäer*innen gedeutet haben. In einem zweiten Schritt soll in der Lektüre von Entdeckungsreisenden wie Samuel Wallis, Bougainville, Cook oder Georg Forster, von Philosophen wie Rousseau und Kant, aber auch von Literaten wie Denis Diderot oder Herman Melville die Entstehung, aber auch die Kritik dieses Diskurses über Tahiti als Ort der »freien Liebe« nachgezeichnet werden. Und in einem dritten Schritt will das Seminar dem Umstand nachgehen, dass Michel Foucault 200 Jahre nach Bougainvilles Aufenthalt auf Tahiti – nämlich im Jahr 1969 – die Beschreibungen des ersten französischen Weltumseglers heranzieht, um sich kritisch mit den Vorstellungen der Studierendenbewegung und ihrer Ideen einer »freien Liebe« auseinanderzusetzten. In seiner an der Reformuniversität Vincennes gehaltenen Vorlesung über Le Discours de la sexualité (1969) vergleicht er Herbert Marcuses Eros and Civilisation (1955) mit nichts anderem als mit Bougainvilles schwelgerischen Berichten von Tahiti, um die spezifische Funktionsweise einer von ihm sogenannten »sexuellen Heterotopie« zu erläutern.

       Für das Seminar ist ein Besuch im Schloss Charlottenburg geplant, um gemeinsam über Antoine Watteaus Gemälde Pèlerinage à l’île de Cythère zu diskutieren.

      Suggested reading

      Lektürevorschlag zur Vorbereitung:

      Anne Salmond,

      • Two Worlds: First Meetings Between Maori And European 1642–1772, Honolulu 1992.
      • Aphrodite's Island: the European Discovery of Tahiti, Berkeley 2011.

    • 16639 Lecture
      Aufklärung (Friederike Günther)
      Schedule: Do 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: Hs 2 Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Die Vorlesung vermittelt einen Zugang zur Literatur der Aufklärungsepoche, indem exemplarisch Themen behandelt werden, die die Aufklärung bewegten und deren ambivalente Tendenz zu Integration und Ausschluss vor Augen führen. Ein Schwerpunkt liegt zum einen auf literarischen Texten, die Mensch, Natur und Umwelt in ein Verhältnis setzen: Behandelt werden Robinsonaden, der literarische Umgang mit Naturkatastrophen, lyrisch umzäunte Natur in Gestalt von Beeten und Gärten sowie Texte der Sehnsucht nach einer ‚authentischen‘ Naturidylle. Zum anderen werden die Modi und Umgangsweisen der aufgeklärten Literaturszene in Blick genommen: Bissigkeit und Schmeichelei der frühen Literaturkritik, aufgeklärte Geselligkeits-, Liebes- und Freundschaftsentwürfe, Ein- und Ausschlusskriterien literarischer Öffentlichkeit sowie die Diskussion von Fallgeschichten aus Medizin und Recht.

    • 16645 Seminar
      Jüdische Figuren in der Kinder- und Jugendliteratur (Hadassah Stichnothe)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/228 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Jüdische Figuren sind in der Kinder- und Jugendliteratur lange Zeit nur als Fremd- und Zerrbilder oder „exotische Projektionsfläche“ (von Glasenapp 2016) präsent. Von antisemitischen Karikaturen wie Fagin in Oliver Twist bis zu philosemitischen Konstrukten, die auch kinderliterarische Darstellungen der Shoah prägen, fungieren jüdische Figuren oftmals als Verkörperung des Fremden.  Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts bildete sich eine vielfältige originäre Literatur speziell für jüdische Kinder heraus, die jüdische Identität aus der Innenperspektive heraus (be-)schreibt.

      Dieses Seminar widmet sich der Darstellung jüdischer Figuren in historischer ebenso wie transmedialer Perspektive, legt aber einen Schwerpunkt auf die Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts. Nach dem Bruch der Shoah gab es eine in Deutschland zeitlich verzögerte kinderliterarische Auseinandersetzung mit jüdischen Schicksalen während des Nationalsozialismus, die quantitativ einen großen Teil des Korpus bestimmt. Das Seminar möchte jedoch den Blick über die „children’s literature of atrocity“ hinaus weiten und die Darstellung jüdischer Figuren in der Literatur der Gegenwart untersuchen, die auch migrantische Perspektiven und widerständige Diskurse aufzeigen. Zur Lektüre werden sowohl historische Texte der 20er und 30er Jahre als auch Texte u.a. von Mirjam Pressler, Sydney Taylor, Holly-Jane Rahlens und Lena Gorelik gehören.

    • 16677 Advanced Seminar
      Architektur in Literatur (18.–21. Jh.) (Magdalena Fricke)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Das Seminar befasst sich mit der Architektur als literarischem Gegenstand in deutschsprachigen Texten von Johann Wolfgang Goethe bis Frank Witzel. Anhand ausgewählter Schriften wird untersucht, wie (imaginäre) Bauwerke und die Baukunst als solche dargestellt werden. Im gemeinsamen Gespräch behandeln wir die Struktur und Funktion solcher Darstellungen und erkunden das Wechselverhältnis zwischen der Raumkunst Architektur und der Zeitkunst Literatur.

       

      Gelesen werden unter anderem Texte von Theodor Fontane, Siegfried Kracauer, Walter Benjamin, Nelly Sachs, Alfred Döblin, Brigitte Reimann und Stefan Heym.

    • 16690 Seminar
      Das Lalebuch (Ralf Schlechtweg-Jahn)
      Schedule: Do 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: JK 26/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Das Lalebuch vom Ende des 16. Jh. ist die Vorlage der heute besser bekannten Schildbürgerstreiche. Die Lalen sind eigentlich die weisesten Menschen auf Erden, die aber, eben aufgrund ihrer Weisheit, ständig von den großen Herren der Welt als Berater an ihre Höfe gerufen werden. Um sich endlich den eigenen Hauswirtschaften widmen zu können, beschließen sie, sich dumm zu stellen – und werden es dann mehr und mehr wirklich.
      Der Text weist einige Ähnlichkeiten zu Thomas Morus Utopia auf, nämlich grundsätzlich in der Frage, ob ein utopisches, anderes Leben möglich ist, weshalb wir uns ergänzend auch mit der Utopia beschäftigen werden.
      Textgrundlage:
      Das Lalebuch. Nach dem Druck von 1597 mit den Abweichungen des Schiltbürgerbuches von 1598 und zwölf Holzschnitten von 1680. Hrsg. v. Stefan Ertz. Stuttgart 1970 (= RUB 6642/43)
      Thomas Morus: Utopia. Übersetzt von Gerhard Ritter. Nachwort von Eberhard Jäckel. Stuttgart 1983 (= RUB 513)

    • 16693 Lecture
      Von Gott und vom Dreck: Schauspiele im Mittelalter (Elke Koch)
      Schedule: Di 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Noch bevor sich das Theater als Institution entwickelte, wurde im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit in vielen Städten Europas, auch im deutschen Sprachraum, eine lebendige Kultur performativer Formen gepflegt. Schauspiele fanden im Rahmen von Kirchenfesten und in der Zeit der Fastnacht statt und wurden von Klöstern, Schulen oder Stadtbürgern veranstaltet. Die Themen und Formen reichen von Darstellungen der Heilsgeschichte mitsamt Schöpfung und Jüngstem Gericht bis hin zu obszönen Monologen; sie wurden als frommes Werk verstanden oder auch als Gefährdung öffentlicher Ordnung eingeschätzt. Die Texte, die von dieser Kultur zeugen, sind mit den Kategorien antiker und neuzeitlicher Dramenpoetik kaum zu erfassen, sondern verlangen einen eigenen analytischen Zugriff und teils eigene Begriffe und Konzepte. Auch die besonderen Bedingungen der Aufführung und die Möglichkeiten ihrer Rekonstruktion gilt es dabei zu reflektieren. Die Vorlesung stellt an ausgewählten Beispielen die wichtigsten Typen mittelalterlicher Spiele vor, erläutert historische Hintergründe sowie Probleme der Überlieferung und diskutiert Fragen der theoretisch-methodischen Konzeptualisierung.

    • 16835 Lecture
      Wandel und Variation in den romanischen Sprachen (Judith Meinschaefer)
      Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: JK 31/227 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Warum wandelt sich Sprache? Wie entsteht sprachliche Variation? Diese Vorlesung wird versuchen, einige Gesetze und Ursachen des Sprachwandels zu erläutern. Zum einen wird ein Überblick über den Wandel der romanischen Sprachen vom Lateinischen zu den modernen Sprachen gegeben, zum anderen wird versucht, einige sprachübergreifend gültige Prinzipien der Veränderung von Sprachen und der Entstehung sprachlicher Variation herauszuarbeiten. Im Vordergrund steht dabei die interne Sprachgeschichte, d.h., die Entwicklung von Phonologie, Morphologie, Lexikon und Syntax der drei großen romanischen Sprachen Französisch, Spanisch, Italienisch. Falls Sie sich für diesen Kurs nicht über Campus Management anmelden können, melden Sie sich bitte auf jeden Fall direkt im Blackboard-Kurs an.

      Suggested reading

      Literatur zur Orientierung:
      Trask, Robert Lawrence. Historical linguistics. Oxford University Press, 1996.

    • 17015 Advanced seminar
      Michel de Montaigne als Leser (Anita Traninger)
      Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: J 23/16 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)
    • 17045 Lecture
      Das italienische Drama (Bernhard Huß)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/239 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Die Vorlesung bietet einen Überblick über wichtige Tendenzen der Bühnenliteratur italienischer Sprache. Sie gliedert sich zunächst in einen Teil zur Tragödie und einen Teil zur Komödie, jeweils von der Renaissance bis ins 18. Jahrhundert. Dabei werden zum einen gattungstheoretische Grundvoraussetzungen erläutert, zum anderen ausgewählte Primärtexte exemplarisch analysiert. In einem dritten Teil (19./20. Jh.) soll aufgezeigt werden, wie die schon vorher poröse Trennmauer zwischen Tragödie und Komödie vollends einbricht und sich neue Formen dramatischen Dichtens etablieren, die das Komische und das Tragische verschmelzen. Autoren, die zur Sprache kommen sollen, sind u.a. Torquato Tasso, Vittorio Alfieri, Niccolò Machiavelli, Carlo Goldoni, Alessandro Manzoni, Luigi Pirandello, Dario Fo.

      Suggested reading

      Überblicksartige Darstellungen zu den wichtigen Themen bietet einführend: Farrell, Joseph/ Puppa, Paolo (Hrsg.) (2006): A History of Italian Theatre. Cambridge u.a.: Cambridge University Press. Darin: R. Andrews, “Erudite comedy”, S. 39ff., P. Brand: “Machiavelli and Florence”, S. 51ff., R. Andrews: “Tragedy”, S. 84ff., P. Vescovo: “Carlo Goldoni, playwright and reformer”, S. 160ff., G. Pizzamiglio: “Vittorio Alfieri”, S. 195ff., F. Taviani: “The Romantic theatre”, S. 207ff., P. Puppa: “Luigi Pirandello”, S. 293ff., J. Farrell: “Dario Fo”, S. 357ff.

    • 17078 Proseminar
      Redescubriendo el teatro del siglo XVIII (Richard Palomar Vidal)
      Schedule: Do 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: KL 29/208 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Additional information / Pre-requisites

      Das Seminar kann auf Deutsch oder Spanisch stattfinden, dies wird zu Beginn des Semesters mit den Studierenden entschieden. Es gibt für die Primärquellen keine deutschsprachigen Übersetzungen, wodurch das Lesen spanischsprachiger Primär- und Sekundärtexte unerlässlich ist. Alle zu lesenden Primär- und Sekundärtexte werden auf Blackboard zur Verfügung gestellt.
      Studierende anderer Bachelor- und Masterstudiengänge mit einem Komplementärbereich, überfachlichen oder fachaffinen Profil sind ebenfalls herzlich eingeladen und können sich bei mir per Mail für die Veranstaltung anmelden.

      Comments

      Das Seminar ist dem Theater des 18. Jahrhunderts gewidmet, „en su dimensión más amplia, rebasando los límites cronológicos de la centuria“. Wir werden mit einer kurzen historischen Einführung beginnen und einen besonderen Fokus auf die Aufklärung (El Siglo de las Luces) legen, die wahrscheinlich wichtigste Strömung des 18. Jahrhunderts. Zudem wird die Entwicklung des Theaters in Spanien im Laufe der Jahrhunderte thematisiert.
      Die im Verlauf des Semesters zu lesenden Primärtexte stammen aus unterschiedlichen Theaterformen. Von Nicolás Fernández de Moratín werden wir seine comedia „El sí de las niñas“ lesen und dabei gesondert auf die Funktion des Theaters im 18. Jahrhundert eingehen. Das Drama „Zinda“ von María Rosa de Gálvez bietet uns einen Einblick in die Theaterform der tragedia, sowie in das Thema der Sklaverei in Spanien. Es sind zusätzlich Lektüren kürzerer Texte geplant, wie der sainete „Manolo“ von Ramón de la Cruz. Hier wird vor allem die Herkunft und soziale Stellung zweier zentraler Figuren des Theaters –majo/a und petimetre/a– im Mittelpunkt stehen. Wichtig bei der Auseinandersetzung mit den Werken im Seminar wird nicht nur der dramatische Text als solcher sein, sondern auch außertextliche Phänomene wie Publikationsprozess und Werkrezeption, vor allem im Hinblick auf die in Spanien zu dieser Zeit noch bestehende Inquisition und die damit einhergehende doppelte Zensur. Wir werden auch zentrale Aspekte der Aufführungspraxis untersuchen, wie Kleidung, Bühnenausstattung und die Rolle des Publikums.
      Ein weiterer wesentlicher Bestandteil des Seminars wird die Lektüre von literaturtheoretischen Texten aus dem 18. Jahrhundert sein. Wir werden relevante Auszüge aus der „Poética“ von Ignacio de Luzán lesen, der begründenden Schrift des neoclasicismo in Spanien, sowie die „Defensa de las mujeres“ von Benito Jerónimo Feijoo, einen protofeministischen Text aus seinem „Teatro crítico universal“.

    • 17080 Proseminar
      Lateinamerika "entdecken" - von 1492 bis heute (Manuela Barney Seidel)
      Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: JK 31/227 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Dieses Seminar beschäftigt sich mit den literarischen und historischen Texten, die die „Entdeckung“ Lateinamerikas dokumentieren, legitimieren, aber auch hinterfragen und umdeuten. Wir lesen europäische Reiseberichte und Chroniken – von Kolumbus bis Las Casas – ebenso wie indigene Gegennarrative. Dabei betrachten wir literarische Strategien, mit denen koloniale Herrschaft, Widerstand und Identität verhandelt werden. Auch neuere literarische und theoretische Texte, die koloniale Strukturen und deren Nachwirkungen reflektieren, werden behandelt. Ziel des Seminars ist es, verschiedene Narrative der Kolonialgeschichte zu vergleichen und über die Macht der Sprache sowie die Bedeutung literarischer Texte als Akteure in (post-)kolonialen Diskursen nachzudenken.

