Institute of Theater Studies
Core subject Film Studies (SPO WS 17/18)
0027e_k90-
Introductory module: History of Film
0027eA1.2-
17602
Methods Tutorial
Filmgeschichte MÜ (A): Filmkollektive (Matthias Grotkopp)
Schedule: Do 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-17)
Location: K 031 Seminarraum (Anbau Cinepoetics) (Grunewaldstr. 35)
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Die Tatsache, dass Filmemachen (von Ausnahmen experimenteller Verfahren abgesehen) ein eminent kollaboratives Vorgehen ist, wird gerne und oft betont. In den prägenden Diskursen zur Filmgeschichte wird dieses aber oft einerseits in die Anonymität der Studios und Modularisierung der production unit oder andererseits in die Auteur-Perspektive aufgelöst. Wir wollen dagegen in der Übung recherchieren, wann und in welchen Konstellationen das Kollektiv als eigene Akteurskategorie des Filmemachens in Anschlag gebracht wurde, welche Vorstellungen von Filmproduktion aber vor allem auch der sozialen, kulturellen und politischen Funktion des Films damit einhergehen. Uns wird dabei das Kollektiv vor allem als utopische und emanzipatorische Figur begegnen, in der marginalisierte Positionen an einer alternativen Praxis filmischer Diskursivität arbeiten: Beispiele hierfür sind etwa die Cinétracts-Bewegung, das indische Frauenfilmkollektiv Yugantar, die kurdische Filmkommune Rojava oder die indigenen Kollektive Karrabing und Cousin Collective. Dabei wird es sowohl um Paratexte und Kontexte, um alternative Distributions- und Vorführpraktiken gehen als auch um die konkreten audiovisuellen Poetiken des Kollektiven und die ihnen zugrundeliegenden Imaginationen von Vergemeinschaftung und Geschichtlichkeit, von alternativen Gegenwarten und Zukünften.
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17603
Methods Tutorial
Filmgeschichte MÜ (B): Remake, Premake, Hommage und Rip-off: Historische Diskurse im Spiegel der Filmgeschichte (David Gaertner)
Schedule: Mi 12:00-14:00, Mi 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-16)
Location: SR II Seminarraum (Grunewaldstr. 35)
Information for students
Die Kurskommunikation findet zu Beginn des Kurses über Ihren FU-Mailaccount statt. Die Verteilung der obligatorischen Arbeitsleistungen erfolgt in der ersten Vorlesungswoche.
Additional information / Pre-requisites
Regelmäßige und aktive Kursteilnahme, regelmäßige Teilnahme an den Filmsichtungen, vorbereitende Textlektüre, Verfassen von Sichtungsprotokollen, Übernahme einer Rechercheaufgabe mit Präsentation und Verschriftlichung.
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Die vergleichende Untersuchung der Rezeptionsgeschichten von Remakes und Premakes ermöglicht es, distinkte Diskurse herauszuarbeiten und somit Erkenntnisse darüber zu erlangen, welche Themen zur jeweiligen Zeit in der Gesellschaft verhandelt und kontrovers diskutiert wurden. So waren etwa die „Diskussionen“ um Disneys The Little Mermaid (1989) doch gänzlich andere als jene um das Remake von 2023. Zudem ermöglicht die Untersuchung von Remakes und Premakes auf Besonderheiten von kulturellen Transfers zu schließen (etwa The Departed [2008] & Infernal Affairs [2002]). Schließlich stellen Hommagen und Rip-offs einen Bezugsrahmen dar, anhand dessen eine Selbstreferenzialität des Mediums in historischer Perspektive herausgearbeitet werden kann. Anhand dieses Gegenstandes sollen im Rahmen dieser Lehrveranstaltung Methoden filmhistoriographischer Forschung geübt werden, die zum selbstständigen Verfassen einer wissenschaftlichen Arbeit mit filmhistorischem Schwerpunkt qualifizieren.
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17604
Methods Tutorial
Filmgeschichte MÜ (C): Filmgeschichte dekolonial (Elisa Mohr)
Schedule: Mi 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-16)
Location: SR II Seminarraum (Grunewaldstr. 35)
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Welche Spuren von Kolonialgeschichte lassen sich in Filmen finden, die auf den ersten Blick nichts mit dieser Geschichte zu tun haben? In diesem Kurs wollen wir im westlichen Filmkanon eben diese kolonialen Spuren ausgraben. Dazu untersuchen wir Narrative, Geschichte(n), Ästhetik, Produktionsarten und Distributionswege. Der Kurs ist kollaborativ, basiert auf gegenseitigem Austausch und wird von den Studierenden mitgestaltet. Die Teilnehmenden entwickeln eine eigene Fallstudie und arbeiten diese im Laufe des Semesters weiter aus, wobei sie individuell begleitet werden. Der Forschungsprozess wird mit Inputs aus der antikolonialen, queeren und kanonkritischen Theorie unterstützt. Dadurch werden filmhistoriografische Methoden an konkreten Beispielen geübt und vertieft. Das Ziel ist es, durch eine kritische Auseinandersetzung mit europäischen und US-amerikanischen Filmen unsere eigenen Annahmen aufzudecken und zu reflektieren, wie diese unser Denken geprägt haben. Wie ist unsere koloniale Vergangenheit mit Rassismus, Sexismus, Ableismus und dem heutigen Kapitalismus verbunden? Und wie verschiebt dieses Bewusstsein unsere Perspektiven auf die uns bekannten Filme?
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17605
Methods Tutorial
Filmgeschichte MÜ(D): Eine Geschichte des Dokumentarfilms (Friederike Horstmann)
Schedule: Fr 10:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-25)
Location: SR I Seminarraum (Grunewaldstr. 35)
Information for students
Anstelle von Referaten werden ca. einseitige Lektüreeindrücke vor den jeweiligen Sitzungen per E-Mail eingereicht. In diesen Lektüreeindrücken sollen wichtige Fragestellungen, Thesen und Argumente der jeweiligen Texte in eigenen Worten wiedergegeben und kritische Fragen formuliert werden.
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Etymologisch verweist das Dokumentarische (lat. docere) auf eine Ambivalenz, die zwischen dem Versprechen auf eine authentische, evidente oder direkte Wirklichkeitswiedergabe auf der einen und einer Mitteilungs- oder Zeigeabsicht auf der anderen Seite changiert. Innerhalb der Geschichte des Dokumentarfilms standen stets bestimmte Bezugspunkte im Zentrum theoretischer Reflexionen: die Beziehung zur Wirklichkeit, die gattungsspezifische Unterscheidung zum Spielfilm, die gesellschaftspolitische Aufgabe als emanzipatives Mittel der Aufklärung. Anhand von Filmen und Texten sollen in der Methodenübung unterschiedliche historische Positionen dokumentarischer Praktiken diskutiert und politische Hintergründe freigelegt werden. Unter Einbeziehung von unterschiedlichen Beispielen aus der Filmgeschichte soll die Vielfältigkeit der dokumentarischen Formen fokussiert werden: von ethnografischen Studien über feministischen Videoaktivismus bis hin zu performativen Spielarten des Dokumentarischen.
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17606
Methods Tutorial
Filmgeschichte MÜ (E): Repräsentation, Visibilität und Othering im europäischen Autorenkino: z.B. (Ina Karkani)
Schedule: Termine siehe LV-Details (Class starts on: 2025-04-25)
Location: K 031 Seminarraum (Anbau Cinepoetics) (Grunewaldstr. 35)
Additional information / Pre-requisites
Obligatorische Arbeitsleistungen: Textlektüre, Filmsichtung, regelmäßige und aktive Kursteilnahme, Übernahme eines Referats (ggf. in Gruppen), Hausarbeit.
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Ausgehend von Bergmans Filmen Summer With Monika, 1953, Wild Strawberries, 1957, The Silence, 1963, Persona, 1966, Hour of The Wolf, 1968, Cries and Whispers,1973, Scenes From A Marriage, 1973 und The Serpent's Egg, 1977, werden Gegenerzählungen im Hinblick auf die filmische Repräsentation von Geschlecht, Klasse, Religion und deren Intersektionalität untersucht. Übergeordnetes Ziel des Kurses ist es, zu differenzierten Interpretationen von Bermans Filmen zu gelangen, die über vereinfachte Kategorisierungen hinausgehen und deren Komplexität und anhaltende Relevanz aufzeigen. Vor dem Hintergrund einschlägiger wissenschaftlicher Beiträge u.a. von Michel Foucault (1969), Maaret Koskinen (2008, 2010), Thomas Elsaesser (2008) und Erik Hedlings (2008) biographischen Studien, WJT Mitchells (2005) und Kamilla Elliotts (2004) Auseinandersetzung mit Fragen der Intermedialität, John Orrs (2008) und Stanley Cavells gesellschaftskritischen Reflexionen zu Bergmans Werk und Bergmans eigener Kosmologie einer 'Fluidität der Geschlechter' und immer mit Bezug auf seine Filme werden im Seminar u.a. ästhetische Fragen, narrative Strategien und Schwerpunkte im Hinblick auf kritische Diskurse wie Autorschaft und feministische Theorien behandelt.
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17602
Methods Tutorial
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Introductory Module: The Theory and Aesthetics of Film
0027eA1.3-
17607
Seminar
Filmtheorie (A) (Hauke Lehmann)
Schedule: Mi 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-16)
Location: SR III Seminarraum (Grunewaldstr. 35)
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Das Seminar erarbeitet einen ersten analytischen Zugang zum Verständnis von Filmen, sowohl auf der Ebene der einzelnen Einstellung (Kadrage, Mise en Scène, etc.) als auch auf der Ebene größerer struktureller Zusammenhänge (vom einzelnen Schnitt bis hin zu komplexen Montageformen). Dazu werden filmanalytische Grundbegriffe in ihrem jeweiligen theoretischen Kontext erarbeitet und diskutiert.
