Institute of Art History
M.A. Art History (Focus: Europe and America) (2021 study regulations)
0346c_MA120Die aktuelle Studien- und Prüfungsordnung finden Sie bitte hier .
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Periods and Cultures, Europa and America
0346cA1.1Qualifikationsziele:
Die Studierenden verfügen über erweiterte Kenntnisse über die Kunstproduktion, Architektur und visuelle Kultur einer oder mehrerer Epochen und Regionen, die sie in größere kunsthistorische Entwicklungen und Zusammenhänge einordnen und anhand übergeordneter Fragestellungen analysieren können. Sie können die Forschungsgegenstände in ihrem historischen und kulturellen Kontext von Produktion und Rezeption kritisch reflektieren und evaluieren. Dabei beherrschen sie das Fachvokabular und wenden es an. Sie kennen die Instrumentarien kunsthistorischen Arbeitens und sind in der Lage, nach kritischer Aufnahme der Forschungslage kunstwissenschaftliche Fragestellungen objektbezogen sowie auf systematischer Ebene zu formulieren, zu bearbeiten und angemessen aufzubereiten. Die Studierenden sind in der Lage, kritisch mit fachspezifischer Literatur umzugehen und sie für die eigenen Fragestellungen zu verwenden. Sie verfügen über die Fähigkeit, im Team zu kommunizieren, ergebnisorientiert zu arbeiten und die Ergebnisse in angemessener Form zu präsentieren.Inhalte:
Dieses Modul behandelt historische und zeitgenössische künstlerische Produktionen und Aspekte der visuellen und materiellen Kultur Europas und Amerikas im Kontext einer oder mehrerer Epochen und regionaler oder auch transkultureller Verflechtungen. Die Vorlesung erschließt als exemplarische Überblicksdarstellung ausgewählte Epochen und Kulturen Europas und Amerikas. Im Seminar untersuchen die Studierenden übergreifende Zusammenhänge innerhalb der Kunstgeschichte Europas und Amerikas anhand exemplarischer Objekte, ihrer kulturellen und historischen Kontexte und der kritischen Aufbereitung von Quellen und Sekundärliteratur.Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme
Vorlesung / 2 SWS / ja Hauptseminar / 2 SWS / jaModulprüfung
Hausarbeit (ca. 25 Seiten)Veranstaltungssprache
Deutsch oder EnglischArbeitszeitaufwand
450 Stunden (15 LP)Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots
Ein Semester / Jedes Wintersemester-
13517
Lecture
Storytelling with Pictures. Narrative Strategies from the Middle Ages to the Early Modern Period (Jasmin Mersmann)
Schedule: Do 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-10-16)
Location: Hs B Hörsaal (Koserstr. 20)
Comments
Im Café oder am Telefon, per Podcast oder Reel, in Büchern, Bildern, Filmen oder Graphic Novels: Das mündliche oder medial vermittelte Erzählen gehört zu den grundlegenden kulturellen Praktiken. Es stiftet Gemeinschaft und Sinnzusammenhänge, es kann Ursprünge oder Zukünfte entwerfen, Herrschaft legitimieren, aber auch unterminieren. Die Vorlesung untersucht narrative Strategien für die Inszenierung großer und kleiner, sakraler und profaner Erzählungen in den Bildkünsten des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Das Spektrum der Medien reicht von Bauplastik, Buchmalerei und Textilkunst zu Tafelbildern und Predellen, Fresken und Skulptur bis zur Historienmalerei und barocken Bilderbauten.
Suggested reading
David Ganz/Felix Thürlemann (Hrsg.): Das Bild im Plural. Mehrteilige Bildformen zwischen Mittelalter und Gegenwart, Berlin 2010; Wolfgang Kemp: Die Räume der Maler. Zur Bilderzählung seit Giotto, München 1996; Stefan Weppelmann (Hrsg.): Geschichten auf Gold. Bilderzählungen in der frühen italienischen Malerei, Ausst.-Kat., Gemäldegalerie, SMB, Berlin 2005.
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13501
Seminar
Contemporary Exhibitions in Berlin (Eric de Bruyn)
Schedule: Di 14:00-18:00 (Class starts on: 2025-10-14)
Location: A 320 Übungsraum (Koserstr. 20)
Comments
This course is limited to a group of max. 20 MA students in art history, who already have background knowledge of modern and contemporary art. The course will consist of gallery and museum visits within Berlin during which we will take stock of current developments and debates in the contemporary art world. The students will be directly involved in selecting exhibitions, artists, critics and curators to visit and meet. Student presentations will take place during our “Rundgang” in the city. Students should also be aware that the organizational schedule may need to be flexible due to our off-campus trips. The seminar hours will be blocked – three hours per session every other week. Course languages: German and English. The course involves several excursions within Berlin.
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13503
Seminar
Post-Cagean Aesthetics (Maxwell Boersma)
Schedule: Do 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-10-16)
Location: A 124 Übungsraum (Koserstr. 20)
Comments
This seminar explores the wide field of experimentation catalyzed by the anti-hierarchical, open-ended, collaborative, and cross-disciplinary aesthetic program of composer and theorist John Cage (1912–92). Bridging realms of music, dance, and avant-garde art, course readings trace the artistic paradigms and personal exchanges of Cage’s circle, including significant interfaces with Black Mountain College and the Fluxus movement. Important emphasis will be placed on the international character of these activities and the many women and queer practitioners within its networks, including Cage himself. The seminar features a mandatory excursion to the exhibition Five Friends: John Cage, Merce Cunningham, Jasper Johns, Robert Rauschenberg, Cy Twombly at the Museum Ludwig in Köln. Further key figures in the seminar include Nam June Paik, Shigeko Kubota, Charlotte Moorman, Allan Kaprow, Yoko Ono, Yvonne Rainer, and George Maciunas.
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13519
S/HS (Seminar/Graduate Seminar)
Conflict – Art – Body: Picture Politics during the Florentine Renaissance (Jasmin Mersmann)
Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-10-14)
Location: A 124 Übungsraum (Koserstr. 20)
Information for students
Seminar anlässlich der Ausstellung zur „Pazzi-Verschwörung“ ; 2 Doppelsitzungen im Bode-Museum.
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1478 werden Lorenzo und Giuliano de‘ Medici Opfer eines Anschlags. Der Überlebende, Lorenzo, sorgt nicht nur für die Verfolgung der Verantwortlichen, sondern auch für eine umfassende Erinnerungspolitik, die unterschiedliche Medien aktiviert. Eine Ausstellung zur sog. „Pazzi-Verschwörung“ im Bode-Museum ist Anlass zu einer Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Macht, Kunst und Körpern im Florenz des 15. und 16. Jahrhunderts. Konflikte werden in dieser Zeit mit Waffen, aber auch in Bildwerken ausgetragen: Skulpturen triumphieren über politische Gegner und inszenierten Geschlechterverhältnisse; Gemälde, Büsten, Medaillen und Denkmäler sorgen für das Überdauern vergänglicher Körper; Votivbilder danken für ihren Erhalt; Schandbilder bestrafen Verbrecher in effigie. Im Rahmen der LV werden zwei doppelstündige Exkursionen zum Bode-Museum stattfinden (jeweils 10:00–13:30 Uhr). Diese ersetzen die Sitzungen am 14.10. und am 25.11.2025.
Suggested reading
Tobias Daniels: Die Verschwörung der Pazzi. Ein politischer Skandal und seine europäischen Resonanzen, Stuttgart 2020; Samuel Y. Edgerton: Pictures and Punishment. Art and Criminal Prosecution during the Florentine Renaissance, Ithaca/London 1985; Hans Körner: Tod in Florenz. Die Pazzi-Verschwörung (1478) und die Bilder. In: Medien der Erinnerung in Mittelalter und Renaissance, hrsg. von Andrea von Hülsen-Esch, Düsseldorf 2009, S. 141–167.
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13521
S/HS (Seminar/Graduate Seminar)
Chinoiseries and other artistic transfers in early Persian painting: the Saray albums in Istanbul (Claus Peter Haase)
Schedule: Mo 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-10-13)
Location: A 125 Übungsraum (Koserstr. 20)
Comments
Die in Alben gesammelten frühesten persischen Skizzen, Zeichnungen und Probebilder geben vielschichtige Einblicke in die künstlerische Praxis nach den turbulenten türkisch-seldschukischen, turkmenischen und mongolischen Sultanats- und Ilkhanats-Gründungen des 14.- frühen 16. Jhs. Neue Blicke auf unterschiedliche regionale und eingeführte Motive, neue Selbstbespiegelungen und die Neugier auf bestimmte fremde Darstellungs- und Sichtweisen gehören zum äußerst lebendigen Intervall der auch in Europa wahrgenommenen sog. "internationalen Stile" des 13./14. Jhs. Sie bilden die Grundlagen für die sich danach in Iran, dem Osmanischen und dem Moghul-Reich herausbildenden und miteinander konkurrierenden Reichsstile der höfischen Kreise.
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13533
S/HS (Seminar/Graduate Seminar)
Qualification course for student mentors 1 (Britta Dümpelmann)
Schedule: 00:00-00:00
Location: keine Angabe
Additional information / Pre-requisites
Block
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13534
S/HS (Seminar/Graduate Seminar)
Qualification course for student mentors 2 (Britta Dümpelmann)
Schedule: Mo 07.07. 18:00-20:00 (Class starts on: 2025-07-07)
Location: A 163 Übungsraum (Koserstr. 20)
Additional information / Pre-requisites
Block
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13535
S/HS (Seminar/Graduate Seminar)
Provenance Research on the Art Collection of the German-Jewish Entrepreneur Adolf Sultan (Meike Hoffmann)
Schedule: Do 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-10-16)
Location: A 320 Übungsraum (Koserstr. 20)
Additional information / Pre-requisites
Eine regelmäßige Teilnahme ist verpflichtend. Die aktive Teilnahme wird durch die Vorstellung der vorläufigen Rechercheresultate am Ende des Seminars nachgewiesen.
Comments
Adolf Abraham Sultan (1861?1941) war ein erfolgreicher jüdischer Spirituosenfab-rikant und Unternehmer, der im kulturellen und politischen Leben Berlins bis in die Weimarer Zeit vielfältig aktiv und vernetzt war. 1906 bezog Sultan mit seiner achtköpfigen Familie eine von ihm bei Richard Rie-merschmid beauftragte Villa in der Delbrückstraße 6a am Hubertussee in Berlin-Grunewald. Die Villa war von Riemerschmid mit eigens dafür entworfenen Möbeln ausgestattet. Hier trug Sultan eine Kunstsammlung zusammen, die neben Wand-gemälden von Ludwig von Hofmann vor allem Werke namhafter Berliner Secessio-nist:innen, Skulpturen und kunstgewerbliche Objekte enthielt. Während des NS-Regimes verlor Sultan aufgrund der rassischen Verfolgung sein Vermögen und verstarb kurz vor der geplanten Flucht in die Schweiz 1941 an Herzversagen. An-dere Mitglieder der großen Familie wurden nach 1933 ebenso rassisch verfolgt, deportiert und ermordet, in den Selbstmord getrieben oder zur Emigration gezwun-gen. Was genau mit der Kunstsammlung geschah, ist bis heute unbekannt. Auch der Umfang, die Zusammensetzung und vor allem der Verbleib der einzelnen Werke ist ein dringendes Forschungsdesideart geblieben, dem sich ab dem 1. August 2024 das Provenienzforschungsprojekt „Verfolgt und beraubt. Die Sultan Familie und ihre NS-Vermögensverluste“ am KHI der FUB in Kooperation mit den Erbenzwei-gen widmet. Durch die systematische Auswertung bisher zusammengetragener Quellen und der Recherche in elektronischen Ressourcen sollen die Teilnehmer:innen des Semi-nars unter fachkundiger Anleitung das wenige Gewusste und Bekannte zu den Werken aus der ehemaligen Sultan Sammlung ergänzen und aktualisieren.
Suggested reading
Einführende Quellen: TRUE Berliners, The Sultan Victorius Guttsmann Family, erstellt von Barani Shira Gut-tsmann, BeMindful World Agency LLC. (https://www.trueberliners.com) Susanne Paul: Adolf Sultan (1861 – 1941), in: LCA-BLOG. Neues zur Provenienzda-tenbank Looted Cultural Assets, 27.03.2023 (https://blogs.fu-berlin.de/lootedculturalassetsblog/2023/03/27/adolf-sultan-1861-1941/) Bredow, Moritz von: Rebellische Pianistin. Das Leben der Grete Sultan zwischen Berlin und New York, Mainz 2012. Wagner-Wilke, Annette: Ludwig von Hofmann und das Wandbild, 3 Bde., Diss. Frei-burg im Breisgau 2011. Bach, Uta u. a. (Bearb.): Die Jugendstil-Sammlung. Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Bd. 3: Künstler L?R, Hamburg 2004. Riezler, Walter: Neue Arbeiten von Richard Riemerschmid, in: Deutsche Kunst und Dekoration, Bd. 22, 1908, S. 165?189, Abb. bis S. 193.
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13536
S/HS (Seminar/Graduate Seminar)
The Ludwig and Rosy Fischer Art Collection: Provenance Research on the Works That Have Been Lost to This Day (Meike Hoffmann)
Schedule: Do 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-10-16)
Location: A 163 Übungsraum (Koserstr. 20)
Additional information / Pre-requisites
Eine regelmäßige Teilnahme ist verpflichtend. Die aktive Teilnahme wird durch die Vorstellung der vorläufigen Rechercheresultate am Ende des Seminars nachgewiesen.
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Das Frankfurter Ehepaar Ludwig (1860–1922) und Rosy (1869–1926) Fischer trug ab 1916 eine umfangreiche Sammlung expressionistischer Gemälde und Graphi-ken höchster Qualität zusammen – darunter hauptsächlich Meisterwerke von Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Emil Nolde und Karl Schmitt-Rottluff. Nach dem Tod von Ludwig Fischer musste seine Ehefrau 1924 infolge der Inflation einen Teil der Sammlung an das Städtische Museum für Kunst und Kunstgewerbe (heute: Stiftung Moritzburg) in Halle an der Saale verkaufen, wo die Werke 1937 vom NS-Regime als „entartete Kunst“ beschlagnahmt wurden. Die Söhne, Max und Ernst Fischer, waren nach 1933 Opfer der Rassenverfolgung und emigrierten nacheinander in die USA; Teile der von ihnen ererbten Sammlung konnten sie ins Exil retten. Bis heute gelten jedoch bedeutende Werke aus der Ludwig & Rosy Fischer Kunstsammlung als verschollen. Diesen Werken wollen wir uns im Seminar widmen. Welche Spuren haben die Werke vor und nach 1933 hinterlassen? Unter welchen Umständen gingen sie der Fischer-Sammlung verloren? Welche Hinweise auf den späteren Verbleib lassen sich finden und wo befinden sich die Werke heute? Durch die Auswertung bisher unberücksichtigter Quellen und der Recherche in elektroni-schen Ressourcen sollen die Teilnehmer:innen des Seminars unter fachkundiger Anleitung das bisher Gewusste und Bekannte zu den Werken ergänzen, gegebe-nenfalls korrigieren und aktualisieren. Die Lehrveranstaltung wird als eine Kooperation mit dem Virginia Museum of Fine Arts (VMFA, Richmond/USA) durchgeführt. Dort befinden sich heute mehr als 200 Werke aus der ehemaligen Fischer-Sammlung. Für das Frühjahr 2027 plant das VMFA unter der Leitung von Sarah Eckhardt (Associate Curator of Modern & Con-temporary Art) eine Ausstellung zur Ludwig & Rosy Fischer Sammlung, bei der die eigenen Museumsbestände mit zahlreichen anderen heute lokalisierbaren Werken aus der ehemaligen Kunstsammlung wieder zusammengeführt werden sollen. Neue Erkenntnisse und Antworten auf Detailfragen, die im Seminar gewonnen werden, sollen zur Konzeption der Ausstellung herangezogen werden.
Suggested reading
Einführende Quellen: The Ludwig and Rosy Fischer Collection. Virginia Museum of Fine Arts, Richmond (https://vmfa.museum/collections/stories/ludwig-and-rosy-fischer-collection/) Meike Hoffmann, Andreas Hüneke: Gesamtverzeichnis der 1937 in deutschen Mu-seen beschlagnahmten Werke der Aktion „Entarteter Kunst“ (https://www.geschkult.fu-berlin.de/e/db_entart_kunst/index.html) Meike Hoffmann: Die «Verwertung» der «entarteten» Kunst. Strategie mit doppel-tem Boden? in: Eva Reifert, Tessa Rosebrock (Hgs.): Zerrissene Moderne. Die Ba-seler Ankaufe „Entarteter Kunst“, Ausst.-Kat. Kunsthalle Basel, 2022, S. 87-97. (PDF im Blackboard) Andreas Hüneke: Das konzentrierteste Museum: Halle (Saale) und die Museumsre-formbewegung, in: Bauhaus, Meister, Moderne: Das Comeback. Ausst.-Kat. Stiftung Moritzburg, Halle (Saale), 2019, S. 23-42. Meike Hoffmann: Verboten und Verborgen: Lagerorte „Entarteter Kunst“, in: Pia Schölnberger und Sabine Loitfellner (Hrsg.): Bergung von Kulturgut im Nationalso-zialismus. Mythen – Hintergründe – Auswirkungen, Schriften der Kommission für Provenienzforschung Wien, Bd. 6, Wien / Köln / Weimar: Böhlau 2016, S. 401–420. Andreas Hansert: Freund und Vermittler der Expressionisten ¬¬¬– Ludwig Schames und sein Frankfurter Kunstsalon, in: Expressionismus im Rhein-Main-Gebiet. Künst-ler ¬¬¬– Händler ¬¬¬– Sammler, Ausst.-Kat. Museum Giersch, Frankfurt am Main 2011, S. 233 ¬¬¬– 241. Andreas Hüneke: Das Schöpferische Museum. Eine Dokumentation zur Geschichte der Sammlung moderner Kunst 1908–1949, Stiftung Moritzburg, Halle (Saale), da-rin: Der Ankauf der Sammlung Fischer, Frankfurt am Main, 1924, S. 92–113; Mo-derne Kunst in der „Schreckenskammer“, S. 205–209; Die Ausstellung „Entartete Kunst“, S. 210–213; Die Beschlagnahme, S. 213–218; Anfänge der Verwertung, S. 218–220. Zuschlag, Christoph: Entartete Kunst": Ausstellungsstrategien im Nazi-Deutschland, Worms: Werner'sche Verlagsgesellschaft, 1995. (https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/zuschlag1995) Cordula Frohwein: Die Sammlung Rosy und Ludwig Fischer in Frankfurt am Main, in: Henrike Junge (Hrsg.): Avantgarde und Publikum. Zur Rezeption avantgardisti-scher Kunst in Deutschland 19051933, Köln / Weimar / Wien 1992, S. 69–77. Expressionismus und Exil. Die Sammlung Ludwig und Rosi Fischer Frankfurt am Main, Ausst.-Kat. Jüdisches Museum Frankfurt, 1990.