    • 17085 Advanced seminar
      Alonso Fernández de Avellaneda, autor del Quijote (Anita Traninger)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: KL 29/110 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Der Don Quijote ist ein Text, der nicht nur einmal geschrieben wurde. Noch bevor Miguel de Cervantes eine Fortsetzung veröffentlichen konnte, kam ihm Alonso Fernández de Avellaneda zuvor und gab den zweiten Teil des Don Quijote in den Druck. Ausgehend von diesem, nach heutigen Begriffen illegitimen Werk fragen wir in dem Seminar nach Schreiben und Wiederschreiben als konstitutiven Praktiken des und im Don Quijote – von der Manuskriptfiktion, die Cide Hamete Benegeli als ‚wahren Autor‘ einführt bis zu Jorge Luis Borges’ Pierre Menard, der sich einer wortidentischen Neufassung verpflichtet.

    • 17500 Lecture
      Theorien der Schauspielkunst II (Doris Kolesch)
      Schedule: Do 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)

      Comments

      Die Vorlesung setzt die im letzten Semester begonnene kritische Vorstellung zentraler schauspieltheoretischer Texte insbesondere des europäischen Theaters fort. Im Zentrum stehen Konzepte und Theorien der Schauspielkunst aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Die Vorlesung ist so konzipiert, dass sie auch ohne den Besuch des ersten Teils im Wintersemester 2024/5 gut verfolgt werden kann.

    • 17501 Lecture
      Theater und Ritualität (Matthias Warstat)
      Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)

      Comments

      Eine Nähe von Theater und Ritual ist in verschiedensten Phasen der Theatergeschichte unverkennbar. Einerseits finden sich in vielen Ritualen – so etwa in Initiations-, Heilungs- oder Übergangsritualen – theatrale Praktiken (Tänze, Maskenspiel, Verkörperungen etc.), mit denen wirkende Kräfte, Transformationen oder Deutungen angezeigt werden. Andererseits sind Ritualdarstellungen im Theater immer wieder zu finden, und auf unterschiedliche Weisen kann auch die Theateraufführung selbst rituellen Charakter annehmen. Für die Theaterwissenschaft ist es deshalb wichtig, das Verhältnis von Theater und Ritualität immer wieder neu in den Blick zu nehmen – und dabei den Forschungsstand der anthropologischen, ethnologischen und religionswissenschaftlichen Ritualforschung nicht außer Acht zu lassen. Dies gestaltet sich dadurch kompliziert, dass in den genannten Fächern mit ganz unterschiedlichen Ritualdefinitionen gearbeitet wird. Da in vielen Ritualbegriffen Vorstellungen von Medien und Geistern, von einer Götterwelt oder von einer Begegnung mit Ahnen und Verstorbenen eine Rolle spielen, stellt sich auch die Frage, wie mit solchen transzendenten und immateriellen Dimensionen des Theaters umgegangen werden soll. Manche Ritualkonzepte heben auf soziale Formen und Handlungsmuster ab; viele andere sind aber auf Wirkungsversprechen fokussiert, bei denen sich fragt, inwieweit sie vom Theater eingelöst werden können. Die Vorlesung soll das Verhältnis von Theater und Ritualität in drei Abschnitten beleuchten: Zunächst sollen frühe Phasen der Theatergeschichte in den Blick genommen werden, für die häufig eine Übergängigkeit bzw. Hybridität von Ritual und Theater behauptet wird. Zweitens sollen künstlerische und theoretische Positionen aus den Avantgarden des 20. Jahrhunderts analysiert werden, die besonders markant auf Formen von Ritualität Bezug nehmen. Schließlich wird es um die Frage gehen, wie und warum auch in gegenwärtigen Theater- und Performancepraktiken weiterhin auf rituelle Muster rekurriert wird.

  • History of Knowledge - Module C

    7175aB5.3
    • 16022 Seminar
      Platon: Frühdialoge (Christian Strub)
      Schedule: Mo 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Comments

      Im Seminar soll anhand der Lektüre einiger Frühdialoge Platons neben der Rekonstruktion der Argumentationsstruktur der jeweiligen Dialoge der -- in letzter Zeit verstärkt diskutierten -- Frage nachgegangen werden, welche Rolle die Schilderung der lebensweltlichen Umstände der (fiktionalen) philosophischen Argumentationen für die Gesamtaussage des Textes spielt.

      Suggested reading

      Literatur wird zu Beginn des Seminars bekannt gegeben.

    • 16045 Seminar
      Die Philosophie des 20. Jahrhunderts (Werner Kogge)
      Schedule: Do 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Comments

      Das 20. Jahrhundert brachte eine massive Parzellierung der Philosophie hervor. Es bildeten sich unterschiedliche Hauptströmungen heraus, die sich voneinander zunehmend entfremdeten und oft sogar feindlich gegenüberstanden. Eine intellektuelle Sozialisation in einer dieser Strömungen brachte es oft mit sich, dass andere philosophische Ansätze und Denkstile unverständlich schienen oder überhaupt aus dem Spektrum der jeweiligen Wahrnehmung verschwanden. Dies gilt nicht nur für die Kluft zwischen analytischer („angelsächsischer“) Philosophie einerseits und phänomenologisch-hermeneutischer („kontinentaler“) Philosophie andererseits, sondern beispielsweise auch für die Aufspaltung der logisch-empiristischen Tradition in ‚normalsprachlich‘ und ‚logizistisch‘ orientierte Denkschulen – bedingt durch unterschiedliche Auslegungen der Philosophie Wittgensteins; oder auch die Auspaltung phänomenoloisch-hermeneutischen Denkens in diskursanalytische und dekonstruktivistische Ansätze, bedingt durch unterschiedliche Rekurse auf Nietzsche, Freud und Marx. Vor diesem Hintergrund zielt das Seminar darauf, einen Überblick zu gewinnen. Wir werden uns eine Art Landkarte der Philosophie des 20. Jahrhunderts erarbeiten. Dazu werden wir, ausgehend von der Diskurslage um 1900, zentrale Primärtexte in Ausschnitten lesen und uns verdeutlichen, welche traditionsbildenden Weichenstellungen in ihnen lagen. Ziel des Seminars ist es schließlich, ein fundiertes und differenziertes Bild davon zu bekommen, welches Erbe die Philosophie des 20. Jahrhunderts dem gegenwärtigen Denken hinterließ.

    • 16324 Seminar
      Atome, Erkenntnis und Freiheit - Pierre Gassendi und Descartes (Juliane Küppers)
      Schedule: Mo 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: JK 31/125 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Pierre Gassendi gehört zu den bis heute einflussreichsten Philosophen des 17. Jahrhunderts (vor allem in der Naturphilosophie und Erkenntnistheorie), ist aber fast völlig unbekannt. Er hat die Vorstellung, dass Materie aus Atomen – distinkten unteilbaren Partikeln – besteht, als ernstzunehmende naturwissenschaftliche Hypothese wirkmächtig ausgearbeitet; erkenntnistheoretisch einen pragmatischen Skeptizismus vertreten, der absolute und gesicherte Wahrheiten ablehnt; und mit seiner regen Vernetztheit in der republic of letters (der scientific community des 17. Jh.) dem britischen Empirismus den Weg bereitet.

      Die Gründe für seine heutige relative Unbekanntheit sind vor allem die philosophiehistorische Übermacht seines Zeitgenossen und Antagonisten René Descartes (auch in der Forschung und universitären Lehre) – und trivial, aber ausschlaggebend: die bis heute völlig unzureichende Übersetzung und Edierung seiner im Original lateinischsprachigen Schriften in moderne Sprachen. In diesem Seminar lesen wir daher größtenteils englische Übersetzungen, weil auf Deutsch schlicht noch nicht viel publiziert ist.

      Sicherlich ist Gassendi auch schwer in übliche Kategorien einzuordnen: Ein katholischer französischer Priester, der sich für die Rehabilitierung des moralisch verrufenen Epikureismus sowie für einen pragmatischen Skeptizismus eingesetzt hat; ein Gegenspieler Descartes‘, der wesentlich mehr Wirkmacht im englischsprachigen Raum im britischen Empirismus – u.a. bei Hobbes, Locke, bis hin zu Hume – entfaltet hat als in der sogenannten Kontinentalphilosophie; und ein Ethiker, der seinen christlichen Glauben überzeugend mit dem epikureischen Streben nach Glück verbinden konnte. 

      In diesem Seminar lesen und besprechen wir Gassendis wirkmächstigste Schriften und ihre Quellen. Zunächst werfen wir einen Blick auf die antiken Vorläufer seiner Naturphilosophie, die epikureische Atomlehre und deren empiristische Erkenntnistheorie sowie die der Skeptizisten. Dann lesen wir Gassendis Ablehnung der bis ins 17. Jahrhundert vorherrschenden aristotelischen Schultradition (englisch), seine Auseinandersetzung mit Descartes um rationalistische vs. empiristische Erkenntnistheorie (deutsch) sowie schließlich seine Ausarbeitung einer der Wissenschaft des 17. Jh. angemessenen grundlegenden Materietheorie als Erklärung für alle Vorgänge des Kosmos (englisch). Mit der Lektüre seiner daraus resultierenden Ethik, Politik- und Gesellschaftstheorie (englisch), die u.a. Spuren in der Idee des pursuit of happiness in der US-Verfassung hinterlassen hat, beenden wir das Seminar.

      Im Laufe des Semesters werden wir begleitend auch die Praxis der Philosophiegeschichtsschreibung besprechen: warum einige Philosophen mehr überliefert, erforscht und gelehrt werden und andere weniger.

      Obligatorische Textausgaben und/oder Sekundärliteratur müssen Sie vorab nicht organisieren. Die Semesterlektüre wird über Blackboard gestellt.

    • 16325 Practice seminar
      Philosophierende Frauen in der Frühen Neuzeit (Benjamin Wallura)
      Schedule: Mo 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Wissen ist Macht. Seit jeher wird Wissen gehütet und ist oftmals nur innerhalb geschlossener, elitärer Kreise weitergegeben und verhandelt worden. Die Gesellschaft des frühneuzeitlichen Europa war eine ungleiche Gesellschaft; eine Ungleichheit, die sich nicht nur in Klassenverhältnissen ausdrückte. Insbesondere Bildung und Alphabetisierung waren – auch in der Aristokratie – nicht selten ein Privileg der Wenigen und zumeist ausschließlich Männern vorbehalten. Im 16., 17., und 18. Jahrhundert beginnt sich diese Ausschließlichkeit jedoch durch eine ganze Reihe sehr verschiedener gelehrter Akteurinnen zu verändern. Frauen, im Rahmen der jeweiligen gesellschaftlichen Möglichkeiten, die sich ihnen boten, eroberten kleine Territorien des gelehrten Wissens und behaupteten sich darin – sowohl mit Zustimmung wie Ablehnung durch männliche Gelehrte.

      Das Seminar richtet sich an Studierende der Klassischen Philologie, Vergleichenden Literaturwissenschaften, Geschichtswissenschaften und Philosophie. Im Seminar werden wir in Original und Übersetzung Texte von und über philosophierende und gelehrte Frauen der Frühen Neuzeit lesen, diese historisch einordnen und interpretieren. Unser Kanon wird – in geeigneten Auszügen – die Werke streifen von Autor*innen wie Erasmus, Marie le Jars de Gournay, Juan Luiz Vives, Sibylla Schwarz, Anna Maria von Schurmann, Sophie Elisabet Brenner, Otto Sperling, Sebastian Kortholt, Lady Worthley Montague, Laura Bassi, Damaris Masham, Émilie du Châtelet, Lady Margeret Cavendish, Lady Ann Conway, Geneviève Thiroux d’Arconville, Francois Pourlain de la Barre und andere gelehrte Persönlichkeiten.

      Ziel ist es, anhand beispielhafter Themen der frühneuzeitlichen Gelehrsamkeit, zu einem eingehenden historischen Verständnis von Geschlechterrollen innerhalb dieser frühneuzeitlichen Gelehrsamkeit zu gelangen. Durch die Lektüre unserer Textauswahl, die sowohl Frauen wie Männer umfassen wird, wollen wir versuchen, zu einer relativ breit angelegten Perspektive auf weibliche Gelehrsamkeit in der Frühen Neuzeit zu gelangen; eine Perspektive, die sich nicht nur beim Feststellen von Unterdrücker-Unterdrückten-Verhältnissen stehen bleibt, sondern auf die individuellen historischen Figuren und deren geäußerten Gedanken eingeht. Im Zentrum der Betrachtungen werden, philologisch-literaturwissenschaftliche, geschichts- und kulturwissenschaftliche sowie dezidiert philosophische Betrachtungen stehen.

    • 16425 Seminar
      Tahiti: Die Erfindung einer sexuellen Heterotopie (Johannes Kleinbeck)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Als der Weltumsegler Louis Antoine de Bougainville im April 1768 am Strand von Tahiti an Land geht, projiziert er auf die Maohi – die indigenen Bewohner*innen der Südseeinsel – all jene Vorstellungen, die seit dem Rokoko-Diskurs über die Liebesinsel Kythera und Rousseaus Spekulationen über die vermeintliche »Zärtlichkeit« der sogenannten »edlen Wilden« fest in den Fantasien der französischen Literat*innen verankert waren. Er tauft die Insel nicht nur »Nouvelle Cythère«, in seiner Voyage autour du monde (1771) schreibt er auch über die Tahitianer*innen, ihre »einzige Leidenschaft« sei die »Liebe«, die hier keinerlei »Zwang« kenne. Mit Formulierungen wie diesen etabliert er einen exotistischen Topos über Tahiti, der die Insel als ein »irdisches Paradies« der »freien Liebe« imaginiert: Laut James Cook sei »in keinem anderen Land weniger platonische Liebe anzutreffen«. Und Immanuel Kant meint in den Sitten der Maohi gar eine Vorstufe der »Galanterie« im »bürgerlichen Zustand« zu erkennen, die er selbst im preußischen Königsberg noch nicht verwirklicht sah. Auch wenn sich schon Georg Forster, Denis Diderot oder Herman Melville kritisch mit solchen kolonialen Tagträumen auseinandergesetzt haben, bleiben sie mehr als 200 Jahre lang fester Bestandteil europäischer Imagination.

      Das Seminar möchte sich diesem Topos über Tahiti auf drei Wegen annähern: In einem ersten Schritt versuchen wir mit Hilfe der Anthropologin Anne Salmond die kosmologischen Prämissen zu rekonstruieren, mit denen die Maohi die ersten Begegnungen mit den Europäer*innen gedeutet haben. In einem zweiten Schritt soll in der Lektüre von Entdeckungsreisenden wie Samuel Wallis, Bougainville, Cook oder Georg Forster, von Philosophen wie Rousseau und Kant, aber auch von Literaten wie Denis Diderot oder Herman Melville die Entstehung, aber auch die Kritik dieses Diskurses über Tahiti als Ort der »freien Liebe« nachgezeichnet werden. Und in einem dritten Schritt will das Seminar dem Umstand nachgehen, dass Michel Foucault 200 Jahre nach Bougainvilles Aufenthalt auf Tahiti – nämlich im Jahr 1969 – die Beschreibungen des ersten französischen Weltumseglers heranzieht, um sich kritisch mit den Vorstellungen der Studierendenbewegung und ihrer Ideen einer »freien Liebe« auseinanderzusetzten. In seiner an der Reformuniversität Vincennes gehaltenen Vorlesung über Le Discours de la sexualité (1969) vergleicht er Herbert Marcuses Eros and Civilisation (1955) mit nichts anderem als mit Bougainvilles schwelgerischen Berichten von Tahiti, um die spezifische Funktionsweise einer von ihm sogenannten »sexuellen Heterotopie« zu erläutern.