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17608
Seminar
Filmtheorie (B) (Elisabeth Korn)
Schedule: Di 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-15)
Location: SR II Seminarraum (Grunewaldstr. 35)
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Das Seminar erarbeitet einen ersten analytischen Zugang zum Verständnis von Filmen, sowohl auf der Ebene der einzelnen Einstellung (Kadrage, Mise en Scène, etc.) als auch auf der Ebene größerer struktureller Zusammenhänge (vom einzelnen Schnitt bis hin zu komplexen Montageformen). Dazu werden filmanalytische Grundbegriffe in ihrem jeweiligen theoretischen Kontext erarbeitet und diskutiert.
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17609
Seminar
Filmtheorie (C) (Angela Jouini)
Schedule: Mo 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-14)
Location: SR III Seminarraum (Grunewaldstr. 35)
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Das Seminar erarbeitet einen ersten analytischen Zugang zum Verständnis von Filmen, sowohl auf der Ebene der einzelnen Einstellung (Kadrage, Mise en Scène, etc.) als auch auf der Ebene größerer struktureller Zusammenhänge (vom einzelnen Schnitt bis hin zu komplexen Montageformen). Dazu werden filmanalytische Grundbegriffe in ihrem jeweiligen theoretischen Kontext erarbeitet und diskutiert.
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17610
Seminar
Filmtheorie (D) (David Gaertner)
Schedule: Mo 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-14)
Location: SR III Seminarraum (Grunewaldstr. 35)
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Das Seminar erarbeitet einen ersten analytischen Zugang zum Verständnis von Filmen, sowohl auf der Ebene der einzelnen Einstellung (Kadrage, Mise en Scène, etc.) als auch auf der Ebene größerer struktureller Zusammenhänge (vom einzelnen Schnitt bis hin zu komplexen Montageformen). Dazu werden filmanalytische Grundbegriffe in ihrem jeweiligen theoretischen Kontext erarbeitet und diskutiert.
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17611
Seminar
Filmtheorie (E) (Jonas Nestroy)
Schedule: Do 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-17)
Location: SR III Seminarraum (Grunewaldstr. 35)
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Das Seminar erarbeitet einen ersten analytischen Zugang zum Verständnis von Filmen, sowohl auf der Ebene der einzelnen Einstellung (Kadrage, Mise en Scène, etc.) als auch auf der Ebene größerer struktureller Zusammenhänge (vom einzelnen Schnitt bis hin zu komplexen Montageformen). Dazu werden filmanalytische Grundbegriffe in ihrem jeweiligen theoretischen Kontext erarbeitet und diskutiert.
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17612
Methods Tutorial
Filmtheorie MÜ (A): Kapitalismuskritische Filmtheorie (Elisabeth Korn)
Schedule: Di 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-15)
Location: SR II Seminarraum (Grunewaldstr. 35)
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Diese Methodenübung dreht sich um das komplexe Verhältnis von Bild und Kapital. Was genau haben Filme mit dem Kapitalismus zu tun? Sie kosten viel Geld und setzen dementsprechend eine gigantische Infrastruktur an Arbeits- und Produktionsverhältnissen voraus, die spätestens seit den 1920ern einen eigenen Industriezweig bildet. Vor allem kommerziellen Genrefilmen wird nachgesagt, bestimmte Erzählungen von liberaler Eigenverantwortlichkeit, finanziellem Erfolg und unhinterfragter (Selbst-)Ausbeutung zu wiederholen, die dazu beitragen, den Status quo der kapitalistischen Gesellschaftsordnung ideologisch zu reproduzieren. Guckt man noch näher hin, so kann sogar ein Argument dafür gemacht werden, dass sich das Filmbild gewisse Eigenschaften mit Geld und Warenwert teilt—sie sind allesamt Abstraktionen der tatsächlichen Realität, montierbare Äquivalente, die sich nachhaltig über die Gegenstände legen, die sie abbilden. Dies sind nur einige der diversen Ansätze, die wir in dieser Methodenübung kennenlernen werden, denn unser Ziel ist ein systematischer Überblick über verschiedene Formen kapitalismuskritischer Filmtheorien des 20. und 21. Jahrhunderts. Nach einer kurzen Auseinandersetzung mit dem, was Karl Marx über die Rolle von Kommunikationsmedien für die Ausbreitung kapitalistischer Tauschverhältnisse schreibt, beschäftigen wir uns u.a. mit der klassischen Filmtheorie von Béla Balázs, mit diversen Texten der Kritischen Theorie in erster (Theodor Adorno, Max Horkheimer, Herbert Marcuse) und zweiter Generation (Gertrud Koch, Heide Schlüpmann), mit dem Situationismus (Guy Debord), mit der Apparatus-Theorie (Jean-Louis Comolli, Jean-Louis Baudry) und mit postkinematografischen Theorien, die in der Finanzkrise von 2008 den Auftakt einer noch perfideren Verschränkung von Bild und Kapital vermuten (Jonathan Beller, Steven Shaviro). Dieser Überblick ermöglicht uns einerseits die Differenzierung der verschiedenen Rollen, die der Film bei der Aufrechterhaltung des Kapitalismus spielen kann. Andererseits erlaubt er uns, immer neue Ansatzpunkte für Widerstand und Subversion zu verorten, die sich nicht nur mit der historischen Entwicklung des Films als Medium verändern, sondern auch mit der von Medien zentral beeinflussten Entwicklung des Kapitalismus selbst. Die Lernziele dieser Lehrveranstaltung konzentrieren sich auf das Verstehen, Analysieren und Synthetisieren des Zusammenspiels von Kapital, Politik, Medien und Zuschauer*innen in seiner historischen Beweglichkeit. Basierend auf der individuellen und gemeinsamen Lektüre und Diskussion von filmtheoretischen Texten können die Teilnehmer*innen am Ende des Semesters verschiedene Konstellationen dieses Zusammenspiels historisch kontextualisieren und erläutern.
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17613
Methods Tutorial
Filmtheorie MÜ (B): Intermediale Grenzgänge. Zur Beziehung zwischen Film und anderen Bildmedien (Friederike Horstmann)
Schedule: Do 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-17)
Location: SR III Seminarraum (Grunewaldstr. 35)
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Seit den Anfängen seiner Geschichte wird Film als ein hybrides Medium wahrgenommen, in dem unterschiedliche intermediale Konstellationen auftreten. Mit den Übergängen zwischen Malerei und Film einerseits, und Fotografie und Film andererseits fokussiert die Theorie-Übung zwei intermediale Schnittpunkte, an denen durch Kontrastierung von unterschiedlichen Bildtypen ein selbstreflexives Potenzial freigesetzt wird. Die Kombination von Bildmedien ist nicht nur privilegierter Ort theoretischer Reflexion, sondern eröffnet dem Film selbst eine Perspektive auf seine Funktionsweisen. Die Übung stellt systematische Fragen zur Beziehung zwischen Film und anderen Bildmedien: Wie werden Fotografie und Malerei in Filmen integriert? Welche Effekte werden durch Intermedialität erzielt? Wie verlaufen die Prozesse gegenseitiger An- und Aberkennung? Inwiefern dienen Übernahmen aus anderen Bildtypen einer kunstinternen Distinktion? Ziel ist die Erarbeitung einer theoretisch informierten Perspektive auf Möglichkeiten und Problemfelder einer intermedialen Filmlektüre. Anhand von Filmen und Texten wird in der Übung die Integration von anderen Bildmedien im filmischen Medium analysiert und die filmtheoretische Bedeutung der Verwendung von Bildern in Bildern diskutiert.
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17614
Methods Tutorial
Filmtheorie MÜ (C): Hungry Eyes. Feministische Filmtheorie und die Praxis des Re-vidierens (Anna Bitter)
Schedule: Fr 14:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-25)
Location: SR I Seminarraum (Grunewaldstr. 35)
Additional information / Pre-requisites
- Gegen Kino / Gegenkino - Feministische Filmtheorie und der Begriff von Geschichte - Arbeit beim Film / im Film / Repräsentationen von Hausarbeit und Care-Arbeit in Filmen - Psychoanalyse und feministische Filmtheorie - Frauen im Kino - Zuschauerinnen Theorie
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Kann von einer Widerständigkeit des Blicks gesprochen werden, so wie in Bezug auf das Gehör von Ungehorsam die Rede ist? Gibt es ein ungehorsam sein der Augen, das nicht gleichbedeutend damit ist, diese zu schließen und sich so dem Gesehenen zu entziehen? Eine solche Praxis „widerständigen Sehens“ formierte sich unter der psychoanalytisch geprägten feministischen Filmtheorie im Zuge der zweiten Frauenbewegung in den 1970er-Jahren. Das Re-vidieren im Sinne eines wi(e)deraneignenden, kritischen Sehens erhielt im feministischen, filmtheoretischen Diskurs dabei gleich doppelte Relevanz. Zum einen erfolgte eine Umschrift der Filmgeschichte durch die Aufwertung der in ihr je tätig gewesenen Frauen sowie einer Neubewertung der Hervorbringen des Frühen Kinos. Andererseits kam der psychoanalytisch informierten Analyse des Kamera-Blicks in Bezug auf die Repräsentation von Weiblichkeit im Kino eine besondere Bedeutung zu. Sie bildete den Ausgangspunkt einer umfassenden Re-Lektüre des klassischen Erzählkinos Hollywoods und begann dieses auf seine Fundierungen in patriarchale Blick- und Machtverhältnisse hin zu durchleuchten und neu zu sehen. Das Seminar möchte den unterschiedlichen Aspekten feministischer Filmtheorie nachspüren und nach ihren bis heute relevanten Potentialen für eine junge Generation von Filmwissenschaftler*innen fragen. Anhand von fünf zentralen Wegmarken feministischer Filmtheorie, die zentrale Streitpunkte damaliger Debatten widerspiegeln, sollen Auszüge aus Schlüsselwerken wie auch aktuellere Positionen gelesen werden. Im Zentrum steht dabei die Wiederentdeckung des widerspenstigen Blicks im und durch das Kino und entlang der Re-lektüre feministischer Filmtheorie, die hier als Schule des Sehens in das theoretische Blickfeld des Seminars rückt. Begleitet werden die Sitzungen punktuell von Filmsichtungen.