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13517
Lecture
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Europe and America: Genre, Topics, and Discourses
0346cA1.2Qualifikationsziele:
Die Studierenden verfügen über vertiefte Kenntnisse in einer Gattung, einem Themenfeld oder Diskurs der Kunstgeschichte. Sie können gattungs- und medienspezifische Aspekte der Kunstproduktion reflektieren und evaluieren. Dabei beherrschen sie das Fachvokabular und wenden es an. Sie kennen die Instrumentarien kunsthistorischen Arbeitens und sind in der Lage, nach kritischer Aufnahme der Forschungslage kunstwissenschaftliche Fragestellungen objektbezogen sowie auf systematischer Ebene zu formulieren, zu bearbeiten und angemessen aufzubereiten. Die Studierenden sind in der Lage, sich vertieft in die Fachliteratur einzuarbeiten und haben die Forschungslage eines spezifischen kunstgeschichtlichen Diskurses sowie dessen historische Genese erfasst. Sie verfügen über die Fähigkeit, im Team zu kommunizieren, ergebnisorientiert zu arbeiten und die Ergebnisse in angemessener Form zu präsentieren.Inhalte:
Dieses Modul beinhaltet Gattungen der Kunst Europas und Amerikas (z. B. Architektur, Skulptur, Malerei, Graphik, Kunstgewerbe, Design, Fotografie, und Medienkunst, Film, Installation, Performance) und deren Techniken und Kontexte sowie Themenfelder und Diskurse (z. B. Materialien, Medialität, Ikonografie, Funktion, künstlerische Verfahren, Rezeption). Die Vorlesung vermittelt ausgewählte Gattungen, Themenfelder oder Diskurse der Kunst Europas und Amerikas im Überblick. Im Seminar setzen sich die Studierenden mit spezifischen Fragestellungen zu Gattungen, Themenfeldern und Diskursen anhand exemplarischer Objekte und individueller Arbeitsaufgaben auseinander.Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme
Vorlesung / 2 SWS / ja Hauptseminar / 2 SWS / jaModulprüfung
Hausarbeit (ca. 25 Seiten)Veranstaltungssprache
Deutsch oder EnglischArbeitszeitaufwand
450 Stunden (15 LP)Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots
Ein Semester / Jedes Sommersemester-
13517
Lecture
Storytelling with Pictures. Narrative Strategies from the Middle Ages to the Early Modern Period (Jasmin Mersmann)
Schedule: Do 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-10-16)
Location: Hs B Hörsaal (Koserstr. 20)
Comments
Im Café oder am Telefon, per Podcast oder Reel, in Büchern, Bildern, Filmen oder Graphic Novels: Das mündliche oder medial vermittelte Erzählen gehört zu den grundlegenden kulturellen Praktiken. Es stiftet Gemeinschaft und Sinnzusammenhänge, es kann Ursprünge oder Zukünfte entwerfen, Herrschaft legitimieren, aber auch unterminieren. Die Vorlesung untersucht narrative Strategien für die Inszenierung großer und kleiner, sakraler und profaner Erzählungen in den Bildkünsten des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Das Spektrum der Medien reicht von Bauplastik, Buchmalerei und Textilkunst zu Tafelbildern und Predellen, Fresken und Skulptur bis zur Historienmalerei und barocken Bilderbauten.
Suggested reading
David Ganz/Felix Thürlemann (Hrsg.): Das Bild im Plural. Mehrteilige Bildformen zwischen Mittelalter und Gegenwart, Berlin 2010; Wolfgang Kemp: Die Räume der Maler. Zur Bilderzählung seit Giotto, München 1996; Stefan Weppelmann (Hrsg.): Geschichten auf Gold. Bilderzählungen in der frühen italienischen Malerei, Ausst.-Kat., Gemäldegalerie, SMB, Berlin 2005.
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13501
Seminar
Contemporary Exhibitions in Berlin (Eric de Bruyn)
Schedule: Di 14:00-18:00 (Class starts on: 2025-10-14)
Location: A 320 Übungsraum (Koserstr. 20)
Comments
This course is limited to a group of max. 20 MA students in art history, who already have background knowledge of modern and contemporary art. The course will consist of gallery and museum visits within Berlin during which we will take stock of current developments and debates in the contemporary art world. The students will be directly involved in selecting exhibitions, artists, critics and curators to visit and meet. Student presentations will take place during our “Rundgang” in the city. Students should also be aware that the organizational schedule may need to be flexible due to our off-campus trips. The seminar hours will be blocked – three hours per session every other week. Course languages: German and English. The course involves several excursions within Berlin.
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13502
Advanced seminar
Media Theory: A Reading Seminar (Eric de Bruyn)
Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-10-15)
Location: A 121 Übungsraum (Koserstr. 20)
Comments
This course is designed as a reading seminar. Each session will be devoted to the close reading of a classic or contemporary text in the history and theory of media. The purpose of the seminar is to become acquainted with formative and current debates in the overlapping field of art history and media studies with an emphasis on contemporary discussions of “algorithmic culture” and the “attention economy.” The seminar will also allow students to practice the writing of book reviews. A reading list will be drawn up in consultation with the participants in the seminar, but may include classical texts by Marshall McLuhan or Friedrich Kittler as well as more recent publications by Lousie Amoore, Ramon Amaro, James Bridle, Wendy Hui Kyong Chun, Alexander Galloway, Orit Halpern, Jacob Gaboury, and Rahul Muckerjee. Course languages: German and English.
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13503
Seminar
Post-Cagean Aesthetics (Maxwell Boersma)
Schedule: Do 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-10-16)
Location: A 124 Übungsraum (Koserstr. 20)
Comments
This seminar explores the wide field of experimentation catalyzed by the anti-hierarchical, open-ended, collaborative, and cross-disciplinary aesthetic program of composer and theorist John Cage (1912–92). Bridging realms of music, dance, and avant-garde art, course readings trace the artistic paradigms and personal exchanges of Cage’s circle, including significant interfaces with Black Mountain College and the Fluxus movement. Important emphasis will be placed on the international character of these activities and the many women and queer practitioners within its networks, including Cage himself. The seminar features a mandatory excursion to the exhibition Five Friends: John Cage, Merce Cunningham, Jasper Johns, Robert Rauschenberg, Cy Twombly at the Museum Ludwig in Köln. Further key figures in the seminar include Nam June Paik, Shigeko Kubota, Charlotte Moorman, Allan Kaprow, Yoko Ono, Yvonne Rainer, and George Maciunas.
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13515
Advanced seminar
Max Imdahl: Method as Practice (Britta Hochkirchen)
Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-10-15)
Location: A 336 Übungsraum (Koserstr. 20)
Comments
Der Kunsthistoriker Max Imdahl (1925–1988) ist bis heute bekannt für seinen methodischen Ansatz der Ikonik mitsamt der Unterscheidung des widererkennenden und sehenden Sehens. Imdahl war aber auch Maler und aktiver Kunstvermittler – über die akademische Lehre hinaus: So hat er am Aufbau der Kunstsammlungen der Ruhr-Universität mitgewirkt, pflegte zahlreiche Kontakte zu zeitgenössischen Künstler*innen und Kurator*innen und führte Kunstgespräche mit Vertrauensleuten der Bayer AG. Das Seminar widmet sich dem Wechselverhältnis zwischen Imdahls künstlerischer und kunstvermittelnder Tätigkeit und seinem methodischen Ansatz. Gibt es spezifische Praktiken und Arbeitsweisen, die Imdahls Vorgehen in den verschiedenen Betätigungsfeldern prägen, die er überträgt, ändert oder ‚fortschreibt‘? Lässt sich das ‚Œuvre‘ des Kunsthistorikers Imdahl unter praxistheoretischer Perspektive vielleicht sogar anders beschreiben und bewerten? Wie verhalten sich Imdahls Ansatz und seine kunsthistorischen Arbeitspraktiken zu anderen methodischen Vorgehensweisen, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts diskutiert wurden (zu denken wäre z. B. an die Ikonographie, sozialgeschichtliche oder feministische Ansätze etc.)? Um diesen Fragen nachzugehen, sollen sowohl Imdahls Schriften gelesen als auch seine Arbeitspraktiken und -vollzüge anhand von Archivmaterialien nachvollzogen und diskutiert werden. Das Seminar beinhaltet eine Exkursion nach Bochum am 27. und 28. November 2025 (eine Übernachtung), um dort die aktuelle Ausstellung „Vergangene Gegenwart. Max Imdahl und die Sammlung moderne und zeitgenössische Kunst“ (Kunstsammlungen der Ruhr-Universität Bochum) und das Max Imdahl-Archiv/Stiftung Situation Kunst zu besuchen.
Suggested reading
Einführende Literatur: - Carolin Behrmann, Miriam Brost, Britta Hochkirchen und Nico Kröger (Hg.), Max Imdahl – Arbeit am Bild. Beiträge zu Archivalien aus seinem wissenschaftlichen Nachlass (erschienen in der Reihe GA2 – Kunstgeschichtliches Journal für studentische Forschung und Kritik 10, 2025, Nr. 1), https://ojs.ub.rub.de/index.php/GA2/issue/view/383 (letzter Zugriff 9.7.2025). - Gottfried Boehm, Die Arbeit des Blickes. Hinweise zu Max Imdahls theoretischen Schriften, in: Max Imdahl, Reflexion – Theorie – Methode (Gesammelte Schriften, Bd. 3), hg. von Gottfried Boehm, Frankfurt am Main 1996, S. 7-41. - Richard Hoppe-Sailer, Rigide Zeitgenossenschaft. Max Imdahl und die Bochumer Sammlung zur Kunst der Moderne, in: Verena Krieger (Hg.), Kunstgeschichte und Gegenwartskunst. Vom Nutzen und Nachteil der Zeitgenossenschaft, Köln 2008, S. 95-113. - Max Imdahl, Gesammelte Schriften, 3 Bde., hg. von Angeli Janhsen-Vukicevic (Bd. 1), Gundolf Winter (BD. 2) und Gottfried Boehm (Bd. 3), Frankfurt am Main 1996. - Max Imdahl, Arbeiter diskutieren moderne Kunst. Seminare im Bayerwerk Leverkusen, Berlin 1982. - Regards croisés No. 7 (2017): Themenheft: Max Imdahl. - Monika Steinhauser, Sehendes Sehen. Zu Max Imdahls kunstgeschichtlicher Position, in: Wilhelm Geerlings (Hg.), Forscherpersönlichkeit der Ruhr-Universität Bochum, Essen 2008, S. 81-97. - Felix Thürlemann, Ikonographie, Ikonologie, Ikonik. Max Imdahl liest Erwin Panofsky, in: Klaus Sachs-Hombach, Bildtheorien. Anthropologische und kulturelle Grundlagen des Visualistic Turn, Frankfurt am Main 2009, S. 214-234. - Claus Volkenandt, Bildfeld und Feldlinien. Formen des vergleichenden Sehens bei Max Imdahl, Theodor Hetzer und Dagobert Frey, in: Lena Bader, Martin Gaier und Falk Wolf (Hg.), Vergleichendes Sehen, München 2010, S. 407-434. - Tanja Wetzel und Gwendolin Lübbecke, Das Gespräch von Max Imdahl mit Vertrauensleuten der Bayer AG 1979-81, Bielefeld 2024.
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13519
S/HS (Seminar/Graduate Seminar)
Conflict – Art – Body: Picture Politics during the Florentine Renaissance (Jasmin Mersmann)
Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-10-14)
Location: A 124 Übungsraum (Koserstr. 20)
Information for students
Seminar anlässlich der Ausstellung zur „Pazzi-Verschwörung“ ; 2 Doppelsitzungen im Bode-Museum.
Comments
1478 werden Lorenzo und Giuliano de‘ Medici Opfer eines Anschlags. Der Überlebende, Lorenzo, sorgt nicht nur für die Verfolgung der Verantwortlichen, sondern auch für eine umfassende Erinnerungspolitik, die unterschiedliche Medien aktiviert. Eine Ausstellung zur sog. „Pazzi-Verschwörung“ im Bode-Museum ist Anlass zu einer Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Macht, Kunst und Körpern im Florenz des 15. und 16. Jahrhunderts. Konflikte werden in dieser Zeit mit Waffen, aber auch in Bildwerken ausgetragen: Skulpturen triumphieren über politische Gegner und inszenierten Geschlechterverhältnisse; Gemälde, Büsten, Medaillen und Denkmäler sorgen für das Überdauern vergänglicher Körper; Votivbilder danken für ihren Erhalt; Schandbilder bestrafen Verbrecher in effigie. Im Rahmen der LV werden zwei doppelstündige Exkursionen zum Bode-Museum stattfinden (jeweils 10:00–13:30 Uhr). Diese ersetzen die Sitzungen am 14.10. und am 25.11.2025.
Suggested reading
Tobias Daniels: Die Verschwörung der Pazzi. Ein politischer Skandal und seine europäischen Resonanzen, Stuttgart 2020; Samuel Y. Edgerton: Pictures and Punishment. Art and Criminal Prosecution during the Florentine Renaissance, Ithaca/London 1985; Hans Körner: Tod in Florenz. Die Pazzi-Verschwörung (1478) und die Bilder. In: Medien der Erinnerung in Mittelalter und Renaissance, hrsg. von Andrea von Hülsen-Esch, Düsseldorf 2009, S. 141–167.
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13521
S/HS (Seminar/Graduate Seminar)
Chinoiseries and other artistic transfers in early Persian painting: the Saray albums in Istanbul (Claus Peter Haase)
Schedule: Mo 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-10-13)
Location: A 125 Übungsraum (Koserstr. 20)
Comments
Die in Alben gesammelten frühesten persischen Skizzen, Zeichnungen und Probebilder geben vielschichtige Einblicke in die künstlerische Praxis nach den turbulenten türkisch-seldschukischen, turkmenischen und mongolischen Sultanats- und Ilkhanats-Gründungen des 14.- frühen 16. Jhs. Neue Blicke auf unterschiedliche regionale und eingeführte Motive, neue Selbstbespiegelungen und die Neugier auf bestimmte fremde Darstellungs- und Sichtweisen gehören zum äußerst lebendigen Intervall der auch in Europa wahrgenommenen sog. "internationalen Stile" des 13./14. Jhs. Sie bilden die Grundlagen für die sich danach in Iran, dem Osmanischen und dem Moghul-Reich herausbildenden und miteinander konkurrierenden Reichsstile der höfischen Kreise.
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13533
S/HS (Seminar/Graduate Seminar)
Qualification course for student mentors 1 (Britta Dümpelmann)
Schedule: 00:00-00:00
Location: keine Angabe
Additional information / Pre-requisites
Block
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13534
S/HS (Seminar/Graduate Seminar)
Qualification course for student mentors 2 (Britta Dümpelmann)
Schedule: Mo 07.07. 18:00-20:00 (Class starts on: 2025-07-07)
Location: A 163 Übungsraum (Koserstr. 20)
Additional information / Pre-requisites
Block
-
13535
S/HS (Seminar/Graduate Seminar)
Provenance Research on the Art Collection of the German-Jewish Entrepreneur Adolf Sultan (Meike Hoffmann)
Schedule: Do 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-10-16)
Location: A 320 Übungsraum (Koserstr. 20)
Additional information / Pre-requisites
Eine regelmäßige Teilnahme ist verpflichtend. Die aktive Teilnahme wird durch die Vorstellung der vorläufigen Rechercheresultate am Ende des Seminars nachgewiesen.
Comments
Adolf Abraham Sultan (1861?1941) war ein erfolgreicher jüdischer Spirituosenfab-rikant und Unternehmer, der im kulturellen und politischen Leben Berlins bis in die Weimarer Zeit vielfältig aktiv und vernetzt war. 1906 bezog Sultan mit seiner achtköpfigen Familie eine von ihm bei Richard Rie-merschmid beauftragte Villa in der Delbrückstraße 6a am Hubertussee in Berlin-Grunewald. Die Villa war von Riemerschmid mit eigens dafür entworfenen Möbeln ausgestattet. Hier trug Sultan eine Kunstsammlung zusammen, die neben Wand-gemälden von Ludwig von Hofmann vor allem Werke namhafter Berliner Secessio-nist:innen, Skulpturen und kunstgewerbliche Objekte enthielt. Während des NS-Regimes verlor Sultan aufgrund der rassischen Verfolgung sein Vermögen und verstarb kurz vor der geplanten Flucht in die Schweiz 1941 an Herzversagen. An-dere Mitglieder der großen Familie wurden nach 1933 ebenso rassisch verfolgt, deportiert und ermordet, in den Selbstmord getrieben oder zur Emigration gezwun-gen. Was genau mit der Kunstsammlung geschah, ist bis heute unbekannt. Auch der Umfang, die Zusammensetzung und vor allem der Verbleib der einzelnen Werke ist ein dringendes Forschungsdesideart geblieben, dem sich ab dem 1. August 2024 das Provenienzforschungsprojekt „Verfolgt und beraubt. Die Sultan Familie und ihre NS-Vermögensverluste“ am KHI der FUB in Kooperation mit den Erbenzwei-gen widmet. Durch die systematische Auswertung bisher zusammengetragener Quellen und der Recherche in elektronischen Ressourcen sollen die Teilnehmer:innen des Semi-nars unter fachkundiger Anleitung das wenige Gewusste und Bekannte zu den Werken aus der ehemaligen Sultan Sammlung ergänzen und aktualisieren.
Suggested reading
Einführende Quellen: TRUE Berliners, The Sultan Victorius Guttsmann Family, erstellt von Barani Shira Gut-tsmann, BeMindful World Agency LLC. (https://www.trueberliners.com) Susanne Paul: Adolf Sultan (1861 – 1941), in: LCA-BLOG. Neues zur Provenienzda-tenbank Looted Cultural Assets, 27.03.2023 (https://blogs.fu-berlin.de/lootedculturalassetsblog/2023/03/27/adolf-sultan-1861-1941/) Bredow, Moritz von: Rebellische Pianistin. Das Leben der Grete Sultan zwischen Berlin und New York, Mainz 2012. Wagner-Wilke, Annette: Ludwig von Hofmann und das Wandbild, 3 Bde., Diss. Frei-burg im Breisgau 2011. Bach, Uta u. a. (Bearb.): Die Jugendstil-Sammlung. Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Bd. 3: Künstler L?R, Hamburg 2004. Riezler, Walter: Neue Arbeiten von Richard Riemerschmid, in: Deutsche Kunst und Dekoration, Bd. 22, 1908, S. 165?189, Abb. bis S. 193.
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13536
S/HS (Seminar/Graduate Seminar)
The Ludwig and Rosy Fischer Art Collection: Provenance Research on the Works That Have Been Lost to This Day (Meike Hoffmann)
Schedule: Do 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-10-16)
Location: A 163 Übungsraum (Koserstr. 20)
Additional information / Pre-requisites
Eine regelmäßige Teilnahme ist verpflichtend. Die aktive Teilnahme wird durch die Vorstellung der vorläufigen Rechercheresultate am Ende des Seminars nachgewiesen.