       Für das Seminar ist ein Besuch im Schloss Charlottenburg geplant, um gemeinsam über Antoine Watteaus Gemälde Pèlerinage à l’île de Cythère zu diskutieren.

      Suggested reading

      Lektürevorschlag zur Vorbereitung:

      Anne Salmond,

      • Two Worlds: First Meetings Between Maori And European 1642–1772, Honolulu 1992.
      • Aphrodite's Island: the European Discovery of Tahiti, Berkeley 2011.

    • 16652 Seminar
      Wunderbares und Wissen (Jutta Eming)
      Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: JK 26/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Die Formulierung des Aristoteles, dass Verwunderung den Anfang der Philosophie bildet und Menschen kein Wissen erworben, wenn sie sich nicht zunächst gewundert hätten, gehört zu den viel zitierten Leitsätzen über wissenschaftliche Erkenntnis in den Geisteswissenschaften. Seltener geht es um die Frage, welches Verhältnis von Verwunderung und Wissen dabei impliziert ist. Bei Aristoteles ist es umgekehrt proportional: Wenn der Gegenstand, welcher Fragen aufwirft, erforscht ist, tritt Wissen an die Stelle von Verwunderung.

      Das Seminar setzt bei der Prämisse an, dass ein solches Ausschlussverhältnis für einen zentralen Bereich der Vormoderne nicht angesetzt werden kann: für das Wunderbare in literarischen Texten des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. In den bekanntesten ebenso wie in weniger bekannten Dichtungen vertreten Rhetoriken und Narrative über das wunder und über das, was wunderlîche ist, auf verschiedenen literarischen Ebenen Wissen. Monstra, Automaten und künstliche Menschen, Feen und Zauberer, Riesen und Zwerge, magische Objekte oder Sonderbezirke und Anderswelten werfen für literarische Protagonisten, Erzähler und Rezipient:innen Fragen auf, fordern ihre Wissensbestände heraus und erweitern sie zugleich. Auch die theologische Auffassung, dass die Wunder der Natur – als Wunder der Schöpfung – eine Form der Erkenntnis Gottes darstellen, wird damit produktiv verknüpft. Das Seminar verfolgt diese Vielfalt chronologisch und gattungssystematisch für zentrale literarische Texte zwischen 1200 und 1600.

    • 16676 Advanced Seminar
      Literatur und Behinderung: Einführung in die Literary Disability Studies (Irmela Marei Krüger-Fürhoff)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Additional information / Pre-requisites

      Das Seminar wird zusammen mit Frau Ulrike Schulz durchgeführt.

      Comments

      Das Seminar widmet sich literarischen und kulturellen Repräsentationen verkörperter Differenz. Dabei beschäftigen wir uns mit Werken, in denen Kategorien wie Normalität und Abweichung verhandelt werden und Behinderung als Erfahrung mit sozialer und politischer Dimension erscheint. Im Mittelpunkt der gemeinsamen Arbeit steht die Analyse ausgewählter Darstellungen körperlicher, seelischer und geistiger Beeinträchtigungen in Literatur (Fiktion, Autobiographie, Dokumentation), Fotografie, Comic und digitalen Medien vom späten 19. Jh. bis zur Gegenwart, darunter Texte von Charlotte Perkins Gilman, Ernst Toller, Heinrich Böll, Dorothea Buck, Paula Fürstenberg und Benjamin Maack. Die grundlegenden theoretischen Texte aus den Bereichen Disability Studies und Literary Disability Studies, die wir diskutieren, liegen meist auf Deutsch, z.T. aber auch nur auf Englisch vor. Ergänzt wird die literaturwissenschaftliche Perspektive durch Einblicke in die Arbeit von Selbst- und Interessenvertretungen behinderter Menschen und Informationen zum Stand der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland. Der parallele Besuch der Vorlesung „Literary Disability Studies: Aspekte einer inklusiven Philologie“ ist keine Teilnahmevoraussetzung, wird aber empfohlen. Wenn Sie Zugänglichkeitsmaßnahmen (z.B. Gebärdensprach- oder Schriftdolmetschung) benötigen, melden Sie sich bitte zeitnah. Zur Einführung empfohlen: Urte Helduser: Literatur- und Sprachwissenschaften in den Disability Studies. In: Anne Waldschmidt (Hg.): Handbuch Disability Studies. Wiesbaden 2022, S. 219-233 (online über Primo).

    • 16679 Advanced Seminar
      Verbotene Bücher. Über Literatur und Recht (Helene Kraus)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)
    • 16689 Seminar
      Früher Buchdruck (Jutta Eming)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Das Seminar möchte in die Produktions- und Rezeptionszusammenhänge eines Mediums einführen, welches den Literaturmarkt ab der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts grundlegend umgestalten wird: den Buchdruck. Zu Beginn noch ähnlich prestigeträchtig und kostspielig wie das ältere Medium der Handschriften, entwickelt sich der Buchdruck bald zu einem Literaturträger mit ganz eigenen Bedingungen und Möglichkeiten. Dies soll im Seminar an einigen ‚Bestsellern‘ der Epoche, der Melusine Thürings von Ringoltingen und den Sieben weisen Meistern, nachvollzogen werden. Dazu ist auch eine Zusammenarbeit mit der Staatsbibliothek und die Besichtigung einiger Exemplare vor Ort vorgesehen.

       

    • 17015 Advanced seminar
      Michel de Montaigne als Leser (Anita Traninger)
      Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: J 23/16 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)
    • 17078 Proseminar
      Redescubriendo el teatro del siglo XVIII (Richard Palomar Vidal)
      Schedule: Do 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: KL 29/208 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Additional information / Pre-requisites

      Das Seminar kann auf Deutsch oder Spanisch stattfinden, dies wird zu Beginn des Semesters mit den Studierenden entschieden. Es gibt für die Primärquellen keine deutschsprachigen Übersetzungen, wodurch das Lesen spanischsprachiger Primär- und Sekundärtexte unerlässlich ist. Alle zu lesenden Primär- und Sekundärtexte werden auf Blackboard zur Verfügung gestellt.
      Studierende anderer Bachelor- und Masterstudiengänge mit einem Komplementärbereich, überfachlichen oder fachaffinen Profil sind ebenfalls herzlich eingeladen und können sich bei mir per Mail für die Veranstaltung anmelden.

      Comments

      Das Seminar ist dem Theater des 18. Jahrhunderts gewidmet, „en su dimensión más amplia, rebasando los límites cronológicos de la centuria“. Wir werden mit einer kurzen historischen Einführung beginnen und einen besonderen Fokus auf die Aufklärung (El Siglo de las Luces) legen, die wahrscheinlich wichtigste Strömung des 18. Jahrhunderts. Zudem wird die Entwicklung des Theaters in Spanien im Laufe der Jahrhunderte thematisiert.
      Die im Verlauf des Semesters zu lesenden Primärtexte stammen aus unterschiedlichen Theaterformen. Von Nicolás Fernández de Moratín werden wir seine comedia „El sí de las niñas“ lesen und dabei gesondert auf die Funktion des Theaters im 18. Jahrhundert eingehen. Das Drama „Zinda“ von María Rosa de Gálvez bietet uns einen Einblick in die Theaterform der tragedia, sowie in das Thema der Sklaverei in Spanien. Es sind zusätzlich Lektüren kürzerer Texte geplant, wie der sainete „Manolo“ von Ramón de la Cruz. Hier wird vor allem die Herkunft und soziale Stellung zweier zentraler Figuren des Theaters –majo/a und petimetre/a– im Mittelpunkt stehen. Wichtig bei der Auseinandersetzung mit den Werken im Seminar wird nicht nur der dramatische Text als solcher sein, sondern auch außertextliche Phänomene wie Publikationsprozess und Werkrezeption, vor allem im Hinblick auf die in Spanien zu dieser Zeit noch bestehende Inquisition und die damit einhergehende doppelte Zensur. Wir werden auch zentrale Aspekte der Aufführungspraxis untersuchen, wie Kleidung, Bühnenausstattung und die Rolle des Publikums.
      Ein weiterer wesentlicher Bestandteil des Seminars wird die Lektüre von literaturtheoretischen Texten aus dem 18. Jahrhundert sein. Wir werden relevante Auszüge aus der „Poética“ von Ignacio de Luzán lesen, der begründenden Schrift des neoclasicismo in Spanien, sowie die „Defensa de las mujeres“ von Benito Jerónimo Feijoo, einen protofeministischen Text aus seinem „Teatro crítico universal“.

    • 17080 Proseminar
      Lateinamerika "entdecken" - von 1492 bis heute (Manuela Barney Seidel)
      Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: JK 31/227 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Dieses Seminar beschäftigt sich mit den literarischen und historischen Texten, die die „Entdeckung“ Lateinamerikas dokumentieren, legitimieren, aber auch hinterfragen und umdeuten. Wir lesen europäische Reiseberichte und Chroniken – von Kolumbus bis Las Casas – ebenso wie indigene Gegennarrative. Dabei betrachten wir literarische Strategien, mit denen koloniale Herrschaft, Widerstand und Identität verhandelt werden. Auch neuere literarische und theoretische Texte, die koloniale Strukturen und deren Nachwirkungen reflektieren, werden behandelt. Ziel des Seminars ist es, verschiedene Narrative der Kolonialgeschichte zu vergleichen und über die Macht der Sprache sowie die Bedeutung literarischer Texte als Akteure in (post-)kolonialen Diskursen nachzudenken.

    • 17315 Proseminar
      PS-Surveying English Literatures: Scottish Nature Writing (Cordula Lemke)
      Schedule: Do 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: JK 27/106 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Today's image of Scotland is still dominated by the myths of peaty and moss-covered Highlands and their tartan-wearing inhabitants who entertain weary travellers with tales of ghosts and murderers; myths that were invented at the end of the eighteenth century and whose legacy still endures – albeit with a twist. New nature writing has changed romantic images by questioning how we appropriate nature and by contesting our own place in nature. In this seminar we will look at how nature was depicted at the end of the eighteenth century and where short stories, poems and novels take us today.

      Texts:

      Most texts will be available on Blackboard.

      Please purchase Donald Smith, Storm&Shore

    • 16033 Seminar
      Schellings Freiheitsschrift (Dina Emundts)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Information for students

      Die Veranstaltung wird zusammen mit Jan Kerkmann durchgeführt.

      Additional information / Pre-requisites

      In dem Seminar wird eine regelmäßige Teilnahme erwartet, für die aktive Teilnahme müssen 2 Sitzungen schriftlich vorbereitet werden, in diesen Sitzungen müssen Sie auch anwesend sein.

      Comments

      In dem Seminar werden wir Schellings Freiheitsschrift (Untersuchungen über das Wesen der menschlichen Freiheit aus dem Jahre 1809) behandeln. Der Text zur Erklärung und Begründung der Möglichkeit menschlicher Freiheit ist spannend und er war (u.a. auf Heideggers Philosophie) sehr einflussreich. Aber er ist auch schwer zu verstehen. Schelling behandelt bei diesem Thema viele metaphysische und theologische Fragen. Es wird daher die Bereitschaft erwartet, sich mit diesem Text konzentriert und kritisch auseinanderzusetzen.

    • 16035 Seminar
      Wittgensteins Philosophische Untersuchungen (Elena Romano)
      Schedule: Do 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Additional information / Pre-requisites

      Die Kenntnis der englischen Sprache wird vorausgesetzt.

      Comments

      Wittgensteins Gedanken, die 1953 posthum unter dem Titel ”Philosophische Untersuchungen” veröffentlicht wurden, “betreffen viele Gegenstände: Den Begriff der Bedeutung, des Verstehens, des Satzes, der Logik, die Grundlagen der Mathematik, die Bewußtseinszustände und Anderes.” (PU, Vorwort) Die ”Philosophischen Untersuchungen” stellen das fundamentale Werk von Wittgensteins philosophischer Rückkehr zur Philosophie nach der Ablehnung des ”Tractatus Logico-Philosophicus” dar. Im Zentrum des Seminars steht Wittgensteins Text, der in thematische Felder unterteilt und diskutiert wird. Die Probleme, die uns insbesondere beschäftigen werden, kreisen um die Natur der Bedeutung, die Begriffe des Sprachspiels und der Familienähnlichkeiten, Wittgensteins grundlegende Auffassung der Philosophie, das Problem des Regelfolgens und die Möglichkeit einer Privatsprache.

      Suggested reading

      Baker, G. P., Hacker, P. M. S. (2009), ”Wittgenstein. Rules, Grammar and Necessity”; Blackwell, Oxford; - (2005), ”Wittgenstein: Understanding and Meaning”; Blackwell, Oxford;

      Ginsborg, H. (2020), “Wittgenstein on Going On”; in: Canadian Journal of Philosophy, 50(1); pp. 1–17; - (2011), “Primitive Normativity and Skepticism about Rules”; in: The Journal of Philosophy, 18(5); pp. 227—254;

      Kripke, S. (1982), ”Wittgenstein on Rules and Private Language”; Blackwell, Oxford;

      Kusch, M. (2006), ”A Sceptical Guide to Meaning and Rules. Defending Kripke’s Wittgenstein”; Acumen, Chesham;

      Monk, R. (1991), ”Ludwig Wittgenstein. The Duty of Genius”; London: Vintage;

      Schroeder, S. (2006), ”Wittgenstein”; Cambridge: Polity.

    • 16036 Seminar
      Heideggers Sein und Zeit (Teil 2) (Janis Walter)
      Schedule: Di 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Comments

      In diesem Seminar lesen und erarbeiten wir gemeinsam den zweiten Teil von Heideggers ‘Sein und Zeit‘. Das Seminar baut auf einer intensiven Auseinandersetzung mit dem ersten Teil auf.

    • 16038 Seminar
      Einführung in Kants Kritik der reinen Vernunft (Ansgar Seide)
      Schedule: Mo 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: Habel 30\Vortragsraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Comments

      Kants „Kritik der reinen Vernunft“ gilt als eines der bedeutendsten und einflussreichsten Werke der Philosophiegeschichte. In ihr unterzieht Kant die traditionelle Metaphysik einer umfangreichen Kritik und entwickelt seine eigene transzendentalphilosophische Position, mit der er die Metaphysik und die Erkenntnistheorie revolutioniert.

      Wir werden uns in diesem Seminar vor allem mit den Vorreden und den Einleitungen (jeweils der ersten und der zweiten Auflage) der „Kritik der reinen Vernunft“ beschäftigen, um einen Einstieg in Kants theoretische Philosophie zu erlangen. In diesen Teilen entwickelt Kant wichtige Grundbegriffe und Leitideen seiner Konzeption, die für das Verständnis des gesamten Werkes zentral sind.