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17607
Seminar
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Advanced Module: Film Analysis and Film History
0027eB1.1-
17600
Lecture
Historiografien von Film und Kino. Magical History Tour „Under Construction“ (Sabine Nessel)
Schedule: Di 16:00-18:00, Di 18:00-20:00 (Class starts on: 2025-04-15)
Location: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)
Information for students
Die Vorlesung wird gemeinsam mit Angela Jouini angeboten. Ringvorlesung in Kooperation mit Arsenal on Location: https://www.arsenal-berlin.de/news/arsenal-on-location/
Additional information / Pre-requisites
Vorlesung und Filmprogramm finden im Hörsaal des Instituts für Theaterwissenschaft statt. Für die Filmeinführungen sind Gäste eingeladen. Die Zeiten des Filmprogramms richten sich nach den im Programm des Arsenal angegebenen Anfangs- und Filmlaufzeiten (i.d.R. 16:15 Uhr bis ca. 18:45 Uhr, ohne Pause!)
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Die Idee von der möglichen Verbindung zwischen Film und Geschichte durchzieht die allgemeinen Schriften zum Film seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert. Die Ansätze und Überlegungen reichen von der Idee des Films als (passives) Aufzeichnungsmedium bis hin zu der Vorstellung der Konstruktion von Geschichte durch audiovisuelle Bewegtbilder. „Die Geschichte, wie wir sie bis heute kennen, gehört einem Zwischenbereich an (…), der noch längst nicht als solcher anerkannt ist“ schreibt Siegfried Kracauer in „Geschichte – Vor den letzten Dingen“. Die Vorlesung fragt nach Historiografien von Film und Kino anhand solcher Zwischenbereiche und nimmt insbesondere Übergänge und Neuorientierungen in den Blick. Im Mittelpunkt steht das Filmprogramm „Under Construction: Architekturen, Institutionen, Relokationen“. In den Filmen des Programms verbinden sich Mikro- und Makrogeschichten: der Einzug ins neue Haus steht an, eine international bekannte Kulturinstitution erfindet sich neu, eine Planstadt in der Wüste scheint eine ewige Baustelle zu bleiben und auch das Berlin der Nachkriegs-/DDR-/Nachwendezeit befindet sich fortwährend im (Um-)Bau. Welche Perspektiven auf Geschichte eröffnen sich ausgehend von den inszenierten Übergängen und Zwischenbereichen? Wie lassen sich die audiovisuellen Bilder des Übergangs als Geschichtsbilder beschreiben? In welchem Verhältnis stehen Mikro- und Makrogeschichten?
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17601
Lecture
Audiovisuelle Bilder `des Jüdischen` (Véronique Sina)
Schedule: Mi 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-16)
Location: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)
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Gegenwärtig ist eine zunehmende Präsenz jüdischer Themen und Charaktere in audiovisuellen Medien zu verzeichnen. Diese medialisierten ‚Jüdischkeiten‘ lassen sich als eine Ästhetisierung jüdischer Lebenswelten beschreiben, als diskurskonstituierende Elemente, die einen entscheidenden Anteil an der Herausbildung, (De-)Stabilisierung und Verhandlung von (Vorstellungs-)Bildern ‚des Jüdischen‘ haben. Entlang ausgewählter Beispiele nimmt die Vorlesung filmische, televisuelle und (foto-)grafische Bilder ‚des Jüdischen‘ in den Blick und untersucht mit welchen narrativen und formal-ästhetischen Mitteln, gängige (goj-)normative Vorstellungen von Judentum und ‚Jüdischsein’ in zeitgenössischen Medien hergestellt, verstärkt oder unterlaufen und verworfen werden. Vor der Folie des noch jungen interdisziplinären Feldes der Jewish Visual Culture Studies und unter Berücksichtigung des historischen Wandels, dem Vorstellungen, Visualisierungen und Medialisierungen von Wissensdiskursen über Judentum und Jewishness unterliegen, wird im Rahmen der Vorlesung nicht nur die diskursive Macht unterschiedlicher medialer Formen veranschaulicht, soziokulturelle Bedeutungen zu konstituieren und hegemoniale ‚Wirklichkeitsbilder’ zu (re-)produzieren, sondern auch der (historischen) intersektionalen Verschränkung von Antijudaismus bzw. Antisemitismus, Rassismus, Klassismus, Sexismus, Misogynie und Homophobie nachgegangen, innerhalb derer Jüdinnen_Juden in audiovisuellen Medien über Selbst- und Fremdzuschreibungen auch heute noch als das ‚Andere‘ markiert werden.
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17527
Seminar
Musical als Theater und als Film (Frédéric Osbert Döhl)
Schedule: Termine siehe LV-Details (Class starts on: 2025-04-29)
Location: KL 32/123 (Habelschwerdter Allee 45)
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Das Musical entwickelte sich im Laufe des 20. Jahrhunderts zur zentralen Sparte des Musiktheaters im Rahmen der popular culture. Darin löste es die Operette ab. Der Beginn der steilen Erfolgsgeschichte des Musicals fiel mit der Einführung des Tonfilms zusammen. Damit war seine Existenz an zwei Aufführungsmodi und -orte geknüpft: Bühne und Leinwand bzw. Theater und Kino. In beiden Modi hat das Musical seit Beginn des 21. Jahrhunderts eine Renaissance erfahren, die sich in vielfacher Weise überlappt und gegenseitig verstärkt. Das Seminar versteht sich als Übung zu Geschichte und Gegenwart des Musicals. Es behandelt speziell die Nahtstelle, an der die Musiktheaterform Musical und die Kinosparte Musikfilm (Film Musical) einander berühren und sich überschneiden. So wird gemeinsam ein problemorientierter Querschnitt durch die Fülle der mit dem Thema aufgeworfenen Fragestellungen und die Vielschichtigkeit des Gegenstandes erarbeitet.
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17615
Seminar
Seminar zur Vorlesung: Historiografien von Film und Kino. Magical History Tour „Under Construction“ (Sabine Nessel)
Schedule: Mo 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-14)
Location: SR III Seminarraum (Grunewaldstr. 35)
Information for students
Das Seminar wird begleitend zur Vorlesung „Historiografien von Film und Kino. Magical History Tour ‚Under Construction‘” angeboten. Es werden die Themen und Filme der Vorlesung und des Filmprogramms vertiefend diskutiert. Ein Besuch der Vorlesung ist also Voraussetzung für die Belegung des Seminars.
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Die Idee von der möglichen Verbindung zwischen Film und Geschichte durchzieht die allgemeinen Schriften zum Film seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert. Die Ansätze und Überlegungen reichen von der Idee des Films als (passives) Aufzeichnungsmedium bis hin zu der Vorstellung der Konstruktion von Geschichte durch audiovisuelle Bewegtbilder. „Die Geschichte, wie wir sie bis heute kennen, gehört einem Zwischenbereich an (…), der noch längst nicht als solcher anerkannt ist“ schreibt Siegfried Kracauer in „Geschichte – Vor den letzten Dingen“. Die Vorlesung fragt nach Historiografien von Film und Kino anhand solcher Zwischenbereiche und nimmt insbesondere Übergänge und Neuorientierungen in den Blick. Im Mittelpunkt steht das Filmprogramm „Under Construction: Architekturen, Institutionen, Relokationen“. In den Filmen des Programms verbinden sich Mikro- und Makrogeschichten: der Einzug ins neue Haus steht an, eine international bekannte Kulturinstitution erfindet sich neu, eine Planstadt in der Wüste scheint eine ewige Baustelle zu bleiben und auch das Berlin der Nachkriegs-/DDR-/Nachwendezeit befindet sich fortwährend im (Um-)Bau. Welche Perspektiven auf Geschichte eröffnen sich ausgehend von den inszenierten Übergängen und Zwischenbereichen? Wie lassen sich die audiovisuellen Bilder des Übergangs als Geschichtsbilder beschreiben? In welchem Verhältnis stehen Mikro- und Makrogeschichten?
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17616
Seminar
Queer Trash Ecologies: Kino von unten (Elisa Mohr)
Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
Location: SR II Seminarraum (Grunewaldstr. 35)
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Welche Beziehung besteht zwischen queerem Cruising und urbanen Wildtieren? Beide brauchen jene verlassenen oder verborgenen Orte der Stadt, die sich in den Zwischenräumen der geordneten urbanen Landschaft finden. In Queer Trash Ecologies beschäftigen wir uns mit eben jenen versteckten Netzwerken zwischen Menschen, nicht-menschlichen Wesen und Umgebung, die an Grenzorten und in liminalen Räumen entstanden sind. Die drei Themenblöcke des Seminars – Queerness, Abfall und Ökologie(n) – werden sowohl wörtlich als auch metaphorisch verstanden. Wir beschäftigen uns mit dem, was überflüssig, ausgeschlossen oder weggeworfen wird; dem, was zu viel oder zu wenig ist; und dem, was keinen Platz in der gesellschaftlichen Ordnung hat. Das Ziel des Seminars ist es, die eigenen Sichtweisen zu verkomplizieren. Welche Inhalte und audiovisuellen Bilder bestehen an den Grenzen dessen, was vom sogenannten Mainstream als ökonomisch, künstlerisch oder politisch wertvoll aufgefasst wird? Wie hilft Film uns dabei, unsere starren Vorstellungen der Wirklichkeit zu erkennen und zu stören? Welche Mittel wenden audiovisuelle Bilder an, um konventionelle Dichotomien und Assoziationen neu anzuordnen? Was ist der Nutzen von Verwirrung und Desorientierung?
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17617
Seminar
Fabulation: Politiken des Ästhetischen (Louis Breitsohl)
Schedule: Mo 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-14)
Location: K 031 Seminarraum (Anbau Cinepoetics) (Grunewaldstr. 35)
Additional information / Pre-requisites
Erwartet werden regelmäßige Anwesenheit, aktive Mitarbeit sowie die Bereitschaft, die Mitverantwortung für eine Sitzung in Form der Darstellung eines Forschungsbeispiels zu übernehmen.