Comments
Das Frankfurter Ehepaar Ludwig (1860–1922) und Rosy (1869–1926) Fischer trug ab 1916 eine umfangreiche Sammlung expressionistischer Gemälde und Graphi-ken höchster Qualität zusammen – darunter hauptsächlich Meisterwerke von Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Emil Nolde und Karl Schmitt-Rottluff. Nach dem Tod von Ludwig Fischer musste seine Ehefrau 1924 infolge der Inflation einen Teil der Sammlung an das Städtische Museum für Kunst und Kunstgewerbe (heute: Stiftung Moritzburg) in Halle an der Saale verkaufen, wo die Werke 1937 vom NS-Regime als „entartete Kunst“ beschlagnahmt wurden. Die Söhne, Max und Ernst Fischer, waren nach 1933 Opfer der Rassenverfolgung und emigrierten nacheinander in die USA; Teile der von ihnen ererbten Sammlung konnten sie ins Exil retten. Bis heute gelten jedoch bedeutende Werke aus der Ludwig & Rosy Fischer Kunstsammlung als verschollen. Diesen Werken wollen wir uns im Seminar widmen. Welche Spuren haben die Werke vor und nach 1933 hinterlassen? Unter welchen Umständen gingen sie der Fischer-Sammlung verloren? Welche Hinweise auf den späteren Verbleib lassen sich finden und wo befinden sich die Werke heute? Durch die Auswertung bisher unberücksichtigter Quellen und der Recherche in elektroni-schen Ressourcen sollen die Teilnehmer:innen des Seminars unter fachkundiger Anleitung das bisher Gewusste und Bekannte zu den Werken ergänzen, gegebe-nenfalls korrigieren und aktualisieren. Die Lehrveranstaltung wird als eine Kooperation mit dem Virginia Museum of Fine Arts (VMFA, Richmond/USA) durchgeführt. Dort befinden sich heute mehr als 200 Werke aus der ehemaligen Fischer-Sammlung. Für das Frühjahr 2027 plant das VMFA unter der Leitung von Sarah Eckhardt (Associate Curator of Modern & Con-temporary Art) eine Ausstellung zur Ludwig & Rosy Fischer Sammlung, bei der die eigenen Museumsbestände mit zahlreichen anderen heute lokalisierbaren Werken aus der ehemaligen Kunstsammlung wieder zusammengeführt werden sollen. Neue Erkenntnisse und Antworten auf Detailfragen, die im Seminar gewonnen werden, sollen zur Konzeption der Ausstellung herangezogen werden.
Suggested reading
Einführende Quellen: The Ludwig and Rosy Fischer Collection. Virginia Museum of Fine Arts, Richmond (https://vmfa.museum/collections/stories/ludwig-and-rosy-fischer-collection/) Meike Hoffmann, Andreas Hüneke: Gesamtverzeichnis der 1937 in deutschen Mu-seen beschlagnahmten Werke der Aktion „Entarteter Kunst“ (https://www.geschkult.fu-berlin.de/e/db_entart_kunst/index.html) Meike Hoffmann: Die «Verwertung» der «entarteten» Kunst. Strategie mit doppel-tem Boden? in: Eva Reifert, Tessa Rosebrock (Hgs.): Zerrissene Moderne. Die Ba-seler Ankaufe „Entarteter Kunst“, Ausst.-Kat. Kunsthalle Basel, 2022, S. 87-97. (PDF im Blackboard) Andreas Hüneke: Das konzentrierteste Museum: Halle (Saale) und die Museumsre-formbewegung, in: Bauhaus, Meister, Moderne: Das Comeback. Ausst.-Kat. Stiftung Moritzburg, Halle (Saale), 2019, S. 23-42. Meike Hoffmann: Verboten und Verborgen: Lagerorte „Entarteter Kunst“, in: Pia Schölnberger und Sabine Loitfellner (Hrsg.): Bergung von Kulturgut im Nationalso-zialismus. Mythen – Hintergründe – Auswirkungen, Schriften der Kommission für Provenienzforschung Wien, Bd. 6, Wien / Köln / Weimar: Böhlau 2016, S. 401–420. Andreas Hansert: Freund und Vermittler der Expressionisten ¬¬¬– Ludwig Schames und sein Frankfurter Kunstsalon, in: Expressionismus im Rhein-Main-Gebiet. Künst-ler ¬¬¬– Händler ¬¬¬– Sammler, Ausst.-Kat. Museum Giersch, Frankfurt am Main 2011, S. 233 ¬¬¬– 241. Andreas Hüneke: Das Schöpferische Museum. Eine Dokumentation zur Geschichte der Sammlung moderner Kunst 1908–1949, Stiftung Moritzburg, Halle (Saale), da-rin: Der Ankauf der Sammlung Fischer, Frankfurt am Main, 1924, S. 92–113; Mo-derne Kunst in der „Schreckenskammer“, S. 205–209; Die Ausstellung „Entartete Kunst“, S. 210–213; Die Beschlagnahme, S. 213–218; Anfänge der Verwertung, S. 218–220. Zuschlag, Christoph: Entartete Kunst": Ausstellungsstrategien im Nazi-Deutschland, Worms: Werner'sche Verlagsgesellschaft, 1995. (https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/zuschlag1995) Cordula Frohwein: Die Sammlung Rosy und Ludwig Fischer in Frankfurt am Main, in: Henrike Junge (Hrsg.): Avantgarde und Publikum. Zur Rezeption avantgardisti-scher Kunst in Deutschland 19051933, Köln / Weimar / Wien 1992, S. 69–77. Expressionismus und Exil. Die Sammlung Ludwig und Rosi Fischer Frankfurt am Main, Ausst.-Kat. Jüdisches Museum Frankfurt, 1990.
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13517
Lecture
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Object-based Research, Europe and America
0346cA1.3Qualifikationsziele:
Die Studierenden können Kunstwerke und andere Forschungsobjekte vor Ort erfassen und studieren und kleinere Recherchen durchführen. Dabei sind sie befähigt, die jeweils spezifischen Kontexte der Ausstellung, Präsentation oder des architektonischen Gefüges zu reflektieren und zu evaluieren. Sie besitzen Erfahrungen in der Planung und Durchführung einer kunsthistorischen Exkursion oder Feldrecherche sowie in der historischen und funktionalen Kontextualisierung der Werke. Sie sind über die parallele Auseinandersetzung mit dem konkreten Objekt und der Historisierung kunsttheoretischer Ansätze imstande, die Geschichte der Kunst in ihrer Vieldimensionalität von Produktion und Rezeption zu reflektieren und zu evaluieren. Sie verfügen über die Fähigkeit, ihre Arbeitsergebnisse zunächst zu dokumentieren und anschließend in mündlicher und schriftlicher Form zu präsentieren. Sie sind in der Lage, in spezifischen Räumlichkeiten und Kontexten (Museum, Depot, Archiv, Kirche, Galerie, Auktionshaus, Atelier etc.) angemessen zu agieren. Sie verfügen über Basiswissen zur Beschaffenheit der Objekte (Oberflächenstruktur, Größe, Farbgebung, Material, etc.).Inhalte:
Inhalt des Moduls ist die intensive Beschäftigung mit Kunstwerken, Objekten, Ausstellungen und Medien vor Ort. Thema sind beispielsweise Werkgruppen, kunsthistorische Entwicklungen bestimmter Regionen oder Ausstellungskonzepte. Das Seminar vermittelt beispielsweise einen Überblick über eine Region und Epoche sowie Kenntnisse von Vergleichsobjekten oder Regionen, die nicht bereist werden können. Beim Projektseminar befassen sich die Studierenden intensiv mit den Objekten vor Ort, erproben ihre Kenntnisse und üben kunsthistorische Methodik und Präsentation.Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme
Seminar / 2 SWS / ja Projektseminar / 2 SWS / jaModulprüfung
Schriftliche Arbeit (ca. 15 Seiten) oder Projektarbeit (ca. 15 Seiten); die Modulprüfung wird nicht differenziert bewertetVeranstaltungssprache
Deutsch oder EnglischArbeitszeitaufwand
300 Stunden (10 LP)Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots
Ein Semester / Jedes Sommersemester-
13501
Seminar
Contemporary Exhibitions in Berlin (Eric de Bruyn)
Schedule: Di 14:00-18:00 (Class starts on: 2025-10-14)
Location: A 320 Übungsraum (Koserstr. 20)
Comments
This course is limited to a group of max. 20 MA students in art history, who already have background knowledge of modern and contemporary art. The course will consist of gallery and museum visits within Berlin during which we will take stock of current developments and debates in the contemporary art world. The students will be directly involved in selecting exhibitions, artists, critics and curators to visit and meet. Student presentations will take place during our “Rundgang” in the city. Students should also be aware that the organizational schedule may need to be flexible due to our off-campus trips. The seminar hours will be blocked – three hours per session every other week. Course languages: German and English. The course involves several excursions within Berlin.
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13533
S/HS (Seminar/Graduate Seminar)
Qualification course for student mentors 1 (Britta Dümpelmann)
Schedule: 00:00-00:00
Location: keine Angabe
Additional information / Pre-requisites
Block
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13534
S/HS (Seminar/Graduate Seminar)
Qualification course for student mentors 2 (Britta Dümpelmann)
Schedule: Mo 07.07. 18:00-20:00 (Class starts on: 2025-07-07)
Location: A 163 Übungsraum (Koserstr. 20)
Additional information / Pre-requisites
Block
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13536
S/HS (Seminar/Graduate Seminar)
The Ludwig and Rosy Fischer Art Collection: Provenance Research on the Works That Have Been Lost to This Day (Meike Hoffmann)
Schedule: Do 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-10-16)
Location: A 163 Übungsraum (Koserstr. 20)
Additional information / Pre-requisites
Eine regelmäßige Teilnahme ist verpflichtend. Die aktive Teilnahme wird durch die Vorstellung der vorläufigen Rechercheresultate am Ende des Seminars nachgewiesen.
Comments
Das Frankfurter Ehepaar Ludwig (1860–1922) und Rosy (1869–1926) Fischer trug ab 1916 eine umfangreiche Sammlung expressionistischer Gemälde und Graphi-ken höchster Qualität zusammen – darunter hauptsächlich Meisterwerke von Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Emil Nolde und Karl Schmitt-Rottluff. Nach dem Tod von Ludwig Fischer musste seine Ehefrau 1924 infolge der Inflation einen Teil der Sammlung an das Städtische Museum für Kunst und Kunstgewerbe (heute: Stiftung Moritzburg) in Halle an der Saale verkaufen, wo die Werke 1937 vom NS-Regime als „entartete Kunst“ beschlagnahmt wurden. Die Söhne, Max und Ernst Fischer, waren nach 1933 Opfer der Rassenverfolgung und emigrierten nacheinander in die USA; Teile der von ihnen ererbten Sammlung konnten sie ins Exil retten. Bis heute gelten jedoch bedeutende Werke aus der Ludwig & Rosy Fischer Kunstsammlung als verschollen. Diesen Werken wollen wir uns im Seminar widmen. Welche Spuren haben die Werke vor und nach 1933 hinterlassen? Unter welchen Umständen gingen sie der Fischer-Sammlung verloren? Welche Hinweise auf den späteren Verbleib lassen sich finden und wo befinden sich die Werke heute? Durch die Auswertung bisher unberücksichtigter Quellen und der Recherche in elektroni-schen Ressourcen sollen die Teilnehmer:innen des Seminars unter fachkundiger Anleitung das bisher Gewusste und Bekannte zu den Werken ergänzen, gegebe-nenfalls korrigieren und aktualisieren. Die Lehrveranstaltung wird als eine Kooperation mit dem Virginia Museum of Fine Arts (VMFA, Richmond/USA) durchgeführt. Dort befinden sich heute mehr als 200 Werke aus der ehemaligen Fischer-Sammlung. Für das Frühjahr 2027 plant das VMFA unter der Leitung von Sarah Eckhardt (Associate Curator of Modern & Con-temporary Art) eine Ausstellung zur Ludwig & Rosy Fischer Sammlung, bei der die eigenen Museumsbestände mit zahlreichen anderen heute lokalisierbaren Werken aus der ehemaligen Kunstsammlung wieder zusammengeführt werden sollen. Neue Erkenntnisse und Antworten auf Detailfragen, die im Seminar gewonnen werden, sollen zur Konzeption der Ausstellung herangezogen werden.
Suggested reading
Einführende Quellen: The Ludwig and Rosy Fischer Collection. Virginia Museum of Fine Arts, Richmond (https://vmfa.museum/collections/stories/ludwig-and-rosy-fischer-collection/) Meike Hoffmann, Andreas Hüneke: Gesamtverzeichnis der 1937 in deutschen Mu-seen beschlagnahmten Werke der Aktion „Entarteter Kunst“ (https://www.geschkult.fu-berlin.de/e/db_entart_kunst/index.html) Meike Hoffmann: Die «Verwertung» der «entarteten» Kunst. Strategie mit doppel-tem Boden? in: Eva Reifert, Tessa Rosebrock (Hgs.): Zerrissene Moderne. Die Ba-seler Ankaufe „Entarteter Kunst“, Ausst.-Kat. Kunsthalle Basel, 2022, S. 87-97. (PDF im Blackboard) Andreas Hüneke: Das konzentrierteste Museum: Halle (Saale) und die Museumsre-formbewegung, in: Bauhaus, Meister, Moderne: Das Comeback. Ausst.-Kat. Stiftung Moritzburg, Halle (Saale), 2019, S. 23-42. Meike Hoffmann: Verboten und Verborgen: Lagerorte „Entarteter Kunst“, in: Pia Schölnberger und Sabine Loitfellner (Hrsg.): Bergung von Kulturgut im Nationalso-zialismus. Mythen – Hintergründe – Auswirkungen, Schriften der Kommission für Provenienzforschung Wien, Bd. 6, Wien / Köln / Weimar: Böhlau 2016, S. 401–420. Andreas Hansert: Freund und Vermittler der Expressionisten ¬¬¬– Ludwig Schames und sein Frankfurter Kunstsalon, in: Expressionismus im Rhein-Main-Gebiet. Künst-ler ¬¬¬– Händler ¬¬¬– Sammler, Ausst.-Kat. Museum Giersch, Frankfurt am Main 2011, S. 233 ¬¬¬– 241. Andreas Hüneke: Das Schöpferische Museum. Eine Dokumentation zur Geschichte der Sammlung moderner Kunst 1908–1949, Stiftung Moritzburg, Halle (Saale), da-rin: Der Ankauf der Sammlung Fischer, Frankfurt am Main, 1924, S. 92–113; Mo-derne Kunst in der „Schreckenskammer“, S. 205–209; Die Ausstellung „Entartete Kunst“, S. 210–213; Die Beschlagnahme, S. 213–218; Anfänge der Verwertung, S. 218–220. Zuschlag, Christoph: Entartete Kunst": Ausstellungsstrategien im Nazi-Deutschland, Worms: Werner'sche Verlagsgesellschaft, 1995. (https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/zuschlag1995) Cordula Frohwein: Die Sammlung Rosy und Ludwig Fischer in Frankfurt am Main, in: Henrike Junge (Hrsg.): Avantgarde und Publikum. Zur Rezeption avantgardisti-scher Kunst in Deutschland 19051933, Köln / Weimar / Wien 1992, S. 69–77. Expressionismus und Exil. Die Sammlung Ludwig und Rosi Fischer Frankfurt am Main, Ausst.-Kat. Jüdisches Museum Frankfurt, 1990.
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13535
S/HS (Seminar/Graduate Seminar)
Provenance Research on the Art Collection of the German-Jewish Entrepreneur Adolf Sultan (Meike Hoffmann)
Schedule: Do 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-10-16)
Location: A 320 Übungsraum (Koserstr. 20)
Additional information / Pre-requisites
Eine regelmäßige Teilnahme ist verpflichtend. Die aktive Teilnahme wird durch die Vorstellung der vorläufigen Rechercheresultate am Ende des Seminars nachgewiesen.
Comments
Adolf Abraham Sultan (1861?1941) war ein erfolgreicher jüdischer Spirituosenfab-rikant und Unternehmer, der im kulturellen und politischen Leben Berlins bis in die Weimarer Zeit vielfältig aktiv und vernetzt war. 1906 bezog Sultan mit seiner achtköpfigen Familie eine von ihm bei Richard Rie-merschmid beauftragte Villa in der Delbrückstraße 6a am Hubertussee in Berlin-Grunewald. Die Villa war von Riemerschmid mit eigens dafür entworfenen Möbeln ausgestattet. Hier trug Sultan eine Kunstsammlung zusammen, die neben Wand-gemälden von Ludwig von Hofmann vor allem Werke namhafter Berliner Secessio-nist:innen, Skulpturen und kunstgewerbliche Objekte enthielt. Während des NS-Regimes verlor Sultan aufgrund der rassischen Verfolgung sein Vermögen und verstarb kurz vor der geplanten Flucht in die Schweiz 1941 an Herzversagen. An-dere Mitglieder der großen Familie wurden nach 1933 ebenso rassisch verfolgt, deportiert und ermordet, in den Selbstmord getrieben oder zur Emigration gezwun-gen. Was genau mit der Kunstsammlung geschah, ist bis heute unbekannt. Auch der Umfang, die Zusammensetzung und vor allem der Verbleib der einzelnen Werke ist ein dringendes Forschungsdesideart geblieben, dem sich ab dem 1. August 2024 das Provenienzforschungsprojekt „Verfolgt und beraubt. Die Sultan Familie und ihre NS-Vermögensverluste“ am KHI der FUB in Kooperation mit den Erbenzwei-gen widmet. Durch die systematische Auswertung bisher zusammengetragener Quellen und der Recherche in elektronischen Ressourcen sollen die Teilnehmer:innen des Semi-nars unter fachkundiger Anleitung das wenige Gewusste und Bekannte zu den Werken aus der ehemaligen Sultan Sammlung ergänzen und aktualisieren.
Suggested reading
Einführende Quellen: TRUE Berliners, The Sultan Victorius Guttsmann Family, erstellt von Barani Shira Gut-tsmann, BeMindful World Agency LLC. (https://www.trueberliners.com) Susanne Paul: Adolf Sultan (1861 – 1941), in: LCA-BLOG. Neues zur Provenienzda-tenbank Looted Cultural Assets, 27.03.2023 (https://blogs.fu-berlin.de/lootedculturalassetsblog/2023/03/27/adolf-sultan-1861-1941/) Bredow, Moritz von: Rebellische Pianistin. Das Leben der Grete Sultan zwischen Berlin und New York, Mainz 2012. Wagner-Wilke, Annette: Ludwig von Hofmann und das Wandbild, 3 Bde., Diss. Frei-burg im Breisgau 2011. Bach, Uta u. a. (Bearb.): Die Jugendstil-Sammlung. Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Bd. 3: Künstler L?R, Hamburg 2004. Riezler, Walter: Neue Arbeiten von Richard Riemerschmid, in: Deutsche Kunst und Dekoration, Bd. 22, 1908, S. 165?189, Abb. bis S. 193.