      Suggested reading

      Sie haben die Wahl zwischen verschiedenen Ausgaben der „Kritik der reinen Vernunft“ (z.B. von Meiner, Suhrkamp, deGruyter), wobei dringend darauf zu achten ist, dass die benutzte Ausgabe die Paginierung der beiden Auflagen (A- und B-Auflage) der Akademie-Ausgabe enthält.

    • 16039 Seminar
      Descartes: Meditationen (Ansgar Seide)
      Schedule: Di 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Comments

      In seinen „Meditationes de prima philosophia“ verfolgt René Descartes (1596-1650) das Ziel, die Existenz Gottes und die Unsterblichkeit der Seele zu beweisen. Im Verlauf seiner hierfür angestellten Betrachtungen berührt er wichtige metaphysische und erkenntnistheoretische Themen, die eine große wirkungsgeschichtliche Relevanz entfaltet haben. Hierzu zählen etwa der von Descartes vertretene Substanzendualismus und die in der ersten Meditation entwickelte Argumentation für einen radikalen Außenweltskeptizismus, den Descartes im Verlauf der Schrift durch den Beweis der Existenz Gottes zu überwinden beansprucht. Wir werden im Seminar den Text gründlich lesen und die Positionen und Argumente Descartes’ ausführlich rekonstruieren.

      Suggested reading

      Es gibt verschiedene gut brauchbare Ausgaben des Textes der Meditationen, insbesondere vom Meiner-Verlag und vom Reclam-Verlag.

    • 16052 Seminar
      Hannah Arendt, Vita activa (Jan Slaby)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Additional information / Pre-requisites

      Semesterbegleitend wird ein Hausarbeitsexposé verlangt, das Teil der „aktiven Teilnahme“ sein wird. Vorgesehen ist zudem die Bildung von festen Studiengruppen mit vier oder fünf Personen. Gelesen wird die deutsche Fassung des Buches (Taschenbuchausgabe im Piper-Verlag, München, 16 € - bitte anschaffen).

      Comments

      In diesem Lektüreseminar zum Hauptwerk Hannah Arendts geht es einerseits um eine Einführung in Arendts Denken insgesamt, andererseits um die Frage nach der Aktualität Arendts insbesondere für das Denken des Politischen und für die Verhältnisbestimmung von Philosophie und Politik. Das Augenmerk unserer Interpretation wird zudem auf Arendts Handlungstheorie, ihrer politischen Philosophie sowie ihrem Verständnis des menschlichen Geistes liegen. Ferner werden wir methodologische Fragen behandeln, insbesondere zu Arendts Art der Begriffsverwendung und zu ihren Rückgriffen auf Quellen aus der antiken Philosophie. Im Mittelpunkt steht intensive Textarbeit. Die Teilnehmenden sollen auf dem Weg kurzer Textkommentierungen und kritischer Fragen zu einzelnen Passagen frühzeitig zur Konzeption eigener Schreibprojekte geführt werden.

    • 16057 Seminar
      Ethik des Wissens (Katharina Naumann)
      Schedule: Mo 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Comments

      Prozesse der Wissensproduktion und des Wissenserwerbs finden selten in Isolation statt, sondern vielmehr im Austausch mit anderen. Daher haben soziale Prozesse und Machstrukturen sowohl Einfluss darauf, was als (relevantes) Wissen anerkannt wird als auch darauf, wer als glaubwürdige:r Informant:in gilt. Dies zeigt sich nicht nur im persönlichen Austausch mit anderen, sondern auch in gesellschaftlichen Diskursen und in der Wissenschaft. Vor diesem Hintergrund ergeben sich zahlreiche interessante Fragen an der Schnittstelle von Ethik und Erkenntnistheorie, denen wir im Seminar nachgehen, wobei wir u.a. folgende Themen behandeln: Epistemische Ungerechtigkeit, Gaslighting, weißes Nichtwissen, Cancel Culture, Fake News, Wissenschaftsskepsis und Wissenschaftsfreiheit.

    • 16244 Miscellaneous
      Lateinische Epigraphik (Ulrike Jansen)
      Schedule: Mo 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      ACHTUNG: Die erste Sitzung findet nicht statt, die Veranstaltung beginnt erst am 28.4. Bitte melden Sie sich per Mail (jansen@bbaw.de) für die Veranstaltung an.

      Comments

      Kommentar: Die lateinische Epigraphik erschließt mit den lateinischen Inschriften unmittelbare Zeugnisse des Lebens der antiken römischen Welt. Die Inschriften wurden in Stein gemeißelt, auf Bronzetafeln eingraviert, an Hauswände geritzt oder gemalt, auf Amphoren gepinselt und in Wachtäfelchen geritzt. Die Studierenden werden mit der Geschichte der lateinischen Epigraphik, mit epigraphischen Quellen sowie mit den wissenschaftlichen Arbeitsmethoden in der Epigraphik vertraut gemacht. Im Mittelpunkt stehen die verschiedenen Inschriftengattungen anhand ausgewählter lateinischer Inschriften. Ein Besuch der Arbeitsstelle ‚Corpus Inscriptionum Latinarum‘ der BBAW und Museumsexkursionen zu epigraphischen Sammlungen sind geplant.

      Suggested reading

      Literaturempfehlungen: Knud Paasch Almar, Inscriptiones Latinae. Eine illustrierte Einführung in die lateinische Epigraphik, Odense 1990; Leonhard Schumacher, Römische Inschriften. Lateinisch/Deutsch, Stuttgart 2011; Alison E. Cooley, The Cambridge manual of Latin epigraphy, Cambridge [u. a.], 2012; Manfred G. Schmidt, Lateinische Epigraphik: eine Einführung, 3., durchges. Aufl., Darmstadt 2015; Bruun, Christer; Edmondson, Jonathan C. (Hrsg.), The Oxford handbook of Roman epigraphy, New York 2018.

    • 16320 Lecture
      Geschichte der Naturphilosophie (Lars Reuke)
      Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: KL 29/207 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Natur (phýsis, natura) ist einer der zentralen Begriffe, mit denen Menschen die Welt kategorisieren. Was aber genau unter dem Begriff „Natur“ zu verstehen ist, bleibt oftmals unklar. In der Vorlesung soll versucht werden, anhand eines historischen Durchgangs den Naturbegriff zu präzisieren. Dabei werden – jeweils mithilfe verschiedener philosophiehistorischer Positionierungen – einige zentrale Fragestellungen der Naturphilosophie bearbeitet werden. Unter anderem sind dies: Was heißt es, dass die Natur Gesetzen folgt? Wie ordnen wir die Natur und gibt es in ihr eine Ordnung, die unabhängig von menschlichen Bemühungen um diese Ordnung ist? Was sind Raum und Zeit? Ist Materie einfach nur unbelebte Masse? Wie kommt Geist und Selbstbezug in die Natur? Ist sie gar grundständig beseelt und belebt? Hat die Natur ein Ziel?

    • 16321 Seminar
      Die Tradition des Panpsychismus (Lars Reuke)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/125 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Der Panpsychismus stellt die These auf, dass alles Existierende schon immer beseelt ist. In der gegenwärtigen Philosophie des Geistes hat diese Theorie seit einiger Zeit wieder etwas Auftrieb erhalten, kann sie doch die für die Mainstream-Theorien des Naturalismus und Materialismus charakteristische Erklärungslücke zwischen subjektiv-geistigen und objektiv-materiellen Phänomen schließen. Ausgehend von einem zentralen Text Galen Strawsons wollen wir uns der Geschichte dieser These zuwenden und dazu Texte von Platon, Marsilio Ficino, Giordano Bruno, Anne Conway, Denis Diderot und anderen lesen. Zudem soll, wenn noch Zeit bleibt, ein Blick in die zeitgenössische Kritik am Panpsychismus geworfen werden.

    • 16322 Practice seminar
      Thomas von Aquin, De anima (Lars Reuke)
      Schedule: Mi 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Eine der wirkmächtigsten Theorien der Seele im Ausgang von der aristotelischen Philosophie stammt von Thomas von Aquin, der die Seele als die Form des Körpers begreift. Anders als unser heutiger Begriff der Seele, der zum einen vor allem auf das innere Erleben von Menschen abhebt und nicht selten auch mit eher esoterischen Ansichten verbunden wird, ist dieser Begriff in der aristotelischen Tradition, zu der auch Thomas zählt, ein technischer Begriff zur Analyse von Lebewesen: Die Seele umfasst also nicht nur Geistiges, sondern nicht zuletzt auch die vegetativen und sensitiven Vermögen der Lebewesen. Wir wollen im Seminar eine Auswahl an Texten des Thomas zur Seele lesen. Dabei werden die beiden Summen, die Quaestiones disputatae sowie Thomas’ Kommentar zur De anima-Schrift des Aristoteles untersucht werden.

    • 16323 Practice seminar
      Boethius, De consolatione philosophiae (Lars Reuke)
      Schedule: Do 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: J 30/109 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      In diesem Seminar wollen wir in kursorischer Lektüre den berühmten prosimetrischen Text Trost der Philosophie des Boethius lesen. Boethius beschreibt hier, wie die Philosophie, die als sprechende Figur im Text auftaucht, dem an der Seele erkrankten Gefangenen Boethius Linderung und Trost liefert. Wir wollen diesen Text vor allem in Hinblick auf seinen philosophischen Inhalt lesen, aber auch seine kunstvolle literarische Gestaltung, die Prosa und metrische Passagen vereint, untersuchen.

    • 16639 Lecture
      Aufklärung (Friederike Günther)
      Schedule: Do 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: Hs 2 Hörsaal (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Die Vorlesung vermittelt einen Zugang zur Literatur der Aufklärungsepoche, indem exemplarisch Themen behandelt werden, die die Aufklärung bewegten und deren ambivalente Tendenz zu Integration und Ausschluss vor Augen führen. Ein Schwerpunkt liegt zum einen auf literarischen Texten, die Mensch, Natur und Umwelt in ein Verhältnis setzen: Behandelt werden Robinsonaden, der literarische Umgang mit Naturkatastrophen, lyrisch umzäunte Natur in Gestalt von Beeten und Gärten sowie Texte der Sehnsucht nach einer ‚authentischen‘ Naturidylle. Zum anderen werden die Modi und Umgangsweisen der aufgeklärten Literaturszene in Blick genommen: Bissigkeit und Schmeichelei der frühen Literaturkritik, aufgeklärte Geselligkeits-, Liebes- und Freundschaftsentwürfe, Ein- und Ausschlusskriterien literarischer Öffentlichkeit sowie die Diskussion von Fallgeschichten aus Medizin und Recht.

    • 16645 Seminar
      Jüdische Figuren in der Kinder- und Jugendliteratur (Hadassah Stichnothe)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/228 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Jüdische Figuren sind in der Kinder- und Jugendliteratur lange Zeit nur als Fremd- und Zerrbilder oder „exotische Projektionsfläche“ (von Glasenapp 2016) präsent. Von antisemitischen Karikaturen wie Fagin in Oliver Twist bis zu philosemitischen Konstrukten, die auch kinderliterarische Darstellungen der Shoah prägen, fungieren jüdische Figuren oftmals als Verkörperung des Fremden.  Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts bildete sich eine vielfältige originäre Literatur speziell für jüdische Kinder heraus, die jüdische Identität aus der Innenperspektive heraus (be-)schreibt.

      Dieses Seminar widmet sich der Darstellung jüdischer Figuren in historischer ebenso wie transmedialer Perspektive, legt aber einen Schwerpunkt auf die Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts. Nach dem Bruch der Shoah gab es eine in Deutschland zeitlich verzögerte kinderliterarische Auseinandersetzung mit jüdischen Schicksalen während des Nationalsozialismus, die quantitativ einen großen Teil des Korpus bestimmt. Das Seminar möchte jedoch den Blick über die „children’s literature of atrocity“ hinaus weiten und die Darstellung jüdischer Figuren in der Literatur der Gegenwart untersuchen, die auch migrantische Perspektiven und widerständige Diskurse aufzeigen. Zur Lektüre werden sowohl historische Texte der 20er und 30er Jahre als auch Texte u.a. von Mirjam Pressler, Sydney Taylor, Holly-Jane Rahlens und Lena Gorelik gehören.

    • 16677 Advanced Seminar
      Architektur in Literatur (18.–21. Jh.) (Magdalena Fricke)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Das Seminar befasst sich mit der Architektur als literarischem Gegenstand in deutschsprachigen Texten von Johann Wolfgang Goethe bis Frank Witzel. Anhand ausgewählter Schriften wird untersucht, wie (imaginäre) Bauwerke und die Baukunst als solche dargestellt werden. Im gemeinsamen Gespräch behandeln wir die Struktur und Funktion solcher Darstellungen und erkunden das Wechselverhältnis zwischen der Raumkunst Architektur und der Zeitkunst Literatur.

       

      Gelesen werden unter anderem Texte von Theodor Fontane, Siegfried Kracauer, Walter Benjamin, Nelly Sachs, Alfred Döblin, Brigitte Reimann und Stefan Heym.

    • 16690 Seminar
      Das Lalebuch (Ralf Schlechtweg-Jahn)
      Schedule: Do 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: JK 26/101 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Das Lalebuch vom Ende des 16. Jh. ist die Vorlage der heute besser bekannten Schildbürgerstreiche. Die Lalen sind eigentlich die weisesten Menschen auf Erden, die aber, eben aufgrund ihrer Weisheit, ständig von den großen Herren der Welt als Berater an ihre Höfe gerufen werden. Um sich endlich den eigenen Hauswirtschaften widmen zu können, beschließen sie, sich dumm zu stellen – und werden es dann mehr und mehr wirklich.
      Der Text weist einige Ähnlichkeiten zu Thomas Morus Utopia auf, nämlich grundsätzlich in der Frage, ob ein utopisches, anderes Leben möglich ist, weshalb wir uns ergänzend auch mit der Utopia beschäftigen werden.
      Textgrundlage:
      Das Lalebuch. Nach dem Druck von 1597 mit den Abweichungen des Schiltbürgerbuches von 1598 und zwölf Holzschnitten von 1680. Hrsg. v. Stefan Ertz. Stuttgart 1970 (= RUB 6642/43)
      Thomas Morus: Utopia. Übersetzt von Gerhard Ritter. Nachwort von Eberhard Jäckel. Stuttgart 1983 (= RUB 513)

    • 16693 Lecture
      Von Gott und vom Dreck: Schauspiele im Mittelalter (Elke Koch)
      Schedule: Di 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: JK 29/124 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Noch bevor sich das Theater als Institution entwickelte, wurde im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit in vielen Städten Europas, auch im deutschen Sprachraum, eine lebendige Kultur performativer Formen gepflegt. Schauspiele fanden im Rahmen von Kirchenfesten und in der Zeit der Fastnacht statt und wurden von Klöstern, Schulen oder Stadtbürgern veranstaltet. Die Themen und Formen reichen von Darstellungen der Heilsgeschichte mitsamt Schöpfung und Jüngstem Gericht bis hin zu obszönen Monologen; sie wurden als frommes Werk verstanden oder auch als Gefährdung öffentlicher Ordnung eingeschätzt. Die Texte, die von dieser Kultur zeugen, sind mit den Kategorien antiker und neuzeitlicher Dramenpoetik kaum zu erfassen, sondern verlangen einen eigenen analytischen Zugriff und teils eigene Begriffe und Konzepte. Auch die besonderen Bedingungen der Aufführung und die Möglichkeiten ihrer Rekonstruktion gilt es dabei zu reflektieren. Die Vorlesung stellt an ausgewählten Beispielen die wichtigsten Typen mittelalterlicher Spiele vor, erläutert historische Hintergründe sowie Probleme der Überlieferung und diskutiert Fragen der theoretisch-methodischen Konzeptualisierung.