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Während der Begriff der Fabulation gerade seit der Corona-Pandemie in den näheren Dunstkreis der Diskussionen um FakeNews, Parallelgesellschaften und Desinformation gerückt ist, will dieses Seminar die theoretischen Ursprünge und die Potentialität der Fabulation als politischer Praktik in den Blick nehmen. Denn wo die gewaltvollen Prozesse der Geschichte und hegemonialen Geschichtsschreibung selbst Lücken, Brüche und Leerstellen produzieren, bieten gerade fiktional-fabulierte Texte die Möglichkeit diese zu füllen und den gesellschaftlichen Machtstrukturen, die immer auch als sprachliche und begriffliche gedacht werden müssen, etwas entgegenzusetzen. Als in die Zukunft gerichtetes Versprechen eines lebbaren Anderswo, oszillieren sie zwischen Gesellschaftsdiagnose, Analysen der (psycho-) sozialen Gesellschaftsstrukturierung im Mythos und Momenten der Deterritorialisierung, in denen die hegemonialen Sprachen minoritär werden und utopische Momente der Gemeinschaftsbildung aufblitzen. Neben einer Beschäftigung mit zentralen theoretischen Positionen (u. A. Deleuze, Irigaray, Hartman), widmet sich das Seminar anhand ausgewählter filmischer (Rocha, Galvadon, Chahine, Diop) und literarischer Lektüren (Butler, de L‘Horizon) gerade zwei ‚Fabulationslinien‘: Queer-feministischen und dekoloniale Suchbewegungen nach einer eigenen Position und Imaginationen des eigenen Überlebens im Kontext unbewohnbarer Welten.
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17618
Seminar
Cancelled
Kritische Theorie des Films (Jonas Nestroy)
Schedule: Do 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-17)
Location: K 031 Seminarraum (Anbau Cinepoetics) (Grunewaldstr. 35)
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„Hilflos die Frage, ob der Film Kunst sei oder nicht.“, schrieb Theodor W. Adorno 1966 in seinem Aufsatz Die Kunst und die Künste. Damit drückte er die Widersprüchlichkeit aus, mit der die Kritische Theorie der Frankfurter Schule, zu der sich auch der Theoretiker Walter Benjamin zählen lässt, auf den Film als Kunstform in der kapitalistischen Gesellschaft blickte. Verstanden Benjamin und Adorno den Kapitalismus als bürgerliche Gesellschaft im Widerspruch, die ihre Ideale gleichzeitig verwirklicht und unterwandert, theoretisierten sie den Film als vielleicht die paradigmatische Kunst dieser Gesellschaftsform: Auf der einen Seite ermöglichte die Erfindung der filmischen Technik neue Möglichkeiten ästhetischer Erfahrung und steht damit ein für die bürgerliche Freiheit der zivilisatorischen Entwicklung kreativer Potenziale, wie sie etwa schon Kant oder Hegel konzipierten. Auf der anderen Seite scheint die Funktionsweise des Films aber auch nicht mehr adäquat mit den traditionellen Kunstvorstellungen der idealistischen Philosophie begriffen werden zu können. Die Kritische Theorie antwortete auf diesen Widerspruch durch die intellektuelle Auseinandersetzung mit dem politischen Projekt des Marxismus. So formulierte Adorno gegenüber der damaligen Promovierenden und heutigen Filmwissenschaftlerin Heide Schlüpmann in einem Brief aus dem Jahr 1969, dass „in der kritischen Theorie der Marxismus – ohne dass er aufgeweicht würde – sich selbst kritisch reflektieren muss.“ In diesem Seminar soll durch gemeinsame Textlektüre ein Verständnis für diese Position der Kritischen Theorie erarbeitet werden und dabei nicht zuletzt rekonstruiert werden, wie ein bestimmtes Verständnis der filmischen Kunstform aus der Perspektive des Marxismus ausgesehen hat. Gelesen werden dafür vor allem zentrale Texte von Theodor W. Adorno und Walter Benjamin zum Film und zur Kunst. Aber auch Positionen aus ihrem intellektuellen Umfeld (z.B. Arnold Hauser, Clement Greenberg, Jürgen Habermas) und natürlich aus den radikal-bürgerlichen Ästhetiktheorien, an denen sie sich abarbeiteten (z.B. Immanuel Kant und G. W. F. Hegel). Vorausgesetzt für eine aktive Teilnahme wird deshalb eine Lesebereitschaft, die gewillt ist, die z.T. etwas längere Lektüre aufmerksam zu verfolgen.
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17619
Seminar
Kadriertes Wasser-Filmische Pools als Medien der (Un)Sichtbarkeit (Lars Dolkemeyer)
Schedule: Mi 14:00-16:00, Mi 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-16)
Location: SR II Seminarraum (Grunewaldstr. 35)
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Die gerahmten Wasserflächen von Pools und Schwimmbädern im Film sind mal transparent, mal reflektierend, mal verzerrend. An ihnen lässt sich auf der einen Seite die Geschichte einiger klassischer Positionen der Filmtheorie anschaulich durchdenken: Das kadrierte Wasser des Pool-Rechtecks reiht sich neben einige der bekannten filmtheoretischen Metaphern von Fenster, Tür oder Spiegel (vgl. Elsaesser/Hagener 2007). Auf der anderen Seite rufen filmische Pools zugleich die soziale, politische und kulturelle Geschichte privater Pools und öffentlicher Schwimmbäder als Orte der Sichtbarkeiten und Unsichtbarkeiten auf (vgl. Brown/Hirsch 2014). Das Seminar beschäftigt sich mit der Geschichte filmischer Bilder des Pools – in Filmen wie IT FOLLOWS (2014), BONJOUR TRISTESSE (1958) oder LA CIENAGA (2001) – mit dem Ziel beide Linien zusammenzudenken: Wie lässt sich mit den gerahmten Wasserflächen in Filmen selbst über filmtheoretische Positionen zur Kadrierung, zur Leinwand und zur Sichtbarkeit nachdenken? Welche Geschichte der Un-/Sichtbarkeiten kommt dabei in Filmen am Pool immer auch zur Erscheinung?
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17620
Seminar
Von King Kong bis Get Out. Race, Class und Gender im Horrorfilm (Véronique Sina)
Schedule: Di 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-15)
Location: K 031 Seminarraum (Anbau Cinepoetics) (Grunewaldstr. 35)
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In Reclams Einführung zum Genre des Horrorfilms heißt es, dass die „Lust am filmischen Horror […] ein Massenphänomen“ sei, das auf „allgemeinmenschlichen Urängsten“ (Vossen 2004, 9) beruht. Dementsprechend bediene der Horrorfilm sowohl inhaltlich als auch formal-ästhetisch alles, was im (Kino-)Publikum negative Gefühle, wie etwa Angst, Ekel, Panik oder Abscheu hervorzurufen vermag. Zugleich verfüge das Horrorfilm-Genre über ein „wichtiges reflexives Moment“ (ebd., 13), das die Zuschauer_innen über die filmische Repräsentation immer wieder mit sich selbst, aber auch mit (zeitgenössischen) gesellschaftspolitischen Ereignissen und soziokulturellen Entwicklungen konfrontiere. Im Rahmen des Seminars möchten wir uns aus einer intersektionalen Perspektive mit dem reflexiven Moment des Horrorfilms beschäftigen. Anhand konkreter Filmbeispiele werden wir sowohl einen kritischen Blick auf das traditionsgemäß von einem weißen patriarchalen Diskurs dominierte Genre werfen als auch das Potenzial des oftmals als marginal und trivial verpönten Horrorfilms für die transgressive Verhandlung der Kategorien Race, Class und Gender herausarbeiten.
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17600
Lecture
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Advanced module: Film Aesthetics and Art/Media Theory
0027eB1.2-
17600
Lecture
Historiografien von Film und Kino. Magical History Tour „Under Construction“ (Sabine Nessel)
Schedule: Di 16:00-18:00, Di 18:00-20:00 (Class starts on: 2025-04-15)
Location: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)
Information for students
Die Vorlesung wird gemeinsam mit Angela Jouini angeboten. Ringvorlesung in Kooperation mit Arsenal on Location: https://www.arsenal-berlin.de/news/arsenal-on-location/
Additional information / Pre-requisites
Vorlesung und Filmprogramm finden im Hörsaal des Instituts für Theaterwissenschaft statt. Für die Filmeinführungen sind Gäste eingeladen. Die Zeiten des Filmprogramms richten sich nach den im Programm des Arsenal angegebenen Anfangs- und Filmlaufzeiten (i.d.R. 16:15 Uhr bis ca. 18:45 Uhr, ohne Pause!)
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Die Idee von der möglichen Verbindung zwischen Film und Geschichte durchzieht die allgemeinen Schriften zum Film seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert. Die Ansätze und Überlegungen reichen von der Idee des Films als (passives) Aufzeichnungsmedium bis hin zu der Vorstellung der Konstruktion von Geschichte durch audiovisuelle Bewegtbilder. „Die Geschichte, wie wir sie bis heute kennen, gehört einem Zwischenbereich an (…), der noch längst nicht als solcher anerkannt ist“ schreibt Siegfried Kracauer in „Geschichte – Vor den letzten Dingen“. Die Vorlesung fragt nach Historiografien von Film und Kino anhand solcher Zwischenbereiche und nimmt insbesondere Übergänge und Neuorientierungen in den Blick. Im Mittelpunkt steht das Filmprogramm „Under Construction: Architekturen, Institutionen, Relokationen“. In den Filmen des Programms verbinden sich Mikro- und Makrogeschichten: der Einzug ins neue Haus steht an, eine international bekannte Kulturinstitution erfindet sich neu, eine Planstadt in der Wüste scheint eine ewige Baustelle zu bleiben und auch das Berlin der Nachkriegs-/DDR-/Nachwendezeit befindet sich fortwährend im (Um-)Bau. Welche Perspektiven auf Geschichte eröffnen sich ausgehend von den inszenierten Übergängen und Zwischenbereichen? Wie lassen sich die audiovisuellen Bilder des Übergangs als Geschichtsbilder beschreiben? In welchem Verhältnis stehen Mikro- und Makrogeschichten?