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13501
Seminar
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Europe and America: Research Practice I
0346cA1.4Qualifikationsziele:
Die Studierenden können unter spezifisch kunsthistorischen Gesichtspunkten selbstständig wissenschaftlich arbeiten (Themenfindung und Eingrenzung, Zeitplanung, Gliederung, Formulierung). Sie haben die Fähigkeit, vor dem Hintergrund eigener Erkenntnisinteressen und aktueller Forschungsdebatten selbstständig kunsthistorische Fragen zu bearbeiten. Dabei wenden sie Techniken der Recherche und Datenerhebung an und bearbeiten eigenständig unter Heranziehung, Auswertung und Interpretation weiterer relevanter Quellenbestände einen Forschungsgegenstand. Sie verfügen über vertiefte Kenntnisse und methodische Kompetenzen im selbst gewählten Studienschwerpunkt Europa und Amerika. Sie sind darin geübt, eigene und fremde wissenschaftliche Leistungen der Recherche, Themensetzung sowie mündlicher und schriftlicher Präsentation kritisch zu diskutieren.Inhalte:
Das Modul dient der Vertiefung des individuellen Studienschwerpunkts. Das Studium bietet ein Spektrum von Themen, aus denen die Studierenden nach individueller Schwerpunktsetzung im Hinblick auf ein aktuelles Forschungsgebiet wählen können. Es wird die Vorbereitung der Masterarbeit durch Diskussionen der Probleme von Themenfindung und Eingrenzung, Zeitplanung und Gliederung begleitet. Die exemplarischen Themen werden von den Dozentinnen und Dozenten wie auch von den Studierenden aus aktuellen Forschungskontexten eingebracht.Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme
Seminar / 2 SWS / ja Kolloquium/ 2 SWS / jaModulprüfung
Schriftliche Arbeit (ca. 15 Seiten)Veranstaltungssprache
Deutsch oder EnglischArbeitszeitaufwand
300 Stunden (10 LP)Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots
Ein Semester / Jedes Wintersemester-
13501
Seminar
Contemporary Exhibitions in Berlin (Eric de Bruyn)
Schedule: Di 14:00-18:00 (Class starts on: 2025-10-14)
Location: A 320 Übungsraum (Koserstr. 20)
Comments
This course is limited to a group of max. 20 MA students in art history, who already have background knowledge of modern and contemporary art. The course will consist of gallery and museum visits within Berlin during which we will take stock of current developments and debates in the contemporary art world. The students will be directly involved in selecting exhibitions, artists, critics and curators to visit and meet. Student presentations will take place during our “Rundgang” in the city. Students should also be aware that the organizational schedule may need to be flexible due to our off-campus trips. The seminar hours will be blocked – three hours per session every other week. Course languages: German and English. The course involves several excursions within Berlin.
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13502
Advanced seminar
Media Theory: A Reading Seminar (Eric de Bruyn)
Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-10-15)
Location: A 121 Übungsraum (Koserstr. 20)
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This course is designed as a reading seminar. Each session will be devoted to the close reading of a classic or contemporary text in the history and theory of media. The purpose of the seminar is to become acquainted with formative and current debates in the overlapping field of art history and media studies with an emphasis on contemporary discussions of “algorithmic culture” and the “attention economy.” The seminar will also allow students to practice the writing of book reviews. A reading list will be drawn up in consultation with the participants in the seminar, but may include classical texts by Marshall McLuhan or Friedrich Kittler as well as more recent publications by Lousie Amoore, Ramon Amaro, James Bridle, Wendy Hui Kyong Chun, Alexander Galloway, Orit Halpern, Jacob Gaboury, and Rahul Muckerjee. Course languages: German and English.
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13513
Seminar
Fire, Water, Earth, Air: Photography and the Four Elements (Britta Hochkirchen)
Schedule: Di 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-10-14)
Location: A 125 Übungsraum (Koserstr. 20)
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Die Elemente Feuer, Wasser, Erde, Luft spielen eine zentrale Rolle in der Geschichte der Fotografie. Motivisch haben sie zahlreich ins fotografische Bild gefunden, als formale Qualitäten gestalten sie z. B. die abstrakte Fotografie. Auch im Sinne einer ‚Störung‘ und ‚Zerstörung‘ haben Wasser oder Feuer Fotografiegeschichte geschrieben. Im Seminar soll der Frage nachgegangen werden, ob und inwiefern die Fotografie (als Bild, als Verfahren, als Geste) mit den Elementen in Verbindung steht: auf diese verweist, aus ihnen heraus entsteht, durch sie zerstört wird. Lässt sich vielleicht sogar ein medienspezifisches Verhältnis der Fotografie zu den Elementen begründen? Und wie verändern aktuelle Diskurse um den Klimawandel das Verhältnis von Fotografie und Elementen? Im Seminar sollen diese Fragen anhand von fotografischen Fallbeispielen in historischer und regionaler Breite diskutiert werden. Dabei wird die Lektüre fototheoretischer Texte eine Grundlage für die Auseinandersetzung bieten.
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13515
Advanced seminar
Max Imdahl: Method as Practice (Britta Hochkirchen)
Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-10-15)
Location: A 336 Übungsraum (Koserstr. 20)
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Der Kunsthistoriker Max Imdahl (1925–1988) ist bis heute bekannt für seinen methodischen Ansatz der Ikonik mitsamt der Unterscheidung des widererkennenden und sehenden Sehens. Imdahl war aber auch Maler und aktiver Kunstvermittler – über die akademische Lehre hinaus: So hat er am Aufbau der Kunstsammlungen der Ruhr-Universität mitgewirkt, pflegte zahlreiche Kontakte zu zeitgenössischen Künstler*innen und Kurator*innen und führte Kunstgespräche mit Vertrauensleuten der Bayer AG. Das Seminar widmet sich dem Wechselverhältnis zwischen Imdahls künstlerischer und kunstvermittelnder Tätigkeit und seinem methodischen Ansatz. Gibt es spezifische Praktiken und Arbeitsweisen, die Imdahls Vorgehen in den verschiedenen Betätigungsfeldern prägen, die er überträgt, ändert oder ‚fortschreibt‘? Lässt sich das ‚Œuvre‘ des Kunsthistorikers Imdahl unter praxistheoretischer Perspektive vielleicht sogar anders beschreiben und bewerten? Wie verhalten sich Imdahls Ansatz und seine kunsthistorischen Arbeitspraktiken zu anderen methodischen Vorgehensweisen, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts diskutiert wurden (zu denken wäre z. B. an die Ikonographie, sozialgeschichtliche oder feministische Ansätze etc.)? Um diesen Fragen nachzugehen, sollen sowohl Imdahls Schriften gelesen als auch seine Arbeitspraktiken und -vollzüge anhand von Archivmaterialien nachvollzogen und diskutiert werden. Das Seminar beinhaltet eine Exkursion nach Bochum am 27. und 28. November 2025 (eine Übernachtung), um dort die aktuelle Ausstellung „Vergangene Gegenwart. Max Imdahl und die Sammlung moderne und zeitgenössische Kunst“ (Kunstsammlungen der Ruhr-Universität Bochum) und das Max Imdahl-Archiv/Stiftung Situation Kunst zu besuchen.
Suggested reading
Einführende Literatur: - Carolin Behrmann, Miriam Brost, Britta Hochkirchen und Nico Kröger (Hg.), Max Imdahl – Arbeit am Bild. Beiträge zu Archivalien aus seinem wissenschaftlichen Nachlass (erschienen in der Reihe GA2 – Kunstgeschichtliches Journal für studentische Forschung und Kritik 10, 2025, Nr. 1), https://ojs.ub.rub.de/index.php/GA2/issue/view/383 (letzter Zugriff 9.7.2025). - Gottfried Boehm, Die Arbeit des Blickes. Hinweise zu Max Imdahls theoretischen Schriften, in: Max Imdahl, Reflexion – Theorie – Methode (Gesammelte Schriften, Bd. 3), hg. von Gottfried Boehm, Frankfurt am Main 1996, S. 7-41. - Richard Hoppe-Sailer, Rigide Zeitgenossenschaft. Max Imdahl und die Bochumer Sammlung zur Kunst der Moderne, in: Verena Krieger (Hg.), Kunstgeschichte und Gegenwartskunst. Vom Nutzen und Nachteil der Zeitgenossenschaft, Köln 2008, S. 95-113. - Max Imdahl, Gesammelte Schriften, 3 Bde., hg. von Angeli Janhsen-Vukicevic (Bd. 1), Gundolf Winter (BD. 2) und Gottfried Boehm (Bd. 3), Frankfurt am Main 1996. - Max Imdahl, Arbeiter diskutieren moderne Kunst. Seminare im Bayerwerk Leverkusen, Berlin 1982. - Regards croisés No. 7 (2017): Themenheft: Max Imdahl. - Monika Steinhauser, Sehendes Sehen. Zu Max Imdahls kunstgeschichtlicher Position, in: Wilhelm Geerlings (Hg.), Forscherpersönlichkeit der Ruhr-Universität Bochum, Essen 2008, S. 81-97. - Felix Thürlemann, Ikonographie, Ikonologie, Ikonik. Max Imdahl liest Erwin Panofsky, in: Klaus Sachs-Hombach, Bildtheorien. Anthropologische und kulturelle Grundlagen des Visualistic Turn, Frankfurt am Main 2009, S. 214-234. - Claus Volkenandt, Bildfeld und Feldlinien. Formen des vergleichenden Sehens bei Max Imdahl, Theodor Hetzer und Dagobert Frey, in: Lena Bader, Martin Gaier und Falk Wolf (Hg.), Vergleichendes Sehen, München 2010, S. 407-434. - Tanja Wetzel und Gwendolin Lübbecke, Das Gespräch von Max Imdahl mit Vertrauensleuten der Bayer AG 1979-81, Bielefeld 2024.
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13519
S/HS (Seminar/Graduate Seminar)
Conflict – Art – Body: Picture Politics during the Florentine Renaissance (Jasmin Mersmann)
Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-10-14)
Location: A 124 Übungsraum (Koserstr. 20)
Information for students
Seminar anlässlich der Ausstellung zur „Pazzi-Verschwörung“ ; 2 Doppelsitzungen im Bode-Museum.
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1478 werden Lorenzo und Giuliano de‘ Medici Opfer eines Anschlags. Der Überlebende, Lorenzo, sorgt nicht nur für die Verfolgung der Verantwortlichen, sondern auch für eine umfassende Erinnerungspolitik, die unterschiedliche Medien aktiviert. Eine Ausstellung zur sog. „Pazzi-Verschwörung“ im Bode-Museum ist Anlass zu einer Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Macht, Kunst und Körpern im Florenz des 15. und 16. Jahrhunderts. Konflikte werden in dieser Zeit mit Waffen, aber auch in Bildwerken ausgetragen: Skulpturen triumphieren über politische Gegner und inszenierten Geschlechterverhältnisse; Gemälde, Büsten, Medaillen und Denkmäler sorgen für das Überdauern vergänglicher Körper; Votivbilder danken für ihren Erhalt; Schandbilder bestrafen Verbrecher in effigie. Im Rahmen der LV werden zwei doppelstündige Exkursionen zum Bode-Museum stattfinden (jeweils 10:00–13:30 Uhr). Diese ersetzen die Sitzungen am 14.10. und am 25.11.2025.
Suggested reading
Tobias Daniels: Die Verschwörung der Pazzi. Ein politischer Skandal und seine europäischen Resonanzen, Stuttgart 2020; Samuel Y. Edgerton: Pictures and Punishment. Art and Criminal Prosecution during the Florentine Renaissance, Ithaca/London 1985; Hans Körner: Tod in Florenz. Die Pazzi-Verschwörung (1478) und die Bilder. In: Medien der Erinnerung in Mittelalter und Renaissance, hrsg. von Andrea von Hülsen-Esch, Düsseldorf 2009, S. 141–167.
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13533
S/HS (Seminar/Graduate Seminar)
Qualification course for student mentors 1 (Britta Dümpelmann)
Schedule: 00:00-00:00
Location: keine Angabe
Additional information / Pre-requisites
Block
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13534
S/HS (Seminar/Graduate Seminar)
Qualification course for student mentors 2 (Britta Dümpelmann)
Schedule: Mo 07.07. 18:00-20:00 (Class starts on: 2025-07-07)
Location: A 163 Übungsraum (Koserstr. 20)
Additional information / Pre-requisites
Block
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13535
S/HS (Seminar/Graduate Seminar)
Provenance Research on the Art Collection of the German-Jewish Entrepreneur Adolf Sultan (Meike Hoffmann)
Schedule: Do 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-10-16)
Location: A 320 Übungsraum (Koserstr. 20)
Additional information / Pre-requisites
Eine regelmäßige Teilnahme ist verpflichtend. Die aktive Teilnahme wird durch die Vorstellung der vorläufigen Rechercheresultate am Ende des Seminars nachgewiesen.
Comments
Adolf Abraham Sultan (1861?1941) war ein erfolgreicher jüdischer Spirituosenfab-rikant und Unternehmer, der im kulturellen und politischen Leben Berlins bis in die Weimarer Zeit vielfältig aktiv und vernetzt war. 1906 bezog Sultan mit seiner achtköpfigen Familie eine von ihm bei Richard Rie-merschmid beauftragte Villa in der Delbrückstraße 6a am Hubertussee in Berlin-Grunewald. Die Villa war von Riemerschmid mit eigens dafür entworfenen Möbeln ausgestattet. Hier trug Sultan eine Kunstsammlung zusammen, die neben Wand-gemälden von Ludwig von Hofmann vor allem Werke namhafter Berliner Secessio-nist:innen, Skulpturen und kunstgewerbliche Objekte enthielt. Während des NS-Regimes verlor Sultan aufgrund der rassischen Verfolgung sein Vermögen und verstarb kurz vor der geplanten Flucht in die Schweiz 1941 an Herzversagen. An-dere Mitglieder der großen Familie wurden nach 1933 ebenso rassisch verfolgt, deportiert und ermordet, in den Selbstmord getrieben oder zur Emigration gezwun-gen. Was genau mit der Kunstsammlung geschah, ist bis heute unbekannt. Auch der Umfang, die Zusammensetzung und vor allem der Verbleib der einzelnen Werke ist ein dringendes Forschungsdesideart geblieben, dem sich ab dem 1. August 2024 das Provenienzforschungsprojekt „Verfolgt und beraubt. Die Sultan Familie und ihre NS-Vermögensverluste“ am KHI der FUB in Kooperation mit den Erbenzwei-gen widmet. Durch die systematische Auswertung bisher zusammengetragener Quellen und der Recherche in elektronischen Ressourcen sollen die Teilnehmer:innen des Semi-nars unter fachkundiger Anleitung das wenige Gewusste und Bekannte zu den Werken aus der ehemaligen Sultan Sammlung ergänzen und aktualisieren.
Suggested reading
Einführende Quellen: TRUE Berliners, The Sultan Victorius Guttsmann Family, erstellt von Barani Shira Gut-tsmann, BeMindful World Agency LLC. (https://www.trueberliners.com) Susanne Paul: Adolf Sultan (1861 – 1941), in: LCA-BLOG. Neues zur Provenienzda-tenbank Looted Cultural Assets, 27.03.2023 (https://blogs.fu-berlin.de/lootedculturalassetsblog/2023/03/27/adolf-sultan-1861-1941/) Bredow, Moritz von: Rebellische Pianistin. Das Leben der Grete Sultan zwischen Berlin und New York, Mainz 2012. Wagner-Wilke, Annette: Ludwig von Hofmann und das Wandbild, 3 Bde., Diss. Frei-burg im Breisgau 2011. Bach, Uta u. a. (Bearb.): Die Jugendstil-Sammlung. Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Bd. 3: Künstler L?R, Hamburg 2004. Riezler, Walter: Neue Arbeiten von Richard Riemerschmid, in: Deutsche Kunst und Dekoration, Bd. 22, 1908, S. 165?189, Abb. bis S. 193.
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13536
S/HS (Seminar/Graduate Seminar)
The Ludwig and Rosy Fischer Art Collection: Provenance Research on the Works That Have Been Lost to This Day (Meike Hoffmann)
Schedule: Do 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-10-16)
Location: A 163 Übungsraum (Koserstr. 20)
Additional information / Pre-requisites
Eine regelmäßige Teilnahme ist verpflichtend. Die aktive Teilnahme wird durch die Vorstellung der vorläufigen Rechercheresultate am Ende des Seminars nachgewiesen.
Comments
Das Frankfurter Ehepaar Ludwig (1860–1922) und Rosy (1869–1926) Fischer trug ab 1916 eine umfangreiche Sammlung expressionistischer Gemälde und Graphi-ken höchster Qualität zusammen – darunter hauptsächlich Meisterwerke von Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Emil Nolde und Karl Schmitt-Rottluff. Nach dem Tod von Ludwig Fischer musste seine Ehefrau 1924 infolge der Inflation einen Teil der Sammlung an das Städtische Museum für Kunst und Kunstgewerbe (heute: Stiftung Moritzburg) in Halle an der Saale verkaufen, wo die Werke 1937 vom NS-Regime als „entartete Kunst“ beschlagnahmt wurden. Die Söhne, Max und Ernst Fischer, waren nach 1933 Opfer der Rassenverfolgung und emigrierten nacheinander in die USA; Teile der von ihnen ererbten Sammlung konnten sie ins Exil retten. Bis heute gelten jedoch bedeutende Werke aus der Ludwig & Rosy Fischer Kunstsammlung als verschollen. Diesen Werken wollen wir uns im Seminar widmen. Welche Spuren haben die Werke vor und nach 1933 hinterlassen? Unter welchen Umständen gingen sie der Fischer-Sammlung verloren? Welche Hinweise auf den späteren Verbleib lassen sich finden und wo befinden sich die Werke heute? Durch die Auswertung bisher unberücksichtigter Quellen und der Recherche in elektroni-schen Ressourcen sollen die Teilnehmer:innen des Seminars unter fachkundiger Anleitung das bisher Gewusste und Bekannte zu den Werken ergänzen, gegebe-nenfalls korrigieren und aktualisieren. Die Lehrveranstaltung wird als eine Kooperation mit dem Virginia Museum of Fine Arts (VMFA, Richmond/USA) durchgeführt. Dort befinden sich heute mehr als 200 Werke aus der ehemaligen Fischer-Sammlung. Für das Frühjahr 2027 plant das VMFA unter der Leitung von Sarah Eckhardt (Associate Curator of Modern & Con-temporary Art) eine Ausstellung zur Ludwig & Rosy Fischer Sammlung, bei der die eigenen Museumsbestände mit zahlreichen anderen heute lokalisierbaren Werken aus der ehemaligen Kunstsammlung wieder zusammengeführt werden sollen. Neue Erkenntnisse und Antworten auf Detailfragen, die im Seminar gewonnen werden, sollen zur Konzeption der Ausstellung herangezogen werden.