    • 16808 Seminar
      Wasser (Matthias Hüning)
      Schedule: Termine siehe LV-Details (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: JK 31/227 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Wasser wird immer dann zum Thema, wenn es davon zuviel (Überströmungen) oder zuwenig (Dürre) gibt. Beide Aspekte werden oft im Zusammenhang mit Klimawandel besprochen. Wir wollen uns in diesem Seminar mit Diskursen über Wasser beschäftigen. Wie wird in den Medien über Wasser berichtet? Wie wird über Wasser als Lebengrundlage gesprochen und geschrieben? Wie werden Bedrohungsszenarien beschrieben und/oder inszeniert?

      In Deutschland wird Wasser vor allem bei Überströmungen zum Thema (Stichwort Ahrtal). In den Niederlanden jährt sich gerade die große Hochwasserkatastrophe in Overijssel (1825). Dort wird (der Kampf gegen das) Wasser als identitätsstiftendes Merkmal gesehen. In Südafrika gibt es immer wieder Wasserknappheit und in Städten wie Kapstadt wird sogar Leitungswasser manchmal rationiert. In Kalifornien gab es Anfang 2025 zu wenig Wasser, um die Brände löschen zu können.

      Wir wollen uns auch die Diskurse über die Meere anschauen. Das Ansteigen des Meeresspiegels wird als eine große Bedrohung gesehen, ebenso wie die Verschmutzung durch Plastikmüll.

      Den theoretischen Rahmen des Seminars bilden linguistische und kulturwissenschaftliche Arbeiten, die in den vergangenen Jahren unter Stichworten wie ‘Ökolinguistik’ und ‘Blue Humanities’ veröffentlicht worden sind.

    • 16835 Lecture
      Wandel und Variation in den romanischen Sprachen (Judith Meinschaefer)
      Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: JK 31/227 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Warum wandelt sich Sprache? Wie entsteht sprachliche Variation? Diese Vorlesung wird versuchen, einige Gesetze und Ursachen des Sprachwandels zu erläutern. Zum einen wird ein Überblick über den Wandel der romanischen Sprachen vom Lateinischen zu den modernen Sprachen gegeben, zum anderen wird versucht, einige sprachübergreifend gültige Prinzipien der Veränderung von Sprachen und der Entstehung sprachlicher Variation herauszuarbeiten. Im Vordergrund steht dabei die interne Sprachgeschichte, d.h., die Entwicklung von Phonologie, Morphologie, Lexikon und Syntax der drei großen romanischen Sprachen Französisch, Spanisch, Italienisch. Falls Sie sich für diesen Kurs nicht über Campus Management anmelden können, melden Sie sich bitte auf jeden Fall direkt im Blackboard-Kurs an.

      Suggested reading

      Literatur zur Orientierung:
      Trask, Robert Lawrence. Historical linguistics. Oxford University Press, 1996.

    • 17045 Lecture
      Das italienische Drama (Bernhard Huß)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/239 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Die Vorlesung bietet einen Überblick über wichtige Tendenzen der Bühnenliteratur italienischer Sprache. Sie gliedert sich zunächst in einen Teil zur Tragödie und einen Teil zur Komödie, jeweils von der Renaissance bis ins 18. Jahrhundert. Dabei werden zum einen gattungstheoretische Grundvoraussetzungen erläutert, zum anderen ausgewählte Primärtexte exemplarisch analysiert. In einem dritten Teil (19./20. Jh.) soll aufgezeigt werden, wie die schon vorher poröse Trennmauer zwischen Tragödie und Komödie vollends einbricht und sich neue Formen dramatischen Dichtens etablieren, die das Komische und das Tragische verschmelzen. Autoren, die zur Sprache kommen sollen, sind u.a. Torquato Tasso, Vittorio Alfieri, Niccolò Machiavelli, Carlo Goldoni, Alessandro Manzoni, Luigi Pirandello, Dario Fo.

      Suggested reading

      Überblicksartige Darstellungen zu den wichtigen Themen bietet einführend: Farrell, Joseph/ Puppa, Paolo (Hrsg.) (2006): A History of Italian Theatre. Cambridge u.a.: Cambridge University Press. Darin: R. Andrews, “Erudite comedy”, S. 39ff., P. Brand: “Machiavelli and Florence”, S. 51ff., R. Andrews: “Tragedy”, S. 84ff., P. Vescovo: “Carlo Goldoni, playwright and reformer”, S. 160ff., G. Pizzamiglio: “Vittorio Alfieri”, S. 195ff., F. Taviani: “The Romantic theatre”, S. 207ff., P. Puppa: “Luigi Pirandello”, S. 293ff., J. Farrell: “Dario Fo”, S. 357ff.

    • 17085 Advanced seminar
      Alonso Fernández de Avellaneda, autor del Quijote (Anita Traninger)
      Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: KL 29/110 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Der Don Quijote ist ein Text, der nicht nur einmal geschrieben wurde. Noch bevor Miguel de Cervantes eine Fortsetzung veröffentlichen konnte, kam ihm Alonso Fernández de Avellaneda zuvor und gab den zweiten Teil des Don Quijote in den Druck. Ausgehend von diesem, nach heutigen Begriffen illegitimen Werk fragen wir in dem Seminar nach Schreiben und Wiederschreiben als konstitutiven Praktiken des und im Don Quijote – von der Manuskriptfiktion, die Cide Hamete Benegeli als ‚wahren Autor‘ einführt bis zu Jorge Luis Borges’ Pierre Menard, der sich einer wortidentischen Neufassung verpflichtet.

    • 17500 Lecture
      Theorien der Schauspielkunst II (Doris Kolesch)
      Schedule: Do 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)

      Comments

      Die Vorlesung setzt die im letzten Semester begonnene kritische Vorstellung zentraler schauspieltheoretischer Texte insbesondere des europäischen Theaters fort. Im Zentrum stehen Konzepte und Theorien der Schauspielkunst aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Die Vorlesung ist so konzipiert, dass sie auch ohne den Besuch des ersten Teils im Wintersemester 2024/5 gut verfolgt werden kann.

    • 17501 Lecture
      Theater und Ritualität (Matthias Warstat)
      Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)

      Comments

      Eine Nähe von Theater und Ritual ist in verschiedensten Phasen der Theatergeschichte unverkennbar. Einerseits finden sich in vielen Ritualen – so etwa in Initiations-, Heilungs- oder Übergangsritualen – theatrale Praktiken (Tänze, Maskenspiel, Verkörperungen etc.), mit denen wirkende Kräfte, Transformationen oder Deutungen angezeigt werden. Andererseits sind Ritualdarstellungen im Theater immer wieder zu finden, und auf unterschiedliche Weisen kann auch die Theateraufführung selbst rituellen Charakter annehmen. Für die Theaterwissenschaft ist es deshalb wichtig, das Verhältnis von Theater und Ritualität immer wieder neu in den Blick zu nehmen – und dabei den Forschungsstand der anthropologischen, ethnologischen und religionswissenschaftlichen Ritualforschung nicht außer Acht zu lassen. Dies gestaltet sich dadurch kompliziert, dass in den genannten Fächern mit ganz unterschiedlichen Ritualdefinitionen gearbeitet wird. Da in vielen Ritualbegriffen Vorstellungen von Medien und Geistern, von einer Götterwelt oder von einer Begegnung mit Ahnen und Verstorbenen eine Rolle spielen, stellt sich auch die Frage, wie mit solchen transzendenten und immateriellen Dimensionen des Theaters umgegangen werden soll. Manche Ritualkonzepte heben auf soziale Formen und Handlungsmuster ab; viele andere sind aber auf Wirkungsversprechen fokussiert, bei denen sich fragt, inwieweit sie vom Theater eingelöst werden können. Die Vorlesung soll das Verhältnis von Theater und Ritualität in drei Abschnitten beleuchten: Zunächst sollen frühe Phasen der Theatergeschichte in den Blick genommen werden, für die häufig eine Übergängigkeit bzw. Hybridität von Ritual und Theater behauptet wird. Zweitens sollen künstlerische und theoretische Positionen aus den Avantgarden des 20. Jahrhunderts analysiert werden, die besonders markant auf Formen von Ritualität Bezug nehmen. Schließlich wird es um die Frage gehen, wie und warum auch in gegenwärtigen Theater- und Performancepraktiken weiterhin auf rituelle Muster rekurriert wird.

    • 17524 Seminar
      Theater macht Arbeit: Schlaglichter auf Theater, Ökonomie und Produktion (Friederike Oberkrome)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: SR I Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

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      „Und lasst ihn gewahren, dass ihr nicht zaubert, sondern arbeitet, Freunde“, fordert Brecht in seinen Gedichten aus dem Messingkauf. Die nur halbhoch gehängten Bühnengardinen, um die es an dieser Stelle geht, sollen dem Publikum genügend Einsicht in die Maschinerie verschaffen, um zu begreifen, wie das Geschehen vor seinen Augen hergestellt wird. Hieran anschließend, werden wir uns in diesem Seminar überblickshaft mit der Frage beschäftigen, wie Arbeitsverhältnisse und Produktionszusammenhänge im Bereich des Theaters über das letzte Jahrhundert hinweg aufgegriffen, gezeigt und verhandelt wurden. Welche Arbeits- und Produktionszusammenhänge finden Eingang auf die Bühne? In welchen Formaten wird Arbeit verhandelt und wie und von wem wird diese repräsentiert? Wie wird Theaterarbeit selbst auf der Bühne vorgestellt? Und inwiefern verändert sich Theatermachen, wenn es als Arbeit begriffen wird? Um in das Thema einzusteigen, lesen und diskutieren wir zunächst einschlägige Texte zum durchaus widersprüchlichen Verhältnis von Kunst bzw. Theater und Arbeit. Im weiteren Verlauf werden wir uns schlaglichtartig mit konkreten Gegenständen befassen. Zu denken wäre bspw. an das Arbeitertheater der 1920er Jahre, als dessen namhaftester Vertreter Erwin Piscator gelten kann. Aber auch Dramatikerinnen wie Anna Gmeyner, Lu Märten oder Ernst Rosmer (Pseudonym von Elsa Bernstein-Porges) engagierten sich mit ihren Zeitstücken in der Weimarer Republik sowie schon um die Jahrhundertwende für die Belange der Arbeiterschaft, insbesondere der tätig werdenden Frauen. Weitere Themenkomplexe, denen wir uns im Seminar annähern wollen, sind u.a. die Produktionsbedingungen in der DDR, das Theaterschaffen von sogenannten „Gastarbeiter*innen“, die in der Folge des 1961 mit der Türkei abgeschlossenen Anwerbeabkommens nach Westdeutschland kamen, theatrale Verhandlungen von Haus- und Sorgearbeit, Theaterarbeit als literarische bzw. als Verlagsarbeit, sowie die Produktionsbedingungen in der sogenannten Freien Szene.

    • 17528 Seminar
      Das Theateruniversum des "dunklen" Genies. Zum 150. Geburtstag von Vsevolod Meyerhold (Swetlana Lukanitschewa)
      Schedule: Fr 10:00-14:00, zusätzliche Termine siehe LV-Details (Class starts on: 2025-04-25)
      Location: SR IV Seminarraum (Grunewaldstr. 35)

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      Am 9. Februar 2024 jährte sich der Geburtstag des impulsreichsten russischen Theateravantgardisten, des „flexibelste[n] Meisters der russischen Bühne und glanzvollste[n] aller ihrer Umgestalter“, des „dunklen“ Genies Vsevolod Meyerhold zum 150. Mal. Mitte der ersten Dekade des 20. Jahrhunderts schaltete sich Meyerhold - bis 1903 ein erfolgreicher Schauspieler am illusionistischen Moskauer Künstlertheater - in die Polemik gegen seinen Lehrer Stanislavskij ein. Unter den Forderungen, die Meyerhold an das „Theater der Zukunft“ gestellt hatte, war die Abschaffung der sogenannten „vierten Wand“, die im Künstlertheater die Bühne und den Zuschauerraum trennen sollte, sowie die Absage an das Text-Modell, das dem psychologisch-realistischen Theater zugrunde lag, zugunsten des Performance-Modells. Nach der Oktoberrevolution von 1917 trat Meyerhold der Kommunistischen Partei bei und schloss sich der damals noch geringen Zahl der Fachmänner an, die der neuen Macht ihre Zusammenarbeit angeboten hatten. Eines der kurzlebigen Projekten Meyerholds, das auf die Erschaffung des neuen Theaters und des neuen Schauspielers zielte, sollte ganz im Geiste der Zeit „Theateroktober“ heißen. In den beginnenden 1920er Jahren arbeitete Meyerhold an der Entwicklung der sogenannten Biomechanik - eines neuen Ausbildungssystems für Schauspieler - und setzte seinen theaterästhetischen Entwurf auf der Bühne seines Meyerhold-Theaters (GosTIM) um. Im Seminar soll anhand der Schriften Meyerholds und der Zeitdokumente sowie der Vertiefung in die Kunstdiskurse der 1910er und 1920er Jahre ein Blick auf die verschiedenen Phasen der Entwicklung des theaterästhetischen Konzeptes des Meisters geworfen werden.

    • 17618g Seminar Cancelled
      Kritische Theorie des Films (Jonas Nestroy)
      Schedule: Do 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: K 031 Seminarraum (Anbau Cinepoetics) (Grunewaldstr. 35)

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      „Hilflos die Frage, ob der Film Kunst sei oder nicht.“, schrieb Theodor W. Adorno 1966 in seinem Aufsatz Die Kunst und die Künste. Damit drückte er die Widersprüchlichkeit aus, mit der die Kritische Theorie der Frankfurter Schule, zu der sich auch der Theoretiker Walter Benjamin zählen lässt, auf den Film als Kunstform in der kapitalistischen Gesellschaft blickte. Verstanden Benjamin und Adorno den Kapitalismus als bürgerliche Gesellschaft im Widerspruch, die ihre Ideale gleichzeitig verwirklicht und unterwandert, theoretisierten sie den Film als vielleicht die paradigmatische Kunst dieser Gesellschaftsform: Auf der einen Seite ermöglichte die Erfindung der filmischen Technik neue Möglichkeiten ästhetischer Erfahrung und steht damit ein für die bürgerliche Freiheit der zivilisatorischen Entwicklung kreativer Potenziale, wie sie etwa schon Kant oder Hegel konzipierten. Auf der anderen Seite scheint die Funktionsweise des Films aber auch nicht mehr adäquat mit den traditionellen Kunstvorstellungen der idealistischen Philosophie begriffen werden zu können. Die Kritische Theorie antwortete auf diesen Widerspruch durch die intellektuelle Auseinandersetzung mit dem politischen Projekt des Marxismus. So formulierte Adorno gegenüber der damaligen Promovierenden und heutigen Filmwissenschaftlerin Heide Schlüpmann in einem Brief aus dem Jahr 1969, dass „in der kritischen Theorie der Marxismus – ohne dass er aufgeweicht würde – sich selbst kritisch reflektieren muss.“ In diesem Seminar soll durch gemeinsame Textlektüre ein Verständnis für diese Position der Kritischen Theorie erarbeitet werden und dabei nicht zuletzt rekonstruiert werden, wie ein bestimmtes Verständnis der filmischen Kunstform aus der Perspektive des Marxismus ausgesehen hat. Gelesen werden dafür vor allem zentrale Texte von Theodor W. Adorno und Walter Benjamin zum Film und zur Kunst. Aber auch Positionen aus ihrem intellektuellen Umfeld (z.B. Arnold Hauser, Clement Greenberg, Jürgen Habermas) und natürlich aus den radikal-bürgerlichen Ästhetiktheorien, an denen sie sich abarbeiteten (z.B. Immanuel Kant und G. W. F. Hegel). Vorausgesetzt für eine aktive Teilnahme wird deshalb eine Lesebereitschaft, die gewillt ist, die z.T. etwas längere Lektüre aufmerksam zu verfolgen.