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17601
Lecture
Audiovisuelle Bilder `des Jüdischen` (Véronique Sina)
Schedule: Mi 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-16)
Location: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)
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Gegenwärtig ist eine zunehmende Präsenz jüdischer Themen und Charaktere in audiovisuellen Medien zu verzeichnen. Diese medialisierten ‚Jüdischkeiten‘ lassen sich als eine Ästhetisierung jüdischer Lebenswelten beschreiben, als diskurskonstituierende Elemente, die einen entscheidenden Anteil an der Herausbildung, (De-)Stabilisierung und Verhandlung von (Vorstellungs-)Bildern ‚des Jüdischen‘ haben. Entlang ausgewählter Beispiele nimmt die Vorlesung filmische, televisuelle und (foto-)grafische Bilder ‚des Jüdischen‘ in den Blick und untersucht mit welchen narrativen und formal-ästhetischen Mitteln, gängige (goj-)normative Vorstellungen von Judentum und ‚Jüdischsein’ in zeitgenössischen Medien hergestellt, verstärkt oder unterlaufen und verworfen werden. Vor der Folie des noch jungen interdisziplinären Feldes der Jewish Visual Culture Studies und unter Berücksichtigung des historischen Wandels, dem Vorstellungen, Visualisierungen und Medialisierungen von Wissensdiskursen über Judentum und Jewishness unterliegen, wird im Rahmen der Vorlesung nicht nur die diskursive Macht unterschiedlicher medialer Formen veranschaulicht, soziokulturelle Bedeutungen zu konstituieren und hegemoniale ‚Wirklichkeitsbilder’ zu (re-)produzieren, sondern auch der (historischen) intersektionalen Verschränkung von Antijudaismus bzw. Antisemitismus, Rassismus, Klassismus, Sexismus, Misogynie und Homophobie nachgegangen, innerhalb derer Jüdinnen_Juden in audiovisuellen Medien über Selbst- und Fremdzuschreibungen auch heute noch als das ‚Andere‘ markiert werden.
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17527
Seminar
Musical als Theater und als Film (Frédéric Osbert Döhl)
Schedule: Termine siehe LV-Details (Class starts on: 2025-04-29)
Location: KL 32/123 (Habelschwerdter Allee 45)
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Das Musical entwickelte sich im Laufe des 20. Jahrhunderts zur zentralen Sparte des Musiktheaters im Rahmen der popular culture. Darin löste es die Operette ab. Der Beginn der steilen Erfolgsgeschichte des Musicals fiel mit der Einführung des Tonfilms zusammen. Damit war seine Existenz an zwei Aufführungsmodi und -orte geknüpft: Bühne und Leinwand bzw. Theater und Kino. In beiden Modi hat das Musical seit Beginn des 21. Jahrhunderts eine Renaissance erfahren, die sich in vielfacher Weise überlappt und gegenseitig verstärkt. Das Seminar versteht sich als Übung zu Geschichte und Gegenwart des Musicals. Es behandelt speziell die Nahtstelle, an der die Musiktheaterform Musical und die Kinosparte Musikfilm (Film Musical) einander berühren und sich überschneiden. So wird gemeinsam ein problemorientierter Querschnitt durch die Fülle der mit dem Thema aufgeworfenen Fragestellungen und die Vielschichtigkeit des Gegenstandes erarbeitet.
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17615
Seminar
Seminar zur Vorlesung: Historiografien von Film und Kino. Magical History Tour „Under Construction“ (Sabine Nessel)
Schedule: Mo 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-14)
Location: SR III Seminarraum (Grunewaldstr. 35)
Information for students
Das Seminar wird begleitend zur Vorlesung „Historiografien von Film und Kino. Magical History Tour ‚Under Construction‘” angeboten. Es werden die Themen und Filme der Vorlesung und des Filmprogramms vertiefend diskutiert. Ein Besuch der Vorlesung ist also Voraussetzung für die Belegung des Seminars.
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Die Idee von der möglichen Verbindung zwischen Film und Geschichte durchzieht die allgemeinen Schriften zum Film seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert. Die Ansätze und Überlegungen reichen von der Idee des Films als (passives) Aufzeichnungsmedium bis hin zu der Vorstellung der Konstruktion von Geschichte durch audiovisuelle Bewegtbilder. „Die Geschichte, wie wir sie bis heute kennen, gehört einem Zwischenbereich an (…), der noch längst nicht als solcher anerkannt ist“ schreibt Siegfried Kracauer in „Geschichte – Vor den letzten Dingen“. Die Vorlesung fragt nach Historiografien von Film und Kino anhand solcher Zwischenbereiche und nimmt insbesondere Übergänge und Neuorientierungen in den Blick. Im Mittelpunkt steht das Filmprogramm „Under Construction: Architekturen, Institutionen, Relokationen“. In den Filmen des Programms verbinden sich Mikro- und Makrogeschichten: der Einzug ins neue Haus steht an, eine international bekannte Kulturinstitution erfindet sich neu, eine Planstadt in der Wüste scheint eine ewige Baustelle zu bleiben und auch das Berlin der Nachkriegs-/DDR-/Nachwendezeit befindet sich fortwährend im (Um-)Bau. Welche Perspektiven auf Geschichte eröffnen sich ausgehend von den inszenierten Übergängen und Zwischenbereichen? Wie lassen sich die audiovisuellen Bilder des Übergangs als Geschichtsbilder beschreiben? In welchem Verhältnis stehen Mikro- und Makrogeschichten?
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17616
Seminar
Queer Trash Ecologies: Kino von unten (Elisa Mohr)
Schedule: Mi 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
Location: SR II Seminarraum (Grunewaldstr. 35)
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Welche Beziehung besteht zwischen queerem Cruising und urbanen Wildtieren? Beide brauchen jene verlassenen oder verborgenen Orte der Stadt, die sich in den Zwischenräumen der geordneten urbanen Landschaft finden. In Queer Trash Ecologies beschäftigen wir uns mit eben jenen versteckten Netzwerken zwischen Menschen, nicht-menschlichen Wesen und Umgebung, die an Grenzorten und in liminalen Räumen entstanden sind. Die drei Themenblöcke des Seminars – Queerness, Abfall und Ökologie(n) – werden sowohl wörtlich als auch metaphorisch verstanden. Wir beschäftigen uns mit dem, was überflüssig, ausgeschlossen oder weggeworfen wird; dem, was zu viel oder zu wenig ist; und dem, was keinen Platz in der gesellschaftlichen Ordnung hat. Das Ziel des Seminars ist es, die eigenen Sichtweisen zu verkomplizieren. Welche Inhalte und audiovisuellen Bilder bestehen an den Grenzen dessen, was vom sogenannten Mainstream als ökonomisch, künstlerisch oder politisch wertvoll aufgefasst wird? Wie hilft Film uns dabei, unsere starren Vorstellungen der Wirklichkeit zu erkennen und zu stören? Welche Mittel wenden audiovisuelle Bilder an, um konventionelle Dichotomien und Assoziationen neu anzuordnen? Was ist der Nutzen von Verwirrung und Desorientierung?
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17617
Seminar
Fabulation: Politiken des Ästhetischen (Louis Breitsohl)
Schedule: Mo 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-14)
Location: K 031 Seminarraum (Anbau Cinepoetics) (Grunewaldstr. 35)
Additional information / Pre-requisites
Erwartet werden regelmäßige Anwesenheit, aktive Mitarbeit sowie die Bereitschaft, die Mitverantwortung für eine Sitzung in Form der Darstellung eines Forschungsbeispiels zu übernehmen.
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Während der Begriff der Fabulation gerade seit der Corona-Pandemie in den näheren Dunstkreis der Diskussionen um FakeNews, Parallelgesellschaften und Desinformation gerückt ist, will dieses Seminar die theoretischen Ursprünge und die Potentialität der Fabulation als politischer Praktik in den Blick nehmen. Denn wo die gewaltvollen Prozesse der Geschichte und hegemonialen Geschichtsschreibung selbst Lücken, Brüche und Leerstellen produzieren, bieten gerade fiktional-fabulierte Texte die Möglichkeit diese zu füllen und den gesellschaftlichen Machtstrukturen, die immer auch als sprachliche und begriffliche gedacht werden müssen, etwas entgegenzusetzen. Als in die Zukunft gerichtetes Versprechen eines lebbaren Anderswo, oszillieren sie zwischen Gesellschaftsdiagnose, Analysen der (psycho-) sozialen Gesellschaftsstrukturierung im Mythos und Momenten der Deterritorialisierung, in denen die hegemonialen Sprachen minoritär werden und utopische Momente der Gemeinschaftsbildung aufblitzen. Neben einer Beschäftigung mit zentralen theoretischen Positionen (u. A. Deleuze, Irigaray, Hartman), widmet sich das Seminar anhand ausgewählter filmischer (Rocha, Galvadon, Chahine, Diop) und literarischer Lektüren (Butler, de L‘Horizon) gerade zwei ‚Fabulationslinien‘: Queer-feministischen und dekoloniale Suchbewegungen nach einer eigenen Position und Imaginationen des eigenen Überlebens im Kontext unbewohnbarer Welten.
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17618
Seminar
Cancelled
Kritische Theorie des Films (Jonas Nestroy)
Schedule: Do 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-17)
Location: K 031 Seminarraum (Anbau Cinepoetics) (Grunewaldstr. 35)
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„Hilflos die Frage, ob der Film Kunst sei oder nicht.“, schrieb Theodor W. Adorno 1966 in seinem Aufsatz Die Kunst und die Künste. Damit drückte er die Widersprüchlichkeit aus, mit der die Kritische Theorie der Frankfurter Schule, zu der sich auch der Theoretiker Walter Benjamin zählen lässt, auf den Film als Kunstform in der kapitalistischen Gesellschaft blickte. Verstanden Benjamin und Adorno den Kapitalismus als bürgerliche Gesellschaft im Widerspruch, die ihre Ideale gleichzeitig verwirklicht und unterwandert, theoretisierten sie den Film als vielleicht die paradigmatische Kunst dieser Gesellschaftsform: Auf der einen Seite ermöglichte die Erfindung der filmischen Technik neue Möglichkeiten ästhetischer Erfahrung und steht damit ein für die bürgerliche Freiheit der zivilisatorischen Entwicklung kreativer Potenziale, wie sie etwa schon Kant oder Hegel konzipierten. Auf der anderen Seite scheint die Funktionsweise des Films aber auch nicht mehr adäquat mit den traditionellen Kunstvorstellungen der idealistischen Philosophie begriffen werden zu können. Die Kritische Theorie antwortete auf diesen Widerspruch durch die intellektuelle Auseinandersetzung mit dem politischen Projekt des Marxismus. So formulierte Adorno gegenüber der damaligen Promovierenden und heutigen Filmwissenschaftlerin Heide Schlüpmann in einem Brief aus dem Jahr 1969, dass „in der kritischen Theorie der Marxismus – ohne dass er aufgeweicht würde – sich selbst kritisch reflektieren muss.“ In diesem Seminar soll durch gemeinsame Textlektüre ein Verständnis für diese Position der Kritischen Theorie erarbeitet werden und dabei nicht zuletzt rekonstruiert werden, wie ein bestimmtes Verständnis der filmischen Kunstform aus der Perspektive des Marxismus ausgesehen hat. Gelesen werden dafür vor allem zentrale Texte von Theodor W. Adorno und Walter Benjamin zum Film und zur Kunst. Aber auch Positionen aus ihrem intellektuellen Umfeld (z.B. Arnold Hauser, Clement Greenberg, Jürgen Habermas) und natürlich aus den radikal-bürgerlichen Ästhetiktheorien, an denen sie sich abarbeiteten (z.B. Immanuel Kant und G. W. F. Hegel). Vorausgesetzt für eine aktive Teilnahme wird deshalb eine Lesebereitschaft, die gewillt ist, die z.T. etwas längere Lektüre aufmerksam zu verfolgen.