Suggested reading
Einführende Quellen: The Ludwig and Rosy Fischer Collection. Virginia Museum of Fine Arts, Richmond (https://vmfa.museum/collections/stories/ludwig-and-rosy-fischer-collection/) Meike Hoffmann, Andreas Hüneke: Gesamtverzeichnis der 1937 in deutschen Mu-seen beschlagnahmten Werke der Aktion „Entarteter Kunst“ (https://www.geschkult.fu-berlin.de/e/db_entart_kunst/index.html) Meike Hoffmann: Die «Verwertung» der «entarteten» Kunst. Strategie mit doppel-tem Boden? in: Eva Reifert, Tessa Rosebrock (Hgs.): Zerrissene Moderne. Die Ba-seler Ankaufe „Entarteter Kunst“, Ausst.-Kat. Kunsthalle Basel, 2022, S. 87-97. (PDF im Blackboard) Andreas Hüneke: Das konzentrierteste Museum: Halle (Saale) und die Museumsre-formbewegung, in: Bauhaus, Meister, Moderne: Das Comeback. Ausst.-Kat. Stiftung Moritzburg, Halle (Saale), 2019, S. 23-42. Meike Hoffmann: Verboten und Verborgen: Lagerorte „Entarteter Kunst“, in: Pia Schölnberger und Sabine Loitfellner (Hrsg.): Bergung von Kulturgut im Nationalso-zialismus. Mythen – Hintergründe – Auswirkungen, Schriften der Kommission für Provenienzforschung Wien, Bd. 6, Wien / Köln / Weimar: Böhlau 2016, S. 401–420. Andreas Hansert: Freund und Vermittler der Expressionisten ¬¬¬– Ludwig Schames und sein Frankfurter Kunstsalon, in: Expressionismus im Rhein-Main-Gebiet. Künst-ler ¬¬¬– Händler ¬¬¬– Sammler, Ausst.-Kat. Museum Giersch, Frankfurt am Main 2011, S. 233 ¬¬¬– 241. Andreas Hüneke: Das Schöpferische Museum. Eine Dokumentation zur Geschichte der Sammlung moderner Kunst 1908–1949, Stiftung Moritzburg, Halle (Saale), da-rin: Der Ankauf der Sammlung Fischer, Frankfurt am Main, 1924, S. 92–113; Mo-derne Kunst in der „Schreckenskammer“, S. 205–209; Die Ausstellung „Entartete Kunst“, S. 210–213; Die Beschlagnahme, S. 213–218; Anfänge der Verwertung, S. 218–220. Zuschlag, Christoph: Entartete Kunst": Ausstellungsstrategien im Nazi-Deutschland, Worms: Werner'sche Verlagsgesellschaft, 1995. (https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/zuschlag1995) Cordula Frohwein: Die Sammlung Rosy und Ludwig Fischer in Frankfurt am Main, in: Henrike Junge (Hrsg.): Avantgarde und Publikum. Zur Rezeption avantgardisti-scher Kunst in Deutschland 19051933, Köln / Weimar / Wien 1992, S. 69–77. Expressionismus und Exil. Die Sammlung Ludwig und Rosi Fischer Frankfurt am Main, Ausst.-Kat. Jüdisches Museum Frankfurt, 1990.
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13500
Colloquium
Colloquium (Eric de Bruyn)
Schedule: Di 14:00-18:00 (Class starts on: 2025-10-21)
Location: A 320 Übungsraum (Koserstr. 20)
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13510
Colloquium
Colloquium (Karin Gludovatz)
Schedule: Di 18:00-20:00 (Class starts on: 2025-10-14)
Location: A 163 Übungsraum (Koserstr. 20)
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13516
Colloquium
Colloquium (Britta Hochkirchen)
Schedule: Mi 18:00-20:00 (Class starts on: 2025-10-15)
Location: A 336 Übungsraum (Koserstr. 20)
Comments
Das Colloquium versteht sich als Ort des Austauschs über Bachelor- und Masterarbeiten: Wir diskutieren Konzepte und Textausschnitte von wissenschaftlichen Abschlussarbeiten, die noch im Entstehen begriffen sind. Dabei können vor allem methodische und arbeitspraktische Themen und Herausforderungen besprochen werden.
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13520
Colloquium
Colloquium (Jasmin Mersmann)
Schedule: Di 18:00-20:00 (Class starts on: 2025-10-14)
Location: A 121 Übungsraum (Koserstr. 20)
Comments
Das Colloquium versteht sich als Forum für die Diskussion unausgegorener Ideen und entstehender Texte. Willkommen sind alle, die Bachelor- oder Masterarbeiten schreiben oder dabei sind, ein Promotionsthema zu entwickeln.
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13501
Seminar
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Europe and America: Research Practice II
0346cA1.5Qualifikationsziele:
Die Studierenden können sowohl ihre eigenen wissenschaftlichen Texte als auch die ihrer Kommilitoninnen und Kommilitonen methodisch und inhaltlich kritisch bewerten. Sie haben die Fähigkeit, sich vor dem Hintergrund eigener Erkenntnisinteressen und aktueller Forschungsdebatten selbstständig kunsthistorische Themen zu erarbeiten und diese angemessen in einer mündlichen Präsentation kritisch zu diskutieren.Inhalte:
Das Modul dient der weiteren Vertiefung des individuellen Studienschwerpunkts und der Vorbereitung eines wissenschaftlichen Fachgesprächs über selbst gewählte Themen. Die Studierenden präsentieren Thesen ihre Masterarbeiten, diskutieren konstruktiv die Präsentationen ihrer Kommilitoninnen und Kommilitonen und vertiefen so ihr methodisches Spektrum und ihre Kenntnisse aktueller Forschungsdiskurse.Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme
Kolloquium/ 2 SWS / jaModulprüfung
Fachgespräch über zwei Themen (ca. 30 Minuten)Veranstaltungssprache
Deutsch oder EnglischArbeitszeitaufwand
150 Stunden (5 LP)Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots
Ein Semester / Jedes Semester-
13500
Colloquium
Colloquium (Eric de Bruyn)
Schedule: Di 14:00-18:00 (Class starts on: 2025-10-21)
Location: A 320 Übungsraum (Koserstr. 20)
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13510
Colloquium
Colloquium (Karin Gludovatz)
Schedule: Di 18:00-20:00 (Class starts on: 2025-10-14)
Location: A 163 Übungsraum (Koserstr. 20)
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13516
Colloquium
Colloquium (Britta Hochkirchen)
Schedule: Mi 18:00-20:00 (Class starts on: 2025-10-15)
Location: A 336 Übungsraum (Koserstr. 20)
Comments
Das Colloquium versteht sich als Ort des Austauschs über Bachelor- und Masterarbeiten: Wir diskutieren Konzepte und Textausschnitte von wissenschaftlichen Abschlussarbeiten, die noch im Entstehen begriffen sind. Dabei können vor allem methodische und arbeitspraktische Themen und Herausforderungen besprochen werden.
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13520
Colloquium
Colloquium (Jasmin Mersmann)
Schedule: Di 18:00-20:00 (Class starts on: 2025-10-14)
Location: A 121 Übungsraum (Koserstr. 20)
Comments
Das Colloquium versteht sich als Forum für die Diskussion unausgegorener Ideen und entstehender Texte. Willkommen sind alle, die Bachelor- oder Masterarbeiten schreiben oder dabei sind, ein Promotionsthema zu entwickeln.
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13500
Colloquium
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Practice and Teaching
0346cA2.1Qualifikationsziele:
Die Studierenden verfügen über berufsfeldbezogene Kompetenzen und besitzen Grundkenntnisse über einschlägige Institutionen, Organisationen und Unternehmen. Sie sind mit praktischen Anforderungen dieser Arbeitsbereiche wie etwa Leihverkehr, Ausstellungsplanung, museale Präsentation, Substanzsicherung etc. vertraut und haben durch die unmittelbare Arbeit mit Originalen vertiefte kennerschaftliche Erfahrung und organisatorische Kenntnisse erworben. Sie verfügen über berufspraktische Qualifikationen wie Analysieren, Konzipieren, Präsentieren, Evaluieren. Sie haben praktische Fertigkeiten wie Objekterfassung, Recherche, Dokumentation, Projektplanung und -durchführung, kritischer Umgang mit und Verfassen von verschiedenen Textsorten (z. B. Protokoll, Bericht, Kritik, Essay), Vermittlung in unterschiedlichen Kontexten erworben. Sie verfügen über die Fähigkeit, im Team zu kommunizieren und ergebnisorientiert zu arbeiten und die Ergebnisse in angemessener Form zu präsentieren. Sie können mit unterschiedlichen Akteuren zielorientiert kommunizieren und knüpfen berufsrelevante Kontakte.Inhalte:
Anwendungsmöglichkeiten kunsthistorischen Arbeitens werden praktisch erprobt und theoretisch reflektiert (z. B. in den Bereichen Museum, Denkmalpflege und Bauforschung, Ausstellungswesen, Kunstkritik und Journalismus, Kunstvermittlung, Kunsthandel und Archiv). Dabei erarbeiten die Studierenden theoretische Grundlagen und setzen sie dann praxisbezogen um. An konkreten Beispielen werden Arbeitsprozesse der kunsthistorischen Praxis vermittelt und reflektiert. Fallweise werden Studierende an Praxisaufgaben oder laufenden Projekten beteiligt (Vorbereitung von Ausstellungen, Kunstvermittlung o. Ä.).Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme
Seminar / 2 SWS / ja Projektseminar / 2 SWS / jaModulprüfung
Schriftliche Arbeit (ca. 15 Seiten) oder Projektarbeit (ca. 15 Seiten); die Modulprüfung wird nicht differenziert bewertetVeranstaltungssprache
Deutsch oder EnglischArbeitszeitaufwand
300 Stunden (10 LP)Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots
Zwei Semester / Beginn Wintersemester-
13533
S/HS (Seminar/Graduate Seminar)
Qualification course for student mentors 1 (Britta Dümpelmann)
Schedule: 00:00-00:00
Location: keine Angabe
Additional information / Pre-requisites
Block
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13537
S/HS (Seminar/Graduate Seminar)
Selected Topics and Case Studies on Provenance Research (Meike Hoffmann)
Schedule: Fr 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-10-17)
Location: A 125 Übungsraum (Koserstr. 20)
Additional information / Pre-requisites
Die beiden Veranstaltungen 13537 und 13538 müssen, da sie sich inhaltlich direkt aufeinander beziehen, gemeinsam besucht werden.
Comments
Im Seminar soll das historische Wissen durch die Erarbeitung von Referaten / Koreferaten und Handouts zu ausgewählten Themen und Fallbeispielen aus der Einführung mit anschließender gemeinsamer Diskussion vertieft werden. Hierbei kommt es vor allem darauf an, die aktuell geltenden Grundsätze und Empfehlungen für den Umgang mit Restitutionsforderungen auf die praktizierte Provenienzbestimmung anzuwenden.
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13501
Seminar
Contemporary Exhibitions in Berlin (Eric de Bruyn)
Schedule: Di 14:00-18:00 (Class starts on: 2025-10-14)
Location: A 320 Übungsraum (Koserstr. 20)
Comments
This course is limited to a group of max. 20 MA students in art history, who already have background knowledge of modern and contemporary art. The course will consist of gallery and museum visits within Berlin during which we will take stock of current developments and debates in the contemporary art world. The students will be directly involved in selecting exhibitions, artists, critics and curators to visit and meet. Student presentations will take place during our “Rundgang” in the city. Students should also be aware that the organizational schedule may need to be flexible due to our off-campus trips. The seminar hours will be blocked – three hours per session every other week. Course languages: German and English. The course involves several excursions within Berlin.
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13503
Seminar
Post-Cagean Aesthetics (Maxwell Boersma)
Schedule: Do 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-10-16)
Location: A 124 Übungsraum (Koserstr. 20)
Comments
This seminar explores the wide field of experimentation catalyzed by the anti-hierarchical, open-ended, collaborative, and cross-disciplinary aesthetic program of composer and theorist John Cage (1912–92). Bridging realms of music, dance, and avant-garde art, course readings trace the artistic paradigms and personal exchanges of Cage’s circle, including significant interfaces with Black Mountain College and the Fluxus movement. Important emphasis will be placed on the international character of these activities and the many women and queer practitioners within its networks, including Cage himself. The seminar features a mandatory excursion to the exhibition Five Friends: John Cage, Merce Cunningham, Jasper Johns, Robert Rauschenberg, Cy Twombly at the Museum Ludwig in Köln. Further key figures in the seminar include Nam June Paik, Shigeko Kubota, Charlotte Moorman, Allan Kaprow, Yoko Ono, Yvonne Rainer, and George Maciunas.
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13534
S/HS (Seminar/Graduate Seminar)
Qualification course for student mentors 2 (Britta Dümpelmann)
Schedule: Mo 07.07. 18:00-20:00 (Class starts on: 2025-07-07)
Location: A 163 Übungsraum (Koserstr. 20)
Additional information / Pre-requisites
Block
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13535
S/HS (Seminar/Graduate Seminar)
Provenance Research on the Art Collection of the German-Jewish Entrepreneur Adolf Sultan (Meike Hoffmann)
Schedule: Do 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-10-16)
Location: A 320 Übungsraum (Koserstr. 20)
Additional information / Pre-requisites
Eine regelmäßige Teilnahme ist verpflichtend. Die aktive Teilnahme wird durch die Vorstellung der vorläufigen Rechercheresultate am Ende des Seminars nachgewiesen.
Comments
Adolf Abraham Sultan (1861?1941) war ein erfolgreicher jüdischer Spirituosenfab-rikant und Unternehmer, der im kulturellen und politischen Leben Berlins bis in die Weimarer Zeit vielfältig aktiv und vernetzt war. 1906 bezog Sultan mit seiner achtköpfigen Familie eine von ihm bei Richard Rie-merschmid beauftragte Villa in der Delbrückstraße 6a am Hubertussee in Berlin-Grunewald. Die Villa war von Riemerschmid mit eigens dafür entworfenen Möbeln ausgestattet. Hier trug Sultan eine Kunstsammlung zusammen, die neben Wand-gemälden von Ludwig von Hofmann vor allem Werke namhafter Berliner Secessio-nist:innen, Skulpturen und kunstgewerbliche Objekte enthielt. Während des NS-Regimes verlor Sultan aufgrund der rassischen Verfolgung sein Vermögen und verstarb kurz vor der geplanten Flucht in die Schweiz 1941 an Herzversagen. An-dere Mitglieder der großen Familie wurden nach 1933 ebenso rassisch verfolgt, deportiert und ermordet, in den Selbstmord getrieben oder zur Emigration gezwun-gen. Was genau mit der Kunstsammlung geschah, ist bis heute unbekannt. Auch der Umfang, die Zusammensetzung und vor allem der Verbleib der einzelnen Werke ist ein dringendes Forschungsdesideart geblieben, dem sich ab dem 1. August 2024 das Provenienzforschungsprojekt „Verfolgt und beraubt. Die Sultan Familie und ihre NS-Vermögensverluste“ am KHI der FUB in Kooperation mit den Erbenzwei-gen widmet. Durch die systematische Auswertung bisher zusammengetragener Quellen und der Recherche in elektronischen Ressourcen sollen die Teilnehmer:innen des Semi-nars unter fachkundiger Anleitung das wenige Gewusste und Bekannte zu den Werken aus der ehemaligen Sultan Sammlung ergänzen und aktualisieren.
Suggested reading
Einführende Quellen: TRUE Berliners, The Sultan Victorius Guttsmann Family, erstellt von Barani Shira Gut-tsmann, BeMindful World Agency LLC. (https://www.trueberliners.com) Susanne Paul: Adolf Sultan (1861 – 1941), in: LCA-BLOG. Neues zur Provenienzda-tenbank Looted Cultural Assets, 27.03.2023 (https://blogs.fu-berlin.de/lootedculturalassetsblog/2023/03/27/adolf-sultan-1861-1941/) Bredow, Moritz von: Rebellische Pianistin. Das Leben der Grete Sultan zwischen Berlin und New York, Mainz 2012. Wagner-Wilke, Annette: Ludwig von Hofmann und das Wandbild, 3 Bde., Diss. Frei-burg im Breisgau 2011. Bach, Uta u. a. (Bearb.): Die Jugendstil-Sammlung. Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Bd. 3: Künstler L?R, Hamburg 2004. Riezler, Walter: Neue Arbeiten von Richard Riemerschmid, in: Deutsche Kunst und Dekoration, Bd. 22, 1908, S. 165?189, Abb. bis S. 193.
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13536
S/HS (Seminar/Graduate Seminar)
The Ludwig and Rosy Fischer Art Collection: Provenance Research on the Works That Have Been Lost to This Day (Meike Hoffmann)
Schedule: Do 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-10-16)
Location: A 163 Übungsraum (Koserstr. 20)
Additional information / Pre-requisites
Eine regelmäßige Teilnahme ist verpflichtend. Die aktive Teilnahme wird durch die Vorstellung der vorläufigen Rechercheresultate am Ende des Seminars nachgewiesen.
Comments
Das Frankfurter Ehepaar Ludwig (1860–1922) und Rosy (1869–1926) Fischer trug ab 1916 eine umfangreiche Sammlung expressionistischer Gemälde und Graphi-ken höchster Qualität zusammen – darunter hauptsächlich Meisterwerke von Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Emil Nolde und Karl Schmitt-Rottluff. Nach dem Tod von Ludwig Fischer musste seine Ehefrau 1924 infolge der Inflation einen Teil der Sammlung an das Städtische Museum für Kunst und Kunstgewerbe (heute: Stiftung Moritzburg) in Halle an der Saale verkaufen, wo die Werke 1937 vom NS-Regime als „entartete Kunst“ beschlagnahmt wurden. Die Söhne, Max und Ernst Fischer, waren nach 1933 Opfer der Rassenverfolgung und emigrierten nacheinander in die USA; Teile der von ihnen ererbten Sammlung konnten sie ins Exil retten. Bis heute gelten jedoch bedeutende Werke aus der Ludwig & Rosy Fischer Kunstsammlung als verschollen. Diesen Werken wollen wir uns im Seminar widmen. Welche Spuren haben die Werke vor und nach 1933 hinterlassen? Unter welchen Umständen gingen sie der Fischer-Sammlung verloren? Welche Hinweise auf den späteren Verbleib lassen sich finden und wo befinden sich die Werke heute? Durch die Auswertung bisher unberücksichtigter Quellen und der Recherche in elektroni-schen Ressourcen sollen die Teilnehmer:innen des Seminars unter fachkundiger Anleitung das bisher Gewusste und Bekannte zu den Werken ergänzen, gegebe-nenfalls korrigieren und aktualisieren. Die Lehrveranstaltung wird als eine Kooperation mit dem Virginia Museum of Fine Arts (VMFA, Richmond/USA) durchgeführt. Dort befinden sich heute mehr als 200 Werke aus der ehemaligen Fischer-Sammlung. Für das Frühjahr 2027 plant das VMFA unter der Leitung von Sarah Eckhardt (Associate Curator of Modern & Con-temporary Art) eine Ausstellung zur Ludwig & Rosy Fischer Sammlung, bei der die eigenen Museumsbestände mit zahlreichen anderen heute lokalisierbaren Werken aus der ehemaligen Kunstsammlung wieder zusammengeführt werden sollen. Neue Erkenntnisse und Antworten auf Detailfragen, die im Seminar gewonnen werden, sollen zur Konzeption der Ausstellung herangezogen werden.