  • Digital Humanities / Digitality - Module A

    7175aB6.1
    • 16406 Seminar
      Disco Elysium: Dynamisches Erzählen im Computerspiel (Jan Lietz)
      Schedule: Mo 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: KL 32/102 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Das vom estnischen Schriftsteller Robert Kurvitz entwickelte Disco Elysium (2019) zählt als eines der innovativsten Computerspiele der letzten zehn Jahre. Besonderes Augenmerk lag in der Rezeption auf der dynamischen Erzählführung sowie der hohen sprachlichen Qualität der Dialoge. Im Seminar wollen wir das Spiel zum Ausgangspunkt nehmen, um über einige zentrale Kategorien der Erzähltheorie nachzudenken. Dazu gehören Begriffe wie Charakter, Sprache und Stimme, die Unterscheidung von plot und story sowie Techniken des Dialogs. Um am Seminar teilnehmen zu können, benötigen Sie einen Computer/Laptop, auf dem Sie das Spiel installieren. Außerdem müssen Sie sich das Spiel eigenständig über die Plattform Steam o.ä. kaufen. Halten Sie am besten nach Sonderangeboten um die Osterzeit Ausschau. Wenn möglich, beginnen Sie bitte nicht vor der ersten Seminarsitzung mit dem Spiel!


      Content Note: Depressionen, suizidale Gedanken, Alkohol- und Drogenmissbrauch, (sexualisierte) Gewalt, Rassismus, u.v.m.

    • 16808 Seminar
      Wasser (Matthias Hüning)
      Schedule: Termine siehe LV-Details (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: JK 31/227 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Wasser wird immer dann zum Thema, wenn es davon zuviel (Überströmungen) oder zuwenig (Dürre) gibt. Beide Aspekte werden oft im Zusammenhang mit Klimawandel besprochen. Wir wollen uns in diesem Seminar mit Diskursen über Wasser beschäftigen. Wie wird in den Medien über Wasser berichtet? Wie wird über Wasser als Lebengrundlage gesprochen und geschrieben? Wie werden Bedrohungsszenarien beschrieben und/oder inszeniert?

      In Deutschland wird Wasser vor allem bei Überströmungen zum Thema (Stichwort Ahrtal). In den Niederlanden jährt sich gerade die große Hochwasserkatastrophe in Overijssel (1825). Dort wird (der Kampf gegen das) Wasser als identitätsstiftendes Merkmal gesehen. In Südafrika gibt es immer wieder Wasserknappheit und in Städten wie Kapstadt wird sogar Leitungswasser manchmal rationiert. In Kalifornien gab es Anfang 2025 zu wenig Wasser, um die Brände löschen zu können.

      Wir wollen uns auch die Diskurse über die Meere anschauen. Das Ansteigen des Meeresspiegels wird als eine große Bedrohung gesehen, ebenso wie die Verschmutzung durch Plastikmüll.

      Den theoretischen Rahmen des Seminars bilden linguistische und kulturwissenschaftliche Arbeiten, die in den vergangenen Jahren unter Stichworten wie ‘Ökolinguistik’ und ‘Blue Humanities’ veröffentlicht worden sind.

    • 16840 Seminar
      Spracherwerbstheorien und Large Language Models (Barbara Schirakowski Judith Meinschaefer)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/227 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede bestehen zwischen menschlichem Spracherwerb und dem, was Large Language Models (LLMs) über Sprache lernen? Wie verhält sich das Regelwissen von Sprachlerner:innen zu den Mustern, die LLMs erkennen? Gibt es Aspekte menschlicher Sprache, die LLMs (aktuell) nicht nachbilden können? Im Seminar werden wir uns mit diesen und anderen Fragen beschäftigen, indem wir uns einen Überblick über aktuelle Theorien zum Erst- und Zweitspracherwerb erarbeiten und uns Grundwissen zu Architektur und Training von LLMs aneignen. Darüber hinaus analysieren wir ausgewählte sprachliche Phänomene im Hinblick darauf, wie sich LLMs im Vergleich zu menschlichen Sprecher:innen verhalten und führen in diesem Bereich auch selbst kleinere Fallstudien durch. Das Seminar richtet sich an Masterstudierende im Fach Linguistik sowie in den Lehramtsmasterstudiengängen in den Fächern Französisch, Spanisch und Italienisch.

    • 17560 Lab Seminar
      Webscraping mit Python für die Geisteswissenschaften (Lisa Poggel)
      Schedule: Mo 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: JK 31/125 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Dieses Seminar vermittelt grundlegende praktische Kenntnisse im Web Scraping mithilfe der Programmiersprache Python und führt in verschiedene Ansätze und Strategien des »Scraping« geisteswissenschaftlicher Daten ein. Web Scraping beschreibt das automatisierte Auslesen von Inhalten aus Webseiten. Verfahren des Web Scraping können in den Geisteswissenschaften das Beschaffen und Zusammenstellen von Forschungsdaten und großen (Text)korpora erheblich vereinfachen. Im Rahmen des Seminars werden anhand konkreter Anwendungsfälle gemeinsam Strategien zur Datenextraktion aus verschiedenen Quellen wie digitalen Bibliotheken und Archiven, Internetportalen und -plattformen oder kommerziellen Webseiten erarbeitet und mithilfe von Python umgesetzt. Dabei werden die rechtlichen Einschränkungen und forschungspraktischen Implikationen der angewandten Verfahren zur Datenextraktion kritisch reflektiert. Erste Programmiererfahrungen sind für dieses Seminar von Vorteil, sind aber keine Voraussetzung. Es richtet sich explizit an Studierende aller Institute des Fachbereichs ›Philosophie und Geisteswissenschaften‹.

    • 16056 Seminar
      Immanuel Kants Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft (Roland Krause)
      Schedule: Mo 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      In seiner „Religionsschrift“ geht es Kant zum einen darum, ein Verständnis von Religion zu erarbeiten, das den Maßstäben seiner der Aufklärung verpflichteten kritischen Philosophie genügt. Er setzt sich dabei mit dem Christentum auseinander. Zugleich vertieft und entwickelt Kant hier diejenige metaethische Theorie, welche er zuvor in der Grundlegung zur Metaphysik der Sitten und der Kritik der praktischen Vernunft entwirft. Insbesondere interessiert ihn das Böse: worin es besteht, warum es uns anzieht, ob der Mensch seiner Natur nach böse ist und wie die Abkehr vom Bösen für uns möglich ist. Wir wollen Kants Gedankengang nachvollziehen und prüfen, indem wir ihn gemeinschaftlich zugleich eng am Text und in eigenen Worten diskutieren. Vertrautheit mit den Grundzügen von Kants praktischer Philosophie ist dabei hilfreich aber nicht notwendig. Textgrundlage soll die Ausgabe des Felix Meiner Verlags sein.

    • 16058 Seminar
      Ethik der Künstlichen Intelligenz (Ansgar Seide)
      Schedule: Fr 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-25)
      Location: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

      Comments

      Die rasante technologische Entwicklung der letzten Jahre im Bereich der Künstlichen Intelligenz hat viele Veränderungen angestoßen, die immer weiter in unseren Lebensalltag hineinreichen. Während die technologische Entwicklung voranschreitet, sind viele Fragen über den richtigen Umgang mit den neuen Möglichkeiten und Gefahren noch weitgehend ungeklärt. Wenn wir die Zukunft nach unseren Wertmaßstäben gestalten wollen und uns nicht einfach von der technologischen Entwicklung überrollen lassen wollen, müssen wir uns diesen Fragen stellen.

      Nach einer allgemeinen Einführung in die theoretischen Grundlagen der Künstlichen Intelligenz werden wir uns in diesem Seminar ethischen Fragen in Bezug auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in verschiedenen Bereichen der Gesellschaft und unseres Alltags zuwenden. Mögliche Themenbereiche sind beispielsweise Zukunft der Arbeit, Medizin und Pflege, Autonomes Fahren, Privatsphäre und Überwachung sowie der Einsatz von KI im militärischen Bereich.

      Suggested reading

      Bauberger, Stefan (2020): Welche KI? Künstliche Intelligenz demokratisch gestalten, München: Hanser.

      Misselhorn, Catrin (2018): Grundfragen der Maschinenethik, Ditzingen: Reclam.

    • 16199 Lab Seminar
      Textanalyse mit R für die Geisteswissenschaften (Lisa Poggel)
      Schedule: Di 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: JK 31/239 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Dieses Seminar vermittelt grundlegende praktische Kenntnisse der Textanalyse mit der Programmiersprache R. Der Fokus liegt auf der Verarbeitung und Analyse geisteswissenschaftlicher Daten. Das Seminar richtet sich insbesondere an Studierende ohne Programmiererfahrung und vermittelt neben Verfahren der Textanalyse und des Text Mining auch Grundlagen der Programmierung mit R. R kommt als besonders einstiegsfreundliche Programmiersprache vermehrt auch in geisteswissenschaftlichen Forschungsprojekten zur Anwendung, beispielsweise bei der quantitativen Textanalyse, in der digitalen Stilometrie, bei der Autorschaftserkennung oder zur Analyse und Visualisierung historischer Korrespondenznetzwerke. Das Seminar setzt keine Programmiererfahrung voraus. Es richtet sich explizit an Studierende aller Institute des Fachbereichs ›Philosophie und Geisteswissenschaften‹.

    • 16667 Advanced Seminar
      Literatur in Bild und Ton: Mediale Anverwandlungen von der Gedichtillustration bis zur künstlichen Intelligenz (Achim Küpper)
      Schedule: Sa 10:15-16:00 (Class starts on: 2025-04-26)
      Location: KL 29/111 (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      Die beiden Termine am 26.04. und 21.06. finden online statt. Der Raum KL 29/111 ist auch für diese beiden Termine gebucht, sodass Sie, die Studierenden, ihn für die Online-Teilnahme nutzen können.

      Comments

      Das Vertiefungsseminar widmet sich medialen Anverwandlungen literarischer Texte in Bild und Ton. Das historische Spektrum reicht vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Die Spannweite künstlerischer und medialer Gattungen erstreckt sich von der Gedichtillustration und -vertonung über die Literaturadaption in Film, audiovisuellen Medien, Hörspiel oder intermedialen Text-Bild-Klang-Konfigurationen bis hin zur digitalen Transformation klassischer Ausgangstexte durch die künstliche Intelligenz im 21. Jahrhundert. Eine Leitfrage des Semesters lautet: Wie wirken sich solche Anverwandlungen auf die jeweiligen Artefakte in ihrer ursprünglichen Umgebung und in ihrer neuen Gestalt aus? Unter „Anverwandlungen“ können sowohl Prozesse der Appropriation als auch der Imitation verstanden werden, wobei sich zwischen diesen beiden Enden unzählige Mischformen auftun. An der Schnittstelle von Kanon und Kreation lotet die Veranstaltung aktuelle Möglichkeiten einer Auseinandersetzung mit Kernbeständen des Curriculums unter den veränderten Voraussetzungen medialer Vernetzung und Durchdringung aus. Eine Beschäftigung mit zentralen Werken der Neueren deutschsprachigen Literaturgeschichte und ihren Anverwandlungen in multiplen Medienformaten soll gleichermaßen zu einer vertieften Kenntnis fach-, bildungs- und gesellschaftsrelevanter Schlüsseldokumente in eingehenden Analysen wie zu einer Sensibilisierung für Aspekte der Medienreflexion und der Medienkompetenz unter komparatistischen sowie didaktischen Gesichtspunkten beitragen. Ein Spezifikum des Kurses besteht in der Kombination bewährter Methoden eines Vertiefungsseminars mit einer experimentelleren Lehr- und Lernform:

      Mithilfe eines integrierten KI-Workshops sollen Wege digitaler Medienmutation literarischer Klassiker interaktiv erschlossen, am exemplarischen Übergang von einem narrativen Text zum Theaterstück erprobt und gemeinsam präsentiert werden. Dadurch gilt es zugleich Chancen und Herausforderungen der KI in der digitalisierten Medienkultur heutiger Prägung zu verhandeln. Besonderer Wert wird wie gehabt auf den interaktiven Charakter der Lehrveranstaltung gelegt. Der Unterricht basiert auf dem Konzept des „Blended Learning“ und vereint Präsenz- mit Digitalanteilen. Ein Seminarplan mit Literaturangaben, einer Liste der zu verteilenden Referatsthemen und weiteren Informationen wird zu Beginn des Semesters ausgegeben.

    • 16678 Advanced Seminar Cancelled
      Literaturverfilmungen (Friederike Günther)
      Schedule: Do 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Das Seminar widmet sich dem Verhältnis von Literatur und Film. Wir lesen theoretische Texte zu den unterschiedlichen Vermittlungsweisen und der Rezeption beider Medien, erarbeiten Grundlagen der Filmanalyse und setzen uns mit aktuellen Literaturverfilmungen auseinander, nachdem wir die literarischen Texte behandelt haben, die den Film inspiriert haben.

    • 16799 Lecture
      Einführung in die digitalen Geisteswissenschaften (Frank Fischer)
      Schedule: Mo 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: 0.2052 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)

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      Immer mehr Informationen liegen digitalisiert vor oder sind ›born digital‹. Dadurch ergeben sich viele neue Forschungs- und Erkenntnismöglichkeiten, auch für die Geisteswissenschaften. Doch was stellt man eigentlich mit einer Million digitalisierter Bücher an, wie Gregory Crane einmal rhetorisch gefragt hat. Um diese Datenmengen zu verarbeiten, sind spezielle und sich stetig weiterentwickelnde Methoden vonnöten. Mittlerweile hat sich mit den ›Digital Humanities‹ eine entsprechende Praxis entwickelt. Die Vorlesung bietet einen Überblick über die Entwicklung des komputationellen Denkens in den Geisteswissenschaften seit Beginn des 19. Jahrhunderts und stellt die wichtigsten Standards vor: Methoden, Formate, Software, Tools. Da uns durch die Digitalisierung der Gegenstände auch andere epistemische Dingen vorliegen, wird immer auch kritisch gefragt, welche Folgen dies für die Interpretierbarkeit hat. Auch in diesem Semester setzen die Digital-Humanities-Lehrveranstaltungen keine Kenntnisse in diesem Bereich voraus und sind als breite Einführung sowohl für M.A.-Studierende als auch B.A.-Studierende in der Vertiefungsphase gedacht. Mit dem Fokus auf Textdaten und Korpora richten sie sich explizit an Studierende der AVL, der philologischen Institute sowie explizit auch an Studierende der Institute für Philosophie und Theaterwissenschaft.