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17619
Seminar
Kadriertes Wasser-Filmische Pools als Medien der (Un)Sichtbarkeit (Lars Dolkemeyer)
Schedule: Mi 14:00-16:00, Mi 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-16)
Location: SR II Seminarraum (Grunewaldstr. 35)
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Die gerahmten Wasserflächen von Pools und Schwimmbädern im Film sind mal transparent, mal reflektierend, mal verzerrend. An ihnen lässt sich auf der einen Seite die Geschichte einiger klassischer Positionen der Filmtheorie anschaulich durchdenken: Das kadrierte Wasser des Pool-Rechtecks reiht sich neben einige der bekannten filmtheoretischen Metaphern von Fenster, Tür oder Spiegel (vgl. Elsaesser/Hagener 2007). Auf der anderen Seite rufen filmische Pools zugleich die soziale, politische und kulturelle Geschichte privater Pools und öffentlicher Schwimmbäder als Orte der Sichtbarkeiten und Unsichtbarkeiten auf (vgl. Brown/Hirsch 2014). Das Seminar beschäftigt sich mit der Geschichte filmischer Bilder des Pools – in Filmen wie IT FOLLOWS (2014), BONJOUR TRISTESSE (1958) oder LA CIENAGA (2001) – mit dem Ziel beide Linien zusammenzudenken: Wie lässt sich mit den gerahmten Wasserflächen in Filmen selbst über filmtheoretische Positionen zur Kadrierung, zur Leinwand und zur Sichtbarkeit nachdenken? Welche Geschichte der Un-/Sichtbarkeiten kommt dabei in Filmen am Pool immer auch zur Erscheinung?
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17620
Seminar
Von King Kong bis Get Out. Race, Class und Gender im Horrorfilm (Véronique Sina)
Schedule: Di 16:00-18:00 (Class starts on: 2025-04-15)
Location: K 031 Seminarraum (Anbau Cinepoetics) (Grunewaldstr. 35)
Comments
In Reclams Einführung zum Genre des Horrorfilms heißt es, dass die „Lust am filmischen Horror […] ein Massenphänomen“ sei, das auf „allgemeinmenschlichen Urängsten“ (Vossen 2004, 9) beruht. Dementsprechend bediene der Horrorfilm sowohl inhaltlich als auch formal-ästhetisch alles, was im (Kino-)Publikum negative Gefühle, wie etwa Angst, Ekel, Panik oder Abscheu hervorzurufen vermag. Zugleich verfüge das Horrorfilm-Genre über ein „wichtiges reflexives Moment“ (ebd., 13), das die Zuschauer_innen über die filmische Repräsentation immer wieder mit sich selbst, aber auch mit (zeitgenössischen) gesellschaftspolitischen Ereignissen und soziokulturellen Entwicklungen konfrontiere. Im Rahmen des Seminars möchten wir uns aus einer intersektionalen Perspektive mit dem reflexiven Moment des Horrorfilms beschäftigen. Anhand konkreter Filmbeispiele werden wir sowohl einen kritischen Blick auf das traditionsgemäß von einem weißen patriarchalen Diskurs dominierte Genre werfen als auch das Potenzial des oftmals als marginal und trivial verpönten Horrorfilms für die transgressive Verhandlung der Kategorien Race, Class und Gender herausarbeiten.
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17600
Lecture
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Advanced Module: Scholarly Practices and Media Culture
0027eB1.3-
17622
Methods Tutorial
Filmgeschichte im Kino Vom Kuratieren und Organisieren filmhist. Programme (Frederik Lang)
Schedule: Mi 10:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-16)
Location: K 031 Seminarraum (Anbau Cinepoetics) (Grunewaldstr. 35)
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„Das Filmmuseum ist eine Cinémathèque. Die Ausstellungen finden auf der Leinwand statt“, steht auf einer Tafel neben der Eingangstür des Österreichischen Filmmuseums in Wien. Das etwas hochtrabend klingende Wort Cinémathèque könnte man auch einfach durch Kino ersetzen, ein Kino, in dem Filmgeschichte gezeigt wird. Im Seminar wird es daran anschließend ums Kuratieren und Organisieren von filmhistorischen Reihen gehen, darum, wie man (vor mehr oder weniger langer Zeit entstandene) Filme dorthin zurückbringt, wo sie eigentlich hingehören, nämlich auf die Leinwand eines Kinos. Pragmatisch formuliert bedeutet Kuratieren vor allem Recherchieren, Sortieren und Auswählen: Das kann monografisch geschehen über einzelne Regisseur:innen, Schauspieler:innen oder Kameraleute, netzwerkartig über Arbeits- und Produktionszusammenhänge, nach Themen, Genres, Epochen oder ästhetischen Gesichtspunkten sortiert; oder man rekonstruiert historische Programme, sei es von wegweisenden Festivals oder auch im Hinblick auf eine frühere Kinoaufführungspraxis mit Werbung, Wochenschau und Kulturfilm, wie es bis in die Nachkriegszeit üblich war. Doch am Ende entscheidet es sich oftmals auch ganz pragmatisch nach der Verfügbarkeit von analogen oder digitalen Kopien bzw. aufgrund der mitunter kostspieligen Aufführungsrechte. Kuratieren und Organisieren greifen ineinander. Ausgehend von konkreten Projekten soll es um Ideenfindung, Konzeption und Umsetzung von filmhistorischen Reihen gehen, um Onlineportale, Archiv-Datenbanken und andere Recherchetools, um Kopiendisposition und Rechteklärung, aber auch um Drittmittelanträge, Begleitpublikationen und Vermittlungsarbeit. Geplant sind Besuche im Bundesarchiv und im Zeughauskino des Deutschen Historischen Museums, sowie Gespräche mit Gästen aus der filmhistorischen Kino- und Festivallandschaft.
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17623
Methods Tutorial
„Water is life“ – Ästhetik und Politik des Wassers in der Klimakrise (Matthias Grotkopp)
Schedule: Mo 10:00-12:00, Mo 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-14)
Location: K 031 Seminarraum (Anbau Cinepoetics) (Grunewaldstr. 35)
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Ziel der Übung ist es, filmästhetische Fragen nach der Medialisierung unseres Verhältnisses zum Wasser zu verknüpfen mit kritischen Perspektiven auf konkrete, globale wie lokale Projekte und Konflikte zum Thema Wasserqualität, Zugang zu Wasser, Persönlichkeitsrechten von Gewässern. Wie lassen sich lokale Akteur*innen und ihre Aktivitäten in globalen Prozessen verorten, wie wirken sich transnationale und planetare Krisen und insbesondere die Klimakrise auf lokale Praktiken aus? Welche Rolle spielen Methoden des artistic research oder ästhetische Verfahren des Wissenstransfers? Wir wollen verschiedene Darstellungsmodi und Verfahren des Transfers ausprobieren und uns dabei mit Expert*innen verschiedener Netzwerke und Institutionen austauschen. Die für eine eigene Projektarbeit geeigneten Themen und Formate sollen gemeinsam aufgearbeitet und umgesetzt werden. Wir werden erörtern, inwiefern audiovisuelle Bilder eine Möglichkeit darstellen, die globalen und lokalen Wasserkonflikte zu vermitteln und inwiefern andersherum das Wissen filmischer Bilder in kuratorische, essayistische, schriftliche, performative Formen übersetzt und präsentiert werden kann.
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17624
Methods Tutorial
Presenting Queer Cinema –Kuratorisches Arbeiten an Ausstellungen und Filmreihen (Annika Haupts Kristina Jaspers)
Schedule: Termine siehe LV-Details (Class starts on: 2025-04-24)
Location: 031/032 Seminarraum (Grunewaldstr. 35)
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In Berlin entstand 1919 mit ANDERS ALS DIE ANDERN unter der Mitarbeit des homosexuellen Sexualwissenschaftlers und Vorkämpfers der Schwulenbewegung Magnus Hirschfeld einer der ersten queeren Filme. 1931 wurde in Berlin in MÄDCHEN IN UNIFORM der erste lesbische Filmkuss gezeigt. Die damit gelegten Anfänge queeren Filmschaffens wurden ab 1933 durch die nationalsozialistische Herrschaft wieder zunichte gemacht. Es dauerte bis 1969, nachdem der Antischwulen-Paragraf 175 entschärft wurde, dass sich queere Filmemacher*innen auf den Weg machen konnten, endlich ihre eigenen Bilder und Geschichten zu entwerfen. Das Praxisseminar möchte ein Schlaglicht auf die Präsentierbarkeit von queerem Filmschaffen in Deutschland werfen. Wie können die Lebensläufe der Filmemacher*innen und ihre Werke recherchiert und in Ausstellungen, Präsentationen oder Filmprogrammen – auch mit Relevanz für unsere Gegenwart – sichtbar gemacht werden? Einführend werden Grundzüge und Tools der Archivrecherche und der kuratorischen Arbeit vorgestellt, gemeinsam erarbeitet sowie in Impulsreferaten präsentiert. Abschließend ist in Gruppenarbeit ein selbstständiges kleines Präsentationskonzept für eine Ausstellung, eine Filmreihe oder eine (Online-)Publikation zu entwickeln.