Suggested reading
Einführende Quellen: The Ludwig and Rosy Fischer Collection. Virginia Museum of Fine Arts, Richmond (https://vmfa.museum/collections/stories/ludwig-and-rosy-fischer-collection/) Meike Hoffmann, Andreas Hüneke: Gesamtverzeichnis der 1937 in deutschen Mu-seen beschlagnahmten Werke der Aktion „Entarteter Kunst“ (https://www.geschkult.fu-berlin.de/e/db_entart_kunst/index.html) Meike Hoffmann: Die «Verwertung» der «entarteten» Kunst. Strategie mit doppel-tem Boden? in: Eva Reifert, Tessa Rosebrock (Hgs.): Zerrissene Moderne. Die Ba-seler Ankaufe „Entarteter Kunst“, Ausst.-Kat. Kunsthalle Basel, 2022, S. 87-97. (PDF im Blackboard) Andreas Hüneke: Das konzentrierteste Museum: Halle (Saale) und die Museumsre-formbewegung, in: Bauhaus, Meister, Moderne: Das Comeback. Ausst.-Kat. Stiftung Moritzburg, Halle (Saale), 2019, S. 23-42. Meike Hoffmann: Verboten und Verborgen: Lagerorte „Entarteter Kunst“, in: Pia Schölnberger und Sabine Loitfellner (Hrsg.): Bergung von Kulturgut im Nationalso-zialismus. Mythen – Hintergründe – Auswirkungen, Schriften der Kommission für Provenienzforschung Wien, Bd. 6, Wien / Köln / Weimar: Böhlau 2016, S. 401–420. Andreas Hansert: Freund und Vermittler der Expressionisten ¬¬¬– Ludwig Schames und sein Frankfurter Kunstsalon, in: Expressionismus im Rhein-Main-Gebiet. Künst-ler ¬¬¬– Händler ¬¬¬– Sammler, Ausst.-Kat. Museum Giersch, Frankfurt am Main 2011, S. 233 ¬¬¬– 241. Andreas Hüneke: Das Schöpferische Museum. Eine Dokumentation zur Geschichte der Sammlung moderner Kunst 1908–1949, Stiftung Moritzburg, Halle (Saale), da-rin: Der Ankauf der Sammlung Fischer, Frankfurt am Main, 1924, S. 92–113; Mo-derne Kunst in der „Schreckenskammer“, S. 205–209; Die Ausstellung „Entartete Kunst“, S. 210–213; Die Beschlagnahme, S. 213–218; Anfänge der Verwertung, S. 218–220. Zuschlag, Christoph: Entartete Kunst": Ausstellungsstrategien im Nazi-Deutschland, Worms: Werner'sche Verlagsgesellschaft, 1995. (https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/zuschlag1995) Cordula Frohwein: Die Sammlung Rosy und Ludwig Fischer in Frankfurt am Main, in: Henrike Junge (Hrsg.): Avantgarde und Publikum. Zur Rezeption avantgardisti-scher Kunst in Deutschland 19051933, Köln / Weimar / Wien 1992, S. 69–77. Expressionismus und Exil. Die Sammlung Ludwig und Rosi Fischer Frankfurt am Main, Ausst.-Kat. Jüdisches Museum Frankfurt, 1990.
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13538
S/HS (Seminar/Graduate Seminar)
Introduction to the Professional Field. Provenance Research as a Component of Art Historical Preservation as well as its Political, Legal and Moral Dimension (Meike Hoffmann)
Schedule: Fr 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-10-17)
Location: A 125 Übungsraum (Koserstr. 20)
Additional information / Pre-requisites
Die beiden Veranstaltungen 13537 und 13538 müssen, da sie sich inhaltlich direkt aufeinander beziehen, gemeinsam besucht werden.
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Die Lehrveranstaltung führt in die Grundlagen der Provenienzforschung ein sowie in die wissenschaftlichen Diskurse zur Terminologie und zu Methodenfragen. Es werden Standort- und Eigentümerwechsel von Kunstwerken, die in größerem Ausmaß weitgehend unter Zwang stattfanden, in den jeweiligen historischen Kontext eingeordnet. Dabei geht es allgemein um Kriegsbeute, Säkularisationen, Verstaatlichungen usw. Der Schwerpunkt liegt jedoch auf der Entziehung und Verlagerung von Kunst- und Kulturgut während der nationalsozialistischen Herrschaft. Die Einführung ist interdisziplinär angelegt und als eine Art Ringvorlesung konzipiert, bei der die einzelnen Themen von den jeweils einschlägigen Fachspezialisten aus dem Arbeitskreis Provenienzforschung e.V., dem Deutschen Zentrum Kulturgutverluste (DZK) in Magdeburg, dem Kunsthandel sowie aus Museen und Archiven vorgetragen werden. Im folgenden Sommersemester wird aufbauend auf den hier erlernten Grundlagen als eine weiterführende Vertiefung das Projektseminar „Quellenkundliche Einführung. Provenienzrecherche in Archiven“ angeboten.
Suggested reading
Literatur: Nancy H. Yeide, Konstantin Akinsha u. Amy L. Walsh: The AAM Guide to Provenance Research, Washington D. C. 2001; Museen im Zwielicht. Ankaufspolitik 1933-1945. Kolloquium 11.-12.12.2001 Köln - die eigene GESCHICHTE. Provenienzforschung an deutschen Kunstmuseen im internationalen Vergleich. Tagung 220.-22.02.2002 Hamburg, bearb. v. Ulf Häder, Magdeburg 2002 (Veröffentlichungen der Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste, 2); Kulturgüter im Zweiten Weltkrieg. Verlagerung - Auffindung – Rückführung, bearb. v. Uwe Hartmann, Magdeburg 2007 (Veröffentlichungen der Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste, 4); Raub und Restitution. Kulturgut aus jüdischem Besitz von 1933 bis heute, Ausst.-Kat. Jüdisches Museum Berlin, hrsg. von Inka Bertz u. Michael Dorrmann, Frankfurt a. M. 2008; Handreichung zur Umsetzung der „Erkla¨rung der Bundesregierung, der La¨nder und der kommunalen Spitzenverba¨nde zur Auffindung und zur Ru¨ckgabe NS-verfolgungsbedingt entzogenen Kulturgutes, insbesondere aus ju¨dischem Besitz“ vom Dezember 1999, Neufassung 2019, https://www.kulturgutverluste.de/Content/08_Downloads/DE/Grundlagen/Handreichung/Handreichung.pdf;jsessionid=6C42224163AA0BA4740A96D6175F45BD.m0?__blob=publicationFile&v=6; Provenienzforschung in deutschen Sammlungen - Einblicke in zehn Jahre Projektförderung, Provenire, Schriftenreihe des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste, Band 1, de Gruyter 2019; Christoph Zuschlag: Einführung in die Provenienzforschung, C. H. Beck, München 2022.
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13533
S/HS (Seminar/Graduate Seminar)
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Art and Law: Provenance, Protection of Cultural Heritage, Copyright Law - Module A
0346cA2.2Qualifikationsziele:
Die Studierenden besitzen grundlegende Kenntnisse im Bereich der Provenienzforschung, des Kulturgüterschutzes und des Urheberrechts sowie der jeweils dazugehörigen Rechercheverfahren. Sie sind mit unterschiedlichen Eigentums-, Besitz- und Verfügungsrechten im Kontext des Rechtspluralismus vertraut und besitzen eine besondere Sensibilität für konfligierende Sachlagen in Bezug auf Restitutionsfragen. Sie sind mit unterschiedlichen Konventionen und Maßnahmen zum Schutz von Kulturgütern vor Beschädigung, Zerstörung oder sonstigem Verlust vertraut und kennen die Debatten um das geteilte, materielle wie immaterielle Kulturerbe. Weiterhin verfügen sie über Kenntnisse des Urheberrechts und sind in der Lage, konkrete juristische Probleme in der beruflichen Praxis geisteswissenschaftlicher Fächer zu analysieren und zu bewerten. Sie haben Kompetenzen in Rechtsfragen rund um die Verwendung, Verwertung und Veröffentlichung von Bildern, Texten und Musikstücken erlangt, die in Zeiten zunehmender Vermarktung nicht nur der Kunst selbst, sondern auch der Abbildungen und Reproduktionen davon, wichtige Qualifikationen für den beruflichen Alltag in vielen Tätigkeitsfeldern darstellen, die mit Kunst bzw. mit Bildern allgemein zu tun haben.Inhalte:
Seminar und Vorlesung des Moduls werden aus den Forschungsgebieten aller Abteilungen des kunsthistorischen Instituts konzipiert. Das Modul führt in Grundlagen der Provenienzbestimmung, des Kulturgüterschutzes und des Urheberrechts sowie in die wissenschaftlichen Diskurse zur Terminologie und zu Methodenfragen ein und macht die Studierenden auch mit alternativen Konzepten, wie z. B. dem der "Objektbiografie" in der Ethnologie oder der Unterscheidung zwischen "Provenance" und "Provenience" in der Archäologie vertraut. Standort- und Eigentümerwechsel von Kunstwerken und Kulturgütern, insbesondere diejenigen, die in größerem Ausmaß weitgehend unter Zwang stattfanden, werden in die jeweiligen historischen und kulturellen Kontexte eingeordnet. Durch die Kombination einer juristischen Vorlesung oder einer unterschiedlich personell bestückten Ringvorlesung mit transdisziplinär konzipierten Seminaren vermittelt das Modul Kenntnisse aus juristischer wie auch aus transkultureller, kunstund kulturwissenschaftlicher Perspektive. In den Seminaren wird anhand von Fallbeispielen erörtert, auf welche Weise Provenienzforschung, Kulturgüterschutz und Urheberrecht die Beziehungen zwischen den verschiedenen Akteuren des Kulturbetriebs und der jeweiligen "Herkunftsgesellschaften" regeln.Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme
Vorlesung / 2 SWS / ja Seminar / 2 SWS / jaModulprüfung
Schriftliche Arbeit (ca. 15 Seiten)Veranstaltungssprache
Deutsch oder EnglischArbeitszeitaufwand
300 Stunden (10 LP)Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots
Ein Semester / Nach Verfügbarkeit -
Art and Law: Provenance, Protection of Cultural Heritage, Copyright Law - Module B
0346cA2.3Qualifikationsziele:
Die Studierenden besitzen grundlegende Kenntnisse im Bereich der Provenienzforschung, des Kulturgüterschutzes und des Urheberrechts sowie der jeweils dazugehörigen Rechercheverfahren. Sie sind mit unterschiedlichen Eigentums-, Besitz- und Verfügungsrechten im Kontext des Rechtspluralismus vertraut und besitzen eine besondere Sensibilität für konfligierende Sachlagen in Bezug auf Restitutionsfragen. Sie sind mit unterschiedlichen Konventionen und Maßnahmen zum Schutz von Kulturgütern vor Beschädigung, Zerstörung oder sonstigem Verlust vertraut und kennen die Debatten um das geteilte, materielle wie immaterielle Kulturerbe. Weiterhin verfügen sie über Kenntnisse des Urheberrechts und sind in der Lage, konkrete juristische Probleme in der beruflichen Praxis geisteswissenschaftlicher Fächer zu analysieren und zu bewerten. Sie haben Kompetenzen in Rechtsfragen rund um die Verwendung, Verwertung und Veröffentlichung von Bildern, Texten und Musikstücken erlangt, die in Zeiten zunehmender Vermarktung nicht nur der Kunst selbst, sondern auch der Abbildungen und Reproduktionen davon, wichtige Qualifikationen für den beruflichen Alltag in vielen Tätigkeitsfeldern darstellen, die mit Kunst bzw. mit Bildern allgemein zu tun haben.Inhalte:
Die Seminare des Moduls werden aus den Forschungsgebieten aller Abteilungen des kunsthistorischen Instituts konzipiert. Das Modul führt in Grundlagen der Provenienzbestimmung, des Kulturgüterschutzes und des Urheberrechts sowie in die wissenschaftlichen Diskurse zur Terminologie und zu Methodenfragen ein und macht die Studierenden auch mit alternativen Konzepten, wie z. B. dem der „Objektbiografie“ in der Ethnologie oder der Unterscheidung zwischen "Provenance" und "Provenience" in der Archäologie vertraut. Standort- und Eigentümerwechsel von Kunstwerken und Kulturgütern, insbesondere diejenigen, die in größerem Ausmaß weitgehend unter Zwang stattfanden, werden in die jeweiligen historischen und kulturellen Kontexte eingeordnet. In den Seminaren wird anhand von Fallbeispielen erörtert, auf welche Weise Provenienzforschung, Kulturgüterschutz und Urheberrecht die Beziehungen zwischen den verschiedenen Akteuren des Kulturbetriebs und der jeweiligen "Herkunftsgesellschaften" regeln.Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme
Seminar / 2 SWS / ja Seminar / 2 SWS / jaModulprüfung
Schriftliche Arbeit (ca. 15 Seiten)Veranstaltungssprache
Deutsch oder EnglischArbeitszeitaufwand
300 Stunden (10 LP)Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots
Ein Semester / Nach Verfügbarkeit-
13535
S/HS (Seminar/Graduate Seminar)
Provenance Research on the Art Collection of the German-Jewish Entrepreneur Adolf Sultan (Meike Hoffmann)
Schedule: Do 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-10-16)
Location: A 320 Übungsraum (Koserstr. 20)
Additional information / Pre-requisites
Eine regelmäßige Teilnahme ist verpflichtend. Die aktive Teilnahme wird durch die Vorstellung der vorläufigen Rechercheresultate am Ende des Seminars nachgewiesen.
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Adolf Abraham Sultan (1861?1941) war ein erfolgreicher jüdischer Spirituosenfab-rikant und Unternehmer, der im kulturellen und politischen Leben Berlins bis in die Weimarer Zeit vielfältig aktiv und vernetzt war. 1906 bezog Sultan mit seiner achtköpfigen Familie eine von ihm bei Richard Rie-merschmid beauftragte Villa in der Delbrückstraße 6a am Hubertussee in Berlin-Grunewald. Die Villa war von Riemerschmid mit eigens dafür entworfenen Möbeln ausgestattet. Hier trug Sultan eine Kunstsammlung zusammen, die neben Wand-gemälden von Ludwig von Hofmann vor allem Werke namhafter Berliner Secessio-nist:innen, Skulpturen und kunstgewerbliche Objekte enthielt. Während des NS-Regimes verlor Sultan aufgrund der rassischen Verfolgung sein Vermögen und verstarb kurz vor der geplanten Flucht in die Schweiz 1941 an Herzversagen. An-dere Mitglieder der großen Familie wurden nach 1933 ebenso rassisch verfolgt, deportiert und ermordet, in den Selbstmord getrieben oder zur Emigration gezwun-gen. Was genau mit der Kunstsammlung geschah, ist bis heute unbekannt. Auch der Umfang, die Zusammensetzung und vor allem der Verbleib der einzelnen Werke ist ein dringendes Forschungsdesideart geblieben, dem sich ab dem 1. August 2024 das Provenienzforschungsprojekt „Verfolgt und beraubt. Die Sultan Familie und ihre NS-Vermögensverluste“ am KHI der FUB in Kooperation mit den Erbenzwei-gen widmet. Durch die systematische Auswertung bisher zusammengetragener Quellen und der Recherche in elektronischen Ressourcen sollen die Teilnehmer:innen des Semi-nars unter fachkundiger Anleitung das wenige Gewusste und Bekannte zu den Werken aus der ehemaligen Sultan Sammlung ergänzen und aktualisieren.
Suggested reading
Einführende Quellen: TRUE Berliners, The Sultan Victorius Guttsmann Family, erstellt von Barani Shira Gut-tsmann, BeMindful World Agency LLC. (https://www.trueberliners.com) Susanne Paul: Adolf Sultan (1861 – 1941), in: LCA-BLOG. Neues zur Provenienzda-tenbank Looted Cultural Assets, 27.03.2023 (https://blogs.fu-berlin.de/lootedculturalassetsblog/2023/03/27/adolf-sultan-1861-1941/) Bredow, Moritz von: Rebellische Pianistin. Das Leben der Grete Sultan zwischen Berlin und New York, Mainz 2012. Wagner-Wilke, Annette: Ludwig von Hofmann und das Wandbild, 3 Bde., Diss. Frei-burg im Breisgau 2011. Bach, Uta u. a. (Bearb.): Die Jugendstil-Sammlung. Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Bd. 3: Künstler L?R, Hamburg 2004. Riezler, Walter: Neue Arbeiten von Richard Riemerschmid, in: Deutsche Kunst und Dekoration, Bd. 22, 1908, S. 165?189, Abb. bis S. 193.
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13538
S/HS (Seminar/Graduate Seminar)
Introduction to the Professional Field. Provenance Research as a Component of Art Historical Preservation as well as its Political, Legal and Moral Dimension (Meike Hoffmann)
Schedule: Fr 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-10-17)
Location: A 125 Übungsraum (Koserstr. 20)
Additional information / Pre-requisites
Die beiden Veranstaltungen 13537 und 13538 müssen, da sie sich inhaltlich direkt aufeinander beziehen, gemeinsam besucht werden.
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Die Lehrveranstaltung führt in die Grundlagen der Provenienzforschung ein sowie in die wissenschaftlichen Diskurse zur Terminologie und zu Methodenfragen. Es werden Standort- und Eigentümerwechsel von Kunstwerken, die in größerem Ausmaß weitgehend unter Zwang stattfanden, in den jeweiligen historischen Kontext eingeordnet. Dabei geht es allgemein um Kriegsbeute, Säkularisationen, Verstaatlichungen usw. Der Schwerpunkt liegt jedoch auf der Entziehung und Verlagerung von Kunst- und Kulturgut während der nationalsozialistischen Herrschaft. Die Einführung ist interdisziplinär angelegt und als eine Art Ringvorlesung konzipiert, bei der die einzelnen Themen von den jeweils einschlägigen Fachspezialisten aus dem Arbeitskreis Provenienzforschung e.V., dem Deutschen Zentrum Kulturgutverluste (DZK) in Magdeburg, dem Kunsthandel sowie aus Museen und Archiven vorgetragen werden. Im folgenden Sommersemester wird aufbauend auf den hier erlernten Grundlagen als eine weiterführende Vertiefung das Projektseminar „Quellenkundliche Einführung. Provenienzrecherche in Archiven“ angeboten.
Suggested reading
Literatur: Nancy H. Yeide, Konstantin Akinsha u. Amy L. Walsh: The AAM Guide to Provenance Research, Washington D. C. 2001; Museen im Zwielicht. Ankaufspolitik 1933-1945. Kolloquium 11.-12.12.2001 Köln - die eigene GESCHICHTE. Provenienzforschung an deutschen Kunstmuseen im internationalen Vergleich. Tagung 220.-22.02.2002 Hamburg, bearb. v. Ulf Häder, Magdeburg 2002 (Veröffentlichungen der Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste, 2); Kulturgüter im Zweiten Weltkrieg. Verlagerung - Auffindung – Rückführung, bearb. v. Uwe Hartmann, Magdeburg 2007 (Veröffentlichungen der Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste, 4); Raub und Restitution. Kulturgut aus jüdischem Besitz von 1933 bis heute, Ausst.-Kat. Jüdisches Museum Berlin, hrsg. von Inka Bertz u. Michael Dorrmann, Frankfurt a. M. 2008; Handreichung zur Umsetzung der „Erkla¨rung der Bundesregierung, der La¨nder und der kommunalen Spitzenverba¨nde zur Auffindung und zur Ru¨ckgabe NS-verfolgungsbedingt entzogenen Kulturgutes, insbesondere aus ju¨dischem Besitz“ vom Dezember 1999, Neufassung 2019, https://www.kulturgutverluste.de/Content/08_Downloads/DE/Grundlagen/Handreichung/Handreichung.pdf;jsessionid=6C42224163AA0BA4740A96D6175F45BD.m0?__blob=publicationFile&v=6; Provenienzforschung in deutschen Sammlungen - Einblicke in zehn Jahre Projektförderung, Provenire, Schriftenreihe des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste, Band 1, de Gruyter 2019; Christoph Zuschlag: Einführung in die Provenienzforschung, C. H. Beck, München 2022.
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13536
S/HS (Seminar/Graduate Seminar)
The Ludwig and Rosy Fischer Art Collection: Provenance Research on the Works That Have Been Lost to This Day (Meike Hoffmann)
Schedule: Do 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-10-16)
Location: A 163 Übungsraum (Koserstr. 20)
Additional information / Pre-requisites
Eine regelmäßige Teilnahme ist verpflichtend. Die aktive Teilnahme wird durch die Vorstellung der vorläufigen Rechercheresultate am Ende des Seminars nachgewiesen.