  • Digital Humanities / Digitality - Module B

    7175aB6.2
    • 16406 Seminar
      Disco Elysium: Dynamisches Erzählen im Computerspiel (Jan Lietz)
      Schedule: Mo 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: KL 32/102 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Das vom estnischen Schriftsteller Robert Kurvitz entwickelte Disco Elysium (2019) zählt als eines der innovativsten Computerspiele der letzten zehn Jahre. Besonderes Augenmerk lag in der Rezeption auf der dynamischen Erzählführung sowie der hohen sprachlichen Qualität der Dialoge. Im Seminar wollen wir das Spiel zum Ausgangspunkt nehmen, um über einige zentrale Kategorien der Erzähltheorie nachzudenken. Dazu gehören Begriffe wie Charakter, Sprache und Stimme, die Unterscheidung von plot und story sowie Techniken des Dialogs. Um am Seminar teilnehmen zu können, benötigen Sie einen Computer/Laptop, auf dem Sie das Spiel installieren. Außerdem müssen Sie sich das Spiel eigenständig über die Plattform Steam o.ä. kaufen. Halten Sie am besten nach Sonderangeboten um die Osterzeit Ausschau. Wenn möglich, beginnen Sie bitte nicht vor der ersten Seminarsitzung mit dem Spiel!


      Content Note: Depressionen, suizidale Gedanken, Alkohol- und Drogenmissbrauch, (sexualisierte) Gewalt, Rassismus, u.v.m.

    • 16667 Advanced Seminar
      Literatur in Bild und Ton: Mediale Anverwandlungen von der Gedichtillustration bis zur künstlichen Intelligenz (Achim Küpper)
      Schedule: Sa 10:15-16:00 (Class starts on: 2025-04-26)
      Location: KL 29/111 (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      Die beiden Termine am 26.04. und 21.06. finden online statt. Der Raum KL 29/111 ist auch für diese beiden Termine gebucht, sodass Sie, die Studierenden, ihn für die Online-Teilnahme nutzen können.

      Comments

      Das Vertiefungsseminar widmet sich medialen Anverwandlungen literarischer Texte in Bild und Ton. Das historische Spektrum reicht vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Die Spannweite künstlerischer und medialer Gattungen erstreckt sich von der Gedichtillustration und -vertonung über die Literaturadaption in Film, audiovisuellen Medien, Hörspiel oder intermedialen Text-Bild-Klang-Konfigurationen bis hin zur digitalen Transformation klassischer Ausgangstexte durch die künstliche Intelligenz im 21. Jahrhundert. Eine Leitfrage des Semesters lautet: Wie wirken sich solche Anverwandlungen auf die jeweiligen Artefakte in ihrer ursprünglichen Umgebung und in ihrer neuen Gestalt aus? Unter „Anverwandlungen“ können sowohl Prozesse der Appropriation als auch der Imitation verstanden werden, wobei sich zwischen diesen beiden Enden unzählige Mischformen auftun. An der Schnittstelle von Kanon und Kreation lotet die Veranstaltung aktuelle Möglichkeiten einer Auseinandersetzung mit Kernbeständen des Curriculums unter den veränderten Voraussetzungen medialer Vernetzung und Durchdringung aus. Eine Beschäftigung mit zentralen Werken der Neueren deutschsprachigen Literaturgeschichte und ihren Anverwandlungen in multiplen Medienformaten soll gleichermaßen zu einer vertieften Kenntnis fach-, bildungs- und gesellschaftsrelevanter Schlüsseldokumente in eingehenden Analysen wie zu einer Sensibilisierung für Aspekte der Medienreflexion und der Medienkompetenz unter komparatistischen sowie didaktischen Gesichtspunkten beitragen. Ein Spezifikum des Kurses besteht in der Kombination bewährter Methoden eines Vertiefungsseminars mit einer experimentelleren Lehr- und Lernform:

      Mithilfe eines integrierten KI-Workshops sollen Wege digitaler Medienmutation literarischer Klassiker interaktiv erschlossen, am exemplarischen Übergang von einem narrativen Text zum Theaterstück erprobt und gemeinsam präsentiert werden. Dadurch gilt es zugleich Chancen und Herausforderungen der KI in der digitalisierten Medienkultur heutiger Prägung zu verhandeln. Besonderer Wert wird wie gehabt auf den interaktiven Charakter der Lehrveranstaltung gelegt. Der Unterricht basiert auf dem Konzept des „Blended Learning“ und vereint Präsenz- mit Digitalanteilen. Ein Seminarplan mit Literaturangaben, einer Liste der zu verteilenden Referatsthemen und weiteren Informationen wird zu Beginn des Semesters ausgegeben.

    • 16678 Advanced Seminar Cancelled
      Literaturverfilmungen (Friederike Günther)
      Schedule: Do 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Das Seminar widmet sich dem Verhältnis von Literatur und Film. Wir lesen theoretische Texte zu den unterschiedlichen Vermittlungsweisen und der Rezeption beider Medien, erarbeiten Grundlagen der Filmanalyse und setzen uns mit aktuellen Literaturverfilmungen auseinander, nachdem wir die literarischen Texte behandelt haben, die den Film inspiriert haben.

    • 16808 Seminar
      Wasser (Matthias Hüning)
      Schedule: Termine siehe LV-Details (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: JK 31/227 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Wasser wird immer dann zum Thema, wenn es davon zuviel (Überströmungen) oder zuwenig (Dürre) gibt. Beide Aspekte werden oft im Zusammenhang mit Klimawandel besprochen. Wir wollen uns in diesem Seminar mit Diskursen über Wasser beschäftigen. Wie wird in den Medien über Wasser berichtet? Wie wird über Wasser als Lebengrundlage gesprochen und geschrieben? Wie werden Bedrohungsszenarien beschrieben und/oder inszeniert?

      In Deutschland wird Wasser vor allem bei Überströmungen zum Thema (Stichwort Ahrtal). In den Niederlanden jährt sich gerade die große Hochwasserkatastrophe in Overijssel (1825). Dort wird (der Kampf gegen das) Wasser als identitätsstiftendes Merkmal gesehen. In Südafrika gibt es immer wieder Wasserknappheit und in Städten wie Kapstadt wird sogar Leitungswasser manchmal rationiert. In Kalifornien gab es Anfang 2025 zu wenig Wasser, um die Brände löschen zu können.

      Wir wollen uns auch die Diskurse über die Meere anschauen. Das Ansteigen des Meeresspiegels wird als eine große Bedrohung gesehen, ebenso wie die Verschmutzung durch Plastikmüll.

      Den theoretischen Rahmen des Seminars bilden linguistische und kulturwissenschaftliche Arbeiten, die in den vergangenen Jahren unter Stichworten wie ‘Ökolinguistik’ und ‘Blue Humanities’ veröffentlicht worden sind.

    • 16840 Seminar
      Spracherwerbstheorien und Large Language Models (Barbara Schirakowski Judith Meinschaefer)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/227 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede bestehen zwischen menschlichem Spracherwerb und dem, was Large Language Models (LLMs) über Sprache lernen? Wie verhält sich das Regelwissen von Sprachlerner:innen zu den Mustern, die LLMs erkennen? Gibt es Aspekte menschlicher Sprache, die LLMs (aktuell) nicht nachbilden können? Im Seminar werden wir uns mit diesen und anderen Fragen beschäftigen, indem wir uns einen Überblick über aktuelle Theorien zum Erst- und Zweitspracherwerb erarbeiten und uns Grundwissen zu Architektur und Training von LLMs aneignen. Darüber hinaus analysieren wir ausgewählte sprachliche Phänomene im Hinblick darauf, wie sich LLMs im Vergleich zu menschlichen Sprecher:innen verhalten und führen in diesem Bereich auch selbst kleinere Fallstudien durch. Das Seminar richtet sich an Masterstudierende im Fach Linguistik sowie in den Lehramtsmasterstudiengängen in den Fächern Französisch, Spanisch und Italienisch.

    • 16056 Seminar
      Immanuel Kants Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft (Roland Krause)
      Schedule: Mo 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)

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      In seiner „Religionsschrift“ geht es Kant zum einen darum, ein Verständnis von Religion zu erarbeiten, das den Maßstäben seiner der Aufklärung verpflichteten kritischen Philosophie genügt. Er setzt sich dabei mit dem Christentum auseinander. Zugleich vertieft und entwickelt Kant hier diejenige metaethische Theorie, welche er zuvor in der Grundlegung zur Metaphysik der Sitten und der Kritik der praktischen Vernunft entwirft. Insbesondere interessiert ihn das Böse: worin es besteht, warum es uns anzieht, ob der Mensch seiner Natur nach böse ist und wie die Abkehr vom Bösen für uns möglich ist. Wir wollen Kants Gedankengang nachvollziehen und prüfen, indem wir ihn gemeinschaftlich zugleich eng am Text und in eigenen Worten diskutieren. Vertrautheit mit den Grundzügen von Kants praktischer Philosophie ist dabei hilfreich aber nicht notwendig. Textgrundlage soll die Ausgabe des Felix Meiner Verlags sein.

    • 16058 Seminar
      Ethik der Künstlichen Intelligenz (Ansgar Seide)
      Schedule: Fr 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-25)
      Location: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

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      Die rasante technologische Entwicklung der letzten Jahre im Bereich der Künstlichen Intelligenz hat viele Veränderungen angestoßen, die immer weiter in unseren Lebensalltag hineinreichen. Während die technologische Entwicklung voranschreitet, sind viele Fragen über den richtigen Umgang mit den neuen Möglichkeiten und Gefahren noch weitgehend ungeklärt. Wenn wir die Zukunft nach unseren Wertmaßstäben gestalten wollen und uns nicht einfach von der technologischen Entwicklung überrollen lassen wollen, müssen wir uns diesen Fragen stellen.

      Nach einer allgemeinen Einführung in die theoretischen Grundlagen der Künstlichen Intelligenz werden wir uns in diesem Seminar ethischen Fragen in Bezug auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in verschiedenen Bereichen der Gesellschaft und unseres Alltags zuwenden. Mögliche Themenbereiche sind beispielsweise Zukunft der Arbeit, Medizin und Pflege, Autonomes Fahren, Privatsphäre und Überwachung sowie der Einsatz von KI im militärischen Bereich.

      Suggested reading

      Bauberger, Stefan (2020): Welche KI? Künstliche Intelligenz demokratisch gestalten, München: Hanser.

      Misselhorn, Catrin (2018): Grundfragen der Maschinenethik, Ditzingen: Reclam.

    • 16199 Lab Seminar
      Textanalyse mit R für die Geisteswissenschaften (Lisa Poggel)
      Schedule: Di 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: JK 31/239 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Dieses Seminar vermittelt grundlegende praktische Kenntnisse der Textanalyse mit der Programmiersprache R. Der Fokus liegt auf der Verarbeitung und Analyse geisteswissenschaftlicher Daten. Das Seminar richtet sich insbesondere an Studierende ohne Programmiererfahrung und vermittelt neben Verfahren der Textanalyse und des Text Mining auch Grundlagen der Programmierung mit R. R kommt als besonders einstiegsfreundliche Programmiersprache vermehrt auch in geisteswissenschaftlichen Forschungsprojekten zur Anwendung, beispielsweise bei der quantitativen Textanalyse, in der digitalen Stilometrie, bei der Autorschaftserkennung oder zur Analyse und Visualisierung historischer Korrespondenznetzwerke. Das Seminar setzt keine Programmiererfahrung voraus. Es richtet sich explizit an Studierende aller Institute des Fachbereichs ›Philosophie und Geisteswissenschaften‹.

    • 16799 Lecture
      Einführung in die digitalen Geisteswissenschaften (Frank Fischer)
      Schedule: Mo 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: 0.2052 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)

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      Immer mehr Informationen liegen digitalisiert vor oder sind ›born digital‹. Dadurch ergeben sich viele neue Forschungs- und Erkenntnismöglichkeiten, auch für die Geisteswissenschaften. Doch was stellt man eigentlich mit einer Million digitalisierter Bücher an, wie Gregory Crane einmal rhetorisch gefragt hat. Um diese Datenmengen zu verarbeiten, sind spezielle und sich stetig weiterentwickelnde Methoden vonnöten. Mittlerweile hat sich mit den ›Digital Humanities‹ eine entsprechende Praxis entwickelt. Die Vorlesung bietet einen Überblick über die Entwicklung des komputationellen Denkens in den Geisteswissenschaften seit Beginn des 19. Jahrhunderts und stellt die wichtigsten Standards vor: Methoden, Formate, Software, Tools. Da uns durch die Digitalisierung der Gegenstände auch andere epistemische Dingen vorliegen, wird immer auch kritisch gefragt, welche Folgen dies für die Interpretierbarkeit hat. Auch in diesem Semester setzen die Digital-Humanities-Lehrveranstaltungen keine Kenntnisse in diesem Bereich voraus und sind als breite Einführung sowohl für M.A.-Studierende als auch B.A.-Studierende in der Vertiefungsphase gedacht. Mit dem Fokus auf Textdaten und Korpora richten sie sich explizit an Studierende der AVL, der philologischen Institute sowie explizit auch an Studierende der Institute für Philosophie und Theaterwissenschaft.

    • 17560 Lab Seminar
      Webscraping mit Python für die Geisteswissenschaften (Lisa Poggel)
      Schedule: Mo 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: JK 31/125 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Dieses Seminar vermittelt grundlegende praktische Kenntnisse im Web Scraping mithilfe der Programmiersprache Python und führt in verschiedene Ansätze und Strategien des »Scraping« geisteswissenschaftlicher Daten ein. Web Scraping beschreibt das automatisierte Auslesen von Inhalten aus Webseiten. Verfahren des Web Scraping können in den Geisteswissenschaften das Beschaffen und Zusammenstellen von Forschungsdaten und großen (Text)korpora erheblich vereinfachen. Im Rahmen des Seminars werden anhand konkreter Anwendungsfälle gemeinsam Strategien zur Datenextraktion aus verschiedenen Quellen wie digitalen Bibliotheken und Archiven, Internetportalen und -plattformen oder kommerziellen Webseiten erarbeitet und mithilfe von Python umgesetzt. Dabei werden die rechtlichen Einschränkungen und forschungspraktischen Implikationen der angewandten Verfahren zur Datenextraktion kritisch reflektiert. Erste Programmiererfahrungen sind für dieses Seminar von Vorteil, sind aber keine Voraussetzung. Es richtet sich explizit an Studierende aller Institute des Fachbereichs ›Philosophie und Geisteswissenschaften‹.