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17622
Methods Tutorial
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Specialization Module: Film Analysis and Film History
0027eC1.1-
17600
Lecture
Historiografien von Film und Kino. Magical History Tour „Under Construction“ (Sabine Nessel)
Schedule: Di 16:00-18:00, Di 18:00-20:00 (Class starts on: 2025-04-15)
Location: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)
Information for students
Die Vorlesung wird gemeinsam mit Angela Jouini angeboten. Ringvorlesung in Kooperation mit Arsenal on Location: https://www.arsenal-berlin.de/news/arsenal-on-location/
Additional information / Pre-requisites
Vorlesung und Filmprogramm finden im Hörsaal des Instituts für Theaterwissenschaft statt. Für die Filmeinführungen sind Gäste eingeladen. Die Zeiten des Filmprogramms richten sich nach den im Programm des Arsenal angegebenen Anfangs- und Filmlaufzeiten (i.d.R. 16:15 Uhr bis ca. 18:45 Uhr, ohne Pause!)
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Die Idee von der möglichen Verbindung zwischen Film und Geschichte durchzieht die allgemeinen Schriften zum Film seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert. Die Ansätze und Überlegungen reichen von der Idee des Films als (passives) Aufzeichnungsmedium bis hin zu der Vorstellung der Konstruktion von Geschichte durch audiovisuelle Bewegtbilder. „Die Geschichte, wie wir sie bis heute kennen, gehört einem Zwischenbereich an (…), der noch längst nicht als solcher anerkannt ist“ schreibt Siegfried Kracauer in „Geschichte – Vor den letzten Dingen“. Die Vorlesung fragt nach Historiografien von Film und Kino anhand solcher Zwischenbereiche und nimmt insbesondere Übergänge und Neuorientierungen in den Blick. Im Mittelpunkt steht das Filmprogramm „Under Construction: Architekturen, Institutionen, Relokationen“. In den Filmen des Programms verbinden sich Mikro- und Makrogeschichten: der Einzug ins neue Haus steht an, eine international bekannte Kulturinstitution erfindet sich neu, eine Planstadt in der Wüste scheint eine ewige Baustelle zu bleiben und auch das Berlin der Nachkriegs-/DDR-/Nachwendezeit befindet sich fortwährend im (Um-)Bau. Welche Perspektiven auf Geschichte eröffnen sich ausgehend von den inszenierten Übergängen und Zwischenbereichen? Wie lassen sich die audiovisuellen Bilder des Übergangs als Geschichtsbilder beschreiben? In welchem Verhältnis stehen Mikro- und Makrogeschichten?
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17601
Lecture
Audiovisuelle Bilder `des Jüdischen` (Véronique Sina)
Schedule: Mi 10:00-12:00 (Class starts on: 2025-04-16)
Location: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)
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Gegenwärtig ist eine zunehmende Präsenz jüdischer Themen und Charaktere in audiovisuellen Medien zu verzeichnen. Diese medialisierten ‚Jüdischkeiten‘ lassen sich als eine Ästhetisierung jüdischer Lebenswelten beschreiben, als diskurskonstituierende Elemente, die einen entscheidenden Anteil an der Herausbildung, (De-)Stabilisierung und Verhandlung von (Vorstellungs-)Bildern ‚des Jüdischen‘ haben. Entlang ausgewählter Beispiele nimmt die Vorlesung filmische, televisuelle und (foto-)grafische Bilder ‚des Jüdischen‘ in den Blick und untersucht mit welchen narrativen und formal-ästhetischen Mitteln, gängige (goj-)normative Vorstellungen von Judentum und ‚Jüdischsein’ in zeitgenössischen Medien hergestellt, verstärkt oder unterlaufen und verworfen werden. Vor der Folie des noch jungen interdisziplinären Feldes der Jewish Visual Culture Studies und unter Berücksichtigung des historischen Wandels, dem Vorstellungen, Visualisierungen und Medialisierungen von Wissensdiskursen über Judentum und Jewishness unterliegen, wird im Rahmen der Vorlesung nicht nur die diskursive Macht unterschiedlicher medialer Formen veranschaulicht, soziokulturelle Bedeutungen zu konstituieren und hegemoniale ‚Wirklichkeitsbilder’ zu (re-)produzieren, sondern auch der (historischen) intersektionalen Verschränkung von Antijudaismus bzw. Antisemitismus, Rassismus, Klassismus, Sexismus, Misogynie und Homophobie nachgegangen, innerhalb derer Jüdinnen_Juden in audiovisuellen Medien über Selbst- und Fremdzuschreibungen auch heute noch als das ‚Andere‘ markiert werden.
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17625
Advanced Seminar
Berlin-Filme (Angela Jouini)
Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-15)
Location: SR II Seminarraum (Grunewaldstr. 35)
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Das Seminar befasst sich mit Filmen über/aus/mit Berlin. Diese werden u.a. vor dem theoretischen Hintergrund von Stadtfilmen, der Filmgeschichte sowie der filmischen Verhandlung (deutscher) Geschichte besprochen. Quer durch die Filmgeschichte lassen sich immer wieder Filme finden, die nicht nur Berlin als Kulisse verwenden, sondern sich in dokumentarischer, experimenteller oder fiktionaler Form mit der Stadt auseinandersetzen. Von Berlin – Die Sinfonie der Großstadt (Walter Ruttmann, 1927) über Germania Anno Zero (Roberto Rossellini, 1947), den Filmen des Neuen Deutschen Films (u.a. Rainer Werner Fassbinder, Wim Wenders), Lola Rennt (Tom Tykwer, 1998) bis hin zu Victoria (Sebastian Schipper, 2015) und Babylon Berlin (ARD, seit 2017) finden Filme immer wieder andere und neue Zugänge zu dieser Stadt und ihren vielfältigen Veränderungen, denen wir im Seminar nachspüren wollen. Im Seminar fragen wir danach, welches Wissen, welche Vorstellungen, Widersprüche, Geschichten und auch welche ästhetischen Formen damit (re)produziert werden. Im Verlauf des Semesters werden zunächst gemeinsam theoretische Grundlagen erarbeitet, bevor die Studierenden eine eigenständige Recherche vornehmen, deren Ergebnisse anschließend präsentiert werden.
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17626
Advanced Seminar
AIDS-Verhandlungen (Louis Breitsohl)
Schedule: Mo 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-14)
Location: SR IV Seminarraum (Grunewaldstr. 35)
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Ausgehend von Raymond Williams’ Konzept der “structures of feeling”, einem Gründungstext der Affect Studies, sowie Lauren Berlants Kritik am Traumabegriff als dominierendem Parameter zur Deutung historischer Gewalt- und Ohnmachts¬erfahrungen, werfen wir einen kritischen Blick auf das Aufkommen der AIDS-Pandemie. Durch Close-Readings von filmischen, theoretischen und aktivistischen Texten, die zwischen 1981 und 1992 entstanden sind – und so etwa den ersten zehn Jahren der AIDS-Pandemie entsprechen – untersuchen wir die diskursiven, affektiven und semiotischen Aushandlungsprozesse unter denen HIV und AIDS Bedeutung annahmen. Erwartet werden regelmäßige Anwesenheit, aktive Mitarbeit sowie die Bereitschaft, die Mitverantwortung für eine Sitzung in Form der Darstellung eines Forschungsbeispiels zu übernehmen.
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17627
Advanced Seminar
Comics, Re_Medialisierung und Be_Hinderung (Véronique Sina)
Schedule: Termine siehe LV-Details (Class starts on: 2025-04-23)
Location: K 031 Seminarraum (Anbau Cinepoetics) (Grunewaldstr. 35)
Additional information / Pre-requisites
Infos zur ComicInvasionBerlin online unter: https://comicinvasion.de/
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Vornehmlich in den USA und Großbritannien etabliert, beschäftigen sich die Disability Studies mit der diskursiven Hervorbringung sowie Aufrechterhaltung von ‚Be_Hinderung’ in Gesellschaft, Kultur, Politik und Medien. Im Gegensatz zu einem medizinisch-biologischen oder körperlichen Modell wird ‚Be_Hinderung’ als sozio-kulturelles Konstrukt verstanden, ohne dabei individuelle Formen der Beeinträchtigung zu negieren. Dabei wird davon ausgegangen, dass „Beeinträchtigung […] nicht durch die individuelle Besonderheit an sich zur Behinderung [wird], sondern durch die gesellschaftlichen, ideologischen und diskursiven Bedingungen, die die Idee einer stabilen Norm festschreiben und so das Defizitäre des von ihr Abweichenden überhaupt erst produzieren“ (AG Disability Studies in Deutschland). Ziel des Seminars ist es, solche (Re-)Produktionen der „Ver/Behinderung“ (Jacob/Köbsell/Wollrad 2010) im Medium Comic und ihre Re_Medialisierungen in den Blick zu nehmen. Das Seminar ist als Blockveranstaltung angelegt und beinhaltet den gemeinsamen Besuch der ComicInvasionBerlin, dem größten Comicfestival Berlins. Als inklusives „Festival von Comic-Interessierten für Comic-Interessierte“ konzipiert, findet die ComicInvasionBerlin 2025 unter dem Thema „Be_Hinderung“ statt: Im Zentrum des Festivals stehen in diesem Jahr Comics von be_hinderten Künstler_innen sowie Comics über Be_Hinderungen.