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Das Frankfurter Ehepaar Ludwig (1860–1922) und Rosy (1869–1926) Fischer trug ab 1916 eine umfangreiche Sammlung expressionistischer Gemälde und Graphi-ken höchster Qualität zusammen – darunter hauptsächlich Meisterwerke von Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Emil Nolde und Karl Schmitt-Rottluff. Nach dem Tod von Ludwig Fischer musste seine Ehefrau 1924 infolge der Inflation einen Teil der Sammlung an das Städtische Museum für Kunst und Kunstgewerbe (heute: Stiftung Moritzburg) in Halle an der Saale verkaufen, wo die Werke 1937 vom NS-Regime als „entartete Kunst“ beschlagnahmt wurden. Die Söhne, Max und Ernst Fischer, waren nach 1933 Opfer der Rassenverfolgung und emigrierten nacheinander in die USA; Teile der von ihnen ererbten Sammlung konnten sie ins Exil retten. Bis heute gelten jedoch bedeutende Werke aus der Ludwig & Rosy Fischer Kunstsammlung als verschollen. Diesen Werken wollen wir uns im Seminar widmen. Welche Spuren haben die Werke vor und nach 1933 hinterlassen? Unter welchen Umständen gingen sie der Fischer-Sammlung verloren? Welche Hinweise auf den späteren Verbleib lassen sich finden und wo befinden sich die Werke heute? Durch die Auswertung bisher unberücksichtigter Quellen und der Recherche in elektroni-schen Ressourcen sollen die Teilnehmer:innen des Seminars unter fachkundiger Anleitung das bisher Gewusste und Bekannte zu den Werken ergänzen, gegebe-nenfalls korrigieren und aktualisieren. Die Lehrveranstaltung wird als eine Kooperation mit dem Virginia Museum of Fine Arts (VMFA, Richmond/USA) durchgeführt. Dort befinden sich heute mehr als 200 Werke aus der ehemaligen Fischer-Sammlung. Für das Frühjahr 2027 plant das VMFA unter der Leitung von Sarah Eckhardt (Associate Curator of Modern & Con-temporary Art) eine Ausstellung zur Ludwig & Rosy Fischer Sammlung, bei der die eigenen Museumsbestände mit zahlreichen anderen heute lokalisierbaren Werken aus der ehemaligen Kunstsammlung wieder zusammengeführt werden sollen. Neue Erkenntnisse und Antworten auf Detailfragen, die im Seminar gewonnen werden, sollen zur Konzeption der Ausstellung herangezogen werden.
Suggested reading
Einführende Quellen: The Ludwig and Rosy Fischer Collection. Virginia Museum of Fine Arts, Richmond (https://vmfa.museum/collections/stories/ludwig-and-rosy-fischer-collection/) Meike Hoffmann, Andreas Hüneke: Gesamtverzeichnis der 1937 in deutschen Mu-seen beschlagnahmten Werke der Aktion „Entarteter Kunst“ (https://www.geschkult.fu-berlin.de/e/db_entart_kunst/index.html) Meike Hoffmann: Die «Verwertung» der «entarteten» Kunst. Strategie mit doppel-tem Boden? in: Eva Reifert, Tessa Rosebrock (Hgs.): Zerrissene Moderne. Die Ba-seler Ankaufe „Entarteter Kunst“, Ausst.-Kat. Kunsthalle Basel, 2022, S. 87-97. (PDF im Blackboard) Andreas Hüneke: Das konzentrierteste Museum: Halle (Saale) und die Museumsre-formbewegung, in: Bauhaus, Meister, Moderne: Das Comeback. Ausst.-Kat. Stiftung Moritzburg, Halle (Saale), 2019, S. 23-42. Meike Hoffmann: Verboten und Verborgen: Lagerorte „Entarteter Kunst“, in: Pia Schölnberger und Sabine Loitfellner (Hrsg.): Bergung von Kulturgut im Nationalso-zialismus. Mythen – Hintergründe – Auswirkungen, Schriften der Kommission für Provenienzforschung Wien, Bd. 6, Wien / Köln / Weimar: Böhlau 2016, S. 401–420. Andreas Hansert: Freund und Vermittler der Expressionisten ¬¬¬– Ludwig Schames und sein Frankfurter Kunstsalon, in: Expressionismus im Rhein-Main-Gebiet. Künst-ler ¬¬¬– Händler ¬¬¬– Sammler, Ausst.-Kat. Museum Giersch, Frankfurt am Main 2011, S. 233 ¬¬¬– 241. Andreas Hüneke: Das Schöpferische Museum. Eine Dokumentation zur Geschichte der Sammlung moderner Kunst 1908–1949, Stiftung Moritzburg, Halle (Saale), da-rin: Der Ankauf der Sammlung Fischer, Frankfurt am Main, 1924, S. 92–113; Mo-derne Kunst in der „Schreckenskammer“, S. 205–209; Die Ausstellung „Entartete Kunst“, S. 210–213; Die Beschlagnahme, S. 213–218; Anfänge der Verwertung, S. 218–220. Zuschlag, Christoph: Entartete Kunst": Ausstellungsstrategien im Nazi-Deutschland, Worms: Werner'sche Verlagsgesellschaft, 1995. (https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/zuschlag1995) Cordula Frohwein: Die Sammlung Rosy und Ludwig Fischer in Frankfurt am Main, in: Henrike Junge (Hrsg.): Avantgarde und Publikum. Zur Rezeption avantgardisti-scher Kunst in Deutschland 19051933, Köln / Weimar / Wien 1992, S. 69–77. Expressionismus und Exil. Die Sammlung Ludwig und Rosi Fischer Frankfurt am Main, Ausst.-Kat. Jüdisches Museum Frankfurt, 1990.
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13537
S/HS (Seminar/Graduate Seminar)
Selected Topics and Case Studies on Provenance Research (Meike Hoffmann)
Schedule: Fr 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-10-17)
Location: A 125 Übungsraum (Koserstr. 20)
Additional information / Pre-requisites
Die beiden Veranstaltungen 13537 und 13538 müssen, da sie sich inhaltlich direkt aufeinander beziehen, gemeinsam besucht werden.
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Im Seminar soll das historische Wissen durch die Erarbeitung von Referaten / Koreferaten und Handouts zu ausgewählten Themen und Fallbeispielen aus der Einführung mit anschließender gemeinsamer Diskussion vertieft werden. Hierbei kommt es vor allem darauf an, die aktuell geltenden Grundsätze und Empfehlungen für den Umgang mit Restitutionsforderungen auf die praktizierte Provenienzbestimmung anzuwenden.
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13535
S/HS (Seminar/Graduate Seminar)
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Occupational Practice
0346cA2.4Qualifikationsziele:
Die Studierenden besitzen einen vertiefenden Einblick in mögliche Berufs- und Tätigkeitsfelder der Kunstgeschichte und kennen Anforderungen und Problemzusammenhänge in den vielfältigen universitären und außeruniversitären Einrichtungen der Wissenschaftspraxis und kunsthistorischen Forschung (u. a. Museen, Denkmalämter, Galerien, Kulturinstitutionen). Sie sind in der Lage, die erweiterten und vertieften Kenntnisse und Fähigkeiten der Kunstgeschichte in der Praxis anzuwenden.Inhalte:
Das Praktikum vermittelt fachrelevante und praxisorientierte Einblicke in ein berufliches Tätigkeitsfeld der Kunstgeschichte. Es kann auch im Ausland absolviert werden.Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme
Externes Praktikum / 300 h / jaModulprüfung
keineVeranstaltungssprache
Deutsch oder EnglischArbeitszeitaufwand
300 Stunden (10 LP)Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots
Ein Semester / Jedes Semester -
Art History and Transculturality A
0346cA2.5Qualifikationsziele:
Die Studierenden besitzen wissenschaftlich-kritische Kenntnisse im Bereich von Kunstproduktionen im transkulturellen Kontext und haben den Umgang mit spezifischen Methoden und Forschungsfeldern über ihren eigenen regionalen Studienschwerpunkt hinaus erlernt. Sie sind mit aktuellen Diskursen sowie Querschnittsthemen wie Transkulturalität, Postkolonialismus, Gender, Global Art, Kunst und ihrer medialen Vermittlung vertraut und kennen zudem komparatistische Forschungsansätze sowie Fragen des Kulturtransfers. Sie sind in der Lage, diese übergeordneten Fragestellungen im schwerpunktübergreifenden Austausch zu diskutieren und sie dabei einerseits auf die eigenen Studieninhalte anzuwenden, andererseits jedoch auch von diesen zu abstrahieren und sie auf einer theoretischen Ebene zu verhandeln. Sie sind sich der methodischen Herausforderungen einer transkulturellen Kunstgeschichte bewusst.Inhalte:
Seminar und Vorlesung des Moduls werden aus den Forschungsgebieten aller Abteilungen des kunsthistorischen Instituts im Hinblick auf transkulturelle oder komparatistische Relevanz konzipiert. Themen sind beispielsweise der künstlerische Austausch zwischen den Weltregionen in verschiedenen Epochen, Prozesse der kulturellen Aneignung oder unterschiedliche Konzepte von Moderne („multiple modernities“). Die Vorlesung bietet entweder einen Überblick über ein bestimmtes Gebiet der Kunstgeschichte im Kontext der Transkulturalität oder über das Spektrum möglicher Fragestellungen und Forschungsansätze in der Regel im Rahmen einer Ringvorlesung. Das Seminar behandelt Kunstwerke oder Architektur entweder vor dem Hintergrund von Kulturtransfer oder transkulturellen Entstehungsbedingungen oder ermöglicht vergleichende Studien von Kunstwerken oder Architektur unterschiedlicher Regionen.Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme
Vorlesung / 2 SWS / ja Seminar / 2 SWS / jaModulprüfung
Schriftliche Arbeit (ca. 15 Seiten)Veranstaltungssprache
Deutsch oder EnglischArbeitszeitaufwand
300 Stunden (10 LP)Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots
Ein Semester / Jedes Wintersemester-
13601
Lecture
Art in multi-ethnic empires between Song and Yuang (10th to 14th c.) (Juliane Noth)
Schedule: Di 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-10-14)
Location: Hs B Hörsaal (Koserstr. 20)
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Kommentar und Literaturhinweise folgen Anfang August
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13650
Lecture
'Afro-Modernism' (N.N.)
Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-10-14)
Location: Hs B Hörsaal (Koserstr. 20)
Comments
Was modernism an invention of the West? In art history, artists like Monet, Gauguin, Picasso, and Duchamp have been celebrated as the avant-garde whose work changed the face of art history. Recently, the Euro-centric assumptions underlying this narration of modernism have come under scrutiny and art historians have taken on the challenge to de-centre and decolonize this narrative. The significance of the artists Amrita Sher-Gil, Abanindranath Tagore, Ernest Mancoba, Iba Ndiaye, Diego Rivera, Frida Kahlo and Wifredo Lam in the making of modernism has recently been recognized. Today we speak of Afro-modernism, Black modernisms, global modernisms or trans-modernism. In this lecture series, we will look at the impact of African art on the making of European modernism and its consequences for Black modernism in the Harlem Renaissance. We also examine the African modernisms in independent African nations and the African Diaspora as they developed in conversations across three continents, contributing to a new understanding of modernism as a global phenomenon.
Suggested reading
Barson, T. and Gorschlüter, P. (eds) 2010. Afro Modern: Journeys through the Black Atlantic. Liverpool: Tate Liverpool. Godfrey, M., and Z. Whitley. (eds) 2017. Soul of a Nation: Art in the Age of Black Power. Tate Modern: Tate Publishing. Harney, E. and Phillips, R.B. (eds) 2018. Mapping Modernisms: Art, Indigeneity, Colonialism. Duke University Press. Kravagna, C. 2022. Transmodern: An Art History of Contact, 1920-60. Manchester: Manchester University Press. Murrell, D.(ed.) 2024. The Harlem Renaissance and Transatlantic Modernism. The Metropolitan Museum of Art and Yale University Press. Nelson, Steven, and Huey Copeland (eds) 2023. Black Modernisms in the Transatlantic World. Washington: National Gallery of Art; New Haven: Yale University Press. Thaggert, M., 2010. Images of Black modernism: verbal and visual strategies of the Harlem Renaissance. University of Massachusetts Press.
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13654
Seminar
Reading Black and African Art History and Philosophy (N.N.)
Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-10-15)
Location: A 163 Übungsraum (Koserstr. 20)
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African and Black authors have extensively written about African and Black art. During the Harlem Renaissance, the philosopher Alain Locke was one of the first to write extensively on the history of African and African American art. His anthology The New N**** (1925) has recently received renewed scholarly attention. Among African authors, the poet (and later president of Senegal) Léopold Sédar Senghor, was the first to theorize African art from an African perspective. Apart from these philosophers, Black artists have often written about the challenges of working in racialised contexts. Two recently published anthologies make available texts authored by artists who were part of the American and British Black Arts Movements (in the 1960s and 1980s respectively). Clearly, the rise of contemporary African art and the recent call for decolonization of Eurocentric epistemologies have generated academic interest in African and Black theory of art. In this seminar, we will be reading select chapters from African, African American and Black British authors on the history and function of African/Black art. While these texts are intellectually accessible to BA and MA students, the terminology used in these historical sources is sometimes outdated (especially for the period of the Harlem Renaissance). Therefore, students need to bring a sensibility to historical terminologies that, although progressive at the time, can be conceived as offensive today.
Suggested reading
Correia, A. (ed) 2022. What is Black Art? Writings on African, Asian and Caribbean Art in Britain, 1981-1989. Penguin Books. Diagne, S.B. 2023. African Art as Philosophy: Senghor, Bergson, and the Idea of Negritude. Other Press, LLC. Godfrey, M., and A. Biswas (eds) 2021. The Soul of a Nation Reader: Writings by and about Black American artists, 1960-1980. Gregory R. Miller & Co. Locke, Alain (ed.) 1925. The New N****. Albert and Charles Boni. Mercer, Kobena. 2022. Alain Locke and the Visual Arts. New Haven and London: Yale University Press. Thompson, R.F., 1979. African Art in Motion: Icon and act. University of California Press.
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13655
Seminar
Reparative Aesthetics: The Arts of Care and Repair (N.N.)
Schedule: Do 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-10-16)
Location: A 124 Übungsraum (Koserstr. 20)
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Art has always been credited with the power to redeem the human soul. Whatever one wishes to make of this claim, in recent years attention has focused on the capacity of art to repair and redress a broken world. Work made by Native American, Australian Aboriginal, and South American Indigenous artists has addressed the traumas of racism, slavery, and coloniality, but this turn toward “care”, “repair” and “redress” can be conceived as part of a wider “reparative aesthetics” in which European contemporary artists participate too. This seminar investigates the development of the notion of “reparative aesthetics” and its use by artists across the world.
Suggested reading
Ahmed, S., 2004. The Cultural Politics of Emotion. Edinburgh: Edinburgh University Press. Attia, K., 2018. Open Your Eyes: ‘La Réparation’ in Africa and in the Occident. Third Text, 32(1), pp.16-31. Bennett, Jill. 2005. Empathic Vision: Affect, Trauma and Contemporary Art. Palo Alto: Stanford University Press. Best, S. 2016. Reparative Aesthetics: Witnessing in Contemporary Art Photography. London: Bloomsbury Press. Butler, J., 2004. Precarious life: The Powers of Mourning and Violence. London: Verso. Guerin, F. and Hallas, R. eds., 2007. The Image and the Witness: Trauma, memory and visual culture. London: Wallflower Press. Hirsch, Marianne. 2012. The Generation of Postmemory: Writing and Visual Culture After the Holocaust. New York: Columbia University Press. Kisin, E., 2024. Aesthetics of Repair: Indigenous Art and the Form of Reconciliation. University of Toronto Press. Pieprzak, K., 2024. Poetics of Repair: Contemporary Arts and Afterlives of Colonial-era Mass Housing in the Maghreb. Duke University Press. Reeves-Evison, T. and Rainey, M.J., 2018. Ethico-aesthetic repairs: Introduction. Third Text, 32(1), pp.1-15. Saltzman, L., 2006. Making Memory Matter: Strategies of remembrance in contemporary art. University of Chicago Press. Sontag, S. 2003. Regarding the Pain of Others. Penguin.
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13656
Seminar
African Histories of Photography (N.N.)
Schedule: Do 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-10-16)
Location: A 184 Übungsraum
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Soon after the invention of photography in Europe, the new technology travelled to Africa where, in coastal towns, photography studios were established. Simultaneously, European anthropologists used the new technology to document ethnographic “types” for the purpose of racial science. From the start, therefore, photography, with its multiple affordances, has been used to do different things. In line with an important essay by Allan Sekula, one might argue that photography in Africa was used for both its “honorific” and its “repressive” affordances. But in the struggle for African independence, photography also assumed the role of documentary, expanding the sphere of the political imagination as Jennifer Bajorek has recently argued. In this seminar, we will try and pay attention to the different affordances of photography in Africa. The aim of the seminar is to study these affordances thematically and historically. We examine how anthropologists used photography in the production of colonial knowledge. Then we examine the appropriation of photography by African photographers in studio photography and the role photography played in the struggle for political independence. We also pay attention to the very important role of photography in resistance against apartheid in South Africa. The seminar will also examine the continent’s emergent art photography. Finally, we look at photographers who have turned to the archive as a method to explore the history of the continent. The seminar aims to define the canon as widely as possible and will include the work of LGBTQ activists as well as White South African photographers.
Suggested reading
Bajorek, J. Unfixed: photography and decolonial imagination in West Africa. Duke University Press, 2020. Enwezor, O. Snap Judgments: New positions in contemporary African photography. Göttingen: Steidl, 2006. Haney, Erin. Photography and Africa. London, 2010. Jörder, Katharina. Building a White Nation: Propaganda, Photography, and the Apartheid Regime Between the Late 1940s and the Mid-1970s. Leuven University Press, 2023. Landau, Paul, and Deborah D. Kaspin, eds. Images and Empires: visuality in colonial and postcolonial Africa. University of California Press, 2002. Newbury, D., Newbury, D., Thomas, K. and Rizzo, L., 2020. Women and photography in Africa. Routledge. Peffer, John, and Elisabeth Lynn Cameron (eds). Portraiture and Photography in Africa, Indiana University Press, 2013. Ryan, James R. Picturing empire: Photography and the visualization of the British Empire. University of Chicago Press, 1997. Sealy, Mark. Decolonising the camera: Photography in racial time. Lawrence and Wishart, 2019. Vokes, Richard, ed. Photography in Africa: Ethnographic Perspectives. Boydell & Brewer Ltd, 2012.