  • Digital Humanities / Digitality - Module C

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    • 16056 Seminar
      Immanuel Kants Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft (Roland Krause)
      Schedule: Mo 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: JK 29/118 (Habelschwerdter Allee 45)

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      In seiner „Religionsschrift“ geht es Kant zum einen darum, ein Verständnis von Religion zu erarbeiten, das den Maßstäben seiner der Aufklärung verpflichteten kritischen Philosophie genügt. Er setzt sich dabei mit dem Christentum auseinander. Zugleich vertieft und entwickelt Kant hier diejenige metaethische Theorie, welche er zuvor in der Grundlegung zur Metaphysik der Sitten und der Kritik der praktischen Vernunft entwirft. Insbesondere interessiert ihn das Böse: worin es besteht, warum es uns anzieht, ob der Mensch seiner Natur nach böse ist und wie die Abkehr vom Bösen für uns möglich ist. Wir wollen Kants Gedankengang nachvollziehen und prüfen, indem wir ihn gemeinschaftlich zugleich eng am Text und in eigenen Worten diskutieren. Vertrautheit mit den Grundzügen von Kants praktischer Philosophie ist dabei hilfreich aber nicht notwendig. Textgrundlage soll die Ausgabe des Felix Meiner Verlags sein.

    • 16058 Seminar
      Ethik der Künstlichen Intelligenz (Ansgar Seide)
      Schedule: Fr 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-25)
      Location: Habel 30\SER 1 Seminarraum (Habelschwerdter Allee 30)

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      Die rasante technologische Entwicklung der letzten Jahre im Bereich der Künstlichen Intelligenz hat viele Veränderungen angestoßen, die immer weiter in unseren Lebensalltag hineinreichen. Während die technologische Entwicklung voranschreitet, sind viele Fragen über den richtigen Umgang mit den neuen Möglichkeiten und Gefahren noch weitgehend ungeklärt. Wenn wir die Zukunft nach unseren Wertmaßstäben gestalten wollen und uns nicht einfach von der technologischen Entwicklung überrollen lassen wollen, müssen wir uns diesen Fragen stellen.

      Nach einer allgemeinen Einführung in die theoretischen Grundlagen der Künstlichen Intelligenz werden wir uns in diesem Seminar ethischen Fragen in Bezug auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in verschiedenen Bereichen der Gesellschaft und unseres Alltags zuwenden. Mögliche Themenbereiche sind beispielsweise Zukunft der Arbeit, Medizin und Pflege, Autonomes Fahren, Privatsphäre und Überwachung sowie der Einsatz von KI im militärischen Bereich.

      Suggested reading

      Bauberger, Stefan (2020): Welche KI? Künstliche Intelligenz demokratisch gestalten, München: Hanser.

      Misselhorn, Catrin (2018): Grundfragen der Maschinenethik, Ditzingen: Reclam.

    • 16199 Lab Seminar
      Textanalyse mit R für die Geisteswissenschaften (Lisa Poggel)
      Schedule: Di 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-15)
      Location: JK 31/239 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Dieses Seminar vermittelt grundlegende praktische Kenntnisse der Textanalyse mit der Programmiersprache R. Der Fokus liegt auf der Verarbeitung und Analyse geisteswissenschaftlicher Daten. Das Seminar richtet sich insbesondere an Studierende ohne Programmiererfahrung und vermittelt neben Verfahren der Textanalyse und des Text Mining auch Grundlagen der Programmierung mit R. R kommt als besonders einstiegsfreundliche Programmiersprache vermehrt auch in geisteswissenschaftlichen Forschungsprojekten zur Anwendung, beispielsweise bei der quantitativen Textanalyse, in der digitalen Stilometrie, bei der Autorschaftserkennung oder zur Analyse und Visualisierung historischer Korrespondenznetzwerke. Das Seminar setzt keine Programmiererfahrung voraus. Es richtet sich explizit an Studierende aller Institute des Fachbereichs ›Philosophie und Geisteswissenschaften‹.

    • 17560 Lab Seminar
      Webscraping mit Python für die Geisteswissenschaften (Lisa Poggel)
      Schedule: Mo 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: JK 31/125 (Habelschwerdter Allee 45)

      Comments

      Dieses Seminar vermittelt grundlegende praktische Kenntnisse im Web Scraping mithilfe der Programmiersprache Python und führt in verschiedene Ansätze und Strategien des »Scraping« geisteswissenschaftlicher Daten ein. Web Scraping beschreibt das automatisierte Auslesen von Inhalten aus Webseiten. Verfahren des Web Scraping können in den Geisteswissenschaften das Beschaffen und Zusammenstellen von Forschungsdaten und großen (Text)korpora erheblich vereinfachen. Im Rahmen des Seminars werden anhand konkreter Anwendungsfälle gemeinsam Strategien zur Datenextraktion aus verschiedenen Quellen wie digitalen Bibliotheken und Archiven, Internetportalen und -plattformen oder kommerziellen Webseiten erarbeitet und mithilfe von Python umgesetzt. Dabei werden die rechtlichen Einschränkungen und forschungspraktischen Implikationen der angewandten Verfahren zur Datenextraktion kritisch reflektiert. Erste Programmiererfahrungen sind für dieses Seminar von Vorteil, sind aber keine Voraussetzung. Es richtet sich explizit an Studierende aller Institute des Fachbereichs ›Philosophie und Geisteswissenschaften‹.

    • 16406 Seminar
      Disco Elysium: Dynamisches Erzählen im Computerspiel (Jan Lietz)
      Schedule: Mo 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: KL 32/102 Übungsraum (Habelschwerdter Allee 45)

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      Das vom estnischen Schriftsteller Robert Kurvitz entwickelte Disco Elysium (2019) zählt als eines der innovativsten Computerspiele der letzten zehn Jahre. Besonderes Augenmerk lag in der Rezeption auf der dynamischen Erzählführung sowie der hohen sprachlichen Qualität der Dialoge. Im Seminar wollen wir das Spiel zum Ausgangspunkt nehmen, um über einige zentrale Kategorien der Erzähltheorie nachzudenken. Dazu gehören Begriffe wie Charakter, Sprache und Stimme, die Unterscheidung von plot und story sowie Techniken des Dialogs. Um am Seminar teilnehmen zu können, benötigen Sie einen Computer/Laptop, auf dem Sie das Spiel installieren. Außerdem müssen Sie sich das Spiel eigenständig über die Plattform Steam o.ä. kaufen. Halten Sie am besten nach Sonderangeboten um die Osterzeit Ausschau. Wenn möglich, beginnen Sie bitte nicht vor der ersten Seminarsitzung mit dem Spiel!


      Content Note: Depressionen, suizidale Gedanken, Alkohol- und Drogenmissbrauch, (sexualisierte) Gewalt, Rassismus, u.v.m.

    • 16667 Advanced Seminar
      Literatur in Bild und Ton: Mediale Anverwandlungen von der Gedichtillustration bis zur künstlichen Intelligenz (Achim Küpper)
      Schedule: Sa 10:15-16:00 (Class starts on: 2025-04-26)
      Location: KL 29/111 (Habelschwerdter Allee 45)

      Information for students

      Die beiden Termine am 26.04. und 21.06. finden online statt. Der Raum KL 29/111 ist auch für diese beiden Termine gebucht, sodass Sie, die Studierenden, ihn für die Online-Teilnahme nutzen können.

      Comments

      Das Vertiefungsseminar widmet sich medialen Anverwandlungen literarischer Texte in Bild und Ton. Das historische Spektrum reicht vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Die Spannweite künstlerischer und medialer Gattungen erstreckt sich von der Gedichtillustration und -vertonung über die Literaturadaption in Film, audiovisuellen Medien, Hörspiel oder intermedialen Text-Bild-Klang-Konfigurationen bis hin zur digitalen Transformation klassischer Ausgangstexte durch die künstliche Intelligenz im 21. Jahrhundert. Eine Leitfrage des Semesters lautet: Wie wirken sich solche Anverwandlungen auf die jeweiligen Artefakte in ihrer ursprünglichen Umgebung und in ihrer neuen Gestalt aus? Unter „Anverwandlungen“ können sowohl Prozesse der Appropriation als auch der Imitation verstanden werden, wobei sich zwischen diesen beiden Enden unzählige Mischformen auftun. An der Schnittstelle von Kanon und Kreation lotet die Veranstaltung aktuelle Möglichkeiten einer Auseinandersetzung mit Kernbeständen des Curriculums unter den veränderten Voraussetzungen medialer Vernetzung und Durchdringung aus. Eine Beschäftigung mit zentralen Werken der Neueren deutschsprachigen Literaturgeschichte und ihren Anverwandlungen in multiplen Medienformaten soll gleichermaßen zu einer vertieften Kenntnis fach-, bildungs- und gesellschaftsrelevanter Schlüsseldokumente in eingehenden Analysen wie zu einer Sensibilisierung für Aspekte der Medienreflexion und der Medienkompetenz unter komparatistischen sowie didaktischen Gesichtspunkten beitragen. Ein Spezifikum des Kurses besteht in der Kombination bewährter Methoden eines Vertiefungsseminars mit einer experimentelleren Lehr- und Lernform:

      Mithilfe eines integrierten KI-Workshops sollen Wege digitaler Medienmutation literarischer Klassiker interaktiv erschlossen, am exemplarischen Übergang von einem narrativen Text zum Theaterstück erprobt und gemeinsam präsentiert werden. Dadurch gilt es zugleich Chancen und Herausforderungen der KI in der digitalisierten Medienkultur heutiger Prägung zu verhandeln. Besonderer Wert wird wie gehabt auf den interaktiven Charakter der Lehrveranstaltung gelegt. Der Unterricht basiert auf dem Konzept des „Blended Learning“ und vereint Präsenz- mit Digitalanteilen. Ein Seminarplan mit Literaturangaben, einer Liste der zu verteilenden Referatsthemen und weiteren Informationen wird zu Beginn des Semesters ausgegeben.

    • 16678 Advanced Seminar Cancelled
      Literaturverfilmungen (Friederike Günther)
      Schedule: Do 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-17)
      Location: JK 31/102 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Das Seminar widmet sich dem Verhältnis von Literatur und Film. Wir lesen theoretische Texte zu den unterschiedlichen Vermittlungsweisen und der Rezeption beider Medien, erarbeiten Grundlagen der Filmanalyse und setzen uns mit aktuellen Literaturverfilmungen auseinander, nachdem wir die literarischen Texte behandelt haben, die den Film inspiriert haben.

    • 16799 Lecture
      Einführung in die digitalen Geisteswissenschaften (Frank Fischer)
      Schedule: Mo 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: 0.2052 Seminarraum (Fabeckstr. 23/25)

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      Immer mehr Informationen liegen digitalisiert vor oder sind ›born digital‹. Dadurch ergeben sich viele neue Forschungs- und Erkenntnismöglichkeiten, auch für die Geisteswissenschaften. Doch was stellt man eigentlich mit einer Million digitalisierter Bücher an, wie Gregory Crane einmal rhetorisch gefragt hat. Um diese Datenmengen zu verarbeiten, sind spezielle und sich stetig weiterentwickelnde Methoden vonnöten. Mittlerweile hat sich mit den ›Digital Humanities‹ eine entsprechende Praxis entwickelt. Die Vorlesung bietet einen Überblick über die Entwicklung des komputationellen Denkens in den Geisteswissenschaften seit Beginn des 19. Jahrhunderts und stellt die wichtigsten Standards vor: Methoden, Formate, Software, Tools. Da uns durch die Digitalisierung der Gegenstände auch andere epistemische Dingen vorliegen, wird immer auch kritisch gefragt, welche Folgen dies für die Interpretierbarkeit hat. Auch in diesem Semester setzen die Digital-Humanities-Lehrveranstaltungen keine Kenntnisse in diesem Bereich voraus und sind als breite Einführung sowohl für M.A.-Studierende als auch B.A.-Studierende in der Vertiefungsphase gedacht. Mit dem Fokus auf Textdaten und Korpora richten sie sich explizit an Studierende der AVL, der philologischen Institute sowie explizit auch an Studierende der Institute für Philosophie und Theaterwissenschaft.

    • 16808 Seminar
      Wasser (Matthias Hüning)
      Schedule: Termine siehe LV-Details (Class starts on: 2025-04-14)
      Location: JK 31/227 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Wasser wird immer dann zum Thema, wenn es davon zuviel (Überströmungen) oder zuwenig (Dürre) gibt. Beide Aspekte werden oft im Zusammenhang mit Klimawandel besprochen. Wir wollen uns in diesem Seminar mit Diskursen über Wasser beschäftigen. Wie wird in den Medien über Wasser berichtet? Wie wird über Wasser als Lebengrundlage gesprochen und geschrieben? Wie werden Bedrohungsszenarien beschrieben und/oder inszeniert?

      In Deutschland wird Wasser vor allem bei Überströmungen zum Thema (Stichwort Ahrtal). In den Niederlanden jährt sich gerade die große Hochwasserkatastrophe in Overijssel (1825). Dort wird (der Kampf gegen das) Wasser als identitätsstiftendes Merkmal gesehen. In Südafrika gibt es immer wieder Wasserknappheit und in Städten wie Kapstadt wird sogar Leitungswasser manchmal rationiert. In Kalifornien gab es Anfang 2025 zu wenig Wasser, um die Brände löschen zu können.

      Wir wollen uns auch die Diskurse über die Meere anschauen. Das Ansteigen des Meeresspiegels wird als eine große Bedrohung gesehen, ebenso wie die Verschmutzung durch Plastikmüll.

      Den theoretischen Rahmen des Seminars bilden linguistische und kulturwissenschaftliche Arbeiten, die in den vergangenen Jahren unter Stichworten wie ‘Ökolinguistik’ und ‘Blue Humanities’ veröffentlicht worden sind.

    • 16840 Seminar
      Spracherwerbstheorien und Large Language Models (Barbara Schirakowski Judith Meinschaefer)
      Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
      Location: JK 31/227 (Habelschwerdter Allee 45)

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      Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede bestehen zwischen menschlichem Spracherwerb und dem, was Large Language Models (LLMs) über Sprache lernen? Wie verhält sich das Regelwissen von Sprachlerner:innen zu den Mustern, die LLMs erkennen? Gibt es Aspekte menschlicher Sprache, die LLMs (aktuell) nicht nachbilden können? Im Seminar werden wir uns mit diesen und anderen Fragen beschäftigen, indem wir uns einen Überblick über aktuelle Theorien zum Erst- und Zweitspracherwerb erarbeiten und uns Grundwissen zu Architektur und Training von LLMs aneignen. Darüber hinaus analysieren wir ausgewählte sprachliche Phänomene im Hinblick darauf, wie sich LLMs im Vergleich zu menschlichen Sprecher:innen verhalten und führen in diesem Bereich auch selbst kleinere Fallstudien durch. Das Seminar richtet sich an Masterstudierende im Fach Linguistik sowie in den Lehramtsmasterstudiengängen in den Fächern Französisch, Spanisch und Italienisch.