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17628
Advanced Seminar
Installative Formen des Bewegtbilds (Friederike Horstmann)
Schedule: Do 12:00-14:00, zusätzliche Termine siehe LV-Details (Class starts on: 2025-04-17)
Location: SR III Seminarraum (Grunewaldstr. 35)
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Seit den 1990er-Jahren zeigt sich eine unübersehbare Konjunktur von Bewegtbild-Installationen in Kunsträumen. Raumgreifende Vielfachscreens, 16-mm-Projektionen oder mobile Tablets bringen das Bewegtbild in neue Konstellationen und dezentrieren es in multimedialen Installationen. Wie lassen sich solch kinematografische Installationen in Abgrenzung oder in Anlehnung an das Kino-Dispositiv beschreiben? In historischer Perspektive bezieht das Seminar die zeitgenössischen Formen des installativen Bewegtbildes auf mögliche Vorläufer des Expanded Cinema der 1960er- und 1970er-Jahre. Darüber hinaus werden systematische Fragen zur Differenz von Kino und Museum aufgeworfen: Wie unterscheiden sich die Aufführungsmodi der beiden Schauanordnungen zeitlich und räumlich? Mit welchem Regime von Aufmerksamkeit oder Zerstreuung ist die jeweilige ästhetische Erfahrung verbunden? Was bedeuten die unterschiedlichen Aufmerksamkeitsökonomien für das Publikum? In Exkursionen legt das Seminar ein besonderes Augenmerk auf die direkte Anschauung von installativen Bewegtbildern sowie ihre Beschreibung und Kommentierung vor Ort.
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17600
Lecture
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Specialization Module: Film Aesthetics and Art/Media Theory
0027eC1.2-
17600
Lecture
Historiografien von Film und Kino. Magical History Tour „Under Construction“ (Sabine Nessel)
Schedule: Di 16:00-18:00, Di 18:00-20:00 (Class starts on: 2025-04-15)
Location: Hörsaal (Theaterwiss.) (Grunewaldstr. 35)
Information for students
Die Vorlesung wird gemeinsam mit Angela Jouini angeboten. Ringvorlesung in Kooperation mit Arsenal on Location: https://www.arsenal-berlin.de/news/arsenal-on-location/
Additional information / Pre-requisites
Vorlesung und Filmprogramm finden im Hörsaal des Instituts für Theaterwissenschaft statt. Für die Filmeinführungen sind Gäste eingeladen. Die Zeiten des Filmprogramms richten sich nach den im Programm des Arsenal angegebenen Anfangs- und Filmlaufzeiten (i.d.R. 16:15 Uhr bis ca. 18:45 Uhr, ohne Pause!)
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Die Idee von der möglichen Verbindung zwischen Film und Geschichte durchzieht die allgemeinen Schriften zum Film seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert. Die Ansätze und Überlegungen reichen von der Idee des Films als (passives) Aufzeichnungsmedium bis hin zu der Vorstellung der Konstruktion von Geschichte durch audiovisuelle Bewegtbilder. „Die Geschichte, wie wir sie bis heute kennen, gehört einem Zwischenbereich an (…), der noch längst nicht als solcher anerkannt ist“ schreibt Siegfried Kracauer in „Geschichte – Vor den letzten Dingen“. Die Vorlesung fragt nach Historiografien von Film und Kino anhand solcher Zwischenbereiche und nimmt insbesondere Übergänge und Neuorientierungen in den Blick. Im Mittelpunkt steht das Filmprogramm „Under Construction: Architekturen, Institutionen, Relokationen“. In den Filmen des Programms verbinden sich Mikro- und Makrogeschichten: der Einzug ins neue Haus steht an, eine international bekannte Kulturinstitution erfindet sich neu, eine Planstadt in der Wüste scheint eine ewige Baustelle zu bleiben und auch das Berlin der Nachkriegs-/DDR-/Nachwendezeit befindet sich fortwährend im (Um-)Bau. Welche Perspektiven auf Geschichte eröffnen sich ausgehend von den inszenierten Übergängen und Zwischenbereichen? Wie lassen sich die audiovisuellen Bilder des Übergangs als Geschichtsbilder beschreiben? In welchem Verhältnis stehen Mikro- und Makrogeschichten?
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Advanced Seminar
Berlin-Filme (Angela Jouini)
Schedule: Di 12:00-14:00 (Class starts on: 2025-04-15)
Location: SR II Seminarraum (Grunewaldstr. 35)
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Das Seminar befasst sich mit Filmen über/aus/mit Berlin. Diese werden u.a. vor dem theoretischen Hintergrund von Stadtfilmen, der Filmgeschichte sowie der filmischen Verhandlung (deutscher) Geschichte besprochen. Quer durch die Filmgeschichte lassen sich immer wieder Filme finden, die nicht nur Berlin als Kulisse verwenden, sondern sich in dokumentarischer, experimenteller oder fiktionaler Form mit der Stadt auseinandersetzen. Von Berlin – Die Sinfonie der Großstadt (Walter Ruttmann, 1927) über Germania Anno Zero (Roberto Rossellini, 1947), den Filmen des Neuen Deutschen Films (u.a. Rainer Werner Fassbinder, Wim Wenders), Lola Rennt (Tom Tykwer, 1998) bis hin zu Victoria (Sebastian Schipper, 2015) und Babylon Berlin (ARD, seit 2017) finden Filme immer wieder andere und neue Zugänge zu dieser Stadt und ihren vielfältigen Veränderungen, denen wir im Seminar nachspüren wollen. Im Seminar fragen wir danach, welches Wissen, welche Vorstellungen, Widersprüche, Geschichten und auch welche ästhetischen Formen damit (re)produziert werden. Im Verlauf des Semesters werden zunächst gemeinsam theoretische Grundlagen erarbeitet, bevor die Studierenden eine eigenständige Recherche vornehmen, deren Ergebnisse anschließend präsentiert werden.
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Advanced Seminar
AIDS-Verhandlungen (Louis Breitsohl)
Schedule: Mo 14:00-16:00 (Class starts on: 2025-04-14)
Location: SR IV Seminarraum (Grunewaldstr. 35)
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Ausgehend von Raymond Williams’ Konzept der “structures of feeling”, einem Gründungstext der Affect Studies, sowie Lauren Berlants Kritik am Traumabegriff als dominierendem Parameter zur Deutung historischer Gewalt- und Ohnmachts¬erfahrungen, werfen wir einen kritischen Blick auf das Aufkommen der AIDS-Pandemie. Durch Close-Readings von filmischen, theoretischen und aktivistischen Texten, die zwischen 1981 und 1992 entstanden sind – und so etwa den ersten zehn Jahren der AIDS-Pandemie entsprechen – untersuchen wir die diskursiven, affektiven und semiotischen Aushandlungsprozesse unter denen HIV und AIDS Bedeutung annahmen. Erwartet werden regelmäßige Anwesenheit, aktive Mitarbeit sowie die Bereitschaft, die Mitverantwortung für eine Sitzung in Form der Darstellung eines Forschungsbeispiels zu übernehmen.
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Advanced Seminar
Comics, Re_Medialisierung und Be_Hinderung (Véronique Sina)
Schedule: Termine siehe LV-Details (Class starts on: 2025-04-23)
Location: K 031 Seminarraum (Anbau Cinepoetics) (Grunewaldstr. 35)
Additional information / Pre-requisites
Infos zur ComicInvasionBerlin online unter: https://comicinvasion.de/
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Vornehmlich in den USA und Großbritannien etabliert, beschäftigen sich die Disability Studies mit der diskursiven Hervorbringung sowie Aufrechterhaltung von ‚Be_Hinderung’ in Gesellschaft, Kultur, Politik und Medien. Im Gegensatz zu einem medizinisch-biologischen oder körperlichen Modell wird ‚Be_Hinderung’ als sozio-kulturelles Konstrukt verstanden, ohne dabei individuelle Formen der Beeinträchtigung zu negieren. Dabei wird davon ausgegangen, dass „Beeinträchtigung […] nicht durch die individuelle Besonderheit an sich zur Behinderung [wird], sondern durch die gesellschaftlichen, ideologischen und diskursiven Bedingungen, die die Idee einer stabilen Norm festschreiben und so das Defizitäre des von ihr Abweichenden überhaupt erst produzieren“ (AG Disability Studies in Deutschland). Ziel des Seminars ist es, solche (Re-)Produktionen der „Ver/Behinderung“ (Jacob/Köbsell/Wollrad 2010) im Medium Comic und ihre Re_Medialisierungen in den Blick zu nehmen. Das Seminar ist als Blockveranstaltung angelegt und beinhaltet den gemeinsamen Besuch der ComicInvasionBerlin, dem größten Comicfestival Berlins. Als inklusives „Festival von Comic-Interessierten für Comic-Interessierte“ konzipiert, findet die ComicInvasionBerlin 2025 unter dem Thema „Be_Hinderung“ statt: Im Zentrum des Festivals stehen in diesem Jahr Comics von be_hinderten Künstler_innen sowie Comics über Be_Hinderungen.
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Advanced Seminar
Installative Formen des Bewegtbilds (Friederike Horstmann)
Schedule: Do 12:00-14:00, zusätzliche Termine siehe LV-Details (Class starts on: 2025-04-17)
Location: SR III Seminarraum (Grunewaldstr. 35)
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Seit den 1990er-Jahren zeigt sich eine unübersehbare Konjunktur von Bewegtbild-Installationen in Kunsträumen. Raumgreifende Vielfachscreens, 16-mm-Projektionen oder mobile Tablets bringen das Bewegtbild in neue Konstellationen und dezentrieren es in multimedialen Installationen. Wie lassen sich solch kinematografische Installationen in Abgrenzung oder in Anlehnung an das Kino-Dispositiv beschreiben? In historischer Perspektive bezieht das Seminar die zeitgenössischen Formen des installativen Bewegtbildes auf mögliche Vorläufer des Expanded Cinema der 1960er- und 1970er-Jahre. Darüber hinaus werden systematische Fragen zur Differenz von Kino und Museum aufgeworfen: Wie unterscheiden sich die Aufführungsmodi der beiden Schauanordnungen zeitlich und räumlich? Mit welchem Regime von Aufmerksamkeit oder Zerstreuung ist die jeweilige ästhetische Erfahrung verbunden? Was bedeuten die unterschiedlichen Aufmerksamkeitsökonomien für das Publikum? In Exkursionen legt das Seminar ein besonderes Augenmerk auf die direkte Anschauung von installativen Bewegtbildern sowie ihre Beschreibung und Kommentierung vor Ort.
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Lecture
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Introductory module: Film Analysis 0027eA1.1
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