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13601
Lecture
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Art History and Transculturality B
0346cA2.6Qualifikationsziele:
Die Studierenden besitzen wissenschaftlich-kritische Kenntnisse im Bereich von Kunstproduktionen im transkulturellen Kontext und haben den Umgang mit spezifischen Methoden und Forschungsfeldern über ihren eigenen regionalen Studienschwerpunkt hinaus erlernt. Sie sind mit aktuellen Diskursen sowie Querschnittsthemen wie Transkulturalität, Postkolonialismus, Gender, Global Art, Kunst und ihrer medialen Vermittlung vertraut und kennen zudem komparatistische Forschungsansätze sowie Fragen des Kulturtransfers. Sie sind in der Lage, diese übergeordneten Fragestellungen im schwerpunktübergreifenden Austausch zu diskutieren und sie dabei einerseits auf die eigenen Studieninhalte anzuwenden, andererseits jedoch auch von diesen zu abstrahieren und sie auf einer theoretischen Ebene zu verhandeln. Sie sind sich der methodischen Herausforderungen einer transkulturellen Kunstgeschichte bewusst.Inhalte:
Die Seminare des Moduls werden aus den Forschungsgebieten aller Abteilungen des kunsthistorischen Instituts im Hinblick auf transkulturelle oder komparatistische Relevanz konzipiert. Themen sind beispielsweise der künstlerische Austausch zwischen den Weltregionen in verschiedenen Epochen, Prozesse der kulturellen Aneignung oder unterschiedliche Konzepte von Moderne („multiple modernities“). Die Seminare behandeln Kunstwerke oder Architektur vor dem Hintergrund von Kulturtransfer oder transkulturellen Entstehungsbedingungen oder ermöglichen vergleichende Studien von Kunstwerken oder Architektur unterschiedlicher Regionen. Sie bieten entweder einen Überblick über ein bestimmtes Gebiet der Kunstgeschichte im Kontext der Transkulturalität oder über das Spektrum möglicher Fragestellungen und Forschungsansätze.Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme
Seminar / 2 SWS / ja Seminar / 2 SWS / jaModulprüfung
Schriftliche Arbeit (ca. 15 Seiten)Veranstaltungssprache
Deutsch oder EnglischArbeitszeitaufwand
300 Stunden (10 LP)Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots
Ein Semester / Jedes Wintersemester-
13655
Seminar
Reparative Aesthetics: The Arts of Care and Repair (N.N.)
Schedule: Do 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-10-16)
Location: A 124 Übungsraum (Koserstr. 20)
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Art has always been credited with the power to redeem the human soul. Whatever one wishes to make of this claim, in recent years attention has focused on the capacity of art to repair and redress a broken world. Work made by Native American, Australian Aboriginal, and South American Indigenous artists has addressed the traumas of racism, slavery, and coloniality, but this turn toward “care”, “repair” and “redress” can be conceived as part of a wider “reparative aesthetics” in which European contemporary artists participate too. This seminar investigates the development of the notion of “reparative aesthetics” and its use by artists across the world.
Suggested reading
Ahmed, S., 2004. The Cultural Politics of Emotion. Edinburgh: Edinburgh University Press. Attia, K., 2018. Open Your Eyes: ‘La Réparation’ in Africa and in the Occident. Third Text, 32(1), pp.16-31. Bennett, Jill. 2005. Empathic Vision: Affect, Trauma and Contemporary Art. Palo Alto: Stanford University Press. Best, S. 2016. Reparative Aesthetics: Witnessing in Contemporary Art Photography. London: Bloomsbury Press. Butler, J., 2004. Precarious life: The Powers of Mourning and Violence. London: Verso. Guerin, F. and Hallas, R. eds., 2007. The Image and the Witness: Trauma, memory and visual culture. London: Wallflower Press. Hirsch, Marianne. 2012. The Generation of Postmemory: Writing and Visual Culture After the Holocaust. New York: Columbia University Press. Kisin, E., 2024. Aesthetics of Repair: Indigenous Art and the Form of Reconciliation. University of Toronto Press. Pieprzak, K., 2024. Poetics of Repair: Contemporary Arts and Afterlives of Colonial-era Mass Housing in the Maghreb. Duke University Press. Reeves-Evison, T. and Rainey, M.J., 2018. Ethico-aesthetic repairs: Introduction. Third Text, 32(1), pp.1-15. Saltzman, L., 2006. Making Memory Matter: Strategies of remembrance in contemporary art. University of Chicago Press. Sontag, S. 2003. Regarding the Pain of Others. Penguin.
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13656
Seminar
African Histories of Photography (N.N.)
Schedule: Do 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-10-16)
Location: A 184 Übungsraum
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Soon after the invention of photography in Europe, the new technology travelled to Africa where, in coastal towns, photography studios were established. Simultaneously, European anthropologists used the new technology to document ethnographic “types” for the purpose of racial science. From the start, therefore, photography, with its multiple affordances, has been used to do different things. In line with an important essay by Allan Sekula, one might argue that photography in Africa was used for both its “honorific” and its “repressive” affordances. But in the struggle for African independence, photography also assumed the role of documentary, expanding the sphere of the political imagination as Jennifer Bajorek has recently argued. In this seminar, we will try and pay attention to the different affordances of photography in Africa. The aim of the seminar is to study these affordances thematically and historically. We examine how anthropologists used photography in the production of colonial knowledge. Then we examine the appropriation of photography by African photographers in studio photography and the role photography played in the struggle for political independence. We also pay attention to the very important role of photography in resistance against apartheid in South Africa. The seminar will also examine the continent’s emergent art photography. Finally, we look at photographers who have turned to the archive as a method to explore the history of the continent. The seminar aims to define the canon as widely as possible and will include the work of LGBTQ activists as well as White South African photographers.
Suggested reading
Bajorek, J. Unfixed: photography and decolonial imagination in West Africa. Duke University Press, 2020. Enwezor, O. Snap Judgments: New positions in contemporary African photography. Göttingen: Steidl, 2006. Haney, Erin. Photography and Africa. London, 2010. Jörder, Katharina. Building a White Nation: Propaganda, Photography, and the Apartheid Regime Between the Late 1940s and the Mid-1970s. Leuven University Press, 2023. Landau, Paul, and Deborah D. Kaspin, eds. Images and Empires: visuality in colonial and postcolonial Africa. University of California Press, 2002. Newbury, D., Newbury, D., Thomas, K. and Rizzo, L., 2020. Women and photography in Africa. Routledge. Peffer, John, and Elisabeth Lynn Cameron (eds). Portraiture and Photography in Africa, Indiana University Press, 2013. Ryan, James R. Picturing empire: Photography and the visualization of the British Empire. University of Chicago Press, 1997. Sealy, Mark. Decolonising the camera: Photography in racial time. Lawrence and Wishart, 2019. Vokes, Richard, ed. Photography in Africa: Ethnographic Perspectives. Boydell & Brewer Ltd, 2012.
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13654
Seminar
Reading Black and African Art History and Philosophy (N.N.)
Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-10-15)
Location: A 163 Übungsraum (Koserstr. 20)
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African and Black authors have extensively written about African and Black art. During the Harlem Renaissance, the philosopher Alain Locke was one of the first to write extensively on the history of African and African American art. His anthology The New N**** (1925) has recently received renewed scholarly attention. Among African authors, the poet (and later president of Senegal) Léopold Sédar Senghor, was the first to theorize African art from an African perspective. Apart from these philosophers, Black artists have often written about the challenges of working in racialised contexts. Two recently published anthologies make available texts authored by artists who were part of the American and British Black Arts Movements (in the 1960s and 1980s respectively). Clearly, the rise of contemporary African art and the recent call for decolonization of Eurocentric epistemologies have generated academic interest in African and Black theory of art. In this seminar, we will be reading select chapters from African, African American and Black British authors on the history and function of African/Black art. While these texts are intellectually accessible to BA and MA students, the terminology used in these historical sources is sometimes outdated (especially for the period of the Harlem Renaissance). Therefore, students need to bring a sensibility to historical terminologies that, although progressive at the time, can be conceived as offensive today.
Suggested reading
Correia, A. (ed) 2022. What is Black Art? Writings on African, Asian and Caribbean Art in Britain, 1981-1989. Penguin Books. Diagne, S.B. 2023. African Art as Philosophy: Senghor, Bergson, and the Idea of Negritude. Other Press, LLC. Godfrey, M., and A. Biswas (eds) 2021. The Soul of a Nation Reader: Writings by and about Black American artists, 1960-1980. Gregory R. Miller & Co. Locke, Alain (ed.) 1925. The New N****. Albert and Charles Boni. Mercer, Kobena. 2022. Alain Locke and the Visual Arts. New Haven and London: Yale University Press. Thompson, R.F., 1979. African Art in Motion: Icon and act. University of California Press.
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13655
Seminar
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Art Theory and Methodology
0346cA2.7Qualifikationsziele:
Die Studierenden sind mit kunsthistorischer Methodologie und Methodik vertraut. Sie sind über die parallele Auseinandersetzung mit dem konkreten künstlerischen Objekt und der Historisierung kunsttheoretischer Ansätze imstande, die Geschichte der Kunst in ihrer Vieldimensionalität von Produktion und Rezeption zu reflektieren. Sie haben vertiefte Kenntnisse über die Geschichte des Fachs und seine interdisziplinären Vernetzungen. Sie sind in der Lage, Quellen und Forschungsliteratur sowie ihre eigene wissenschaftliche Arbeit kritisch zu reflektieren und eigene Fragestellungen zu entwickeln.Inhalte:
Die Seminare in diesem Modul sind jeweils schwerpunktmäßig entweder der Kunsttheorie oder der kunsthistorischen Methodik gewidmet, wobei sich je nach Thema auch Überschneidungen der beiden Bereiche ergeben können. In Seminaren zur Kunsttheorie werden Quellenschriften sowie Geschichte und Gegenwart der Kunsttheorie behandelt. Untersuchungsgegenstände sind also theoretische Beurteilungen künstlerischer Objekte in ihrer Zeit und ihrem spezifischen Kontext, die Historisierung dieser Schriften, der Wandel und die Semantisierung bestimmter kunsttheoretischer Begriffe und Modelle sowie die Ausbildung künstlerischer Gattungen in Praxis und Theorie. In Seminaren zu Methodologie und Methodik (z. B. Stilkritik, Ikonologie, Rezeptionsästhetik, ethnologische Feldstudien oder auch die Reflexion von Kategorien wie Transkulturalität oder Gender) reflektieren die Studierenden verschiedene methodische Ansätze. Sie üben deren Anwendung, setzen sich mit Geschichte, Funktion und Rezeption methodischer Modelle und deren diskursiven Verortungen auseinander und diskutieren kunsthistorische Begriffe und Kategorien. Schließlich werden Praktiken und Erfahrungen des wissenschaftlichen Arbeitens besprochen und geübt.Lehr- und Lernformen/ Umfang / Pflicht zur regelmäßigen Teilnahme
Seminar / 2 SWS / ja Seminar / 2 SWS / jaModulprüfung
Schriftliche Arbeit (ca. 15 Seiten)Veranstaltungssprache
Deutsch oder EnglischArbeitszeitaufwand
300 Stunden (10 LP)Dauer des Moduls / Häufigkeit des Angebots
Ein Semester / Jedes Wintersemester-
13515
Advanced seminar
Max Imdahl: Method as Practice (Britta Hochkirchen)
Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-10-15)
Location: A 336 Übungsraum (Koserstr. 20)
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Der Kunsthistoriker Max Imdahl (1925–1988) ist bis heute bekannt für seinen methodischen Ansatz der Ikonik mitsamt der Unterscheidung des widererkennenden und sehenden Sehens. Imdahl war aber auch Maler und aktiver Kunstvermittler – über die akademische Lehre hinaus: So hat er am Aufbau der Kunstsammlungen der Ruhr-Universität mitgewirkt, pflegte zahlreiche Kontakte zu zeitgenössischen Künstler*innen und Kurator*innen und führte Kunstgespräche mit Vertrauensleuten der Bayer AG. Das Seminar widmet sich dem Wechselverhältnis zwischen Imdahls künstlerischer und kunstvermittelnder Tätigkeit und seinem methodischen Ansatz. Gibt es spezifische Praktiken und Arbeitsweisen, die Imdahls Vorgehen in den verschiedenen Betätigungsfeldern prägen, die er überträgt, ändert oder ‚fortschreibt‘? Lässt sich das ‚Œuvre‘ des Kunsthistorikers Imdahl unter praxistheoretischer Perspektive vielleicht sogar anders beschreiben und bewerten? Wie verhalten sich Imdahls Ansatz und seine kunsthistorischen Arbeitspraktiken zu anderen methodischen Vorgehensweisen, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts diskutiert wurden (zu denken wäre z. B. an die Ikonographie, sozialgeschichtliche oder feministische Ansätze etc.)? Um diesen Fragen nachzugehen, sollen sowohl Imdahls Schriften gelesen als auch seine Arbeitspraktiken und -vollzüge anhand von Archivmaterialien nachvollzogen und diskutiert werden. Das Seminar beinhaltet eine Exkursion nach Bochum am 27. und 28. November 2025 (eine Übernachtung), um dort die aktuelle Ausstellung „Vergangene Gegenwart. Max Imdahl und die Sammlung moderne und zeitgenössische Kunst“ (Kunstsammlungen der Ruhr-Universität Bochum) und das Max Imdahl-Archiv/Stiftung Situation Kunst zu besuchen.
Suggested reading
Einführende Literatur: - Carolin Behrmann, Miriam Brost, Britta Hochkirchen und Nico Kröger (Hg.), Max Imdahl – Arbeit am Bild. Beiträge zu Archivalien aus seinem wissenschaftlichen Nachlass (erschienen in der Reihe GA2 – Kunstgeschichtliches Journal für studentische Forschung und Kritik 10, 2025, Nr. 1), https://ojs.ub.rub.de/index.php/GA2/issue/view/383 (letzter Zugriff 9.7.2025). - Gottfried Boehm, Die Arbeit des Blickes. Hinweise zu Max Imdahls theoretischen Schriften, in: Max Imdahl, Reflexion – Theorie – Methode (Gesammelte Schriften, Bd. 3), hg. von Gottfried Boehm, Frankfurt am Main 1996, S. 7-41. - Richard Hoppe-Sailer, Rigide Zeitgenossenschaft. Max Imdahl und die Bochumer Sammlung zur Kunst der Moderne, in: Verena Krieger (Hg.), Kunstgeschichte und Gegenwartskunst. Vom Nutzen und Nachteil der Zeitgenossenschaft, Köln 2008, S. 95-113. - Max Imdahl, Gesammelte Schriften, 3 Bde., hg. von Angeli Janhsen-Vukicevic (Bd. 1), Gundolf Winter (BD. 2) und Gottfried Boehm (Bd. 3), Frankfurt am Main 1996. - Max Imdahl, Arbeiter diskutieren moderne Kunst. Seminare im Bayerwerk Leverkusen, Berlin 1982. - Regards croisés No. 7 (2017): Themenheft: Max Imdahl. - Monika Steinhauser, Sehendes Sehen. Zu Max Imdahls kunstgeschichtlicher Position, in: Wilhelm Geerlings (Hg.), Forscherpersönlichkeit der Ruhr-Universität Bochum, Essen 2008, S. 81-97. - Felix Thürlemann, Ikonographie, Ikonologie, Ikonik. Max Imdahl liest Erwin Panofsky, in: Klaus Sachs-Hombach, Bildtheorien. Anthropologische und kulturelle Grundlagen des Visualistic Turn, Frankfurt am Main 2009, S. 214-234. - Claus Volkenandt, Bildfeld und Feldlinien. Formen des vergleichenden Sehens bei Max Imdahl, Theodor Hetzer und Dagobert Frey, in: Lena Bader, Martin Gaier und Falk Wolf (Hg.), Vergleichendes Sehen, München 2010, S. 407-434. - Tanja Wetzel und Gwendolin Lübbecke, Das Gespräch von Max Imdahl mit Vertrauensleuten der Bayer AG 1979-81, Bielefeld 2024.
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13502
Advanced seminar
Media Theory: A Reading Seminar (Eric de Bruyn)
Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-10-15)
Location: A 121 Übungsraum (Koserstr. 20)
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This course is designed as a reading seminar. Each session will be devoted to the close reading of a classic or contemporary text in the history and theory of media. The purpose of the seminar is to become acquainted with formative and current debates in the overlapping field of art history and media studies with an emphasis on contemporary discussions of “algorithmic culture” and the “attention economy.” The seminar will also allow students to practice the writing of book reviews. A reading list will be drawn up in consultation with the participants in the seminar, but may include classical texts by Marshall McLuhan or Friedrich Kittler as well as more recent publications by Lousie Amoore, Ramon Amaro, James Bridle, Wendy Hui Kyong Chun, Alexander Galloway, Orit Halpern, Jacob Gaboury, and Rahul Muckerjee. Course languages: German and English.
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13503
Seminar
Post-Cagean Aesthetics (Maxwell Boersma)
Schedule: Do 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-10-16)
Location: A 124 Übungsraum (Koserstr. 20)
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This seminar explores the wide field of experimentation catalyzed by the anti-hierarchical, open-ended, collaborative, and cross-disciplinary aesthetic program of composer and theorist John Cage (1912–92). Bridging realms of music, dance, and avant-garde art, course readings trace the artistic paradigms and personal exchanges of Cage’s circle, including significant interfaces with Black Mountain College and the Fluxus movement. Important emphasis will be placed on the international character of these activities and the many women and queer practitioners within its networks, including Cage himself. The seminar features a mandatory excursion to the exhibition Five Friends: John Cage, Merce Cunningham, Jasper Johns, Robert Rauschenberg, Cy Twombly at the Museum Ludwig in Köln. Further key figures in the seminar include Nam June Paik, Shigeko Kubota, Charlotte Moorman, Allan Kaprow, Yoko Ono, Yvonne Rainer, and George Maciunas.
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13654
Seminar
Reading Black and African Art History and Philosophy (N.N.)
Schedule: Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-10-15)
Location: A 163 Übungsraum (Koserstr. 20)
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African and Black authors have extensively written about African and Black art. During the Harlem Renaissance, the philosopher Alain Locke was one of the first to write extensively on the history of African and African American art. His anthology The New N**** (1925) has recently received renewed scholarly attention. Among African authors, the poet (and later president of Senegal) Léopold Sédar Senghor, was the first to theorize African art from an African perspective. Apart from these philosophers, Black artists have often written about the challenges of working in racialised contexts. Two recently published anthologies make available texts authored by artists who were part of the American and British Black Arts Movements (in the 1960s and 1980s respectively). Clearly, the rise of contemporary African art and the recent call for decolonization of Eurocentric epistemologies have generated academic interest in African and Black theory of art. In this seminar, we will be reading select chapters from African, African American and Black British authors on the history and function of African/Black art. While these texts are intellectually accessible to BA and MA students, the terminology used in these historical sources is sometimes outdated (especially for the period of the Harlem Renaissance). Therefore, students need to bring a sensibility to historical terminologies that, although progressive at the time, can be conceived as offensive today.
Suggested reading
Correia, A. (ed) 2022. What is Black Art? Writings on African, Asian and Caribbean Art in Britain, 1981-1989. Penguin Books. Diagne, S.B. 2023. African Art as Philosophy: Senghor, Bergson, and the Idea of Negritude. Other Press, LLC. Godfrey, M., and A. Biswas (eds) 2021. The Soul of a Nation Reader: Writings by and about Black American artists, 1960-1980. Gregory R. Miller & Co. Locke, Alain (ed.) 1925. The New N****. Albert and Charles Boni. Mercer, Kobena. 2022. Alain Locke and the Visual Arts. New Haven and London: Yale University Press. Thompson, R.F., 1979. African Art in Motion: Icon and act. University of California Press.
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13515
Advanced seminar
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Complementary Module (10 CP) 0346cH1.1
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Complementary Module (5 CP) 0346cH1.2
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Complementary Module (5 CP) 0346cH1.3
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